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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Oeidelberger

Neueste Nachrichten

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lalbmonatllch I.IV Rm teinschl. Träg-rlohn>. 'S-i d-n ÄbhoMell«n
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Schristleitung: Hauvtstraße 23 ffernspreche»S,-A. 7351—53.

Montag, 21. Seplember

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Zweigstelle: Haspelgasse 1.

1936

Neginnev-e AnWnns la Mabrid?

BewaKung ber Mimiter. - Forberung nack Nolschewittenregierung.

MmtW a» Cadalero.

Madcider Anarchisten sordern Sowjetdiktatur.

Paris, 20. Sept. Nach hier vorliegenden Meldun-
soll sichdieLage in Madrid weiter zu-
ipitzen. Die Lebensmittel werden rationiert, Schüt-
i^ngräben werdcn in den Stratzen ausgehoben und
^wzelne kleinc Häuser in Festungen verwandelt.

Die Anarchisten haben an den Ministerpräsiden-
^NCaballero ein Ultimatum gerichtet, die
^egierung sosort in ein „Komitee des ösfentlichen Vun-
umzuwandeln. Dieses Komitee soll die Vanken
snzialisieren, den Privatbcsitz ausheben und die gesamte
^obilmachung «ller Männer von 17 bis zu 45 Iahren

nnordnen.

Täglich finden in Madrid neue Erschietzun-
3en statt. Am Freitag soll der 76jährige Herzog
^on Veragua standrcchtlich erschosien worden sein,
der der lehte männliche Nachkomme der Familie von
Thristoph Columbus gewesen sein soll.

An den Fronten entwickelt sich die Lage immer
*"ehr zugunsten dcr Nationalisten. Vilbad ist durch
^uftstreitkräste und durch die Flotte heftig bombardiert
p'orden. General Mola hat an die Cinwohner der Stadt
Ultimatum gerichtet und sie ausgefordert, sich inner-
pnlb von 48 Stunden zu ergeben.

Sic Miaifter lacrdea bewachl.

Um ihre Flucht zu verhindern.

Spanisches Marxisten°U°Voot gesunken.

Hendaye, 20. Sept. Der Rundfunksender von San
Fernando qibt einen Vericht aus Ferrol wieder, wonach
in einem Seegefecht das marxistische Unter-
seebot L 6 gesunken sei.

20« SWjelslWkW sftr S»aaiea.

Auch sranzösische Armeekrastwagen beliesern Madrider
Volschewisten.

Berlin, 20. Sept. Der „Völkische Veobachter"
bringt eine Meldung seincs Bcrichterstatters in Mar-
scille, wonach ihm von verschicdencn Quellen am Sams-
tag bestätigt worden sei, datz in Varcelona bisher
insgesamt 200 sowjetrussische Flugzeuge
mit vollständiger Sowjetbesatzung ein-
getrosfen seien. Es handle sich um besonders schnclle
Iagdslugzcuge sowic um Grotztypen von Vomben- und
Transportslugzeugen. Die Transportflugzeuge hätten
Panzerwagen mitgesührt. 25 Maschinen wer-
den sosort nach Madrid weiterslicgen, wo sich auf dem
Flugplatz Getafe im Augenblick noch vier sowjctrussische
Gorki-Vomber besändcn. In diesen Tagen scien aus dem
Madrider Flugplatz ferner 70 000 Gewehre sowjetrus-
sischen Ursprungs ausgeladen worden.

Der Rotterdamer Verichterstatter des „Völkischen
Bcobachtcrs" gibt eingehende Mitteilungcn wieder, die
ihm von einer holländischen Persönlichkeit gemacht wur-
den, die soeben von einem Aufenthalt in der spanischen
Kampfzone nach Holland zurückgskehrt ist. Diese Pcrsön-
lichkeit erklärte u. a., sis habe einwandfrei feststellen kön-
nen, datz bei den Kämpfen um Irun die Aufstellung der

