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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9513#0227

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Nr. 167

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„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"

Mrmtag, 20. Iuli 1936

Seite 9

StiiMk S»wlmm-MMttschl>fte» iii Kalberilatl.

Meitt Aavoritenjiege. - Zahlreiche neue Bettletttungvn. - Srei Rekorde von öetnz Arenbl.

Der erjte Lag.

Zwöls Wettbewerbe. — Vier neue Meister.

.. 3n Halberstadt nahmen am Lamstag die dies-
^rigen Deutschen Schwimm-Meisterschaf.

ihren Ansang. 2lm ersten Tag wurden zwöls Wctt-
°werbe entschicdcn. bci dcnen acht M e i st e r dcs Dor-
^hres ihre Titel ersolgreich verteidigen
wrnten. In den übrigcn vicr Wettbewerben aab es neue
-vrejster.

in .^^^mivringen der s?rauen holte sich
ivi-^^Esenheit der Titelverteidigerin Sertha Schieche die
A??" s" beste Iorm gekommene Frankfurlerin Anni
NiM hen Meistertitel mit 82,60 Punkten vor ihrer
st.^wannin Escheidt und der Hamburgerin Köhler.
din? un Kunstwringen der Männer war der Titelvertei-
. »er. Mahrauu iBerlin) nicht am Start. Hier unter-
jn.'ch der Dresdner E. Weist seine bisherigen guten Lei-
.ungen,- er stegte mit 150.21 Punkten vor dcm als sfavo-
wn angesehenen Wünsdorser Leo Esser und dessen Ka-
"eraden Lorenz.

Ueber 100 Meter Kraul gewann bei den Män-
2 der Titelhalter Helmuth Kischer (Bremen) in 59,2
h-elunden vor seinem Klubkameraden Heibel und dem
^cagdeburger Leiko Schwarb. Bei den Frauen gab
rs, "m?" ^.00 Meter B r u st durch die Vorsahressiege-
na. „ ^EHa Genenger (Krefeld) einen neuen Sieg und
, L 3:W,7 eine neue Freiwasser-Iabresbestzeit. Auch im
i-!,? eter-Rückenschwimmen -der Männer
r?vte stch mit Hans Schwarz (Wünsdorf) in 1:10 der
L°riatzressieger wieder erfolgreich durch. Hellas Magde-
gewann die4 mal200-Meter-Bruststaffel
?"rh m diesem Iahr. Die Elbstädter siegten in 11:48,6
c^GIadbeck 1913 und dem Ersten Frankfurter Schwimm-

->».Einen neuen Staffelmeister gab es über 4 mal
Meter K r a u I. Hier gewann der Bremiiche
c-'chwimmverband in 9:36 vor Waspo (Stettin), während
^r Voriahressieger Magdeburg 96 mit dem dritten Plab
?«rtiebnehmen mukte. Einen neuen Rekord gab es in
?er 3 mal 200-Meter-Frauen-Brust-Staf-
durch die Charlottenburger „Nixen", die in 9:51,2
öewannen und damit den Rekord um 10,6 Sekunden ver-
-Äerten. Ruth Halbsguth verteidigte ihren Titel im
.00 - M e t e r - K r a u l der Frauen erfolgreich durch
Men ülberlegenen Sieg in 5:51,7 vor der Offenbacherin
§?sel Sickenberger, die in 6:13,4 die Reichenbacherin
Aollfeld auf den dritten Plab verwies. Einen neuen
Ueistsr gab es dann wieder über 400 Meter Kraul der
L'eanner und zwar durch den Bremer F r e e s e, der in
7^00.4 aewann während der Vorjahresmeister Nüske
'«tettin) mit dem vierten Plah vorliebnehmen mnstte.

, Jn den Staffelwettbewerben der Ber-
?.'ne ohne Winterbad vermochte Poseidon Worms
we beiden im Vorjahr errungenen Titel erfolgreich zu
"erterdigen.

Die Entscheidungen vom Samstag:

Turmspringen Frauen: 1. und deutsche Meisterin
Anni Kapp Allianz Frantfurt) 32,60 Punkte: 2. Eschetd
(DSV Frankfurt) 32,45 Punkte: 3. H. Kohler (Hamburg)
31,29 Punkte.

100 Mcter Kraul Männcr: 1. und deutscher Meister
Helmth F i s ch e r (Bremen) 59,2 Sekunden: 2. Heibel
iDremen, 1:00,1 Minuten: 3. Heiko Schwarb (Magde-
burg) 1:00,6: 4. Jabusch (Magdeburg) 1:02,4: 5 Wille

(Berlin) 1:03; 6. von Erckenbrecher (Berlin) 1:03,2: 7.

Mendrzvcki (Stutgart) l:04,2: 8. Laugwid («tuttgart)
1:04,2: 9. Leisewitz (Bremen) 1:04,4; 10. Diebold

(Berlin) 1:04,6.

200 Meter Brust Fraucn: 1. und deutsche Meisterin
Martha Genenger (Kreseld) 3:02.7 (neue Freiwasser-
Bestzeit): 2. Hanni Hölzner (Plauen) 3:07,5; 3. Trude
Woüschläger (Duisburg); 4. Traute Engelmaun (Berlin)
3:11.

100 Mctrr RUckcn Männcr: 1. und deutscher Meister
Hans Schwarz (Wünsdorf) 1:10: 2 Schlauch (Wunsdorf)
1:11,1: 3. Simon (Gladbeck) 1:12,2: 4. Gerstenverg

(Magdeburg) 1:12,2.

