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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Heidelberger

Reueste Nackricdten

"'Zm-naUi» ? ,^Ellch2 20 Rm. l-inschl. 27 Rpsg. Trägerlohn,

"»NEtckr—<°>nschl. Irägerlohns. B«i den Äbholstsllen
n>°na«ich o «, , dalbmonallich I — Rm. Durch die Post b-zog-n

^«ktellaeld ^michi. postb-fSrd-rungsg-bühr-ni nnd gg Bpfg.

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lllr. 261

Druck unk> ^erlag von Frreorich Schulze in Heidelberg.
Schristleitunc,: Hauvtstraße 23 Fernsvrecher-S.-A. 7351—53.

Freitag» 6. November

Hauvtgeschästsstelle Hauvtstraße 23. Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgaffe 1.

1936

Edmß Antwort an Mnssoltnl.

AusriMger Wunskk nach Munbschast mtt SeuWlanb.

EnzlMs Politik iü E«r«v«.

''"he außenpolitischc Aussprache im Anterhaus.
Evndon, ^ovember. Vvr voll besehten Bänke»
Don» gab Autzenministcr Cden am

"'artet^^ di« mi: grotzer Spannung er-

L->„ ^ ^rklärung zur a u ß e n p o l i t i s ch e n
"8e ab.

'öriti^^" iagte, er wcrde in sreimütiger Sprache die
^olit'/" ^"sichten zur internallonalen Lage und zu der
h ^"^Eun, die Cngland einzuschlagen beabsichtige
Dex Frststellung, daß cr sich nicht mit der

ss .^"genheit befassen wollc, betonte Cden,
^chrit^ Erner lcicht, auf dieser sricdlichen Insel
^hna ' ^alten mit den ruheloscn Bcwcgungcn und
Ig^'n^chan Creigniffen in andercn Ländcrn, aber Cng-
^ichaff^ über seine Politik eine Uebersicht

^blkerf» dieser Grundsähs beziehs sich auf den

d«y ^ aund. ez^ einiaen Kreisen sei es <Mnke newor.

In einigen Kreisen sei es Mode gewor-

ven Ne F,'.

hos'fn,,« -^ülkcrbund zu verhöhnen, aber es sei die
^atz die Absicht dcr Regierung, zu beweisen,

aies HohngelLchter unberechtigt sei.

Dcr Dölkerbund sei hcute nicht das Instrumcnt,
^as alle gern in ihm sehen möchtcn; aber man
wiirde in eincm Narrenparadies leben,
wollte man behaupten. datz dics aus einc lauwarmc
E>altung der britischen Rcgierung zurückzusühren
sei.

wandte sich Cdcn derReform des Völ-
k>er ep i )u. Die von ihm im Cinvernchmen mit
tete», c«2wrung k>er Völkcrbundsversammlung unterbrei-
^esormvvrfchläge berührten nicht die grundsätzliche

Struktur des Völkerbundes, sondern zrelten nur auf
V e r be s s e r u n g e n ab. Cs sei Sache des jeht vom
Völkerbund eingesetzten Ausschuffes, der im nächsten
Monat zusammentrcten werde, die neuen Gesichtspunkte
der künftigen Völkerbundspolitik zu beraten. Die bri-
tischc Rcgierung glaube, daß ihre Vorschläge ein be-
trächtlichcs Mätz der Zustimmung gefunden hätten
und daß sie dazu beitragen würden, die Autorität des
Völkerbundes wicder herzustellen.

Im weiteren Verlauf seiner Rede beschäftigte sich
Cden mit den Aussichten der Fünfmächtekonse-
renz. Cr erinnert an die im Iuli in London zwischen
Belgien, Frankreich und Cngland geführten Ver-
handlungen und erwähnte die Schritte, die zu der
gegenwärtigen Lage geführt hätten. Nunmehr seien die
Ansichten aller fünf Mächte bekannt. Die britische Re-
gierung habe sie geprüft und vsrglichen und sei erst ge-
stern wieder mit den anderen vier Regierungen in die-
ser Angclegenheit in Verbindung getreten. Der Ge-
dankcnaustausch habe gewisse wichtige Ver-
schiedenheiten der Ansichten zu Tage treten
laffen. Kcine dieser Anffchtcn habe an sich übcrrascht,
und so beträchtlich auch diese Verschiedenheiten in den
Ansichten seien, so seien sie nicht notwendiger-
wsise unüberwindlich. Inncrhalb einer sehr
kurzen Zeit werde man in der Lage sein, genau abzu-
schätzen, welcher Art die Crsolgsaussichten der Konferenz
seien.

