Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9513#1941

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Heidelderger

Illeueste Mchrtchten

Manatlich 2.2S Rm. (einschl. 27 Rpsg. Trägerlohn)
'Mdmonatlich l.lv Rm. leinschl, Trägerlohnl. B-i d-n Abholstellen
Rm., halbmonatlich l.— Rm. Durch die Post bszogen
tz.^E'ch 2.2a Rm. (einschl. Postbeförderunzsgebnhrenl nnd 28 Rpsg.
18 Bezugspreis ist vorans zahlbar. Einzelnummer

2ft die geimng am Lricheinen verhindsrt. besteht kei»
Äbb-1^2 ^us Entschädigung. Erscheint wochentäglich ll Uhr.

Atellungen müssen bis spätestens 25. des Monats sür Len
^ wlgrndsn Monai direkt bsim Berlag eingersicht werden.

Neideldecgsc Nnzeigec / ^eideldecgec Ssitung N'?«

In ganz Nocdostbaden oerbceitete Tagezzeitung.

Nnzeigen ailec Nct kaben guten Lcfolg.

Anze ig enpreis: 6 Rpfg. für die 22 mm breite Millimeterzeile »
5 Rpfg. für „Meine Anzeigen", die nicht der Wirtschaftswerbung
dienen, für Stellenanzeigen, Schiffahrtsanzeigen, Verlegeranzeigen.
Preis für Textanzeigen: 30 Rpfg. für die 79 raw breite
Millimeterzeile. Nachlässe nach Malstaffel 1 und II oder
Mengenstaffel 6. Z. Zt. ist Anzeigen - Preisliste 5 gültig. Erfül-
lungsort und Gerichtsstand ist Heidelberg. Geschäftszeit8 —18 Uhr.
Postscheckkonto Ludwigshafen 7221. Für Rückgabe nicht verlangier
Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.

I Druck und Verlag von Friedrich Schulzein Heidelberg.
> Schristleitung: Hauvtstrake 23 Fernsprecher-S.-A. 7351—53.

Mittwoch, 16. Dezember

Hauptgeschäftsstelle Hauptstraße 23. Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgasie 1.

1936

ötilmzenttM Serilost.

Auch dort Moskau am Werk.

.unterirdische Wühlarbeit der Komintern (Kom-
- . l.stche Internationale) im Fernen Osten droht aufzu-

k o irreführenden Losung eincr Cinhe^i 1 s

s ch".'! ^ 3 egen Iapan ist Marschall Tschiangkai-
Anhängern Moskaus überwältigt worden. Ob
is, ^heitsfront gegen Iapan für China lebenswichtig
überhaupt nicht in Frage. denn hicr
3est ^ sich um einen wohlüberlegten und seit langer
Q r. chvrbereiteten VorstoßMoskausimFernen
Marschall Tschiangkaischek »"np bvv

_, ..... sich selbst her

°mran k es in China widerstreitende Kräfte gibt.

Naftj. vuben wir uns seit dem Sturz der Mandschu-Dy-
^uitär?n^öhut. denn es ist bisher keine politische oder
N>ax, fchch^ Persönlichkeit aufgestanden. die stark genug
Eiidon " d'M widerstreitenden Kräfte im Norden, im
ren der Mitte zusammenzufassen. Scit 25 Iah.

»ichj China vom Vüraerkrieg zerwühlt, wobei aber
rstt °.öunze ungeheure Ländermafle in Vewegung ge-
i in',/°"^rn in dcr Hauptsache das Sturmzentrum
Aarsa, ^" Jangtse-Tal. Vandenführer, die sich
"inchtvn^nd Generäle nannten, zogen hin und her,
sis jT/s Fortschritte odcr erlitten Niederlagen, je nachdem
tsn waren, zeitweilig den Sold für ihre Trup-

^hina^b., r Bevökerung herauszupreffen. Im Süden
baß s.chon vor mehr als zehn Iahren zu erkenncn,

siir Komintern die Zeit sür gekommen hielt, China

d»n l s ch e w i s m u s zu erobern. Tausende

iätia ^^oskauer Agenten waren in Sttd-China
erinnert werden muß, daß in einzel-
Wrer b Moskauer Agenten offen als Banden-

»>n die Agcnten Moskaus überall

der waren, nicht nur im Süden, sondern auch in
-^ieksn im Norden, wurde durch die Haussuchung
'» der etwa zehn Iahren der Oberbeschlshabcr

