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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Herdelberger

meueste Nachrichten

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1936

Vückeberg - eine nationale Vervflichtung

ih«,

Wieder

Zum Ernteöanktag 1YZ6

rüstet das deutsche Vauernvolk und mit

Der Deutschland zum Lrntedankfest.
Keworden des Landmanns ist Segen

Scheuei-i/^ Crnte ist heimgebracht und die
Crzeua,,,,^"^ gefüllt. Grotz sind die Erfolge der
Ichaft^i^^bichiacht des abgeschlossenen Landwirt-
Laridlw^b- Die Intensivierung der deutschen
Ist > - E schreitet rüstig sort.
beqeben^^ Anlaß genug, einen Feiertag zu
iich die 'oFeiertag. an dem Stadt und Land
^eutsch» ^2?^ reichen, an dem die Wahrheit der
bekräsfi^ ^?iksgemeinschaft vor aller Welt erneut
hie bei^ ^?^d? Cs ist nicht nur die Freude über
der Au ^?^?chie Crnte, nicht nur der Dank, daß
das .^^chüge die Saat segnete: Vückeberg —
Deutscbr nationale Verpflichtung. „Das

stin ^ Zukunft wird ein Vauernreich

stiea ^ ^ird nicht sein — es gibt keinen Auf-
Naleui>eginnt bei der Wurzel des natio-
Äls "^.^i^schaftlichen Lebens, beim Bauern".
auf Führer diese Sähe aussprach, da lasteten
^hstew" .^sternstand noch die Nachwehen der
Dauei-n^^E' die bewußt einen Gegensah zwischen
iücktw Städtern gebildet hatte, um eigen-
"ran w F?ieresien zu verwirklichen. Heute darf
nichl -i-atsache aussprechen, daß Adolf Hitler
vew Weg gewiesen hat, sondern vor sei-

iion .""^^rrvolk, aber auch vor der gesamten Na-
stark^^ ^iolz verkünden darf: Deutschland ist ein
entr^' unabhängiges Land, das niemand mehr
-^„-/wten kann. Cs ist notwendig, klar heraus-
>ä>i,^^' Landvolk die wichtigste Trag-

w e» ^.^olkes ist. Denn vomLand strö-
gesunden Kräfte in die

die
iadt.

And Land erneuert sich der Städter.

politi>>,-,o ist die Wiege der bevölkerungs-
Vaue ^ ^^cherung der Nation. Das deutsche
gerade chicht wie in Sowjetrußland, wo

jiidi^ ^ie Vauern unter der Knute der

>;ur g-'"^^kistischen Ausbeuter zu leiden haben,
ein ^E^eide- und Viehfabrik degradiert, sondern
*uesa,-^r Stand, der seine bodenständige Stam-
^ uicht zu verleugnen braucht.

Fest iL r n t e d a n k t a g am Bückeberg ist ein
ien ^ ^utschen Cigenart, ein F e st d e r b u n -
so n>ie Münner, Frauen und Kinder,

antress sie täglich in den verschiedenen Gauen
der in ihren Heimattrachten, die von

Men bj deutschen Landschaft zeugen, strö-

^uslanbs^-!^E" und strafen die in gewisien
^i>solu, ^Oern verbreiteten Vehauptungen von
iistiscki?Schematismus des nationalsozia-
Urannicb Fl^utschland Lüge. Aber troh aller lands-
wal )!vw"lchen Anterschiede, die wir auch dies-
die um Vückeberg feststellen werden, sind

iuerden ^itausende, i>ie zur Kundgebung erwartet
Cinhest' E'ue Einheit und sogar eine disziplinierte
bish^,' Das darf man aus den Erfahrungen der
<tvck li?Erntedankfeste feststellen, und das wird
^ dresmal nicht anders sein.
keine ^ ^tionalsozialistischen Kundgebungen sind
lunqen ^"ichenden Feste. Vielmehr Versamm-
Mars^ ^ Vekanntgabe und Erläuterung der
sozi^lis^^ i>er Nation. Hierbei ist der National-
genua , ^ark und das deutsche Volk verständig
zu sehpn den Schwierigkeiten klar ins Auge

