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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Keidelberger

Reueste Rackrichien

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Schristleituna: Hauvtstratze 23 Fernsvrecher-S.-A. 7351—53.

Dienstag, 8. Dezember

Haup tgesch äftsstelle

Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgaffe 1.

1936

Greßer AiilelWeg -ss Relches.

Ae 4/-prozentlse Relchöaaleihe um M Milllonen Relchsmark Werzelchnet.

Ac Ermartuligeii iibertrHcii.

Ausgabesumme auf 600 Millionen Reichs-
mark erhöht.

!». Dezembcr. Aus die in der Zeit vom

3-ichn bis 5. Dezcmber 1936 zur össentlichen

""9 ausgelegten 400 Millionen Reichs-,
ge ^ . ^Prozentigen auslosbaren Schahanweisun-
bjzo ^ Deutschen Rcichcs, dritte Folge, sind nach dcn
^urliegenden Meldungen über 500 Mil-
dj, Reichsmark gezcichnet worden. Ilm
^lried'insbesondere auch die kleinen Zeichner
der öu können und dcr weiteren Konsolidierung

^^wanzen zu dienen, hat das Reich mit dcm
vereinbart, noch cinen weiteren Schatzanwei-
^ichs^ gleichen Art in Höhe von 100 Millionen

Uiark über den ursprünglich in Aussicht genom-

mcnen Vetrag zur Verfügung zu stellen, um so die Zeich-
nnngen möglichst voll berücksichtigen zu können.

Da bercits von vornherein 100 Millionen Neichs-
mark dicser Anleihefolge sest übernommen waren, erhöht
sich deren Gesamtbetrag auf 600 Millionen Reichsmark.
»

Der Crfolg der Reichsanleihe übertrifft,
wie man erklären darf, alle Crwartungen, die man bei
der Auflegung der Anleihe hcgen durfte. Als man im
Sommer d. I. 700 Millionen Mark 41-prozentige
Schuldverschreibungen zur Subskription auslcgte, wovon
500 Millionen Mark ösfentlich zur Zeichnung kamen, er-
gab sich, daß dieser Betrag vom Geld- und Kapitalmarkt
nicht ohne Schwierigkeiten aufgenommen werden konnte.
Die Tatsachs, daß jetzt eine Anleihe, die auf 400 Mil-
lionen Mark begrenzt war, um 100 Millionen Mark
überschritten wird, ist ein Zeichen der inneren
wirtschastlichen Kräftigung und ein neuerWil-

lensbeweis des Volkes, die Regierung bei ihrer
Ausbauarbeit zu unterstühen. Gerade dort,
wo es möglich ist, wieder zu einer Kapitalbildung zu
schreiten, weiß man, wie dringend es nötig ist, dem
Reich die Geldmittel an die Hand zu gcben, die erforder-
lich sind, um durch eine Konsolidierung der
kurzfristigen Verbindlichkeiten nicht nur
diese Kapitalbildung zu begünstigen, sondern auch dem
Reich die Crfüllung seiner finanziellen Verpflichtungen
zu ermöglichen. Es ist bis jctzt gelungen, mit Hilse von
Reichsanleihen Verbindlichkeiten, wie sie sich aus der
Arbeitsbeschaffung und dem Ausbau der Landesvertei-
digung ergeben haben, in einer Höhe von 4,1 Milliarden
in langfristige Verbindlichkeiten umzuwandeln. Nach dem
glänzenden Sieg am Tag der nationalen Solidarität ist
dieser Anleihesieg des Reichcs ein ncuer eindrucks-
volle Veweis für den Geist wahrer Volksgemeinschaft
und der Willcnseinheit zwischen Führer und Volk.

..Krurc ölmnitii - morgkn MnkE!"

^arig

Ananhisten nnd KommunUrn helren gegen oie NtchieinmifKnngsvoM Leon Nlums.

Ei» Heideldergcr i» Lc«i«grad «crdLstct.