4 mal 200-Metcr-Bruststaffcl, Männcr: 1. und deut-
scher Mcister Hellas Magdeburg (Ramme, Ohr-
dorf, Rückewolt. Köhne) 11:48,6: 2. Gladbeck 1913 11:c>4,3:

3. l. Frankfurtcr Schwimmclub 12:15,6: 4. ASV Breslau
12:22,7: 5. Berlin 78 12:30,2.

4 mal 200-Mcter-Kraul-Staffcl. Männcr: 1. und
deutscher Meister Bremischer L>V (Heibel, Leisewitz,
Freese, Fischcr) 9:36; 2. Waspo Stettin 9:53,8: 3. Mag-
deburg 96 9:55,5 : 4. Schwaben Stuttgart 9:56,2: 5. 1.

Frankfurter Schwimmclub 10:07,9.

3 mal 200 Meter Bruststaffel F-rauen: 1. und deut-
scher Meister Nixe Charlottenburg (Käthe und
Hanni Knuth. Traute Engelmann) 9:51,2 (neuer llke-
kord): 2. Schöneberger Damen-SV 10:00: 3. Nixe Mag-
deburg 10:07,5: 4. Stillinge Dessau 10:22; Krefeld nicht
angetreten: bisheriger Rekord: 10:01.8.

400 Mcter Kraul Frauen: 1. und deutsche Meisterin
Ruth Halbsguth (Nixe Charlottenburg) 5:51,7; 2.

Rosel Sickenberger (Offenbach 96) 6:13,4: 8. Zollfeld

(Reichenbach) 6:14,4.

400 Meter Kraul, MSnner: 1. und deutscher Meister
Freese (Bremen) 5:00,4: 2. Plath (Berlin) 5:05; 3.
Ahrendt (Berlin) 5:07: 4. Nüske (Stettin) 5:08,2.

4 mal 100 Meter-Kraulstaffel für Bercinc obne Win-
terbad: 1. und deutscher Meister: Poseidon Worins
4:35,8t 2. SV Hof 1911 4:38,6: 3. SV Oppeln 4:40,6;

4. 1. llkathenower SC 4:46: 6. Delphin Wittenberg 4:48,5;

3 mal 200 Mcter-Bruststaffcl Fraueu V. o. W.: 1-

und deutscher Meister Poseidon Worms 10:28,6:
2. SV Hof 1911 10:43,7; 3. SV Friesen Kottbus 11:02,2.

Kunstspringcn, Männcr: 1. und deutscher Meister
E. Weik (Dresden) 150,21 Punkte: 2. Esser (Müns-
dorf) 189,26 Punkte: 3. Lorenz (Wünsdorf) 126,01: 4.

Haster (Berlin) 124,55 Punkte; 6. Hoff (Spandau) 124,04
Punkte.

Svaniwiibe Kömpfe am Svmitag.

Sroßartlge Letftunsen der Kunstjvrlnger.

Olga Ientsck-Iordan und Ehrhard Wciß.

Jn der Nackt vom Samstag zum Sonntag war über
valberstadt ein starkes Gesvitter niedergegangen, und ein
Mweise überaus heftiger Wind machte die sonst so herr-
"cke 50 Meter-Bahn wellig. Schon um 9 Uhr früh wurde
M.Sonntag das Programm zur Deutschen Schwimm-
^eisterschaft fortgesetzt. Das Kunstspringen für Frauen
'"ax der erste Wetttzewerb.

Olga Ientsch-Iordan hat ibre Form wieder.

. Bereits nach den ersten bier Pflichtübungen lag un-
wre Europameisterin Ölga Ientsch-Iordan mit 38,33
jLunkten knapp vor der hoch veranlagten L-chönebergerin
)?use Heinze, die trotz eincr schweren Mandelentzündung
i'ud sast 39 Grad Fielbcr mit 36.26 Punkten hier den zwei-
Platz hielt. Für ihren Auerbach erhielt sie 15,58
t^unkte und damit die höchste Bewertung im gauzen Wett-
uewerb. Auch in der Kür war Olga nicht zu schlagen.
K-rotz des starken Windes kam jeder ihrer Sprünge derart
Mer und ästhetisch schön, daß ihr mit 76,65 Punkten der
N'eg und die Meisterschaft nicht zu nehmen war. Frau
s-sentsch-Jordan ist heute wieder vollauf in Form, ja,
^'elleicht noch besser als vor zwei Iahren in Magdeburg,
"w ste Europameisterin wurde.

Wciß amerikaniscke Klaffe.

. Für Fachleute und Laien die Ueberraschung des Ta-
8,es war der junge Dresdner „Iehnnv" Weik, der am
^ortag durch sein überragendes Können deutscher Mei-
!^er im Kunstspringen geworden war. Der erst im letzten
Mhr so stark nach vorn gekommene Schüler des Reichs-
Tenners Kefer (München) hat von dem amerikanischen
d^.hinpiasieger Harold Smith derart viel übernommen,
man ohne weiteres behaupten kann, Weik hat die
^werikanische Schule vollauf erfakt. Seine Sicherheit,
allem atzer seine Eleganz in jeder, auch noch so
'rinen Bewegung haben nns fast über Nacht einen inter-
Mtional stark zu beachtenden Meister beschert. Mit 123,46
L.unkten wurde Weik auch vom Turm deutscher Meister.
j7'"e grokartige Leistung, wenn man bedenkt, dak der
k,u"Se Sachse den Frankfurter Europameister und Titel-
rWeidiger Hermann Stork, der auf 122,54 Punkte kam,

k. Magen mukte. Die Berliner Viebahn, Hoff — Oester-
sVchs Meister — und Ziegler belegten den dritten bis
Mnften Hlatz. Nach den vier Pflichtübungen lag der
weraus sicher springende Stork noch mit 49,67 Punkten
M Weik mit 49.39 und Aiegler mit 42.39. Haff und
Zpbahn in Front. Die Entscheidung fiel in dsr Kür.
Mrk und Weisi lieferten sich einen grokartigen Kampf.
5/we hatten keinen Versager, hielten Nerven und Kör-

vollkommen in der Gewalt. Die bis auf alle Klei-
Meiten ausgeprägte Eleganz entschied für Weik.