DaZ stnd da, um überwunden zu werden.

iuna ^st nur durch kämpferische Hal-
i>era stos^^ich- Auch über diesen Tag vom Vücke-
deutsZ-s cr! ^ Wort Kampf, durch d?n allein das
ieben d„ c-E den Veginn des Wiederaufstiegs er°
^roßen I-' ^?wpf im Kleinen sowohl wie im
betriehp' s § Et nicht nur für einzelne Muster-
"rr, dew ^"oern auch für den lehten kleinen Kät-
und v„„, das Höchstmögliche abzugewinnen

Welche i>ie höchsten Crträge zu erzielen.

fen sind ^"^uhmen hier im einzelnen zu ergrei-
i'gen unterrichten heute die mustergül-

^aruna^i-b'. iiungen, Wanderschauen und Auf-
die bei des Reichsnährstandes, durch

"enwxx- ^ Schädlingsbekämpfung schon Millio-
^soßen Volk erhalten worden sind. Im
die S j l?wmelt sick die Arbeit dsr Neaieruna aus

Erntcsegen aus dcutscher Erde.

lAufn. Buhl.)

die ihrersq? 3 i>^r Nahrungsfreiheit,

8Ung perlanzt^^^ ^icherung der Rohstoffversor-

i ch a Eiitupferisches Gesicht hat auch die Lan d-
iachsens ^-^irckeberg, im Herzen Nieder-
^Utoburasr E Landschaft zwischen Harz und
Ichon in ^ld, durch die die Weser fließt, hat
^tilnpfe Arühzeit deutscher Geschichte harte
Deutsckti,^? "ie Crhaltung und Cinigung des
^berusser^ -^^hrn. Hier schlug Hermann, der
^^uichten-- Legionen der römischen Croberer
heidnisch .' urer behauptete Herzog Widukind
r°Ulische»^o^?u^iches Vrauchtum gegenüber der
> ches Dq ^Ullisation. Im Kampf um deut-
^Ud vyn wl"EWrecht hat das Niedersachsen-
l >er ln vorderster Front gestanden; be-

deutsame Auregungen und Cntwicklungen nahmen
hier ihren Anfang.

Aber nicht nur ein überlieferungsreiches Land
ist Niedersachsen; es gehört auch zu den reizvoll-
sten Gegendeu Deutschlands. Gerade der Vücke-
berg, der sich südöstlich von Hameln, der alten
Rattenfängerstadt, dicht an der Weser aus der
Landschaft hebt, istdie geeignete Stätte
dieser großen V a u e r n h e e r s ch a u. Schon in
den vergangenen Iahren ist das Gelände vom
Arbeitsdienst grllndlich umgestaltet worden, um
allen Kundgebungsteilnehmern gute Sicht zu er-
möglichen, vor allem auch, um die Einheit von
Landschaft und Kundgebung herzustellen. Das ist
durch unermüdlichen Fleiß der Arbeitsmänner in
diesem Iahr noch verbesiert worden. Auch in ver-
kehrstechnischer Hinsicht ist alles getan, um den
Riesenstrom reibungslos zu lenken. Diese Auf-
m a r s ch a n o r d n u n g am Vückeberg gehört zu
den Glanzleistungen nationalsozialistischer Regie-
kunst und verspricht auch diesmal vollendete Ve-
währung. Das ungeheure Fahnenaufgebot, das
sich wirkungsvoll in die Landschaft einfügt, erhöht
den festlichen Glanz. Auch Goslar, die tausend-
jährige Kaiserpfalz und Stadt des Reichsnährstan-
des, in der eine Bauernabordnung dem Führer
die Grüße und den Dank der deutschen Dauern
überbringt, ist ebenso reich an Tradition wie bau-
licher und landschaftlicher Schönheit. Der Rahmen
des Crntedankfestes könnte also nicht wirkungs-
voller gedacht werden.

