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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Oeidelberger

Reueste Nachrichten

»albm°nEl'f M°n->Ulch 2.W Rm. «einschL. 2? Rpsg. TrSg«rl°hn>

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"ir. 288

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Donnerstag, 12. November

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Zweigstelle: Haspelgaffe 1.

1936

Mlldrii», dar Herz övmea;.

Cine Stadt dcr Gegensähe.

^on einem Mitarbeiter.

^ (8)SanSebastian,im November 1936.

^ipunke ^ ist im cchten Sinn des Wortes der Mit-
9»ch " " i e n s, nicht nur politisch, sondern

16. Cs, wird behauptet, datz Philipp II.

nber die ib° als die M a u r e n h e r r s ch a ft

Gena^Äche Halbinsel cndgültig gebrochen war,
^paniens habe rusen lasscn, mil den Mittelpunkt

ans sestzulegen. Urid hier sei dann eben, mitten

b»rch könial!^^" Hochfläche, die Hauptstadt des Landes
. 3n Cdikt begründet worden.

reckilk^^ ^ die natürlichen Umstände der Land-
dleser Sta^,zunächst in keiner Hinsicht das Dasein
dach Barc-s !">t (ast einer Million Cinwohner heute
??ichen bie gröhte Cinwohnerzahl unter den spa-

s)e<zt, „ >°" aufweist. Die Hochebene, auf der Madrid
°?n. " der Natur nicht sehr reich bedacht wor-

"!°n der Sio " niestlich und nördlich vorgelagerten Käm-
^anln,er,,^„"a Guadarrama weht selbst in den heihen
Klima ir. ? "bcr Nacht ein eisiger Wind hcruntcr,
7^NiPerat„vI ° i°n>it infolge der auherordentlich schroffcn
ander/o?°nsätze und dcr Wasscrarmut des Landes
>«estrand ° S gesund. Dcr Manzanares, der am
PNer schöno» Elauptstadt vorbeiflieht, wirkt zwar infolge
^"r die Pn N„daui»bestandenen Steilufcr sehr romantisch.
chen Nan,em?r1?^dersorgung Madrids bedeutet das Flüh-
-? .niuht^ Isn Sommer abcr so gut wie nichts. Und
P? bie Stadtverwaltung'schon vor geraumer
„ Nchs, dar,, ^orid in beinahe amerikanischem Tempo
n?? ^ebirn» »"Eichließen, eine kostspielige Waffcrleitung
''Nhe 8g E yer zu baucn, die mit ihrer Länge von bei-
, °^n Gewnl?!."^er natürlich sehr empsindlich ist. Die
„"ch äu svij-7„ haben das in den lehten Wochen ja
n 'N der ^ bekommcn, als die nationalistischen Trup-
. «lerra Guadarrama einige wichtige Aus-
... ^2>r ^ Wafferlcitung beseht hattcn.

^dnte seGc dah Madrid'währcnd der letztcn Iahr-
jP.'npo Bevölkerung in beinahe amerikanischem

.-Ache Wacbü?^^' - ^em allgemeinen Stadtbild ist dies
nicht zugutcgekommen. Aber dies Schick-
^Ntwigi^, nvrid in mit anderen Städten, deren schnelles
§nßlich^,,g^e>npo „ehcn manchem Schönen auch sehr viel
§?'!ptstade > ^chffi- Dcr ülteste Kern der spanischen
!n sür y ' sich etwa um die Plaza Mayor lagert,
ifdenswei. Eulturhistorisch Interessiertcn anßerordentlich
»,g°n Sch»„-Aus der Plaza Mayor melden sich die blu-
G^chtsvoll„,?. Inquisition, die hier ihren düsteren
n?^n i:„ § h>elt. Und in den cngen Winkeln und
den^? Zeitem vn»das spanischc Volk heute wie
D?, rürbsn Cervantcs, der in rauchigen Schänken

bew^rernd'eni,,? -?"ch ^rch schmeckenden R'otwein trank.

