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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Nr. 226

Druck und Verlag von Frredrich Schulzein Heidelberg.
Schriftleitung: Hauvtstraße 23 Fernsvrecher-S.-A. 7351—53.

Samstag, 26. September

Hauvtgeschäftsstelle Hauptstraße 23. Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgasse 1.

193«

Staat üiiii Kiiltiir.

Zur Kulturwochc des Gaues Baden.

Der nationalsozialistische Staat vertritt im Gegen-
zum liberalistischen Staat das Prinzip der Tota-
'itiit und erhält damit die unemgeschränkte Ober-
hoheit über das Jndividuum nicht nur auf politischem
^cbiet, sondern aus allcn Gebieten des Daseins. Er
lordert vom Einzelnen die unbcdingte Ausrich-
:Ung auf das G e me i n s ch a f t s z i e l und er-
Urebt vie Erfüllung ües gcsamten politischen und kul-
Urellen Lebens niit Staatsgesinnung. Es wäre nun
^lu grundsätzlicher Fchler, daraus den Schlutz ziehen
iU wollen, daß ver nationalsozialistische Staat die Ab-
bcht habe oder gchabt habc, etwa die Kultur zu machen.
^onn niemals läßt sich eine kulturelle oder künstlerische
^chöpfung durch Zwang herbeiführen. Wohl aber ist
Staat verpflichtet und besitzt das Recht, der schöpfe-
stchen Tätigkeit aus allen Gebieten des kulturellcn
«bens die Richtnng zu weisen und alle Hemmungen
Lr« seitigen, die dieser einheitlichen Zielsetzung im
,tehen.

Wuä^^en Kreisen dercr. die den Nationalsozialis-
8ewnv<^^^ verstehen wollen, ist der Vorwurf laut
bewüwo"' " die Freiheit der Kun st

Zwan^- schopserischcn Menschen in die

»ber - Politischcn Diktats stecke. Daraus

sa>..,,.^aabe stch, so behauptcn die Gegner, eine Uni-
Freiboic'"kunstlerischen Schaffens. Wer untcr
Yeit nichts anderes als Hemmungslosigkeit oder

hab-« bersteht, mag nnt diesem Vorwurf recht

iozialisfjiVbvbaß der na"—'
sM'itilche Staat auch vom Kulturschöpfer,

national-
vom

von jedem seiner
der N a t i o n.

aw

aua) vom

unstler, dasselbe verlangt, was

Dieser^i^ Dienst an derNati

bsdcutet aber für den Künstler nichts an-
d>e klar« Erkenntnis, daß er mit seinem
Uim ßcbuuden ist an Blut und Rasse, an Volk
Volkül ^ bie Vielgestaltigkeit des deutschen

von^rÄ". deutschen Menschen führt ganz

deuli-b^^^s .bb" ciner Uniformiernng der

ko»»^cn Kunst und Kultur niemals die Rede sein
», a ' /ondern ihr eine Vielfaltvon Ausdrucks-
"oglichkeiten gegeben ist.

bun^n'lu also dcr Künstler in seinem Schaffen ge-
daß unr'°- "" -baffe und Volk, so ergibr sich daraus,
sctzuno 7.,^" starker, autoritärer Staat die Voraus-
m 'ur die Kultur eines Volkes ist. Bercits

sestgestellt hat Adolf Hitler dic Tatsache

kulturelle' der Staat an sich eine bestimmte

ten V, , , Hohe schafft, sonderii nur die Rasse erhal-
arunds^'i^ .d.icse Höhe bedingt. Er schreibt: „Die
^ ' d^bl'che Erkenntnis ist die, daß der Staat keinen
7' b^' sonder" cin Mittel zum Zweck darstellt. Er ist
ren^ zur Bildung einer höhe-

ren menschlichen Kultur, allcin nicht die Ursache der-
iclben. Dicse liegt vielmehr ausschließlich tm Vor-
handenscm emer zur Kultur befähiqten Rasse." Da-
,» auch gesagt, daß die Staatspolitik

kulturellen Lcistungen hinführen mutz.
diesiRc' /bu>rr großen Rede auf der Kulturtagung des
b„,„'"bb>gcn Reichsparteitages hat der Führer wieder
kein^'«, "d^r nationalsozialistische Staat, wenn er
arnsln^"wabe gerecht werden will, wie alle ähnlichen
Un/° ^chopfungen dieser Welt, die kulturelle
dak //c" " » erung benötigt, daß er sie wünscht und
er ste daher auch schaffen wird".