Der deutsche Vauer geht im Stillen seiner
Pflicht und Arbeit nach. Er liebt nicht schöne
Worte, die um ihrer selbst willen geprägt werden.
Auch ist er kein Freund von vielen Tanz und
Feiern. Aber der Crntedanktag ist wirklich ein

Fcsttag für ihn, an dem er sich bei Spiel und Tanz
erfreut, nachdem er das Vekenntnis zu Volk und
Führer erneut besiegelt hat. Wenn er an diesem
Tag aus seinem Leben und seiner Arbeit mitteilt,
dann tut er es, um den Städter an die ewigeu
Werte deutschen Vauemtums zu eriunern. Eine
Erinnerung, die im Lebensinteresse der gesamten
Nation liegt.

Die Erntezeit ist zu Cnde gegangen. Schon
wird wieder die Saat in den Voden gelegt und
mit ihr die Hoffnung auf neues Leben, neues Sein.
Diese Hosfuung ist es, die unser ganzes Volk er-
füllt. And wie der Vauer auch danu nicht den
Mut sinken läßt, wenn der Frost einmal einen
Teil der Saat veniichtet, so läßt sich das deutsche
Volk nicht unterkriegen, auch wenn schwere Tage
aufziehen sollten. Denn es weiß, daß der Nähr-
stand alles tut, um das Leben der Nation materiell
zu sichern. Cr weiß, daß der Wehrstand, ein star-
kes, modernes Heer, in der Lage ist, die friedliche
Aufbauarbeit vor äußerem Angriff zu schühen. Und
er weiß endlich, daß nur der Nationalsozialismus
den sozialen Frieden gewährleistet. ^

Tas Deutschland der Zukunst wird ein Vauern-
reich sein oder es wird nicht sein — es gibt kcincn
Aufstieg, der nicht beginnt bei der Wurzel dcs nationalen
und wirtschaftlichen Lcbens, beim Vauern.

Adolf Hitler.

Wir sind die Crbcn bäucrlichcr Ahnen, die durch cin
Iahrtauscnd bauernentfrcmdeter Geisteshaltung trotzig
ihr Vaucrntum in die heutige Zeit hinüberzuretten wuh-
ten. llnd diese Tatsache gibt uns kraftvolle Zuversicht, an
die vor uns liegenden Ausgabcn voll Tatkraft heran-
zugehen. R. Walther Darrü

Das heiligfte -es Oauern.

Von Kurt Herwarth Dall.

Wo das Leben des Volkes seinen Argrund hat.
da steht der Bauer. Er ist immer wieder der
Anfang des Volkslebens. Er kvmmt aus den fer-
nen Zeiten und schreitet an den Städten vorüber
seitab seinen Weg in andere ferne Zeiten hinein.
2lus dem Dämmerdunkel der Bergangenheit wächst
riesengrvß der Mensch auf, der Bauer ist und rn
seinem Bauerntum herrisch das unbekannte Reich
verkörpert. Der Sturm der Zahrhunderte ist über
die deutsche Landschaft hingegangen. Brand und
Krieg und Mord und Pest haben die deutsche Land»
schaft zerfetzt — immer wieder stand der Bauer
auf und nahm Hacke und Spaten und Pflug und
Sense, ging säen und ernten.

Was da um den Bauern wittert: geheimnis-
voll und doch alltägliches Leben, das ist kaum um
einen anderen Stand. Es ist Las Leben des Bol-
kes, die Ewigkeit, vor der alles erschauert, selbst.

