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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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„Heidelberger Neueste Nachrichten* — „Heidelberger Anzeiger"

Dienstag, 13. Oktober 1936

Nr. 240

Der Derzcht des Einzelnen.

DaS RMfte »»m Lag.

Tlnsmkatastrophe aus den Philippinen.

„Stellen Sie sich aber vor/ ries der Stellvertreter
des Führers seinen Volksgenossen zu, „was es bedeu-
tet, wenn für die unerhörte Summe von Z Milliarden,
das heißt ZOVV Millionen Mark, während eines Iahres
mehr Lebensmittel verlangt werden als vorherl Wun-
dert es da jemanden, daß es gelegentlich kleine Schwie-
rigkeiten gibt?l

Ich weiß, daß unser Volk es frcudig auf sich nimmt,
von Zeit zu Zeit etwas weniger Fett, Schwcinefleisch
oder dergleichen zu verzehren, im Vewußtsein, daß dasiir
Millionen Volksgenossen laufend etwas
besser ernährt werden als einst, da sie arbeitslos
waren.

Mit Stolz können wir seststellen, etwas zu wenig
Vutter für den Cinzelnen ist der Beweis sür den Erfolg
der Arbeitsschlacht, für die Gesamtheit: Der Derzicht
des Einzelnen bedeutet Gewinn sür Mil-
l i o n e n."

Cs sei eine alte wirtschaftliche Crfahrung, so führte
Reichsminister Heß weiter aus, daß der Preis für eine
Ware steige, wenn von dieser weniger vorhanden sei. als
qebraucht werde, und die Menschen mehr zu zahlen bereit
seien, um sie in der gewünschten Menge zu erhalten.

Dank dsr Organisation des Reichsnahrstandes sei es
trohdem qelungen, das Ansteigen der Preise
einer großen Zahl von Lebensmitteln, die die Cr-
nährung oer Maffe unseres Volkes darstellten, auch in
der Zenspanne zu verhindern, in der sie etwas
knapp sind. Wäre den Preisen freisr Laus gelaffen, so
stiege zum Beispiel in Zeiten der Butterknappheit der
Butterpreis derartig, daß nur die begüterten Volks-
genoffen sich Vutter kaufen könnten, und zwar in jeder
aewünschten Menge, während die anderen Volksgenoffen
leer ausgingen, weil sie einsach nicht in der Lage wären,
sich Vutter 'zu solchen Preisen zu leisten.

Der Reichsnährstand halte die Mehrheit der Le-
bensmittel in festen Grenzen und sorge dasür,
daß selbst während einer zeitweiligen Knappheit
eine gerechte Verteilung möglich sei,

oder, wenn dazwischen an einem Ort sins zu großs Ver-
knappung eintrete, bald ein Ausgleich vorgenommen
werde.

Weder ein Zwangssystem wie in Sowjetrußland,
noch ein Markensystem wie in der Kriegs- und Nach-
kriegszsit bei uns vermögen die Menge der zur Ver-
sügung stehenden Lebensmittel zu vergrößern, wohl aber
vermögs beides durch Aeberbürokratisierung die Schwis-
rigkeiten zu srhöhen und deswegen werde an eine der-
artigs Cinführung nicht gedacht.

„Wir wollen auch nicht vergeffen: Würden
einige Produkte nicht besser bezahlt, wäre
unsere Landwirtschaft zusammengebrochen. Denn
die Preise, die der Nationalsozialismus bei der Macht-
srgretfung sür einige landwirtschaftliche Produkte vor-
sand, waren Prsise, die der Marxismus qeschaffen hatte
zur Vernichtung des Vauernstandes, zu seiner Proletari-
sisrung und Volschewisierung. Wir wären schlechte So-
zialisten, wenn wir den Bauern um unserer Popularität
beim Arbeiter willsn verraten HLtten, denn wir hätten
damit schließlich die Gesamtheit und damit den Arbsiter
selbst schwer geschädigt — ja, der Vernichtung preis-
gegebsn!"

Keine Preissteigerungen!

