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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Ar. 209

Druck unv Berlak, von Frreürich Schulze m Heidelber«.
Schristleitunc,: Hauvtstrake 23 Fernsprecher-S.-A. 7351—53,

Montag, 7. September

Hauvtgeschästsstelle Hauvtstraße 23. Fernsvrecher-S.-A. 7351—53.
Fweigstelle: Hasvelgasse 1.

1936

FnnttpMW Krlse in Franklllch.

Mackttampf rwWen EvzialAen unb Kommumften.

„MIMlltW" l»> Blm».

Don Kommunisten und Metallgewerkschaft.

Paris. 6. Sept. Die Rechtszeitungen vom Sonntag,
^sondgrs „Iour" und „Echo de Paris", sind durch das
^ingreisen der von den Kommunisten verhehten Me-
ialla rb eiterg ew erkschaften in die Veratun-
des Kabinettsrates und in das Schicksal der diploma-
Eiichen Verhandlungen der französischen Regierung zur
"ufrechterhaltung der Ncutralität in Spanien auf-
gebracht.

„Iour" schreibt: Die Minister berieten unter der
^ohung eines Streiks in den Kriegsmaterialfabriken!
Me Rsgierung sieht sich zweiklltimaten gegen-
^er: einem der Kommunisten, dem andern der Metall-
orbetter des Seine-Departements. Veide Ultimaten for-
er» die sofortige Aufhebung der „Vlockade". Außerdcm
wrdern ste die Ausfuhr von Wasfen, Munition und
^ugzeugen an das Spanien Largo Caballeros und an die
^atalonien-Lompanys, Vlum habe, so sagt der „Iour"
^eiter, den Kabinettsrat verlaflen und 40 Minuten lang
kn Gewerkschastlern die ganze Tollkühn-
^it ihres Schrittes klarmachen müflen.
7-1 habe darauf hinweisen können, datz er sich in voller
Uebereinstimmung mit allen seinen Ministern befinde,
^nn er erkläre: Frankreich ändert seine diplomatische
btellungnahme nicht!

^ Das Vlatt fügt hinzu, daß Löon Vlum nicht nur
°Urch den Kabincttsrat, sondern auch durch die Ve-
ichlüsse seiner eigenen Partei gestärkt
U>erde. Der Gcneralsckretär der sozialistischcn Partei,
Eeverac, sei umgehend in das Haus des Ministerpräsi-
^enten gekommen, um die Kommunisten, besonders den
^bgeordneten Costes (der gleichzeitig Präsident des
^etallarbeitersyndikats ist) daran zu erinnern, datz der
^rwaltungsrat der sozialistischen Partei selbst die Hal-
""g des Sozialistenführers Vlum und dcr Volkssront-
^9>erung untcrstühe.

--Ccho de Paris" hebt in der Ucbcrschrist hervor, dah
Regierung das kommunistische llltimatum

di ^ ----- ..

^ rUckgcwiesen habe und (ossiziell zumindesten) ihre
oaitung der Nichteinmischung in Spanien bcibehalte.

Vlatt schrcibt dann u, a, weiter: die Kommuni-
ye^ b.wollen nichts hören von Neutralität; sie fordern die
^ushebung des Wasfenausfuhrverbots, andernfalls fie
yFt dem Generalstreik in den Kricgs-
d^terialsabriken drohen. Schon am Freitag
den symbolischer Strcik von einer halben Stunde in
ein Lotchkiß-Werken stattgcfunden. Dicscm folgte dann
p^Drohbrief von 2000 Arbcitern an den Minister-
d^docntcn, während überall im Land Vcrsammlungen
'chgesührt wordcn seien.

H Das Dlatt fährt fort, es sei nicht bedeutungslos,
s», andcrn Schritt zu erwähncn, den der General -
g.tretär des Gewerkschastsverbandes
g. w- T.. Iouhaux, nach Abschluß des Kabinettsrates bei
w on Blum unternommen hat: Löon Vlum habe dem
tz-^eralsekretär I 0 uhaux die zwingenden Gründe aus-
hjAddsrgesetzt, die die Aufrechterhaltung der Nichtein-
sost. "gspolitik erfordsrlich machten. Dre Vesprechungen
d ">en am Sonntag weitergehen, aber es laufe bereits
sck» ^^tücht, daß troh der Anstrengungen der Regierung
taw <un M 0 ntag ein Generalstreik in der Mc-
"tndustrie ausbrechen könnte.

