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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Der i»M Weg des dentschen FuMdspotts.

Srundlegendrr Bettras zwWen Relchsjugend' und RelchssMtfüdrer.

Derli«, 28. Iuli. Ein grundlegendes Adkommen
wurd« am Dienstag zwischen dem Reichsjugend-
führer des Deutschen Reiches und dem Reichs-
sportführer abgeschloffen. Die gesamte Er-
ziehung der deutschen Iugend auherhalb dcr Schule
ist aus Grund dieses Abkommens Angelegenhcit
des Iugendsührers des Deutschen Reiches. Vei
der Durchsührung der körperlichen Ertüchtigung der Iu.
gend wird der Reichssportsührer maßgeblich gehört und
beteUigt.

Zur Regelung dsr Fragen der körperlichen Schulung
der Iugend tressen der Iugendführer des Deutschen
Reiches und der Reichssportführer folgende Ver -
einbarung:

1. Der Iugendsührer des Deutschen Reiches und der
Reichssportsührer stimmen in der Ausjaffung übcrcin,
daß die aesamte körperliche charakterliche und wclt-
anschauliche Erziehung aller Iugendlichen im
Alter bis zu 14 Iahren ausschließlich imDeut-
schen Zungvolk erfolgt.

2. Aus diesem Grund sühren die Vereine des Deut-
schsn Reichsbundes für Leibesübungen keine eigenen
Iugendabteilungen sür Zugendliche im Alter
bis zu 14 Iahren. Der Reichssportführer veranlaßt, datz
alle noch in der Organisation des Deutschcn Reichsbundes
für Leibesübungen stehenden Iugendlichen in das
Deutsche Iungvolk eintreten.

3. !lm dsn Rachwuchs sür den Deutschen Reichs-
bund sür Leibesübungen nicht zu gesährden und um dem
gesunden Leistungsstreben der Iugendlichen Rechnung zu
tragen, führt das Deutsche Iungvolk nebcn seinem ällge-
meinen Äusbildungsdienst in cinem zusätzlichen
freiwilligen llsbungsbetrieb diejenigen
Sportarten durch, die vom Iugendlichen seiner Ver-
anlagung und seiner Neigung entsprechend selbst gewählt
werden können. Die Fähnlein <in ländlichen Gegenden
dis Iungzüge) stsllen den Teil ihrer Mitglieder, der stch
an sportlichen Wettkämpfen und Wettsprelen beteiligen
will, in besonderen Gruppen zusammen, die von einem
vom Fähnleinführer zu bestimmenden Iungen qesührt
werden. Dieser sreiwillige Sport ist sür diesenigen
Pimpfe, die ihn gewahlt haben, Iungvolkdienst
wie jeder andere Dienst im Deutschen Iunqvolk. Der
beauftragte Iungvolkführer ist sür die Durchsührung des
freiwilligen Sportdienstes verantwortlich. Die fachliche
Leitung haben die jeweiligen Iugendwarte des DRL.,
soweit ste sür die sportliche Ausbildung im Deutschen
Iungvolk vom DRL. zur Verfügung gestellt werden
können.

4. Der DRL stellt für den llebunqsbetrieb des DI,
soweit möalich, seine llebungsplätze, Üebungsgeräte und
für die Mitarbsit im Iungvolk geeignete Üebungsleiter
zur Verfügung.

1. Zur Förderuna der sportlichen Leistungen und
zur Sicherung des Nachwuches des Deutschen Reichs-
bundes für Leibesübungen ist die Vetätigung aller sport-
lich veranlagten Iugsndlichen im Älter von
14 bis 18 Iahren in den Vereinen des DRL er-
wünscht. Dsr DRL verpflichtet fich, seine Iugendlichen
im Rahmen des vom Iugendjührer des Deutschen Rei-
ches gegebenen Crziehungsprogramms zu erzichen.

2. Voraussehung für die Beteiliaung von Mitglie-
dern der L>I an der Äusbildung in den Vereinen des
Deutschen Reichsbundss für Leibesübungen ist die In-
angriffnahme des Trainings sür das Leistungs-
abzeichen der Hitler-Iugend, das mit aoge-
schloffenem 16. Lebensjahr erworben sein mutz. Hitler-
Iungen, die nach Vollendung des 16. Lebsnsjahres das
Leistungsabzeichen nicht erworben haben, sind bis zum
Abschluß der Prüfungen vom llebungsbetrieb dss DRL
zurückzustellen.

