Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger (1936 (Juli bis Dezember))

Herdelberger

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168

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Dienstag, 21. Iuli

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1936

Mmvischt Fmkeln «ntemess nach Berlln.

FcierllWiteii iii LlyWia.

Start der Fackelstaffel.

jsr ^iympia, 20. Iuli. Golden strahlt wie alle Tage
Sa/ ^lympia die Sonne. Heute aber hat sie eine
besondere Aufgabe zu erfüllcn. Sie soll das
Hz ^">Pische Feuer entzünden, das über 3000
tz ^ im Staffellauf über Athen, Sofia, Velqrad,
°2Pest, Wicn und Praq nach Verlin brinqen wcrden.
Dn srühzeitig erwacht das sonst so qeruhsamc

Anter den vielen Menschen, die in dcr Vaterstadt
Dlympischen Spiele weilen, sieht man zahlreiche

Landsleute. Iournalisten und Filmberichterstat-
^ - darunter auch Leni Riefenstahl, die schon vorher in
^ eintras, um die Vorbereitunqen für die Aufnah-
äu treffen, sind bereits eifriq am Werk.

Z-e 3mmer qrößcr wird die Spannunq, je mehr sich die
der Uhr der zehnten Morqenstunde
Cine wahre Völkerwandcrunq hat einqesetzt.
ÄIü »^ern sie hinaus zu dcm qrotzen Platz vor dcr
m wo in eincm qrotzen Viereck die Feier der Cnt-
^ "uq der ersten Fackel vorgenommen wird. Durch die
Eühd ^on der Iuqend beqlcitet, die Musik. Sie

et den Veginn der Feier an.

P.^egen 10 Ilhr (MCZ.) erschallen vom Kronoshüqel
u u n e n k l ä n q e hcrab auf den Festplatz: das
d«oi»datz die Fcierlichkeit der Flammenentzündunq
sj,.".uen soll. Nach den Posaunenstößen beqebcn sich die
tz^.'Sehn junqen Griechinnen, die jchöncn
d«. "^terinnen dcs heutiqen Hellas, durch dic Krypta,
ler antiken Stadion bedeckten Ganq, um hicr in al-
k^wtille durch die Sonne die Olympische Flam-
eist-ä l, entzünden. Dort steht schon auf einem
°ften " Vierfutz der Spieqel, ein Gerät, wie es die
^euv ^wchen bcnutzten, um das verlöschte Heiliqe
wicder neu zu entsachen. Alle Auqen sind auf den
d>ld- ^ und den Vrcnnstab aerichtct. Die crstcn Dämpfe
ler» " ^ch- erste Wölkchen steiqen auf. Zuerst ein Flak-
und dann lebt sie

die sonnenqeborene Olympiaflammel

^r-.^un wird damit die in dem Gefätz enthaltene
te» "'wafle entzündet. Lanqsam, in rhythmischen Schrit-
eiu- wlt vorgestreckten Händen, in einem lanqe qcübten,
syslMen, aber cindrucksvollen Schrciten beweqt sich die
FlgOchcnqruppe wicder durch die Krypta und träqt die
dj. wmc am Hcllasaltar und dcm Hcraion vorüber durch
Pinicn beschattete Altis.

^euv ^ iunqen Griechinnen qehcn mit dcm brennenden
dvr ^ auf dcn Cinqanq zu den Ruinen zu und nchmcn
Kr Altis Aufstcllunq.

Eh ^ann stimmen die sechziq Iünqlinqe im
^ Iv chchor die beiden ersten Strophen dcr Achten
Tp^inpischen Ode von Pindar in altqriechischer
^Uillrn. nn. Kaum sind die hellen Knabenstimmen vcr-
schi-5", sich die am Cinqanq mit der Flamme er-
»us nenen Mädchcn tn Vewequnq. Sie qehen zunächst
dvkj j N Platz des Varons Coubertin und von
geuiju" flerader Linie langsam und qemcflen zu dcm qe-
d-u, °^rllegenden Altar. In wohlqeübtem aber troh-
g«u ^chtürlich erscheinenden Gange umschreiten die jun-
^rtechinnen den Altar und
stup . entzünden dort das Olympische Feuer.
die A^nn kommt der «iqentliche Höhepunkt der Feier:
KvuV^zündunq der ersten Fackel und die Weiterqabe des
durch den ersten Läufer.