°ussisit,^„ ^wchurei T s ch a n g h s U l i a n g bei dem räte-
s>is ^ " Gcschäftstrüger in Peking ohne Rücksicht auf
°e>» g-^^Whlichkeit dieses „Diplomäten" halten ließ mit
daß Schriststücke zutage gcfördcrt und be-
dafl wurden, die klar und einwandfrei nachwiescn,

3 erti- - " ^ ^ au war, das alle Drähte des Vür-
^ ^ und des Ausstandes in China in der

^a»vn>° damals auch von der Moskauer Prefle be-
es C« diordcn, ohne daß ein Widerspruch auskam, daß
gewesen sei, das den Marschall Tschang-
Äein hatte, die Haussuchung vorzunchmcn.

chv.h^, xs-hlna kam nach dieser Ausdeckung auch nicht zur
!^r die dliarschälls und Gcneräle kämpstcn wei-

dcin "Ewander, wobei es wieder offenkundig war, daß
9üN oder anderen Fall besonders enge Veziehun-

d>el Moskau hinüberreichten. Cs hät vicl Zeit,
'4c>ll^^-°- "iel Geld und viel Arbeit gekostet, bis Mar-
^ivisjZ'^.chiangkaischck in dcr Mitte Lhinas eine
^rdi» ^^fmcdung hcrstellcn konnte, eine Vefricdung
8 en» E' Iahr sür Iahr durch neue Kriegszüge
D- den Suden sichcrgestellt werden mußte.

^ ^ v r j,, ,^-oktik Moskaus im Fernen Osten braucht ein
das dem Bolschewismus zu-
, > um v E' Die Zerrüttung Chinas ist eines der Mit'

dvv Cinfluß der fremden Mächte auszuschaltcn,
^Usvi,?üem China selbst dem Bolschewismus
'chstll ^ . Segen diese Taktik Moskaus hat sich Mar-

?^ht^chrch"sikaischek bisher crfolgreich zur Wchr
t ist, Moskau wiederholt Veranlaffung gewe-

den Marschall und seine Ratgeber offen und
^ aufzutrstcn. Moskau bcdicnt sich dabei aller
?^°dd,,^"^dsr Volschewismus fähig ist, wobei es auf
M Und"-? Verbrechcn ebcnsowcnig ankommt wie auf
l?^^haun^^"2- Moskau, das eine Cinigung Chinas
KOHdeni ch i will oder brauchcn kann, bedient sich
z Losung, um Iapan im Fernen Osten

°U»a <v2^gkeiten zu machcn. Nach der Vegrün-
Vds nai,s?"^^chuiuos war es sür die Politik Ia-
vi. utes sA" öwangsläufig, die Vefriedung des ncuen
uickt „ ohi.im Westen als im Süden herbeizuführen,

0, 3nn«n die Große Mauer zu gehen, um in

di.H iminer ougolei vorstoßcn zu können, sondern

1. ^esak/ ^iter nach Süden zu drängen, selbst auf

(x/v yln, nn das einigermaßen befestigte mitt-
^winnlen "" E dem Zentrum Nanking heran-

erneisj^o "".d Tag hat es in dieser Gefahrenzone im-
k,"»»t iaun ?gU>ischenfälle gegeben, wurden immcr
iv> ^e Niir?^che Soldaten oder Käufleute crmordct, um
g» Fernvn Ä^^ächen zwischen den beidcn Großmächtcn
D °^ka>, O'uen zu verschärfen. Daß dabei vielsach
N/csse »j- ilrheber war, ist in der ausländischcn

»> ue nicki- ^ - i-e o e r war, rir in oer ausiunoga-eii
is?vden. Ag. uur bchauptet, sondern auch nachgewiesen
^t rührig Moskau im Fernen Osten ivar und

kn^ichall gezeigt, denn der Aufstand dcs jungen
zurück« §-?^Mliang ist sichcr auf den Cinfluß Mos-
tvi "uf(wsÄj,uhven. Der junge Marschall hat Forderun-
Äok.i, die die cngc Vcrbindung zwischcn dem
Tk-^^una^n "iührer und Moskau beweisen, denn die
N,'U>la ejc^u. die Vckämpfung des Kommunismus in
li.tden, §ustellen, kann nur von einer Seite erhoben
^einstj m mit dem Volschewismus in jcder Hinsicht
sge» Ud Die Fordcrung der Cinheitssront
ist in dieser Form bestimmt nur in

lik'den °>. -

p an. ..

