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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Heidelberger

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lunqsort und Bsrichtsstand ist Heidelberg. Beschaftszelt 8—18 Uhr.
Postsch-chLonto Ludwigshasen 7221. Für Rückgabe nicht verlangter
Schriftstücke wird k-ine Bewähr geleistet.

Nr. 241

Druck und Berlag von Friedrich Schulze in Heidelberg.
Schristleituna: Hauvtstraße 23 ssernivrecher-S.-A. 7351—53.

Mittwoch, 14. Oktobee

Hauptgeichästsstelle Hauptstratze 23. Fernivrecher-S.-A. 7351—53.

Zweigftelle: Haivelgasse 1.

193«

Der FM Thorez.

^27 Versammlungen, die die Kommu-
Lotbri Samstag und Sonntag in Clsaß.
von abhalten wollten, sind, wie man weiß,

wordcn „ kftorung Leon Vlum nur zehn genehmigt
wa« wenn vielleicht mancher sich gefragt hat,

Verso ^'Oentlich der Zweck eincr solchen plötzlichen
soll ^" n g s w e l l e in diesem Grenzland sein

nau' wir heute, nach der Vorstellung, sehr ge-

reiwf 7?^ w>t dieser Aktion geplant war und was er-
stiickivn A^ti tst. Der Generalsekretär der Kommnni-
hat i„ u^^"ei Frankreichs, der Abgeordnete Thorez,
sand " ^^^rsammlung, die in Stras; burg ftatt-
dertrn^bt ?^rde gehalteii, die in ihrer Infamie ünd Nie-
Aqentv»^ Seslenbild dieses bezahlten Moskauer
rief di?r llenau wiederspiegelt. „Wir werden," so
lauben ^ Dursche in den Versammlungssaal, „nicht er-
verakis^,^" §>itler uns verachtet, dcr Mann, dcn wir
Wir ^EUen und desien Reden für uns Vrechmittel sind.
unebv^m^Esten ziehen einen ehrenhaften Neger einem
Knd r ltrn Hitler vor." Das sagte dieser Rotgardist.
beiond„»I^e es, worauf er kurz zuvor in seiner Rede
schen^e» hinwies, sünf Kilometer von der deut-
wiftvn "?^nze entfernt. Cr hat sich, wie wir heute
di« Absicht diese Stelle ausgesucht, um über

hauvt ^ hinweg das deutsche Staatsober-
als schmähcn und zu verlctzen. Und wenn es auch

Scbln„ Muacht gilt, daß politische Unterweltler vom
ber Sid „orez den Führer des deutschen Volkes mit k?i-
Fraül -!?hung zu erreichen vermögen, so bleibt doch die
di« di„k"olig, ob die französische Regierung,
uud iommunistischen Versammlungen erlaubt hat
ihren ^ Dorgänge, die sich dort abgespielt haben,
anlafti^'^ "" dcr Verantwortung trägt, sich nicht ver-
^iwas irgendwie in Bewegüng zu setzen und

deri

i u tun. Denn es war bisher in Kulturlän-

Länd?*?* iidlich, daß die Staatsoberhüupter anderer
beleidi^ ?" bisser Art, wie es in Straßburg geschehen ist,
artiao t werdcn durftcn. Und es würde zu sehr eigen-
unt-„ c.. uständen führen, wenn Burschen wie Thorez
Nienw .^lnweis auf ihre llnverletzlichkeit als Parla-
slattvn^ea ungestraft eine Schimpffreiheit sich ge-
übe»tD. lvnntcn, die in ihren Auswirkungen niemals zu
brsehen ist.

koin,^"^. biese Auswirkungen aber kommt es dcr
, wlistischen Wcltverhctzungs-Zentrale in Moskau
re, hesonders an. Denn was dcr Abgeordncte Tho-
i m n? Straßburg in den Saal gerufen hat, das hat er
nickits Moskaus getan. Dieser Mann ist

Frn», ^"ftraggeber, die für das Geld, das sie nach
qen ;„ !? Ichicken und das Thorez in reichlichen Veträ-
L ei ft, weitgeöffneten Taschen rollen läßt, auch
rez l!,,.t h " e n vcrlangen. ilnd der Auftrag für Tho-
deuts^?»^' ben Führer des deutschen Volkes von der

gan?v" ""s SU schmähen ^ damit

bei scheVolkzu provozieren.