Kunstspringen für Frauen: 1. Olga Ientsch-Iordan
^kixe Charlotenburg) 76.65 Punkte: 2. Daumerlang (Nixe
>Mlotenburg) 75,58 Punkte: 3. Heinze (Schöneberger
^C) 70.02; 4. Kavp (Frankfurt) 68,40 Punkte.
s,, Turmspringen für Männer: 1. Ehrhard Weik (Nep-
iN.DreSden) 123,46 Punkte: 2. Stork (Frankfurt/Main)
,42 54 Punkte: 3. Viebahn (Spvg. Berlin) 107,64 Punkte:

' Hoff (Spandau 04) 104,46 Punkte.

Als am Nachmittaff die Entscheidungskämpfe began-
zTÜ^lag wieder eine leichte Schwüle üöer Halberstadt.
^O Zuschauer hatten sich eingefunden.

Plath vor Fischer und NLske.

K Die erste Entscheidung fiel im 200-Meter-
»zf- o u l s ch w i m m e n der Männer. Der junge Berliner
t->D7? stegte in der auf der schweren Bahn ausgezeichne-
»?>.Äeit von 2:19F vor Fischer mit 2:19,8. Freese (2:22,2)
„-".Heibel (2:22,4), Heiko Schwartz (2:22,5) belegten die
""chsten Plätze.

„Gisela" schwamm in 1:06,7 Minuten Rekorb.

>». Mit Spannung erwartete man das erneute Zusam-
i>.?"treffen von Gisela Arendt und Jnge Schmitz (Span-
d»? 04) stber 100 Meter Kraul. Selten sah man einen

l. hhrt verbissenen und energischen Endspurt bei der Char-
d/.,Murgerin. Mit 1:06,7 Mmuten verbesserte sie ihren
i» ,'chbn Rekord um 5/10 Sekunden. Inge Schmitz wurde
ll vV^.2 Zweite vor Lohmar (1:11,5), Halbsguth (1:

Groth (1:12,2) und Sickenberger (1:12,5).

I. Balke vor Sietas und Heina.

!ck>n,^in spannendes Rennen lieferten sich die
scho-"umcr. über.,200 Meter. o-z«

Mit 2:48,4 hatte

Brust-

Balke

die beste Vorlaufzeit geschwommen, im Endlauf
go "'e er aber erst sein ganzes kämpferisches Können zei-
!»>,' ehe er Altmeister Sietas im Endspurt niederringen
Auf gleicher Höhe wurde in 35,2 Sekunden ge-
und die 100 Meter in 1:18,5 erreicht. Mit einer
te„ "Lrlange Vorsprung sieate Balke m der ausgezeichne-
te» Eit von 2:44,8 vor Sietas, der mit 2:46 den zwei-
"nd belegte. Sietas dürfte damit wie in Amsterdam
v-os Anaeles Deutschland wieder bei den Olvmpischen
" berireten. Der Titelverteidiger Arthur Keina
M,7?^dorf) hielt mit 2:48,5 den „Pechvogel" Paul
(Göppingen) (2:50,8), Ohligschläger (2:61,8) und
"nnich (2:54,g, nieder.

n»ck>D,n den Stasfeln überragten sowohl am Samstag als
bvrd eronntag der Bremische SV, Nixe Charlotten-
Ii»,^',-»^agdeburg W und Hellas Magdeburg. Plath (Ber-
(Dortmund), Gisela Arendt und Frau Iensch-
N>aren die Meistcr, die am Sonntag ermittelt
dex Bwr neue deutsche Rekorde waren die Ausbeute
!ch»iD(?nntagskämpfe. Dex Berliner He i n z Arendt
veu?A"! "" Verlauf der l 500-Meter-Freistil gleich drei
lsin. '(Tkorde über 800, 1000 und 1500 Meter herans und
^vhwester. G i s e l a A r e n d t, erreichte über 100-
vr-Freistil die gute Zcrt von 1:06,2 Minuten.

..Nixc" schwamm Staffel-Rekord.

Nsip 8,der Lagenstaffel 100, 200, 100 Meter schwamm

- -kkrnburg Halbsguth Engelmann und
"vr m v:50,5 noch etne neue Bestletstung, die vorher

von den „Nixen" mit 5:52L gehalten wurde. Die zweiie
Mannschaft der Charlottenburgerinnen kam noch sicher
auf den zweiten Platz. ^ .

Äei den Männern kam eudlich Gladbeck 13 zur Mei-
sterschaft, nachdem sicv die Westsalen schon lange um die-
sen Titel bemüht batten und noch im Vorjahr knapper
Zweiter wurüeu. Simon, Heina und Schuhknecht brach-
ten die Meisterschaft sicher in 5:11,4 vor Hellas Magde-
burg und Halle 02 an sich.