Der Außenminister wandte sich dann den Beziehun-
gen Cnglands zu einzelnen fremden Staaten zu. Cr be-
gann mit Frankreich und erklärte,

datz die englischen Deziehungen zur
sranzösischen Regierung sowohl eng als
auch herzlich scien.

Vielleicht sei es natürlich, datz in der aufgestörten Welt
von heute die zwei grotzen Demokratien Westeuropas sich
zusammenschlöffen. Cs sei bestimmt natürlich, datz sie
unter solchen Verhältniffen viele geineinsame politische
Berührungspunkte fänden. Aber diese Freundschaft
schlietze -niemand aus. Was er von Frankreich gcsagt
> habe, gelte in gleicher Wcise für Belgien. Cngland habe
' eine Äersicherung erhaltcn, daß Belgien an seinen be-
stehenden Verpflichtungen festhält.

Was Deutschland angehe, so sei in jenem Land
wiederholt der Wunsch nach einer engeren englisch-
deutschen Freundschaft ausgedriickt worden. Die-
ser Wunsch wcrden in England ausrichtig erwi-
dert. (Sehr starker Veisall.)

Cs gebe jedoch zwei Vedingungen, die Cng-
land unvermeidlich an jede Freundschaft knüpfe, die Cng-
land irgendeinem anderen Land anbieten könne, gleich-
gültig, ob es Deutschland oder irgend jemand anderes sei.
Cine derartige Frcundschaft könne nicht ausschlietz-
lich sein und könne sich nicht gegen irgend je-
mand anders richten. (Beisall.) Wenn er von
Deutschland spreche, so müffe er sich zu einer dort neuer-
dings feststellbaren Ncigung äußern, die darin bestehe,
Cngland die Sch uld sür Deutschlands wirt-
schaftliche Schwierigkeiten zu geben. Das sei
eine Lehre, die Cngland nicht einen Tag lang annehmcn
könne, noch stehe sie mit den Tatsachen in Cinklang. C-
sei ihm unmöglich, dem Anterhaus in Cinzelheiten ausein-
anderzusetzen, was Cngland seit dem Cnde des Krieges zu
tun versucht habe, um mit Deutschland auf wirtschaftlichem
und finanziellem Gebiet zusammenzuarbeiten. Cs sei eine
Tatsache, daß Cngland allein seit dem Krieg an Deutsch-
land auf die eine oder andere Art sast den gleichen Be-

Dlls «e«e de«tsche Sttllftecht.

Reichsjustizminister Dr. Gürtner übergab den Cntwurf
des neuen Strasgesetzbuches der Oeffentlichkeit.
(Siehe Seite 2.)

trag ausgeliehest habe, den es in Gestalt vou Reparatio-
nen von Deulschland erhalten habe.

Viel wichtiger als dsr wirtschaftliche Gefichtspunkt
der Frage sei aber die Hauptfrage, der man gegenüber-
stehe, nämlich die Möglichkeit,

das Welthandelsvolumen zu vermehren, das gleich.
zcitig zu einer Vermehrung der deutschen Aus-
fuhr wie der Ausfuhren allcr anderen Staaten füh-
ren würde.

In diesem Zusammenhang wolle er auch eine Vemerkung
zu dem kürzlichen Währungsabkommen der drei
Mächte machen.

Andcre Nationen einschließlich Deutschland seien aus-
drücklich zur Mitarbeit eingeladen worden und England
würde fich nur sehr frcuen, wenn Dcutschland sich imstande
sähe, seine Rolle in diesem Programm zu spielen. Es
könne keine Rede davon sein, daß Cngland sich an irgend-
einer Einkreisung Deutschlands beteilige.

Anschließend wandtc sich Lden Italienzu. Cs sei
notwendig, sich daran zu erinnern, daß die Ver-
schlechterung dcr e n g lis ch-ita lieuisch en
Veziehungen aus das Bemühen Cnglands zurückzu-
führen sci, seine Verpslichtungen gemäß der Völkerbunds-
satzung zu erfüllen. Cs sei nicmals ein englisch-italie-
nischer Streitfall gewesen. Solange das nicht in Italien
als wahr erkannt werde, würden dis beiderseitigeu Ve-
ziehungen unter diesem Mißverständnis leiden.

In seiner Rede in Mailand am 1. Novenrber habe
Mussolini gewiffs Vemerkungen über die Be-
ziehungen zwischcn den beiden Lündern gemacht.
Diese Vemerkungen hätten sich in der Hauptsache auf dis
künftigen Veziehungen der beiden Länder im Mit-
telmeer bezogen. Cden zitierte hierauf die Stelle der

Verlin.