Maschinengewehre dcr Roten durch einen
französischen Kapitän vorgenommen worden
sei. Der französische Botschafter in Madrid, Herbette,
sei mit seinem Kraftwagen nach Bayonne gefahren, um
Lebensmittelbestellungen für dic rote Armce
vor Irun durchzuführcn. Für jcdermann sichtbar fuhren
über die internationale Vrücke Hendaye—Irun Muni-
tionskraftwagen fürdie rote Aemee und wurden
von der sranzösischen Besahung ohne weiteres durchge-
laffsn. Der holländischs Gewährsmann teilte schlietzlich
noch mit, datz er auf der Autostratze zwischen dem sran-
zösischen Städtchen Bchobie und dem spanischen Behobia
schwere französische Armeekraftwagen
beobachtet habe, gesteuert von Sergeanten in Uniform
und hochbeladen mit Kisten, die der Form und dcm Zei-
chcn nach nur Munitionskisten sein konntcn.

Nach einem Hinweis auf die von der „Nation Belge"
gemachten Cnthüllungen über die Waffengeschäste
dcs Generalsekretärs der Sozialdemokratischen Partei
Velqiens, Iean Delvignes, für die Madrider Regie-
rung schreibt der „Völkische Veobachter" u. a.: Cs bleibt
lediglich die Frage, ob damit die Bescheinigunq der be-
trefsenden Regierungen an den diplomatischen Reutrali-
tätsaktionen nur Täuschungsmanöver darstellen, oder ob
sich in diesen Ländern schon eine Art roter
Nebenregierung gcbildet hat, gegenüber der die
osfiziellen Regierungen ihre Pokitik und ihren
Willen gar nicht mehrdurchzusehen in
der Lage sind. Sollte dies der Fall sein, so erscheint
aber jede ernsthafte politische Vereinbarung mit derarti-
gen Regierungen völlig überflüssig, weil ja keinerlei Ge-
währ mehr für die Crnhaltung der Vcreinbarungen ge-
geben ist.

Der Hcrzog von Canalejas in Madrid verhastet.

Paris, 18. September. Wie aus Madrid gemeldet
wird, ist dsr Herzog von Canalejas in dem

Hendaye, 20. Septcmber. Aus Madrid bcrichtet der
^undsunkscndcr von Tcreissa, datz die anarchistischen Hor-
»in Laiis des Samstags einen Aeberfall auf den
^"^ust desPräsidenten der Republik, Azana,
^"sucht haben. Sowohl der Präsident wie auch alle M i.
"'ster würden von den Marxisten streng überwacht,
^ man bcfürchte, datz die Regierungsmitglisder angesichts
eer drohenden Einkreisung von Madrid durch die nationa-
sen Truppen einen Fluchtpersuch untcrnehmen

Eönnten.

Mze-a Kiloaieter oor Toledo.

Die Kämpse bei Talavera.

Lissabon, 20. Sept. Der Sonderberichterstatter des
--Seculo" meldet aus Vallalolid, daß die nationali-
stischcn Truppen 18Kilometer vorTo-
^do stehen.

Der Verichterstatter teilt weiter mit, datz Oberstleut-
Nant Mella, der Kommandeur der im Vormarsch auf
^oledo befindlichen Truppen, sowjetrussisches
^eld gezeigt habe, das bei toten und gefangenen An-
ächörigen der roten Miliz vorgesunden worden sei. Mella
^abe erklärt, es sei erwiesen, datz zwei Milizabteilungen
bo» Sowjetrussen geführt würden. Cine
nndere Gruppe stehe unter dem Kommando eines Fran-
iosen.

Wie weiter bekannt wird, ist Talvera am Samstag
bon Flugzeugen der Madrider Regierung bombar-
^iert worden.

s Zu den erfolgreichen Kämpfen l-er nationalisti-
Ichen Truppen ber Talavera wird ergänzend gemel-
°et, datz die Roten alle entbehrlichen Streitkräste von
^üderen Fronten herangezogen hatten. Die Verluste der
"ationalistischen Truppcn seien infolge dcr unvergleichlich
??sseren militärischen Führung wesentlich geringer als
"te der Streitkräste der Madrrder Regierung.