Die Ergebnisse: Lagenstaffel 100, 200, 100 Meter,

Frauen: 1. Nixe Charlottenburg 1 6:50,5 (neuer Rekord):

2. Nixe Charlottenburg 2 6:02,8 : 3. Nixe Äagdeburg 6:

06,8: 4. Germania Dortmund 6:08,9: 5. Düsseldorf 98
6:15,2 Minuten. — Lagcnstaffcl 100, 20«, 10« Meter.

Männer: 1. Gladbeck 13 5:1,4; 2. Hellas Magdeburg 1

6:15,5: 3. Hallc 02 5:19,8; 4. Bremischer SV 5:20,2; 5.
Hamburg 79 5:20,4: 6. 1. Frankfurter SC 5:22,1.

200 Metex Brust: 1. Ioachim Balke (Westfalen
Dortmund) 2:44,8; 2. Erwin Sietas (Hamburg 79) 2:46:

3. Hctna (Wttnsdorf) 2:48,5: 4. P. Schwarz (Göppin-

gen 04 ) 2:50,8 ; 5. R. Ohligschläger (SV Trier) 2:51,8;
6. Minnich (Frankfurter SC 91) 2:54,9; 7. Temke (Char-
lottenburg) 2:56,6: 8. Heher (Nikar Heidelberg) 2:
59,0: 9. Rückewoldt (Hellas Magdeburg) 2:57L; 10. Bün-
ger (Hellas Hildesheim) 2:58 Minuten.

4 mal 200 Meter Brust, B. o. W.: 1. SV Frankfurt/
Oder 12:37.8; 2. Freiburger SSL 13:00: 3. SV 1911
Hof 13:00,9.

3 mal 100 Meter Kraul, Frauen, B. o. W.: 1. SV

Schleswig 4:23,4; 2. Delmenhorster SV 4:24,6; 3. Worm-
ser SV Poseidon 4:40,2.

Lagcnstaffcl. B. o. W>: 1. SV Noffen 5:42,9: 2. Hof
1911 5:44.2: 3. Poseidon Worms 5:45,6.

Stasfelwettbewerbe der Vereine, di« in ih-
ren Heimatorten keine sportgerechte Schwimm-
bahn besitzen: Jn der groken Lagenstaffel siegte der
SB Nossen in 5:42,9 vor SV 1911 Hof mit 5:44,2 und
Poseidon Worms in 5:45,6. Die 4 mal 200 Meter Brust-
staffel fiel an SV Frankfurter/Oder in 12:37,8 vor dem
Freiberger SuSC mit 13:00 und SV 1911 Hof mit 13:
00,9. Jn neuer deutscher Freiwasserbestzeit von 4:23 ge-
wann der SV Schleswig die 3 mal 100 Meter Kraulstaf-
fel der Frauen vor dem Delmenborster SV 05 in 4:24,6
und Poseidon Worms in 4:40,2 Minuien.

Zum Abschluk der deutschen Schwimm-Meisterschaf-
ten standen sich am Sonntag in Halberstadt die beiden
Olhmvia - Wasserballmannschaften gegen-
über. Die B-Mannschaft bewies erneut, dak sie der A-
Sieben vollkommen gleichwertig ist. Sie war eifriger
und beweglicher, während die A-Mannschaft roiitinierter
war und dadurch knapp mit 6:4 (3:2) zum Sieg kam.
Folgende Mannschaften standeii sich gegenüber:

/>: Klingenburg: Dr. «chürger — Baier: Gunst:
Allerheiligen — Schneider — Schulze.

8: Stolze: Lütkemeier — Krug: Strauk: Bauer —
Schwenn — Kienzle.

M Liste der lmren Meister.

Männer: 100 Meter Kraul: Helmuth Fischer,
Berlin. 59.2 Sek.: '200 Meter Kraul: Plath, Berlin, 2:19,6
Dkin.; 400 MeMter Kraul: Freese, Bremen, 5:00,4 Min.:
1500 Meter Kraul: Heinz Arendt. Berlin. 20:05,3 Min.;
100 Meter Rücken: Hans «chwarz, Wünsdorf. 1:10,0
Min.: 200 Meter Brust: Balke, Dortmund, 2:44.8;
Turmspringen: Jobnnp Weik, Berlin, 123.46 Punktn;
Kunstspringen: Johunv Weik, Berlin, 150,21 Punkte:
4 mal 200-Metcr-Bruststasfel: Hellas Magdeburg 11:54,3;
4 mal 200-Meter Kraul: Äremischer SB. 9:36: 4mal100-
Meter-Kraul: Bremischer L>L. 4:12,3. Lagenstafsel: SB
Gladbeck 1913 5:11,4.

Frauen: 100 Meter Kraul: Gisela Arendt 1:06,7.
400 Meter Kraul: Rukh Hakbsguth (Nixe Charlottenburg)
5:51,7. 200 Dketer Brust: Martha Genenger 8:02,7. 100
Meter Rücken: Christl Rupke 1:21 Min. Kunstspringen:
Olga Jehnsch-Jovdan (Berliu) 76,65 Punkte. Turmsprin-
gen: Anna Kapp (Franksurtl 82,60 Punkte. 8mal20O-
Meter-Bruststaffel: Nixe Charlottenburg 9:51,2 (neuer
deutscher Rekord). 3mal100 Meter Kxaul: Nixe Charlot-
testburg 3:47,8 Lageii'staffel: Nixe Charlottenlburg 5:50,4
(neuer deutscher Nekord).

Eröstnung des neuen Elhriesdeimer Bades.

