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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9513#2003

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Heidelberger

Meueste Nachrichten

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Montagp 21. Dezember

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Fweigstelle: Haspelgasie 1.

1936

Seftiges ArMerlefeuer. - Erfolge der nationalen Truppen.

K«Ws m MWlolkr.

Weiter vorwärts.

s>ep 21. Dezember. Bei prächtigem Wctter wur-

^onntag die militärischen Operatio-
Madrider Front fortgeseht. Hestiges
Ctr und Gcwehrfeuer inncrhalb dcr

d^^"^"öcilen deutete auf das wcitere Vorrücken
svll ""^""alen Truppen hin. Wie man hört,
»lcli^ nationalen Truppen durch Umzingelung
ian/""" HäuserbloÄs gelungen scin, 50Ü Rote ge-
"S°n zu nehmen.

^"ä^heiten bishcr nicht bekannt geworden und
b ^lungen darüber sind schwer erhältlich, da der
der »?^^"Eampf ja nicht von autzerhalb sichtbar und
^Zutritt zu den Stadttcilen Madrids jenseits des
Hre"??"6^ sür Zivilisten unmöglich ist. Die zuständigen
laus^ sich jedoch rccht befriedigt über den Ver-

Kämpfe am Sonntag.

^lickli^ stand der Sonntag insofern unter einem
dillen pp" Stern, als es dem linken Flügel der natio-
^inasloi^^h^n vor Madrid gelang, die am Samstag
d a d ^ - DperationbeiÄillanuevade Ca-

'ada
Ä
nen

^snlgreich sortzusLhen.

^Nen «r" äbereinstimmenden Aussagen von den verschie-
dex N^plfronten hat die Widerstandskrast
s°Nen ^ a w i st e n angesichts der Mitzcrfolqe dcr
Iäss^»3ntcrnationalen Kolonne"

'ss

en.

erheblich nachge-

Die stratcgische Ilmklammerung.

^rs« ^"samanca, 20. Dezember. (Vom Sonderbericht-
rai DNB.) Ilcber die erfolgreichen Ope-

'onen ver nationalcn Truppen an der Front bei
tz- !' drsd liegen nunmehr in Salamanca interesiante
len v "or- Dabei wird vor allem darauf hingcwie-
d^k Cinnahme von Villanucva de la Canada, die

ersokÄänzendcn Mitarbcit eincr Kavallericschwadron
wichtiger Schritt in Zusammenhang mit dcr
!ta.^'sch"n^nlklammerung der Haupt-
sedp ^ Säuberung des Sektors Cscorial - Rob-

Madrid von rotcn Streitkrüften sei.

^Nen ber nationalen Truppcn wird noch durch

^.""hdrgesehenen Zwischenfall besonders unter-
- suni.-'n aus sicben Lastwagen bestchcndcr nationaler
Mnterj!/'" n s t r a n s p o r t geriet in feindlichcs In-
A"gen Den, Transportführer gelang es, mit vier
^odcn ^"ruckzukehren, wahrcnd drei im aufgeweichten
^uppen - Der Vefchlshabcr der Lcgions-

^'upp o" .^w.adilla entsandte darauf einen kleinen
'Urr ^gwnäre, die nach scchsstündigem Kampf nicht
schewjs, Lastwagen zurückeroberten, sondern die Bol-
,.'esez i's.gar bis nach Aravaca zurückwarfen. Durch
sten^^wiwver gcrictcn etwa 2000 der bei Poruclo

stu Milizcn in cine Falle, aus der

k chlachr r»""'Ä unmöglich war. Nach Veendigung der
ds" Ossiii'""'Ä bw nationalen Truppen gemeinsam mit
'weisterung" '" ^"udilla den Sieg mit unbeschreiblicher

Ann„?"'-"bunchel Bajo versuchten Kommunisten in
'"Unten bwtz sie die nationalen Truppen überraschen
üi"e» Ä n . ,Sinsah mehrerer sowjetrusiischer Tanks