^?Uchj mitstandcn, das eine neue 'Cinheitssront
dak ^rkrj/, Iapan, wcnn möglich, in den chincsischcn
» ? ds M^°/u vcrwickcln. Auch hier läßt sich erkennen,
txjüenej,, uu darauf ankommt, die Mächte und Kräfte
Ä.u.der fi>»R, uderaufzuhctzen, von dencn es fürch-
h>ird ! ch e w i muß, daß sie sich geschloffen gegendcn
i»j--sei», . . w u s richtcn. Wcnn Iapan gczwungen

. d> sein. i'.^ w u s richten. Wenn Iapan gezwungen
zmii^vrd-n Ä'duswichtigen Bclanqe in Mandschukuo und
"'schen ... - - -

»Ivä'zuw d^.^^.snas zu vcrteidigen. so kann Moskau in-
fiir^U- daß"/dergehcn, sich im Amurbogen so stark zu
»>i<ch^n bro,.^° dinen Zusammenstoß mit Iapan nicht zu
Netr-ddttciltvn -i. »st das bcrüchtigte Ziel Moskaus
»in>ebcn h^? ^ollen, das cs in China diesmal so weit
üh^,'daß Curopa buchstäblich von den Creig-
Curi,^ " ^ cht ist. Moskau hat ebcn ausgenutzt,
dcg « "uch Meinungsverschiedenheiten über die
t?n UUngsn.Z^.tschcwismus bestchen, woraus sich auch
t»n die aevlä „dcnhciten über die Maßnahmen ablci-
ben CuronX? dre Gefahr dcs Bolschewismus zur Rct-
ist ^Uiffrn ck.Ustd der ganzcn Mcnschheit getrossen wer--
t>i-, » ßl an-,7äUß w China schwere Creigniffe bcvorstehen,
Sew^ufbaunri."?-"?"' ubcr es steht auch zu hoffen, daß
»-ird^^t iit Marschall Tschiangkaischek so fest.

w. >r, daß sic sich j,r allen Stürmcn behaupten

»>en^ siestcr,, ^uu^ßaltsvarschlag der Schweiz sür 1837
Fr» ungenonin?^'" ^datwnalrat mit 87 geqcn 10 Stim-
Au?^n Cinn^i,"' schließt bci rund 483 Millioncn
»«n Suben '"j"°Zwen und rund 526 Millionen Franken
Trankcn Fchlbctrag von rund 42,5 Millio-

Sine nene Devlfen AmnM.

Nie Reichsregierung genMrt nochmals Etrnsfreiheit bis zum Zi. Zanuar 1SZ7.

Die letzle Gelegeilheit.

Meitere Schonung wird nicht geübt.

Verlin, 15. Dezember. Die Deutschland durch
den Zusammenbruch der Weltwirtschaft und der Welt-
währungen aufgenötigte Devisenbewirtschaf-
tung 'hat zu einer Reihe von Devisenvorschriften ge-
führt, in denen jeweils Strafbestimmungen für Zuwider-
handlungen enthalten sind. Diese Strafbestim-
mungen haben ihrenZwecknicht voll er-
füllt. Cs ist bekannt, daß gswiffsnlose Clemente im-
mer wieder versucht habcn, Lückcn in der Devisengesetz-
gebutrg auszunuhen und ihr Geld ins Ausland zu ver-
bringen.

Um diesem Treiben endgültig einen Riegel vorzu-
schieben, ist kürzlich das Geseh zur Aenderung der
Devisengesehe beschloffen worden, das die in den Devi-
senbestimmungen noch verbliebenen Lücken geschloffen hat.
Gleichzeitig wurde das Gesetz über Wirtschafts-
sabotage vcrabschiedet, das bei Kapitalslucht in
schweren Fällen sogar die Todesstrafe vorsieht.

Damit ist für jcdermann klargestcllt, daß das natio-
nalsozialistische Deutschland nicht gcwillt ist, das wci-
tere Treiben gemeingefährlicher Wirtschaftsvcrbrecher
mitanzusehen. Wer Wirtschaftsverrat begeht,
bsgeht Landesverrat und wird wie der Landes-
verräter bestraft.