Dr. Guftav Adolf GKeel

zum MWMrllttnMker rrnannl.

^ Die NSK. meldet: Dcr Studen

Eenb, Novbr.

vertx "^^sührer, Pg. D e r i ch s w e i l e r, hat dcm Stcll-
1934^* Führcrs die Crfllllung des am 1. August

t x ^ "üernommenen Auftrages, den NSD. -Studcn-

zur Kampftruppe allcr Nationalsozia-
tzttt "" Hochschule zu machen, gemeldet und dabei die

bete^ ousgesprgchrn, ihn mit einer neuenAusgabezu

""Uen.

r Stellvertreter des Führers hat daraufhin dcn

Dk!

Da -s. «reilvert

ber..D»ichsweiler

Ad.

rusen

sür eine neue Aufgabe in seinen Stab
SS.-Obersturmbannsührer Dr. Gustav

°ls

vou cheel, den srühercn Gau-Studentenbundssührcr
o ", vntsprcchcnd einem Vorschlag des Pg. De

re

vrnannt.

zum NSD. -Studentenbundsfüh-

Die Deutsche Studentenschaft steht heute bereit, P o -
litische Haltung mit beruflicher Leistung zu
vollem Einsatz 'zu vcrbinden.

Ich glaube daher, daß die Stunde gekommen ist, in
der ich Sie, Herr Minister, bitten kann, meinen vorberei-
tenden Austrag als erledigt zu erklären. Zur Her-
beisührung einer einheitlichen Führung des gesamten deut-
schen Studententums schlage ich Ihnen vor, den früheren
Reichsführer der Deutschen Studentenschaft, SS.-Ober-
sturmbannführer Pg. Dr. Gustav Adols Scheel,
zum Führer der Reichsschast der Studieren-
den und Reichssührer der Deutschen Studen-
tenschaft zu ernennen."

Rcichsminister Rust hat an Pg. Waldcmar Mül-
ler mit solgendem Brief geantwortet:

^cllvertretende Reichsführer der Deutschcn Stu-
^Ziehu ^aldemar Müller, hat an den Reichs-
"gsminister Rust folgendes Schreiben gerichtet:

R . »Sehr geehrter Herr Minister!
der Reück^^ Rücktritt des Pg. Feickert als Führer
Dei,tick.?^Iaft dcr Studierenden und Reichsführer der

<>eutsch„I7 'Zlasr ver Studierenden und Reichsfuyrer der
°ics« Aem. im vorigcn Iahr haben Sie

>0" fflcht neubcsctzt, sondern in Crwartung dcr

deutscheu ^erstrebtcn einheitlichen Führung des

lveffe di- Älstdententums mich beauftragt, vcrtrctungs-
.6- Na-b öu sühren. Sie gabcn mir den Äus-

der , ^-liichkeir diese eiiiheitliche Führung auf Sei-
y>n obcr > Studentcnschaft vorzubereiteii, bis da-

öuiiibten "uter allen Umständcn ihre sachliche Arbcit sort-

Dr. Gustav Adois Scheel.

phot. Kögcl.

„Lieber Parteigenoffe Müller!

Ihrer Vitte entsprechend entbinde ich Sie von den
Geschästen eines stellvertretenden Reichsschaftssührers und
Reichssührers der Deutschen Studentenschast, nachdem die
Ihnen von mir gestellte Aufgäbe, die einheitliche Füh-
rung des deutschen Studententums auf Seiten der Deut-
schen Studentenschaft vorzubreiten, ersüllt ist. Ich werde
gemäß Ihrem Vorschlag den Pg. Dr. Scheel zum Füh-
rer der Neichsschaft der Studierenden und Reichsführer
der Deutschen Studentenschaft ernennen, nachdem inzwi-
schen der Stellvertreter des Führers Dr. Scheel auch zum
Fllhrer des Studentenbunds ernannt hat.

Daß ich heute diesem Ihrem Wunsch nachkommen
kann, ist mit Ihrer Arbeit z» verdanken. Uneigennützig
haben Sie, lieber Pg- Müller, unter schwierigen Llmstän-
den vertretungsweise die Deutsche Studentenschaft über-
nommen und es verstanden, sie zu sachlicher Leistung und
-nationalsozialistischer Haltung gleicherweise zu führen.
Für Ihre Arbeit sage ich Ihnen daher meinen herzlich-
sten Dank. Heil Hitlcr!

Rust, Reichserziehungsminister."

