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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Heidelberger

Reueste Mchrichten

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288

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Mittwoch, S. Dezember

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1936

Mßte Kampsmlischine -er Welt.

Berdoppelung der Roten Armee, Berdreifachung der Luftwaffe.

E» rSstet SWjetrGliiid.

Mitteilungen Stalins.

ietkyE^don, z. Dezember. Am letzten Tage des 8. Sow-
haste in Moskau, auf dem bekanntlich die sagen-

tz'brde "eue „demokratische Verfaffung" angenommen
^ sch 'e ^ Stalin Einzelheiten des sowjetrus -
^lseq ^usrüstungsprogramms bekannt, nach
di« "^chführung, wie dcr „Daily Expreß" schreibt,
Evfp>^/"!^ten Land-, See- und Luftstreitkräste der
^rde die größte Kampfmaschine scin

'e die Welt jemals gesehen hat.

Pteß^^ ^Darschauer Verichterstatter des „Daily Cx-
^tsteb der Lage, genaue Mitteilungen über die
"tüchey"^ dieses gewaltigen Aufrüstungsprogramms zu
dig>, ' ^""ach wurden die Pläne von dem „Vertei-
^kerqf der Sowjetunion in dreitägiger Sihung im
Etie An dieser Beratung nahmen der

^ bch "U"'ster Woroschilow, sein Stellvertreter
i>er ^^chewski, der Generalstabschef Iegoroff,
Terntz. ^'^fehlshabcr der sowjetruffischen Armee im
^lid: ^en, Vlücher, und der Chef der Kavallerie,
" ny, teil.

»bs^^ Gesamtplan gliedert sich in fünf Haupt-
T«^ ^ ^ te: die Schassung einer 2V0V Meilen langen
"öslinie an der West. und Ostgrenze Sow-
die als Gegenstück der französischcn Ma-
^°Seu"^ bezcichnet wird, und die sich im Westen
^chtej ^^utschland und im Osten gegen Iapan

5. Schließlich ist beabsichtigt, die der Kriegs -
erzeugung diencnden Industricanlagen aus Gegenden,
die seindlichen Lustangriffen besonders ausgeseht find,
nach dem Innern des Landes zu verlegen.

Mit der Inangriffnahme der neuen sowjet-
ruffischen Vefestigungslinie wird bereits inncrhalb der
nächsten 14 Tage begonnen wcrden. Allein an der sowjct-
ruffischen Westgrenze sollen 300 000 Arbeiter

eingeseht werden, sobald mit der Durchführung der
sigentlichen Vefestigungspläne begonnen wird.

Nach Veendigung der Sitzung des Verteidigungs-
rates bemängelte Woroschilow Stalin gegenüber, daß
der sowjetrussische Geheimdienst unzu-
länglich sei. Stalin erteilte hierauf dem Kriegsmini-
ster alle Vollmachten zur Durchführung einer Reini-
gungsaktion (I) innerhalb der nächsten Wochen.

Die MKewlsMe WeltgesM.

^nnerhalb von zwei Iahren soll ein Stamm-
drei Millionen Mann errichtet
' *vas eine Verdoppelung der derzeitigen
^ Rotcn Armee bedcutet.

gleichen Zeitraum sollen die sowjctruffischeu
^^^^tkräste verdreifacht werden. Es ist
. ^bildung """ 5V vvv Flugzeugfüh-
^ "aerhalb eines Iahres vorgesehen.

^üt wurde beschloffcn, ein neues Volkskommifla-
pK riegsindustrie zu schassen, das unter
Ichj. wnljchen Kontrolle des Kriegsministers Woro-
stehen wird.

Ei« »e«er WeMieg driht!

Eine Crklärung des polnischen Kardinalerzbischoss.

Vudapcst, 8. Dezember. In einer Unterredung mit
dem Warschauer Vertreter des „Pester Lloyd" wies der
Kardinalerzbischof von Polen, Hlond, nachdrücklich
auf die Bedrohung Europas durch den Bol-
schewismus hin und auf die Notwendigkeit eines
Zusammenschluffes aller europäischen Staaten zur Ab-
wehr dieser Weltgefahr. Kardinalerzbischos
Hlond äußerte sich folgendermaßen:

„Die lehte und entscheidende Ursache der heu-
tigen Anruhen in Europa liegt in dem Wil-
len der Kommunistischen Internatio-
nalc, ihre umstürzlerischen Vestrebungen aus
dem Weg über einen neuen Weltkrieg zu
v e r w i r k l i ch e n.