Vevor aber die volle Schwere des Gesehes zur An°
wendung kommt, soll dcnjenigen, die sich wieder in die
Front der anständigen Deutschen eingliedern wollcn, noch
einmal Gelegcnheit gegeben werden, sich zu besinnenn und
ihren devisenrechtlichen Pslichten nachzukommen, ohne
die Strase besürchten zu müffen. Deshalb hat aus Vor-
schlag des Veaustragten für den Vierjahresplan, Mini-
sterpräsident Gcneraloberst Göring, dic Reichsregie-
rung ein Geseh über die Gewährung von Stras-
sreiheit bei Devisenzuwiderhandlungen vom 15. De-
zember 1936 crlaffen. Cs sicht vor, daß derjenige, der
seine bisher unter Verlehung der Devisengesetze nicht an-
gebotencn Vermögenswerte, gleichviel ob sie sich im In-
land oder Ausland bcsinden, bis zum 31. Ianuar 1937
der Reichsbank (umnittelbar oder durch Vermittlung
einer Devisenbank) anbietet, der Vestrasung aus dem
Geseh gegen Wirtschastssabotage nicht versällt und
Strassrciheit sür alleStrasen erlangt, die
er bereits durch die Verletzung der Devisenvorschriften
und mit ihr zusammenhängcnden Tatcn verwirkt hat. Die
Cinzelheitcn sind in den Durchsührungsbestimmungen ge-
regelt, die gleichzeitig erlaffen werden.

Iedermann, der diese lehte Gelegenhcit, tätige
Reue zu üben und sich wieder in die Volksgemein-
schaft einzureihen, ungenuht vorübergehen läßk, muß
sich darüber klar sein, daß weitere Schonung nicht geübt
wird und gegen ihn die schweren Strafen, die
die geltenden Gesehe androhen, zur Anwendung kommen.

Ungarns Jnnenminister beim Führer.

Der Führer empfing den in Berlin mehrere Tage zu
Besuch weilenden ungarischen Jnnenminister von
K o z m a. Neben ihm der ungarische Gesandte in Ber-
lin, Sztojay. (Heinrich Hoffmann, K.)

RlMtlnmischung und WrMchkiil.

iil>illige"ii!!sFri»>lireilh.

„Konserven" sür Spanien. — In els Tagen
16V00 Mann.

Paris, 16. Dezbr. (Cig. Funkmeldung.) Der
Transport vvn Waffen und Freiwilligen aus Frank-
reich nach Katalonien geht ununterbrochen wciter. Wie
das „Ccho de Paris" mittcilt, haben zwischen dcm 5. und
8. Dezember 6VV Freiwillige bci Le Perthus die
Grenze überschritten; 2500 Freiwillige sind in
Sonderzügen über Cerberes nach Barcelona befördert
worden. Am Montag wurden, so schreibt das Vlatt,
große Waffenladungen bei Lerberes über die
Grenze gebracht, die aus Holland und Velgien gekommcn
und sür die Durchsahrt durch Frankreich als „Konserven"
deklaricrt waren. Ein Geschwader von sechs Iagd-
flugzeugen, aus Velsort kommend, habe in Toulouse
eine Zwischenlandung vorgenommen und sci nach Auf-
füllung von Vrennstossvorräten in Richtung Vilbao wci-
tergeflogen. Die Marxisten von Katalonien hätten 25 De°
voitin-Flugzeuge bestellt zuM Preis von 1,5 Millionen
Franken je Flugzeug. In Grange würden gcgcnwärtig
2VV für Varcelona bcstimmte Lastkrastwagen ser-
tiggestellt.

Der Sonderberichterstatter des „Iour", der in der
„Freiwilligen"-Ze»trale Perpignan Erkundigungen ein-
gezogen hat, meldet, daß täglich etwa 5VV bis 6VV
Freiwillige von Perpignan aus nach Varcelona
gehen. Mein zwischen dem 19. und 30. November seicn
mehr als 16VVV Freiwillige über Pcrpignan nach
Katalonien befördert worden. Am 25. November sei ein
Sonderzug abgegangen, in dem sich einige Franzosen und
Velgier, zumeist aber Tschechoslowaken und Sowjetrus-
sen befanden. Die Sowjetrussen hätten einen
militärischen Cindruck gemacht und wären gruppcnweise
durch die Straßcn von Perpignan marschiert.

Typisch ist folgender Fall: Unlängst wurde bei Bor-
deaux ein 14jähriger Schüler vermißt, der jetzt seinen
Cltern aus Madrid, wo er für die Volschewisten kämpft,
eine Postkarte sandte.

2M« iritische Freiwillige".