Dezember. Der sogenannte „Ausschuß für
^er ^ Spanien" veranstaltete am Sonntag abend in
Winterradrennbahn eine öffentliche Kund-
die Aufhebung der Nichtein-
i>eite^ ^ 9 Frankreich in die spanischen Angelegen-
d-r bieser Kundgebung sollte ursprünglich auch

der katalanischen Generalidad Compa-

Zisr^ "^hmen, dem aber angeblich die sranzösische Re-
r^. 2 die "

^"veise nicht gestattet hatte. Die Winter-
ähn^" 'var dicsmal mcht so gefüllt wie bei frühe-
Kundgebungen. Man bemerkte vor allcm
^ ^ Anarchisten. Anier den Anwesenden sah
^^»de ^mmunistischen Senator Cachin, die Partei-
^Nd ^ Ministerpräsidsnten, den Abg. Zyromski
2ibge vert, lvwie den bckannten radikalsozialistischen
Archambaud, ferner den General-
^der marxistischen Gewerkschasten Iouhaux.

E>Vhkundgebung wurde von dcm Vor-
^itet, >, anarchistischen Vereinigung Frankreichs ge-
nr za Beginn scharf dagegen protestierte.


, " ^ ^ v ' , ,. ,

. kvp,^ ^vmpanys gehindert habe, nach Paris
^diguyo^ entwickelte sodann die Ziele der Ver-
"vd schloß seme Brandrede mit dem Ausruf:

v^ieder mit dem Kricg, es lebe die spanische Re-
Tstz ^ vtion, es lebe die Weltrevolution!"

^cht« ^.^vächtigte Vorfihende der Liga für Menschen-
seiner Anhänglichkeit an die
M»>n>ul Dlums Ausdruck gab, antwortete die
t ^ wilden Protestrufen.

-tn' 3 vn . ^>^olsekretär der marxistischen Gewerkschaf-
^iffionen ^' der behauptet, im Namen von fünf
p ^ icharf ^livdern zu sprechen, wandte sich in seiner

°«i

ieit

E gegen die Nichteinmischungs-
«e ^ Regierung. Für die Gewerkschaft gebe es
die ^^"^alität in Spanien. Sie würde jeder-
Uot^"^rstühung der spanischen Marxistcn mit
^ endigen Mitteln durchführen.

^ hcute in Spanien zutrage, könne sich in
^ ^»>t auch in Frankreich ereignen.

^lche ki'mdigte schließlich an, daß die marxi-
n, ^saine rnationale beschloffen habe, eine
^ischen k» vckade" gegen die Unterstützung der

»e B, beschloffen habe,

yey v^ade" gegen die Unterstützung

>r rgv^°""ivegierung durchzuführen. (!)

^ n,it vlsozialistische Abgeordnete Archambaud

Faust vor das Mikrophon, was die
^"iierr^ ^ ">>t dem Gebrüll der Internationale

^9ie tvandte sich ebenfalls gegen den Beschluß
die (x- 9, dem katalanischen Präsidenten Compa
verie verweigern.

Der kommunistische Senator Cachin behauptete,
die Regierung habe keinerlei ernsthaften Grund sür
die von ihr vertretene These der Nichteinmischung
während der außenpolitischen Aussprache in der Kammer
vorzubringen gewußt. Wenn Leon Vlum erkläre, daß
die große Mchrheit des sranzösischeu Volkes hinter ihm
stehe, so sei das eine Ilnwahrheit. Das Gegenteil sei
richtig. Cr sei serner der Ansicht, daß die Crklärungen
Iouhaux' die Argumente des französischen Minister-
präsidenten zunichte machten.

Als aus dcr Versammlung die Kommunisten auf-
gefordert wurden, die Regisrung zu übernehmcn,
erwiderte Cachin, datz die Kommunisten nicht da-
vor zurückschreckcn würden, falls dicse Notwendig-
keit eintreten sollte. Dann würden sie aber ganz
andere Maßnahmen ergreifen als dies von der
augenblicklichen Regierung geschehe.

