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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9513#2004

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Äelle 2

rZ-erniprecher.Ä.-L. 73S1—53.

„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzerger"

Ä/Lontag, Dezemoer rvoo


klärt erneut, daß sie der Vorkämpfer bei der Lösung
aller Probleme und bei der Sicherung des Sieqes sein
wird."

Cntsendung sowjetrussischer Kriegsschisse ins
Mittelmeer.

London, 2l. Dezember. (Cig. Funkmeldung.) Wie
der .Daily Crpreß" aus Warschau meldet, sind am
Sonntag von Odessa aus acht sowjetrussische
Ilnterseeboote, drei Torpedoboote und zwei
Zerstörer nach dem Mittclmeer in See gegangen. Sie
sollcn den Besehl erhalten haben, das Feuer zu eröff-
nen. falls irgend ein sowjetrussisches Schisf im Mittel-
meer von Kriegsschissen der spanischen Nationalregierung
angehalten oder durchsucht wcrde.

Der sowjetrussische Schifssverkehr in den Darda-
nellen.

Istanbul, 19. Dezember. In der Zeit zwischen dem
8. und 14. Dezember sind zahlreichs Sowjetschiffe,
dre in der Woche vorher die Meerengen in Nich-
tung nach dem Mittelmeer durchsahren haben, nach
den sowjetruffischen Schwarzmeerhäfen zurückgekehrt.
Vom Mittelmeer her durchfuhren in dieser Zeit zwölf
Sowjetdampfer und zwei der Roten den Vosporus.
Vom Schwarzen Meer her kamen während des gleichen
Zertraums sechs Sowjetdampfer und zwei rote Damp-
fer durch die Meerengen in Nichtung nach dem Mittel-
meer.

SmjetrilMche R!istii»gsiiiitarkie.

Das Arsenal der Weltrevolution.

London, 19. Dezember. Ciner Meldung der „Daily
Mail" zufolge hat der Moskauer Sender kürzlich damit
geprahlt, daß die sowjetrussischen Rüstungen
nunmehr so weit vervollständigt seien, daß Moskau nicht
nur unabhängig von ausländischen Lisferungen sei,
sondern auch ssine ausländischen „Frsunde" mit
Kriegsmaterial aller Art reichlich versorgen
könne. Der Rundfunksprecher habe behauptet, Sowjet-
rußland sei nötigenfalls in der Lage, 50 000 Flug-
zeuge und 1000 Ilntersseboote zu bauen, wenn
es sie brauche. In dsn Gorki-Motoren-Werken habe
man einen Motor von 52 k>8 konstruiert, der in Serien
für Kleinflugzeuge hergestellt wsrde.

Srtmzöfischw Millmdentüedit.

Für Polens Landesverteidigung.

Warschau, 20. Dezembcr. Als Crgebnis der polnisch
französischen Anlethevcrhandlungen wurde dem
Sejm ein Gesetzentwurf der Regierung zugeleitet, der
den Finanzminister bevollmächtigt, ausländische Anleihen
zu Rüstungszwecken in französischen Franken auf-
zunchmen.

Das Geseh wird im Sejm noch vor den Feiertagen
in erster Lesung erledigt werden. Cs bevollmächtigt den
Finanzminister zur Ausnahme lanafristiger Anleihen in
Frankreich bis zur Höhe von 1,350 Milliarden Franken
(also etwa 340 Millionen Zloty). Alle Cingänge aus den
Anleihen sind sür die V ert eid igung szw e cks des
Staates bestimmt.

BoWaft an die AuslanrsdeuWen.

WelhnachtSgruß Gautelter Vohles: Deutfchland wurde Selmat aller Seutfchdenkenden.

Verlin, 20. Dezember. Der Leiter der Auslands

organisation der NSDAP., Gauleiter Bohle, richtet
zum Weihnachtsfest folgende Votschaft an alle
Auslandsdeutschen, die flammendcs VÄenntnis
zur Hcimat und zum Reich Adols Hitlers ist.

Wiederum ist ein Iahr vergangen und wiederum
freue ich mich, allen deutschen Männern und Frauen und
der deutschen Iugend im Ausland die herzlichsten Grütze
der Heimat zum Weihnachtsfest 1936 und zum Iah-
reswechsel übersenden zu können.

Wie in keinem Jahr zuvor, werden unsere Aus-
landsdcutschen am Heiligen Abcnd das beglückende Ge-
fühl haben,

daß Deutschland Heimat geworden ist sür alle, die
deutsch denken und deutsch fühlen.