tr«ONe sechzig jungen griechischen Sportler
ldvA.yervor irnd leisten rn neuqrischischer Sprache, dis
H lV°Nend und voll über den Festplatz klinqt, den
pischen Schwur. Feierlich hallen die Worte.
wird von dem Degründer der neuzeitlichen
vwpischen Spiele,

Baro« d« Loubertin,

les^de Ansprache in Neugriechisch und Französisch ver-

dia «^EHleten. die Ihr mit eisrrqen HSnden von Olym-
N>in ,nch Berlin die symbolische Flamme bringt, Cuch
^ly,u?.,nls Gründcr und Chrcnpräsident der modernen
düuf-^ lHen Spicle saqen, in welchem Sinne meine Ge-
Eux^ ^uch beqleiten und wclche Vedeutunq ich
Leistunq beimesse.

»Nz erleben seierliche Stunden, da doch übcrall um
seup h^uni unerwartcte Bilder sich zeiqen. ilnd wäh-
Duus-^.eits kaum anqedeutet, wie durch morqendlichcn
!^teu Formen des neuen Curopa und Asien hervor-
dgstschcint die Mcnschheit endlich zu erkennen,
^rjs ^rise, in dcr sie verstrickt ist, zu allererst eine
< cu« e^r Crziehunq ist.

lhytz^unfziq sind seit dem Taq verfloflen, als ich

Aiu- "uter Ausschaltunq allcr persönlichen Requnqen
Oanze Lcbenskraft daran sctzte, eine Reform dcr
°er "0 vorzubereiten in dcr Ucberzeuqunq, daß we-
yergEh^ politische noch soziale Stabilität ohne cinc vor-
3ch g/"oe pädagoqische Form erreicht werden könne.
wchr' "Ube, mcine Äusqabe «rfüllt zu habcn, wenn auch
"ollkommen.

""^ühliqen, über die qanze Welt vcrstreuten
Aed-,„ "ien hat hcute die Leibessreude eine Stättc wie

Keine Nation, keine

K,°e>>i

k wssc e Hellas Gymnasicn. Keine Pcation, kenie
Vcruf stnd davon ausqenommen. Dic Wie-
ebunq der Körperkultur hat nicht die
--lLch.swundhcit qefcstiqt; sie strahlt viclmehr. einc Art
°>e ,^uoc„ Stoizismus" aus, der dem Cinzelnen über
3"chen Unbildcn des Lebcns hinweqhilft.
b°ch 1,?'' wollen uns zu diesem Crfolq beglückwünschen;
»,°N u oamit noch nicht alles qetan. Der G e i st mutz
xU«a,.k^" Danden erlöst werden, die ihm durch
°e„, u' Spihe qctriebcne Cinseitiqkeit auserleqt wur-
^aiü' uaß er der bedrückenden Cnqe der Spe-
^e unl » " fe entfliehe. Die weitcn Ueberblicke,
- chwcn/^5 ^eit qegeben sind, müflen jedem aus der
wr>g- ,, des täqlichen Lebens. wenn auch nur für einen
»brt >,^^uqenblick, crmöqlicht werden. Di« Zukunft qe-
öiehu^^u Völkern, die als erste es waqen, die Cr-
Ae„ heranwachsenden jungen Mannes umzufor-

«chigl^bnn er ist es — und nicht das Kind — dcr das
prach/ui ersatzt und qestaltet. Aus diese Weise wird ein
H„er -bller und durchqeistiqter Friede qeschasfen, der
i«U Nri^biiichcn Zcit voll gesunden Chrqcizes und star-
^'llens qcbührt.

bie 2,"b vertraueCuch meineVotschaft an,
°°hl die letzte ist, die ich ausrichten kann. Glück-

SoiMnfeim aus bem helligen Sain von Slnmvia.

auf zu Curem Lauf! Das Deutsche Komitee hat mit
einer von allen Ländern hoch anerkannten Mühe die
Gestaltunq und Orqanisation des Lauses durchqesührt.
Cr beqinnt überdics an einem der namhaftesten Orte,
untcr dem Zeichen dieses ewigen Hellenentums, das nie
aufhörte, den Laus der Zeiten zu erleuchten, und deflcn
antike Formeln auch heute noch zur Lösunq so mancher
aktucllcn Problcme bcitraqen.