Weil der autoritäre Staat das kulturelle Funda-
braucht und wünscht, so schaffte er nach dem
oes Führers nicht nur dre allgemeine Voraus

W°"t -'Est

jf,bung sur die kulturellen Leistungen, sondern ist auch
nari^°?'"S°stu^ker. Diese Form aber kann nur
, "."ouaksozialistisch sein. Auf dem Gebiet der Archi-
nur haben wir bereits die sichtbarsten Beweise dieser
stb^ugestaltung einer nationalsozialistischen Minst.
k»lc uhnlich ist es auch mit anderen Gebieten des
uirurellen Lebens. Die äußeren Kennzeichen des
«Nis dieser Kunst hat der Führer selbst genannt:
kskarheit, Zweckmäßigkeik und — aus bei-
2» entwickelt — wicder Schönheit. Diesen Stil
ooer besser gesagt diese Sprache der Kunst versteht das
-volk. Das ist das große kulturelle Geschenk, das der
»ationalsozialistische Staat seinem Volk, dem deut-
ichen Volk gibt. Und er gibt dicses Geschenk an atle
ocutschen Menschen, wo immer in der Welt sie
°uch lebcn mögen. Die kulturellen Leistungen eines
^taates führen mithin nicht weniger zur Geinemschaft
»ller derer, die durch Blut und Rasse mit diesem Staat
ocrbunden sind, wie die politischen.

G

Die nationalsozialistische Kultur dient also der
c m e i n s cha f t s e n t w i ck l u n g. Das bedeutet
iur den Staat „die Sorge um die Erhaltung derjeni-
8sn rassischen Urelemente, die, als kulturspendend,
°>e Schönheit und Würde eines höheren Menschen-
""ns schaffen" (Hitler „Mein Kampf"). Für den
^Ulturschöpfer aber bedeutet es eine Haltung, die der
^esamthaltung unserer Zeit sntspricht.
^tese Haltung kann nur heroisch sein, kann ihre Ge-
ketze nur in den Gesetzen des Blutes finden. Besitzen
°ber wird sie allein der, dcr in sich die gleiche Er b-
u? a s s e trägt wie das Volk, an das er sich mit seiner
^chöpfung ivendct, nnd der die gleiche Wcif-
u.uschastung besitzt wie das Volk, für das er schafft.
^o wird die Tendcnz dcr Kultur einer Zeit bestimmt
ourch die rassisch-weltanschaulich fundierte Tendenz
bcrselben Zeit. Alfred Nosenberg hat dies auf
ber Kulturtagung des diesjährigen Reichsparteitags
skar zum Ausdruck gebracht, als er sagte, der National-
lozialismus sei „des festen Glaubens, daß jeder große
^til einer Persönlichkeit oder eines Volkes. sowohl
bluimäßig als auch weltaiischaulich bedingt ist".

Staat und Kultur sind also zwci Begrifse, die nicht
boneinander zu trennen sind. Die Blüte des einen
"Uspricht der Blüte des anderen, ebenso wie der Zer-
lull des einen den Zersall auch des anderen zur Folge
bat. Welche Vcrpflichtungen daraus dem Kulturschopser
^twachsen, leuchtet ohnc weiteres ein. Wie das Leben
°es Staatcs nur geführt und gestaltet wcrden kann
?°n wirklichen P e r s ö n l i ch k e i t c n. so kann auch

Kultur nur von solchen gesormt werden. Nichi die
.V'elheit schöpferischer Kräste wird das Urteil uber die
ivkturellc Höhe eines Staates bcdingcn, sondern die
bberragende Leistung, die den Stempel der Per,on-
Uchkeit trägt Dieselbe Kühnheit und zwmgende Log-k,
b'e das politische Handeln dcs Staatcs kennzeichnet. mutz
""ch der kulturellen Schöpfuna ihr Geprage g^eben.
D°nn wird sie anch den Schlüssel besitzen zur 'seele
""b zum Herzen des de'.'irchen Volkes.

