Nr. 175
Fernsprecher-S.-A. 735l—53.
„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Hsidelberger Anzeiger"
Mittwoch, 29. Iuli 1936
Seite 5
boöen, tzessea, Saarpfatz.
Vom Südwestmark-Lager Offenburg.
. l:) Südwestmarklager Offenburg, 28. Auli.
Die
mung im Südwestmarklager der bmdischen Hitler-
^ ist trotz des Regenm-tters glänzend. Die drei-
Jungen lassen sich nicht unterkriegen. Die ver-
^ m>ortlichen Stellen zogen den Leiter des Amtes sür
. ° 'sgesunicheit zur. Beratung hinzu. Es wurde festge-
^ut, daß trotz der regnerischen Tage die Lagerzelte
"wrund der zweckmäbigen Enrichtung lHolzröste für die
ttnpfe, genügend Stroh usw.i sich im trockenen Zu-
ands befinden. Vorbeugend ordnete jsdoch Gebiets-
^drer Friedhelm KemPer an, daf; für die Usbernach-
. ab heute die Offenburger Schulen ausgeräumt wer-
En, sg das; die Hitlerjugend gegen Ueberraschungen durch
^ schlechte Witterun« geschützt stnd.
Der Lagetbetrisb läuft am Tag im Lager Programm»
'"nhig weiter. Für die Nacht sind dann die 3000 Jun-
^sn in festen L> ä u s e r n untergebracht. so datz die
f-ttern beruhigt sein können. Der Gesundheitszustand
'fn Lnger ist trotz der ungünstigen Witterung laut ärzt-
^4em Urteil gut. Krankheitsfälle liegen bis auf wenige
tlnlle von geringfügigen Erkältungserscheinungen so gut
"'le keine vor.
. Jnfolge der auf Mittwoch angesichts des furchtbaren
^nglnlls der Mannheimer SA-Kameraden angesetzten
^sgatstrauer findet die auf diesen Tag vorge-
lehene F e i e r st u n d e der „H I spielt und
!' n g t" am Donnerstag, den 30. Juli, 20.30 Uhr,
'?n „Drei-König-Saal" lnicht Stadthallel statt. Fühvende
T^änner der Partei und Vertreter der gesamten badi-
^en Presse werden der Feierstunde beiwohnen, die von
^rilnehmern des Südwestmarklagers unter Mitwirkung
^nes HJ-Orchesters vom Bonn 113 Freiburg veranstot-
^t wird. Di« Feier ift öffentlich.
Reichstaguiig der deutschen Ho-fenbaueru.
Schwetzingcn. 28. Juli. Jn Schwetzingen findet am
unü 15. Augu st sine vom Reichsnährstand anbe-
^umte Reichstagung für die deutfchen
^opfenbauern, wozu rund 400 Hopfenerzeuger er-
^artet werden, statt. Auf der Tagung werden ltzbens-
^ichtige Tagesfragen -des Hopfenbaues behandelt.
, Schwetzingen, 28. Juli. (Vor dem Ertrin-
'En gerettet.) Durch den hier wohnhaston vcrhei-
^teten 29 Jahre allen Johann Löffler wurden im
mhein bei der Kollerfähre ein« Frau und ein
" > nd vor dem Tod des Ertrinkens gerettet. Un-
sI Einsatz seines eigenen Lebens barg der mutige
^chwimmer die zwei Gesährdeten.
, )!( Wiesloch, 28. Juli. (Der letzte Veteran)
M Wiesloch aus den Kriegen von 1806 und 1870/71,
'ioam Wagner, ist gestorben.)
?? Rot, 28. Juli. (Bran d.) Aus noch nicht auf-
Seklärter Ursache brannte der Dchuppen d«r Witwe
^iois Becker vollständig nieder. Die rasch alar-
'üierte Feuerwehr kvnnt« ein U«bergreifen auf die an-
Sebaute Scheune verhüten.
,, ):( Hirschhorn a. N., 28. Iuli. (Au dem Auto-
5hglück> auf der Eberbacher Stratze werden jetzt noch
^ettere Einzelheiten bekannt Danach verdankt der In-
urp« pes in den Neckar gestürzten Wagens
Mr dem Umstand sein Leben, dak sich die neben dem
pahrersitz befindliche Tür während des Absturzes nber
"le steile Böschung öffnete. Dadurch war es dem Insassen,
Unem Reisenden aus Kaiserslautern, möglich, auf dem
Mund des Flusses aus dem auf der Serte liegenden
Mgen heraus und an die Oberfläche des Waffers zu
^rnmen. Trotz seiner Verletzungen, verschiedener Prellun-
M und Blutergüffen, besatz der Verunglückte noch die
^eistesgegenwart und die Kraft, sich über Wasser zu hal-
len und einen Riemen zu crgreifen mit dem er ans Land
?ezogen wurde. Ein varüberfahrendes Auto brachte ihn
jns Krankenhaus. Sein Befinden ist den Umständen ent-
Mechend gut. Das rammende Äuto wurde schwer be-
nyadigt nach Heidelberg abgeschleppt. Das im Flutz lte-
°ende Auto konnte noch am Abend herausgezogen und
^ogeschleppt werden.
, '!—! Hofscnheim, 28. Juli. (Das Fest der sil-
^ernen Hochzeit) begehen heute Bahnapbeiter Franz
^vrl Eichstädtrr und Maria gdb. Sera.