Fordert für mich die in Berlin ver-
sammelte Iuqend aus, das Crbe meines Wirkens
anzutreten, damit sie zu Cnde führe, was ich be-
qann und was die uns umqebende Pedanterie und der
Hana zum Gewohnheitsmätziqen verhinderten, zur
Vollendunq zu führen, auf daß der Vund zwi-
schen Körper- und Geisteskrast zum Fortschritt und zur
Chre der Menschheit auf ewiq besieqelt werde."

Nun stimmcn dic Knaben und Mädchen dcr Schulen
die qricchischeNationalhymne an, die von
vielcn der Änwcscnden mitqesunqen wird.

Anschließend hält im Auftraq des Ministerpräsi-
denten

StaatssekretLr Gcorqacopoulis

eine Ansprache, in dcr er u. a. folqendes ausführte:

„Das deutscheVolk, deflen unerschöpfliche
Lcbensfähiqkeit und schassende Krast stch crneut zeiqt,
sand die Zeit und die Mittel, in aller Grotzartigkeit und
Vollcndunq die Clften Olympischen Kämpfe vorzuberei-
ten. Cs nahm die erhabene Idee Dr. Lewalds an und
lud die Iuqend der Welt cin, unter der Olympischen
Flamme sür den Sieq zu kämpfen.

Das griechische Volk empfindet mit besondcrer Ve-
friediqunq und lebhafter innerer Vewequnq, datz die Or-
qanisatoren dcr Clftcn Olympiade, Vsrtrctcr des höch-
sten deutschen Geistes, am tiefsten in die olympische Tra-
dition einqedrunqen sind. Sie haben den olympi-
schen Geist erneucrt und qlauben an das unsterb-
liche Doqma dcs antiken Hellas, nach dem es der Zweck
der Ldationen ist, Zivilisation zu schaffen und zu ver-
breiten.

llnd mit dieser Auffaflunq unter dem hohen Schutz
des Führers der deutschen Nation wurden alle Völ-
ker zu einer höheren qeistiqen Zusammenkunft nach
Berlin einqeladen. wo qemcinsam mit dcm vor-
nehmen Wetteiser der athletischen Kämpse zugleich die

heutiqe deutsche Zivilisation in Crscheinunq treten wird.

Iugend der Welt! Die qlühenden Strahlen, die der
goldene Sonnenwaqen des Phoebus Apollonos aussen-
det, wcrden wieder in der hciliqen Altis das Feuer ent-
zünden. Verfolqt mit Ansmcrksamkcit den leuchtcnden
Weq dieses Fackel-Staffellauses!"

Plötzlich treten jetzt die vierziq Iünqlinqe hervor
und bilden links und rechts, in Äbständen von etwa fünf
Metern, eine breite Gafle. Wieder ertönen vom Kronos-
hüqel Polaunen- und Fanfarenklänqe. Cs ist Punkt
12 1lhr mittaqs. Die Sonne steht im Zenit. Cin
Kanonenschutz dröhnt über den Festplatz. Der erste
Läufer, er heißt Constantin Kondylis, tritt
etwas erreqt hervor. Er

entzündet die ersie Fackel,

nimmt das Dokument des Aufruses des Barons de Cou-
bertin und einen Oelzweia aus der Altis und läuft ab!
Die Seqenswünsche der Menqe beqleitcn den Läufer —
derFackellauf hat beqonnen!

Hier aber, in Olympia, beginnt nun das eiqentliche
Volksscst, dreizehn Mädchcn, in zieqelroter Klei-
dunq und mit Sandalen führen zwei qriechische Volks-
tänze aus. Der Veisall der Zuschauer ist qrotz, zumal
diese echte Volkskunst in solcher poetischer Ilmgebunq mit
wirklicher Vollendunq zur Schau getraqen wird. Dann
solaen weitere Tänze, von Knabcn und Mädchen ausqe-
sührt, die aus Olympia und Pyrqos stammen. Monotonc
qriechischc Volksmusik klinqt übcr den Festplatz. Immcr
schnellcr wird der Takt, und immer schncllcr wird auch
der Mirbel der Tanzcnden.