Nach den Crfahrungen der lehten zwei Iahrzehnte ist
dies für den Volschewismus der heuts einzig gangbarc
Weg. Die erdrückende Mehrheit der zivilisierten Welt,
alle diejenigen, die nicht an das Heil durch die Sowjets
glauben, müffen sich jetzt mit gesammelten Kräftcn gegen
diese Gcfahr zurWehr setzen. Im Fall einer end-
gültigen Ausschaltung der vernichtenden Kräste der
Kommunistischen Internationale würde der Friede
Europas weder von inncn her noch in den Veziehun-
gen zwischen den einzencn Staaten ernsthaft bedroht sein.
In allen Staaten herrscht heute der gute Wille, die
Gegensätzezu lokalisieren und beizulegen.
Wenn aber heute irgendwo ein Vrand ausbricht,
so weiß man, daß er durch einsn von außen her ein-
geführten Vrennstoff genährt wird, deffen Ur-
sprung sofort zu erkennen ist."

Dcr Kardinalcrzbischof von Polen betonte sodann

die internationale Vedeutung des Ausgleichs zwi-
schen Deutschland und Polen und stellte sest, daß
der dcutsch-polnische Nichtangriffspakt von 1934 die
Möglichkeit eines auf gegenseitiger Achtung beruhenden
gutnachbarlichen Nebeneinanderlebens der beiden Völker
gcschasfen habe. Im Gegensatz dazu sei das zwischen Po-
len und Sowjetrußland abgeschloffcne Abkommcn nichts
als ein Stück Papier,'weil die Dritte Internatio-
nale denFrieden nicht anerkennt, dcn das
Moskauer Außenministerium nur nach außen hin ein-
hält.

Polen ist heute, so erklärte Kardinal Hlond, von
heimlichen Feinden überflutet, die gegen
den Staat und für die bolschewistische Revolution ar-
beiten.

Diese Vrandstister werden von der Kommunisti-
schen Internationale entsandt, bezahlt und be-
schüht. Polen will heute keinen Krieg mit Sow-
jetrußland führen, aber es befindet sich in einem
Zustand ständiger Alarmbereitschaft.

Die außen- und innenpolitische Haltung Polens sei
zunächst durch den entscheidenden Wunsch beherrscht, die
Kommunistische Internationale und deren sowjetrussische
Cxekutionsorgane von Mitteleuropa fernzuhalten, deffen
ösilichcn Vorposten Polen und Ungarn bilden.

Der Kardinal schloß die llnterredung mit der Cr-
klärung:

„Heute ist Gefahr im Verzug. Der euro-
päische Friede ist krank. Cine furchtbare Ka-
tästrophe wird unweigerlich Hereinbrechen, wenn nicht
die Vrandherde rechtzeitig gelöscht werden, die von
den unerbittlichsten Feinden des Friedens, der Ordnung
und der christlichen Weltanschauung immer wieder aufs
neue entsacht werden."


Sie Echwtlz welik» siib.

Lin SiaalSsKutzgeseh gegen die kommunistijche Bedrehuug.

Dezember. Der Schweizerische Bundes-
bereits kurz gemeldet, der ain Montag zu-

«i»ez "Setretenen

s°st, "e

Vundesversammlung den Cntwurf
Uen Staatsschutzgesetzes zugestellt. Cs

^ eines dringlichcn Vundesbeschlusses sofort

^s«N. werden und bis zum 31. Dezember 1941

n^gel ^ unterliegt damit nicht, wie die beiden Ord-
^ k-faa ^ oon 1922 und 1933 der Volksabstimmung
^Uklg^ uicht, wie diese beiden von Regierung und
^vrko s«inerzeit angenommenen Gesetze vom Volk
Dje ^orden.

!y Ui/g^otschaft verhehlt nicht, daß sie sich in erster
i>e- u t>ie unter ausländischem Cinfluß stehenden
L-At ij." Nt ischen 1lmtriebe richtet. Dcr Vun-
t>ie Gefahr, die dcr Sicherheit des
siistzpß'H die Kommunistische Partei und die kom-
i»t> E>ilks Nebenorganisationen, die Internationale
i>e>, Uäro sc- -iiote Gewerkschaftsinternationale, Rcvo-
j«t>. .hilß l^'oerkschastsopposition, Internationale Ar-
"Uwa ' 4>rolctarische Freidenker, Freunde der Sow-
K Dj» so weiter drohcn, in keiner Weise.

> hj. V-utige Zuspihunq dcr

ä»,.

