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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Heidelberger

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^tr. 2L4

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Sckiristleitunq: Hauvtstraße 23 Fernsprecher-S.-A. 7351—53.

Samstag, 12. September

Hauptgeschästsstelle Hauptstraße 23. Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Aweigstelle: Haspelgasie 1.

1936

I»s Zeiche« der Sieges.

^ In jedcm Iahr ersahrcn wir es immer aufs Neuc:

dieParteitage in Niirnberg sür das ganze
^utsche Volk eine seelische Kraftquelle bedeuten.
^nd so ist es gekommen, daß diese Tage der Parter zu
Aittagen des Volkes wurden. „An diesem vierten
A^ichZpartoitag seit unserer Machtübcrnahme," so hat der
LÜhrer in scincr Proklamation erklürt, „können wir
-uationalsozialisten mit namenloscm Stolz vor die Augen
unscrer Anhänger und unter das llrteil der Nation tre-
ttn." Dcr Wandel, der im Lauf von kaum vicr Iah-
stch Deutschland vollzogcn hat, der wirtschaftliche
Nnd kulturclle Aufbau und dic politische und militärische
s?'chcrung; das alles sind ^eistungcn von solch ungewöhn-
>>>hcr Fülle, daß man sich, wie cs scheint, in manchen
^eiscn des Auslandes noch immer nicht ganz entschlie-
nen kann, an dieses Wunder zu glaubcn.

. Sicher bedeutcte es für viele cine llcberraschung, daß
Führcr, noch bevor die Frist des ersten Vicrjahrcs-
pians verstrichen ist, bercits den zwciten Vierjah-
s^-plan vcrkündet, der das wichtigstc Problem bchan-
daK es sür ein Volk, das wüchst und aus engem
7>»uin leben muß, geben dürfte: Wie kann das Lcbens-
^cht dieses 66-Millionenvolkes gesichcrt werdcn?
^2n vier Iahrcn," so hat der Führer verkündet, „muß
X.eutschland in allen jenen Stofsen vom Ausland
?»nzlich unabhüngig scin, die irgendwie durch
^Utsche Fühigkeit, durch unsere Chemic und Maschinen-
wdnstrie, sowic durch unsern Bergbau selbst beschasft wer-
"^u können." Das bedeutet nicht nur cinen Appell
die Crsindungskraft unscrer Ingenieurc, Chemiker und
ch'hysiker, sondern cs bedeutet zugleich eincn Appell an
ganze deutsche Volk, an der Verwirk-
fIchung dicses großen Plans mitzuwirken, der eine
^ o l b st'h i l f c - Ä k t i o n größten Stils darstellt. Cine
Ueue große Rohstoffindustrie ist im Cntstchen be-
U'!sen, die jenen Menschenmassen, die nach Abschluß der
ttusrüstung sreiwerdcn, neue Verdienstmöglichkeiten bietcn
wird. Die Schaffung diescr Rohstosfindustrie kann natür-
ttch nur die Tcil'lösung eincs Problems bcdeuten,
uus für uns immcr mchr aktuelle Vcdcutung gewinnt
Dcun cs ist cin unnatürlichcr Zustand, daß ein
<wlk von 66 Millionen Menschen in Aebersee keine
^igenen R o h st o f f g e b i e t e besiht. Und der Füh-
>er hat in sciner Proklamation ganz uiimißverftändlich
ausgcsprochen, daß Deutschland auf die Cinlösung
scincr kolonialen Forderungen nicht verzichten
könne, wcil das Lebensrecht des deutschen Volkes nicht
geringcr ist, als die Rechte anderer Nationen. Cs ist
begreislich, daß in der englischen und französischen Presse
gerade dieser Teil der Proklamation des Führers mit
besondercm Interesie betrachtet wird und es scheint, daß
sban sich mit dem Gcdanken vertraut zu machen beginnt,
Pß in der kolonialcn Frage, und zw- r möglichst bald,
etwas geschehen muh. Das Tcmpo, in dem in Deutsch-
>and Pläne entworfen und durchgeführt
5^rden, macht es wllnschcnswert, das Tcmpo des Nach -
"enkcns in den srcmden Staatskanzleien zu beschleu-
sttgen, da der Führer, was man nicht ganz übersehen
Me, bereits mchrnials die Lösung der kolonialen
brage als wichtig bezeichnet hat.