Aaschließend hat Neichserziehungsminister Rust SS.-

Obersturmbannftihrcr Dr. Scheel entsprechend zum
Reichssührer der Deutschen Studenten-
schaft crnannt. Damit st„d der NSD.-Studcntenbund
und die Deutsche Studentenschaft, die organisatorisch er-
halten bteiben, wieder unter ciner Führung zusammengc-
saßt und ist die Cinheit des gesamten pentschcn Stu-
bcnt'.'ntums gewährleistet. Pg. Dr. Scheel, der die Amts-
bezeichnung Reichsstudentenführer tragen wird, hat die
große Aufgabe, das deutsche Studententum durch einheit-
lichen Cinsatz S" umso größerer Leistung für Volk und
Strat zu fübren.

4-

In SS--Obersturmbannsührer Pg. Dr. Gustav Adolf
Scheel wurve ein Mann als Reichsstudentenführer be-
rusen, oer durch semen langjährigen Kamps um die natio-
nar'ozialistische Hecy.chule werthin bekannt ist. Als Stu-
dent trat er 1930 der SA. und dem NSD.-Studenten-
buno bei. 193l wurde or Führer der Heidelber-
ger Studentenschaft, Anter seiner Führung wurde
die Lntiernung des berüchtigten Profeffors Gum-
b e l von oer Aochschule Heidelberg durchgesetzt. Vis zum
Iahr 1935 ivar^ -tT. Scheel Kreisführcr Süddeutschlands
der Deutschcn Studentcnschast und Gaustudentcnbundsfüh-
rer Badens- 1934 legte er sein Staatsexamen ab unh
promovicrte zum Doktor dcr Medizin. Die Llniversität
Heidetbcrq chrtc ihn sür seinc Verdicnste um den Neuauf-
bau der Hochschstte mit der Crnennung zum Chrenfenator,
dic erste und emzlge Chrung dieser Art in Deutschland.
4935 wurde Dr. <2cheel vom'Reichsführer SS. mit wich-
tigen Aufgaben betraut.

I Madrib unter ArtitterWuer.

Der Ka«i»s ««> die H«»vtft«dt.

Gegenangrisse der Noten zurückgcschlagen.

Mostoles vor Madrid, 5. November. (Von unserem
Sonderberichterstatter.) Die bei Alcorcon stehende
nationale Artillerie bcschoß am Donnerstag
vormittag Madrid. Das Ziel des Feuers war ins-
besondere dcr in der Stadtmitte gelegene Platz
Puerta del Sol, an dem fich u. a. auch das Innen-
ministerium besindet.

Die Roten feuerten zur gleichen Zeit aus
lÜ^-Zentimetcr-Geschühen, die im Westsn der Stadt,
im Volkspark Casa de Campo, stehen, auf das Dorf A l -
corcon und die nach Madrid führende Landstraßs.
Die vorgeschobensten Posten der nationalen Truppen in
diesem unter dem Oberbefehl des Obersten Paoue
stehenden Abschnitt liegen an dem Vereinigungspunkt
der von Valde Iglesias und von Talavera nach Madrid
führenden Stratzen. Dei Getafe versuchten die R o-
ten verschiedene Gegenangriffe, die jedoch schlecht
vorbereitet waren und dem entsprechend ohne jeden
Crfolg blieben. Die Nationalisten benutzten den Tag
hauptsächlich dazu, dis am Vortag eroberten Stellungen
wenige Kilometer vor den Toren der Hauptstadt zu
sichern. Auf dem westlichen Flügel schühen die Truppen
unter Oberstleutnant Delgado von Brunete a»s die
Flanke gegen etwaige Durchbruchsversuche der Roten.

öchmere MMvft.

Acht rote Flugzeuge abgeschoffen.

Talavera de la Reina, 5. Novbr. Am Don-
nerstag vormittag fandcn im Lustraum zwischen Madrid,
Getase und Alcorcon schwere Luftkämpse statt, i«
deren Verlauf es den Nationalisten gelang, sieben
rote Iagdflugzeuge französischer und sowjetrus-
sischer herkunft sowie ein rotes Vo mbenslugzeug
Marke Potez abzuschießcn.

*

Rote Horden plündern in Madrid.

Paris, 5. November. Nach einer Meldung der
Agentur Radio aus Navalcarnero hatten gefangene
rote Mi lizsoldaten ausgesagt, daß die Kom -
munisten und Anarchisten in Madrid mit der
Plünderung einigcr im Mitetlpunkt der Stadt lie-
gender Geschäfte begonnen hätten. Man müfle befürch-
ten, daß sämtliche in den Madrider Gesängnissen schmach-
tenden politischen Geiseln abgeschlachtet werden
würden.

Sowjetruffisch« Wasfentransporte auf dem Weg
nach Spanien.