„Selbstverständlich müßten diePreise derLe-
bensmittsl, die bisher stabil waren, auch künftig
stabil bleiben. Und der Nationalsozialismus wird
mit drakonischen Maßnahmen gegen jede Preissteigerung
vorgehen, die eine Ausnuhung eines vorübergehsndcn
Rotstandes darstellt. Der Nationalsozialismus wird da-
für sorgen, daß der gleichbleibende Durchschnitts-
bedars gedeckt werden kann zu gleichbleibenden Durch-
schnittspreifen. Der Nationalsozialismus wird
ebenso dafür sorgen, daß die Preise der Lebensmittel,
die im Lqus der Zeit etwas angestiegen sind, nicht wei-
terhin steigen.

Wer glaubt, auf Kosten der Gesamtheit mit dem
Lebensnotwendigsten Wucher treiben zu können,
wird den Nationalsozialismus kennen lernen!

Aber alle Maßnahmen können ebensowenig wie Marken-
systeme, Preiserhöhungen oder Lohnerhöhungen etwas
daran ändern, daß wir einige Lebensmittel heute noch
nicht in der Menge besitzen, in der wir sie benötigen."

Rudolf Hstz charaktsrisierte dann den Weg, der über
Lohnerhöhungen und die nachfolgcnden Preis-
erhöhungen ohne Vergrößerung der Produktion zur
Inflation führen muß — gemäß unserer einstmals
gemachten Crfahrung. Mit einem Hinweis auf Frank-
reich meinte er, es sei erstaunlich, wie wenig anscheinend
andsrs Länder aus solchen Crfahrungen zu lernen ge-
neigt seien. Wir aber haben aus unseren bitteren Erfah-
rungen gelernt: Den Leidensweg einer Inflation
wird unser Volk nicht wieder gehen!

Mr brauchen Rohstoff-Kolonieu.

Die Wege, die wir gshen, die gelegentlichen Schwie-
rigksiten zu überwinden, hat der Führer gewiesen:

kunst und Visseuschast.

sVonns Veethoven-Denkmal gcsichert.s Durch eine
Spende des Führers in Höhe von 22 000 Mark
ist ss jetzt möalich geworden, das schon seit langem ge-
plante Veethoven-Denkmal in Vonn zu errich-
ten. Seit vielen Iahren trug man sich in der breitesten
Oesfentlichkeit immer wieder mit dem Plan zur Crrich-
tung eines großen Nationaldenkmals für Deutsch-
lands qrößten musikalischen Genius Ludwig van Beetho-
ven. Das Denkmal, sür das der Vildhausr Breuer
bereits einen großen Entwurf geschaffen hat, sollte ur-
sprünglich auf einer Höhe oberhalb Vonns in weithin
sichtbarer Lage crrichtet werden und als Mittelstück eine
sitzende Figur Deethovens enthalten. Cin Verliner Ku-
ratorium wurds vor längerer Zeit gebildet, das auch die
Werbung sür den Brauerschen Plan aufnahm und Geld-
sammlungen veranstaltete. Disser Plan wurde jedoch im-
mer wieder hinausgeschoben, da die Kosten für das Denk-
mal in der geplanten Form auf rund 300 000 Mark ver-
anschlagt würdsn und die Bonner Stadtverwaltung bis-
hsr nicht an den Vorbersitungen beteiligt war. In einer
Sitzung der Bonner Ratsherrcn konnte dieser Tage
Oberbürgermeister Rickert mitteilen, daß durch die
Llntsrstützung des Führers nunmehr wsnigstens ein Schritt
zur Ausführung des gewaltigsn Projekts möalich ist.
Anter der Vedingung, daß die Stadt Vonn als Vauber-
rin austritt, hat der Führer, wie Oberbürgermeister
Ricksrt unter dem Veisall dsr Ratsherren mitteilte,
22 000 Mk. sür das Denkmal zur Verfüguna gestellt. Da
auch heute noch an eine Durchführung des Gesamtvorha-
bens nicht zu denken ist, ioll nun nock» dem Bsschluß dsr
Vonner Ratshsrren die Figur des Meisters, die ja das
Ksrnstück des großen Breuerschen Plans darstellt, allein
in Austrag gegeben werden.