andercs, als ein politischer Zuhälter seiner Mos-

das

wo

iricht besonders erhofst und wünscht — viel

Dcnn v ^ ueugn Spannungen führcn könnte.
Völkäv "ä?Zst ja das Ziel Moskaus: Verhehung der
- Krreg und Weltrevolution.

durg^^cz,^"^U'Lakai Thorez hat sich in seiner Straß-
3uh»t be noch andere Dinge geleistet. Cr loq seinen
ansvr„?" "or, Adolf Hitler habe in seiner Cröfsnungs-
schen diesjährigen Winterhilfswcrk des dcut-

gesund ^ tzasagt, es sei sür den deutschen Arbeiter
Winer Db' er hungern müsie. Thorez hätte in
findcn fgbantasiearmut wohl kaum etwas Dümmeres er-
chen dvi.ii^"' Denn die Äewohner von Straßburg spre-
aeb»st . 'ch und ste baben im deuti

gehört unr> ße haben im deutschen Rundsunk selbst
kproche'» der Führer in seiner Rede tatsächlich ge-

land die wiffen auch sehr genau, was in Deutsch-

^eftcht»»»beht und sie ziehen sehr oft mit nachdenklichen
Straüwü? 'ohr intereflante Vergleiche. Die Leute in
3ahr den ferner, daß der Führer auch in diesem

>n a n d vS^otzen sozialen Gedanken verkündet hat: Nie-
ja der «^f^ungern und frieren! Denn das ist
DeutschrDä?^" des Winterhilsswerks, den Hunger in
Hilfe e? ,z« bannen und jedem armen Volksgenosien
wo er „» ^Uftan, während der Volschewismus überall,
Not unv s-s errschaft kommt, die Hungerfahne hißt und
greiflsch s7 ?"d in alle HLufer trägt. Cs ist durchaus be-
die chutz sür Thorez und seine rote Verbrechergilde
"Üswus »^^-^ühr^ers, die die Schuldliste des Bolsche-

iugleich ?or aller Wclt so schonungslos aufrollen und
Ichen tzlgantischen Leistnnqen der nationalsozialisti-
erwünsws nachweisen, höchst peinlich und höchst un-

und


hat, für die Kommunisten „Vrcchmittel",

ülhlen, av?ie Schmach ihrer Schande wie Höllenbeize
Volkes. <?>i ^intcrhilfswerk ist der Stolz des deutschcn
sfir die «a ^ ofsenbart sich eine Gcmcinschaftsgesinnung,
!tz der Sn,f"s?^ weiten Wclt kein Beispiel gibt. Hier
dser dewnüt, . sur erlöscnden Tat geworden und
Be drot w-s ein ganzes Volk durch Opsersinn gegcn
^askau.os» Lebens. Und was kann demgegcnübcr der
?!Ü E t a l^"?. ^ h o r e z vorweisen? Cr kann allcnfalls
v °"en cyn" ^^uten, in dcflen Land bereits viele M i l-
k"geri^?fchon auf die graucnvollste Wcise ver-
!>"!. fagenan < ersroren sind, ohne daß sich in die-
>>udenhg . unten Arbeiter-Paradies auch nur eine einzigc
iind n üarührt hätte zu einer sozialen Tat.
gewußr? bat Rotgardist Thorez s o n st noch zu lügen
, 3 Ädois » oeü Lcuten in Straßburg erzählt,
wnd in der cm f^for den Krieg wolle, damitDcutsch-
^as erzZffit D>olt eine anderc Stellung einnchmen könnc.
?aß der ^ .oieser Bolschewisten-Knecht, der genauweitz,
>chen A»k? das traurige Hilfsmittel seiner jüdi-
llanzen Vgeli ? " 8 g e b e r in Moskau ist, die in der
"lachen für «> "!e Völker aufwiegeln, um sie reis zu
Die c, ^eq und Revolütion.