«rngijOus dem 7. Weltkongreß der

'"<°"°nale
?«<UsÜH

internationalen Lage
Kommunistischen
in Moskau vom Iuli und August 1935
li "" Und Derstärkung der kommunistischcn Propa-
^Sitation ersorderten nun aber schärsere staat-

^S-Nmaßnahmea.

Die ,

kommunistische Gefahr, fährt der
undesrat sort. drobt
b-steht

3

W

"t.

-i

sort, droht von außen.

darin, daß die Kommunistische Partei der
'-rq^ Sektion der Kommunistischen
"iionale ist, die ihrerseits oder von einer
K' 'stisch ^owjetrußland) unterstützt wird. Die Kom-
<kchen »^ootei der Schweiz als Scktion der Kommu-
^ltzss ^"i-rnationale ist vsrpflichtet, alle De-
sijs^' Woskaucr Zentralstellen durchzufüh-

a^«N<st S-genteiliger Vehauptungen der Kommuni-
^'chtun ^"Eonale erstrebt sie in Wirklichkeit die
h»t marxistischen Diktatur.

Se», °i- iommunistische Wühlarbeit in der Schweiz
NL?cht: Lst°--Mnwaltschast u. a. solgende Feststellung
Iied° iinter» ?uußte sich mit kommunistischen wirtschaft-
s>e^eseii,ch°?,-h.murwen wie dcr Firma „Imprimob ,2lk-
^ek^v'nm^^u ^asel, befaffen, die mit dem Agenten
liik^äftsv. ?.tst'schen Intcrnationale, Cberlern, rn
ledk^t ins p ndung stand, auch andere verdächtige Aus-
>kd^gftsdr>7!?^ ^N'^-iter erinnert sie an die Genos-
K.UNls»iiI°tUckere, Vasel. ?>i» .. ^ ni» -üeits-briit „Kom-


r^stische ^ dis u. a. die Zeitschrrft

^ Juternatronale", Die Ru.

^ropagandamaterial hcrausgibt.

nisiiiÜ"-stu'e"dem Maß seien Agenten dcr Kommu-
ku-se>pOu 2"ternationale in der Schweiz tätig ge-

Der Vundesrat mußte in Anwendung des Art. 70
der Vundesverfaffung wegen Gefährdung der inneren
oder Lußeren Sicherheit im Iahr 1933 vier, 1934 neun,
1935 sechzehn und in diesem Iahr bereits sünfundzwanzig
Kommunisten ausweisen. Cs heißt dann wei-
ter, „es kann nicht bestritten werden, daß durch die
Machenschaften einer unter internationaler Leitung
stehenden und in allen Cinzelheiten gut organisierten und
mit allen Mitteln der Illegalität arbeitenden Ilmsturz-
partei die verfassungsmäßige Ordnuna und
insbefondere die Staatseinrichtungen gefähr-
det werden. Die Gefahr kann sich bei einer Steigerung
der nationalen Spannungen oder bei einer Verlegung
des westeuropäischen Zentrums der internationalen kom-
munistischen Tätigkeit nach der Schweiz noch verschärsen."

Von einem absolutenVerbot der kommuni-
stischen Partei will der Vundesrat einstweilen noch ab -
s e h c».

Am Gewaltstreichen und Angrissen vorzubeugen,
sind sogenannte Selbstschutz - und Angrisss-
verbände, sowie das Tragen von Partei -
unisormen verboten.

In einer besonderen Bestimmung behält sich der Bundes-
rat vor, bei dringender Gefahr für die innere oder Lußere
Sicherheit der Cidgenossenschaft:

1. Die kommunistische Partei, ihre Nebenorganisa-
tionen oder Ilnternehmungen, die anarchistischen, sowie
die gegen den schwcizcrischcn Staat gerichteten Vereini-
a.mgen aufzulösen, ihre Vermögen einzuziehen und
ihre Prcffcorgane zu verbieten.

2. Schweizcr Viirgern, die sich im Intereffe «iner die-
ser vorgcnannten Bewcgungen ins Ausland begeben
wollen, die Ausreise zu verbieten.

Kommunistische llmtriebe mit Cinschluß
der Propaganda und Agitation, mögen sie sich gcgen den
Staat, die gesellschaftlichc Ordnung oder gegen die Kirche
richtcn, werdcn mit Gefängnis bestraft, cbenso die
kommunistische Propaganda durch die Minderjäh-
rigen. Ausländ'er, die sich an kommunistischen
Umtrieben beteiligen, werden nach Verbüßung dcr Ge-
fängnisstrase ausgewiesen. Diese Handlungen wer-
den auch verfolgt, wenn sie im Ausland bcgangcn wer-
den und sich gegen dre Schweiz richten. Ausländische
Komunisten dürfcn sich nicht ohne Vewilligung der zu-
stündigen Vehörden in der Schwciz aufhalten.