Als Iugendwarte des DRL werden künftighin
nur solche Volksgenoffen zur Mitarbeit herangezogen,
die aus den Reihen der Hitler-Iugend hervor-
gegangen sind oder in die HI übernommen wcrden kön-
nen. Für die Crreichung dieses Zieles ist sine Ueber -
aangszeit von viär Iahren, vom Inkrafttreten
bieses Vertrages an, vorgesehen. Die vom DRL be-
rusenen Neichs- und Kreisjugendwarte werden im Cin-
vernehmen mit der Reichsjugendführung den Gebiets-
und Vannstäben zugeteilt. Sre sind die Mittelspersonen
zwischen HI und DRL.

4. Der Iugendführer des Deutschen Reiches erkennt
de« hohsn Wert einer Leibeserziehung durch den DRL
an und fördert die Beteiliaung der in der HI
erfaßten Iugendlichen an den Wettkämpfen und
Wettspielen des Deutschen Reichsbundes für Lei-
besübungsn.

Der Reichssportführer:
gez. von Tschammer.

Der Iugendführer des Deutschen Reiches:
gez. vou Schirach.

Dies

Zu dem Vertrag zwischsn dem Zugendführer des
Deutschen Reiches und dem Reichssportführer ist eine
Reihs von Ausführungsbcstimmungen erlas-
!en. 3n diesen heißt es, datz die einzelnen Fachämtsr und
Vsrbände im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen
dsn Mitgliedern ihrer Iugendgruppsn keinerlei
Gleichtracht gestatten. Ferner stellt der Reichsbund
«rgene Iugendwandergruppen nicht auf, wie auch die

Durchführung von Fahrten und Zeltlagern und die
Äusbildung im Gsländesport Aufgabe der Hitler-Iugend
ist.

Die weltanschauliche Schulung und die
Durchführung von Heimabenden ift ausschließlich
Ausgabe der H i t l e r - I u g e nd.

Die Dienstzeiten der HI. stnd wie folgt fest-
gelegt: vier Heimabcnde für weltanschaulichc Schulung,
visr Abende bzw. Nachmittage für die Grundziele in den
Leibesübungen, zwei Samstäg-Sonntage für Fahrt und

Geländesport. Danach gehören der zwsite und visrte
Sonntag im Monat der Schulung im Deutschen Reichs-
bund sür Leibesübungen. Cndlich wird bestimmt, daß
der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen Wett-
kämpfe und Wetspiele nur für Mitglieder des DRL.
ausschreibt. Den Mittelpunkt aller sportlichen Ver-
anstaltungen der HI. bilden die Mannschaftsmehrkämpse.

Das Abkommen gilt sinngemäß sür den Vund
deutscher Mädchen und die weiblichen Iugend-
gruppen des Deutschen Reichsbundes sür Leibesübungen.

schen Spiele durch die Abgrenzung ihrer Aufgabengebiete

Aus Anlatz des zwischen dem Reichssportführer
und dem Iugendführer des Deutschen Reiches geschloffe-
nen Abkommens über die Leibeserziehung der deut-
schen Iugend machte der Reichssportführer u. a.
folgende Ausführungsn:

Der großen deutschen Iugendbewegung ist es gelun-
gen, die deutsche Iugend sast restlos im Deutschen
Iungvolk zu vereinigen. Nach mühevollen Vorbereitun-
gen habe ich in diesem Iahr die ganzen deutschen Turn-
und Sportverbände zum Deutschen Reichsbund
sür Leibesübungen zusammengeschloffen; indem ich das
wertvolle Crbgut dieser Verbände eingebracht habe in
die Crkenntniffe und den motorischenWillen
der nationalsozialistischen Weltanschau-
ung, habe ich eine neue Sportbewegung aus
nationalsozialistischem Geist geschaffen. Damit waren
die Voraussetzungen geschasfsn sür ein großzügiges und
auf lange Sicht gerichtetes Abkommen zur körper-
lichen Crziehung der deutschen Iugend.

Durch diese Vereinbarung wird erreicht, daß prak-
tisch die gesamte deutsche Iugend im Iungvolkalter Lei-
besübungen unter sachkundiger Anleitung treibt und datz
aus der Vasis einer in der Welt vielleicht beispiellosen
körperlichen Grundschulung und Vreitenarbeit zuglcich
dem gesunden Leistungsstreben der Iugendlichen und
ihrer Liebe zu den einzelnen Sportarten in weitestcm
Matz Rechnung getragen ist.