Zu eiuem wahren Volksfest gestaltete sich am S-onn-
tag nachmlttag die sportliche Weihe des neuen prächtigen
Waldschwimmbades im Schrissheimer Tal.
Jst doch diese mitten i»> Grünen weit droben liegende
schöne Volkserholungsstätte autzer mit dem sportgerechten
Schwimmbecken von 50X18 Meter Fläche nebst Kinder-
planschbecken noch mit einer Schiebstätte, Kegelbahn und
Tauzfläche ausgestattet, also gewiß für vielseitige freud-
vollc Erholung und Kräftigung im Freien bestgeeignet.
Bei der üblichen reichhaltigen Vorführunas- und Wett-
kampffolge für solche Anlässe (wie hier ichon in letzter
Zeit erfreulich mehrfach aus der Umgegend zu berichten
war) teilten sich in bewährter Umsicht und Fertigkeit die
Heidelberger und Mannheimer Sportkameraden
und -kameradinnen unter Fachamtsschwimmwart B l a u k
in diese gerngeleistete Arbeit fürs Gemeinwohl. Die
Schwimmbeckeuanlage weist die neuerdings übliche Um-
rahmung mit dem der vorherigen Fubsäuberung von Sand
usw. dienenden Umlaufrinne, die Startsockel, das Muster-
sprungbrett usw. auf. Jhr klares, frisches, angenehm tem-
periertes Bergwasser lätzt mit ueidiger Hoffnung auf das
nun festversprochene ähnliche Heidelberger Sportbad auf
der Bismarckhöhe für »ächsten Sommer hoffen. Bei dem
herrlicheu Sommerwetter war das Bad (das für Radler
auf dem schattigen glatten Fahrweg unschwrr erreichbar
bleibt) naturgemäß von heimischen Besuchern überfüllt,
die mit den dankbar als Lehrmeister begrützten Sport-
gästen dann um die Wette sich drinneu tummetten zur
herübcrschallendeii Tanzmusik, mit Radioktängeii wech-
selnd, ader lerngewillt rings gereiht zunächjt noch auf-
merksam und oft belustigt zusahen. „

Erjolgreiküe Nlkarjugen-.

Jugendmeisterschaften in Achern.

Bei den Jugendschwimmeisterschaften des Gaues Ba-
den, die am gestrigen Sonntag in Achern durchgeführt
wurden und ein sehr gutes Äeldeergebnis von ü'ber 20
Vereinen aus dem ganzen Land aufweisen konnten,
glänzte die Jugend des Nikar mit hervorragenden Lei-
stungen. Denn mit elf ersten, zehn zweiten und zwei drit-
ten Plätzen stellte die Heidelberger Schwimmerjugend eine
schöne Erfolgsreihe auf und konnte alle anderen Vereine
aus Karlsruhe, Freiüurg, Pforzheim usw. mit grotzem Ab-
stand hinter sich lassen.

Bei der Gesamtwertung, die maßgebend für die Ver-
leihun'g des G a u e h r e n w i m p e l s war, der damit zum
erstenmal vergeben wurde, erreichten die Heidelberger mit
261 PunEten den Sieg, währeud Äarlsruhe mit 126 Punk-
ten weit zurück auf dem zweiten Platz blieb.

Ileber den Verlauf der Veraustaltung berichten wir
morgen.

Deutjche KanU'Meijterjchasten.

Die Langstrecken-Meisterschaftcn.

^ Auf der Regattastrecke in Berlin/Grünau wurden am
samstag nachmittag bei gutem Besuch die Langstrecken-
wettbewevbe zu den deutschen Kanumeister-
Ichaften ausgetragen. Es gab spannende Rennen und
eine Rethe von llckberraschungen. Die größte ist wohl das
Versagen des Favoriten im Einer-Faltboot. Hörmann-Eß-

lingen. der weit stbgeschlagen nur den künften Platz be-

Ergebnisse: Einer-Faltboot: 1. Triübe (Mun-
chen) 53:32,6. 2. Risdl-München 53:38,3: Zweier-

Faltboot: 1. Horn/Hanisch (Post Berlin) 48:08, 2.
Resch/Mugqenthaler (München) 48:09. Einer - Ka I a k:

1. Krvbs (München) 48:52. 2. Kleckers (Düsseldorf) 50:04.
Z w e i e r - K aj a k: 1. Landen/Wevers (Köln) 44:16,2, 2.
Wellmanns/Calaminus iDüsseldorf) 44:26. Zweier-
Kanadier: 1. Holzenberg—Schuur (HaMburg) 54:LB,

2. Sack/Wedemann (Hamburg).

Hamburger Erfolgc auch am zweiten Tage.

Die beteiligten Hamburger Vereine schnitten, wis
schon bei den Langstrecken-Titelkämpfen am Bortag, auch
bei den Kurzstrecken-Meisterschaften am Sonntag am besten
ab. Die Berliner Europameister Horn/Hanisch sicherten
sich durch eiuen überlegenen Sieg im Zweier-Kajak die
Ehre, Deutschland bei den Olhmpischen -spielen bertreten
zu könncn. Tilker/Bondroit (Herford) mußten sich mit
dem zweiten Platz begnügen. Jm Einer-Kanadier-Ren-
nen siegte Kaschik (Hamburg). Den Abschluß der Kämpfe
bildete etn Zweier-Kajak-Rennen für Frauen und ein
Zehner-Kanadier-Rennen, in dem sich die Hamburger
Hanseaten anstrengen mutzten, um Mannheim und BKB.
Berlin hinter sich zu lassen.

Die Ergcbnisse der Kurzstrcckeu-Mcisterschaften:
Einer-Kajak: 1. Cämmerer (Hamburg) 4:47,1; 2.