^ Die „Humanitö" schreit weiter nach „Kanonen und

Vlum über die Meinungsverschiedenheiten.
j. Paris. 7. Sept. In einer Rede vor der Sozialisti-
^^tl Vercinigung des Seine-Dcpartements ging Mini-
-^dräsident Löon Vlum kurz aus die Meinungsverschie-

heiten ein, die augenblicklich zwischen K 0 mmu -
en und den übrigen Volksfrontparteien
wchtlich der von den Kommunisten geforderten soge-
^bNten „Französischen Front" bestehen. Der Minister-
^sident erklärte in diesem Zusammenhang, daß sür ihn
r wahre „Französischs Front" die Volkssront sei. Diese
^sührungen wurden mit langanhaltendem Vcifall aus-
^onimen.

*

Werden die Metallwerke beseht?

Paris. 7. Sept. (Cig. Funkmeldung.) Die in Mch
h ^inende Zeitung „Le Lorräin" will erfahren haben,
^^tzdieKommunisten beabsichtigten, entweder
j, Eoinmendcn Dicnstag oder am 15, Septembcr sämt-
Metallwerke des M 0 s e l d e p a r t e -
zu besehen und die Ingenieure und Meister
b ^wingen, die Arbeit sortzusetzen. Die Kommunisten
^dstchtigten, diese Werke auf die Dauer von sünf
^Sen selbst zu leiten.

SMimg iii der WldssrM,

Durch öie Taktik der Kommunistcn.

Paris. 5. September, Die unterirdischen
ch en s ch a f t c n der Moskauer Agenten in
sg^?"ireich. die seit dem spanischen Vürgerkrieg ganz be
aesäbrlickicn Charakter anqenommen haben


d^ " wehr und mehr zu emer ernsten Spaitun
fijj, ^ihen der französischen Volksfront

Die immcr schärfer wcrdenden Drohungen der
,^aisten und die offene Stellungnahme gegen die
ig, , ung Blum, um sie zu zwingen, auf die Neutralität
wanischen Bürgerkrieg zu verzichten, veranlaflen jetzt

auch die Linksprefle, sich cinmal eingehender mit der
wahren Lage und vor allem den wahren Absichten der
Moskauer Quertrciber zu beschästigcn.

Der neueste Schlager, den die kommunistischen
Drahtzieher herausgebracht haben, besteht bekanntlich in
der „ f r a n z ö s i s ch e n Front". ilnter dem schein-
heiligen Vorwand, eine brüderliche Versöhnung und
Verständigung aller Franzosen ohne Anter-
schied ihrer pölitischen oder religiöscn Cinstellung herbsi-
zuführen, versuchen die Kommunisten, cine antifaschi-
stische Abwehrsront zu bilden, die in allererster
Linie gegen Deutschland gerichtet sein soll. Die
sozialistische Partei, der die wahren Absichten der Kom-
munisten nicht entgangen sind, hat cntschieden gegen
die Vildung einer „französischen Front" Stellung ge-
nommen.

Ican Piot, der Chcfredakteur dcs „Oeuvre", der
sicherlich keiner besonders deutsch-freundlichen Cinstcllung
verdächtig ist, seht sich am Samstag in seinem Blatt aus-
führlich mit diesen kommunistischeii Machenschaftcn, aus-
einander. Die Kundgcbungen der letzten Tage ließen
deutlich erkennen, woräuf män hinaus wolle. Älles wickle
sichsoab, alsob man einenPrävcntivkrieg

beabsichtige. „Wir marschieren jedochnicht!"
Cine nationale Wiederversöhnung, die „angesichts der
üußcrcn Gcfahren" zu begrüßcn wäre, könne als Grund-
pfeiler nur die aus der Volkssront hervorgegangene Re-
gierung haben. Die letzte Kundgebung in der Winterrad-
rennbahn und am Republik-Plätz seicn aber gegen die
Politik dieser Regierung gerichtet gewesen,

Der „Quotidien" ist noch deutlicher. Wenn die Fran-
zosen forderten, so müfle man an die lehte Kundgebung
in St. Cloud erinnern, die einen Teil dieser Fränzosen
mit Recht beunruhigt habe. In der Winterradrennbahn
habe die Menge mit erhobencr Faust „Cinigung gegcn
Hitler" geschrien. Cs handle sich also um einen Zu-
sammenschluß gegen Deutschland für Sowjet-
r u ß l a n d.

