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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Oeidelberger

Illeuesle Nackrichten

k ,^?EUch 2.20Rm. («nschl. 27 Rpjg. TrLzerlohn»
">°natft8?o ^»'0 Rm. (ernschl. Träg-rlohn,. B-i d-n Abholst-ll«n
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. Dienstag» 20. Oktober

Hauptgeschäftsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgafse 1.

1936

Attor-iumg zur Surchfllhrung -es MrjMesvlans.

B«llm«ch» fllr SemmM Grin«.

Achsbe des gmzen Vnlker.

iluf am 0. September, als der Führer

oem Parteitag der Ehre in Nürnberg den
Wiris^ Dierjahresplan für die dentsche
ankündigte und dabei erklärte, daß die
ljstjsP ^ hrung dieses Werks mit nationalsozia-
werf, ^ Energie und Tatkraft erfolgen
svziai'- sind es gewöhnt, daß die national-
Mitf-'u!^^ Staatsführung den Worten un-
der Tat folgen läßt. Nunmehr hat

Evber s "Ud Reichskanzler in der am 18. Ok-
ten m ^"tssvnen Verordnung den Ministerpräsiden-
dex ^^taloberst Hermann Göring mit
austr " rchfjjhrung des Vierjahresplans be°
gefm^E- Cr ist mit den Vollmachten aus-
Srostp E worden, die notwendig sind, um einen so
brirm restlos zur Durchführung zu

u>rd i ' ^eneraloberst Göring, der altbewährte
bej , "ue Mitkämpfer des Führers, hat bereits
wtzl,o^hllosen Gelegenheiten Veweise einer unge-
ienia-n Tatkrast gezeigt, und er gehört zu den-
de»n m ."iuuern, die eine Schwierigkeit nur unter
w >1 n^slchtspunkt betrachten, daß sie über-
der tverden muß. Er ist, wie wir wisien,

und ^chlipfer der deutschen Luftwaffe,
den haben das Vertrauen zu ihm, daß er

n,it ^"^en Auftrag, den der Führer ihm erteilte,
set,-«^ ganzen Cnergie seiner Persönlichkeit durch-
ven und erfüllen wird.

Bj. der Führer am 9. September den
Uist ^^^plan proklamierte, teilte er zugleich
bereü - ^ entsprechenden Verordnungen
ausfp b arlassen worden seien. Mit der Ve-
das Ministerpräsidenten Göring ist

u o Werk nunmehr in Angriff ge-

djos.^en worden. Worum handelt es sich bei
dem q>^°ßan Plan? Der Führer hat auf
fvs-o ^tteitag der Chre den Vierjahresplan mit
lgenden Worten gekennzeichnet:

nier Iahren muß Deutschland in
l j H ^nen Stoffen vom Ausland gänz-
die d ".""dpängig sein, die irgendwie durch
Äaf^E>che Fähigkeit, durch unsere Chemis und
bax, s "ernndustrie, sowie durch unseren Verg-
P-i- l^lbst beschafft werden können. Der
stri- -"iP" pieser großen deutschen Rohstoffindu-
freim-?^ nuch die nach Abschluß der Aufrüstung
UÜtrli^"^^" Menschenmasien nationalökonomisch
Nale P°^>chästigen. Wir hoffen damit die natio-
können ^^"Etion auf vielen Gebieten steigern zu
PZirssI und zwar im inneren Kreislauf unserer
um damit die aus unserem Export
^ en - Eingänge in erster Linie für die Le -
für dj^^/telversorgung beziehungsweise
feblpnx ^lisorgung mit den uns dann noch
den R o b kt n k k s n „» i-psprnieren?'

nen sgrCrfindergeist neue Tore öff-
ist aas ' - der Führer in Nürnberg mitteilte,

^its Gebieten diese Aufgabe be°

Produkn ^^"schaftern gelöst worden. Die
Teil sj„<"!^"Ehoden werden schon erprobt, zum
^lans ir. entschieden. Das Ziel des großen
lands "icht nur von der Willkllr des Aus-

^reisa-it^. ängig zu machen, sondern auch die
fordernin der Rohstoffe den deutschen Er-
D°,^?"«upaN-n.