??ga, dast ?!?"??u in Clsaß-Lothringen schrieben dieser
"Uten mit oi«^ Riesenpropagandafeldzug der Kommu-
höchsi Nicsenfiasko geendet habe. Cs ist
""r mit cin^^^^lirdig, daß kcine einzige Zeitung auch
wcndet bi elnzi^s, Wort sich gegen die Schmähun-
o?" bes ^er Kommunist Thorez gegen den Füh-

Auch die Volkes öffentlich ausgesprochen hat.

S"bcls Vrcsse hat bishcr noch kein Wort des

n""big, stn di^i"' ^ud es ist daher, wie es scheint, not-
?»d zn wee,!>„ "^.Uarstockten Seelcn bas Gefühl sür An-
!" Daris ,n1°!!' Der Protest der dcutschen Regierung
Ü"?rn, daft n b'e Reqierung Blum daran er-
es Vennks^'ckft über dcn Wolken schwebt, sondern
ragieruu» qtbt, dcnen auch eine Volkssront-

c?Üte in D,,,: entziehen kann. Der Fall Thorez

^borez absw»s öu dcnken geben. Denn der Pfeil, den
'wotz, wurde in Moskau geschniht.

Hermann Bagusche.

DeutsOer WoteMM lu Paris.

Verwahrung grgen die NeWmpfung bes Füdrers burch Tbvrez.

Eine nolinendige Wion.

Was wird die Regierung Vlum tun?

Paris, 13. Oktbr. Wie verlautet, ist am Quai
d'Orsay von deutscher Seite nachdrücklichst Verwah-
rung eingelegt worden gegen die schweren Verun-
glimpsungen des Führers und Neichskanz-
lers durch den Generalsekretär der französischen Kom-
munistischen Partei Thorez in seiner Straßburger
Rede.

*

Der deutsche P r o t e st s ch r itt hat in der fran-
zöstschen Oeffentlichksit große Aeberraschung her-
vorgerufen. Das erklärt sich daraus, daß die französische
Presie die beleidigendcn Aeußerungen des Kommunistcn
Thorez in den Berichten nicht erwähnt hatte. Die
halbamtliche Nachrichtenagentur Havas hatte am Sonn-
tagabend die Ausführungen des Abgeordneten Thorez
nur auszugsweise wiedergegeben, aber ste hatte keines-
wegs verhchlt, daß Thorez dcn Nationalsozialis-
mus und den Führer heftig angegriffen habe.
In dem Vericht der Havas-Agentur wurde sogar die
gehäsiige Karikatur des Führers genau beschriebcn.
Ob die französische Preffe aus politischem Taktgefühl dic
beleidigenden Aeußerungen der Osffentlichkcit verheim-
lichte, oder ob sie einem Wink von Oben folgte, ist nicht
feststellbar. Intereffant ist, daß selbst das Sprachrohr der
Kommunisten in Frankreich, die „Humanitü", bis zum
gestrigen Dienstag über die Angriffe, die Thorez gegen
den Führer gerichtet hat, schwieg.

Dcr deutsche Protestschritt gründet sich übrigens aus
den st e n o g r a p h i s ch e n Text, den ein Vertreter des
„Deutschen Nachrichtenbüros" in Straßburg aufgenom-
men hat.

»

Die französische Oesfentlichkeit erfuhr, wie gemeldet
wird,. erst am Dienstag nachmittag durch die Blätter
über den deutschen Protestschritt gegen die Straßburger
Rede des Kommunistenfllhrers Thorez. Der „Paris
Soir" meldet, daß der deutsche Geschäftsträger, Bot-
schaftsrat Forster, in Vcrtretung des zurzeit abwcsen-
den Botschafters Graf Welczek, am Montagabend
mit dem Direktor tm Außenministerium Bargeton
eine Unterredung hatte. Der deutsche Geschüftsträger
habe dabei auch gegen die Umstände, unter denen
sich die Dtraßburger Kommunistenversammlung abspielte,
protestiert. Insbesondere wies der deutsche Ge-

schäftsträger auf cine Karikatur des Führcrs und
Reichskanzlers hin, die im Versammlungssaal angebracht
war und unter der sich die kommunistische Kundgebung
abspielte.