Das Organ des französischen Ministerpräsidenten,
der „Populaire", wirft der kommunistischen Partei ganz
offen vor, daß sie nicht sür eine Annäherung an Deutsch-
land arbeite, sondern im Gegenteil alle Anstrengun-
gen mache, um Spannung und Feindschast
zwischen den beiden Nachbarländern zu unterhalten.
Wir warnen unsere kommunistischcn Gcnoflen vor dcr
Verantwortung, die sie gegenüber den Arbeitern auf sich
nehmen. Was uns angeht. so marschieren wir nicht.

Fußball in Uutcrbaden Ost: Spvg Eberbach — FL
St. Ilgen 4:1; Limbach — Union Heidelberg 1:2; Fvg
Eppelheim — FC 05 Heidelberg 1:1; SB Sandhanse«
aegen Kickers Walldürn 0:0; VfB Wiesloch — FD 09
Weinheim 1:1; FG Kirchheim — SV Schwehingen I:1„

Tschammer-Pokalspiel: Pol. Chemnitz — SV Wakd»
hof 0:1.

Rugby: RGH siegt in Frankfurt gegen „Eintracht"
mit 16:3.

Hockcy: Indien schlägt Holland 8:1. — TGH befiegt
MTG in Mannhcim 2:1.

Tennisländerspiel in Mannheim: Deutschland gege»
Aegypten 4:1.

G. von Lramm gcwann den Volpi-Pokal in Venedig.

Steinbach (Mannheim) aus DKW fuhr die beste
Zeit bcim Schleizer Dreiccksrennen, Gunzenhauser (Neid-
lingen) bcim Hcrxhcimer Sandbahnrennen.

Radweltmeisterschaften in Vern: Magne (Frank-
reich) siegt bei den Berussfahrern, Vuchwalder (Schweiz)
bei den Amatcuren.

Lcichtathlctik: TGH unterliegt dem Postsportverein
Mannheim. — Die Vereinsmeisterschasten des HTD 4«
brachten gute Crgcbnifle.

Der >mltt»rochtNk Kabinkttsrnt ln Paris,

Gtwerkschaft forbllte Mischknbnrch Autbkbnng bks WaftknauSiubrvttbotS.
Aussorache Sber Dieaftzeitverliiiigernng,

Aber „nur" Rüstungsverftärkung beschloffen.

Paris, 5. September. Der Kabinettsrat der
am Sammstag um 16 Uhr unter dem Vorsih des Mini-
sterpräsidenten Vlum zusammengetreten war, hat bis
20 Uhr gedauert. Am Schluß der Sitzung wurde folgen-
der Vericht ausgegeben:

„Der Ministerpräsident hat, nachdem «r dem In-
nenminister Salengro die Solidarität des
Ministerrats angesichts der persönlichen Angriffe
zum Ausdruck gebracht hat, die gegen den Innenminister
gerichtet worden sind, die Maßnahmen bekannt gegeben,
die für die Durchführung der 40-Stundenwoche

und des Arbeitsbeschaffungsprogramms er-
griffen worden sind. Der Rat hat hierauf im einzelnen
die durch die Creignifle in Spanien und die Cinfüh-
rung der zweijährigen Dienstzeit inDeutsch-
land geschafsene Lage geprüft. Auf Vorschlag des
Außenministers, des Kolonialministers und Inncnmini-
sters soll das hohe Komitee des Mittelmee-
res möglichst bald einberufen wekden."

Wie man in gut unterrichteten Kreisen zu dem Ka-
binettsrat vom Samstag erfährt, hat

die Spanien-Aussprache allein über zwei Stunden

gedauert, An ihr haben insbesondere der Innenminister
Salengr 0, der Sinanzminister Vincent A u r i 0 l, der
Staatsmmister ohne Portefeuille Vi 0 lette und der

Frausn gegen -le Greuel -es BoWewismus.

Bom „Wrttbmb bkk Srmm, gkgkn BolilbkwiSmuS «n» Krikg".