In diesem Iahr hat das Reich durch seinen Führer
Adolf Hitler Chre und Freiheit wieder-
gewonnen. Das Rheinland steht seit dem Früh-
jahr wieder unter der vollen Souveränität des Reiches
und die Ströme Deutschlands sind wieder deutsch.
Freiheit und Chre aber schüht die nationalsozialistischc
Wehrmacht.

Ich weiß, daß unsere Deutschen im Ausland das
große Geschehen unscrer Tage in einem Gefühl des un-
bändigen Stolzes mitempfinden; sie blicken am Abschluß
dieses Iahres auf die gewaltigen Taten Adols Hitlers
und seiner Bewegung in grenzenloser Dankbarkeit zurück.

Sie können gerade am Weihnachtsabend und am Cnde
des Iahres die wunderbare Gswißheit haben, daß die
Allmacht ihrem alten Vaterlande nicht nur dsn Retter
aus Not und Schmach, sondern auch den Führer in
die kommende deutsche Zukunft geschenkt hat.

Für das Auslandsdeutschtum ist aber däs Iahr 1936
auch ein Iahr tiefer Trauer gewesen. Im Februar
siel unser unvergeßlicher Wilhelm Gustloff jüdischer
Mörderhand zum Opfer. Wenige Monate später nahm
uns der Volschewismus sieben deutsche Menschenleben in
Spanien und vertrieb Tausende von braven Volksgenos-
sen aus ihren frisdlichen Arbeitsstätten. Sie alle sind
mahnende Zeugen sür den brutalen und rücksichts-
losen Kampf, den der größte Menschheitsfeind aller Zei-
ten gegen den Nationalsozialismus führt.

Die deutsche Weihnacht ist das schönste Fest des

Friedens.

Daß wir uns wiederum in diesem Iahr im Schein der
Kerzen unter dem Tannenbaum in Nuhe und Frisden zu-
sammensinden können, istdasWerk desFührers.
Daß sich unsere Auslandsdeutschen in diesen Tagen in
einem überwältigenden Maß bewußt werden, Deutsche
und Angehörige einer großen und starken Nation sein zu
können, soll in uns nicht nur tiefsten Dank gegenübcr
Adolf Hitler erwecken, sondern vor allem für das
kommende Iahr die unwandelbare Treue zu die-
sem Mann und seiner von der Vorsehung gesegneten Ar-
beit erneuern.

Die Liebe zum Volkstum und zur großen Heimat,
die deutschen Menschen Lebenspslicht und Lebenswollen
ist, wird in uns Auslandsdeutschen auch im kommenden
Iahr ihren schönsten und lebendigsten Ausdruck finden in
unserem Deutschen Gruß: Heil Hitlerl

Ein WerikMcher Staaleoduod.

Der Dölkerbund hat verfagtl

Vuenos Aircs, 20. Dezeinbcr. Die Interamerikani-
sche Friedenssicherungskonferenz hielt am
Samstag eine weitere Vollsihung ab, in dcr insgesamt 23
Ausschußvorschläge. angsnommen wurden.

D«r bedeutsamste Entschluß ist einc Empfehlung zum
Zusammenschluß in Form eines amerikanischen
Staatenverbandcs. Die Gründung eines solchen
Verbandes soll auf die Tagesordnung der 8. Konferenz
in Lima geseht werdcn.

Der Vertretsr von Costarica, Dr. Manuel Gime-
nez, erklärte u. a. zu dem Vorschlag, der Völker-
bund ssi nicht das erwartete Ideal geworden und
habe die an ihn gestelltsn Anforderungen nicht so er-
füllt, wie dis Msnschheit erhoffte. Krieg habe Völker
geaeißelt, ohne daß der große Organismus Mittel ge-
habt hätte, diss zu verhindern. Der Rednsr fragte,
welchen Glauben die kleinen Nationen noch zu
einer Cinrichtung haben könnten, die nicht imstande sei,
sie zu schühen? Wenn man auch anerkennen könne, daß
der Völkerbund ein großzügiger Versuch gewessn sei,
so müffe man doch sagen, däß die amerikanischen Völ-
ker unmöglich an seine Vestimmung als Mittelpunkt
des Friedens und der Gerechtigkeit glauben
können.

Die Konferenz nahm ferner den Vorschlag auf Ab-
schluß eines Abkommens zur Crfüllung und Crweiterung
oer zwischen amerikanischen Staaten bestehenden Ver-
träge und zu ihrer Angleichung an. Weitere Veschlüffe
betreffen den Aüschluß eines Abkommens zur Orientie-
rung des Unterrichts im Sinn des Friedensgedankens,
die Förderung der den Austausch von Publikationen
und Lehvplänen, ein Abkommen über panamerikanischs
Konferenz und moralischs Abrüstung, sowie ein Abkom-
men über die Rechte und Pflichten der Frauen in Frie-
densfragen.