ist hier^»'^^--^ '"Ü'E diFcr WinkA so gcrn

»inr^is bi- '.:,"">b evcnso w,e vor oou o
de- ^könianl° Prachtstraße des Prado, die am ehe-
»nd Park vorbci quer durch das Zentrum

rttn».^ndru1"?och iteht hicrzu in cinem seyr anschaulichen
vollnCiten Kontrast. An ihr liegt eines der be-

D sj ndjgs, u s e e n der Wclt, das in seiner Art die
k,,.C>ammlung dcr europäischen Malerei von
ten der b, Goya birgt. Die grohcn dcutschcn
-Di^nne die N"ncnden Neuzeit sind hicr ebenso vertre-
bed°, ?inndei ,, ?nncr des 16. Iahrhunderts, die großen
anaI,?Eenden ,11"?allem natürlich die lange Reihe der
itelli,„ ge» ttbPÜiAnn Maler, von Greco und Velasquez
Nor „??innst Niurillo bis eben zu Goya, deffcn Dar-
des ^n, den " -tzewaltigcr Cindringlichkeit im Grund
bluti„""iichen ^os'alischen und poli'tischen Niedergang
der K Nntz tia„°°nigshauseS schildcrt und also auch'das
Nnchd7^"bc vo,n C-chicksal, dem eine grohe Nation an
r»na . Üe ei„" >o- zum 19. Iahrhundert entgegenging,
Tin" ^nd Gr-iÄ- ^cil ihrer besten Kraft an die Crobe-
TüeltaÄN du!^"?ßung Südamerikas hingegeben hatte.
n>ertn„dichte „ ^>es Museum ist ein Gang durch die
gen!„nsten ^,-Non nrehr als drei Iahrhunderten. Die
spanil^ocr Zo-i/der des Prado wurden zusammengetra-
Könias»*" bsr die deutschen Kaiser zugleich die
reichl!"d n>ied7^rc>ne trugen.

ilfein .Ctad^" ein anderes Bild aus dieser kontrast-
dein draußen am Rand, hoch über den

^Sonn?" einesPNnares, hat man schon vor Iahren mit
Für ^Egen ftniversitätsviertels
teiln^ "S Ntoderns?^ »kabemische Leben ist hier unter An-

^dnnw" ,??? cngen Hösen und niebrigen Ga

noch nicht allzusehr in die ^iese ge-

ftstuben

noch ebcnso wie vor Z0<1 oder 400 Iahren.

?"d d,,? t» e /ncr Vauformen und weiträumiger Ver-
°e>n -.lniffsnk^ e S 1 adt cntstandcn, die der Lehre
,-Acr p!?berne« ^äillichen Forschung dienen soll. Von
^icden/ itärks,° indrid ist dies llnivcrsitätsquartier
Nnd D-?" Tüji,!? "nd bleibcndste Cindruck, der den ent-
-ö Wei,/-Sc ihr°? "cr spanischcn Nation zur Behauptung
^düi-!?nnn,ia^ großen Kulturguts verrät. Die Anlage
^iprittÜ^n ci»-?nd weitschichtiger, als es an sich den
"^in Nation von 22 Millionen Menschen

tt?"c ri .^ PraG-i^^^i nber, daß in ruhigen Iahren
^rha„„ nner„ , inhrlich Hunderte von jungen Süd-
k Ntin°?! das «is/a>ncn, um hier zu studieren, wie dcnn
?n»dei-t Sl biz » ""relle Lcben auf dcm südamerikanischcn
äUn-k b»en l?"?' "nch Mexiko auch in den lehten
:,°r entM^Nden ?b,der ftnabhängigkeitserklärungen und
"^t w!, t de»d pnlltischcn Vcrselöständigung nach wie
M ^ben ist spanischen Mutterland aus beoin-
"Nd ^ -diese