gesagj- "Uhrer hat in seiner Proklamation u. a.
wird dj- 5 iÄufbau dieser Rohstoffindustrie

lchen nuirk - Aufrüstung freiwerdenden Men-
Pessi/'^^"^ beschäftigen können." Diejeni-
der CrsM, die bereits befürchteten, daß nach
die Zabi ^ Aufrüstungsprogramms vielleicht

dürfe^ sjl^" Arbeitslosöü wieder steigen könnte,
^udustri- P..^so beruhigen. Eine deutsche
^ierjabr-,-^^ lie nach der Durchführung dieses
- oüjunkt,,^"^ aufgebaut wordtzn ist, wird von
lchwanfz, ^chlvankungen und von den Preis-
^aabbü^" den Rohstoffmärkten der Welt

^eite sem. Es sind also sehr

^esplan erä« ^ pektiven, die dieser Vierjah-
?ie das A,.^- Es kann uns gleichgültig sein,
-assen es ib^^. darüber denkt. Wir über-
staunen ,uMißbilligung oder sein Er-
oer Führ - Wir gehen unsern Weg wie
3"Nze de,/tr^ vorgezeichnet hat, und das
^er Geschioss-«ft ^ ^ Volk stellt sich in einmüti-
^ilnu7d°?L ^nter Adolf Hitler,
kes diese Wille eines ganzen Vol-

ser Vierjahresoi^ ^ufgabe zu lösen vermag. Die-
?eilstü^°de?p-°?r. ''t das wirtschaftliche

Nie Mrorbnung bes Fübrers.

Vbl8. Derlin, 19. Oktober. Der Führ er und Neichskanzler hat folgende
Verordnung erlasien:

„Verordnung zur Durchführung des Vierjahresplans vom 18. Oktober 1936."

Die Verwirklichung des von mir auf dem Parteitag der Chre verkündeten neuen
Vierjahresplans erfordert eine einheitliche Lenkung aller Kräfte des
deutschen Volkes und die straffe Zusammenfasiung aller einschlägigen Zuständigkeiten in
Partei und Staat.

Die Durchführung des Vierjahresplans übertrage ich dem Ministerpräsidenten General-
'oberst Gvring.

Ministerpräfident Göring trifft die zur Crfüllung der ihm gestellten Aufgabe erfor-
derlichen Maßnahmen und hat somit die Vefugnis zum Crlaß von Rechtsverordnungen
und allgemeinen Verwaltungsvorschriften. Cr ist berechtigt, alle Vehörden, einschließlich
der obersten Reichsbehörden, und alle Dienststellen der Partsi, ihrer Gliederungen und der
ihr angeschlosienen Verbände anzuhören und mit Weisungen zu versehen.

V-,chI-sgad-n, d-n IS. 0N°b-> ISZS. ^ Mhr-, ^ R-ichs,-nzl-,:

(gez.) Adolf Hitler.

Httml»m GSrings grWe Ailsgabe.

Dcs ganze deutsche Bolk steht bereit.

Die NSK. schreibt: Als der Führerin Nürnberg
die großen Ideen des Dierjahresplanes verkündete, als
er die Grundsähe entwarf, die dem deutschcn Volk
eine neue wirtschaftliche Lebensbasis geben
werden, da erklärte er: „Die Ausführung wird mit natio-
nalsozialistischer Cnergi« und Tatkrast erfolgen."

Cnergie und Tatkraft, ste waren das Geheimnis des
nationalsozialistischen Crfolges, sie werden es auch künf-
tig bleiben!

Ebenso wie damals, als der Führer seinen erstcn
Merjahresplan verkündete, so folgt auch diesmal dcr
großen Planung die zielbewußts Durchführung unmittel-
bar auf dem Fuß. Nach altem und bewährtem Grund-
sah des Nationalsozialismus ist einem Mann die Auf-
gabe und Vcrantwortung übergeben worden. Cincm
Mann freilich, der seine Cntschlossenheit und Tatkraft
nicht erst zu beweisen braucht.

Generaloberst Göring hat als Nationalsozialist und
alter Getreuer des Führers schon manche große staats-
männischs Aufgabe sowohl vor der Machtübernahme wie
nachher mit der ganzen Kraft seiner Persönlichkeit in An-
griff genommen und gelöst. Nunmehr ist er vom Führer
erneut in einer entscheidenden Frage der dcutschen Zu-
kunft an verantwortungsvollster Stelle eingeseht worden.
Denn es ist eine grotze Aufgabe, die Hermann Göring
übertragen wurde. Der nationalsozialistische Gedanke von
der Arbeitsgemeinschaft der Nation, der in dem. vergan-
genen Iahr in Deutschland zum Leben erweckt worven ist
— jeht wird er unter entschlostener Führuna und «nter
zielbewußtem Cinsah der Kräfte snder «ntschei-
dungsvollsten Frage der deutschen Zukunst seüi«
Bewährungsprobe abzulegen haben.