Noch etwas änderes hat im Ausland größte Beach-
!ung gesunden; nümlich die Klarheit, mit der der Führer
brtont hat, Deutschland so stark zu machen, daß
„jeden Ängriss von außen mit brutalstcr Cntschlosien-
urit abwehren wird." Cs mag sein, daß man in Paris
^>» Gcfühl der Crlcichterung verspürt bei dem Gedankcn,
^eutschlands Vlick nach O'st e n gerichtet zu sehen, wo
ber Schattcn Stalins sich drohend erhebt. Dieser Schat-
T» schrcckt uns nicht. Cs ist seltsam gcnug, daß man in
^rankreich beim Anblick der brennenden spänischen Städte
'uch immcr nicht aus der Narkose erwacht.

Der Führer hat, wie man weiß, in seiner Prokla-
Usation mit aller Schärse den Bolschewismus als
Äe größte Weltgefahr bezeichnet und auf die
ttsternationäle jüdische Revolutionszentrale
NNgewiesen, die von Moskau aus die ganze Welt in
"rand zu stecken versucht. Am Donnerstag haben Reichs-
uttnister Dr. Goebbels und Reichsleiter Alsred
e^osenberg in eindrucksvollen Ansprachen, die sie vor
?em Parteikongrcß hielten, den Volschewismus in
teiner wahren Gestalt gezeigt. Diese beiden Reden
U>aren cine vernichtende Abrcchnung mit dem Volschewis-
*Uus und seinen jüdischen Hintermännern und wohl noch
stteinals ist das Weltjudentum als Zerstörer frem-
°.en Volkstums, als Vernichter kultureller Werte und als
^ckiinaroher so schonungslos anqeprangert worden, wie
°>es in 9iürnberg geschehen ist. Cs ist unwidcrlegbar,
baß in Sowjctriißländ über 98 Prozent aller hohen
^taatsstellen mit Iuden beseht sind. Und cs ist un-
bestreitbar, daß vas russische Volk, das in seinem Kern
6eiiau so anständig ist wie jedes andere Volk, von den
^owjetjuden bis äufs Vlut ausgebeutet und zu cincm
U.UNgernden unv verlumpten Helotenvolk gcmacht worden
>st- ' Sowjetrußland ist vas klassische Beispicl dasür,
s^elchs Wüste cntsteht, wenn der Iudc, nachdcm er die
-ttiacht crschlichen hat. seine Machtinstinkte hemmungslos
austoben dars. Der Volschewismus ist die mindcrwertig-
tte Konfektion aus oem politischen Ramschladen dcs Iu-
^'ntums. And nichts kennzeichnet mehr die Gefährlich-
'cit und Hinterhältigkcit dieser heimatloscn Rasse, als
^ie Tatsache, daß scit dcm vorjährigcn Weltkongreß dcr
Aommunistischcn Internatioiialc in Moskau von den
^igenten des Bolschewismus tn den verschicdcnsteii Län-
dern der Welt über hundert Revolten an-
siezcttelt worden sind. Denn das Ziel oes Iudentums
ssi die Wcltherrschast. Abcr aus dem Weg zu diesem Ziel
aat ss seinen Gegner gesunden: dcn National-
^ ozjalismus , der dcn Kampf mit der goldenen In-
sarnationale des Weltjudentums aufzunehmen entschlossen
'st- „Die Fraqe dcs Bolschcwismus ist," so er-
ttarte Dr. Goebbels in seiner Rede. „oie Frage des
Aortbcstandes Luropas ubcrhaupt. Hier
scheiden sich die Geister. Hicr muß man Part c i
^.rgrcifen sür oder gegen, und zwar mit allen
Mnscquenzen, die in einer jolchen Cntschcidung liegcn."
^LaZ die Völkcr zu erwarten haben, wenn erst einmal die
wte Fahne über ben Dächern dcr Stadte weht^ vas zeigt
^ie Traqödie in Spanien, wo Agcnten des Bolschcwis-
tt>us und das politische Untermenschentum der spanischen
Atädte die Herrschast eines Blulterrors aufgerichtet
yaben. der in seiner Grausamkcit den satanischen Gcist
^oskaus vcrrät. , ,

Während dcr Führer ein ncucs Vier,ahrespro-
?»amm verkündct, um Deutschlands Uust>auwerk
!°rtzusetzen durch das übrigens kein anderer Staat in
seinen Intercsicn verleht wird, sehcn wir ni allen Län-
bern oic Scharfmacher des Bolschewisnius Werb um
^>e Völker reif zu machen sür den lchtcn schnitt. Aber
?»e Sowjctjuden haben sich »> ihrer maßloscn Dreipigkeit
selbst demaskiert. Der Tempel ihrer herrschast wird zer-
br-chen, wcil Deutschland der Welt oas große
Deispjel gibt, tn welchem Zeichen ein Votk > egen
kann. Hermann Dagusche.