MM»eiiM>l>W i« Airi«l>e«.

Crösfnung der Verbindungsstrecke Eisenberg — Schleiz. —
Die Strecke Schkcuditz — Vayreuth besahrbar. — 215
Kilometer zusammenhängende Autobahnstrecke.

Neustadt an der Orla, 19. Dezembsr. In dem gewal-
tigen VLerk der R e i ch s a u t o b a h n en ist ein neuer,
wesentlicher Fortschritt zu verzeichnen. Am Sams-
tag wurde in Thüringen ein 38,5 Kilometer langer Ab-
schnitt zwischen Eisenberg und dsr Schleizer
Sesnplatte dem Verkehr übergeben. Die besondere
Dedsutung dieser Streckenerösfnung liegt darin, daß durch
sie nunmehr die gesamte 180 Kilometer lange Autobahn
von Schkeudih an dcr Autobahn Halle — Leip-
zig bis Langcndorf vor Vayreuth durchgehend bc-
sahrbar ist. Zusammen mit der anschließenden Autobahn
Halle — Leipzig ist diese Strecke mit 215 Kilometer Ge-
samtlänge das bisher größte zusammenhän-
gende Stück des Reichsautobahnnehes. Cs ist damit
bereits rund ein Drittel der Reichsautobahn Berlin bis
München in Vetrieb.

Die anschließende, etwa 70 Kilometer lange Strecke
Bayreuth — Nürnberg wird im Laus des Som-
mers fertiqgestellt werdcn, so 'daß schon zum Reich-par-
teitag 1937 die Autobahn Schkeuditz — Nürnberg mit
einer Gesamtlänge von 285 Kilomcter zur Verfügung
st-ht.

Der von Berlin kommends Kraftfahrer hat jeht auf
dem Weg nach Mittel- und Süddeutschland die Möglich-
keit, übcr die im gutsn Zustand befindliche Dübener
Straße kurz vor Leipzig auf die Autobahn Hälle — Leip-
zig zu fahren und dann über das Kreuzungsbauwerk bei
Schkeudih aus die Vahn nach Bayrcuth überzugchen. Für
die aus Ostthüringen und Westsachsen kommenden Fahr-
zeuqe sind auf der Strecke Schkeuditz — Dayreuth 19 Auf-
fahrten vorhanden, die den Verkehr nach Norden und
Südcn aufnehmen.

Die baulich hsrvorragend gestaltets Vahn ist
landschaftlich eine der schönsten im ganzcn
Reich. Vom Flachland des Mitteldeutschen Vraunkohlcn-
gebiets mit seinen vielseitiaen Industrien aus steigt sie
äus dem Kamm zwischen Clster und Saale allmählich
zum Thüringer Wald hinauf, führt im waldrcichen
Gebiet quer durch cine typische, zum Teil noch wenig er-
schloffene Mittelgebirgslandschaft und führt dann im
Abschnitt zwischen der Schleizsr Seenplatte und Hos in
Dayern auf einer Höhe von mehr als 500 Meter entlang.
Wälder, Täler und Höhen wechseln wie ein Film vor
den Augen des Autofahrers. Kaum merklich senkt sich die
Vahn dann wieder zum Frankenwald und am
Fichtelgebirge vorbci, wo man einen prächtigen
Ausbltck auf die Crhebung des Schneeberges und des
Ochsenkopfes hat. Cs ist in hervorragendem Maß ge-
lungen, die Linienführung so zu gestalten, daß die Straße
wirklich zu einem Schmuck der Landschaft wird.

Anläßlich der Cröffnung und Vesahrung der neuen
Strecke, die am Samstagnachmittag erfolgte, sprachcn
Reichsstatthalter Gauleiter Sauckel (Weimar) und
Direktor Rukwied von der Obersten Vauleitung Halle
(Saale). Reichsstatthalter Sauckel betonte, daß sich
gerads ssin Gau der außerordentlichen Vedeutung dieser
neuen Strecke wohl bewußt sei. Aus den Aussührungen
des Reichsbahndirektors Rukwied ging hervor, vaß im
Iahresdurchschnitt seit Inangriffnahme der Vauarbeiten
im Mai 1934 9000 Arbeiter Veschäftigung gefunden

haben, 6,6 Millionsn Tagewerke geleistet und 1l,1 Mil-
lionen Kubikmeter Crde bewegt worden stnd.