- )-( Aglasterhausen. 28. Iuli. <D i e Meisterprü-
!,u n g) im Damenschneiderinnenhandwerk bestand Emma
^ngold van hier mit Erfolg.
. !! Elsenz, 28. Iuli. (E i n Todesfall.) Im Alter
?°n 60 Jahren verschied m Heidelberg, wo er Genesnng
'nchte, der langjährige hiesige Ratschreiber Karl V o l z.
, ):( Eppingen, 28. Jult. (Seinen 90. Ge-
" urtstag) konnte hier Adam Blösch begehen.
, . !! Jttlingen. 28. Iuli. (Ihre silberne Hoch-
i t) feierten die Eheleute Äandwirt Albert Bern-
^ard.
r , :::Karlsruhe, 28. Juli. (Glück bei der Ar-
^.eitsbeschaffungs-Lotterie.) Beim Hotel
.^Ermania in Karlsruhe stand ein Losverkäufer der Ar-
?Estsbeschcrffungslotterie. Da versuchte ein erwerbs-
ser Mann sein Glück und zog einen Tausender.
^ ^)?( Odenheim, 28. Iuli. (W ejhe des Schwimm »
^ades.) Am Sonntag erfolgte Lie Einweihung des
"ach grotzer Opferwilligkeit der ganzen Bevölkerung neu
^stellten Schwimmbades. Den erften Willkommgrutz
Mbot Äürgermeister und Ortsgruppenleiter W i p p l e r.
U dankte allen, die zur Erstellunq des Bades mitgeholfen.
^>e eigentliche Weihe vollzog Kreisleiter Epp.
Neckarzimmern, 28. Juli. (D i e Meister
d
.tüfung) im Damenschneiderhandwerk hat
sa>Nna Frank mit gutem Erfolg bestanden.
d.n.) Üntevhalb des
?:? Unterschüpf, 28. Juli. (Tod auf den Schie-
Bähnübergangs wurde eine
Wie durch die
um den aus
Kchtveigern gdbürtigen lsdigen 23jährigen Schuhmacher
^vrl Stapf. der sich vom Zug überfvhren lieh.
^ :-: Pforzhcim, 28. Juli. (Tödlicher Motor-
z? d u n fa l l.) Der 36jührige Eugen Sturm aus Neu-
^usen rannte aus der Landstratze mit dem Motorrad
s?gen einen Baum und erlitt so schwere Ver-
z^ungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Auch sein
^ffahrer erlitt erhebliche Verletzungen.
«u.nnliche Leiche aufgefunden.
Uizei festgestellt wurde, handelt es sich
Meldet Guch zum Lan-rlenft -er Sttler-Sugen-!
Lan-arbeit wlr- zum Ehren-lenst -er Sugend.
Karlsruhe, 28. Juli. Der Landdienst der
Hitler-Jugend hat das Erbe der Artamanon-
bewcgung übernommen; dort hatten sich fchon lange
Jahre vor der Machtübernahme junge Nationalsozia-
listen zusammengesunden, die stch die Rückgewinnung
gesunder städtischer Jugend auf das Land und damit
das Eindämmen der Landflucht zur Auf-
gabe gestellt hatten. Die Artamanen wurdon
1934 in die HJ eingegliedert und stellten
dem LanddieNst einen in jahrelanger, zäher Arbeit er-
probten Stamm von Führern. Damit war die Grund-
lage zur weiteren Entfaltung des Landdienstes geschaf-
fen.
Auf eine Anregung des Leiters des Sozialen Am-
tes der Reichsjugendführung, Obergebietsführer Ax-
mann, hat die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung
und Arbeitslosenverstcherung diesen neuen Dienst der
Jugend auf dem Land neben der damals bestehenden
Landhilse anerkannt und in die Landhilfeförderung
miteinbezogen. Nach der Beendigung der Lanvhtlse
im Jahr 1935 wird nunmehr als einzigste Um-
schulungsmaßnahme für männliche Jugend-
liche für das Land der Gruppeneinsatz des
Landdienstes wie bisher gefördert.
Waren im Jahr 1934 im Reich 20 Gruppen mit
etwa 500 Mann tätig, so schaffen bereits heute 6000
Mann in etwa 500 Gruppen am dentschen Boden.
Konnten im Winier 1934/35 auf ganzjührigen Arbcits-
stellen nur 100 Mann der Landdienst-Arbeit erhalten
bleiben, so war eine U e b e r w in t e r u n g 1935/36
bereits sür 1500 Mann möglich; so verfügt heute,
nach knapp zweijährigem Bestehen, der Landdienst über
ein leistungs- und arbeitserprobtes Stammpersonal.
Der Dienst erstreckt sich über ganz Nord- und Mit-
teldeutschland; die Landdienstgruppen in der Stärke von
10 bis 30 Mann arbeiton entweder in landwirtschast-
lichen Großbetrieben oder in den Dörfern auf
den einzelnen Bauernhöfen.
Dieser Gruppeneinsatz des Landdiensts rst die ein-
zig mögliche Form, durch die es praktisch gelingt, städti-
sche Jugend auf das Land zu verpflanzen. Das ka-
m e r a d sch a f t l ich e Be i s a m m e n se t n in der
Gruppe unter einem bewährten Führer, der für strenge
Disziplin sorgt, das Bewußtsein, einer großen Ge-
meinschaft anzugehören, gibt dem Einzelnen die Kraft,
manche Härte und manche Entbehrungen, die di« Arbeit
und das Leben auf dem Land mit sich bringen, zu er-
tragen nnd zu überwinden, um dann allmählich m der
ncuen Umgebung zu verwurzeln.