Ann-^? ' s s' Das Vorhaben mihglückte jedoch.
st-hen. ^ ^'sou muhten sich mit schweren Äerlusten zurück-

^olschewistenhäuptling Azana will slüchten.
sMder"^"'""ou, 21. Dezember. Der nationale Rundfunk-
"'schen ^ wit, datz der Oberhäuptling der sogen. spa-
'ust ^ owjetrepublik Azana in einer Untcrredung
"Uß^t k, "Ealanischen „Regierungsches" dcn Wunsch ge-
^"dheit/^ ' ^ wegen seines „zunehmend schlechten Ge-
^'schen für „cinige Monate" von allen poli-

-k; ^^schäften

ssto, "orliegenden Verichtcn aus Malaga und
' sch 5 p ^""^.sümtliche Lebensmittelvo'rräte

di^uun" s t 1 .Fisch bildet die einzige Nahrung der Ve-
de« Eunllun^sst^, v e rz w e i f e l t^e Lage, in der sich

° lon>w„-Vk "erzweifelt
M, ' "isttllch-ailarchistischcn Stcigbügelhalter besin
o Weigerung der roten

u»n Aosta beim Führer.

A/i ° von Ä'n ° > chskanzler empsing den
de^-"^ustnjü»-'- s»"'- bsr zwölf Tage als Gait des
sche^sis'wals/^^ältz'stahrt und Oberbefehlshabers
in ^!?^^oöeri1 Görin g, öei der Deut-
^ wieder'uertiÄ''"^s ^ unb soht die Reichshaupt-
tietz. (Heinrich Hoffmann, K.)

Milizen hervor, an die Front zu gehen, wenn nicht
vorher Lebensmitteltransporte zusammengestellt worden
seien, dis sie beglcitcn würden.

Luftbombardcment auf sowjctruflische Munitions-
transporte.

Salamanca, 20. Dezember. Nach Mitteilung des
Nationalsenders haben mehrere Flugzeuge den Hafen
von Alicante, sowie zwei sowjetrussische Muni-
tionsschiffe erfolgreich bombardiert. An Bord
der sowjetrusiischen Dampser befand sich Kriegs-
material, das im Hafen von Alicante gelöscht wurde,
um den roten Milizen in Madrid zur Verfügung gestellt
zu werden.

Die Hafenanlage von Alicante und die beiden

Sowjetdampfer wurden durch die Vomben der
nationalen Flugzeuge schwcr beschädigt.

*

Weniger Lebensmittel, aber mehr Konzentrationslager.

Salamanca, 20. Dezembcr. (Vom Sonderbericht-
erstatter des DNB.) Die Lcbensmittelvcrsorgungsstelle
in Barcelona ist von der katalanischen „Regierung" an-
gewiesen worden, in Anbetracht der zunehmenden Crnäh-
rungsschwierigkeiten die auf den Lebensmittelkartcn fest-
gesehten Rationenzu kürzen.

Die anarchistischen Machthabcr haben ferner be-
schloflen, die Konzentrationslager in Katalonien
auszubauen und neue anzulegen, da die bisher zur
Verfügunq stehenden Gefängnisie nicht mchr ausreichen,
um die vielen täglich von den Volksgerichten Verurteil-
ten aufzunehmen.

FranMKe WMniesKM.

Ausichenemgente Nechastung Im Außenminiilerium in WrtS

Alles im Zeichen der RcottMSt.

Schwere Vorwürse gegen die sranzösische Regierung.