, , Unter dem zahlrcichen Kriegsmaterial, das
°ei den lehten Kämpsen erbeutet wurde, befanden sich
deben eincm Luftabwchrgeschüh und sechs Maschincn-
Oewehren auch 45 000 Schutz Munition mexikani-
!ss>er Herkunft. Die Truppen erbeuteten ferner
bie Fahne der „Kolonnc der Vernichtung". Mit wclchcr
ioewisicnlosigkeit die roten Kommandostellen handeln,
Kigt der Einsah eines Frauenbataillons, das
°en spanischen Legionären und Cingeborenentruppen ent-
Oegentrat und völlig ausger'ieben wurde.

, Wie hier bekannt wird, hat Ministerpräsident Cabal-
iero veranlaßt, datz zahlreiche wertvolle Handschriften
bhd historische Dokumente aus der Madrider National-
bibliothek auf Lastkrastwagen nach Valencia geschafft
wcrden.

Aussvraihl zwischcn Blum im» Etea.

M« dlr Nroblrm d«r Srnser Tagung.
.Gesauite »olitische Lage ge»riist."

Die Fünfniächtekonferenz.

Paris, 20. September. Die Unterredung zwischen
dem französtschen Minisierpräsidenten Vlüm und
Autzenminister Cden dauerte etwa eineinhalb Stunden.
Eine amtliche Verlautbarung hierüber wurde nicht ver-
ösfentlicht.

Vlum empfing jedoch die Presie und erklärte, er
habe mit Cden die gesamte politische Lage ge-
prüft und besonders die Fragen, die in Genf auf der Ta-
gesordnung ständen. Die Unterredung habe sich ferner
auf die Vorbereitung der Fünfmächtekonferenz
bezogen. An dieser Konferenz werden zunächst nur
diejenigen Länder teilnehmen, die den Lo-
carno-Pakt unterzeichnet HLtten. Sollten je-
doch Fortschritte erzielt werden, so sei eine Ausdeh-
nung auf andere Mächte nicht ausgeschlosfen.

Cine Frage, ob er mit Cden über die deutsch-
russischen Veziehungen gesprochen hab«, yer-
neinte der französische Ministerpräsident. Cr erklärte,
daß auch die Reform des Völkerbundes nur beiläufig er-
wähnt worden sei. Außerdem glaube er nicht, daß auf der
gegenwärtigen Tagung in Genf auf diesem Gebiet etwas
Cntscheidendes geschehen werde.

Abschließend erklärte Vlum, datz er sich Cnde der
Wochs wahrscheinlich im Flugzeug nach Genf begeben
werde.

BeurleiliW der Aiissichlen.

In der französischen Presie.

Paris, 20. Sept. Die Aufmerksamkeit der Sonntags-
presie gilt der am Montag beginnendew- Tagung der
Völkerbundsvollversammlung. „Petit Pa-
risien" bemerkt, aus den ersten in Genf erfolgten Füh-
lungnahmen gehe hervor, datz die diplomatische Aktivität
Fränkreichs in den kommcnden Wochen und Monaten sich
in enger Fühlungnahme mit dsn französischen Verbünde-
ten in Mittel- und Osteuropa entwicksln werde. Die U n -
terredung zwischen Delbos und Litwinow
habe sich auf die letzten Creignisie, besonders auf den spa-
nischen Vürgerkrieg, die Haltung Deutschlands und aus
die Vorbereitung der Fünfmächtekonferenz bezogen. Aus
der Fühlungnahme mit dcm Vertreter Iugoslawiens

habe man festsehen können, daß die dreiLänder der Kle i-
nen Cntente ihrer Außsnpolitik vollständig treu blis-
ben. Sehr wichtig sei auch die ilnterredung zwischen
Delbos und dem p o l n i s ch e n ' A u tz e n m i n i st e r
gewesen.

Im „Ccho de Paris" stellt Pertinax rcsigniert fest,
datz noch vor einem Iahr däs ganze internationale Leben
von den Genfer Aussprachen beherrscht worden sei. Das
sei heute nicht mehr der Fall. Die Cntwicklung der Dinge
sei dem Völkerbundsrat und der Vollversammlung ent-
glitten!