Einfache und harte Lebensführung, gepaart mit
weltanschaulicher und politischer Erziehung, verbürgt
eine tiefgründige CharakterschulU'Ng der Ju-
gend im Landdienst und eine harte Ansklese, die den
Aufgaben der Zukunft gewachsen i'ein wird.
Die verachtete Landarbeit wurde zum Ehren-
dienst für die Jugend. Erfüllt vom Leistungs-
willen und Jdealismus geht der Landdienst der Aus-
reifung seiner Arbeit in don Bauerndörfern entgegen.
Hier erst vollzieht sich die restlose Umstellung, die voll-
kommene Bindung zum neuen Lebenskreis, zum
Bauerntum, hier wird sich jene Auslese der Be-
sten ergeben, die aufgehen wird im Bauer'Ntum, um so
wieder den Kreislauf der Geschlechter zu schließen.
Jn der Hitlerjugend wächst ein neues und gesundes Geschlecht heran.
(Graphische Werkstätten, K.)
Der Srem-enverkehr in Va-en lm Monat Funi.
Mttgeteiit vom VabisKen StatisttsKen Lan-esamt.
Die badische Fremenverkehrsstatistik für
den Monat Juni schließt wieder mit einem sehr gün-
stigen E r gebnis ab. Wenn auch die Fremdenmeldun-
gen gegenüber dem gleichen Monat des Vorjährs auf den
ersten Blick ziffernmäßig rückläufig erscheinen, so erklärt
sich diese Albnahme der Fremdenzahlen bei näherer Be-
trachtung doch ohne weiteres dadurch, datz Pfingsten
in diesem Jahr noch zur Hälfte in den Monat Mai fiel
(im vergangenen Jahr dagegen ganz in den Juni), und
datz infolgeoeffen der pfingstliche Fremdenzustrom bereits
im Mai einsetzte. Bestätigt wird das zufriedenstellende
Ergebnis auch durch die erheblich gestiegene Zahl der
Uebernachtungen (Logiernächte), die.nach ersolgter
Ankunft der Fremden Ende Mai regelmntzig in die nach-
folgenden Pfmgstferientage des Iuni fielen. Besonders
erfreulich ist ber starke Äufschwung i m Auslän -
derverkehr, der den des Jnländerverkehrs verhältnis-
mätzig weitaus übertrifft. , .
Angekommen sind im Monat Juni in den 40 wichti-
geren, der badischen Eildienststatistik angeschloffenen Orten
146 578 Fremde, das sind 5856 oder 3,8 Prozent
weniger als im gleichen Monat des Vorjahrs. Auslän -
derankünfte wurden jedoch 20 408 gemel'det, das sind
1918 oder 10,4 Prozent mehr als im Voriahr. Die Zahl
der Fremdenübernachtungen insgesamt zeigt mit 596 755
eine Zunahme gegenü'ber dem vergangenen Iähr um
79 798 oder um 15,4 Prozent. Gleichzeitig wurden 76 268
Ausländerübernachtungen gezählt, das sind 16 851 oder
28,9 Prozent mebr als iin Vorjahr. Besonders stark er-
höhte Ausländerübernachtungsziffern melden Baden-Baden
(9000 mehr), Heidelberg (2600 mehr; Universitäts-
feiern), Badenweiler (2200 rnebr), St. Blasien und Frei-
burg (ie 1000 mehr).
Die höchste Gesamtzahl von Fremdenmeldungen
(Jnländer und Ausländer) kann diesmal Konstanz auf-
weisen (23 906); es folgen Heidelberg (21 750), Frei-
burg (18156), Baden-Baden <13 056). Hinsichtlich des
Ausländerbesuchs steht Heidelberg mit 6357
Ankünften an der Spitze, es folgen Baden-Baden
Freiburg 3029), Konstanz (1085), Titisee (937),
)e (875), Tribera (789) usw.
Die Höchstzahl von Fremdenübernachtungen
weist äber wie immer Baden-Baden auf; mit 118 089
Uebernachtungen steht es weitaus an erster Stelle. Die
nächsten Uebernachtungszahlen haben Konstanz (47 185),
Badenweiler (46 381), Freiburg (40183), Heivelberg
(37 171), Bad Dürrbeim (28 722), Hinterzarten (20 863),
St. Blasien (17 999), Ueberlingen (17 939), Mannheim
(17 343) zu verzeichnen. Auch hmfichtlich der Ausländer-
übernachtungen steht Baden-Äaden mit 27 533 bei weitem
an der Spitze: es folgt Heidelberg mit 9274 Ausländer-
übernachtiingen, Freiburg mit 8745, Badenweiler mit
5971, Titisee mit 3235, Triberg mit 2429 usw.
DL« ««F eksrrr LterrrrLrrrZkLfsr? ^srLGrLZrvrrsf^siS.
L Hamburg. 27. Iuli. Das. Fest des Friedens und der
gj?ude in Hamburg hat seinen Höhepunkt erreicht. Es
kaum eine Stratze und kaum noch einen öffentlichen
Itn?? in Hamburg, der nicht von den zahlreichen Veran-
xjfttungen des Weltkongresses für Freizeit und Erholung
tzwtzt worden wäre. Für die in Hamburg anwesenden
d-°lkstumsgruppen war der letzte Taa insbeson-
i>S,e auch deshalb sehr arbeitsreich, weil sie alle an dem
^Sezu drei Stunden dauernden F e st z u g teilnahmen.