Ier Tai der PrlitiMa Lrilrr

Abolf Mler: ..DeuWland dat ftch gesunden! ünser Bolk lst wledergeborenl"

S8««l> oor dem Mrer.

Der große Appell auf der Zeppclinwiese.

Nürnberg, 1l. Sept. Der Abend des vierten Tages
des Reichsparteitages gehörte den „Politischen Offizie-
ren der deutschen Nation", wie der Führer im Vor-
jahr das Korps der PolitischenLeiter, seine ge-
treuen Mithelfer beim Kampf um die Crringung der
Macht und bei der Durchdringung dqs deutschen Volkes
mit dem Gcdankengut der Bewcgung, genannt hat.

Als sich die Abenddämmerung auf das Zeppelinseld
hcrabsenkt, stehen auf dem gcwaltigen Rechteck in 22
Marschsüulen 98 000 Politische Leiter in Zwöl-
serreihen. Anmittelbar unter der Chrentribüne haben die
Kriegsopfer ihrsn Plah erhalten. Vor ihnen auf
dcr entlang der Chrentribüne lauscnden Paradestraße
steht der Führcrnachwuchs aus den nationalsozia-
listischen Ordensburgen. Von der Vortribüns unterhalb
der Führerkanzel wchen 1300 Fahnen.

Lrr» ^«-»«ksrl»«-^«» Arkek.

In der Dämmerung erscheint das riesenhafte Feld
als ein einziges wogendes braunes Meer. Das Bild
ündert sich, ais eine halbe Stunde vor Beginn des Ap-
pells plöhlich die Fahnengruppen aus den Chrenstürmcn
der Seitentribünen im Scheinwerferlicht von innen heraus
erglühen. Zugleich süllt aus uiisichtharen Lichtquellen
strahlende Helle in die hohen Säulengänge der Chren-
tribllne und taucht den hellsn Stein derÄbschlußwand der
Mitteltribüne in leuchtendes Wciß, während Scheinwer-
fer übcr die hellbraunen Säulcn der politischen Garde
geistern.

Auf der Chrentribüne erwarteten die führenden Per-
sönlichkeiten aller Gliederungen der Vewegung, die Ver-
tretcr dcr Reichs- und Staatsbehörden, die Generalität
und Admiralität, die Vertreter dsr ausländischen Regie-
rungen und die Chrengäste die Ankunft des
Führers.

Plöhlich wird auch die Treppe auf der Cinmarsch-
straße von Lichtgarben überflutst. Heilrufe künden schon
von weitem das Nahen des Führers. Als er auf der
Treppe sichtbar wird, schießen mit einem Schlage Fluten
blaucn Lichtcs in den Himmel, die stch hoch obcn tresfen
und einen Zauberdom übcr dcm Felde errichten. Lang-
sam schrcitet der Führcr, zur Rechtcn sein Stellvertrctcr
Rudolf Hetz und zur Linken dsr Reichsorganisations-
leiter Dr. Ley, gefolgt von allen Reichs- und Gaulei-
tern, durch dis Mittelstraße, mit tosendem Iubel über-
schüttet. Vor der Chrentribüne grüßt er die Kriegsopfer
und den Führernachwuchs der Ordensburgen. Dann be-
trat er die Redncrkanzel.

Kommandoworte! Und nun ziehen über die Treppe
und die Vöschungen in die freigelaffene Mittclstraße und
die acht Gasien 24 800 Fahnen in das Feld. Mit
angehaltenem Atem bewundern alle das Vild, dcsicn
Schönheit ans Unwirkliche grenzt.

Als Dr. Ley den Führer grüßt, fallcn die Hundert-
tausende mit Begeisterung ein. Fanfaren, Hörner und
Trommeln leiten den Appell ein, an desien Änfang der
Schwur der hier angetretenen politischen Garde steht,
dem der Dichter-Komponist Arno Pardun erheben-
den Ausdruck verlichen hat:

Wenn wir vergehen,

Wird Neues stehen

Heute und bis in die Cwigkeit.