Gens säubert seine Verwaltung.

Gens, 8. Dezenrber. Der neue Staatsrat von
Genf hat in seiner Sitzunq vom Dienstag vormittag
eine Vcrordnuna beschloffenj die allen Veamten, An-
gestellten und Arbeitern der kantonalen Verwaltung
verbietet, der Kommunistischen Partei an-
zugehören oder sich a„ cincr der Kommunistischcn Partei
eingeglicderten kommunistischen Organisation zu betei-
ligen.

— Der französisch.jugoslawsiche Handelsvertrag
wurde am Dienstag in Velgrad unterzeichnet. ,

— Der Präsident dcs Danziger Senats, Greiser, ist
aus Bald Wildungen nach Danzig zurückgckehrt, nach-
dem seine Gesundheit wiederhergestcllt ist; -r hat die
Amtsgeschäjte wicder übernommen.

FmtniA rSstet meiter.

Neue Zusatzkrcdite sür Heer und Luftwaffe in Höhe
von 169Ü Millionen Franken.

Paris, 8. Dezember. Nachdem erst im September
d. I. dem Kricgsminister und dem Luftsahrtminister vom
französischen Ministerrat Zusatzkredite in Höhe
von rund 1700 Millionen Frankcn sür die Landcsvertei-
digung bewilligt worden waren, ist jetzt in der Kammer
ein neuerZusatzkreditin Höhe von 1690 Mil-
lionen Franken in Form eines Gesehentwurfes be-
antragt worden.

Im einzelnen werden angefordert für das Heer:
Artillerie und Kriegsmaterial 472 Mill-, Pioniere
60 Mill., Intendantur 8 Mill., Sprengstoffe 5 Mill. und
für Lazarette 5 Mill. Franken; also für das Heer im
Ganzen 550 Millionen Franken.

Für die Lustwaffe: Material einschl. Serien-
herstellung von Flugzeugen 700 Mill., industrielle Mo-
bilisierung 40 Mill., Bau- und Installationsarbeiten
400 Millionen; also insgesamt 1140 Millionen.

ö« »i!rd geiiezi.

Eine plumpe FSlschung.

Verlin, 8. Dezember. Mit welch plumpen Methoden
gewiffe jüdische Kreise des Auslandes arbei-
tsn, um Deutschland zu verdächtigen, geht aus
ciner vom „Schwarzen Korps" angeprangertcn ausländi-
schen Meldung hcrvor.

Die Meldung nimmt auf ein kürzlich in der deut-
jchen und ausländischen Preffe veröffentlichtes Bild be-
zug, das Soldaten dsr spanischenNatio-
nalregierung darstellt, wie sie in Vurgos von einem
Lastkraftwagen aus Vrot an die notleidende Vevölke-
rung vertcilen. Dieses Vild hat sich die in London er-
schernende Korrespondenz „The Week" vorgcnommcn, um
aus diesem Dokument der Menschenfreundlichkcit ein
„Beweisstück" für die angcblich dcr Wahrhcit ins Gesicht
schlagenden Methodcn der deutschen Propagandg zu ma-
chen. Auf Grund einer „sorgfältigen llnter'suchung" habe
man, so schreibt die Londoner Korrespondcnz feststcllen
können, daß das Nummernschild des Kraftwagens die
Vezeichnung II 4523 trage. Dies sei aber eine deut-
s ch e Numerierung. „The Week" ist es auch gelungen,
den Cigentümer des Wagcns festzustellen, der nie-
mand anders als die Vavaria-Film-Gesellschaft sei.

Der Zwcck dieser Behauptungen ist klar. Cs soll da-
mit der Cindruck erweckt wcrden, daß gewiffcrmaßen
Atelierausnahmen einer deutschen Filmgescllschast dazu
dienen sollen, in der Wclt Stimmung für die spanischcn
Nationalistcn zu mackH n. Diese Absicht ist gründlich da-
nebcn gelungcn. Cine gcnaue Prüsung des Lichtbildes
hat nämlich ergeben, daß die Wagennummer richtig
bl ^ 4523 lautet. Ieder Kraftfahrer weiß, daß bl ^ das
Kennzeichcn dcr spanischen Provinz Navarra
ist. Dazu kommt noch, daß die Aufnahme von dem fran-
zösischen Vildnachrichtenbüro „Fulgur" stammt, dgs
bestimmt nicht in dem Geruch steht, Fälschungen zu Gun-
sten der spanischen Nationalisten zu verbreiten, wie es die
Korrespondenz „Ths Week" zu Gunsten der Kommu-
nisten tut.