^OMtn^Ücher E^nitigen Werte spanischer Geschichte
hr »att die b^ultur standcn auf dem Spiel, als im
»r?uppe„oualbeo,„^°Nllstlsche Nevolutio» ausbrach. Und
„ Uipse„ dex g-Ugte Spanier fragt sich heute, da die
?wUultj„'b°ll in dcn Strahcn der Hauptstadt

iich??>d^ .Kult,?rkr^!k?" ^ntrum ernes

wird. Denn
Mensch-

"chex L,!N Nun"s,?ukreises, wiederfinden wird

stt,o.berE'ii° Nnd^, dqs Herz Spaniens.

vÄ^li» d^aßenhaben durch Schaffung
k?°E>hr«„ d„rch -> und durch Bau von Cisenbahnanlagen,
ugte/ dZ ^n das europäische Luft-

Gr»/?, Legeben, was die Natur ihr ver-
ik?d.en ,!>, das, ^ui ri r a n c o das Herz eines Landcs
stir xNNdel der Säuberung von dcm zerstö-

"Nschen us Kommunismus wieder in der Laae

Mr Spa^ zu schlagen? Wir hofsen usid

len und sein leidgeprüstes Volk.

Ais^Der «7

.-,-rs „ - »/. «- Meldungen.

M " hamü-Abestin^Estag des Königs von Italien und
s, ,n GarȆEudt tst am Mittwoch in der italicni-

!?Etg«sn»^u>sone» L?uders scstlich beqangen worden. Iu
!°'U ,Iq?d°,l, ^u Italiens haben militärische Paradcn
""^°Eannt"u>schen^^°>n ielbst die Form einer mit al-

li-/ »>an»«- »Me» ,e>o,r o,e g-01,11 emei- »III lli-

Mte „ C" Cold»/-0U>P vorgenommenen Chrung des
Z?,Fiih!-?1u°rzn?!?n annahm Die Prcffe verqssent-
^Ealiea unb^ Ctelle das Glückwunschtelegramm

de»

„»i. Und cr, i^">ue vas lvluawunscyrelegraiimi
— c». ^aise? „ °"bs!anzlers an dcn Könia von

iich w°'ö°hn ' . " AbesiLien,

geine U'sglische Militärsluqplätze befin-
°"t wird, zur Zeit im Bau.

Polen zmeißen und bejchmutzen Symbole unb öoheitszeichen bes Zeutschen Reiches.

Drei Mer stslgeftellt.

Eine Auswirkung der Hehe gegen Deutschland.

Danzig, 11. November. Am Dienstagabend fand in
der Sporthalle in Danzig anläßlich des 18jährigen
Bestehens Polens eine von dcr polnischcn Kolo-
nie in Danzig veranstaltete F e st l i ch k e i t statt. Der
Wirt der Sporthalle hatte sür Polizeibeamte, die, wie
üblich, au- Sicherheitsgrllnden zur unauffälligen Ueber-
wachung dieser Vcranstaltung kommandiert waren, ein
kleines Zimmer rescrviert. In diesem Zimmer steht ein
Schrank, in dem sich Symbole und Hoheitszei-
chen des Deutschen Reichs und der national-
sozialistischen Vewegung befinden. Vier Personen der
Versammlung machten sich an dem Schrank zu schaffen
und beschäftigten sich auch in einer Ccke des Zimmers
mit irgend etwas. Da sie sich von einem Kriminalbeam-
ten, der einen Vlick in das Zimmer warf, beobachtet
fühlten, entfernten stch die Personen.

Die Feststellung über das .Treiben der Personen
durch den diensttuenden Kriminalbeamten ergab, dah von
den Symbolen und Hoheitszeichen des Deut-
schen Reichs und dcr nationalsozialistischen Vewegung
mehrere zerrissen waren. In der einen Ecke des
Zimmers lag ein Hoheitszeichen, das von den sraglichen
Personen sogar in widerlicher Weise beschmuht wor-
den war.