Die Meldung des „Daily Telegraph", wonach man
sich in britischen' Regierungskreisen S o r g e wegen der
Reve des französischen Kommunistensührers Thorez
macht, wird im englischcn Außcnamt als überraschend be-
zeichnet. Die britische Rcgierung habe nicht die Absicht,
in dieser Frage irgendwclche Vorstellungen in Paris
zu erheben.

MMus Pslitili der ZwWe«We.

Pariser Stimmen.

Paris, 13. Oktober. Die französische Abendpresie
bedaucrt, soweit sie nicht mit marxistischsn und unverbes-
serlich deutschfeindlichen Gedankengängcn behaftet ist, das
Treibcn der französischen Kommunistcn gerade in den
Grenzgebieten, und die „Libcrtö" schrcibt u. a.,
der deutsche Dchritt beim Quai d'Orsay sei sür Frank-
reich eine peinliche Demütigung.

Das „Iournal des Döbats" erklärt, man könne kei-
neswegs zufrieden sein mit dcr Frciheit, die man diesen
getarnten Gegnern des Vaterlandes lasie, in den Grenz-
gebieten Aufmärsche und Manöver abzuhaltcn.
Auf Grund der Stellung, die sie in der Regierungsmehr-
heit innehätten, würde ihr Treiben einigermaßcn ernst.
Iede Negierung, die dieses Namens würdig sci, hätte
die kommunistischcn Kundgcbungen dicht an dcr Grenze
kurzerhand verbotcn, denn sic könnten nichts andcres be-
zwecken, als außenpolitische Zwischenfälle
zu mesisn gemäß dem bolschewistischen Plan,
der darin bestehe, Frankreich in außenpolttische V e r-
wicklunge n hineinzuzichen, zum Ruhcn Sowjctruß-
lands, desien Wunsch es sei, Westeuropa zu be-
unrnhigen. Der Zwischenfall bewcise, daß man nicht
längcr ohüe ernste Gesahr von Lentcn regiert werden
könüe, die einen Irrtum und eine Ungeschicklichkeit nach
der anderen begingcn.

»

Starker Eindruck des deutschen Protestschrittes
in der englischsn Preffe.

London, 13. Oktober. Der deutsche Protest-
schritt in Paris gegen die Vcrunglimpfungen des
Führers durch den Kommunisten Thorez wird von dcn
Londoner Abendblättern als Hauptmeldung des Tages
unter settgedrucktcn Schlagzcilen verzeichnet? Der „Star"
bringt die ftebcrschrift „Hitler scndet cincn cnergtschen
Protest nach Paris".

Auch die Kommentare der französischen Blätter wer-
den ausführlich wiedergcgeben.

Ungarische Stimmen.

Vudapest, 13. Oktober. Der P r o t e st s ch r it t der
deutschen Regierung gegcn dte uncrhörte Verunglimp-

Der Krieg dee GotWen.

„Wir wollrn alle Mr»en ber Ertr ln eln Aammnimrr ltlirzrn."

Warschau, 13. Oklober. Der Zentralrat des sow-
jetruffischen Gottlosenvsöbandes hat nach Mel-
dungen aus Moskau allen seinen MitgliederN die Zeich-
nung eines Sonderbeitrages von 50 Kopeken mo-
natlich zur Pflicht gemacht. Der Crtrag dieser Samm-
lung soll der Roten Hilfe in Spanien zugute-
kommen. Cin Teik des Geldes soll zur Gründung einer
Erholungsstätte für die „Opfer des Kampfes um die
Freiheit" verwandt werden. Diese Crholungsstätte wird
nach der „ersten Gottlosen des spanischen Proletariats"
Dolores Ibaruri, der berüchtigten „La Passionaria",
benannt werden. Aus 3000 Kindern von Gottlosen,
die in Spanien gefallen sind, sollen in entsprcchcnden
Internaten „Pioniere und Propagandisten der Gott-
losigkeit" werden. (!)