Partei und deutsche Iugend.

Die Nationalsozialistische Partei-Korrespondenz
schreibt:

Durch das Gesetz überdie Hitler-Iugend
hat die Crziehungsaufgabe der NSDAP eine neüe be-
deutsaine Crweitcrung crfahren.

Der Reichsjugendführer der RSDAP hat gesetz-
liche Vollmacht erhalten, dis ganze deutsche
Iugend zur Mitarbeit in der Hitler-Iugend heran-
zuziehen. Rein zahlenmäßig mag das vielleicht keine allzu
umfangreiche Veränderung bedeuten. Denn nahezu die
Gesamtheit der deutschen Iugend hat sich bis heute be-
reits freiwillig in die nationalsozialistischen Rei-
hen dsr HI gestellt.

llnd der Rcichsjugendführer bcabsichtigt mit Recht,
der deutschen Iugend im Rahmen der HI äuch weiterhin
die Möglichkeit 'freiwilligen Cinsatzes sür die Be-
wegung zu erhalten: Cs soll — wie wir hören — im
Rahmen der HI denjenigen, die durch bisherige Zuge-
hörrgkeit odcr durch besondere freiwillige Cinsatzbereit-
schaft sich qualifizieren, der Ausstieg in eine Lei-
stungsgruppe gewährleistet sein, von der aus dann
der Weg in die Partei führt.

Cs ist ein Creignis von besonderer Vedeutung, daß
einer Gliederung dcr Partei eine so umfassende und
wichtige Aufgabe übertragen wurdc: es ist dazu eine
großartige Anerkennung der Arbeit, die von Valdur
von Schirach bisher geleistet worden ist!

Die deutsche Iugend wird mit Stolz die neue Auf-
gabe übernehmen, 'die ihr bisheriges Werk organisch
vollendet. Cs ist kein Neuaufbau, keine Neuorganisation,
die von diescm Gcsetz ausgehen wird, es ist die Ve-
stätigung und geschliche F u n d i e r u n g einer Auf-
gabe, die im weitesten Amfang heute schon praktische
Wirklichkeit geworden ift.

Partei und deutsche Iugend — jahrelang
haben sie miteinander und füreinander gekämpft: heute
sind sie durch einen gesehlichen Akt des nätionalsozialisti-
schen Staates auch nach außcn hin und bcide in ihrer
Gesamthcit miteinander verbundcn wor-
den. Dieses geschichtliche Creignis wird für beide eine
Aufgabe und eine Vcrpflichtung bedeutcn.

Die zwölfjährige Schulzcit.

Der Crlaß des Reichserziehungsministers, wonach
die llnterprimaner der höheren Schulen im Reich
bereits im Frühjahr nächstcn Iahres zur Rciseprü-
fung zugelassen werden sollen, kam nicht überraschend.
Man wüßte bereits seit einigen Monaten, daß die
Schulzeit für die höheren Schulsn um ein Iahr
verkürzt werden sollte. Der jüngste Crlaß bringt nun,
obwohl er noch keine endgültige Regelung für dis Schul-
reform bedeutct, insofcrn zu einer prinzipicllcn Frage
einen Vorentscheid, als die Schulzeit bei dcr höhcren
Schule und nicht bei der Grundschule vcrkürzt wird. Cin-
sichtige und moderne Crzieher sind bereits vor Iahrcn da-
sür eingetrctcn, dcn Lchrstoff dcr höheren Schulen
zugunsten einer grllndlichcn Clementarbildung in dcn un-
tersten Klaffen abzubauen. Llebcrdies trägt die Cin-
richtung der Grundschule dem Gemeinschaftsempfinden des
nationalsoziälistischen Deutschland sicher am meisten
Rcchnung.