Nach dieser vielsagenden Andeutung hielt es der Kom-
munistenhäuptling abcr doch sür gut, sich durch eine tak-
tische Wendung auch andere Möglichkeiten osfen zu hal-
ten und erklärte, datz er damit jedoch nicht sagen wolle,
die Kommunisten ständen heute der Volksfront ableh-
nend gegenüber. Sie hätten wohl das Recht, die Vlok-
kade gegen ihre spanischon Freunde zu bedauern. Das
werde sie aber nicht hindern, auch morgen an dem Werk
der Regierung mitzuarbeiten, um die Durchsührung des
Volksfrontprogramms ficherzustellen.

Zum Schluß sprach noch ein Redner der anarchisti-
schen Vereinigung, der kurz und bündig erkärte, Re-
gierungen, ganz gleich, ob sie von Leon Vlum oder
anderen geführt würden, müßten hinweggefegt
werden.

Sic Krisc der BilWont.

„Wir gehen Unruhen entgegen!"

Paris, 7. Dezember. Der Vehauptung der kommu-
nistischen „Humanite", baß es der Volksfront gut
gehe, wird vom „Intransigenant" entschieden wider-
sprochen. Unter Hinweis auf die schwebende
Krise schreibt das Blatt, wenn man behaupte, daß es
der Volkssront gut gehe, dann müffe man sragen, ob man
damit die Oefsentlichkcit zum Narren halten wolle.
Die Wahrheit laute, daß die Kommunisten die
Volksfront leiten wollten, und jetzt, wo ihncn das auf
den ersten Anhieb nicht gelinge, sis zu zerschlagen
beabsichtigten. Cs werde gar nicht lange dauern, bis sie
sich an das „Ministerium der Maffen" wenden würden.

Das Vlatt schreibt dann weiter: „Wir gehen U n -
ruhen entgegen, die man seit langcm voraussehen
konnte. Der Augenblick ist gekommen, in dem alle
Freunde der Ordnung die Fürcht 'von sich abschllttcln
und stch auf den M i d e r st a n d bereit machen müffen.

I Sonst haben wir morgen die Revolution."

Wegen angeblicher Spionage.

Berlin, 7. Dezember. Am Sonntag sind der Reichs-
angehörige Straßenbauingenieur Dr. Hans Metzger,
geboren am 18. März 1898 in Heidelberg, sowie
seine Ehefrau in Leningrad verhastet und in das
Untersuchungsgefängnis eingcliescrt worden. Die Maß-
nahme, die von amtlicher sowjetrussischcr Stclle bcstätigt
ist, wird mit angeblicher Spionage und gegenrevo-
lutionärer Vetätigung begründet.

Wie wir hierzu feststellen konnten, war die Mutter
Metzgers eine Karlsruherin, die lediglich zur
Entbindung in eine Heidelberger Klinik gekommen war.
Hans Metzger dürfte also auch nicht in Heidelberg auf-
gewachsen sein.

Sie M«W«g Madrids.

Die gesamte Zivilbevölkerung soll die Stadt verlaffen.

Salamanca, 8. Dezemder. Am Montagnachmittag
verbreitete der Madrider Sender „Union Radio" einen
Aufruf der bolschewistischen Iugendorganisationszen-
trale, in dem die Mütter Madrids aufgefordert
werden, ihre Kinder durch die Zentrale unverzüglich nach
Valencia zu schicken. Der Zustand, daß ganze Fa-
milien in den Tunnels der llntergrundbahn übernachten
mützten, müffe bndlich aushören.