And nun bcqinnt auch unsere Fahrt mit oen
Staffelläusern nach Berlin! Hinter, nns,
im frischen Grün, verschwindet Olympia. Dann qeht es
zwischen Altis und Kronoshüqel, auf die nächste qrötzere
Statwn zu: auf Tripolis in Arkadien. Knd aus den
Dörfrrn länqs des Weqes klinqen immer wieder
Rufe zu uns herübcr: „Heil Deutschland!" „Heil
Hitler!"

Der Laus der Fackel.

Athen. 21. Iuli. In später Nacht traf die Staffel
mit derOlympischenFackcl inTripolis in
der Landschast Arkadien ein. Sie wurde von Profes-

Hier überschreitet das
olympische Feuer
die deutsche Grenzc.

Jn Hellendorf an der
deutsch-tschechischen Grenze
berührt der grotze Olympia-
Fackellauf zum erstenmal
deutschen Boden. Zur Be-
grüßnng der FackeMufer
wurde bereits ein Triumph-
bogen mit den olhmpischen
Ringen errichtet.

(Scherl Bilderdienft, K.)


Zum Beginn dcs Olympia-Fackellaufs.

Eine Uebersichtskarte zu dem großen Staffel'lauf, der
am LO. Juli in Olympia begonnen hat und der das
olhmpische Feuer bis zum 1. Angust nach Berlin brin-
gen wird. (Graphische Werkstätten, K.)

sor Kossiwai, einem früheren Marathonläu-
ser, unter dem Iubel Tausender durch die Stadt qctra-
qen. Auf dem qanzen Weq, den der Waqen der deutschen
Sonderbcrichtcrstatter vorausfuhr, stande» die Fackcllüu-
fer aus ihrcn Plühcn bercit, selbst wenn die Fackel noch
stundenwcit entfernt war. Ucberall klanq die Beqeistc-
runq des qriechischen Volkcs den deutschen Waqen ent-
qeqcn, die die Fackclläufer bcqleiteten, Bauern und
Bancrnmädchen, die in ihrcr bnnten Tracht von der
Feldarbeit hcimkamen, qrützten die vorbcicilende Ko-
lonnc mit srcundlichsm Winken, immer wiedcr warcn
freudiqe. Hcil.Hitler--Rufe zu hören. Dsr Lauf durch die
nächtliche Landschaft, der unbeirrbar das hellrote Licht
dcr Olvmpiaslammc vorantruq, qab oft Vildsr von be-
getfteriider Schönheit.

»

Feiern in Verlin.

Verlin, 20. Iuli. In cinem qrotzen Festakt wurve
Montaq mittaq vor dem Verlitier Rathaus der Vsqinn
des Olyinpia-Fackellaufes in Griechenland mit einer An-
sprache des Präsidenten dcs Orqanisationskomitees, Dr.
Lcwald, der bci dieser Geleqenheit dem Staatsko.n-
missar Dr. Lippert einen Fackelqriff überreichte, und
mit einem Ausruf des Staatskommiflars an die Ve-
völteruiiq qcsciert.

Zur qleichen Stundc, in dcr auf dem Aenus-Altar m
Olympia die heiliqe Flamme entzündet wurde und dcr
Start zu dem 3000 Kilometer lanqen Wcq dnrch sieben
Länder beqann, hatte sich das Olympische Dorf zu
eincr schlichten Feier vereint, um den denkwürdigen
Auqenblick durch die Uebertraqunq des Olympia-Welt-
senders mitzuerleben.

MMffWMe Lage in Ssmim.

3m Süden die aufstanbifchen Zeuppen erfolgreich. - Sie Regierung glaud! Zieger zu dieiben.

Die Regierung meldet Sieg m Madrid.

Angeblich Niederschlagung des Ausstands in Madrid.

Madrid, 20. Iuli. Die spanische Regierung
teilte am Montag abend mit, daß dcr Aufftand in
Madrid vollständig niedergeschlagen sei und
daß sich die Garnisonen von Vicalvaro del La
Montana, Maria Cristina und Getafe ergeben hät-

ten. Die aufstündischcn Flugzeuge seien von rcgierungs-
treuen Staffeln zerstreut wordcn und würdcn verfolqt.
Auch in dcr Provinz sollcn sich nach dcm Bcricht dcr
Regierung die aufständischen Truppen in immer größe-
rem Umfang untcrwerscn.