Dem Autzenpolitiker des „Iournal", St. Vrice, er°
schcint die Tatsache, datz Oberst Veck in eincr privaten
Sitzung für sein Land die Zulassung in den Mandats-
ausschutz des Völkerbundes gefordert habe, besonders
bemerkenswert, da sie das Interesie Polens in der Man-
datsfrage bekunde. Andererseits habe Oberst Veck sofort
nach serner Ankunst in Genf eine Besprechung mit dem
neuen rumänischen Autzenminister gehabt, was sehr be-
zeichnend sei, wenn man daran erinnere, datz ein Vünd -
nis zwischen Rumänien und Polen bestehe, das
zwar durch die sowjetrusstschen Amtriebe gestört gewesen
sei, aber jetzt wieder bestärkt werden solle. Zu der Aus-
sprache zwischen Delbos und Litwinow erklärt St. Vrice,
datz die Sowjetdiplomatie nun nach der Reise Leon
Vlums über die Vündnistreue Frankreichs genau unter-
richtet sei. Das heikle Problem liege in den Mißver-
ständnissen zwischen den Ostnationen, die mög-
lichst bald beendet werden mützten.

Mazdstsch« rriedearaasnis ia öicht.

Kriegsminister Daladier kündigt ihn an.

Paris, 20. September. Kriegsminister Daladier,
der sich auf der Durchreise nach Dieppe kurze Zeit in
Rouen aufhielt, beschästigte sich in einer Ansprache im
Rathaus mit dcr autzenpolitischen Lage. Cs
gebc, so erklärte Daladier, kcinen aufrichtigen Menfchcn,
der Frankreich das Recht absprechen könne, sich zu organi-
sieren. Die Haltung der französischen Regierung sei
klar und ehrlich. Cs asbe keinen Franzosen, der
den anderen Völkern nicht die ^.ind reichen möchte. Das
PolitischeRegiment d>.r anderenLänder
gehe Frankreichs nichtsan.

In einigen Tagen werde die französische Regierung
sinen Ausruf an die We l t erlassen, in dem sie
ihren Friedenswillen kundgebe. Wenn Frank-

reich aber den Frieden wünsche, so bedeute das nicht, daß
es pasiiv und untätig bleiben wolle. Dieser Aufrus an
die Welt könne nicht geinigen. Man müsie gleichzeitig den
anderen Völkern zeigen, daß Frankreich entschlos-
f e n sei, dem Land mit allen zur Verfügung stehenden
Mitteln Achtung zu verichafsen.

Um den Tschammer-Pokal: VsL Venrath — Herthafts
VSC 8:1; Schalke 04 — VfV Stuttgart 6:0.

Fußball Vezirksklasie:. Cberbach — 05 Heidelberg 1:2;
Limbach — Walldürn l:Z; Eppelheim — Weinhei«
3:1; Sandhausen — Schwehingen 2:2; Wiesloch
gegen Kirchheim 2:1; St. Ilgen — Anion Heidel.
berg 2:0.

Rugby: SC Neuenheim — RGH 6:3.

Hockey: TGH 78 — HTV 46 2:0.

1860 Münchcn errang dic deutschc Vereinsmeisterschaft
der Leichtathleten vor Stuttgarter Kickers, Verliner
SC und ASV Köln.

Vrandenburg wurde Medensieger durch einen überlcgenen
Sicg gcgcn Sachscn.

Vei der Internationalcn Scchstagcsahrt liegen die deut>
schcn Teilnchmer noch gut im Rennen.

Deutsche Rudersiege gab es bei dcr Hollandbecher-Regatta
in Amsterdam.

Venz (Heidelberg) wurde deutschcr Schwcrgewichtsmeister
im Ringcn der Altersklasie 40—50 Iahre.

Augenblick verhaftet worden, als er sich gerade aus einer
ausländischen Votschaft entfernte, in der er sich solanqe
verborgen gehalten hatte.

.lliaWiM Re»«il" ii Sataider.

Zersetzungserscheinungen im Marxistenlager.

Liffabon, 20. September. Gcneral de Llano
teilte am Samstag abend in einer Rundfunkansprache
über den Sender Sevilla mit, dstß in Santander dis
unabhängige Republik ausgerufen wor-
den sei.