Und diesen Glauben soll niemand rauben
All denen, die sich Deutschland geweiht.

Vei gesenkten Fahnen klingt die alte Weise vom
guten Kameradcn durch den Dom. Mit erhobener Rcch-
ten ehren die Hunderttausende die Toten der Vswegung
und des großcn Krieges.

Nach einem Marschlied wendet stch der Reichsorga-
nisationsleiter Dr. Ley mit einer Ansprache an den
Führer. Dem Dank Dr. Leys an den Führer, datz er
durch scinen unerschütterlichen Glauben an das deutsche
Volk dieses Volk aus Not und Schmach, aus Ansreiheit
errettet und zu Glllck und Frieden gesührt hat, schließcn
stch die alten und jungen Mitstreiter mit tosenden Heil-
rufen an.

Die heutigen Ausgabe unseres Vlattes umfaßt mit
den beiden Unterhaltungsbeilagen „Die Heimat" u«d
„Die Feierstunde" insgesamt 22 Seiten.

Hmte m RMM.

Reichssendungen aus Nürnberg.

Verlin, 12. Sept. Die deutschen Sender bringen a«
heutigen Samstag folgende Neichssendungen a»s
Nürnberg:

9.55 !lhr bis 11 Uhr: Appell der Hitlerjugend,
16 Ahr bis 18 Uhr: Großes Nachmittagskonzert. Ein-
lage: Funkbericht vom Volkssest der NS-Gemein-
schaft „Krast durch Freude".

diesen zurückliegenden achtzehn Iahren! (Stürmische An-
stimmung.)

Wir haben gerungen um unser Volk, um die
Seele der Millionen unserer Arbeiter, unserer Bauern,
unserer Bürgcr! Wir haben gerungen, wie man nur
kämpsen kann um das kostbarste Gut, das es aus dieser
Welt zu geben vermag. Was ist eingesetzt worden in
dicsen Iahren an Fleiß, an Opfern, an Hingebung, an
Fanatismus, an Todesverachtung! llnd wenn dies alles
zum Crfolg wurde, dann nicht nur, weil ich Cuer
Führer war, sondern weil Ihr meine Gefolg-
schaft gewcsen seid. (Begeisterte Iubelstürme.)

Wie fühlen wir es nicht wieder in dieser Stunde das
Wunder, das uns zusammensührte! Ihr habt einst die
Stimme eines Mannes vernommen, und fis
schlug an Cure Herzen, sie hat Cuch geweckt und ihr
seid dieser Stimme gefolgt.

Ihr seid ihr jahrelang nachgegangen, ohne den Trä-
ger dcr Stimme auch nur einmäl gesehen zu haben: Ihr
habt nur eine Stimme gehört und seid ihr gesolgt.

Wenn wir uns hier tresfen, dann erfüllt uns alle das
Wundersame dieses Zusammenkommens. Nicht jeder von
Cuch sieht mich und nicht jeden von Cuch sehe ich. Aber
ich sühle Cuch, und Ihr fühlt mich! Wir stnd jeht eins.
(Tiefe Vewegung der Masien.)


r«L H^m»«r«rr»«r»?v« kür ---

Nun spricht der Führer. Cr wirft noch einen Blick
in den hsrrlichen Dom und auf die hundcrttauscnde dcut-
schcr Menschen, die dieser Dom als Abgesandte der ganzen
Nation umfängt, und sindet sogleich das zündende Wort.
In seiner Rede sagte der Führer:

Meine Parteigenosien! Männer der national-
sozialistischcn Vewegung! Zum viertenmal treffen wir
uns hier. Wie hat sich seitdem diesesFeld ver-
ändert! So wie unscr Reich! And — mit viel
größerem Stolz können wir es aussprechen — so wie un-
ser V o l k I

In diesen vier Iahren hat sich das Wunder der
Wiederaufrichtung, der Crhebung eines zutiefst
geschlagenen, gedemütigten und getretenen Volkes voll-
zogen. Hcute steht dieses Volk wieder vor uns, gerade
ausgerichtet in der Form und im tzerzen.

Iedesmal, wenn wir uns in dieser Stadt trafen,
konnten wir zurückblicken auf ein Iahr Arbeit, aber
auch auf ein Iahr der Crfolg «.