Die Gruppen aus dem Grenzgau Baden sind stolz
>^5?uf, als eine der besten unter den anwesenden Volks-
^sgruppen zu den internationalen Veranstaltungen her-
ueholt zu werden.
Äi«. ?^it den 16 Festwagen, die Geschichte, Brauchtum,
Neit und Landschaft des Badnerlanbes zeigten, war
I^en am stärksten unter allen Gauen vertreten. Dazu
tq!?en noch T r a ch t e n g^r u p p e n. die singend und
"^end durch Hamburgs Stratzen zogen.
An die 2000 Menschen waren es. die m kurzer Zeit
!(s„n dichten Kreis um die Badner Gruppen beiin
>>>,- k s f e st am Sonntag bildetcn. Ein alter Wäldler
»N? Neustadt hatte aus der Heimat eine Brieftaube
li? auf die Reise an die Wafferkante genommen und lietz
ffi vun als Grutz an den aeliebten Schwarzwald zurück-
^Sen.
!° Besonderes Glück hatte die Hanauer Track.ten-
e l l e. Sie spielte an Bord der „Monte Sarmiento
üi->,u^ien Ausreise nach Norwegen einige bcimatliche
ex. Die Begeisternng von SKiffsleitung un.d KdF-
!dn?uöern war so grotz, datz die Kapelle die Reise mit-
i'i-'yen sollte Da dies natürlich nicht moglrch war, erhielt
>>ij^-.8esamte Kapellc eine Einladung zu einer der
, ^ien Fahrten in die norwegischen Fjorden.
tr, Der Gau Baden veranstaltete am Montag abend m
It-c,Srotzen K d F - F e st h a l l e, die ietzt in Hamburg Auf-
h ° ?"S gefunden hat. einen grotzen Oberrheinischen
imatabend.
(:) Mosbach, 28. Juli. (Silberue Hochzeit.)
Die Eheleute Dentist Anton Kolb feierten dieser
Tage das Fest der silbernen Hochzeit.
Mosbach, 28. Juli. (Die Prüfung als
Metzgermeister) haben folgende Jungmetzger des
Bezirks mit gutem Erfolg abgelegt: Hofmann (Auer-
bach), Schell (Asbach), Ernst (Asbach), Heil (Mittel-
schefflenz), Frahs (Mosbach), Egettenmeier (Mosbach),
Leiblein jung (Mosbach), Krieg (Mosbach), Robold
(Neckarelz), Schäfer (Sulzbach) und Bender (Unter-
schefflenz). Den Genannten wird anlätzlich der Frei-
sprechU'Ng im Oktober der Meisterbrief überreicht
werden.
!! Adelshofen, 28. Iuli. (Schwerer Unfall.) Als
ein hiesiger 48 Jahre alter Landwirt mit seinen Pferden
eine Strohpresse nach Eppingen bringen wollte, gin-
gen die Tiere plötzlich durch. Der Landwirt kam unter die
Preffe zu liegen und erlitt schwere Verletzungen.
)—( Bad Rappenau, 28. Jnli. (Eine der letzten
Altveteranen) des Krieges 1870/71, Heinrich Rei-
chardt, ist g e st o r b e n. Er war Mitbsgründer unld
-Ehrenmitglied des 'hiesigen Mrlitürvereins.
(:) Buchen, 28. Juli. (JmRahmen derKin-
derlandverschickung) haben dieser Tage 22
Kinder aus dem Kreis Buchen die Reise nach dem
Harz angetreten, um dort einige Wochen in Erhol-
ung zu kommen.
4« Walldürn, 28. Juli. (V e r s ch i e d e n e s.) Ge-
genwärtig sind hier Bestrebungen sür die Gründung
einer Ortsgruppe des Roten Kreuzes im
Gang. Eine zur Mitgliederwerbung umlaufende Liste
weist bereits eine stattliche Anzahl von Namenseinzeich-
nungen auf. — Am kommendsn Sonntag trifft sich hier
die Keglerabteilung des Tuvnvereins mit Stuttgarter
Keglern im Zinglers Bierkeller zu einem Preis-
k e g e l n.
„" Ludwigshascn a. Rh., 28. Juli. (Tödlicher
Ve r k eh r sn n f a'l l.) Anf der Lu'dwigshafener Zu-
fährtsstraße zur Rhein'brücke wurde am Dienstag mittag
um 2 Uhr eine von Mannheim kommende Radfahre-
rin vcm einem Traktor mit zwei kiesibeladenen An»
hängerB aus Rödersheim erfaßt nnd überfahren. Die
Verunglückte, eine 21jährige Frau aus LndwigHhafen,
starh auf >dem Transport ins Kranken'haus.
:: Kaiserslautern, 28. Jnli. (Ein Reh ver-
ursacht tödlichen Unfall. Äm Dienstag vor-
mittag gegen sechs Uhr sprang an der Straßenabzweigung
Trippstadt—Langensohl ein Reh dem Postbemnten Franz
Martin in das Fahrrad. Martin stürzte dabei sv nn-
glücklich, daß er mit einem schweren Schadelbruch liegen
blieb und kurz daraus sta r b.
Personalnachrichten.
:I: Karlsruhc, 28. Juli. (Jn den Ruhestaud
getreten) ist Ministerialrat Prof. August Stürze «-
acker in Karlsruhe.
Der Gau Bade» auf dem Weltkongreh tür Freizeit und Erholung.