Für die Slteren Iugendlichen, also die von vierzehn
bis achtzchn Iahren, mußte wegen der Stellung der HI.
als Ausleseorganisation eine andere Regelung getrosfen
werden. Alle Iugendlichen diescs Alters können ohne
jed« Einschränkung in die Vereine des Deutschen
Reichsbundes für Leibesübungen eintreten. Die Ver-
eine sühren für die Iugendlichen dieser Mtersstufe be-
sondere Iugendabteilungen. Der Reichs-
jugendführer erkennt den Wert der Leibeserziehung im
Dcutschen Reichsbund für Leibesübungen an und sördert
den Eintritt der Hitler-Iugend in die Iugendabteilungen
der Vereine.

In Ausführungsbestimmungen zu unsersm Mkom-
men ist im einzelnen das Aufgabengebiet der Iugend-
abteilungen des Deutschen Reichsbündes fü» Leibesübun-
gen und das der HI. so gegeneinander abgegrenzt, daß
Ueber s chneidungen nicht zu befürchten
stnd.

Ich glaube, wir stehen damit vor einem nicht unwich-
tigen Augenblick in der Geschichte der Leibesübungen.
Die Iugend AdolfHitlers und die deutsche
Sportbewegung haben ihre innere Einigung
vollzogcn.

Plaimller AOm !>er LeldererzieWlig.

Ein Aufruf des Reichssportsührers und dcs Rcichs-
jugendführers.

Verlin, 28. Iuli. Der Reichssportführer und der
Iugsndführer des Deutschen Reiches erlaffen aus Anlaß
der Neuregelung der körperlichen Crziehung der deut-
schen Iugend solgenden Aufruf:

„llnmittelbar vor den Olympischen Spielen
und im Angesicht der Iugend der ganzen Welr richten
wir diesen gemeinsamenAufruf andie Iugend
Dsutschlands:

Im Iahr dss deutschen Iungvolks hat die Iugend-
bewegung Adolf Hitlers durch die fast restlose
Crfaffung der im Iungvolkalter stehenden Iugend einen
gewaltigsn Aufschwung genommen. Im gleichen
Iahr ist der Z us a m m en s ch l uß der deutschen Turn-
und Sportverbände im Deutschen Reichsbund für Lei-
besübungen vollzogen worden.

Damit haben wir gemeinsam die Voraussetzung für
einen großzügigen und planvollen Aufbau der Lei-
beserziehung der deutschen Iugend im Sinn des
nationalsozialistischen Volksstaates geschaffen.

Di« deutsch« Iugendbewegung und die deutsche
Sportbewegung haben am Tag des Veginns der Olympi-

und durch die Festlegung ihrer gemeinsame« Arbeit an
der deutschen Iugend ihre inncr« Einigung voll-
zogen.

llnser Vekenntnis zur gemeinsamen Arbeit gewähr»
leistet die Einheitlichkeit der Leibeserziehung der
deutschen Iugend und bedeutet einen weiteren Schritt zu
unserem Ziel, die Leibesübungen zu einer Lebens-
gewohnheit des deutschen Volkes zu machen.

Der Reichssportsührer:

(gez.) von Tschammer.

Der Iugendführer des Deutschsn Reichss:

Valdur von Schirach.

Ieutsches Reich.

Die Regensburger Domspatzcn beim ^ührer-
Negensburger Domspatzen statteten a«*' ,i
tag dem Führer auf dem Obersalzberg
Desuch ab, um ihm für die Förderung des Eyo
danken. Die Domspatzen ersreuten den Fuyrer
einige Proben ihrer einzig dastehenden Kunst. ^

Auf dem Kongrctz für körperliche Erzichung. dec^
Vsrlin tagt und von 34 Nationen beschickt sti,
am Montag' dsr Reichssportführer v o n sr s ch a m
und Osten übcr dcn Ausbau und die Organstatii
deutschen Sportes. Nach dem Reichssportsührer
der Dräsident des Kongreffes, Ministerialdirektor

Dr. Karl Krümmel, das Wort zu einem
übsr Cntwicklunqsstufen der körperlichcn ErzichunS. s-
bci deutete Profeffor Krümmel in sehr intercffanten ^
führungen den Cintritt der Leibesübungen rn oen eo
des Politischen an.

Der Führer spendst weitere 5l> OVO RM. sür die
geschädigten Spanien-Deutschen.