Wir wisten es: Auch dieses Ringen, das Ringen um
den neuen Vierjahresplan wird wieder ein Sieg wer-
den. Cin Sieg vor allem aber auch deshalb, weil das
deutsche Volk mit starkem Vertrauen den FSH-
rer und seinem Beaustragten Hermanu Göring ein leben-
diger Helfer sein wird bei dem Werk, das wiederum dient
dem Wohl und der Kraft der Nation.

klnd nicht umsonst sind die Nationalsoziali-
stische Partei und ihre Gliederungen in der
Verfügung des Führers besonders genannt und hervor-
gehoben: Sie, die politische Führungsorganisation der
deutschen Nation, wird in vordsrster Front stehen
beim Kampf sür diescs Werk, sie wird stolz und freudig
ihrem alten Vorkämpfer und Frontgenosten, dem Natio-
nalsozialisten Hermann Göring, helfen, die ihm vom Füh-
rer übertragene nationalsozialistische Aufgabe zur Tat
werden zu lastcn.

Wieder rst ein Ruf an Deutschiand ergangen
und wieder wird unser deutsches Volk zeigen, daß es ihn
h ö r t. Cs wird mit Disziplin, mit Tat und Cin-
sah dem Führer für seine große Idse und ebenso für
seine energischen und zielbewußten Cntschlüffe Dank sagcn.
*

Im Spiegel der Verlincr Preffe.

Zu der Uebertragung der Durchsührung des
Vierjahresplanes an den Ministerprästdenten General-
oberst Göring durch den Führer u»d Reichskanzler
nehmen sämtliche Verliner Morgenblätter in Leitaus-
sätzsn Stellung.

Der „Völkische Veobachter" schreibt u. a.: Die Idee
des Vierjahresplanes trägt in jciner mmcheuren Größe
den Stempel der Persönlichkeit, des Mutes und des
Weitblickes des Führers. Das deutsche Volk hat den
neueu Vierjahresplan richtig aufgefaßt: Als einen ent-
scheidenden Schritt zurVollendung seiner politischen,
wirtschastlichcn und nicht zuleht sozialen Freiheit. So
außergewöhnlich die Aufgabe selber ist, so außergewöhn-
lich müflen auch die Mittel zu seiner Durchführung sein.
Der Ausgabe werden Verordnungen, Gesehe usw. allein
nicht gerecht. „Die Ausführung wird mit nationalsozia-
listischer Cnergie und Tatkraft erfolgen," hat der
Führer selber gesagt. Auf disse Cnergie und Tatkraft
kommt es an. Indem der Führer Hcrmann Göring be-
stellt hat, hat er den Mann der stärksten Cncrgie und
Tatkraft, über den die Vewegung nach dem Führer ver-
sügt, hinter den Vierjahresplan gcstellt. Dem Partei-
genosfen Göring ist der Befehl erteilt: In vier Iahren
muß Deutschland in allen den Stossen vom Ausland gänz-
lich unabhängig sein, die irgendwie durch die deutsche
Fähigkeit, durch unsere Chemie rmd Maschinenindustrie
sowi« durch unseren Berabau selbst beschafft werden kön-
nen.' Nachdem dieser Befehl Pg. Göring gegeben wor-
den ist, wisten wir: „In vier Iahren wird Leutschland
wirtschastlich unabhänaig sein."

Im „Berliner Lokal-Änzeiger" heißt es: Die Durch-
führung des Vieriahresplanes bedeutet eine so gewaltige
und umfastende Mobilisierung aller Kräste
der deutschen Ration, daß stch heute im einzelnen noch
garnicht übersehen läßt, wieweit der Kreis der von
Göring zu erlastenden Rechtsverordmmgen in bestimm-
ten Fällcn gezogen wird. Das deutsche Volk hat in
Zeiten, in denen Göring wichtige Aufgaben im Austrag
des Führers löste, stets mit vollem Vertrauen seine
Mühen und seine Arbeit begleitet. Die Durchführung
des Vierjahresplanss erfordert nicht nur die Kraft eines
Mannes und der von ihm erwählten Mitarbeiter, sondern
die Kraft der deutschen Nation. Der Vierjah-
resplan erfordert ein enges und gemeinsames Handeln
von Führer und Nation übcr die Brücke dcs vom Füh-
rer beauftragten Mannes hinweg. Der Sieg dieses
Planes wird für das nationalsozialistische Deutschland
den größten Crfolg bedeuten. In diesem Sinn geht
mit dem Vertrauen dcr ganzcn Nation der Nationalsozia-
list Ministerpräsident Generaloberst Göring an scin Werk.