Kleckers (Düsseldorf) 4:47,3: 3. Burmeister (Hamburg)

4:48. — Zweier-Kajak: 1. Horn/Hcmisch (Berlin) 4:20,8:

2. Tilker/Bondratt (Herford) 4:23,2; 3. Hilbig/Schmidt

(Hamburg) 4:24,1. — Einer-Kanadier: 1. Koschik (Ham-
burg) 5:56,2; 2. Patega (Hamburg) 6:00,9: 3. Rachow
(Hamburg) 8:12,3. — Zwerer-Kanadier: 1. Wedemann/
Sack (Hamburg) 6:11,3; 2. Sievering/Ruthenbeck (Linden-
Hannover) 6:12,8; 3. Hubert/Bröcker (Hamburg) 5:134. —
Bierer-Kajak: 1. Wanderfalke Essen (Fritzemeier, Kube,
Schwarz, Brüggemann) 3:47,3: 2. DKC. Köln 3:48,1;

3. VKB. Bevlin 3:50,2.

Der Splelvlan flir -as SlymplaZußbattturnier.

Deutschlan- splelt zuerst gegen Luxemburg.

Dte Technische Kommis-ston des Fußball-Weltvebban-
des (FJFA) nahm am Lonntag ckbend jn Berlin die Zw-
samnienstellung und Auslosung des Olympi'schen FuHball-
Durniers vor. Die 16 Nationen wurden in zwei
'Gruppen eingeteilt, unL> zw-crr derart, daß die stär-
keren Nationen sozusagen „gesetzt" wurden (Gruppe A)
und die schwächeren der Gruppe B zugeteilt wurden. Die
Einteilung ersolgte wie folgt:

Gruppe A: Deutschland, Asgypten, Groß-Britan-
nien, Jtalien. Norwegen, Peru, Polen, Schweden:

Gruppe B: Oesterreich, Cbina, UisA, Finnlan-,
Ungarn, Japan, Luxemiburg, Türkei.

Der Spielplan sieht vor, daß in der ersten Runde se-
weils zwei Nationen der beiden Gruppen gegLnein-ander
spielen. Demnach ergibt sich folgendes Bild:

1. Runbe:

Spiel A: Aeghpten — Oesterreich
Spiel B: Polen — Ungarn
Spiel C: Jtalien — USA
spiel D: Schweden — Japcrn
Spiel E: Norwegen — Türkei
spiel F: Großbritannien — Ehina

Sviel G: Deutschland — Lureinburg
Sptel H: Peru — Finnland.

Anschließenid wuvden die weiteren Spiel« durch das
Los festgelegt.

2. Runde:

Spiel a: Sieger L — Sieger A
Spiel b: Sieger E — Sieger G
Spiel c: Sieger D — Sieger C
Spiel d: Sieger F — Sieger B.

Borscklußrunde:

Sieger b — Sieger C
Steger a — Sieger d.

Für Deutschland ergibt sich folgende Situation:
Nach dem zu erwartenden Sisg Mer LuxeMburg heißt
der Gegner in der zweiten Runde entweder Norwegen
oder Türkei. Sollte auch dieses Spiel gewonnen werden,
so geht es in der Vorschlußrunde gegen Schweden od^er
Jtalien, salls nicht in der Vorrunde Iapan oder U'sA
eine Ueberraschung bringen. Man sieht. tetcht wird es
unsere Vertretung gewiß nicht hctben.

EyortneMettm in Kürze.

Große Erjolge beö S§B. 46 ln Mrzburg. >

25 Einzelsiege.

Beim reichsoffenen Frankenwarte-Turnfest
Würzburg war der Heidelberger Turnver-
e i n mit schönem Erfolg vertreten. Er errang iin ganzen
2 5 Einzelsiege 'bei stärkster Gegnerschaft. Unter
in Würz'burg war der Heidelberger Turnver-
Staffel und 4 mal 100-Meter-Staffel. Den Stäbhoch-
sprung gewann Rösler mit 3,30 Metern, Freh lief im
Dreikamipf die 100 Meter in 11,6 Sekunden, Frl. B a r
ber sprang 1,87 Meter hoch. Se'hr stark war die Betei-
ligung vor allem aus Bahern, so z. B. München, Passau
und Nürniberg.

Schwcdischer Golfsieg.

Der in Berlin-Wannsee am Sonnlag zu Ende ge
führte Gols-Länderkamtzf Deutschland — ScHveden fchlob
mit einem 6:3-Gesamtsieg unserer nordischen Gäste.

Unsere Olhmpia-Handüaller trugen in Stuttgart
zwei Probespiele gegeu süddeutsche Auswckhlmannschaften
aus, die sie 'beide siegreich gestalten tonnten. Die Olhm-
pia-Ä-Mannschaft siegte mit 19:7 (8:5) und die B-Mann-
schaft mir 11:6 (9:4) Toren.

Mannheims Amateurboxcr trugen am Sonntag abend
im Frettustrina des „Friedrtchparks" einen cstädtekampf
gegen Karlsruhe aus.

Das 3. Treifaltigkeits-Bcrgrennen bei Spaichingen
in Württemberg gestaltete sich zu einem großen sportltchen
Erfolg. Die schnellste Zeit des Tages fuihr Bäumer
(Bünde) auf Anstin mit 3:34.4 Min. <70.391 Stdkm.) sür
dte 4,2 Kilometer lange Bergstrecke.