Genf, 6. Sept. Die schweizerische Prefle (u. a, „La
Suiffe" und „Iournal de Genäve") berichtet ausführlich
über eine soeben abgehaltene Tagung des General-
komitees des „Weltbundes der Frauen
gegen Volschewismus und Krieg". Dem
Komitee gehören u. a. an: Frau Renee Hentsch (Schweiz),
Mrs. Bodenschah (USA), Gräfin de Monmort (Frank-
reich), Mrs. Knowling, Tochter des letzten englischen
Votschafters am Zarenhof Buchanan, Frau Gavrilo-
witsch (Iugoslawien), Frau Devrient (Schweiz), Frau
Lie-Bahy (Norwegen).

Das Komitee erörterte die furchtbaren Creignifle
des spanischen Bürgerkrieges, die immer
klarer die Form eines von Moskau geführten Kamp-
fes zur Zerstörung der Rsligion, der Kultur und der
nationalen Werte des spanischen Volkes annehmen.

Dis Konferenz erhielt aus Lissabon im
Namen eines Hilfskomitees portugiesischcr
Frauen einen Ausruf zugunsten der Vcrwundcten
der spanischen nationalen Ärmee und der Opfer der mar-
xistischen Ausschreitungen in Spanien vorgelegt. Dieser
Ausruf sordert die patriotischen und wohltätigen Frauen
auf, das portugiestsche Komitee zu unterstühen.

Darauf wurden authentische Angaben über die
Kriegsvorber.eitungen Moskstus gemäß dem
allgemeinen strategischen Plan des Weltbolschewismus
gemacht.

Das Komitee erließ folgenden Aufruf an alle
Frauen der Welt:

„Crschüttert durch die Augenzeugenberichte über die
grauenhasten Verbrechen, die im Vürgerkrieg in Spanicn
begangen worden sind, wo jeden Tag

aus Vcschl der Moskauer Zcntrale der Wcltrcvo-
lution'Tausende von schuhlosen Münnern, Frauen

und unschuldigcn Kindern grausamen Martern
ausgeseht, verstümmelt und ermordet werdcn,

erheben wir die laute Stsmme des Protestes
und appellieren an dasGewissen der Welt.
Mit tiefer Trauer sehen wir in dem unalücklichen Spa-
nien dieselben Kräste entfeffelt, die Rußland in den
Abgrund gestürzt haben und die überall am Werk sind,
um die Religion und die Familienbande zu zerstören und
die Völker in einen blutigen Krieg aller gegen alle zu
verwickeln. Mehr als 12 Millionen rote
Soldaten stehen bereit, mit ihren Bajonetten
den Aufrührern zu Hilfezu kommen, die in der ganzen
Welt im Solde Moskaus blutige Revolutionen und Auf-
stände vorbereiten und durchführen.

Vor genau einem halben Iahr, anläßlich des Inter-
nationalen Kommunistischen Frauentages, hetzte
Moskau dieFrauen auf, „bis zum lehten
Blutstropsen" für die Cntfeffelunq der Weltrevolution
zu kämpfcn; und Kogan erklärte: „Wir werdcn eine neue
kommunistische Generation in der Welt schassen, um der
ganzen Welt den Volschewismus zu geben."

Es ist die Pslicht dcr Frauen allcr Rationen, sich
ihrcr Aufgabe als Hütcrinnen der kostbaren Werte
des Glaubens, der Familie und der Moral be-
wußt, diesem Unternehmcn zu widersetzen.

Der Internationale Weltbund der Frauen gcgcn
Volschewismus und Krieg erklärt stch für den Frieden,
das Vaterland, die Kultur und die Religion. Wir
rusen alleFrauen derWeltaus, uns in
unserem Kampf zu unterstützen und sich geschloflen
hintcr uns zu stellen."

gesährlichen Charakter angenommen haben,
uiehr und mehr zu einer ernsten Spaltung in

zu

Minister für öffentliche Arbeiten Bedouce teilgenom-
men. Die Regicrung ist zu dem einmütigen Veschluß ge-
kommcn ihrer, am 8. August begonnenen diplomati-
ichcn Aktion trcu zu blciben.

Cs sind dann sosort die Cinzelheiten ihrer Haltung
bei der am Dicnstag beginnenden Konserenz in
L 0 nd 0 n beschloffen worden, wo der dortige sranzösische
Botschaftsr Corbin die Leitung der französtschen Äbord-
nung haben werde.