Was sagt die englische Rcgierung dazu?

London, 15. Dezcmber. Die Frage dcr Beteili-
gung britischer Staatsangehöriger an dcn
Kämpfcn in Spanien beschäftigt, wic nunmehr durch das
Außenamt bestätigt wird, die britische Negierung. Cs
wird zur Zeit nachgsprüfr, inwieweit diese Veteiligung
ein Verstoß gegen ähnlrche bestehende Gesehe darstellt.
Cin Geseh aus dsm Iahr 1870 stellt nämlich dis Teil-
nahme von britischen Staatsangehörigen an Kriegen, an
denen Großbritannien nicht beteiligt ist, unter
Strase. Eine Cntscheidung darüber, ob dieses Geseh
auf die Kämpfe in Sp a c n, an denen bckanntlich
eine ganze Anzahl britischer Staatsangchöriger teil-
nimmt, Anwendung findet, ist jedoch anscheinend noch
nicht gcfallen. Immerhin ist es möglich, daß die britische
Regierung in Wirze in dieser Angelegenhcit zu einem
Cntschluß kommt, der, wie üblich, voraussichtlich dem
Untcrhaus mitgetcilt werden dürste.

Wie notwendig eine derartige Maßregel ist, ergibt
fich aus dem kommunistischcn Organ „Daily Worker",
das triumphierend berichtst, daß eiiie Kompanie, die
nur aus Vriten besteht, in Madrid eingetroffen und
von der Bevölkerung mit eincm ricsigcn Iubcl begrüßt
worden sei. Weiter gibt das Bolschewistenblatt der Hofs-
nung Ausdruck, daß man bald ein eigenes briti-
sches Vataillon werde ausstcllcn können.

In London schätzt man auch hcute schon die Zahl
der britischen Freiwilligen aus seiten der spanischen
Volschewisten auf 1500 bis 2000 Mann. Die
Höhe dieser Zahl kann nicht Wundcr nehmen, da die
Kommunistischs Partei von Tag zu Tag in ihrem Vlatt
di« Propaganda zur Teilnahme an den Kämpfen ver-
stärkt.

Mde«er MmschMmWel.

Prager Werbebüro sür Rote Miliz.

Prag, 15. Dezbr. Erst vor kurzem meldete ein
tschechoslowakisches oppositionclles Abendblatt, Abgeord-
nctcr Gottwald, der Hauptagcnt der Koiiimunistischen
Internationale in der Tschcchoslowakei, habe in eincr Ver-
trayensmännerversammlung erklärt, daß bisher etwa
1V0Ü tschechoslowakische Staatsangehö-
r ig e in der Rotcn Miliz in Spanicn stünden und daß in
der Anwerbung weitercr Freiwilliger sür die „Intcrnatio-
nale Vrigade Caballcro" sortgeschritten werden müffe.

Der Gendarmerie-Fahndungsstelle in Königgräh ge-
lang es nun. sechs Personen s e st z u n e h in e n.

Bei ihrcm Vcrhör stcllte sich heraus, daß sie vom
Werbebüro P r a g - K a r o l i n e n t a l, wo sich die Zcn-
trale dcr Kommunistischcn Partci in dcr Tschcchoslowa-
kei und auch dcr Sih dcs kommunistischcn Blattes „Rude
Prawo" bcfindcn, für Spanien angcworbcn warcn.

Auf Grund dicser Fcststcllungen dcr Nachrichtenabtci-
lung dcr Pragcr Polizeidirektion wurde in Gegcnwart
von Gcndarmcrie in Praa-Karolincntal eine Haus-
suchung vorgenommen. In dcn Parteisckrctariatsräu-
mcn wurdc zahlreichcs bclastcudcs Matcrial bcschlag-
nahmt, das klar und deutlich dcn Vcwcis licsert, daß die
Prager Zcntralc dcr Kommunistischcn Partei ein ge-
heimcs Wcrbebüro für die spanischen roten Hor-
den untcrhält. (!) Das Matcrial ist so eindcutig, daß
cs dic Grundlagcn sür cine Anklage wcgen des Vcrbre-
chens nach dcm tschechosowakischcn R'cpublikschutzgcsctz
bildet.

Die Mwlmr I» Silmsii umzingelt.

Mli» Wttei l»is Besehl M Nsniling.

Ein lehter Versuch zur sriedlichen Lösung.