M

wirlicyas

werks,

trägt. *

MWse m Mdrid.

Ileberrumpelung der roten Truppen.

Paris, 19. Oktbr. Wie Havas aus Toledo über den
großen Crfolg der Nationalisten berichtet,
hatten stch die roten Truppen bei Naval Carnero
aus die Abwehr eines Angrisfes der nationalen Truppen
gefaßt gemacht und ihre dortige Front verstärkt. Dabei
scheincn ste ihre Toledo-Front entblößt zu
haben, was den durchschlagenden Crfolgder
nationalen Truppen in diesem Abschnitt mit erklärt. Der
Befehlshaber der Roten Miliz, Olias del Rey, hat
aus Verzweiflung über die Flucht seiner Abteilungen
Selbstmord begangen.

General Franco soll im übrigen die lehte Ent-
scheidung um Madrid besonders sorgsältig und ohne
unnühe Eile vorbereiten, denn er wolle keine unnötigen
Verluste, da in Madrid nicht eine umzingelte Alcazar-
Vesahung besrcit werden müste.

Vei den für die nationalen Truppen ersolgreichen
Kämpsen bei Illiscas wurde bereits nach kurzem Ge-
fecht die Widerstandskraft der nachts in Lastkrastwagen
von Madrid nach Illiscas geworsenen Verstärkungstrup-
pen gebrochen. Ihre Verluste erreichten binnen
wenigen Stunden 200 Tote. Illiscas soll unter dem
Vürgerkrieg wcnig gclitten haben. Allerdings hatte sich
ein großer Teil der Cinwohner auf das Land geflüchtet;

beim Cinzug der nationalen Truppen betrug die Cinwoh-
nerzahl etwa 6000 gegen sonst 14 000.

Vei Illescas sind 18 Geschütze in die Hände der Mi-
litärgruppe gesallcn. Gencral Mola betonte in einer
Ansprache: „Vor knapp einem Monat befreiten wir den
Alcazar, jetzt ist Oviedo frei. Ich kann versichcrn,
daß wir in weuigen Tagen in Madrid einziehen
werden."

Die Ilmgebung von Madrid als Kriegsgebiet.

Vurgos, 19. Oktbr. Die rote „Regierung" hat die
llmgebung von Madrid einschließlich der Stadt
Illiscas, die sich bekanntlich bereits in den Händen der
nationalen Truppen befindet, zum Kriegsgebiet er-
klärt.

*

Große Kriegsbeute in Oviedo.

Paris, 19. Oktbr. Nach Meldungen des Rundfunk-
scnders La Coruna haben die roten Vergarbeiter
vor Oviedo etwa 4000 Mann an Toten verlo-
ren. Den Nationalisten seien Tausende von Gewehren,
Hunderte von Maschinengewehren, mehrere Kanonen und
Kampfwagen als Beute in die Hände gefallen. Die Stadt
Oviedo habe in den drei Monaten, in denen um ihren
Vesttz gekämpft wurde, bcträchtlich gelitten. Fast alle
öfsentlichcn Gsbäude seien beschädigt worden. Die na-
tionalen Truppen hätten rund 300 Tote zu be-
klagen.

Ztallens WeMlmstll iii Berlin.

2luch ein Vesuch Süddeutschlands.

Verlin, 19. Oktbr. Der italienische Außenminister
Graf Ciano wird am Dienstag nachmittag als Gast
der Reichsregierung zum Vesuch des Reichsautzenmini-
sters Frhrn v. Neurath in Verlin cintreffen.

In B-gleitung des italienischen Staatsmannes be-
ftnden stch der Generaldirektor sür die europäischen An-
gclegLiih«k>ten, Gesandter Vuti. der Generaldircktor sür

Weltbild. M

die allgemeincn Angelegenheiten, Gesandtcr Graf Vi-
tctti, der Generaldirektor für den Dienst der auslän-
dischen Presse, Comm. Grazzi, sowie der persönliche
Ressrcnt des Außenministers, Comm. Anfuso.