sAusstelluna „Deutsche Preffczeichnung".s Im Haus
der Kunst in Verlin wurde am Samstag vom Reichs-
beauftragten für künstlerische Formgebung Hans
Schweitzer dis Ausstelluna „Deutsche Presse-
zeichnung" eröfsnet. Mit vielen hundert Originalen
und Revroduktionen aller Art und sonstiaen charakteri-
stischen Schöpfungen des deutschen Preffezeichners ausge-
stattet. wird sie zweifellos den Zweck erfüllen, der mit ihr
im wesentlichen verbunden ist: dem künstlerischen Ansänger
Anregung zu geben. den Zeichncr selbst aber zu erhöhter
Lsistuna und zur Crweitsrunq des Blickseldes anzuivor-
nen. Nicht zuletzt aber will sie auch dem lesenden Pu-
blikum, dem Laien, einen Cinblick in das so wicktige und
wsrtvolls Schasten des Pressezeichners geben. des-
sen Kunst — viel gesehen und doch viel zu wenig beach-

Hunderte von Toten.

Newyork, 12. Oktober. Nachrichten aus Manila
besagen, daß ein Taisun, der die Philippinen
heimsuchte, 310 Todesopfer gefordert hat. Hunderte
von Personen werden noch vermißt. Aus vier Provinzen
der Luzon-Insel liegen bisher nur unvollständige Be-
richte vor. Die genaue Zahl der Opfer wird erst dann
festzustellen sein, wenn das Hochwaffer zurückgegangen ist.
Man befüxchtet, daß noch zahlreiche Todesopfer unter
den Trümmern der eingestürzten bzw. fortgespülten
Wohnhäuser liegen. Der Taifun suchte am Montag wei-
tere Provinzen der Inselgruppe heim. Südlich von Ma-
nila wurden Küstendampfer von der tobenden See weit
auf den Strand geschleudert.

Schweres EtsevSahWffgluch in Kolumbien.

Bisher 60 Tote.

Paris, 12. Oktober. Nach einer hier vorliegenden
Meldung aus Vogota (Kolumbien) ereignete sich aus der
Cisenbahnstrecke von Bogota nach Puerto Llevano in
der Nähe von Alban ein schweres Cisenbahn-
unglück. Drei Wagen eines Militärzuges stürzten
in einen Abgrund. Bisher wurden 60Tote und
zahlreiche Verlehte geborgen.

— Ein furchtbares Derkehrsunglück trug sich am
Mvntag vormittag zwischen Dannenwalde und Lüders-

1. Die Welt gibt uns die Möglichkeit, Rohstosse,
die wir bisher kaufen mußten, in eigenen Gebieten
zu gewinnen, das heißt sie stellt uns Rohstosf-Ko-
lonien zur Verfügung. Diese Abgabe vo» Kolonien
liegt in ihrem eigenen Intereffe, weil wir sonst eben doch
gezwungen sein könnten, umjeden Preiszu
exportieren und damit die übrigen Erportländer zu
schädigen.

2. Erzeugung der notwendigen Roh-
stoffe im eigenen Land, soweit dies irgendwie
möglich ist. Und Sie wiffen, daß, wenn deutsche Chemiker
und deutsche Techniker etwas anpacken, das Ergebnis
nicht schlecht ist! Vereits sind Fabriken im Vau, die uns
in kurzer Frist aus manchen Gebieten unabhängig machen
werden vom Ausland.

Dabci kann das Ausland über eines beruhigt sein:
Mittels der Rohstofse aus eigenen Gebieten und mittels
dcr selbsterzsugten Rohstoffe werden wir nicht dazu
llbergehen, den Export neuerdings zu steigern und dabei
erst recht in Wettbewerb zu treten.

Produktion, Preffe und Löhne.

Wenn wir nicht müffen, verwenden wir unsere na-
tionale Arbeitskraft so wsnig als möglich dazu, irgend-
welche Völker mit allen erdenklichen Dingen zu versor-
gen, die sie bisher nicht kannten und nicht hrauchten. Äir
werdcn auch künftig Waren mit anderen Ländern tau-
schen, aber wenn wir ohne Steigerung des bisherigen
Cxportes qenügend Rohstoffe besihen, werden wir diese
in erster Linie dazu verwenden, Waren nicht sür die
Llusfuhr, sondern für unsselbst zu erzeugen.
So wie wir sestgestellt haben, datz dis Verknappung dis
Preise in die Höhe treibt, hat die Mehrerzeugung auf
die Dauer das gegenteiligs Crgebnis: Der Käufer
besommt mehr für sein Geld.