Berlin, 28. Iuli. Der Führer und
kanzler hat für den Hilssfonds für die gsschad'-^
Spanien-Deutschen einen weiteren Dctrag
50 000 Mark aus seinen Verfügungsmitteln gespen

GeburtStagsglückwünsche des Führers an Ministtk
präsidct Mussolini.

Berlin, 28. Juli. Der Führer und ReichskaN^,

hat dem königlich italienischen Miiiisterprasidenten ^

nito Mussolini zu seinem Geburtstag tslegran--
Glückwünsche übermittelt._

Ais dem Weg zir ReichWlizei.

Ein Organisationserlatz Himmlers.

Verlin, 28. Iuli. Der Reichsführer SS. und Chef
der dcutschen Polizei, Himmler, wendet sich in einem
Runderlaß vom 22. Iuli 1936 an die Ländsr-
regisrungen außer Preutzen und gibt für das ganz«
Reich einheitliche Richtlinien zur Orqanisation der G s-
meindepolizeiverwaltungen auf der Grund-
lage der bereits in Preutzen durchgesührten Maßnahmen.
So wird die Dienstaufstcht über die Gemeindepolizeivsr-
waltungen im ganzen Reich einheitlich qeregelt. Auch in
der Fräge der Veschulung werden die Länderregierungen
ersucht, die bisher nur für Preußen geltenden Rund-
erlaffs auch in den übrigen Ländern sinngemätz durchzu-
sützrcn.

llm sich übsr die Personalverhältniffs bei den außer-
preußischcn Gemeindepolizeiverwaltungen zu unterrich-
ten, ersucht der Reichsführer SS. und Chef der deutschen
Polizei dis Ländsrregierungen ihm bis zum 1. Oktotzer
d. Is. die Anterlagen übsr die Össiziere der Gemeinde-
polizei, die oberen Kriminalbeamten und die Polizei-
und Kriminalkommiffaranwärtcr vorzulegen.

Sshr eingehend befatzt sich dieser Orqanisationserlaß
mit der Frage dcs Crsatzes bei den Gemeindepolizei-
verwaltungsri. Die Polizciwachtmeisterstellen der Ge-
meindevoll'zugspolizsi sind nach den Cinstellungsgrund-
sähen zu 90 Prozent den Versorgungsanwär-
tern vorbshalten. Die restlichen 10 Prozent der
Wachtmeisterlaufbahn des Gcmeindevollzugsdienstes sind

geeignsten

bei'

iN^

mit für den polizsilichen Vollzugsdienst
tionalsozialistischen Kämpfern zu
und zwar erfolgt die Cinstellung dieser Vewsrber
qenannten Cingangsstellungsn, d. h. in solchen
die sür die endgültige Llnstellung als Vsamter ^
Probedienstzcit erforderlich machen. Eingestellt . .Mii,
nach dem Organisationserlaß nur Nationalsoziai-> ^
die vor dem ltl. September 1930 ihrs Cintrittserki ^
in dis NSDAD. abasaeben haben <in AusnahE^r

qenügt die Zugehörigkeit zu SS., SA. oder H3-^
diesem Zeitpunkt und die üblichsn für die Veamten
bahn vorgesehenen Vedingunqen ersüllcn. ^e-

Alle 'diese bisher nur für Prcußsn geltenden^.
stimmungen sind jcht sinngcmätz auch in den übrigcn
dcrn durchzuführen, so daß wichtige organisatorisM«
qcn der dcutschen Gcmsindepolizeivcrwaltung «un
im qawzsn Reich einheitlich geregclt werden.

Kleine Melvungen. ^

— Bei den aufgelösten nationalen Berbänden san

am Dienstag in Paris Haussuchungen statt. AuM
Büro der Anti-Sawjetfront erschien die Polizei uno
schlagnahmte verschiedenes schristliches Material.