Dr. Werner Schmidt.

AbmttWg -esfranzoMenFranken.

SerabWung um etwa Zo Vrozent.

Wmmn FrMreich-EnglML-llSA.

Cin solgenschwerer Echritt.

Paris, 25. Scpt. Langwierige Veratungen des
Ministerrats vom Freitag haben in einer am späten
Freitagabend verösfentlichten Mitteilung von dcm bcvor-
stehenden Abschluß einer Währungsentente ihre Erklärung
gcsundcn. Die sranzösische Regierung sei, wie cine halb°
amtliche Derlautbarung besagt, im Hinblick aus eine in-
ternationale Währungsgesundung entschloffen, eine „A n-
gleichung" der hauptsächlichen Weltwäh-
rungen herbeizusühren. Als die Regierung Vlum ans
Ruder kam, seien zu dicscm Zweck Derhandlungen mit
Cngland und den Vereinigten Staaten eingcleitet wor-
den, die zu einem Abkommen gesührt habcn. Das Parla-
ment werde am Montag mit derVcratung eincr
Gesehesvorlage beginnen, die die Cinzelheiten
des Abkommens regelt und die Maßnahmen sestlcgcn soll,
durch die man dienationale Währung zuschiit-
zen und den Goldabfluß einzudämmen hosst.

In gcwöhnlich gutunterrichteten Finanzkreisen erklärt
man, daß bci einem allgemeinen Abkommen zwischen den
an der Währungsstabilisicrung interessierten Ländern die
Parität des Franken gegenüber dem
Psund Sterling sichaufetwa IllVFranken
stellen werde. Die zwischen dcn Regierungen Frankreichs,
Cnglands und den Dercinigten Staaten geführten Ver-
handlungcn bezwecken nach französischer Darstellung, von
den hauptsächlich interesfierten Ländcrn — insbesondcre
Cngland und den llSA — Vürgschaften dasür
zu erlangen, den französischen Schritt nicht mit Ge-
genmaßnahmen zu beantworten.

Die Volkssrontregierung will, so bchauptst man fer-
ner, Ausgleichsmaßnahmen zugunsten derjenigcn
Franzosen vorschlagen, die durch die ncuen Vestimmungen
irgendwie geschädigt werden könnten.

Zweifellos wird die Aussprache über diese Pläne in
beldsn Kammern eine leidenschaftliche politi-
sche Auseinandersehung zur Folge habcn. Man
weist absr bereits darauf hin, datz dis Kommunistische

Partei, die bisher jeder Abwertung feindlich gegenüber-
stand, unter den gegenwärtigen Kmständen bereit sein
werde, mit der Mehrheit zu gehen, die der Volksfront-
regierung stets ihr Vertrauen gewahrt habe.

Die Gesehentwürse sollen bis Dicnstag mittag
verabschiedet sein, damit zu diesem Zeitpunkt die
Wertpapierbörse wieder geöffnet werden
kann. Wenn es gelingt, diese Vorlage so rechtzeitig unter
Dach und Fach zu bringen, würde das Parlament bis
zum 27. Oktober wieder in die Ferien gehen.