Der jüngste Crlaß hat natürlich einige praktischs
Aebergangsschwierigkeiten zur Folge, denen er selbst be-
reits dadurch Rechnung trägt, daß im Frühjahr nächfren
Iahres die sonst so gefürchtete schriftliche Prü-
fung für die Abiturienten fortfallen soll. Die Par-
tei und alle ihre Gliederungen haben außerdem den Prüf-
lingsanwärtern mit sofortiger Wirkung Ilrlaub erteilt,
und es wird in den nächsten drei Monatcn also alles ge-
tan werden, um auch den Ilnterprimanern noch ein mög-
lichst umfassendcs, sür dcn ilebcrgang in akadcmische
Ausbildungsgänge usw. ausrcichcndes Allge-
meinwisscn zu vcrmitteln. Cs ist nun abcr unseres
Wiffens nicht geplant, etwa für die Zukunft und für
dauernd die oberste Stufe der Prima fortfallcn zu laffen.
Vielmehr ist anzunehmen, daß die endgültige Schulreform
das künftig fortsallende Iahr bei einer der unteren
oder mittleren Klaflen einsparen wird. Daß die end-
gültigen Reformmaßnahmcn mit größter Sorgsalt erwo-
gen werden müffen, ist bei der Äedeutung der Schul-
erziehung eine Selbstverständlichkeit. Cbenso selbstver-
ständlich' aber war es für den Reichscrziehungsminister,
daß mit Rücksicht auf den Vierjahresplan und aiif die Cr-
foroerniffe von Volk und Staat eine rasch wirkend«
Maßnahme getrosfen werden mußtc. Wir nchmen
an, daß die davön „betrossenen" Ilnterprimancr und dcrcn
Cltern dcm Rcichserziehungsminister dafür danken
werden.

Cs ist andererseits zu betonen, daß die Cntscheidung
des Ministers einen außerordentlichen Vertrauens-
beweis bedeutet. Die Iugend, die damit übcrraschend
ein Iahr srüher als erwartet ins Leben treten wird, wird
sich — deffen sind wir sicher — dieses Vertrauens ebenso
würdig erweisen wie die Kriegsfreiwilligen, die in den
Iahren 1914 bis 1918 aus den obersten Klaffen der höhe-
ren Schulen zu den Fahnen eilten und draußen ihren
Mann standen.

Stalin, Kannibalisinus und die Iuden.

Auf dem Rätekongreß in Moskau hat dleser
Tage der Vorsitzende des^ Rates der Volkskommisiare,
Molotow, eine Rede gehalten, in der er, nachdem er
seinen Aerger und seinen'Grimm über den Faschismus
ausgeschwiht hatte, erklärte, die deutscheIuden-
gesehgebung sei ein Beispiel sür „moderne Men-
schensresserei". Molotow erwähnte dabei, daß die b o l-
schewistische Aufsaffung der Iudensrage sich mit einem
Ausspruch Stalins decke, der einmal erklärt habe,
daß der Antisemitismus als gefährlicher Rest des Kan -
nibalismus l!) für die werktätigen Maffen b e s o n-
ders bedrohlich sei. Aktiver Antisemitismus
werde, so sügte Molotow hinzu, in dcr Sowjctunion mit
dem Tod bestraft. Das ist schr intereffant. llnd man
hat wohl in der Sowjetunion guten Grund, die Todes-
strafe gegen „aktiven Antiscmitismus" anzuwenden, weil
das rüssische Volk ganz genau weiß, daß die Iuden
seine Henker sind. Llnd die Iuden in Sowjetrußland
ahnen dunkel, was sie zu erwarten haben, wenn einmal
die große Stunde der Abrechnung kommt, der
sie nicht entrinnen werden. Wir wiffen längst, daß die
Iudenschast der ganzcn Welt vor Cntrüstung und Schmcrz
aufbrüllt, wenn aus dem Kurfürstendamm in Berlin ein
Iude aus Vcrsehcn auf seinen Plattfuß gctrcten wird.
Aber daß die vereinigte Iudenschast in Sowjctrußland
ein ganzes Volk zugrunde richtet, daß diese
Iudenherrschaft Millionen erschießen ließ und durch Hun-
ger und Kälte verichtet hat —dieser furchtbarste
Kannibalismus der Weltgeschichte läßt das
Herz dcs „großen Stalin" gänzlich kalt. Die Vcrhrechcn
der Iuden laffcn diesen Stälin deswegen kalt, weil er
mit einer Iüdin verh^iratet ist, nämlich mit
dor koscheren Schwester seines Stcllvertrcters Kahn,
der sich auf russisch Kaganowitsch nennt und der, als
Veauftragter des Weltjudentums geuau aufpaßt, daß
Stalin nicht anders regiert, als der Iude es will.
Denn der Iude rsgiert, wo der Sowjetstern herrscht.
 
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