Wie die Neqierunq weitcr berichtct, soll dic Volks-
s r o n t m i l i z ihrcn Sieq im Mittclpunkt Madrids,
in der Nähe des Innenmiiiisterinms, beqeistert ge-

Bild links: Dcr Führer der spanischen Anfstandsbewegung. An der Spitze der spanischen Auf-
standsbewegung, die m «panisch-Marokko ihren Ausgang genommen hat, steht der General Franco,
ein Bruder des bekannten Fliegers. (Graphische Werkstätten, K.) — B i l d rechts: Dcr Militär-
aufstand in Svanicn-. Eine Uebersichtskarte zu den Vorgängen in Spanien. Nach den jüngsten Mel-
dungen hat das Militär neben Spanisch-Marokko auf dem Festland die Provinzen Andalusien, Valencia
und Aragon in der Hand, ferner Burgos und Valladolid, „nd auch die Provinz Kastilien soll stch ihm
bereits angeschloffen hqben. (Graphische Werkstätten, K.)

feiert haben. Auf dem Gebäude des Innenministevi-
ums wurde eine republikanischs Flaqqe qehitzt, die kurz
zuvor den Aufständischen entrissen wordeii war.

Auf Grund eines Rcqicrunqserlafses, der dnrch dcn
Rundfunk bckanntqeqcben wurdc, sind zur Vcrmcidunq
einer Panikstimmünq unter dcr Vevölkcrunq sämtliche
Bank- u nd Vörsenqeschäfte sür die Dancr
von 48 Stundcn in qanz Spanren untcrsaqt. Gcld-
bcträqe dürfcn auf den Bankcn nur im Bctraq bis zu
2000 Pesctcn abgehobcn wcrden. Glcichzcitiq wurdc für
sämtliche Zahlunqcn cin Moratorium erlaflen.

Dcr Ministcrpräsident und Außcnministcr Giral
richtetc im Rnndsunk beruhiqondeWorte andie
Bevölkerunq und stellte fest, daß der Sieq dcr republi-
kanischcn 6ache durch den verbrecherischen Anschlaq des
Militärs nicht aufqchaltcn wcrdcn könnc. Dic Rcqie-
runq vcrtraue aus das Volk und dicses solle sich auf die
Reqisrunq verlaflen, die bis zur endqültiqen Wieder-
hcrstellunq der Ordnunq auf ihrcm Posten ausharren
werde. Ainter der Regierurw ständen die Polrzer, die
Marine, die Luftstreitkräfte, die Volksfrontmiliz und dcr
qrötztc Tcil dcs Landheercs. Die R-qierunq danke für
die beqeistertc Untcrstützunq, die das Volk in qeschicht-
licher Stunde der qesetzlichen Reqierunq entqeqenbrinqe.

Vcwafsncte Arbeiter haben sich nach San
Sebastian beqcben, um die ausftündischen Truppcn, die
von Pamplona aus im Anmarsch sind, zu bekämpsen.
Sämtliche Kraftwaqen sind beschlaqnahmt wordcn. Die
Lebcnsmittclqcschäfte müflcn nachmittaqs schlictzen. Alle
anderen Gefchäfte in San Scbaslian sind qeschloflcn. Auf
dcn qrotzcn Landstratzcn habcn die Ärbeiter Var-
rikadcn errichtct. Nach cincr in Hendaye einqelaufe-
nen Mcldunq soll der Dircktor der spanischsn Nordbahn,
dcr als Faschist bekannt war, in Melilla crmordct wor-
dcn sein.

BuH die AuUSndischen iMen gesiegt haSen.

Andurchsichtige Lage.

Paris, 21. Iuli. (Cigene Funkmeldung.) Während
am Montag abcnd über den Scndcr Sevilla eine Ver-
lautbarung der spanischcn Regierung verbreitet
wurde, die die Aufständischen zur Uebergabeauf-
forderte, vcrbreitete der gleiche Sender hcute in den
frühcn Morgcnstunden, wie Havas mcldet, cins Mit-
teilung der Aufständischen, in der alle Nach-
richten der spanischen Regierung über eine Nieder-