*

Der Cntschlutz der Regierung Vlum, den Franken
abzuwerten, beweist dieGröße der Schwierig-
keiten, in der sich Frankreichs Wirtschaft, wie seine
Politik besinden. Noch während des Wahlkampses im
Frühjahr war die Knantastbarkeit des Franken eines der
Schlagworte, mit denen die Parteien der Volksfront be-
sonders bei den kleinbürgerlichen Wählcrn krebsen gingen.
llnd es ist sestzustellcn, daß gerade die Kommunistcn sich
dieses Schlagwortes besondcrs laut bedicncn. So ist es
nicht erstaunlich, daß für das Kabinctt Blum aus
der Abwertungsfrage die Gefahr entsteht, von den
kommunistischen Verbündeten gestürzt zu ivcrden. In
dem Vestreben, überall Knruhe zu stiften, habcn die Kom-
muuisten einen neuen Crfolg zu verzcichnen. Die Wirt-
schaftskrise in Frankreich hat cine neue Verschärfung er-
sahren, nnd wo Knruhe und Knordnung herrschsn,, fühlt
sich der Kommunismus bekanntlich am wohlsten. Die ra-
dikalen Cingrisfe auf dem Gcbiet der Sozialpolitik, mit
denen zwar die Regierung Blum nur nachholts, was in
andere Staaten zum großen Teil schon seit Iahrzehnten
selbstverständlich war, hatten zur Folge, daß Frankreichs
Industrie im internationalen Wettbewerb unterliegen
muß. Dem soll nun die Abwcrtung dcs Franken abhel-
fen, selbst um den Preis, daß dis materiellen Vorteile,
die die Sozialgesetze großen Tcilcn des Volkes gebracht
hatten, dadurch wieder verloren gehen.

Die Maßnahmen der Volksfrontregis-
rung mttssen versagen, weil sie ein Kompromiß verschie.
dener Parteianschauüngen sind, weil sie der großen Linie
und eines grotzen Wirtschaftsplanes ent-
behren, der eingefügt ist in die Gesamtpolitik Frank-
reichs. Und das französische Volk wird dies« Maßnahmen
teuer bezahlen müffen, Die Volksfrontregierung trcibt
Wirtschaftspolitik für den Augenblick. Welcher Ge-
gensah gegenüber der deutschen Wirtschaftspolitik, die
sich gerade in diesen Wochen anschickt. dcn gcwaltigen
Vierjahresplan des Führers in Angriff zu nehrnen! K)

Sit önbMlMM sinb M EM.

Die Entscheibungsschlacht des letzten Znses.

Ein Veispiel des modernen VemeWgskrieges.

Der Führer beim großen Frontangriss.

Vad Rauheim, 25. September. Die großen tzerbft-
übungen der deutschen Wehrmacht, bei denen erstmalig
seit 22 Iahren zwei Armeekorps und alle Waffen ein-
schlietzlich zahlreicher motorisierter Kampfverbänd« und
der Luftstreitkräfte in engstem Zusammenwirken beteiligt
waren, sind am Freitag mit einer gewaltigen
Cntscheidungsschlacht beendet worden.

!lm 10 Uhr vormittags griff das IX. Armeekorps
aus der ganzen Front die stark ausgebaute „r o te"
Hauptmachtstellung an. Dieser frontale Angriff
führte auf dem linken Flügel, wo die Geländebeschaffen-
keit den Cinsatz starker Pänzerkampfwageneinheiten be-
günstigte, zu einem Tief-Cinbruch in die gegne-
rischeFront. An dieser Stelle, den Höhen westlich
Illmhausen, beobachtete auch der Oberste Vesehlshaber
und Führer das prüchtige Schlußbild der großen Herbst-
übungen. Auch der Reichskriegsminister, die Befehls-
haber der drei Wehrmachtsteils, zahlreiche Reichs- und
Staatsminister, fiihrende Persönlichkeiten aller Gliede-
rungen der nationalsozialistischen Vewegung, die Gaulei-
ter und Oberpräsidenten, in deren Gebiet sich die Uebun-
gen abspielen odcr die teilnehmenden Truppen in Garni-
^on liegen, vieleOsfiziere der altenArmee
und der Reichswehr, unter ihnen die srüheren Chefs
der Heeresleitung Gencraloberst von Seeckt, General-
oberst Heye und Gencraloberst von Hammorstein,
die Militärattachees der in Deutschland vertretenen Län-
dsr und die übrigen Gäste der Manövsrleitung ertebten
dieCndphase dieses „Krieges im Frie-
d e n