— Der oppositionelle englische Arbeitcrpak^ j^
Cooks cntschuldigte sich am Dienstag im Unterhaus
aller Form wegen der in der vorigen Woche erfolgten
leidung des Jnnenministers sir John Simo n
er einen Lügner nannte. Bekanntlich mutzten Am
und zwei weitere Parlamentsmitglieder wegen dienllM'
gelegenheit das Unterhaus verlassen, wobei es zu -un
szenen kam.

ir»

— Hagel erschlägt Rehe. Cin furchtbares Unwet-
qroßen Schaden angsrichtet. Das Hagelwcttcr ging
ter hat am Montag abend in dcr Umgebung von
München, vor allem am Starnbsr'ger See,
auch über das untere Inn-Tal hinweg, wo in kurzer
Zeit Ställe und Ksller unter Waffer gesetzt und Telefon-
und Stromleitungen zerstört wurden, so daß viels Häuscr
im Anwettergebiet ohne Licht waren. Auch der Wild-
bestand hat sehr stark gelitten. Auf einer Wiese wur-
den sechs tote Rehe aufgefunden, die von dsn hüh-
nereigrotzen Hagelschloßen erschlagen waren. In dcn
Obstgärten häng't vielfach fast kein Äpsel mehr am Baum.
Die Gemüsegärten wurden ebenfalls großenteils ver-
wüstet. Aus den Feldern liegen hunderte von toten
S t a r e n.

— Fluqwettbswerb zwischen vierzehn Kunstsliegern.
Am beutigen Mittwoch ivsrden auf dem ncuen Sport-
sluqhafen 'in Rangsdorf bei Berlin vierzehn Kunst-
flieqer sich an einem Wettbewerb im Kunstfluq be-
teiligen, dsr vom Aeroklub arrangiert worden ist. Cs
geht bei diesem Wettbewerb um den Preis der Natio-
nen. Der Wetbewerb wird zwischen sechs Nationen aus-
getragen. Die vorgeschriebensn Pflichtübungsn werdsn
den Teilnehmern erst zwei Stunden vor Veginn der Kon-
kurrenz mitgeteilt und dürsen vorher nicht mehr geübt
werden. Dem Richterkollegium gehören an: Curopa-
fluqmeistcr Fieseler (Deutschland), sowis Punktrichter
aus der Tschechoslowakei, aus der Schweiz, aus Italien
und aus Frankreich.

— Zweihundert Deutsch-Amerikaner trafen am
Dienstag nachmittaq mit dem Dampfer „Verlin" in
Vremerhaven ein. Cin Teil fuhr sofort nach Verlin wsi-
ter, während dis anderen sich nach Vremen begaben, wo
im Rathaus ein herzlicher Cmpsang stattfand. Diese
Deutschamerikaner begaben sich nach Deutschland, um an
den Ölympischcn Spiclen teilzunehmcw

— Awei Opfer der Ligerwand werden eingesegnet.
Am Sonntaq fand auf dem Friedhof Grindelwäld die
feierliche Cinsegnung der bci dsn Bergungsarbeiten
tot ausgefundensn Ciger-Alpinisten Sedlmayer und
Angerer statt. An der Fsier nahmen ein Vertreter
der deutschen Gesandtschast in Vern, die Ortsgruppen-
leiter der NSDÄP. in Vsrn, Interlaken und Thun, so-
wie der Präsident des Kurvsreins Grindclwald und

kunst und Mssenschask.

sDie großen Winterkonzerte 1936/37 in Vaden-
Baden.j Soeben veröffentlicht die Väder- und Kurver-
Daden-Vaden das neue Proqramm des
nächsten Winterhalbjahres für einen Zyklus von acht Sin-
fomekonzerten, ausgeführt vom Sinfonie- und Kurorchcster
unt«r der Leitung des General-Musikdirektors Herbert
Albert, der vor allem nach den Crsolgen des von ihm
veranstalteten internationalen zeitgenössischen Musikfestes
rn diesem Frühjahr bekannt geworden ist und als Gast-
dirigent zu den verschiedensten Konzcrten nach Verlin, Kö-
nigsberg, Stuttgart und Mannheim verpflichtet wurde.
Das Proaramm seht sich vornehmlich aus den Werken der
großen Klassiker und Romantiker zusammen. Äm
24. September werden wir als ersten Künstler den Vio-
linvirtuosen Albert Spalding (Newyork) kennen ler-
nen. Veethovens Violinkonzert v-6ur Werk 6s wird
ihm Gelegenheit geben, sein außergewöhnliches Können
zur vollen Cntfaltung zu bringen. Am 5. November
wird Gaspar Cassadös (Varcelona) Haydns Cello-
konzsrt Ö-äur und Tschaikowskys Rokoko-Variationen
für Violoncello spielen. In den beiden folgenden Kon-
zerten werden sich Luise Willer und Walter Ludwig
vom Deutschen Opernhaus Verlin vorstellen. Die bekannte
Wtistin singt Lieder »on Reger und Moufforgsky; der
Tenor wird neben Puccini-Arien, Lieder von Schubert,
Wols und Vrahms stngen. Georg Kulenkampfs und
Elly Ney, meisterlichs Künstlerin qm Flügel, werden
Werke von Mozart, Glasunow, Strauß, Schumann und
Bsethoven interpretieren. Die Sopranistin der Verliner
Staatsoper Crna Verger und der Pianist Walter
Gieseking sind für dis beiden lehten Konzerts, in
denen Werke von Richard Strauß, Anton Dvorak, Roch-
manonow und Veethoven zur Aufführung kommen, ver-
pflichtet worden.