Weiter wird bekannt, daß der Zentralrat der Mos°
kauer Gottlosen telegraphisch den Ministerpräsidenten
der roten Regierung in Madrid, Largo Caballero,
zum „ C h r e n g o t t l o s e n " ernannt hat. (!) An
diese „Auszeichnung" hat Moskau die Hoffnung ge-

knüpft, daß Laballero „die auf ihm lastende Verpflich-
tung des Kanipfes mit dsr Kirche und Religion mit
aller Rückfichtslosigkeit durchsühren wird." In An-
erkennung der bisherigen Leistungsn Caballeros „auf die-
sem Gebiet (gemeint sind die zerstörten Kirchen und die
zahllosen Priestermorde) werde sein Bild künftighin die
Räume der Gottlosenzellen schmücken.

In einem neuen Appell des Leiters der Gottlosen-
bewegung heißt es: „Wir wollen alle Kirchen der
ganzen Crde in ein riesiges Meer von
Flammen stürzen. llnsere Gottlosenbewegung ist
eine uncrhörte Macht gewordcn, die alle religiö -
sen Gesühle vertilgt. Diese Vewegung ist eine
der wichtigstcn Zweige unseres antireligiösen Klasien-
kampfes. Wir müffen unser antircligiöscs Wirken, das
dieGrundlagen der alten Welt unter-
gräbt, noch verstärken. Die Gottcsdiener al-
ler Vekenntnisse sollcn wisien, daß kcin Gott, kein
Hciligtum, kcine Gcbcte die Welt dcs Kapitalismns vor
dem Untergang retten werden.

„Nnscre Hcimnt will Ruhc und Ordnung."

Mit diesem Satz antworteten die Bewohner Elsatz-Lothringens und die elsässische Presse auf
die bolichewistische Offensive, die mit Genehmigung der französischen Regierung stattfand. Unser
Bild wurde in Metz aufgenommen. Die Bevölkerung steht aus der ^straße mit erhobener Hand und
protestiert gegen die stattfindenden Kundgebungen der Kommunisten. lPressephoto, K.)

fung des Führers durch den französischen Kommuni-
stensührer Thorez hat hier starken Cindruck hervor-
qerufen. Die Nachricht wird von sümtlichen Abcndblät-
tern aus der crsten Scite in qroßer Aufmachung gebracht
und als ein Zeichen der Verschärfung der inter-
nationalen Auscinandcrsctzungen mit dem Bolschcwismus
beurteilt. Der „Pester Lloyd" schreibt, die Thorez-Rede
könne leicht zum Ausgangspunkt diplomatischer
Spannungen zwisch'en Deutschland und Frankreich
sühren. Cs liege nahc, daß dicser Angrifs auf Hit-
ler von der 'Moskauer Regierung veranlaßt
worden sei. Ofsenbar suche Sowjetrußland jctzt vor dem
Zusammentritt der Fünfmächtekonferenz eins Verstim -
mung zwischcn Deutschland und Frankreich herbeizufüh-
ren uüd dadurch das Zustandekommen der Konferenz zu
gefährden. Cs bestehe somit die Gefahr, daß dic sowjet-
russische Regierung ihre außenpolitis<yen Ziele über den
Weg der französischen Innenpolitik zu erreichen suchc.
Dicse Velastung wcrde die französische Volksfrontpolitik
aus die Daucr über nicht aushaltcn.

»

Litwinow in Paris?

Paris, 13. Oktober. Wie vcrlautet, ist Volkskom-
miffar Litwinow am Dienstagmittag in Parls
eingetroffen. Eine amtliche Vestätigung liegt noch nicht
vor.

Si> Killmler ll«r Mlldrid.

Rote Niederlage an der Saragoffa-Front.

Vurgos, 13. Oktober. (Vom Sonderberichterstatter
des DNB.) Die Vorhut der N a t i o n a l i st c n ift aus
der Hauptstraße Talavera — Madrid bis 50 Kilo-
meter vor die spanische Hauptstadt vorgedrungen. Eine
andere Abteilung ist auf einer Nebenstraße in nördlichcr
Richtung etwa cbenso weit vorgerückt.