Füns Tage und vier Nächte haben die Truppen aus
dem Kebungsgebiet, deffen Vodengestaltung unüberseh-
bare Schwierigkeiten bot, bei Schwüle und empfindlicher
Herstkühie, bsi Sonnenschsin und Regen im Kampf ge-

standen. Die Manöverlcitung hatte in monatelangcr
peinlichster Vorarbeit alle Vorbereitungen getrosfen, die
eincn hochintereffanten Verlauf dieser großen Herbstübun-
gen gewährleisten und zu einem Musterbeispiel
neuzeitlichen Bewegungskrieges wurden, bei
dem alle Kampsarten wechselnd zwischen den beiden Par-
teien in besonders intereflanter Weise zur Darstellung
kamen. Aufklärung und Aufmarsch, Vewegungsgefechte,
das Heranführen rückwärtiger Kräfte, die Verlägerung
des Kräfteverhältniffes innerhalb der Frontabschnitte
und innerhalb der Parteien, das abschnittweise Zurück-
gehen und am Schlußtag endlich die sorgfältig vorberei-
tete Verteidigung einer gutäusgebauten
Stellung und bei der Gegenpärtei die Äereitstcllung
zum Angriff und die Durchführung dicses Angrisscs
unter Cinsah aller modernen Waffen, —
das war das Programm dieser inhaltsreichen Tage.

Wenn auch die Uebung in so großcn Verbänden in
erster Linie der Führerschulung dicnte, so entstanden doch
bei der freien Durchführung der Manöver fortgefstzt La-
gen, die selbständiges Handeln bis hinunter zur
kleinsten Cinheit der Truppe vsrlangten. Dabei haben
die Träger unserer Wehrmacht alle soldatischen Tugen-
den in schönster Weise bewiesen. Sie zeigten einen eiser-
nen Willen zum Aushalten, Cntschloffenheit und Ge-
wandtheit. Sie ertrugen die ihnen auferlegten Strapa-
zen bewunderungswürdig, denn die Kebnng wurde völlig
kriegsmäßig durchgesührt. Die crste Abschlußprüsung
nach der Wiedereinführunq der Wehrpflicht und nach ein-
jähriger Dienstzeit hat den hohen Äusbildnngsstano, die
vorzügliche technische Ausstattung und den glänzenden
Geist der Truppcn bewiesen. Die gezeigten Leistungcn
sind nur dadurch und durch die kameradschastliche Vcrbun-
denheit zwischen Führung und Truppe möglich geworden.
Alle, die Gelegenheit hatten, in diesen Tagen die neue
deutsckie Wehrmacht zu beobachten, nahmen die Kebcrzeu-
gung mit heim, daß das deutsche Volk unter ihrem Schuh
beruhigt seiner friedlichcn Arbeit nachgehcn kann. Mit
stolzer Freude und unbsgrenztem Vertrauen blickt es auf
dic Träger seiner Wehr.

Freihcrr v. lhablenz
kebrte zurück.

Mit dem Lufiicknii „Sin-
denburg" zurückgekehrtf
traf der Direktor der Dcut-
ichen Luftbansa. Freiberr
von Gablenz. von Frank-
iurt kommend. ni.it dem
Mugzeua >n Berlin ein.
s^reiherr von Gablenz bat
bekanntlicki den eriten er-
folgreichen Poitvrobeflug
als Silfsvilot mit sxlug-
kavitän Blankenburg auf
dcm deutschen sslugboot
„Zevbir" durckgesührt. Das
Mlug - Boot kehrte ebenso
rasÄ und sicher wieder von
Neuvork nach den Azoren
zurück. (Welkbild. K.)

Die heutigen Ausgabe unseres Vlattes umsaßt mtt
den beiden llnterhaltungsbeilagen -„Die Heimat" und
„Die Feierstunde" insgesamt 24 Seiten.

Die Füyrer-Proklamatiün über alle Sender.

Die Nürnberger Proklamation. — Am Montag
nachmittag sür die ganze Oeffentlichkeit.