Paris, 20. Dezember. Die „Action Francaise"
machte sich vor einigen Tagen zum Sprachrohr gewiffer
Gerüchte, die über eincn angeblichen Skandal im sran-
zösischen Autzenministerium im Umlauf seien.
Hiernach sollte am 12. Dezember eine langjährige Se-
kretärin des Außenministeriums verhaftet worden
sein. Gleichzeitig habe man einen Hclfershelfer, einen
— wie das Vlatt sich ausdrückt — russischen Iu-
den R. in einem großen Pariscr Hotel verhastet.
Wie jeht aus wciteren Verössentlichungen der Pariser
Sonntagsblätter hervorgcht, stehen diese aussehencrre-
gcnden Verhaftungen im Zusammenhang mit Wassen-
geschästen mit den fpanischcn Volsche-
w i st e n.

Die 41 Iahre alte Stenotypistin Susanne Linder
war in der Archivabteilung des Quai d'Orsay beschäftigt.
Sie sei bei ihren Kolleginnen aufgefallen, weil sie nicht
nur eine verhältnismätzig kostspielige Wohnung bssatz,
sondern auch ein Auto. Susanne Linder habe sich in
der lehten Zeit besonders für W a ffena u sfuhr -
genehmigungen interesiiert, die mit ihrem Ar-
beitsbereich an sich nichts zu tun hatten. Man habe ihr
nun eine Falle gestellt und ihr Waffenausfuhrgeneh-
migungsformulare in die Hände gespielt, die sie an einen
seit drei Iahren in Paris in einem großen Hotel woh-
nenden 35 Iahre alten „tschechoslowakischen Staatsange-
hörigen rusiischer Hsrkunft" namens Rosenfeld wei-
tergegeben habe, der angeblich ein Immobiliengeschäft
in Paris betreibe, aber in Wirklichkeit mit Abgesandten
der spanischen Marxisten wegen Waffenhandels
in Verbindung stehe. Schon früher sei gegen ihn eine
Ausweisungsvcrordnung erlasien worden.

„Action Francaise" behauptet, daß Roscnfeld sich ge-
rühmt habe, auf ausdrückliches Verlangcn der
sranzösischen Negierung regelrechte Waffengcschäfte
mit den spanischen Volschewisten gesührt zu haben. Des-
halb habe man es höheren Orts für notwcndig erachtet,
„ihn aus dem Verkehr zu nehmen". Vielleicht sei die
Angelegenheit deshalb intcrcsiant, weil die französische
Ministerpräsidcntschaft und gewisie französische Mini-
stericn »nd das französische Außenministerium den Fall
auszuschlachte» suchten, um sich zu decken und gewiffe
Verantwortlichkciten gegenseitig aus den andercn abzu-
schieben.

3st dOS l»M?

Das modernste französische Kanoncnflugzeug an die
spanischen Volschewisten gekefertl
Paris, 21. Dezember. (Cig. Funkmeldung.) Das
„Ccho de Paris" teilt an auffälliger Stelle auf der ersten
Scite mit, datz Luftfahrtminister Pierre Cot das
neueste französische Kanoncnslugzcug
„D 510" an die spanischen Volschewiften geliesert
habe. Der Apparat sei am vergangenen Samstag von
einem französischen Flieger, deffen Namen das Vlatt
ebenfalls bekanntgibt, nach Varcelona gebracht worden.
Cs handle sich um das neueste Modell von Dcvoi-
tine, das mit einer 20-Millimeterkanone und vier Ma-
schinengewehren ausgerüstet sei. Vis heute habe es noch
nicht einmal in der französischen Armee Verwendung ge-
funden. (!) Cs gebe iiberhaupt erst zwei Apparate des
gleichen Modells; der zurückgebliebene werds zurzeit in
der technischen Abteilung des Luftfahrtministeriums ge-
prüft. Das „Ccho de Paris" fordert den französischen
Luftfahrtminister aus, die Meldung zu dementieren, wenn
er dazu in der Lage sei.

AKlmmkiiWtk»«» »W lni.

ChWhsliehiiWS Bedinglinge».

Unbefriedigender Verlauf der Verhandlungen.

