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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Heidelberger

Aeueste Nachrickien

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Montag, 27. Iuli

Hauvtgeschäftsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgasse 1.

1936

Der Ning um Ma-rib.

Alle Mse um die svantsche Sauptstadt von Zruvven der MMürgruvve besetzt.

Hend,

Drohender Wosiermongel.

Die Wafferzufuhr unterbrochen.

s 3uli. (Vom Sonderberichterstatter des

Lanf Truppen des Generals Mola haben im

5,^°^ Samstag sämtliche Pässe der rund
Vngdar'""^ "on Madrid liegenden Gebirgskette
^»>»a und Somo Sierra besetzt. Die Vorhut
Generals Franco hat von Süden her
lliitto. St. Iuan Aranjuez am Samstag nach-

ser ^. ^>»)>gen beiden nach Madrid führenden Was-
«rhtztz ^ungen sind von den Truppen der Militär-
i>> den"^ »»terbrochen worden. Nachdem Madrid
r,t nur noch für drei Tage Waflervor-

r«g g. >st auch bei strengster Rattonierung ein länge-
denfh^^ch^alten der Millionenstadt als sechs Tage kaum
übask^''' ^luch San Sebastian soll von der Wafferzufuhr

"krqer- - ^^rerungstreue Chef der spanischen Militär-
^aschist' de Prado wurde von freiwilligen

>»qh.. gefangengenommen und befindet sich im Ge-
^ nationalen Militärerhebung.

Noch keine Entscheidungsschlacht.

>>v^ 3»li. Kämpfe imNorden

jetzt.. "drid dauern noch immer an, ohne daß bis
d>s ^ ^»tscheidungsschlacht stattgefunden hätte. Vei den
^^skische Regierung unterstühenden Truppen, der
^owic der Polizei, stellen sich insolge der tage-

Kämpfe Crmüdungserscheinungen ein.

r> .s-'sr

!°kt,"^urcelona wurden am Samstag 260 Op-
!cheq ^tdjgt. Dcr Cisenbahnverkehr zwi-
»etzs ^»rcelona und San Cugat ist wiederherge-

8eisti^ -Nadxiher Regierunq beschlagnahmte 30 einem
ü» sanitgx^^^n gehörende E> äuser und SPitäler

-kebertritt regierungstreuer Regimenter zur
. Militärgruppe.

27. Iuli. Aus dem. Hauptquartier des
Mola wird mitgeteilt, däß am Sonntag abend
^ttd ^k>er regierungstreue ^ e gimenter in Ma-
!ei, ^ utert haben sollen und es ihnen gelungen
iu d/ ^ spanischen Hauptstadt zu entweichen, um sich
!chlqg^ ^ruppen der Militärgruppe zu

^utionalistischer Vormarsch auf Malaga.
E^bqz^^^' 27. Iuli. (Cigene Funkmeldung.) Wie
Uolistj.-Gibraltar meldet, hätten 900 Mann natio-
^gvu^. ^ Truppen den Vormarsch aufMalaga

^ruppen denVormarsch aufMalag
^wqr- ' Si« seien in Guadeiro bei Cstepona auf 300
« "e Komunmisten gestoßen. In bluttgem Kampf
kiste^ "k»ert Kommunisten und 20 Nationa-
^^kötet worden.

^ KoWs hs; zm TrillWh.

^ ^ines Ministerpostens <« di« Militärgrupp«.
^isiqh,^^' 26. Iuli. Nach einer Havas-Melbung aus

Queipo de Llano zum Angebot 2lzanas.

Liffabon, 27. Iuli. Am Sonntagnachmittag sprach
General Queipo de Llano über den Sender Sevilla
und ging dabei auf das Angebot Azanas an Gene-
ral Mola, um ein weiteres Vlutvergießen zu verhin-
dern, die Regierung umzubilden, ein. Cr er-
klärte, es sei unglaublich, daß Azana so wenig Ge-
schick besihe. Azana solle nicht glauben, daß die Natio-
nalisten zurück könnten. „Glaubt Azana," so saqte Queipo
de Llano wörtlich, „daß man einen General kaufen kann?
Ich rate den örtlichen Vehörden, sich dem Militär
zu ergeben und keine Terrorakte zu begehen,
die wir streng bestrafen werden."