Durch den bolschewistischen Sender „Radio Telegra-
fos" wurd« am Montagnachmittag gleichsalls bekannt-
gegeben, daß alle zuständigen Stellen nunmehr zusammen-
arbeiten würden, um die Räumung Madrids
durch die Zivilbevölkerung in kürzester Frist
durchzuführen. Für die Zivilbevölkerung sei der Aus-
enthalt in Madrid unmöglich geworden, weil
Lebensmittel nur noch in geringen Mengen vorhanden
seien. Die künftige Versorgung der Zivilbevölkerung
könne infolgedeffen nicht mehr gewährleistet werden.
Durch die Räumung Madrids werde auch die Gefahr
nalionaler Späher vermindert, die immer wieder über
die bolschewistischen Vatteriestcllungen unterrichtet seien.
In Madrid dürfte nur mehr die Rote Miliz zurückblei-
ben, die „entschloffen ist, Widerstand bis zum Aeußersten
zu leisten".

— Staatssckretär Dr. Lammers wurde am Montag
in Vudapest vom Reichsperweser vonHorthy in
längcrer Audienz empfangcn.

— Die Mongolcnsührer haben der chinesischcn Re-
gierung erneut versichert, daß eine Trennung von
Cina nicht beabsichtigt sei.

^'"ankfurt

cr.

lErich Zander, K.)

Der Mordprozeß Frank-
furter bcginni.

Jm Saal des Großrais von
Graubünden j» Chur be-
ginnt am morgigen Mitt-
woch der Prozeß gegen
den Juden David Frank-
furter, der als Werkzeug der
jüdischen Welt - Jnternatw-
nale den Landesgruppenlei-
ter der NSDAP. Wilh-lm
Gustloff, ermordete.

Das Mordzimmer,
in dem Guiiloff ermordet
wurde. Wilhelm Gustloff
stand zwischen Stuhl und
Tisch, als Frankfurter aus
dem Sessel, von dem man
im Bild vorn links eine Ecke
sehen kann, die tödlichen
Schüffe abgab.

lWeltbild. K.)

Mordvrozetz IM Frankfiirter.

Sühne sür die Crmordung von Wilhelm Gustloff.

Am morgigen Mittwoch beginnt vor dem
Kantonsgericht in Chur (Schweiz) der Pro-
zeß gegen den Iuden David Frank»
furter, der am 4. Februar 1936 kurz vor
8 Uhr abends den Leiter der Landesgruppe
Schweiz der NSDAP., Wilhelm Gust-
loff, in Davos durch vier Revolverschüffe
meuchlings ermordet hat.

Wenn am morgigen Mittwoch im großen Sitzungs-
saal des bündlerischen Kantonsgerichts in Chur der
Amtskläger Dr. Friedrich Brügger aus Chur die
Anklage gegen den jüdischen Mörder David Frank-
furter erhebt, dann wird sich hinter seinen anklagenden
Worten die Gestalt Wilhelm Gustloffs erheben,
der an einem düsteren Februarabend mitten im Frieden
seines Hauses von den Kugeln des Meuchelmörders
niedergestreckt wurde. Die ganze Welt, vor allem aber
das nationalsozialistische Deutschland, wird mit
größter Spannung diesen Prozeß verfolgen, der, wie wir
wiffen, kein gewöhnlicher Mordprozeß ist. Hinter dem
Mörder David Frankfurter steht das Weltjuden-
tum und wir haben im Lauf der letzten Monate erlebt,
mit welchen unglaublichen Methoden die jüdische Welt-
preffe und das jüdische Literatenttim arbeitet, um den
Mörder David Frankfurter zu „reinigen" und ihn sogar
als eine Art „Märtyrer" hinzustellen. Llmso mehr muß
man von dem Kantonsgericht in Chur sordern, daß es,
unbeeinflußt und unbeeinflußbar, die Tatsachen fest-
stcllt und einen Spruch fällt, der der Gerechtigkeit
entspricht. Cin Mo rd ist zu s ü hn en! Man wird das
in Chur hoffentlich nicht vergeffen!

Der Tatbestand.

Vergegenwürtigen wir uns noch einmal den Tat--
bestand, wie er der Anklage zugrunde liegt.