Denn auch hier wiederhole ich, was ich bereits sest-
stellte: Nicht darauf kommt es an, wieviel
Mark jemand erhält, sondern darauf, w i e-
viel er sich um seinen Lohn kausen kann.

Und wir werden dafür sorgen, daß der deutscheAr-
beiter einst der bestbezahlte Arbeiter der
Welt sein wird, gemäß seiner Leistung — denn der
deutsche Arbeiter ist auch derbesteArbeiter der
Welt.

Daß die Produktionssteigerung durch Steigerung
der Crzeugung eigener Rohstoffe erreicht werden wird,
wiffen wir endgültig seit der Verkündung des nsuen
Vierjahrplancs durch den Führer in Nürnberg.
Wir wiffcn, daß dieser neue Vierjahresplan ebcnso sicher
scine Crsüllung findet, wie der crste Vierjahresplan
seine Crfüllung fand.

Die Umstellung unserer nationalen Arbeit auf
Selbstproduktion vonNohstoffen in größ-
tcm Ausmaß und auf Verwendung der damit hergestellten
Waren im eigenen Land ist bestunmt nicht schwieriger
als die Schafsung von Arbeit überhaupt filr Millionen
und Abermillionen während des ersten Vierjahrplanes,
ist nicht schwieriger als die Crrsttung unseres Vauern-
standes vor dsr Vernichtung, ist nicht fchwieriger als die
Aufrüstung eines bis zum Lehten entwaffneten Volkes
angesichts derjenigen, welche diese Cntwaffnung einst er-
zwungen haben, als die Wiedsreinführung der uns vcr-
botenen allgemeinen Wehrpflicht, die mrlitärischs Be-

tet und gewürdigt — aus der Zeitung von heute nicht
mehr wegzudenken ist, und dis auch'im Zeitalter der
Phototechnik mit zu ihren wertvollsten Vestandtcilen ge-
hört. Cine mit Untsrfiühung des Instituts für Zeitungs-
wiffenschaft an der llniversität Verlin, des Märkischen
Museums, der Preußischen Staatsbibliothek zusammen-
gestellte klcine historische Schau birqt intereffante Ori-
ginalc und Reproduktionen, zum Teil in Vergrößerung,
die bis in das 16. Iahrhundert zurückreichen und den Ve-
schausr so in die Anfänge der Kunst des Preffezeichners
einführen.

sGeheimer Regierungsrat Vchagel ch.s In der
Nacht auf 9. Oktober ist in München, wo er auf der
Rückreiss von Meran an einer Lungensntzündung er-
krankte, der durch seine wiffenschaftlichen Werke in der
ganzen Wclt bekannte und hochgeschähts Germanist der
Gisßener llniversität Gsheims Rat Profeffor Dr. Be-
hagel im Alter von 82 Iahren gestorben. Mit ihm
ist ein grotzer Forscher und Lshrer auf dem Gebiet der
Germanistik heimgegangen. 48 Iahre lang gehörte er
dem Lehrkörper der Gießener Aniversitüt an, dreimal war
er deren Rektor. Am 3. Mai 1934 wurde ihm anläßlich
seines 80. Geburtstages von dem Reichspräsidenten von
Hindenburg die Goethc-Medaille verliehcn. Die Gieße-
ner Hochschul-Gesellschaft und die Hessische Vereinigung
für Volkskunde verdanken ihm ihr Cntstehen.

sDeutsche Auszeichnungen für mexikanischc Gelehrte.j
Aus Mexiko-Stadt wird telegraphisch gemeldet: In der
Deutschen Gesandtschaft wurde >m Beisein des mexika-
nischen Gesandten in Berlin, Leonidas Andreu Alma-
z a n, drei bekannten mexikanischen Gelehrten die Diplome
als Senatoren der Deutsch-Iberoamsrikanischen
Aerzte-Akademie überreicht, und zwar den Professoren
Dr. Fernando Ocaranza, Alfonso Pruneda und
Ioss Palacios Macedo. Ferner wurde hie Hum-
boldt-Medaille an Prof. Waldo Vargas Ma r-
tinez überreicht.

Kleine Notizen.

Die Neue Bachgesellschast (C. V., Sitz
Leipziq) hat den Reichsgsrichtspräsidenten Dr. Dr. Cr-
win Äumke zum Vorsihenden berufen an Stelle des
Reichsgerichtspräsidenten i. R. Dr. Dr. Walter Si-
mons, der aus Gesundheitsgründen zurückgetreten ist.