Queipo de Llano wandte sich sodann an die Ar°
beiterschaft und verkündete:

„Wer arbcitslos ist und dank der durch den Marxis-
mus geschaffenen Lage im Clend lebt, braucht solange
keine Miete zu bezahlcn, bis er wiedcr Arbeit hat. Ich
erwarte von den Hausbesitzcrn, daß sie dies Opser brin-
gen werden. Iene Unglücklichen werden bezahlen, wenn
die Ruhe in Spanien wieder einqekehrt ist, denn wir
verschaffen allen Arbeit undBrot."

Abschließend verlas General Queipo de Llano mch-
rere geheime Schriftstücke der kommunistischen
Partei von Sevilla, aus dcnen hervorgeht, daß die kom-
munistischen Abgeordneten ungeheure Summen
für sich verwandten.

Der Scnder Lordoba teilt mit, daß am Sonntag
mchrere Abteilungcn nationalistischer Truppen in Cor-
doba ohne Verluste eingezogen seien und von der Ve-
völkerung herzlich begrüßt wurden.

*

Nationalistische Truppen besehen Tuy in Galicien.

Liffabon, 27. Iuli. (Eigene Funkmeldung.) 400
Mann nationalistische Truppen und Mitglicder der
spanischen Faschisten drangen am Sonntag von Vigo
und Pontevedra kommend, in Tuy ein, der letzten grö-
ßeren Ortschaft in Galicien, dis noch untsr kommuni -
stischer Herrschaft stand. Die Kommunisten er-
gaben sich gleich nach den ersten Schüffen. Dis Bevölke-
rung begrüßte die Nationalisten mit unbcschreiblichem
Iubel als Crretter. Die Kirchenglocken läuteten.

PllnzeWff „Deutslhland" vor Ean Eeljastian.

Zum Schuh der deutschcn Reichsangehörigen.

Verlin, 26. Iuli. Das Panzerschisf „Deutsch-
land" tst am Samstag morgen 6 Uhr vor San Se-
bastian eingetroffen.

700 Deutsche aus Spanicn abbesördert.

Vcrlin, 27. Iuli. Wie aus San Sebastian >md Vil-
bao gemeldet wird, bcfinden sich an Vord der „Deutsch-
land" 700 deutsche Flüchtlinge, die am 27. und
28. Iuli in Saint Iean de Luz ausgeschifft werdcn.

4-

25 deutsche Flüchtlinge aus Varcelona in Marseille.

Paris, 25. Iuli. In Marseille sind am Sams-
taq 25 deutsche Flüchtlinqe aus Varcelona, die
mit einem amerikanischcn Dampfer bcfördert wurden, an-
qekommen. Sie wurden vom deutschen Gcneralkonsulat
in Cmpsanq qenommen, das für ihre Heimbeförderunq
sorqen wird. Weitere deutsche Flüchtlinqe aus Barce-
lona sind auf einem italienischen Dampfer nach Genua
unterwegs.

Abholung deutscher Flüchtlinge aus Spanien.

Verlin, 25. Iuli. Das Rcichsverkehrsministerium
hat auf Veranlaffung dss Auswärtigen Amtes die Reede-
reien angewiesen, so weit wie möglich und nötiq, ihre in
oder in der Nähe von spanischen Häfen befindlichen
Schisfe zur Aufnahme von Deutschen zur
Verfügunq zu stellen. Die Reedereicn haben daraufhin
ihren Paffaqierdampfern entsprechende Wcisunqen ertcilt
und qleichzeitiq den Frachtdampfer „Weffel" am Hafen
Paffajes und den im Golf von Viscaya befindlichcn
Dampfer „Lronos" anqewiesen, sich der Votschast in
San Sebastian zur Verfüqunq zu stellen. Der in Barce-
lona befindliche Dampfer „Hermes" ist anqewiesen, sich
dem Generalkonsulat Barcelona zur Verfüqunq zu stellen.