sAuszeichnung des Koinponistcn Heinrich Kaminski.s
Der Crtrag der Harry-Kreismann.Stiftung sür das Iahr
1936 ist aus Grund einer Bekanntmachuiiq des Reichs-
und preußischen Ministers für Wiffenschäft, Lrziehung
und Äolksbildung Rust dem Komponisten Heinrich Ka>
minski in Anerkennung seiner künstlerischen Leistungen
und zur Förderung seincr weiteren Arbciten verlichen
worden.

sAnton Vruckners feierlicher Einzug in die Walhalla.s
Wie die Landespreffestells Ler Vayerischen Staatskanzlei

mitteilt, ist die seierlichs Aufstellung einer Anton-
Bruckner-Büste in der Äalhälla bei Regens-
burg für Cnde Oktober vorgesehcn. In Umrahmung dcs
Staatsaktes finden große Konzerte unter Leitung
von Profeffor Siegmund v. Hausegger und de's
Präsidenten der Reichsmusikkammer Dr. Peter Raabe
statt. Desaleichen ist eine kulturpolitische Ta-
gungin Regensburg vorgesehen.

sPhilosophentagung „Seele und Geist".f Die Deut-
sche Philosophische Gesellschaft hat ihrer 13. Tagung, die
vom 21. bis 23. September in Berlin stattsindet, das
Thema „Seele undGeist" gestellt. Folgende
Vorträge sind bis jeht festqeseht: Prof. Dr. Dr.'h. c.
Cduard Sprenger, Berlin, über „Seels und Geist";
Profeffor Dr. Heinz Hsimsreth, Köln, über „Le-
bensphilosophie und Metaphvsik"; Profeffor Dr. Crich
Rothacker, Bonn, über „Das Wesen des Schöpferi-
schen"; Gshsimrat Prof. Dr. Wilhelm Pinder, Ver-
lin, über das Thcma „Der Monierismus in der Kunst".
An die Vorträge schließen sich Aussprachen an. Der ge-
naue Tagungsplan erscheint spätestens Cnde Äugust. Al-
les Nähere für die Tagung durch dis Geschäftsftelle,
Berlin-Lankwitz, Gluckstraße 1a.

sWisderherstellunq der GrabstStte Theodor Kör.
ners.f In dem mecklenburgischen Dorf Wöbbelin zwi.
schen Ludwigslust und Schwerin befindet sich dis Grab -
st ä t t s des am 26. August 1813 gefallsnen deutschen
Freiheitsdichters Thcodor Körner. Anstelle der
schlichten Grabplatten, die die Gräber des Dichters, sei-
ner Cltern und Geschwister decken, sollen granitsns
Denkmale errichtet werden. Cine in der Nähe
stehende über hundsrtjährige Ciche, bsi der Körner kurz
vor seinem Heldentod seinen Kameraden zum erstenmal
das Lied „Du Schwert an meincr Linken" vortrug, birgt
in ihrem Stamm die Papisre des jungsn Lühowschen
Iäaers. Andere kostbare Crinnerungsstücke aus seinsr
Soldatenzeit, Waffen, Uniformstücke und Vilder sind in
einer Gedcnkhalle nahe der Ciche untsrgebrackt; statt der
Halle, die abgeriffen wird, wird sich in sechzig Meter Cnt-
fernung von dem alten Platz ein wesentlich grötzerer
Vau erheben, mit dem in wenigen Tagen begonnen wird.
Cin neu zu schaffender zwei Hektar grotzer' Park wird
die gesamte Anlage umschließen. Der vom deutschen Volk
als Hsld und Dichter gleich Verehrte sindet so die ihm
gebührende weihevolle letztc Ruhestätte.