Auf der Münchener Ausstellung „Die Straße
des Führsrs in der Kunst" hat die deutsche Künst-
lerschaft mit ihren Schöpfungen einen großen Crfolg, >enn
bisher konnte sie für rund 50 000 Mark an Oelgemäl-
den und Radierungen absehen.

dvrf (Mecklenburg) zu. Ein mit sünf Personen besetzter
Kraftwagen aus Lychen raste in einer Kurve ge-
gen einen Lastzug. Dei dem Zusammenstoß wurde der
Personenkraftwagen umgeworfen und zertrümmert. Don
den Znsassen wurden ein Mann und eine Frau so-
fort getötet, während drei weitere Männer in fchwer-
verlehtem Zustanü in das Städtische Krankenhaus Gran-
see eingeliefert werden muhten.

— Angeschiitzter Bahnübergang fordert drei To-
desopfer. An der Eisenbahnstrecke Lauenburg—Dütow
(Pommern) ereignete sich am Montag ein schwerer Der°
kehrsunfall, der drei Lvdesopfer forderte.
Der fahrplanmätzige Personenzug aus Dütow erfahte
kurz vor Lauenburg an dem unbeschrankten Dahnüber-
gang bei der Siedlung Aehhorn einen mit vier Per-
sonen besehten Kraftwagen und schleifte ihn etwa
60 Meter weit mit. 2lus dem Vvllig zertrümmerten Wa-
gen konnten der Molkereiverwalter Rettke aus Diet-
zig, sein 17 Jahre alter Sohn, sowie dessen Freunb,
der 13 jährige Heinz Besser aus Lauenburg nur als
Leichen geborgen werden. Der vierte Jnsasse, der
Lehrer Franke aus Schlawe, wurde in bedenklichem Zu-
stand ins Krankenhaus gebracht. <

— Explvsion in einer SHWeizer Munitioasfabrik.
2n Altdorf im Kanton Llry ereignete sich in einer
Munitionsfabr'k eine Explosion. Drei Ar-
b «iter wurden getötet. Auherdem erlitten ein Ar-
beiter schwere und zwei Arbeiter leichtere Derletzungen.

„Hindenburg" in Frankfurt gelandet.

Frankfurt a. M., 12. Oktober. Von seiner 10. und
11. Nordamerikafahrt kommend, landete das Luft-
schisf „Hindenburg" am Montagvormittag um
10.47 Ahr auf dem Flug- und Luftschiffhafsn Rhcin-
Main.

sehung der Gebicte am Rhein, die Wiederherstellung
unserer Chre vor der Wclt! Wie gering ist das Wagnis
einer allmählichen und sy st e m ä L i s ch s n llmstel-
lung unserer Wirtschaft gegenüber dsn Wagniffen,
die der Führer in den vergangenen vier Iahren auf sich
nahm.

Durch sein entschloffenes außenpolitisches Handeln
errang der Führer der Nation die politiiche Frei-
heit. Durch sein entschloffenes wirtschaftspolitisches
Handeln wird der Führer der Nation die wirtschaft -
liche Freiheit erringen.

Cs seien zum Teil recht nüchterne Wahrhsi-
ten gewsssn, dis er seinen Volksgenoffsn habs sagen
müffen, so fuhr der Stellvertreter des Führers sort. Aber
er habe sie ausgesprochcn, um die Zusammenhänge
klarzumachen, die das Schicksal aller Volksgenoffen be-
stimmen. Das deutsche Volk möge sehen, was seine leiten-
den Männer in der Crkenntnis dieser Zusammenhänge
alles täten, was möglich sei, langsam für alls bessere
Lebensbsdingungen zu erkämpfen, und daß be-
sonders der Führer unermüdlich die Voraussehungen
schaffs, um alle auch matericll immer mshr teilnehmen zu
laffen an dem großen Aufschwung, den unser Volk ins-
gesamt nimmt.

Viel waren der festen Aeberzengung, daß unserem
Volk bis zur Genesung der Hungertod von Hundert-
tausenden, ja Milltonen nicht erspart bleiben könnte.