Der Festwagen der Goldstadt Pforzheim im Festzug. Ansn.: DAF Bildarchi-V
(StuÄ.
Am dem Mdliche» Veremsledeil.
Neckargemünd: Der Turnverein 1876 feierte
sein 60jähriges JuLiläum am Samstag und Sonntag.
Den Auftakt bildete ein Fackelzug in 'den Abendstunden
des Samstag unter Vorantritt der Neckargemünder Stadt-
kapelle durch die von Menschen umsäumten Straßen unse-
rer Stadt. Auf dem anschließenden Begrüßungsabend be-
grüßte Vereinsführer Walter Leist die. zahlreichen An-
wefenden, unter welchen sich Bürgermeister.Müßig und
der Ortsgrnppenleiter der NSDÄP, Gottfried Kramer,
ferner Gaufrauenturnwartin Anni Haeringer (Bruchsal)
befanden. Es folgte die Verleiung eines Glückwunsch-
schreibens 'des Gäuführers Dr. Fischer und anschließend
ein Vortrag über die Geschichte des Bereins. Jn Würdi-
gung der großen Verdienste crhielt Oberturnwart Franz
Lohrum eine Plakette ausgehändigt. Nach Musikstücken
ber Kapelle Schmelter brachte der Männergesangverein
„L i e d er k ra n z" Neckargemünd zwei Chöre zum Vor-
trag. Danach ergriff der Ortsgruppenleiter der NSDAP,
Kramer, das Wort. Gappreffewart Krämer überbrachte
Grüße der Kreisfachamtsleitung. Vereinsführer Leist
nahm dann die EÜrung verdienter Mitglieder.vor und
zeichnete mit 'der silbernen Ehrennadel dcs Bereins aus:
Friedrich Bernhard, Iakob Betz Dinkeldein, Oskar Heß,
Friedrich Hörner, Üudwig Pabst. Kohl. Heinrich Schmitt,
August Wagner und Hermann Walker. Für die Geebrten
dankte Dinkeldein, wobei er auch über Erlebniffe früherer
Jahre fprach. Der Sonntagabend brachte.ein ausgezeich-
netes Programm t u r n e r i.s ch e r V o r f ü h r u.n g e n.
Schüler und Schülerinnen zeigten ihr Können. Viel Bei-
fall erntete auch der gpmnastische Tanz der Turnerinnen.'
Im Scheinwerferlicht zeigten dcmn die Turner tadelloses
Barren- nnd Reckturnen. Abschließend fand ein frohes
Sommernachtsfest statt.
Leimen: Bei der Generalversammlung ber
Sportfreun.de 1924 wurde der bisherige Vor-
sitzende Koch wiedergewählt, der dann seinen Mitarbei-
terstab bestimmte.
Walldorf: Bei dem Fünften Landsportfest des VF.
Brühl konnte der hiesige Turn- und Sportver-
ein 1902 neun erste Preise und zahlreiche andere
schöne Preise erringen.
Aus der Bewegung.
Dielheim: Jn einer Versammlung . der Orts-
gruppe Äer NsDAP. zu der sämüiche Blockwarte
der DAF und NSV. ferner fämtliche Wockleiter der
NSDAP erschienen waren, nahm man eine Neueintei-
lung 'des Stützpunktes Diekheim vor, der seither in fünf
Blocks eingeteilt war. Nach der Neueinteilung, der man
die von Stützpunktleiter Laier angefertigte Ortsskizze zu-
grunde legte, nmfaßt der Stützpunkt zwei Zellen mit ins-
gesanit neun Blocks. Mit mavkanten Worten zur Mit-
avbeit nnd Pflichterfüllung fchloß Stützpunktl'eiter Laier
die Versammlung.
Odenheim: Der Sonntagvormittag galt der
Weihe von zwölf Fahnen verschiedener Orts-
gruppen und Stützpunkte dcs Kreises Bruchsal durch
Kreisleiter Epp, wobei dieser in einem zündenden Ap-
pell zur treuen Hingabc an das grotze Aufbauwerk des
Führers.aufrief. Mit einem großen Propagandamarsch
schloß die Feierlichkeit ab, der eine würdige Totenge-
venkfeier vorausgegangen war.
Bad Wimpfcn: Die Männer des NSKK-
Trupps 1 vcrsammelten sich zu eincm Abschieds-
abend für Truppführer Botsch, der nach Ludwigsburg
versetzt worden ist. Standartenführer Harzer, Staffel-
führer Walter, Ortsgruppenleiter Hasenmayer und
Sturmführer Klenk dankten Botsch für dte geleisteten
Dienste.
Gerichtsfaal.
„Zeugen Iehovas" vor dem Sondergericht.
8 Mmmhcim, 28. Iuli. Vor dem Sondergericht
standen wiederum sechs Angeklagte, drci männliche, drer
wetbliche, die in der Bodenseegegcnd als „Zeugen
Iehovas" für dic Ziele dcr als staatsscindlich vcr-
botenen „Crnsten Bibelforscher" durch Verkauf dcr Bibel
und Verbreitung von religiössn Propaganda-Schriften
wirkten, die von der Zentrale Bern ausgegcben wcrden.