Einiganii Dische« E«l>ia»d «oi 3Me«.

Mittelmeer-Cinigung nicht gegen Dritte.

London, 19. Dezember. Wie Vroadbent in der
„Daily Mail" meldet, ist zwischen Cngland und I t a-
lien eine grundsätzliche Cinigung erzielt
worden. Cs wird hinzugefügt, daß in dsn Besprechungen
zwischen Cden und Votschafter Grandi gute Fortfchritte
gemacht worden seien und daß man hoffe, Anfang näch-
ften Iahres in Rom und London eine gemeinsame Ver-
lautbarung zu veröffentlichen, in der dre Lleberein-
stimmung der beiden Regierunqen dahingehend zum
Ausdruck gebracht werde, daß die Interesfen Cng-
lands und Italiens im Mittelmeer nicht zuein-
ander in Widerspruch stünden und daß der Status
quo aufrechterhalten werden müffe. Außerdem werde die
Verlautbarung klarmachen, daß sich die Mittelmeer-
Linigung nicht gegenhritteMächte richte. Alle
schwebenden Fragen zwischen Cngland und Italien seien
bei den in Gang besindlichen Vesprechungen getrennt be-
handelt worden. So werde beispielsweise in der Frage
der Anerkennung der Eroberung Aethiopiens
durch Italien ein individuelles Problsm qefehen. In die-
ser Frage sei, wie verlaute, eine befriedigende Regelung
getroffen. Die Amwandlung der britischen Gesandtschast
in Addis Abeba in ein Generalkonsulat und eine Mit-
teilung über den Inhalt dieser Regelung würden in
Kürze bekanntgegebcn werdcn.

Ieatscher Reich.

Kronprinz Llmberto von Italicn in Kaffcl. - ^

prinz Llmberto von Italien traf dreser „j„z
Kafsel ein, wo er dem Oberpräsidentcn der '-p . „,
Heffen-Naffau, Prinz Philipp, , von aI

Dc>

der Reichskanzl-'

, -twsi-m das GrotzN'

BtrSrecher-tzknschost.

Cin Mörder als „Polizeipräsident" von Almeria. —

Hingerichtete Frauen. — Schamlose Erpreffungen
an Kaufleuten.

London, 19. Dezember. In Gibraltar eintref-
fende Flüchtlinge berichten, dem „Daily Telegraph" zu-
folge, Cinzelheiten über die Schreckensherrschaft
der Volschewisten in den Häsen der Ostküste. In Al-
meria, wo ein früherer Vandit, der stch wegen
eines Mords an einem Händler lange Zeit verborgen
bakten mußte, als „P o l i z e i p rä s i dcn t" auftritt (I),
sind, wie die Flüchtlinge aussagen, zqhlreiche
Frauen verhaftet und h'ingerichtet worden unter
dcr Veschuldigung, Mitglicder'der katholischen Verbände
zu sein. Das Stadtgefängnis sei voll, und diejenigen Ge-
sangenen, die darauf warteten, daß ihnen summarisch dcr
Prozeß gcmacht werde, befänden sich in einer altcn, teils
unbedachtsn Zucksrfabrik, teils auf einem in der Vucht
vor Anker liegendsn Küstendampfer und schließlich
auf einem verfallenen Verbrecherschiff. Diese ge-
fangenen Männer und Frauen aller Altersklaffen lebien
eng zusammengepfercht und seien dem Hungertod nahe.

Die bolschewistischen „Ausschüffs" benutzten die Ver-
haftungen und Prozeffe, um sich persönlich zu bereichern.
Für Pässe, die dcn Inhabcr berechtigen, das Land zu
verlaffen, würden 2500 Peseten verlangt. Kaufleute,
die Geld einkassieren, würden von dem eincn odcr ande-
ren „Ausschuß" sofort verhaftet, wobei irqendeine
lächsrliche Dsschuldigung erhoben werde. Freilaffung er-
folge im allgemeinen qegen Zahlung eines Drittels oder
der Hälfte des cinkassicrten Geldes.'

— Das Handelsschulschisf „Deutschland" lief am Sonn-
tag vormittaq zu eincm vierzehntägigsn Vcsuch im
Häfen von Montevideo ein. Die deutschc Kolonie
mit dem Gssandten an der Spitze hieß das Schiff 1m
Hasen herzlich willkommen.