Was bedeutet gegenüber dem furchtbaren Schicksal,
das uns noch vor wenig Iahren bedrohte, wenn
heute gelegentlich einmal etwas zu wenig Fett,
ctwas zu wenig Schweincfleisch oder derqleichen
vorhanden istl

Was bedeutct es, wenn wir obendrein wiffen: dieser
Mangel ist der Ausdruck von Gesundungskri-
sen — denn wir wiffen, daß cin gelegentliches Zuwenig
das Zeichen dafür ist, daß Millionen in Arbeit und Brot
kamen und daher sich nur solche Lebensmittel kaufen.
Freuen wir uns über diese Zeichen des Crfolges. llnd
sehen wir unseren Stolz darein, uns, wenn nötig, vor-
übergehend mit anderen Lebensmitteln zu behelfeu. Setzen
wir unseren Stolz darein, die Anweisungen des Reichs-
nährstandes zum Sparen von Nahrunqsmit-
teln, zum Kampf gegen den Verderb ge-
nauestsns zu befolgen!

Ein AMS an die Hausstaven.

Mit einem besonderen Appell wandte sich Rudolf
Heß an die deutschen Hausfrauen, denen er
zurief:

„Sie, meine deutschen Hausfrauen, besinsluffen nicht
nur — darüber wollen wir uns doch nichts vormachen —
die Laune ihrer eigenen Männer, sondern von ihnen, von
der von ihnen ausgehenden Stimmung hängt die Stim-
mung des deutschen Volkes wesentlich mit ab.

Iede gute Hausfrau wciß, wie sie ihre Familie in
guter Stimmung hält, und besondcrs diejenigen, die ein-
mal — unabhängig von der Gesamtlage — persönlich
wirtschaftlich ernstere Zeiten haben durchmachen müffen,
wiffen, wie man mit einfachen Mitteln eben durch die

Sozialdemokraten Hand in Hand mit der
verbotenen KPD.

Danzig, 12. Oktober. Im Zusammenhang mit den
Cnthüllungen über das illegale Treiben
der Danziger sozialdemokratischen Partei veröffentlicht
der „Danziger Vorposten" am Montag ein Rundschrei-
ben des kommunistischen Danziger Volkstagsabgeord-
neten Plenikowski, der in engster Verbindung zum
hiesigen sowjetrussischen Gcneralkonsulat
steht.

Aus diesem Rundschreiben, das an alle oppositio-
nellen Danziger Abgeordnetcn gerichtct ist, geht einwand-
frei hervor, daß aüch in Danzig zwischen den Oppo-
sitionsparteisn, insbesondere zwischsn dsr KPD.
und der SPD. bereits über dieSchafsung einer
„Volksfront" verhandelt worden ist. Das Schreiben
Les kommunistischen Abgeordneten ist umso bsmerkens-
werter, als die K o m m u n i st i s ch e Partei in Dan-
zig bereits seit drei Iahren verhoten ist.

Gleichzeitig vsrösfentlicht das genannte Vlatt eincn
Aufruf des bereits srwähnten kommunistischen Abgeord-
neten, in dem unter Hinweis auf andere Länder wie
Frankreich und Spanien die tzerstellung einer marxi-
stischsn Cinheitsfront gesordert wird.

Der „Danziger Vorpostsn" bemerkt dazu solgendes:

„Diese beiden Schriftstücke, übsr deren Cchtheit ksin
Zweifel bestsht, sprechen deutlich genug davon, datz die
Volksfrontstimmung, dis in Spanien und
Frankreich marxistische Clemente an die politische Füh-
rung brachte, auch in den Hirnen der Danziger marxisti-
schen Kreise herumspukt.

Die Veziehungen der Danziger Marxisten zur
Außenwelt und ihr« internationalsn Verbindungen recht-
fertigen die Annahme, daß dis Absichten dsr Dan-
zig'er Staatssaboteure von außenher unter-
stützt werden und ihre Pläns von autzerhalb unse-
rer Landesgrenzen gefördert werden. Wir geben der
Danziger Öeffentlichkeit diese Dokumente zur Kenntnis
und srneusrn unssren Ruf an die Regierung,
alles zu unternehmen, um den Danziger Staat zu
schützen, der in Gefahr ist."

Der belgisch« Kommunistenführer Iacquemotte
gestorben.