Der Leiter der Voranstaltung, Profeffor Gawel,
der auch Vorsitzender der polnischcn „Schulmuttcr" ist,
wurde hiervon unterrichtet. Diesem war dis Angelegen-
heit äuherst unangenehm und er bat um Feststellung der

in Frage kommenden Personen. Cs handelt sich hierbei
um folgende: Iosef Heimowski, Ian Kurowski
und Georg Ozmieski, die sämtlich Cisenbahner find
und in Danzig wohnen.

Heimowski gab die Tat in Gegenwart des Versamm-
lungsleiters zu. Die anderen Personen wurden von Hei-
mowski als Mittäter bezeichnet. Der Name der
vierten Person konnte leidcr nicht festgestellt werden, da
sie von den Tätern nicht verraten wurde. Nachdem der
Sachverhalt geklärt war, wurden die drei Pcrsonen ent-
laffen. Der Leiter der Veranstaltung bat den Kriminal-
beamten wiederholt, die ganze Angelegenheit an Ort und
Stelle gleich mitGeld gutmachenzu wollen,
damit nichts an dis Oefsentlichkeit gelange.

Der traurige Zwischenfall, dcr sich bei dem Fest der
polnischen Kolonie in der Sporthalle in Danzig abge-
spielt hat, ist nichts weiter als die Auswirkung der
Hetze, die seit einiger Zeit in der polnischen
Presse gegen das Deutschtum in Danzig betrieben
wird. Man erinnert sich daran, daß ein rein lokaler
Vorfall in dcm Dorf Schöneberg von der polnischen
Preffe kürzlich zu unerhörten Angrifsen ausgebeutet
worden ist und auch andere rein interne Ortsvorgänge
sind von der polnischen Preffe aufgegriffen und in ent-
stellter Form der Oefsentlichkeit, und zwar mit einer
deutschfeindlichen Tendenz, mitgeteilt worden. Der of-
fenstchtlichs Zweck ist, Danzig zu einem Gesprächsthema
der internationalen Politik zu machen. Am
vorigen Sonntag fand in Gdingen, dem polnischcn
Hafen, der Danzig vorgelagert ist, eine polnische Pro-
testkundgebung gegen Danzig statt, in der verschie-
dene Redner in unerhörter Weise gegcn die Freie Stadt
Danzig hetzten, wobei ein Redner sagte, man werde dem
neuen'Marschall Polens Danzig zum Geschenk

machen. Bei dieser Versammlung wurde übrigens das
berüchtigte Rota-Liod gesungen, das eines der nieder-
trächtigsten deutschseindlichen Lieder ist. Was sich rmn in
derSporthalle inDanzig abgespielt hat, müßte
auch der polnischen Preffe zu denken geben. Was würds
wohl die polnischs Preffe zu sagen wiffen, wenn dis
Hoheitssymbole des polnischen Staates von Angehörigen
des Freistaats Danzig oder von Neichsdeutschen in jener
Weise behandelt worden wäre, wie dies von polnischer
Seite mit deutschen Hoheitssymbolen geschchen ist. Der
Vorfall, den wir als sehr ernst betrachten, sollte in Po-
lcn endlich die Vernunft wecken und er sollte der Än-
laß sein, diese Hetzkampagne gegen Danzig zum
Schweigen zu bringen.

*

Strenge Bestrafung gcfordert.

Zu den Vorfällen in der Sporthalle in Danzig
schreibt der nationalsozialistische „Danziger Vorposten"
u. a.:

„Die wenigen Polen, die es im rein deutschen Frei-
staat gibt, glauben wahrscheinlich, jeht der deutschen Be-
völkerüng alles bieten zu könncn. Sie streben eine völlig
ungerechtfsrtigte Crweiterung ihrer Rechte an
und mihbrauchen gleichzeitig auf das unverschämteste
das Gastrecht, das ihnen hier im Freistaat gewährt
wird. Das Vorgehen, das fich die vier Polen in der
Sporthalle zuschulden kommen liehen, bedeutet einen
Schlaq ins Gesicht der dsutschen Bevölkcrung Danzigs.
Wir fordern daher, dah die Schuldigen so streng be-
straft werden, wie es die Schwere ihres Vorgehens er-
sordert. Darüber hinaus aber ist es angezeigt, auch da-
sür zu sorgen, dah denjenigen Kräften das Handwerk
gelegt wird, die durch 'ihre Agitation den Boden für
solche VLrgehen vorbereiten, wie sie sich die Polen am ge-
strigen Adcnd in der Sporthalle zuschulden kommen
liehen. Wir verlangen, dah Danzig für dieses Vergehen
der Polen von polnischer Seite in jeder Form Genug-
tuung gegeben wird."

Das Rote Kwuz - Etzllndienft nm Bolk.

„Zhr seid die Mtter des Voldes!"

Dr. Frick dankt dcm Reichssrauenbund des Roten
Kreuzes.

Verlin, 11. November. Das 70jährige Bestehcn des
ehemaligen Vaterländischen Frauenvereins
vom Roten Krenz wurde im Rahmen der Reichsarbeits-
tagung des Reichssrauenbundes am Mittwochabend mit
einer Festkundgebung in der Deutschlandhalle
feierlich begangen. Neben den 15 000 Schwestern aus
dem ganzen Rcich und den we'iblichen Hilfskräften des
Roten Kreuzes, die zum großen Tejl in ihrcr weißcn
Tracht gekommen waren, sah man visle Chrengüstc.
Reichsminister Dr. Frick entbot den vcrsammelten
Frauen im Namen der Reichsregierung Gruß und Dank.
Diesem Dank schloß der Nedner eine eingehende Wür-
digung des vom Roten Kreuz geleisteten Werkes an.

Cr führte dabei aus:

„Seit Iahrhunderten haben deutsche Frauen
ihre Männer, ihre Väter und ihre Söhne immer wieder

in den Krieg ziehen sehen, mit Sorge und Angst im
Herzen, und trotzdem mutig, weil es üm V 0 lk Und
Vaterland ging. Sie haben nicht kummervoll im
Winkel geseffen, sondcrn gehandelt, wo Männcr
fehlten, und sie haben die Kranken und Wunden gepflegt.
So haben auch durch vicr Iahre dcs Weltkrieges dcut-
sche Fratren sast ftebermenschliches geleistet.

Heute gedenken wir in Ehrsurcht dcr Frauen, vom
Königsthron bis zur bescheidcnsten Hütte, die das
Werk des Roten Kreuzes unter dcn tzcutschen
Frauen zum Sieg geführt haben.

Sie haben sine tüchtige organisatorischc Arbeit geleistet,
aber noch mehr, sie haben ihr Bestes, die ganze Kraft
ihres Gefühls, zum Cinsah gebracht, sie haben gewirkt
als die Mütter des Volkes bis zum Lehten, auch
bis zu dem Cinsah ihres Lebens. Cine lange Reihe nicht
allein der Schwestern, auch der Frauen und Mädchen im
Kriegsgebiet und in der Heimat, die unter dem Zeichen
des Roten Kreuzes ihr Leben hingaben, mahnt uns.

ihrer in stolzer und ehrfürchtiger Verbundsnheit zu gs»
denken. Sie werden nie vergeffen sein.

Auch in den furchtbaren Iahren nach deni Lnde des
Weltkrieges hat das Rote Kreuz, und wieder an erster
Stclle durch seine Frauen, in der Front des vergeblichen
Ringens gegen Verelendung und Aushun-
gerung gest'andcn. Gcwaltigcs wurde geleistet, aber es
mußte vergeblich sein, wie alles, was damals geschah,
weil dem Cinsatz die Grundlage sester Staatsführung
und einheitlichcr Wcltanschauung sehlte, die allein sür
den Crfolg bürgen konnte. Das rst nun sert vier Iahren
anders geworden durch den Mann, der mit unbeugsamer
Cnergie und unbcirrbarem Willen dcm deutschen Volk
den Sinn seines Lebens wiedergab, unserem
Führer Adolf Hitler! Dcn stärksten Äufschwung
für das Rote Kreuz bedeutete eine der größten Taten
Adolf Hitlers, die Crklärung der Wehrhcit dcs deutschcn
Volkes, vcrbunden mit der Crklärung des Friedens als
der Grundlage des deutschen Wiederaufbaues.