— Der englischs Außenminifter Eden wird seinen
Weihnachtsurlaub in Porkshire verbrinqen. Cr ist je-
doch jederzeit erreichbar und steht, sollte sich die Not-
wenhigkeit dazu ergeben, immer zur Verfügung.

enthalt nehmen.

Staatssekretär und Chef
Lammers erhislt vom König von Italien das
des Ordens dcr Italienischen Krone verlichen. gz

Die Frist für Anträge auf den Verechtigunasau-

für das Äerwundetenabzeichan läust mit dem 31. ,7:-j„j>
ber 1936 ab. Der Reichs- und Preußische Arbe't-^,^,
ster hat jedoch mit Rückficht auf die Feiertaqe ds.
sorgungsämter angewiesen, die bis einschließlich , „js
den 4. Ianuar 1937, bei ihnen eingehenden Antrag
rechtzeitig gestellt anzusehen.

Mcifter i« WM«m»s.

Ein Wettbcwerb des deutschen Handwerks „

Verlin, 19. Dezember. Im nächsten Iahr,
srstenmal als jährlich wiederkehrends CinrichtuNö ^ x,.
Meisterwettkamps des deutschcn A^erb
werks durchgeführt werden. Dicser Meistcrwctw«-
entspricht dem Reichsberufswettkampf dcr Iugenv- ^ ^,

Der Leiter des deutschen Handwerks, Paul ^„.a-
ter, hat hierzu einen Aufruf erlaffen, in dew
heißt: Dieser Wettkampf soll dem deutschen Dolk (4 -^jc
daß unsere Handwerksmeister heute dbenw
früher Leistungen zu vollbringen vermögcn, di
höchsten Anforderungeä gerecht wcrden-
deutsche Handwerksmeister kann auf eine wahrhaff ' ^
Vergangenheit zurückblicken. Iahrhundcrtelang ha'1
Kulturleben unseres Volkes beeinflußt. Heute ndw -je
das deutsche Volk unter dem Bann jener GrosstajH^z»
für alls Zeiten mit dem Namen deutschcr Hand ^
meister verbunden sind. Heute muß das deutsche
Glauben an das deutsche Handwerk wiedergcwinnen- x,
Meisterwettbewcrb 1937 soll das Leistung^^ii
mögen des Handwerks dem Volk sichtbar vor
führen; er wird darüber hinaus der kultursllcn uno
schaftlichcn Vcdeutung des Handwerks im nationa >
listischsn Staat Ausdruck geben. Darum Me'i'
die Front!

Dicfer Wettbewerb wird seine Krönung 'ff. vc'
Prämiierung und Ausstellung währeno
Reichshandwerkstägung in Frankfurt a. M- s'nm

flus aUer welt.

— Chrung einer Hundertjährigen. Der ?„,ins
und Reichskanzler hat dcr Frau Wüb^„j„f!
Hemp in Lämmersdorf (Kreis Arnwalde) nff^7„„sch'
der Vollendunq ihres 100. Lebcnsjahres ein Glückw
schreiben zugehen laffen. tzes

— Einheitlich« Firmenschilder. Im Derlnm
weiteren Ausbaues des braunschwcigischen Mul's' s-tzt
Wendhauscn haben sich die Handwcrker des Or>e- Ke
cinheitliche Firmenschilder verschastt- ^
hat der Schlachtermeister ein Holzschild angcbrack' jpLlr
zivsi gekreuzts Beile zeigt. In ähnlicher Weise L^et-
das Schild des Tischlers einsn Hobel, das dcs
eine Vretzel und das des Schuhmachcrs eincn St>
Plöhlich- Heilung. , Seit sechs,Iahrcn

16 Iahre alte Hildegard Mücke aus Düben-2llaw
,„iähmt. Cines Morgcns
lc

(Provinz Sachsen) geiaymr. iriiics 'oolvrui":' ' j„ii>
jetzt zu ihrer Freuds fest, daß sie wiedcr lauscn
Schon am erstcn Tag war sis fähig, den Weg nacy
ohns Mühs zurückzulegen. , <„„P

— Ein Pariscr Gemüsestreik bendet. Der ^ > ct
der französischcn Gemüse- und Fruchtha „„s'
hat seine Mitgliedcr aufgcfordert, den Licser s>c>
streik „abzublasen" und die Velieferung ^jc>
Stadt Paris vom Dienstag, 22. Dezcmber, a
der in vollem Umfang aufzunehmen.