Vrüffel, 12. Vktober. Der Führsr der belgischen
Kommunistischen Partei, Abgeordneter Iacquemotte,
ist auf der Rückreise nach Vrüffel im Eisenbahnzug
plötzlich gestorben.

— Els Personen, die nach einwandfreien Feststcl-
lungen in Wien als Sendlinge Moskaus tätig
waren, wurden verhaftet.

— Der jugoslawische Kriegsminister Maritsch ist am
Montag von Paris nach Stratzburg gsfahren.

Hausfrauenkunst auch dann ein gutes Cffen bereiten kann,
wenn es einmal entweder kein Fleisch oder keine Dutter
oder keine Cier enthält.

!lnd die tüchtigen deutschen Hausfrauen
wiffen, was fie zu tun haben, um im Dienst diescr großen
deutschen Familie: des deutschen Dolkes zu wirken, wenn
dieses vorübergehend kleine Notstände überwind««
muß. Sie kaufen eben ein, wie es im Interesie der großen
deutschen Familie liegtl

Sie versuchcn nicht unbedingt das zu kaufen, was ge-
rade weniger am Markt ist, sondern sie kaufen von dem
viel, das reichlich vorhanden ist und verwenden es so,
datz es ihren MLnnern und ihren Kindern gerade beson-
ders gut erscheint und besonders gut schmeckt. Keine gute
Hausfrau trauert gerade dem Viertelpfund Schweine-
fleisch nach, das ste nun einmal nicht bekommt.

Iede gute deutsche Hausfrau ist zu ihrem Teil eine
Mutter des deutschen Volkes. Sie hat in vielen Fäl-
lengleiche und höherePslichten zu ersüllen
als die Männer dieses Volkes, die ihre Haltung achtcn
und ehren werden. Deutsche Frauen, zeigt, was ihr
könnt!"

Wir find eine ehrliche Schilksalsgemeinschaft.

„Wsnn in Deutschland," so fuhr Nudolf Hetz fort,
„Führer und Gefolgschaft miteinander einen Aebel-
stand besprechen und miteinander klar werden, wie er
zu beheben ist, so folgert das Ausland sehr eilfertig,
gottlob, die Deutschen fangen unter der Hitlerschen Füh-
rung zu hungern an und die deutsche Wirtschaft zerfällt.
Disses Ausland, möge sich beruhigen. Wir Deutsche ha-
! ben voreinander nichts zu verbergen. Cs wäre so-
wohl töricht, wenn die deutsche Regierung jede Sorgs
auf das Volk abladsn würde, wie es töricht wäre, dem
Volk nicht zu sagsn, in welcher Lage es sich besindet, und
was zu tun ist zum allgemsinen Wohl."

„Wir sind eine ehrliche Schicksals-
gemeinschaft! llnd wir werden immer unbe«
schadet deflen, was die anderen draußen glauben
oder erzählen, als Führende oder Geführte dieser
Schicksalsgemeinschaft osfen voreinander stehen.

Was ist denn schließlich schon das Motiv derer drau-
ßen, die so sehr bei uns den Hunger erhosfsn?

Cs ist ja doch nur das letzts kleine Hälmchen, an
das sie sich in ihrer Sehnsucht klammern, es möge doch
endlich in ber großen Auseinandersetzung: Hier jüdischer
Bolschewismus, hier deutscher Nationalsozialismus, der
Nationalsozialismus einmal eine Position oder eins
Schlacht verlieren, damit man doch noch hoffcn
könnte, daß Iuden und Volschewiken noch einmal in
Dsutschland siegreich werden! Diesem Ausland müßtcn
wir sagen, eshofft umsonst!"

„Wir aber wollen glücklich sein, daß uns schlimmstcn
Falls an einigen Tagcn im Iahr einmal der Butterauf-
strich sür das Vrot und nicht das Vrot selbst sür Mo-
nate fehle, wie in dem gepriesenen Land des Glücks und
dsr Wohlfahrt der Maffen, in Sowjetrußland. Cs
wiss« die Welt, wie jedcr Cinzelne von uns, der einmal
einen Dlick in andere Länder tun konnte, daß Deutsch-
land das sozialsteLand derCrde ist."

Jeder KdF.-Fahrer, der soziales Elend drauhen
mit eigenen Augen gesehen hat, würde ihm recht geben,
so sagts Audolf Heh, wenn er ausspreche, dah jedec.
der von drauhen in die Heimat kommt, sie mit dem
Gefühl beträte: Gott sei Dank! Jch bin wieder in
Deutschland, dem Deutschland, des wahren sozia-
len Geistes.