Im Anschluß an einen mehrtägigen Aufenthalt in der
Reichshauptstadt wird stch Graf Ciano nach Süd»
deutschland begeben, um einer Cinladung des Füh-
rers und Reichskanzlers zu folgen.

»

Das deutsche Volk begrüßt in Graf Ciano, dem
Schwiegersohn Mussolinis, einen tatkräftigen Förderer
der deutsch-italienischen Freundschaftsbeziehungen. Anter
Graf Ciano ist die italienische Außenpolitik von der
frankreichergebenen Richtung abgewichen, als deren Ver-
treter der Amtsvorgänger Cianos, Suvich, betrachtet wer-
dcn darf, in dcflen Amtspcriode die Stresa-Konferenz
fiel. Graf Ciano, mit seinen 33 Iahren der jüngste
Minister Curopas, bekleidet das Amt des Autzen-
ministers scit 9. Iuni d. Is. Cr war vorhcr italienischer
Generalkonsul in Schanghai und wurde 1935 zum Mini-
ster ftir Presie und Propaganda ernannt. Vei Veginn
des abessinischen Feldzuges ging Graf Ciano als sreiwil»
liger Fliegerofftzier an die Front, wo er fich als Führer
eines Vombengeschwaders auszeichnete. Vekannt ist sei»
tollkühner Landungsversuch auf dem Flugplah von Addis
Abeba am Tag vor dem italienischen Cinmarsch, als die
Abessinier die Stadt noch beseht hielten. Mit durch-
löchertem Tank konnte er mit knapper Not noch nach
Desfie zurückgelangen. Kurz nach Veendigung des Abes»
sinierkrieges wurde dann Ciano vom Ducc zum Außen-
mintster ernannt.

Im Sommer dieses Iahres weilte bekantlich auch die
Gattin des italienischen Außenministers mit ihren bei-
den Kindern zu einem mehrwöchigen Besuch in Deutsch-
land.

Zttftönnig Ner Mchcn in Rnftlnnd.

Der Fünfjahresplan der Gottlosen.

Warschau, 19. Oktbr. Nach dcm „Fünfjahresplan
der Gottlosen" sollcn im nächsten Iahr sämtliche
Kirchen und Gebethäuser vom russischcn Voden
verschwinden. Im altcn Rußland gab es allein
etwa 120 000 orthodoxe Gotteshäuser. Vis jeht
wurde mehr als die Hälfte von ihnen zerstört,
die anderen wurden in Klubs für Gottlose, in Theater,
Läden, Speicher und Badcanstaltcn umgewandelt. Im
Iahr 1937 sollen auch die Kirchen vernichtet werden, die
bisher wegen ihrcs hohcn künstlerischcn und gcschichtlichen
Wertes erhaltcn blicben.

Diese barbarischen Ankündigungen crklären sich dar-
aus, daß in lehter Zeit überall ein wachsendes B e-
dürfnis dcr unterdrücktcn Vevölkcrung nach reli-
giöser Vetätigung festgestcllt wurde. Vor allem
auj dem Land sollen sich die Vauern trotz aller Verfol-
gungen und Strafen immer wieder zu gehcimen reli-
giösen Fciern zusammcnfinden. 'Weil sich die Lei-
ter dcr Gottloscnbcwegung auf die antircligiösc Haltung
der Vevölkerung nicht verlassen können, haben sie die Lei-
tung des Vernichtungswerks an den Gotteshäusern über-
all in die Hände von Fremden gelsgt. Zumeist sind da-
mit natürlich Iuden betraut wordcn.

4c

Das Bcmcrkenswcrte ist, daß die Iuden die christ-
lichen Kirchen zerstören, aber die Tempel der
I u den bleiben erhalten! Warum?

Der Chef der deutschcn Polizei, Reichsführer SS.

Himmler, in Rom.

Rom, 19. Oktbr. Der Reichsführer SS. und Ches
dcr dcutschcn Polizei, Himmler, traf am Montag kurz
nach 12 Uhr in Rom ein. Zu seiner Begrüßung waren
dcr Staatssckrctär im Ministcrium dcs Innern, Buffa-
rini-Guidi, der Chef dcr italicnischen Polizei, Senator
Vocchini, der PrLsckt von Rom und dcr dentsche Bot-
schaster von Hasj^ll auf dcm Flughafen Littorio zu-
gegen.
 
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