Wie die zahlreichen schon vorher abgeurtciltev Ange-
klagten behaupteten auch sie, ohne jede Bezichung zu ein-
ander gehandclt zu habcn; sic hättcn kcine organisatori.
sche Gemeinschast, also auch nichts mit dcn Crnsten Di-
belforschern zu tun. Desonders eincr, der Angcklagte
Iohann Peter Iünker, zeigte stch in seiner Verteidi-
gung als ein fanatischer Wortklauber in der Auslegung
der Bibel. Frau Anne Luise Meißner aus Münster
(Regierungsbezirk Wiesbaden) wurde beim Schmuggeln
der Schriften am Zoll bei Konstanz ertappt. Das Ge-
richt verurteilts Hermann Dreher aus Sigmaringen
und dcn schon erwähnten Iünker aus Konstanz zu je ächt
Monaten, Anna Lurse Hofmaier aus Konstanz zu
vier Monaten (schon ernmal einschlägig vorbestraft), dre
Angeklagte Meißner zu 10 Monätcn, Ludwig Cugen
Schwäb aus Dossenherm zu vier Monaten und Lüise
Wilderer aus Altenbeuren zu scchs Monaten Ge-
fängnis.
Worte siir diese Zeit.
Nur aus der höchsten Kraft t»er Gegenwart dürp
Jhr das Vergangene deuten.
Frredrrch Nietzsch«.
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„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Hsidelberger Anzeiger"
Mittwoch, 29. Iuli 1936
Seite 5
boöen, tzessea, Saarpfatz.
Vom Südwestmark-Lager Offenburg.
. l:) Südwestmarklager Offenburg, 28. Auli.
Die
mung im Südwestmarklager der bmdischen Hitler-
^ ist trotz des Regenm-tters glänzend. Die drei-
Jungen lassen sich nicht unterkriegen. Die ver-
^ m>ortlichen Stellen zogen den Leiter des Amtes sür
. ° 'sgesunicheit zur. Beratung hinzu. Es wurde festge-
^ut, daß trotz der regnerischen Tage die Lagerzelte
"wrund der zweckmäbigen Enrichtung lHolzröste für die
ttnpfe, genügend Stroh usw.i sich im trockenen Zu-
ands befinden. Vorbeugend ordnete jsdoch Gebiets-
^drer Friedhelm KemPer an, daf; für die Usbernach-
. ab heute die Offenburger Schulen ausgeräumt wer-
En, sg das; die Hitlerjugend gegen Ueberraschungen durch
^ schlechte Witterun« geschützt stnd.
Der Lagetbetrisb läuft am Tag im Lager Programm»
'"nhig weiter. Für die Nacht sind dann die 3000 Jun-
^sn in festen L> ä u s e r n untergebracht. so datz die
f-ttern beruhigt sein können. Der Gesundheitszustand
'fn Lnger ist trotz der ungünstigen Witterung laut ärzt-
^4em Urteil gut. Krankheitsfälle liegen bis auf wenige
tlnlle von geringfügigen Erkältungserscheinungen so gut
"'le keine vor.
. Jnfolge der auf Mittwoch angesichts des furchtbaren
^nglnlls der Mannheimer SA-Kameraden angesetzten
^sgatstrauer findet die auf diesen Tag vorge-
lehene F e i e r st u n d e der „H I spielt und
!' n g t" am Donnerstag, den 30. Juli, 20.30 Uhr,
'?n „Drei-König-Saal" lnicht Stadthallel statt. Fühvende
T^änner der Partei und Vertreter der gesamten badi-
^en Presse werden der Feierstunde beiwohnen, die von
^rilnehmern des Südwestmarklagers unter Mitwirkung
^nes HJ-Orchesters vom Bonn 113 Freiburg veranstot-
^t wird. Di« Feier ift öffentlich.
Reichstaguiig der deutschen Ho-fenbaueru.
Schwetzingcn. 28. Juli. Jn Schwetzingen findet am
unü 15. Augu st sine vom Reichsnährstand anbe-
^umte Reichstagung für die deutfchen
^opfenbauern, wozu rund 400 Hopfenerzeuger er-
^artet werden, statt. Auf der Tagung werden ltzbens-
^ichtige Tagesfragen -des Hopfenbaues behandelt.
, Schwetzingen, 28. Juli. (Vor dem Ertrin-
'En gerettet.) Durch den hier wohnhaston vcrhei-
^teten 29 Jahre allen Johann Löffler wurden im
mhein bei der Kollerfähre ein« Frau und ein
" > nd vor dem Tod des Ertrinkens gerettet. Un-
sI Einsatz seines eigenen Lebens barg der mutige
^chwimmer die zwei Gesährdeten.
, )!( Wiesloch, 28. Juli. (Der letzte Veteran)
M Wiesloch aus den Kriegen von 1806 und 1870/71,
'ioam Wagner, ist gestorben.)
?? Rot, 28. Juli. (Bran d.) Aus noch nicht auf-
Seklärter Ursache brannte der Dchuppen d«r Witwe
^iois Becker vollständig nieder. Die rasch alar-
'üierte Feuerwehr kvnnt« ein U«bergreifen auf die an-
Sebaute Scheune verhüten.