Am 4. Fcbruar 1936 crschien kurz vor 8 Ahr abends
der Iude David Frankfurter, der seit 1934 in
Bern Medizin studicrte, in der Wohnung des ihm un,
bekannten Landesgruppenleiters Wilhelm Gustloff
in Davos, vcrlangte diesen zu sprechen und wurde von
Frau Gustloff in das Wartezimmcr geführt. Als Gust-
loff das Zimmer betrat, streckte ihn dcr Iude mit vier
Revolverschüssen nieder. Nachdem es Frankfurter,
der sich für seine Tat den Kanton Graubünden ausgc-
sucht hatte, in dcm die Todesstrafe abgeschafst ist, in der
ersten Verwirrung gelang, zu cntfliehen, stellte er sich
dann der Polizei. Cr gah bei der ersten Vernehmung
an, mit der Mordabsicht nach Davos gekommen zu
scin und antwortete auf die Frags nach 'dem Beweg-
grund: „Ich habe die Tat begangen, weil ich Iude
bin!"

Wilhelm Gustloff hat, was ihm durch die
Schweizer Vehörden bestätigt wurde, das ihm von der
Schweiz gewährte Gastrecht niemals verletzt.
Auch dcr Mörder David Frankfurter mußte zu-
geben, daß ihm von Gustloff niemals ein Leid
geschehen sei, daß er vielmehr in der Person Gustlosfs
das von ihm gehaßte nationalsozialistische
Deutschland treffen wollte. Wilhelm Gustloff, der
seit fast 20 Nahren in der Schweiz scine zweite Heimat
gefunden hatte, kannte als aufrechter Deutscher, der sei-
nsn Führer und sein Vaterland über alles liebte, »ichts
anderes, als ihnen zu dien. Dieser Dienst aber bestand
für ihn auch in der Wahrung jenes obersten Gebotes:
„Befolge die Gesehe des Landes, deffen Gast du bist!"

Anklage aus Mord.

Die Anklage gegen den Iuden Frankfurter lau-
tet aus Mord und stüht sich auf den Paragraphen 88
des Strafgesehbuches des Kantons Graubünden vom 8.
Iuli 1861. Dieser Paragraph bestraft wegen Mordes
denjenigen, der die widerrechtliche Tötung
eines anderen mit Vorbedacht ausgeführt hat. Die-
ses Verbrcchen wurde früher mit dem Tod bestraft. Heute
ist die Todesstrafe in lebenslängliches Zucht-
haus umgewandelt. Veim Vorliegen „ganz bcsondcrcr
Milderungsgründe" beträgt die Mindeststrafe 15 bis 25
Iahre Zuchthaus. Cine Berusung gegen das Arteil
des Kantongerichts ist nicht zulässi'g, dagegen kSn-
nen Veschwerden über Formverlehungen im Rekürs- bzw.
Kaffationswege vvrgebracht werden.

Im Gegensah zum deutschen Strafrecht ist nach dem
des Kantons Graubiinden die Zivilklage zugelaffcn. Frau
Gustloff hat von diesem Recht Gebranch gemachi, um
der Verleumdungskampagne und den schamlosen Ver-
drehungsvcrsuchcn dcr bolschewistischen und jüdischcn An-
stister und Hintermänner entgegenzutrctcn. Ihre Pro-
zeßvertrctcr sind der Schwcizcrischc Anwalt Dr. B. ilr-
sprung aus Zürzach, sowie Profeffor Dr. Grimm
(Cffen). Der des vorsählichen Mordes angeklagte Da-
vid Franksurter wird von dem Züricher Rechts-
anwalt Dr. Curti verteidigt. Die ji'idischcn An-
wälte de Moro-Giafferi (Paris) und de Vries
(Amsterdam), die in allsr Oesfentlichkeit erklärtsn, das
Weltjudentum plane dcn Prozeß gegen den Mörder

Wilhclm Gustloff.

'Erick Zander. K.j
 
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