Paris, 5. November. Dem „Matin" wird aus
Hendaye gemeldet, daß in letzter Zeit 2 3 sowjet-
russische Fahrzeuge die Dardanellen be-
fahren hätten. Sie seien mit Waffen, Flugzeugen, Ge-
schühen, Kriegsmaterial aller Art und Lebensmitteln für
Spanien bcladen.

Me Lomjetteisierung leugnei «leiter.

Ablehnende Antwort auf die britischen Enthüllungcn.

London, 5. Novbr. Die sowjetrussische Ant-
wort auf die britischen Cnthüllungen über
Waffenlieferungcn der Sowjets an die spanischen Marxi-
sten tst jeht bei den Mitgliedern des Nichteinmischungs-
ausschuffes tn Llmlauf gesetzt worden. Die englischen Fest-
stellungen werden, wie nicht anders zu erwarten war, von
der Sowjctregierung a b g e st r i t t c n.

Die britische Regierung hatte an Hand zuverlässiger
Verichte britischer Konsularagenten drei Cinzelsällc mit-
geteilt, benen zufolge sowjetrussische Waffen- und Muni-
tionssendungen von'sowjctrussischen und spanischen Damp-
fern rn Cartagena und Alicante ausgeladen worden sind.

R««ft»ells «rofter WMsteg.

Das vorläufige endgültigc Wahlergebnis.

Newyork, 6. Novbr. (Cig. Funkmeldung.) Auf-
grund der endgültigen Lrgebniffe der Wahlen besteht das
Unterhaus des Kongreffes aus 334 Demokraten, 89
Rspublikanern, sieben Progressivon und süns Vertretern
der Landarbeiter. Der Bundessenat setzt sich zusam-
men aus 75 Demokraten, 17 Republikanern, eincm Pro-
gressiven, einem Llnabhänaiaen und zwei Vertrctcrn der
Landarbeiter.

Die demokratische Mehrheit im Untcrhaus
ist dis größte irgendeiner Partei seit dem Iahr 1855
und im Senat seit 1869. Zahlenmäßig ist die demokra-
tische Mehrheit in beiden Häusern des Kongreffes die
größte in der Geschichte des Landes.

Nach den lehten Verechnungen hat Roosevelt
25Z47 591 Stimmen, Landon 15795236 Stimmen er-
halten. Die endgültige Aufstellung dürfte eine Stim-
menmehrheit von zehn Milliönen für Roose.
velt auszeigen. >

Roosevelts Wahlgang ist der größte Sieg
eines Präsidentschaftskandidaten seit dem Iahr 1820;
damals eryielt Iames Monroe sämtliche Wahlmänner-
stimmen außcr einer einzigen. Der eine Wahlmann
stimmte lediglich aus dem Grund gegen Monroe, um ihm
nicht dcn gleichen Sieg wie dem crsten Präsidenten der
Vereinigtcn Staaten George Washington zu ge-
bcn, der sümtliche Wahlmännerstimmcn erhalten habe.

Daß Roosevelts Wtcderwahl auch großcnteils ein
Persönlichkeitssieg ist, erhellt daraus, daß die
republikanische Hochburg Vermont nur Roosevelt
Stimmcnmehrhcit gab, dagegen allc andcren republikani-
schen Kandidatcn erwähltc.

Dcr komiministische Gouvcrncurskandidat für Rew-
york Robert Minor erhielt nur 36307 Stimmen. Die
kommunistische Partci hat infolgedeffen die gesehlich
vorgeschricbcne Mindcstzahl (50 000) nicht erreicht und
darf sich dahcr an künftigcn Wahlen nicht beteiligen.

Bmeinbnr«»« Lchachl-Le«.

Veschleunigte Durchführung des Leipziger Abkommens.

Berlin, 5. Novbr. Angesichts der Dringlich-
keit und Bedcutung der unter dem Vierjahres»
Plan ersorderlichen Arbeiten sind der Leiter der Ar-
beitsfront, Dr. Ley, und der Reichswirtschastsminister,
Dr. Schacht, übercingekommen, die Arbeiten sür die
Aussührung des Leipziger Abkommens beschleu»
nigt vorwärts zu treiben und in allen ihren Gliederun-
gen gemeinschastlich alle Arbeiten zu fördcrn, die zur Der»
wirklichung dicses Planes führen können.

— In einem großen Kommunistenprozetz vor dem
Vezirksgericht in Riga wurden 17 Angcklagte zu hohen
Freihcitsstrafen verurteilt, da sie zum Teil auf gehe-imen
Wegen und mit gefälschten Pässen nach Lettland gekom»
men waren und kömmunistische Propaganda trieben. Rieh-
rere der Angeklagten waren Iuveu.
 
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