„Jmmer, wenn wir einen kleinen Derzicht lei-
sten müssen, wollen wir dankbar sein, dah wir ge-
rettet wurden vor dem Schicksal SowjetruhlandB
und vor dem Schicksal Spaniens!"

Wer wolle dem unendlichen Leid. dem Elend und
der 2kot. das die Dölker dieser Länder zu ertragen hät-
ten, gegenüber ausstöhnen und sagen: „2a. aber ich
habe heut' ein Diertelpfund Butter zu wenig bekom-
men." Wir seien dem Führer und dem Höheren, der
den Führer uns sandte, dankbar, dah wir unser
tägliches Brot hätten, dah wir ein einiges
Volk geworden seien, gleichwertige Genossen, die sich
gegenseitig helfen, und die in Frieden und Auhe schaf-
fen könnten für sich und ihr Dolk, das ein starkes Heer
schütze, und das auch drauhen durch kampfstarke Schiffe
gesichert sei.

Mit einem Dankesgruh an den Führer, der auf-
stieg aus den Deihen des schaffenden Volkes und kraft
seiner Fähigkeit und kraft seiner Liebe zu diesem Volke
der Führer wurde, schloh Audolf Heh seine eindrucks-
volle Rede, die mit stürmischem Deisall aufgenommen
wurde.

Empfänge beim Führer. Der Führer und
Reichskanzler empfing am Sonntag auf dem Obersalz-
berg im Veisein von Staatssekretär Funk den Präsiden-
ten des Reichsfremdenverkchrsverbandes, Hermann Cs'
fer, zum Vortrag.

Vom Trefsen der Alten Garde. Reichsorganisa'
tionsleiter Dr. Lsy richtets, laut NSK., an den Füh'
rer folgendes Telegramm: „DieAlteGarde der
politischen Führung der Partci, die Politischen Leitec,
SA., SS., NSKK. und HI. grüßen von ihrer Fahri
durch den Gau Hesien-Naffau den Führer in Liebe und
Dereyrung."

*

Auslandsreise der Linienschisfe „Schlesien" und
„Schleswig-Holstein".

Wilhelmshaven, 12. Oktober. Am Montagmittag
haben die bciden Linienschiffe „Schlesien" u»d
„S ch l e s w i g - H o l st e i n", die als Schulschisf^
in Dienst gestellt sind, ihren Hsimathafen Wrlhelmshave«
verlaflen, nachdem am Samstag schon der Kreuzer „CM'
dcn" die Auslandsreise in den Indischen Ozean angs-
tretcn hatts. Die Reise geht nach Südamerika. Dir
„Schlesien" wird dabei zuerst Madeira anlaufen, wäh'
rend die „Schleswig-Holstein" die Kanarischen Inseln bc-
sucht und von dort über Las Palmas nach Pernambucl'
weiterfährt.

Me KüWse I« SpWie».

Maflenermordung von Geiseln.

Paris, 12. Oktober. In San Martin selbst wur-
dsn vor der Cinnahme durch die Nationalisten drei'
hundert Geiseln von den Roten erschosscv-
Das gleiche Maffenmorden fand in Sigusnza statt, vw
sich auch ein Vischof unter den Opfern befindet.

In Ll Tiemblo in der Provinz Valladolid habe"
dis Roten vor der Cinnahme durch die Nationalen 1 6 0
Geissln srmordet, darunter zwsi rechtsstehend^
Abgeordnete.

Derzweifelte Stimmung bei den Roten.

Sebilla, 12. Okt. Zahlreiche Kommunisten, ^
bei den Kämpfen in der Provinz Avila von den n«
tionalen Truppen gefangengenommen worden sind, s"i
ler übereinstimmend erklärt haben, dah die Stins.
m u ng in den Reihen der roten Miliz verzweif ^
sei. Ein groher Teil dieser roten Truppen sei bcreO
nach Madrid zurückgekehrt, weil sie zu der Einsicht
kommen seien, dah ein weiterer Widerstand ""
möglich sei und den sicheren Toö bedeute.

Marxistische Nmtriede i» Da»M.

Ielltsches Reich.
 
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