sDie diesjährige Festspielzeit der Zoppoter Wald-
operj wurde mit einer glanzvollen Aufführung vou Ri-

chard Wagnsrs „Rienzi" eröfsnet. Die von Her-
mann Merz geleitete Inszenierung erzielte mit ihren
Maffcnszenen stärkste Wirkungen. Die musikalische Lei-
tung lag in den Händcn von Karl Tutein. Für dic
Darstellunq der Kauptpartien sehten sich namhafte Ver-
treter der deutschen Opernkunst, u. a. Gotthelf Pistor
als Rienzi, Margarete Arndt-Ober als Adriano, Hilde
Singestreu als Irene, Sven Wilflon als Stefano Co-
lonna und Adolf Schoepslin als Kardinal ein. Die Auf-
führung wurde von der Zuhörerschaft, untsr der sich auch
u. a. Präsident Greiser befand, mit stürmischem Veifall
aufgenommen,

sInternationaler Kunstgcschichtlicher Kongreß in
Basel.j In Basel wird am 31. August der 14. Inter-
nationale Kunstgeschichtliche Kongreß eröfsnet
werden. Vei diessr Gelegenheit werden italienische und
französtsche Tänze aus der Zeit der Renaiffance ausge-
führt werden.

sHeinrich Wölfflins goldcnes Doktorjubiläum.j Der

Meister deutscher Kunstwissenschaft, Prof. Heinrich
Wölfflin in Zürich, begeht am 31. Juli sein goldenes
Doktorju'brläum- Wölfflins strenge Formbetrachtung hat
die Kunstgeschichte losgelöst von der literarischen und kul-
turhistorischen Betrachtungsweise: er hat ihr nicht nur für
sein Lieblingsgebiet, die Kunst der Renaiffance, der er in
seinen Hauptschriften „Renaissance und Barock", „Die
Kunst Akbrecht Dürers" und „Kunstgeschichtliche Grundbe-
gviffe" klassische Werke widmete, sondern dem gesamten
Kunstwissen neue Erkenntnisse vermittelt. Jn einem Buch
über „Jtalien und das klassische Formgefühl" hat sich
Wölfflin namentlich mit den nationalen Verschiedenheiten
der Formempfindung beschäftigt. Doch auch für manche
andere Zweige der Wissenschaft, so für die Literaturge-
schichie mit einer frühen, Salomon Getzner gewidmeten
Arbeit, sind die Anregungen des grohen Kunstforschers
vielfach fruchtbar geworden. Heinrich Wölfflin, 1884 in
Winterthur geboren, habilitierte sich 1888 in München und
wurde bereits 1893 als Ordinarius nach Basel berufen.
Seit 1901 in Berlin, seit 1912 inMünchen, sammelte
er Studrerende und Freunde der Kunst aus allen Nationen
um seinen Lehrstuhl. 1924 kehrte er in seine Schweizer
Heimat zurück und lehrt seitdem an der Ilniversität Zürich,
ist aber in Berlin und München, deren Akademien er eben»
so wie derjenigen von Wien angehört, immer wieder als
Vortragender zu Gast gewesen.

Berlin, 28. Juli. Am Dienstagmittag star^^,jk'
ganz Deutjchland unsere O l v m p i a-S t e r ni x,cc
zu ihrem zweitägigen Flug naw

ger

zweitägigen

Neichshauptstadt. Bei diesem „Deutschen

S'K

1936", den der Reichsluftsportführer aus ÄNl.av
Olympischen Spiele sür die Mitglieder seiner
Landesgruppen ausschrieb, wer'den vor allem pek
zahl der angefloge>nen Flugplätze, die Geschicklichrbjstiiui
Besatzungen, die Gesamtkilometerleistung <m>n" Per
500) unb die Anzahl der je Flugzeug beförderten
sonen bewertet. Jnfolge des zum Teil übera"s hcN
günstigen Wetters in den verschiedensten ^9
Deutschlands stellte bereits der Dienstagnack -«>
hohe Anforderungen an das fliegerische Kön»e
Besatzungen. Von den insgesamt 154 gemeldeten „^ii'
nehmern fielen, soweit bisher feststcht, drei "ck
gen aus. , ^

57 ausländische Flugzeuge starten heute nach ysN
Verlin, 29. Iuli. Am heutigen Mittwoch stas'^
ihren heimatlichen Flughäfen aüs die ausländstck^'.^jie
nehmer dcs vom Aero-Klub von Deutschland veran's Nei
ten „Internationalen Sternfluqes". Die Gesawtza^

endgültig gemeldeten Maschinen beträgt 57,

aus

die nachstehendcn 17 Nationen wis solgt ve ..,,
Frankreich 10 Flugzeugs, Oesterreich 9, De>S
Polsn 5, Cngland, Holland und Anqarn je 4,
und die Tschechoslowakei je 3, Italie'n 2, Lhile, G'
land, Iapan, Iugoslawien, Rumänien, Spanien u
Schweiz je eine Maschine.