Die Vefreiung dcr von dcn Marxisten ein-
geschlosienen und schon seit Wochen heldenhaft verteidig-
ten nationalen Garnison Oviedo schcint nahe bevor-
zustehen. Die nationalistischen Abteilungen sctzen ihren
Vormarsch auf Oviedo trotz verzweiselten Widerstandes
der Roten erfolgreich sort.

An dcr S a r a g o s s a - F r o n t verloren die Roten
bci Ledinana in eincm crbitterten Gcfccht 104 Tote.
Die Nationalistcn erbeuteten 23 Maschincngewehre, so-
wie viel Munition und Kricgsmaterial. Die Versolgung
des fliehenden Gegners wurde durch dichten Nebel stark
crschwert.

Furchtbare Drohungen der Anarchisten.

Paris, 13. Oktober. Reisende, die aus Madrid
in Perpignan eingctroffcn sind, erklären, in dcr spani-
schen Hauptstadt würden die L e b e n s m i t t e l immer
knapper. HRan müffe viele Stnnden anstehen, um ir-
gendetwas Cßbares zu erhalten. Die Anarchistcn hütten
gcdroht, daß ste, wenn die Truppen Gcneral Francos
vor Madrid erschiencn, Zehntausende von Gei-
seln in den verschiedcncn Gefängnisien dcr Stadt um»
bringen und die wichtigsten Gebäude mit Dynamit
in die Luft sprengen würden.

27 Todesurteile des roten „Volksgerichts"
in Albacete.

Paris, 13. Oktober. Das „Volksgericht" von Alba-
cete hat 27Personen zum Tod verurteilt,
weil sie angeblich im Iuli auf einen Cisenbahnzug mit
roter Miliz gefchosien habcn, die gege» die Rationalisten
in der Stadt Hellin vorgehen sollte.

Lagebericht der Nationalregicrung.

Vurgos, 13. Oktober. Die nationale Regierung
geht jetzt dazu über, die versührten marxisti-
schen Anhänger durch alle moderncn Mittel über
die wahre Lage aufzuklären. An verschiedenen Teilen
der Front, wo die Lage es gestattet, sind Lautspre-
cher aufgestellt wordcn, durch die dic Mitteilungn der
nationalen Front hinübergesprochen werden. ' Diese
Maßnahme hat bci den Märxisten große Verwir-
rung hervorgerufcn.

In Galicien sind die nationalistischen Truppen, ver-
stärkt durch marokkanische Legionüre, weiter aus Ovie-
d o zu vorgedrungen. Sie haben dcn nordwcstlich von
Oviedo gclungen stark bcsestigten Ort Sato am Na-
rancoberg crreicht.

Die Besahung des marxistischen Kreuzers
„Iaime I." veranstaltete in den Straßen von Vilbao
Kundgebungen gegen die rote Regierung, weil sie
bei einem Bombardemcnt des Kreuzers durch nationali-
stische Flieger kcine rotcn Abwehrlsicger cingcseht hat.
Die Lage Vilbaos wird als verzweisclt bczcichnet.
Die Bevölkerung ist völlig demoralisiert durch die stän-
digen Lustangriffe.

Der Innenministcr der Madrider Regierung hat
eine ncue Verordnung crlaflen, durch die die Arbeits-
losen gezwungcn werden, an den Notbefestigun.
gen zu arbeiteü. Angesichts der Kohlenknappheit ist ein
Koblenausschuß eingeseht worden. Kohlcn sind nur zu
Wucherpreisen zu haben.

300 Opfer von Rotmord.

Sevilla, 13. Oktbr. In dem vor wenigen Tagen
eingenommcnen Ort San Martin de Val de Iglesias
sind nach den lehten Feststcllungen 300 rechtsstehende
Einwohner von den kommunistischcn Horden er-
mordet worden.

Kleine Meldungcn.

— Der Abbruch des arabischcn Streiks in Palästina
wurde durch ein Schreibcn des Führers der arabischen
Palästinapartei dem britischen Hohen Kommissar
angekündigt. Die Araber erhoffcn jcdoch ein ge-
wisics Cntgegenkommen dcr Mandatsregicrüng
und erwarten u. a. die Amnestie für die politischen
Gefangenen.

_ — Die türkische Flotte wird Mitte Nvveinbsr

Malta besuchen.
 
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