Schioms Erdbebeo i« El Soloadsr-

Visher über 1000 Tote gcborgen. ^gic
Newyork, 21. Dszember. (Cig. Funkmcldung-I^^j
die Morgenblättcr meldcn, wurde in der letztc" ^ ^,
die Stadt San Vincente in der Rcpublik E ^ rd'
vador in Mittelamerika von eincm s ch w c r c^
beben heimgesucht. Gleichzeitig machte der
Santarita einen Ausbruch. Die Stadt
Vincente, die 50 vvv Einwohner hat, wu' „„ih
gänzlich zerstört. Lleber 1VVV Tote wu' ^
den Berichten der Morgenblätter bereits gcborg-
Zahl der Verlehtcn soll in die Tausende gchen-

Auch die Städte und Ortschaftcn Tcpetion.^^ „„d
peque, Vcrapaz, San Sebastian, San Caycw^ „ä'


Tecoluca wurden von dcm Erdbebcn betroffen ^^j,i
weise zerstört. Da die Katastrophe stch naä> ^ciff
nete und die Lichtleitungen bei den crstcn Stößcn st>
riffen, entftand in den Anglücksgebicten cinc ^,^.- j>>
Verwirrung. Die Flüchtenden sielen
Crdriffe oder wurden von einstürzenden H^,,„chc>^
graben. Verstende Wafferrohre erhöhten das ^ p»
ander. Man besürchtet den Ausbruch von Scu
das Waffer sehr knapp ist.

Weihnachlssmgen der Stödtischen Singschvle.

Heidelberg, 21. Dezember 1936.

Kein Festkreis ist im Singen unseres Volkes mit
einem glcich rcichen Schah von Liedern ausgestattet, wie
dis Weihnachtszeit. Hier wird das Gcschehen der
Menschwerdung in ganz prächtiger aus dem Leben ge-
griffenen Gleichniflen dargestellt; Dialoglieder, Natiir-
lieder und erzählende Lieder sind gleich ftark vertreten
wie lyrische Gesänge mit fein empfundener Stimmung.
Cs ist hier notwendig, aus dem reichen Schah dieser
Lieder diejenigen auszuwählen, die uns inhaltlich und
landschaftlich naheliegsn. Oskar Crhardt hat sür sein«
ganzs Singschularbeit, ebenso wie für seine Volkssinge-
arbeit die Aufgabe des Sichtens erkannt und be-
schränkt sich auf eincn Stamm von Liedern, sür die er
sich mit Zähigkeit einseht. Aus diese Art vermag cr
einen bestimmten Kreis von Volksliedern einzuführen und
zu festigen.

Ganz in diesem Sinn brachte auch das gestrige
Weihnachts-Singen der städtischcn Singschule im We-
sentlichen Lieder vergangencr Iahre wiedcr. In dem
oben gekennzeichnsten Streben nehmen dadurch jahrgang-
weise die Singschüler eincn geficherten Vcsih mit ins Le-
ben. Das Iahr verbindet sich bei ihnen unzertrennlich
mit den zutiefst erlebten Liedern. Llnd qleichzeitig mit
dsn Schülern erleben die Cltern dieses Liedgut.

Am Sonntag abend hatte sich unter dcm Advents-
kranz in der Peterskirche wieder eine große Gemcinde zu-
sammengesunden. die die Kirche bis zum letzten Plah
süllte. Oskar Crhardt musizicrte mitreißcnd mit
seiner Iugend, Nenate Noll waltete sinnvoll an der
Orgel. Crfreulichcrweise vertieft sich das Musizieren
der Singschule mehr und mehr; ein hübscher Vlockflöten-
Dialog zwischen cinem Spieler im Chor und ein-m auf
der Cmpore brachte Abwechslung; bsmerkcnswert war
das saubcre und klangschöne Spiel der Instrumental-
gruppe, die zwischcndurch u. a. auch «ine kleine Weih-
nachtsmustk (G. I. Werner) musizisrte. Das Singen
der jungen Sänger, die natürliche, leichte Tongebung,
die Llngezwungenheit des Sprechens, die Llnbefangenheit
bei Cinzel- und Gruppengesang, das stnd Dinge, die wir
immer wieder mit Freuden jeststcllen können. Die
Sätze, die man hörte, waren wieder von den bekannten
Vearbeitern des Singschulkreises, obenan Otto Iochum.

So wurde dieser Abend wieder zu einem starken Cr-
lebnis; richtiqe und echte Weihnachtsstimmung übertrug
sich auf alle Erschienenen.