Der General gab weiter bekannt, daß in Alicante
blutige Stratzenkämpfe zwischen den verschiede-
nen marxiskischen Gruppen stattsänden. Auch
Malaga erlebe eine eiqene Revolution. Die Matro-
sen hätten sich geweigert, an Vord der Kriegsschisfe zu-
rückzukchren. Zusammen ' mit 500 unzufricdcnen Miliz-
soldaten hätten sie eincn Angriffauf die Ka-
serne unternommen. D-r Versuch, das Gcbäude zu be-
setzcn, sei jcdoch mitzlungen, und die Rotcn hütten darauf-
hin sosort 200 Gcfangcne erjchosien. Auf Anordnung der
Madrider Regierung seicn weitere 10 000 Mann roter
Streitkräfte an die Gadarrama-Front gcschickt worden.
Cin Teil der Offiziere und Mannschaften habs sich g e»
weigert, dem Marschbcfehl nachzukommen.

Im wcitcren Verlauf seincr Ausführungen tcilte Gs-
ncral de Llano mit, datz in Valencia cin Frachtschifs mit
37 Flugzeugen sowjetrussischer Her-
kunft eingetroffcn sei. Auch in Varcelona würdcn
Fluazcuge sür die Roten ausqeschifst. In Älicante sei
serner ein Transport belgischen Kriegsmaterials ein-
getroffen, das eigentlich für Arqentinisn bestimmt fein
sollte.

Auf dic Kriegslagc eingchend, berichtete der General»
datz am Samstag an allen Fronten Ruhe herrschte. In
Bil.bao bcfündcn sich insgesamt 37 000 Flüchtlings aus
San Sebastian. Die Lage der Stadt sei hofsnungslos, da
die Lebensmittel knapp würden und die Stadt täg-u
lich bombardiert werde.

Der Kiii»s iii dei Aleazar.

Die Veschietzung des Alcazars geht weiter.

Paris, 19. Sept. Der Sonderberichterstatter d«S
„Paris Soir" in Toledo meldet, datz die am Freitag
durchgesührte Minensprengung am Alcazar de»
Verteidigern nur geringe Verluste zugs-
fügt habe. Seit Samstag srüh werde der Alcazar ur»-
aufhörlich durch Artillerie beschoffen und von Flieger»
mit Vomben belegt. Den im Alcazar eingeschlosiene«
rund 1500 Nationalisten (Frauen und Kinder eingerech-
net) stehen 7000 Marxisten gegenüber.

Marxisten stehlen 50 Millionen Vankgelder.

Hendays, 18. September. Aus San Sebastian wird
bekannt, datz die von den geflohenen roten Milizen in de«
dortigen Vanksilialen geflohlenen Gelder insgesamt
ungefähr 50 Millionen Peseten betragen.

Da ein großer Teil dicser Dankguthaben sranzösischer
Herkunft ist und man annimmt, dah die Marxisten große
Summen ihres Raubes als „Kriegsschah" nach
Bilhao verschleppt habcn, werden nun von französi-
scher Seite mit den Vankdirektoren von Vilbao Verhand-
lungen angeknüpst werdcn, um zu versuchen, wenigstens
eincn Tcil der gestohlenen Gelder wieder zu erlängen.
Crschwcrt werden di« Verhandlungcn dadurch, daß die
marxistischen Milizen die gesaiiiten schriftlichen
Velege wie die Bankbücher usw. vernicktet haben
und dic rechtmützigen Vesiher dcr geraubtcn Wcrte daher
kaum in der Lage sind, ihre Ansprüche nachzuweisen.

Bild links:

Spanische Flüchtlinge von deutschen Matroscn gcrettet.

Die deutschen Zerstörer „Laguar" und „Wolf" brachten in
diesen Tagen eine grotze Anzahl von Flüchtlingen aus
Spanien in den Hafen von St. Jean de Lux. Unser Bild
zeigt, wie ein deutscher Matrose ein winziges Babv den
Flüchtlingen ins Boot hinunterreicht.

(Scherl Bilderdienst, K.)

Bild rechtS:

Sie wollen i« ihre Heimat zurück.

Flüchtlinge aus Jrun warten an der internationalen
Brücke in Hendah auf die Erlaubnis, wieder in ihre
Heimatstadt Jrun zurückkehren zu dürfen.

tPresse-Bild-Zentrale, K.)
 
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