Damit ist das Deutsche Rote Kreuz wieder ganz
seiner ursprünglichen Verpslichtung gemäh dem
Genser Abkommen zugeführt worden, nämlich der
Derpflichtung zur Mltwirkung im Amtlichen Sa.
nitätsdienst der Wehrmacht im Kricg.

Wir wünschen alle, dah unserem Volk ein neuer
Krieg erspart bleiben möge, aber das Note Kreuz
muh bereit sein, wenn wir erneut übersallen werden soll-
ten. Hand in Hand damit geht der Cinsatz seiner Kräfte
zu ständiger Schulung und Llebung sür die Äufgaben, die
ihm in Friedenszeiten geseht sind.

Heute sind es ganz besonders die Frauenvereine im
Deutschen Roten Krouz mit den Hunderttausenden von
Frauen aller Kreise des Volkes in allen Gebieten des
Deutschen Reiches, an die ich mich wende. Sie haben
ihren wohlgerundeten Anteil an den Gesamtaufqaben des
Dentschen Roten Krcuzes zugemeffen erhalten. Aus ihnen
liegt eine große Verantwortung,, die um so
schwerer wiegt, als im Crnstfall den Frauen Pflichten,
Lasten und Leid nicht weniger zuteil werden als den
Männern.

P s l i ch t e r s ü l l u n g ist sür Sie Chren-
dienst amVolk! Dieser Dicnst aber ist um
so schöner und reiner, je gröher der Wille zu auf-
richtiger Kameradschast und wahrhaster
Volksgemeinschast, zur stillen und selbst-
loscn Tat ist!"

Vor Veginn der Frick-Rede, die mit begeistertem
Veifall aufgenommen wurde, hatte der Präsi'dent des
Deutschcn Roten Kreuzes, NSKK.-ObLrgruppenführcr
HerzogvonSachsen-Koburg und Gotha
mitgeteilt, daß er dem Schirmherrn des Deutschen Roten
Kreuzes, dem Führer, Mitteilung von diescr Tagung
gemacht habe und daß der Führcr d'araus folgendes Änt-
worttelegramm gesandt hat:

„Dcn im Reichsfraucnbund des Deutschcn Roten
Kreuzes vereinigten Volksgenoffinnen danke ich für das

Neuer Weltrekord Caracciolas.

Drei Klaffenrekorde.

Frankfurt, 11. Novcmber. Die am Mittwoch aus
der Reichsautobahn bei Frankfurt a. M. vorgcnommcnen
Rekordversuche der Daimler-Venz-AG. hatten
besten Ersolg. Caracciola konnte einen W el t-
rekord und drei Klassenrekorde herausfahren,
»nd zwar Klaffenrekorde in der Klasie N (5000 bis
8000 eom) mit fliegendem Start über süns Meilen in
1:25,00,5 — rund 335,5 Kilometer in der Stunde, über
zehn Kilometer in 1:48,47 — etwa 332 Km/Std. un'd über
zehn Meilen in 2:53,73 — 337 Km/Std. Der Klasicn-
rekord über zehn Meilen ist gleichzeftig neuer Welt.
rekord. Alle drci bisher von Hans Stuck auf Auto-
Union gehaltcnen Rekorde wurden um mehr als 40Km/Std.
verbessert. (Vcrgl. auch den Vericht im Sportteil.)

Die IubiläumStagung des Reichsfraucnbundes.

ergriff.

iScherl, Bilderdienst. K.)
 
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