...... Dr. Waltrr Leib.

kunst und Wsenschast.

sRundfunksendung von Erich Lauer.f Am yeutigen
Montag um 23 5lhr tvird über alls deutschen Sender eine
Wintersonnwend-Kantate übertragen. Die
Kantate ist ein Werk dcs früher in Heidelberg wohnhaf-
ten Crich Lauer, dsr jeht beim Kulturamt der Ober-
sten SA.-Führung in München tätig ist. Crich Lauer
übernimmt auch die Leitung dsr Sendung. Den Text zu
der Kantate schricb Gerhard Schumann, der Träger
des Buchpreises von 1936.

sIm Nationaltheater in Mannheims wird am Frei-
tag (zweiter Festtag) Richard Strauß' Oper „Die
Frau ohneSchatten" zum erstenmal aufgeführt.
Damit kommt eines deu bedeutendsten Werk« des Kom-
ponisten nach Mannheim. Die musikalifche Leitung hat
Generalmusikdirektor Karl Clmendorff. Die Inszenie-
rung liegt in den Händen von Heinrich Köhler-Helffrich.
Die Kaiferin singen abwechselnd die Damen Buchner und
Crika Müller, den Barak fingt Walter Großmann von
der Staatsoper in Verlin.

sProseffor Raabe Ehrendoktor der Llniversität Kö-
nigsbcrg.j Vei etner Feier zum Gcdsnken an Franz
Lrszt, wurde dcr Präsident der Reichsmusikkammer,
Generalmusikdirektor Profeffor Dr. Peter Raabe zum
Chrendoktor der Musik der philosophischen
Fakultät der Königsberger Wbertus-Aniversität er-
nannt.

sGeheimrat Theodor Wiegand gcstorbcn.s Am
Samstag nachmittag verschied in Derlin-Dahlem Gehci-
mer Regierungsrat Dr. Theodor Wiegand, preu-
ßischer Staatsrat, Mitglied der preußischen Akademie
der Wiffenschaften und Präsident des Ärchäologischen
Instituts des Deutschen Reiches, im 72. Lebensjahr. —
Wieqand, der am 30. Oktober 1864 in Venndorf (Rhein-
preutzen) geboren wurde, studierte in München, Frei-
burg und Verlin. Nach Crlangung der Doktorwürde
machte er ausgedchnte Reiscn. Zm Iahr 1896 übernahm
er die Leitung der Ausgrabungen in Priene, ein Iahr
später wurde er zum Direktor der Köniqlichen Museen
in Berlin mit dem Amtssih in Konstantinopel ernannt,
wo er der deutschen Votschaft als wiffenschaftlicher Vei-
rat attachiert wurde. Cr übernahm dann die Leitung
der Ausgrabungen von Milet (1899) und Samos
(1910) und wurde 1912 als erster Direktor der Staat-
lichen Museen nach Verlin berufen. Im Iuni 1928
nahm er die deutschen Ausgrabungen in Per-
qamon wieder auf, mit denen sein Name immer ver-
knüpft bleiben wird. Im Oktober 1930 konnte er noch das
vou ihm geschafseue antike Architektur-Mufeum 1« dem

neuen Verliner Pergamon-Museum der Oeffent-
lichksit übergeben und schied dann aus seiner Stellung
aus. Im Iahr 1932 wurde er zum Präsidenten des Ar-
chäoloaischen Reichsinstituts ernannnt.

sDer Hcrderpreis an Agnes Miegel überreicht.f Der
ostpreußischen Dichterin Agnes Miegel wurde am To-
dcstag Herders in der Königsberger Llniversität bei
einer kleinen Feier der Iohann-Gottfried-Her-
der-Preis übcrreicht. Vertreter der NSDAP., der
Vehörden, dcr Wshrmacht und dcs kultursllen Lebens
wohnten der Chrung bei. die durch Szenen aus dem Hcr-
derfchen Oratorium „Die Kindheit Iesu" eingeleitet
wurde. — Der Herder-Preis, der bei dieser Chrung
zum erstenmal verliehen wurde, wird als Teilpreis der
Iohann-Wolfgang.Goethc.Stiftung eines ungenannt
bleibenden Amerikaners jährlich durch Vermittlüng des
Präsidenten der Reichsschrifttumskammer für eine beson-
dere künstlerische Leistung im Rahmen des preußisch-
baltischen Volkstums verliehsn.

sAlsred Wiedemann j-.s Der emeritierte Proisffor
für Aegyptologie an der Llniversität Vonn Geh. Negie-
rungsrat vr. pbil. siitt. 1). si. v. Karl Alsred Wiede-
mann ist im Alter von 80 Iahren gestorben. Der Ge-
lehrte, gebürtiger Berliner, hat sich besonders um die Cr-
forschung dsr Archäologie und Geschichte sowie der Kul-
tur- und Religionsgeschichte Aegyptens große Verdienste
erworben. Die Krönung seiner wiffenschaftlichen Arbeit
bildeten die „Aegyptische Geschichte" und „Das alte
Aegypten".