Die Schiffskommandanten stnd anqewicsen, sich mit
den Miffionen in Verbindunq zu sehen, um überall dort,
wo sich Deutsche in Not befinden, zu landen.

*

Oesterreichische und schweizerifch« Staatsanqehörige
in Spanien unter deutschem Schutz.

Verlin, 27. Iuli. Dsr österreichischs Gesandte in
Berlin hat die Rcichsregierung qebeten, die in Spanien
ansäffigen österreichischen Vundesangehöri-

Ein suribtbarks Mglliik lm Murglal.

M Mambkimkk SA-Ränner MllK vermalM.

j s?' ^ ^lzana telefonisch den Posten des Kriegs -
^»n> einem von Azana zu bildenden Mini-

- k Mitte angeboten haben. General

abgelehnt mit der Begründung, es sei
nicht die Rede davon, in Spanien Links-
E»t„r^sregierungen zu bilden; die Militärdik-
^»i„ ausgerusen, und der Kampf werde bis zum
der Militärgruppe sortgeseht

0 er ^-ender Sevilla teilt erneut die Niederlage
^»j-lr ^ rxistischen Miliz in der Nähe von Gua°
^slvh^o »>>t. Die Marxisten seien in großcr Unordnung

^ späteren Meldung zufolge soll sich das Gros
^ Mola noch etwa 10 Kilometer hinter der

Stuttgart, 27. Iuli. Am Sonntagnachmittag gegen
X5 Uhr ereignete sich auf der Vesenfelder Steige ein
surchtbares Unglück, von dem der SA-Sturm
45/171 in Mannheim betrossen wurde. Der SA-
Sturm machte am Sonntag einen Ausflug in den
Schwarzwald. Ein Lastkrastwagen mit Anhänger,
die beide zusammen mit 63 SA-Männern beseht waren,
fuhr am Sonntagnachmittag, aus dem Reckartal kom-
mend, über Altensteig nach Vesenseld. Von Besenseld
wollten fie die Vesenfelder Steige hinunter ins Murg-
tal, um vom Murgtal wieder durchs Badische zurück nach
Mannheim zu kommen. Der Fahrer des Wagens
kannte die Steilheit der als gefährlich bekannten Vesen-
felder Steige nicht und fuhr mit dem dritten Gang die
Steige hinunter, anstatt mit mindestens dem zweiten. Da-
durch geriet der Wagen in eine immer größere Schnellig-
keit, so daß der Fahrer schließlich die Herrschast über
seinen Wagen verlor. Es ist nachgewiesen, daß der Wa-
gen schließlich im Augenblick des Unglücks eine Schnellig-
keit von mehr als 60 Kilometer gehabt hat. Als der
Wagen in cine Kurve kam, konnte der Fahrer ihn nicht
mehr auf der Straße halten. Der Wagen geriet über das
Vankett (Straßenrand) und stürzte eine sast senk-
recht absallende Vöschung etwa 8 Meter
hinunter. Vei dem Sturz wurde die ganzeVe-
sahung der beiden Wagen hinausgeschlcudert,
zum Teil gerieten fie auch unter den Wagen. 1 5 SA -
Männer waren sofort tot, drei starben, nach-
dem sie von den zur ersten Hilfe herbeifahrenden Ve-
wohnern der Murgtalortc aus die Straße hinaufgebracht
worden waren. Auch ein Mädchen kam bei dem !1n-

glück zu Tod, es starb im Krankenhaus in Forbach. Eben-
falls starb auch cin SA-Mann im Krankenhaus in Freu-
dcnstadt. Die übrigen 4V Mitfahrenden wurden sämtlich
zum Teil leicht, zum Teil schwer verlctzt. Der Fahrer ist
fast der einzige, der nur leicht verleht worden ist. Cr ist
verhaftet worden und ift in einer Einzelzelle im Kranken-
haus.