Baycrischer Faustballmeister wurde die Tgd. Schwein-
furt, die den Kampf gegen die Tgd. München mit 45:24
(20 A4) Punkten überlegen gewann. Das Trekfen fand
in Schweinfurt statt.

Ungarns Olhmpia-Hockcv-Elf trug in Budapest emen
Kampf gegen eine Wiener iL-tädtemaunschaft aus. Die
Ungarn siegten mit 2:0 (2:0) Treffern.

Die Kölner Stadtstaffel, die über eine Strecke von
5850 Meter führte, gestaltete sich zu einem grotzen Werbe-
erfolg f-ür die Leichtathletik. Der ASV Köln siegte in
der Hauptklasse vor dem Kölner BC und Allianz Köln.

Weltrekord lief die polnische Olhmpiasiegerin Stella
Walsh) (Walasiewicz) bei den in Warschau durchgeführten
Landesmersterschaften. Für 80 Meter benötigte sie nur
9,6 -L-ekunden, womit sie ihren eigenen alten Rekord um
zwei Zehntel sökunden untevbot.

Die Südwest-Radmeisterschaft im Einer^Strecken-
fahren wurde in Worms auf einer 100 Kitometer langen
Strecke entschieden. Der Sieg fiel in 2:41:25 Stunüen
an Wierz (Klein-Auheim).

Die Frankfurter Amateurboxer schlugen eine Städte-
staffel aus Mannheim in der Gesamtwertung mit 12:4
Hunkten. Wohl verloren die Badener im Bantam- und
Weltergewicht durch Baiker uud Wurth bercits auf der
Waage vier Punkte, in den äber dennoch als „Einlagen"
ausgetragenen Kämpfen behielten die Frankfurter Rapp-
silber und Lehrmoser die Oberhand. Den einzigen
Mannheimer Sieg holte Stetter im Fliegengewicht gegen
Willand.

Schalke 04, der deutsche Fußballmeister von 1934 und
1935, wird am 26. Iuli im neu erbauten, von Konsul
Sachs gestifteten Schweinfurter Stadion, ein Spiel gegen
den 1. F. C. Schweinfurt austragen.

R. Maes und Danneels, die beiden belgischen „Tour
de France"-Fahrer, die be- der französischen Radrund-
fahrt die Waffen vorzeitig gestreckt haben, sind vom Bel-
gischen Radsportverband bis auf weiteres gesperrt
worden.

USA fchlug England im Tennisländerkampf mit 3:2
Punkten. Den dritten Punkt für Amerika machte Donald
Budge, der gegen Fred Pery gewann. „Bunnh" Austin
schlug im vierten Einzel Bitsh Grant.

14 Nationen haben ihre Teilnahme am Olympia-
Sternflug zugesagt, der am 29. Iuli. 6 Uhr morgens, ge-
startet wird. Äer Start kcinn auf selbstgewählten Flug-
vlätzen erfolgen: das Ziel befindet sich in Berlin-Rangs-
dorf, wo üie Teilnehmer am 30. Iuti zwischen 14 und 16
Uhr eintreffen müssen. X

19 RennwlMN im Knmpf.

Deutschlands Groher Preis am 26. Iuli in der Eifel.

Zum zweiten Mal in diesem Jahr treffen die schnell-
sten Rennwagen Europas mit den besten Fahrern am
Steuer auf dem Nürburg-Ring auseinander. Nach
dem internationalen Eifel-Rennen ist nun am 26. Iuli
Europas schönste Rennstrecke der Schauplatz des Kampfes
um den „Großeu Preis vou Deutschland".
Neunzehn Fahrzeuge starten um 11 Uhr, um in 22 Run-
den der Nordschleife 501,820 Kilometer zurückzuleg-en.
'Deutschlands Aufgckbot setzt sich aus sünf Mercedes-Benz-
und vier Auto-Union-Wagen zusammen. Für das Unter-
türkheimer Wevk gehen Caracciola, v. Brau-
chitsch, Lang, Chiron und Fagioli ins Rennen,
für Äuto-Union starten Roscmeyer, Stuck, von
Chelius und V a r z i. Die Scuderia Ferrari schickt
ihre Alfa-Romeo-Wagen mit Nuvolari, Ärivio und
Tadino o-der Drehfus, die offizielle Maserati»
Nkannschaft 'besteht aus Graf Trossi und Tenni, und
als Privatfahrer itartcn Z a n e l l i (Italien) auf Maser-
ati, Rüesch (Schweiz) auf Maserati. Tapper (Eng-
land) auf Maserati und Rens (Frankreich) auf Bugatti.

Ser Slympijche, moderne AWkampf.

Die drei dcutschen Bertreter.

Der 1912 auf Anregung des Erneuerers der moder-
nen Olympischen Spiele, Graf Baillet Latour, in Stock-
hokm zum ersten Mal durchgeführte Olympische
moderne Fünfkampf kann in seiner Anforderung
an die Vielseitigkeit der Wettkämpfer nur noch mit dern
turnerischen 12-Kampf und dem leichtathletischen Zehn-
kainpf verglichen werden. Der moderne Fünfkampf besteht
aus 1. Reiten über eine Distanz von 5000 Meter, die
mit natürlichen oder künstlichen Hindernissen versehen ist.
Jeder Reiter rnuß sein Pferd auslosen, sodaß er mit ei-
nem fremden Pferd die Strecke durchreiten muß. 2.
Fechten. Der Wettbewerb wird mit Degen ausgetra-
gen, Einmalige Berührung entscheidet. 3. Schnel.!^-
fe u e r auf 25 Meter mit Revolver oder Pistole atif
Figuren-Schetben mit Ringen, die ungeführ 1P5 Meter
hoch sind. 4. Schwimmen 300 Meter Freistil, wober
das Resultat allein durch die Schwimmzeit festgelegt
wird. 5. Geländelauf von 4000 Meter, der über
einen den Wettkämpfern unbekannten Boden abgehalten
wird.