Schanghai, 20. Dezember. (Ostasiendienst des DNB.)
Nach eincm Funkspruch aus Sianfu befand sich Mar-
schall Tschiangkaischek am Samstag noch immer in
Gesangenschast des Marschalls Lhanghsueh-
liang. Die Hastverlängcrung wird begründet mit dem
unberiedigenden Verlaus der Verhandlungen mit Mar-
schall D e n s ch i s ch a n, der vor Einleitung sciner Ver-
mittlungsaktion die b e d i n g u n g s l o s e Freigabe
Tschiangkaischeks gesordert habcn soll.

Der Gcneraldirektor der Vank von China, Sung,
ein Vruder der Frau Tschiangkaischek, weilt in Siansu,
um die Freilassung des Marschalls Tschiang-
kaischek zu erwirken.

So weir hrer bisher bekannt geworden ist, hat
Changhsuehliang für die Freilaffung ves Mar-
schalls Tschiangkaischck solgende sechs Bedingun-
gen gestellt:

1. Zahlung von 300 Millionen chinesischen
D o l l a r s.

2. Neueintcilung der Garnisonsbezirke (damit
will Changhsuehliang die V e r l e g u ng seiner Trup-
p e n in rcichere Provinzen als Kansu durchdriicken).

3. Sicherheitszusage sür seine Person.

4. Gleiche Versorgung, Vesoldung und Ausrüstung
seiner Truppen wie die Nanking-Truppen.

5. Sosortigc Krtegserklärung an Iapan. (!)

6. Vesetzung der Posten des Oberkommandierenden
und des stellvcrtretcnden Oberkommandierenden einer neu
zu bildenden „Landeserrettungsarmee" mit zwei Changh-
suehliang-Generälen.

Die Forderungen unter 5. und 6. werden in Nan-
king als unannehmbar bezeichnet, während man
die Forderung untcr 1- als „zu hoch" betrachtet.

Da die Nordchinesen und Mandschuren,
die die Armee Changhsuehliangs bilden, das Klima der
südlichen Provinzen schwerlich' ertragen würden, komme
nur eine Verlegung in eine der N o r dp ro v inz e n in
Frage. ,

W»Vse «iit den Menttrer».

Die Stärke der Meuterer.

Peiping, 20. Dezember. (Ostasiendienft des DNB.)
Wie man aus Sianfu hört, ist dort unter dem Vor-
sitz Changhsuehliangs ein „Militärrat" gebildet
worden. Stellvertretender Vorsitzender ist der sogenannte
Vefriedungskommiffar von Sianfu, Ianghucheng.

Im Ganzen dürste sich die Armee der Meute-
rer aus etwa 100 000 Mann bclaufen, dercn Wcrl in-
folge der äußerst schlcchtcn Disziplin nicht allzu hoch ein-
zuschätzen ist. Allerdings sind diese Truppen im Besih
schwer angreifbarer Positionen im zentralen Teil der
Provinzen Sianfu und Kansu. Nördlich und nordwest-
lich schließen sich die Kommunisten-Gebiete an, in denen
etwa 40 000 teilweise gut bewaffneter roter Truppen be-
finden. Die ostwärts marschierende Vorhut dieser roten
Truppen wird in den nächsten Tagen voraussichtlich die
Verbindung mit Sinkiang herstellen. Das Schicksal
der dazwischen gesprengten Truppen der Zen-
tralregierung ist bishcr unbekannt geblieben. Inner-
halb des vom Aufstand betroffenen Gebietes befanden sich
bei Ausbruch der Revolte ungesähr 60 Flugzeuge der
Nanking-Regierung, während Changhsuehltang selbst nur
über drei Privatflugzeuge und ein gechartert'es Curasia-
Flugzeug verfügt.

An dcr C i s e n b a h n l i n i c Tungkwan-Siansu ha-
ben die Nankingtruppen Truppenteilc der Meuterer gc-
schlagen.

ls «oo Kirche» geschloffe».