Alarmiert wurden zur Wsperrung der Arbeitsdienst
in Vaiersbronn und die SA aus Freudenstadt und
Baiersbronn. Die erste Hilse leisteten die Aerzte, die
zufällig vovbeikamen, sowie die Sanitätskolonnen von
Freudenstadt, Kloster-Reichenbach und Forbach.

In tteffter Crgriffenheit fteht das gesamte deutsche
Volk an der Bahre der verunglückten SA-MLnner, die
ein furchtbares Geschick aus der Freude eines Ausfluqs
in die Dunkelheit des Todss riß. Unsere herzlichste Tetl-
nahme gehört den Verlehten und den tzinterbliebenen
der Opser.

»

Veileidstelegramm von Reichsminister Dr. Goebbels
an Stabsches Luhe.

Verlin, 27. Iuli. Aus Anlaß des schweren Anglücks
sandts Reichsminifter Dr. Goebbels an Stabschef
Lutze folgendcs Veileidstelegramm:

„Zu dem furchtbaren Knglück bei Freudenstadt, dem
so viele brave SA-Männer zum Opfer gcfallen sind,
spreche ich Ihnen und der gesamten SA mein tiesgefühl-
tes und herzlichstes Beileid aus. Das qanze deutsche Volk
wird in dieser Stunde bei den so schwer betroffenen
Hinterbliebenen unserer toten Kameraden scin.

Mit Heil Hitler in Kameradschaft

Dr. Iosef Goebbels."

Rosemeyer auf Auto-llnion errang den „Grotzen
Automobil-Preis von Deutschland" aus dsm RürburA-
ring vor Hans Stuck und Vrivio.

„Nereide" unter Iockey E. Grabsch gewann das
„Braunc Vand von Deutschland".

Bcim „Großrn Motorrad-Prcis von Velgien" fiegte
Arthur Geiß aus DKW. in der 25ver Klaffe.

Das Davispokal-Cndspiel Cngland — Tlustralien steht
2 : V zugunsten der Cngländer.

Bei den Leichtathletik-Iugendmeistcrschaften des Kreises
wurden beachtliche Leistungen erzielt.

Die Ozean-Aachtwettsahrt „on den Bermudas-Inseln
nach Deutschland endete mit einem deutschen Sieg. Die
Z)acht „Roland von Vrcmen" erreichte bereits das
Ziel bei Cuxhaven.

Der SV. „Rikar" Heidelberg erzielte beim Volkstüm»
lichen Schwimmsest in Karlsruhe-Rappenwörth schöne
Ersolge.

gen vorübergchcnd unter den Schutz des Deutschen
Reiches zu stellen.

Die deutschcn diplomatischen und konsularischen Ver-
tretungcn in Spanien, die deutsche Kriegsmarine und die
deutschen Handelsreedereien sind sosort telegraphisch dem-
entsprechend anqewiesen worden.

Ferncr hat die schweizerische Gesandtschaft in Ber-
lin im Auftraq der Schweizer Regierung die deutsche
Reichsregierung gebeten, den in Varcelona und anderen
spanischen Häfen besindlichcn Schweizer Staats-
angehöriqen die Möqlichkeit zu qeben, aus deut-
schen Schisfen Spanien zu verlaffen. Die zuständi-
qcn deutschen Stellen sind sofort demcntsprechend ange-
wiesen worden.

Auch der schwedische Gesandte in Verlin hat sich mit
der glcichen Vitct an die Reichsregierung gewandt. Die
zuständigen deutschen Stellcn in Spanien wurden ange-
wiesen, die Staatsangchöriqen von Schweden unter
den Schutz des Deutschen Reiches zu nehmen.

S-reKe»stiige i« ö«» SeSaftiao.

Die geretteten Deutschen berichten.