Deutschlands Borbereitung für den moderneu
Fünfkampf.

Die Kampfspiele rn Nürnberg vom 25. bis 28.

'chen modernen Fünfkärnpfer zu-
erleutnant Hanürick vor O'ber-
: sechsten von Los Angeles Poli-
zeileutnant Miersch. Ein internationaler Fünfkampf
rn Stockholm, an dem vom 19. bis 23. August 1934
Deutschland, Schweden, Finnland. Holland und Ungarn
teilnahmen, erbrachte in der Gesamtwertung wohl noch
den L>ieg der Schweden, die mit Boismann und Oxen-
stierna die ersten üeiden Plätze belegten, dann folgte der
Deutsche Birk vor Almgren Schweden und dann kam
Oberkeutnant Handrick. Der Vorsprung der Schweden
auf diesem Geoiet des Olhmpischen Wettkampfes war
nicht mehr so groß. Jm Juli 1935 fand dann ein Wett-
kampf in Budapest statt, bei dem sich die Vorberei-
tungsarbeit der üeutschen Offiziere günstig auswirkte und
Deutschland in der Mannschaftswertung wie auch in der
Etnzelwertung mit Vorsprung den ersten Platz belegte.
Dabet zeigte die deutsche Mannschaft drei Stärken,
Laufen, Schwimmen und Schießen, wobei im Schwrmmen
Leutnant Lemp eine Rekordzeit herausholte. Entschei-
dend für den deutschen Sieg war das gute Schießen. Die
Reihsnfolge der deutschen Vertreter: Handrick 20 6) Era-
mer 43,5 7) Birk 46, 9) Püttmann 50 llj Lemp 50 tn der
Gesamtwertung.

Als deutscheBertreter für den modernen
olhmpischen Fünftampf wurden folgende Wettkämpfer be-
stimmt: Oberleutnant Handrick. Leutnant Lemp und Un-
teroffizier Bramfeld.

*

Oesterreicks Feckster und Fünfkämpfcr.

Am Olympischen Fechtturnier nimmt Oesterreich so-
wohl in den Einzel- als auch in den Mannschaftskämpfen
in allen Waffengattungen teit. Bei den Frauen sindet
man auch Ellen P r e i ß, die Ueberraschungs-Olympia-
Siegerin von Los Angeles. Jm einzeknen hat die Fecht-
mannschaft folgendes Aussehen:

Florett: Dr. Baylon, Fischcr, Losert, Lyon, Schön-
'baumsen, Sudrich, Ritz. — Degen: Fischer, Hanisch,
Schönbaumsen, Weber, Weczerek. — Säbel: Hanisch,
Kaschka, Poisl, Losert, Sudrich. Weczerek. — Fraucn-
Florett: Grasser, Preis. Wenisch.

Jm Modernen Fünfkampf werden Lt. Lebän
und Alfred Guth die österreichischen Farven vertreten.

Avery Brundage an Amcrikas ^Athleten.

Auf dem Dampfer „Manhattan", der die amerika-
nische Olhmpia-Streitmacht nach Deutschland bringt,
hielt Avery Brundage, der Präsident des Amerikani-
schen Olhmpischen Komitees, vor den USA-Äthleten eine
Ansprache. Er spornte sie an, in Berlin ebenso na-
tionalen Geist zu beweisen, wie ihn Deutsche, Italiener
nnd Japaner zeigen.

Der Dampfer macht übrigens gute Fahrt. Die See
ist etwas bewegter geworden und gleich stellten sich die
ersten Seekranken ein, bemerkenswerterweise in erster
Linie Ruderer, die die „großen Kähne" nun einmal nicht
gewöhnt sind. Der 400-Meter-Läufer Smallwooö,
der eine Blinddarmreizung hatte, ist wieder fieberfrei
nnd außer Gefahr. Er wird also seine Startverpflichtung
in Berlin erfüllen können.

Hollands Schwimmerinnen.

Die holländischen Schwimmerinnen, die
in erster Linie dazu ausersehen sind, den Ansturm der
überseeischen Vertreterinnen abzuschlagen, wurden jetzt
namhaft gemacht. In Berlin werden starten:

100 Meter Kraul: den Ouden, Mastenbroeck: Wagner.
400 Meter Kraul: Wagner, Mastenbroeck, Timmer-
manns. — 100 Meter Rücken: Mastenbroeck, Senff, Kerk-
meester. — 200 Meter Brust: Kastein, Waalberg, Ström-
berg. — 4 mal 100 Meter Kraul: Mastenbroeck, den Ou-
den, Wagner, Selbach. — Ersatz: Sieberg. Timmermanns.

Auch die holländische Männer-Mannschaft wird, we-
Mstens zahlenmäßig, recht stark sein: 100 Meter Kraut:
P. Stam, Mooi. — 100 Meter Rücken: Metmaun, «chef-
^er. — 400 Meter Kraul: P. Stam. — Kunstspringen:
Haasmann. — Wasserball: Vcenstra, van Woerkom, Reg-
ter, van Oostrom-Soede, van Heteren, Maier. van Aelst,
Franken, den Hamer, Mooi, H. Stam.

Mannschaftsführer ist der Varsitzende des Holländi-
schen Schwimm-Verbandes de Vries.
 
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