Ein Volk, das keinen Bauernstand hat, ist kein
Bvlk mehr: es muh sterben, weil es keinen anderen
Weg zu gehen hat. Der Bauer ist Ler Hüter
des Volkes: er steht an der ewigen Flamme
deS Seins und opfert 2ahr um Zahr, Geschlecht
um Geschlecht in mühevvller Arbeit hin: damit das
Volk sein kann. 2lus der fernsten Bergangenheit
tönen die Gesänge auf, die zum erstenmal vom
Bauern künden. Die Schaffung der Stände steht
in den Liedern der Edda neben den Liedern der
Helden und Götter. 2a, nach der Mär vom Rig.
nach dieser aus der Tiefe der Lebenserkenntnisse
unserer Vorfahren geschöpften Saga, ist der Bauer
ein Sproh der göttlichen 2Isen selbst. Berharren
wir bei der shmbolischen Tiefe dieses GlaubenS.
Man sage nicht: eine Mär — man schelte nicht:
eine Saga.

2lein, hier im Lied vom Rig, von der Schaf-
fung der Stände lebt das Göttliche, das heute
noch in der Erde unseres Nordlandes verbvrgen ist.

Mcht, dah der Bauer Gott vder Göttlichem
gleichgcsetzt werden soll, nicht, dah der Bauer aus
seinem Mltagtum, aus seiner schweihvollen 2lrbeit
herausgenommen werden und ihm ein anderer Ort
gegeben werden soll — aber der Bauer ist tief
erdverbunden.

Er kennt keinen anderen Kampf als den mit
den Anbilden des Wetters, mit dem tief im Boden
liegenden Ankrautsamen, der 2ahr für 2ahr neu
aufkommt, wie eben auch die Anwetter Oahr um
2ahr aus dem Gleichmah der Zeit aufkommen —
und mit beiden kämpft er den unerbittlichen
Kampf um die Ernte. And dieses Ringen
liegt im bäuerlichen Blut, und es liegt darum im
Blut, weil es geboren wird aus dem gläubigen Wis-
sen um die Anerschöpflichkeit des Bodens, der Erde.

Dieses Wissen von der Anerschöpflichkeit dsr
Erde und Lieser Glaube an die eigene Kraft ma-
chen den Bauern groh, heben ihn aus allem Gleich-
mah heraus. Er muh er selbst sein, wenn er sei-
nen 2lhnen gerecht werden will, wenn er seinen Kin»
dern, den ungeborenen Geschlechtern gerecht wer-
den will.

Es ist nicht das 2leußere, die Bindung an
Staat und Bvlk, Lie dem Bauern seine 2lrbeit auf-
zwingt.

Es ist der mit jedem bäuerlichen Menschen
neugeborene Glaube an die eigene Kraft. Geboren
und Hinscheiden auf der angestammten Scholle und
diese aus den Händen der 2lhnen hingeben in die
Hände der Kinder und Enkel: das ist Bauerntum.

Es ist niemand auf dieser oder in einer ande»
ren Welt, der dem Menschen der Erde die Ber»
pflichtung seines bäuerlichen Seins auferlegt. Er
bedarf keines HalteS, keiner Stütze, um sein Tun
zu beginnen und zu vollenden. Kein Dogma, kein
Glaube an Anwirkliches, kein geschriebenes Wort
aus fernen Zeiten und fremden Ländern macht den
bäuerlichen Menschen zum Bauern.

Bauer ist man aus dem Dlut der 2lhnen.

Bauer ist man aus der Gebundenheit an den
fruchtbaren Bvden.

Bauer ist man aus der unwägbaren Bestim-
mung jenes unbekannten Waltens, das wir Schick-
sal ncnnen.

Oder man ist nicht Bauer.

Es gibt keine Offenbarung, die den Nvmaden
zum Bauern macht.

Der Bauer ist aus seiner E r d e erwachsen und
stirbt in seine Erde hinein. Das allein ist seines
Lebens Gebvt.

Was soll dem bäuerlichen Menschen auch grö-
her, gewaltiger, ihn stärker bindender sein als seine
Erde? Des Bauern Glaube gilt nur der Erde.
And dieser Glaube ist unverrückbar. Weil die Erde
ewig ist in ihrer Fruchtbarkeit. Der Glaube an die
 
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