Hendaye, 25. Iuli. Cin Mitarbeiter des DNB. hat
im Lauf des Samstag in St. Iean de Luz die Deut-
schen aufgesucht, die am Frcitagabend mit dem eng-
lischen Kriegsschiff von San Scbastian nach Frankreich
in Sicherheit gebracht worden sind. Von der etwa 100
Köpfe zählenden deutschen Kolonie in San Sebastian sind
am Freitag 60 abtransportiert worden. 40 weitere
Deutsche und ein Teil der Votschaftsanqehöriqen bcfin-
den sich noch in San Sebasttan. Die Deutschcn haben
füns schwere Taqe durchlebt. Wührend der blu-
tiqen Straßenkämpfe haben die Deutschcn ihre Häuser
und Hotcls nicht verlaffcn, zum Tcil habcn ste dauernd
hinter geschloffencn Fensterläden bei Kerzenlicht leben
müffen. Wenn die Straßenkämpfe besonders bcdenklich
wurden, mußte man vorübergehend in die Keller
slüchten.

Die deutsche Votschaft hatte darauf verzichtet, die
deutsche Kolonie räumlich zusammenzufaffen, da die ein-
zelnen Deutschen in den Privathäusern sicherer unterge-
bracht waren als etwa in der deutschen Schule.

Am Freitagnachmittag ergab sich durch das Cnt-
gegenkommen des englischen Botschafters die Möglichkeit,
einen Teil der Deutschen zusammen mit dcr englischen
Kolonie und weiteren Ausländern auf zum Schuh der
britischen Staatsangehörigen eingetroffenen Kriegsschif-
fen abzutransportteren. Die deutsche Botschaft telepho-
niexte in aller Cile die erreichbaren Deutschen zusammen.
Nur mit dem notwendigsten Handgepäck ausgerüstet, eil-
ten die Deutschen, die die Stadt verlaffen wollten, zum
Hafen. Cnglische Matrosen rudcrten die Deutschen zum
Krieasschiff hinüber, wo sie von der Besatzung mit größ-
ter Gastlichkeit empfangen und bewirtet wurden. Im
Lauf des Abends kamen die Deutschen in St. Iean de
Luz an, wo sie in Pensionen und Hotels untergebracht
wurden. Llnter den Deutschen befindst sich die Frau des
deutschen Geschäftsträgers in Madrid und mehrere An-
gehörige des Votschaftspersonals. Die leitenden Veam-
tcn und der Geschäststräger sind in San Sebastian ge-
blieben. Am Samstag sind die etwa 60 Deutschen mit dcr
Cisenbahn nach Paris abgefahren, von wo sie nach
Deutschland wcitergeleitet ivcrden.

Ein deutsches Kind erschoffen.

Verlin, 26. Iuli. Wie der deutsche Konsul in San-
tander über den Kapitän eines englischen Dampsers durch
Funkspruch mitteilt, wurde in Reinosa bei einem Ueber-
fall durch kommunistische Vanditen der deut-
sche Staatsangehörige Immhof schwer verlcht. Seine
siebenjährige Tochter Iohanna wurde getötet.
Immhos wurde mit schwercn Schrotschußverlehungen in
das Krankenhans Valdecilla eingeliesert.

Die Familie Immhof ist scit vielen Iahren im Ve-
zirk Santander ansäsiig. Immhos und seine Angehörigen

Bild links:

Der BormarsK der nationalen
Truvven in Svanien.

Eins der ersten Bilder vom spani-
schen Bürgerkrieg, das aus
Seiten der nationalen Truppen
gemacht wurde. Unaufhörlich rollen
Lastwagen mit Soldaten der Mili-
tärgruppe unter General MoIa
nach Süden, auf die spanische
Hauptstadt zu. Jnzwischen ist es,
wie bekannt, zu den ersten Gcfech-
ten zwischen den Truppen des
Generals Mola und den Volks-
fronttrupven vor Madrid gekom-
men. (Aulgur, K.)

Bild rechts:

Vom Olpmpia-Fackclstaffellauf.

Einsam bewegt sich der Läufer mit
der Fackel durch die wildromantische
Landschaft Böotiens in Nordgrie-
chenland. (Scherl Bilderdienst, K.)
 
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