So wütet Moskau gegen die Religion!

Warschau, 19. Dezember. Das Inneiikommissariat
der Sowjetunion veröffentlicht eine Statistik über dic
Zahl der in der Sowjetunion geschlossenen Got-
teshäuser. Aus dieser Statistik geht hervor, datz im
Lauf des Iahres 1935 insgesamt 15 000 Kirchen, Kapellen
und andere Gotteshäuser geschloffen worden sind. Die
GPU- habe im gleichen Iahr im Ganzen 3087 Geistliche
vcrschiedener Vekenntnisie strasrechtlich versolgt und 29
von ihnen erschossen.

Zwischenrunde um den Reichsbund-Pokal. Westsalen -->
Vaden 2 : 3. Niedersachsen — Sachsen 0 :1. Mit»
telrhein — Vrandenburg 1:3. Mitte — Nieder,
rhein 1:3.

Vadische Fußball-Gauliga. Spvgg. Sandhosen — FV,
04 Rastatt 2 :1.

Vezirksklasie Anterbaden-Ost. Kickers Walldürn — Freya
Limbach 2 :1. FV. 05 Weinheim — MDg. Cppel»
hcim 5 :0 (abgebrochen). VsB. Wiesloch — SV. 98
Schwchingen 7 :1. llnion Heidclberg — Vadenia St.
Ilgen 2 :1. SV. Sandhausen — Fgs. Kirchheim
0:1.

Vadische Handball-Gauliga. VsR. Mannhcim — SC.
Freiburg 12 :3. TV. Seckenheim — SV. Waldhof
1 : 8. TV. Cttlingen — TV. 62 Weinheim 4 :10.
TSV. Ostersheim — TV. Rot 4:5.

Hockey: Ilniversitüt Heidelberg (Senioren) — Delft Am»
sterdam 0 :3.

Rugby: Südsrankreich — Italien 11:8.

D»s denWe Kolonialvrnblei«.

Stimmen aus Cngland.

Die Crörterung des deutschen Kolonial-
problems in Cngland dauert m. Am Freitagabend
hiclt der frühere englische Kolomalmimster Amery in
Birningham eine Rede, in der er die Bildung einer
zwciten „Ottawa-Gruppe" vorschlug.

Der einzige Weg einer befriedigenden Lösung des
deutschen Kolonialpröblems, so führte er weiter aus, be»
stehe darin, datz Deutschland sich mit allen Nationen
Curopas, die Nahrungsmittel und Rohstofse
herstellten, und besonders mit den Nationen zusammen-
schlicße, die größere Kolonialreiche besätzen
als ste entwickeln könnten und die nur zu gern a n
Deutschland verkaufen würden, falls Deutsch-
land ihre Crzeugnisse mit Vorzug behandelte. Deutsch-
land habe keinerlei Anspruch auf irgendwelche srcmde
Gebiete. Cs würde das Cnde des britischen Reiches be-
deutcn, wcnn Kolonien gröheren Amfanges sortgegeben
würden. (!)

In einer Zuschrift an die „Times" erklärt der eng-
lische Oberst Meincrtzhagen,datzdcr psychologischs
Wunsch Deutschlands nach Kolonien vcr-
stärkt wcrde durch die beleidigende Art, in der
man Deutschland die Kolomen genommen habe. Der
Vcrfaffcr tritt nachdrücklich der Vcrsailler Schuldbehaup-
tung entgegen, daß Dcutschland unfähig sei,
Kolonien zü bewirtschasicn und erklärt, er wisie aus sei»
ncr langjährigen Crfahrung in Afrika, daß die deut-
schcn Kolonialmethodcn ausgezeichnet
und den cnglischcn Methoden in keiner Weise unterlegcn
gewesen seicn. Meincrhhagen war währcnd dcs Wclt-
krieges Nachrichtenoffizier dcs Gcncrals Smuts in Ost-
afrika. Schon damals war ihm aufgefallen, datz sich die
Cingcborenen, obwohl wcite Gebiete Deutsch-Ostafrikas
von deutschen Truppen entblötzt warcn, dennoch nicht
auflehnten. Im Gegensatz hierzu habe Cngland
mit seinen Cingeborenen währcnd des Feldzugcs
Schwierigkeiten gehabt. Auch die Zahl der Fah-
nenflüchtigen bei dcr dcütschen Cingcborcnenarmee sei ge-
ringer gewesen als die der farbigen Cinheiten Cnglands
in Kenya. Cs sei keineswegs sicher, ob die Cingeborenen
von Tanganjika bei Cngland zu bleiben wünschten odcr
lieber zu Deutschland zurückkehren sollten, falls sie heute
gefragt würden.