,, ):( Hirschhorn a. N., 28. Iuli. (Au dem Auto-
5hglück> auf der Eberbacher Stratze werden jetzt noch
^ettere Einzelheiten bekannt Danach verdankt der In-
urp« pes in den Neckar gestürzten Wagens
Mr dem Umstand sein Leben, dak sich die neben dem
pahrersitz befindliche Tür während des Absturzes nber
"le steile Böschung öffnete. Dadurch war es dem Insassen,
Unem Reisenden aus Kaiserslautern, möglich, auf dem
Mund des Flusses aus dem auf der Serte liegenden
Mgen heraus und an die Oberfläche des Waffers zu
^rnmen. Trotz seiner Verletzungen, verschiedener Prellun-
M und Blutergüffen, besatz der Verunglückte noch die
^eistesgegenwart und die Kraft, sich über Wasser zu hal-
len und einen Riemen zu crgreifen mit dem er ans Land
?ezogen wurde. Ein varüberfahrendes Auto brachte ihn
jns Krankenhaus. Sein Befinden ist den Umständen ent-
Mechend gut. Das rammende Äuto wurde schwer be-
nyadigt nach Heidelberg abgeschleppt. Das im Flutz lte-
°ende Auto konnte noch am Abend herausgezogen und
^ogeschleppt werden.
, '!—! Hofscnheim, 28. Juli. (Das Fest der sil-
^ernen Hochzeit) begehen heute Bahnapbeiter Franz
^vrl Eichstädtrr und Maria gdb. Sera.
- )-( Aglasterhausen. 28. Iuli. <D i e Meisterprü-
!,u n g) im Damenschneiderinnenhandwerk bestand Emma
^ngold van hier mit Erfolg.
. !! Elsenz, 28. Iuli. (E i n Todesfall.) Im Alter
?°n 60 Jahren verschied m Heidelberg, wo er Genesnng
'nchte, der langjährige hiesige Ratschreiber Karl V o l z.
, ):( Eppingen, 28. Jult. (Seinen 90. Ge-
" urtstag) konnte hier Adam Blösch begehen.
, . !! Jttlingen. 28. Iuli. (Ihre silberne Hoch-
i t) feierten die Eheleute Äandwirt Albert Bern-
^ard.
r , :::Karlsruhe, 28. Juli. (Glück bei der Ar-
^.eitsbeschaffungs-Lotterie.) Beim Hotel
.^Ermania in Karlsruhe stand ein Losverkäufer der Ar-
?Estsbeschcrffungslotterie. Da versuchte ein erwerbs-
ser Mann sein Glück und zog einen Tausender.
^ ^)?( Odenheim, 28. Iuli. (W ejhe des Schwimm »
^ades.) Am Sonntag erfolgte Lie Einweihung des
"ach grotzer Opferwilligkeit der ganzen Bevölkerung neu
^stellten Schwimmbades. Den erften Willkommgrutz
Mbot Äürgermeister und Ortsgruppenleiter W i p p l e r.
U dankte allen, die zur Erstellunq des Bades mitgeholfen.
^>e eigentliche Weihe vollzog Kreisleiter Epp.
Neckarzimmern, 28. Juli. (D i e Meister
d
.tüfung) im Damenschneiderhandwerk hat
sa>Nna Frank mit gutem Erfolg bestanden.
d.n.) Üntevhalb des
?:? Unterschüpf, 28. Juli. (Tod auf den Schie-
Bähnübergangs wurde eine
Wie durch die
um den aus
Kchtveigern gdbürtigen lsdigen 23jährigen Schuhmacher
^vrl Stapf. der sich vom Zug überfvhren lieh.
^ :-: Pforzhcim, 28. Juli. (Tödlicher Motor-
z? d u n fa l l.) Der 36jührige Eugen Sturm aus Neu-
^usen rannte aus der Landstratze mit dem Motorrad
s?gen einen Baum und erlitt so schwere Ver-
z^ungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Auch sein
^ffahrer erlitt erhebliche Verletzungen.
«u.nnliche Leiche aufgefunden.
Uizei festgestellt wurde, handelt es sich
Meldet Guch zum Lan-rlenft -er Sttler-Sugen-!
Lan-arbeit wlr- zum Ehren-lenst -er Sugend.
Karlsruhe, 28. Juli. Der Landdienst der
Hitler-Jugend hat das Erbe der Artamanon-
bewcgung übernommen; dort hatten sich fchon lange
Jahre vor der Machtübernahme junge Nationalsozia-
listen zusammengesunden, die stch die Rückgewinnung
gesunder städtischer Jugend auf das Land und damit
das Eindämmen der Landflucht zur Auf-
gabe gestellt hatten. Die Artamanen wurdon
1934 in die HJ eingegliedert und stellten
dem LanddieNst einen in jahrelanger, zäher Arbeit er-
probten Stamm von Führern. Damit war die Grund-
lage zur weiteren Entfaltung des Landdienstes geschaf-
fen.
Auf eine Anregung des Leiters des Sozialen Am-
tes der Reichsjugendführung, Obergebietsführer Ax-
mann, hat die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung
und Arbeitslosenverstcherung diesen neuen Dienst der
Jugend auf dem Land neben der damals bestehenden
Landhilse anerkannt und in die Landhilfeförderung
miteinbezogen. Nach der Beendigung der Lanvhtlse
im Jahr 1935 wird nunmehr als einzigste Um-
schulungsmaßnahme für männliche Jugend-
liche für das Land der Gruppeneinsatz des
Landdienstes wie bisher gefördert.
Waren im Jahr 1934 im Reich 20 Gruppen mit
etwa 500 Mann tätig, so schaffen bereits heute 6000
Mann in etwa 500 Gruppen am dentschen Boden.
Konnten im Winier 1934/35 auf ganzjührigen Arbcits-
stellen nur 100 Mann der Landdienst-Arbeit erhalten
bleiben, so war eine U e b e r w in t e r u n g 1935/36
bereits sür 1500 Mann möglich; so verfügt heute,
nach knapp zweijährigem Bestehen, der Landdienst über
ein leistungs- und arbeitserprobtes Stammpersonal.