Mitgiiedcr der Münchener Vergwacht teil. Legat' ss-,
rat Dankwart dankte dabei besonders für die A-jjn-
leistung der Schweizer Bergfiihrer, der Vcrgwacht --^je
chen und für die Anteilnähmc der Vevölkerung-
auf dem dritten Schneeband am Freitag aufgefuno^r
Leichenteile wurdcn nunmchr alle als zu S e d l m a '
gehöria festgestellt. Mehringer, der mit ihm
tes Iahr im August verunglückte, ist noch nich'
borgen. Am Äuslauf dcs Trichters, der in der -
gsl die von der Wand niederhängenden Lawine« ^.si.
nimmt, cntdeckte man den Photoapparat Scr
schaft Hinterstoißer-Kurz mit aufgerolltem
der aber nicht mehr entwickelt werden konnte. Dane^f
lag dic Uhr von Toni Kurz. Die Zerger wiese"

X3 Llhr. Raincr und Kurz stürzten in derselben
tung ab. Wenn sic in den Trrchter gefallen sind, der
der Fundstells dcr Gegenstände etwa 50 Mctcr i" ^-r
Tiefc führt, so ist ihre Vcrgung unmöglich. Nack jjg
Lciche Mehringcrs wird dic Vcrgwacht, die vor'a
noch im Verner Oberland bleibt, am Fundort
mayers weiter nachsorschen, ebenso nach .Hinterstoitzrr- j,
— Der englischc Ricscndampfcr „Oueen Marv Fg
wie der Kapitän dcs Schisfes nach sciner Ankunst ...
Newyork mitteilte, für dic Strccke Chcrbourg—Ämm ..

Feuerschisf vier Tage, acht Stunden und 37 Minute»
braucht. Die französische „Normandic" benötiqte
ihrer Rekordfahrt für die Strecke vicr Tage elf
und 42 Minutcn. Öbwohl die „Queen Mary" dic
fahrt von Curopa nach dcn Vereinigten Staatcn brc- s,
in der kürzesten bisher erreichten Zeit bewältigt ijjx
wird ste, wie man annimmt, das Blaue Vand
diese Reise nicht beanspruchcn, da nämlrch dic von .sj
zurückgelegte Strecke um etwa 50 Seemsilen kürz ÖÄrt
als die von der „Rormandie" aus ihrer Rekorh!^ ,n
durchfahrene. Dic „Queen Mary" bsgann ihre
Cherhourg, das 50 Seemeilen weniger weit von Amw
Feuerschiff entfernt ist, als Colles Road, wo die
der „Normandie" ihren Ausgang nahm. Die „^^r-
Mary" werde erst dann das Vlaüe Band für sick -,je
langen, wenn sie nicht nur die kürzeste, sondern auck
schnellste Fahrt übcr den Atlantik zurückgelsgt h^be- , ^
— Aus den Schneemasien besreit. Die 97 deun ^
Ausflügler, die, wie qemeldet, von einem Schn^OT,,,-
übcrrascht und in der Cchuhhütte des Waldes im re"
tal (Lhile) vom Schnee einqeschloffen wurden, 'on
unter qroßen Anstrenqunqen aerettst wcrdcn. ,^r.

— Drei Tote, 20 Schwcrvcrletzte bei einem fl»we
Die Geqcnd von Thorn bis Culm wurde aesteru j§
einem orkanartiqen Sturm heimqesucht, durch
verschicdcnen Ortschaften dreihundert Gcba^j-
zerstört wurdcn. Das Anwetter wlltete etwa ,tß»>
nuten. Drei Menschcn wurdcn qetötet,

20 schwcr verleht.

Französtsches Vombensluqzeug abqestürzt-
Paris, 28. Iuli. In der Nähe des Flugplatz^^q-
Chartres stürzte am Dicnstag ein Vombenl'. .-sj:»
zeug bci einer Uebung ab.' Vier der süns
fandcn dabei den T o d, der sünste konntc sich durck >o
schirmabsprung retten.

DeMer öternsliig ms.

Die deutschen Olympia-Sternflieger unterwr»'', ^
 
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