Schanghai, 16. Dczbr. (Ostasiendienst des DNB.)
Die Truppen der Nanking-Regierung haben am
Dienstag abend die Stadt Sianfu, den Sitz des auf-
ständischcn Generals Tschanghsucliang, vollkommen
umzingelt. Die Regierungstruppcn haben vorläusig
Vereitschaftsstellungen bezogen und warten die Vefehle
der Nanking-Regierung ab.

Cs verlautet, bevor das Militär zugreifen würde,
würde nochmals ein Versuch unternommen werden, zu
einer friedlichen Lösung zu gelangen.

LschiaiOiiisW oerhlmdclt »ichi.

Nur die Nanking-Regierung zuständig.

Schanghai, 15. Dezbr. (Ostasicndienst des DNV.)
Der augenblicklich in Loyang weilende Verater dcs Mar-
schalls Tschiangkaischek teilte — „Central News"
zufolge — mit, bis Montag nachmittag habe Marschall
Tschiangkaischek allellnterredungenabgelehnt,
um die Tschanghsueliang mchrfach gebcten habe.
Tschanghsueliang, der später in Vegleitung Donalds, des
Veraters Tschiangkaischeks, zu Marschall Tschiangkaischck
gekommen sei, habe die Annahme verschicdener Forderun-
gen verlangt. Tschiangkaischek habe darauf geantwortct,
daß unter den bestehenden Verhältniffen nur die N a n-
king-Regierung direkt über die Forderungen
Tschanghsueliangs entscheiden könne.

Frau T s ch i a n g k a i s ch e k hat die Absicht, nach
Sianfu zu sliegen, angeblich aufgegeben, wcil Marschall
Tschiangkaischck durch Vermittlung Donalds gebeten ha-
ben soll, davon Abstand zu nehmen. Donald selbst will
am Mittwoch vormittag allein von Loyang zu weiteren
Verhandlungen wieder nach Siansu flicgen.

Tschiangkaischek im Hauptquartier des Vefriedungs-
kommiffars von Schensi.

Nanking, 15. Dezbr. (Ostasiendienst des DNV.) Der
britische Verater des Marschalls Tschiangkai-
schek, der zur Unterhandlung nach Sianfu geslogen war,
ist am Dienstag nach Loyang zurückgekehrt und hat von
dort aus der Gattin Tschiangkaischeks telephonisch mit-
geteilt, datz Marschall Tschiangkaischek im Hauptquartier
des Besriedungskommiffars von Schensi wsile. Cr habe
selbst zwei pcrsönliche Knterredungen mit ihm geführt.
Dsr Marschall sci gesund und zuversichtlich.

In Nanking ist man auf Grund dicser Mitteilung
wieder etwas optimistischer geworden und hosst, daß die
Möglichkciten für die Freilassung Tschianakai-
scheks noch nicht erschöpft sind.

§rmt «ege» 3««»» adgeleh»t.

Ein Vericht des Veraters Marschall Tschiangkaischeks.

London, 16. Dezbr. (Cig. Funkmeldung.) Wie
Reuter berichtet, hat der Veratcr des Marschall Tschiang-
kaischek, Donald, ihrem Vertreter in Schanghai tele-
graphisch bcrichtet, die Rcbellen hätten ihm vcrsichert, daß
sie dem Ministerpräsidcnten kein Lcid zu-
sügen würden. Sie würden ihm folgen, falls er, anstatt
gegen seine eigenen kommunistischcn Landsleute zu kämp-
sen, die Waffcn gegen Iapan ergreise und sich mit der
Entfernung der Pazisisten aus den Regierungsämtern
einvcrstandcn erklärc. Donald glaubt, daß dcr Kon-
flikt in wenigen Tagen geregelt sein werde.

4-

Nach emer vom „Daily Herald" verbreiteten Lesart
hat Tschanghsucliang von dem Ministerpräsidcntcn ein
Bündnis mit Sowjetrußland gegen Ia-
pan gesordcrt, was jedoch abgelchnt wordcn sei.

Hintcr dieser Fordcrung dcr Vildung eincr Front
qegcn Iapan spürt man dcutlich die Drahtziehcr in
Moskau.

Dcr qehcimnisvolle Mister Dvnald und
Fau Tschiangkaischek,

die Gatlin des gefangengesehten Marschalls. Donald
ist sein englischer Beratcr- der als Privatmnnn jeht
—geflogen ist, um die Freilaffung Tschiang-

nach
 
Annotationen