Noch vor drei Iahren fand dieser Tag statt in einer
bewegten Umwelt. Cs mochte noch viele geben, die da
meinten, vielleicht das Rad der Geschichte zurückdrehen zu
können. Cin Iahr später, vor zwei Iahren, da zitterten
noch in uns Liuseiiiandersehuiigcn nach, die notwendig ge-
worden waren, um der Härte dcrBewegung zu nuhen. Im
vergangcnen Iahr laq noch drohend über Dentschland die
Wolke feindlicher Mißgunst, außenstaatlicher Ablehnung
und bedrohlichcn Mißverstchens. diun sind wir wieder

«b» Z?«t»r«-? ««--» ^r« IrL«»«»«-»."

auf diescm Feld, und wir alle, Sie und ich und die Na-
tion, wir wiffcn cs: Die Zeit dcr inneren
Spannungcn ist qenau so überwiinden wie die
Zeit dcr äußercn Bedrohung. (Stürmischcr Vei-
sall der Hunderttausende.)

So wie wir hier zusammcngefaßt sinb, so ist auch
heute das deutsche Volk zusanimengeschlosien. So wie
Sie hier, meine Fahnenträger, in Kolonnen einmarschiert
stnd, so ist in Kolonnen geordnet unter Ihren Fahnen
und hinter Ihren Fahnen das deutsche Volk! Was in die-
sen vier Iahrcn geleistet wurde an Wunderbarem, das
konnte ich in der diesmaligen Proklamation dem deut-
schen Volk wicder zum Bewußtscin bringen. Was aus
dem deutschen Menschen wurde, das konimt uns wieder
zum Vewußtsein bei diesem Fest.

Wclch ein Geist hat von unserem
Volk Vesih ergrifsen!

Wie ist es wieder stolz und männlich gewor-
den, wie hat es alle Mächte der Jersehung, des
Versalls und der llnwürdigkeit überwunden und
wieder den Weg zu seiner Ehre eingeschlagen!

Wie können wir heute wieder stolz sein auf unser Volk!
Wenn fich aber dieses Wunder derCrneuerung in
unserem Volk vollzogen hat, dann, meine Kampfgenosien,
ist es nicht das Geschenk des Himmels für llnwürdige ge-
wescn.

Niemals ist fanatischer, hingebungsvoller, aufopfe-
rungsbereiter um die Wiederauferstehung eines
Volkcs gcrungen wordcn als durch unscre Bcwcgung in

Es ist der Glaube an unser Volk, der uns kleine
Menschen grotz gemacht hat, der uns arme Men-
schen rcich gcmacht hat, der uns wankende, mutlose,
ängstliche Menschen tapfcr und mutig gemacht hat;

Avenols MWn iu Nom Meitert.

Italicns Teilnahme an der Völkcrbundstagung sraglich.

Gens, 11. Sept. Der Generalsekretär des Völker-
bundes, Avenol, dcr am Freitag abend aus Rom wie-
der in Gens eintrisst, hat, wie man hört, dem Sckretariat
bercits mitgeteilt, daß er mit der italienischcn Regierung
zukeiner Verstündigung über die abessini-
sche Angelegenheit gelangt sei.

Italien besteht auf einer endgültigen Crledigung im
Sinn der Anerkennung der tatsächlichen Lage, während
der Völkerbund nur zu einem geschäftsordnungsmäßigen
Cntgegenkommen bereit ist, wonach Abessinien keine Ver-
treter mehr in die Versammlung entsendet, aber bis auf
weiteres Völkerbundsmitglied bleiben wllrde.

llnter diesen Amständen rechnet man damit, daß
Italien auf der bevorstehenden Tagung sich weder im
Rat noch in der Versammlung vertreten lasien wcrde.
In Völkcrbundskrciscn herrscht hierüber große Ver-
legenheit, da man seit Monaten aäe Bemühungen
aus die Wicdergewinnung der italienischen Mitarbeit ge-
richtet hat und in dcm Wiedererscheinen dcr saschistischen
Dclcgierten den Hauptpuiikt dcs sonst schr dürstigen Pro-
gramms dcr bcvorstchcnden Tagung erblickte.

Dic nächtliche Huldigunn der volitischen Lciter.

Links: Der Fackclzug. den die politischen Leiter dem sführer üarbrachten, in den Straßen von
Nürnverq. — Rechts: Der Fackclzug vor dcm Hotel „Deutscher Hof", von dessen Balkon der Führer
(X) den Borbeimarsch abnahm. lscherl Bilderdienst, K.)
 
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