Was die wirtschaftliche Seite der Frage
angehe, so sei es eine beklagenswerte Ilnwissenheit,
wenn immer wieder gesagt 'werde, datz Deutschland alle
Rohstoffe, die es brauche, von den englischen
Kolonien erhalten könne. Deutschland müsie auch im-
stande sein, für scine Rohstoffe in Reichsmark zu be-
zahlen. Llnd schlietzlich müffe Cngland die heuchle-
rische Lehre fallen laffen, daß es Kolonicn nicht zu-
rückgcben könne, ohne dieWünsche derCinwoh-
ner berücksichtigt zu habcn. Habe Cngland jcmals einen
einzigen Cingeborencn gcfragt, ob er von Cngland be-
herrscht zu werden wünsche? Habe es sich nach den Wün-
schen irgendeines deutschen Cingcborenen im Iahr 19l9
erkundigt? Cnglands gegenwärtige unerklärliche Iln-
tätigkeit iü dieser Ängelegenheit müffe verhäng-
nisvoll werden. Die Geschichte dcr englisch-deuischen
Veziehungen während der letzten vier Iahre sei eine Ge-
schichte dcr vcrlorenen Gelegenheitcn. Müffe
denn diese Politik des Argwohns ünd diese Atmosphäre
von Versailles sür immer andauern?

Norda« Wrt Krieg.

Die Kommunistische Internationale gibt dic Vefehle.

London, 21. Dezember. (Cig. Funkmcldung.) Wcnn
es noch eines Vewcises bcdurft hätte, daß die Kommu -
nistiiche Internationale die treibende
Kraft in Spanien ist, so ist es ein Aufruf der Kom-
munistischen Internationale, den heute der „Daily Tele-
graph" aus Moskau meldet. Die Besorgnisie Moskaus
über die Creignisse in Katalonien, so sagt der
Korrespondent des Blattes, gehen deutlich aus den Mos-
kauer Mcldungen über gesährliche Meinungsverschieden-
heiten zwischen den verschiedenen Gruppen in Varcelona
Hervor. Um die Lage zu retien, habs der Zentralausschutz
der spanischen Scktion der Kommunistischen Internatio-
nale nunmehr ein Manifest vsrösfentlicht, das für die
erfolgreiche Fortführung des Kriegs folgende Programm-
punkte enthalte.

1. Zwangsweise Einziehung aller Zivil.
personen in dem von den spanischen Volschewisten besetz-
ten Gcbiet.

2. Cin cinheitlicher Oberbefehl für die
bolschewistischen Hordcn.

3. Keine Duldung irregulärer Streitkräfte.

4. Vesehung aller entscheidenden Posten der dann
geeinigten bolschewistischen Streitkräfte mit Vertretern
der verschiedenen bolschewistischen Organisationen, sekbft
wenn die Vertreter nur Zivilisten sind.

5. Sofortige Verstaatlichung aller Haupt»
zweige der Industrie.

Der Schlußsatz des Manisestes ist besonders bemer»
kenswert. Er lautet: »Die Komumnistische Partei «»
 
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