sWalter Flex zum Gedächtnis.f Dis Stadt Cisenach
hat ihrem tapferen und trcuen Sohn Walter Flex
im Thüringsr Museum eine Gedächtnisstätte er-
richtet. die jetzt feierlich geweiht wurde. Führende Per-
sönlichkeiten warcn dazu erschicnen. In der Gedächtnis-
stätte sind die nachgelaffcnen Dinge aus des Dickters
enger persönlicher Llmgebung zusämmengetragen worden.
Der Äruder des Dichiers, Dr. K. Flex, übergab den
Nachlaß in die Obhut der Geburtsstadt. In einem schlich-
ten Raum hängt das Holzkreuz von Oesel, deffen
Längsbalken abgesplittert ist und dsffen Querbalken
Flex' Namen trägt. In Schaukästen reiht sich Iugend-
erinnerung an Iugenderinnerung. Man sieht auch Auf-
sätze, Frühgedichte, Zeichnungen und Vilder. Dor allem
ist die vurchschossene Kartentasche mit dem
Manuskript des „Wolf Cschenlohr'' vorhanden.
Die Llniform liegt da. Als krönender Abschluß sind die
Werke des Dichters ausgebreitet, die uns als Vermächt-
nis und Mahnung überkommen sind. Oberbürgermeister
Dr. Ianson sprach als Vorsihender der Walter-Flex-
Stiftung und im Namen der Stadt und nahm die Ge-
dächtnisstätts i» treue Obhut.

sZum achtzigsten Geburtstag Wilhelm Ks

achtzigste Geburtstag des österreichischen t7. ?!.<

Komponisten Wilhelm Kienzl, der aw i»w^
nuar 1987 fällt, soll in Wien mit einer grötzcr ,
lischen Veranstaltung gefeiert werden. 8" d> „h „ .
haben sich jetzt Persönlichkeiten aus Gesellscka>>-> j,
sikkreisen zu einem Komitee zusammenqetan- „r ^
reichsdeutschen Mitgliedern sind Winifred WaS
Dr. Richard Strautz vertreten. . <xr»i>i',r

sEntdeckung einer unbekannten Snmphan'r „
tis.s Der seit einigen Jahren mit der Durckl
Bibliothek des Konservatoriums zu Bologna ^j
italienische Pianist und Musikhistoriker P,je
deckte b«i der Durchforschung t>er ManuskrlPW
18. und 19. Jahrhundert eine bisher u n . ^jrd ,jc
Shmphoni« von Donizetti. P>cc^ Ayinp^
wertvolle Manuskript herausgeben, und die
soll demnächst zur Aufführung gslangen.

Kleine Notizen. O !t-

Das Berliner P h i l h a r m o n, s«c"


ster unternimmt Mitte Januar ein« vierzcv „„„z
spielreise. Unter Leitung des Staatskapellm
Jochum (Hamburg) wird es in Stettin "
spielen. Von hier aus reist es dann durck - .y,

Finnland und S ch w e d e n. />te 'ii!/

Im Nahmen einer Morgenfeier (Vait ij c >'.,,ii
ein Klaviertrio von Iohannes Vrah mS C>r-
sührung, das von Üniversitätsprafcff . visj.Veli
Bücken in Vonn ausgefunden wurde. „ , DÜ'b
Werk ist wahrschcinlich 1853 in Donn "oe „

entstandcn. .„ Aiu^cr'

Eine Ranke-Geiellschaft wurde „e

unter dem Vorsitz Hermann R a sik s » - . d«r * „e'

wan'dten des Historikers, gegrünbet. o Jührc
und dem eingehenden -Ltudium des vur ^.„i

stovbenen Geschichtsforschers. „ c a

Jn der Marienburg in ^^"„ricktet
studenten-historisches Museum ,, den ^ ^i^^

Auherdem soll eine Professur fur Stu^^ „rr
schichte an der Würzburger lln
^rden. -meinh^r'

Der östcrreichischs Dichter Zosef „ vcr '
dem für sein Werk „Adel und Anterg «zcwcguU^rc^
zartpreis 1936 der Hauptstadt ^,„. V„rtra' „
liehen wurde, hat in letzter Zc-
durch Deutschland unternommen, d»e ^ Lhr
München sand. Die Stadt Münchsn hu
Dichtsrs eineu Lmpfang vsranstattet.
 
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