Der Kabinettsrat mußte dann ein«
unsreiwillige Unterbrcchung von 40 Minuten

erleben, da Leon Vlum eine Abordnung von Vertre-
tern der Metallarbertergewerkschaften von
Paris und des Departements Seine empfangen mutzte.
die unter Führung des kommunistischen Abgeordnete«
Toste und des Generalsekrctärs der Metällarbeiter-
gewerkschaft Timbaud stand. Die Gcwerkschastlcr bestan-
den auf der Aufhebung des Wasfenausfuhr-
verbots nach Spanien. Lcon Vlum hat sich jedoch
auf die Stellungnahme der Regierung berufen und die-
ses Gcsuch abgelehnt. .

Nach seiner Rückkehr in den Kabinettsrat berichtets
Vlum über seine Verhandlungen mit den Gewerkschaf-
ten. Seine Antwort sci gebilligt worden.

Dann trat der Kabinettsrat in die Prüfunq der
durch

die zweijährige Dienstzeit in Dcutschland

geschafsenen Lage ein. Besondcrs dcr Minister für na-
tionale Verteidigunq und Kriegsministcr Daladicr sowie
der Luftfahrtminister Pierre Cot legten die Maßnahmen
dar, dic sie zur Stärkung der nationalen Vcrtcidigung
Frankreichs erqrcisen würdcn. Das Prinzip cincr be-
trächtlichen Verstärkung der französischen
Waffenausrüstung würde von den Ministcrn ge-
billigt, das heißt, die von Frankreich bercits seit über
einem Iahr begonnene Verbesisrung und Verstärkung
des Materials wird weiter verfolqt werden. Diese be-
trifft sowohl die Muniti 0 nsfrage als auch die der
Gasmasken, vor allem aber die Luftfahrt.
Auherdem soll die Grenzverteidigung noch mit Hilfe von
unabhängigen Grenzwerken weiter verpollkommnet
und die Zahl des technischen Militärs erheb-
lich verqrößert wcrden. Cine Crhöhunq der Dienst-
zeit ist also vom Ministcrrat ausgeschloflen worden.
Iedoch soll gleichlaufend zu der Verstärkunq der Landes-
verteidigung in Frankreich von der französtschen Regie-
rung ein ncuer

Appell an alle Völker gcrichtet wcrden, um den
Rüstungswettlaus abzustoppen. (!!)

In Anbetracht der ausgcdehntcn Vesprechung dicser
beiden Themen war es dem Kabincttsrat nicht möglich,
wie ciqentlich vorgesehsn, »och in die Aussprache und
Prüfunq der Vcrordnunge» im Vercich des Außen-, In-
nen-, Finanz- und Kolonialministcriums cinzutrcten.
Hierübcr düHte em neucr Kabinettsrat wahr-
scheinlich am Cnde der- nächstcn Woche stattfinden.

Hierauf soll dann noch ein Ministerrat im Clysee ab-
gehaltcn werdcn und erst dann dürften Cinzelhcitcn über
den D i p l 0 m a t e n s ch u b und über die Vcrordnungen
in den vcrschiedcncn Verwaltungcn und Ministcrien vcr-
ösfentlicht werden.

Wie in den gleichen Kreisen verlautet, ist inzwischen
auch dcr M r t t c l m c e r a u s s ch u ß zum Donnerstag
cinberufcn wordcn. An seincn Ärbeiten würdcn dann
der Generalrcsidcnt in Marokko, Veyrouton, der Gene-
ralaouverncur von Alqericn, Lcbcau, und der General-
resident von Tunesicn, Guillon, teilnehmen.

. Veyrouton, gcqcn dcn seit den spanischen Cr-
eiginflen cinc verschärfte Hetze betricben wird, dürfte von
dcn qcplantcn Vcrändcrungen betroffcn wcrdcn: Cr soll
cntweder zum Votschafter oder zum Kolonialgouvcrneur

Dic letzte» Borbcrcitungen in Nürnberg.

Das Lager dcr Wehrmacht. von einem Wachtturm aus gesehen.

(Scherl Bilderdienst, K.)

Wo der Führcr in Nürnberg wohnen wird.

Das ^Hotel „Deutscher Hof" in Nürnberg, i» dem
der Führer während des Reichsparteitags wühnen
wird, schmückt sich für die großen Tage^

(Weltüild. K.)
 
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