Verlin, 25. September. Am Montag, 28. September,
um 16.30 Uhr sindet Lber alle deutschen Sender
eine Ilebertragung der Proklamation des Führers
bei der Erössnung des Achten Reichsparteitages
der NSDAP. in Nürnberg statt. Einführende Wort«
spricht der Rcichslciter der Deutschcn Arbeitssront, Pg.
Dr. Ley.

Der Empsang der für die gesamte wirtschaftliche
Entwicklung Deutschlands grundlegendcn Proklamation
des Führcrs und der Worte Dr. Leys wird als Ge-
meinschaftsempfang in allen deutschen Be-
trieben, in Versammlungsräumen und aus
sreien Plähen stattsinden. Durch diese umfaffende
Gcstaltung dcs Cmpsanges dcr Scndung soll allen deut-
schen Volksgenoffcn die Möglichkeit gcgebcn werden, die
wegweisendcn Worte des Führers zu hören.

*

Eine Uebertragung am Sonntag.

Verlin, 25. September. Am Sonntag, den 27. Sep-
tember d. Is., vormittags 11 Khr sindet in An-
wefenheit der Spitzen von Partei und Staat
die Erösfnung der Reichsautobahnstrecke Vreslau-Lieg-
nitz-Kreibau statt. Die Feierlichkeit wird aus alle
deutschen Sender übertragen.

Mt gtMiUsllW ElMkW.

Neuregelung des internationalen Handels beabsichtigt.

Paris, 26. Sept. Der Minisicrrat hat dem Wort -
laut einer Crklärung zugestimmt, deren
Inhalt nach freundschaftlichen Besprcchungen zwischen der
Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, der
britischen Regierung und dcr französischen Regierung
sestgelegt worden ist. Diese Crklärung ist gleichzeitig von
jeder der drei Regierungen am 26. September 2 5lhr früh
veröffentlicht worden.

Die Erklürung, die aus fünf Punkten besteht, besagt
u. a., daß die drei Rcgierungcn die von ihnen im Lauf
der lehten Iahre betriebene Politik fortzufetzsn gedenken.
Cines der ständigen Ziele dieser Politik sei e-, das
grötztmögliche Gleichgewicht auf dem inter-
nationalen Währungsmarkt zu erhalten und alles zu tun,
um zu vermeiden, daß dieses Gleichgewicht auf Grund
einer amerikanischen oder englischen Währungshandlung
gestört werde.

Aus der Crwägung heraus, daß die wünschenswerte
Festigkeit der Hauptwährungen eine seste und stchere
Grundlage nicht erhalten kann ohne vorherige Wiederher-
stellung eines dauerhasten Gleichgewichts zwischen de«
verschiedenen Wirtschaften, hat die französische Re»
gierung beschlossen, ihrem Parlamcnt die „An -
passung" ihrerWährung vorzuschlagen. Die
amerikanische und die englische Regierung haben diesen
Veschluß günstig aufgenommen in der Hoffnung, datz da-
mit festere Grundlagen für die Stabilitüt der internatio-
nalen Wirtschaftsbeziehungen gcschaffen werden.

Die drei Regierungen stnd davon überzeugt, daß der
Crfolg dieser Politik mit der Cntwicklung dcs inter-
nationalen Handels verbunden ist. Cs müffe
deshalb unverzüglich ctwas unternommen werden, um
-


o 1» M k« «

Das Operationsacbiet um Madrid.

Unsere^Karte zeigt den augenblicklichen Stand der
Operationen um Madrid. Von Novden kommt Ge-
neral Mola, von Westen Gerneral Nague und Gene-
ral Franco. Auch der Staudamm ist^eingezeichnet,
der sich an der Mündung des Alberche-islusses in den
Tajo bei Talaverg befindet. Nach einer Mitteilung
der Roten ist er auf Anordnung der Madrider Re-
gierung geösfnet worden. Das kennzeichnet die Stim-
mung in Madrid, die die Regierung zu dieser Ver-
zweiflungstat veranlatzte. (Graph. Wertst.. K.)
 
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