Der Dienst erstreckt sich über ganz Nord- und Mit-
teldeutschland; die Landdienstgruppen in der Stärke von
10 bis 30 Mann arbeiton entweder in landwirtschast-
lichen Großbetrieben oder in den Dörfern auf
den einzelnen Bauernhöfen.
Dieser Gruppeneinsatz des Landdiensts rst die ein-
zig mögliche Form, durch die es praktisch gelingt, städti-
sche Jugend auf das Land zu verpflanzen. Das ka-
m e r a d sch a f t l ich e Be i s a m m e n se t n in der
Gruppe unter einem bewährten Führer, der für strenge
Disziplin sorgt, das Bewußtsein, einer großen Ge-
meinschaft anzugehören, gibt dem Einzelnen die Kraft,
manche Härte und manche Entbehrungen, die di« Arbeit
und das Leben auf dem Land mit sich bringen, zu er-
tragen nnd zu überwinden, um dann allmählich m der
ncuen Umgebung zu verwurzeln.
Einfache und harte Lebensführung, gepaart mit
weltanschaulicher und politischer Erziehung, verbürgt
eine tiefgründige CharakterschulU'Ng der Ju-
gend im Landdienst und eine harte Ansklese, die den
Aufgaben der Zukunft gewachsen i'ein wird.
Die verachtete Landarbeit wurde zum Ehren-
dienst für die Jugend. Erfüllt vom Leistungs-
willen und Jdealismus geht der Landdienst der Aus-
reifung seiner Arbeit in don Bauerndörfern entgegen.
Hier erst vollzieht sich die restlose Umstellung, die voll-
kommene Bindung zum neuen Lebenskreis, zum
Bauerntum, hier wird sich jene Auslese der Be-
sten ergeben, die aufgehen wird im Bauer'Ntum, um so
wieder den Kreislauf der Geschlechter zu schließen.
Jn der Hitlerjugend wächst ein neues und gesundes Geschlecht heran.
(Graphische Werkstätten, K.)
Der Srem-enverkehr in Va-en lm Monat Funi.
Mttgeteiit vom VabisKen StatisttsKen Lan-esamt.
Die badische Fremenverkehrsstatistik für
den Monat Juni schließt wieder mit einem sehr gün-
stigen E r gebnis ab. Wenn auch die Fremdenmeldun-
gen gegenüber dem gleichen Monat des Vorjährs auf den
ersten Blick ziffernmäßig rückläufig erscheinen, so erklärt
sich diese Albnahme der Fremdenzahlen bei näherer Be-
trachtung doch ohne weiteres dadurch, datz Pfingsten
in diesem Jahr noch zur Hälfte in den Monat Mai fiel
(im vergangenen Jahr dagegen ganz in den Juni), und
datz infolgeoeffen der pfingstliche Fremdenzustrom bereits
im Mai einsetzte. Bestätigt wird das zufriedenstellende
Ergebnis auch durch die erheblich gestiegene Zahl der
Uebernachtungen (Logiernächte), die.nach ersolgter
Ankunft der Fremden Ende Mai regelmntzig in die nach-
folgenden Pfmgstferientage des Iuni fielen. Besonders
erfreulich ist ber starke Äufschwung i m Auslän -
derverkehr, der den des Jnländerverkehrs verhältnis-
mätzig weitaus übertrifft. , .
Angekommen sind im Monat Juni in den 40 wichti-
geren, der badischen Eildienststatistik angeschloffenen Orten
146 578 Fremde, das sind 5856 oder 3,8 Prozent
weniger als im gleichen Monat des Vorjahrs. Auslän -
derankünfte wurden jedoch 20 408 gemel'det, das sind
1918 oder 10,4 Prozent mehr als im Voriahr. Die Zahl
der Fremdenübernachtungen insgesamt zeigt mit 596 755
eine Zunahme gegenü'ber dem vergangenen Iähr um
79 798 oder um 15,4 Prozent. Gleichzeitig wurden 76 268
Ausländerübernachtungen gezählt, das sind 16 851 oder
28,9 Prozent mebr als iin Vorjahr. Besonders stark er-
höhte Ausländerübernachtungsziffern melden Baden-Baden
(9000 mehr), Heidelberg (2600 mehr; Universitäts-
feiern), Badenweiler (2200 rnebr), St. Blasien und Frei-
burg (ie 1000 mehr).
Die höchste Gesamtzahl von Fremdenmeldungen
(Jnländer und Ausländer) kann diesmal Konstanz auf-
weisen (23 906); es folgen Heidelberg (21 750), Frei-
burg (18156), Baden-Baden <13 056). Hinsichtlich des
Ausländerbesuchs steht Heidelberg mit 6357
Ankünften an der Spitze, es folgen Baden-Baden
Freiburg 3029), Konstanz (1085), Titisee (937),
)e (875), Tribera (789) usw.
Die Höchstzahl von Fremdenübernachtungen
weist äber wie immer Baden-Baden auf; mit 118 089
Uebernachtungen steht es weitaus an erster Stelle. Die
nächsten Uebernachtungszahlen haben Konstanz (47 185),
Badenweiler (46 381), Freiburg (40183), Heivelberg
(37 171), Bad Dürrbeim (28 722), Hinterzarten (20 863),
St. Blasien (17 999), Ueberlingen (17 939), Mannheim
(17 343) zu verzeichnen. Auch hmfichtlich der Ausländer-
übernachtungen steht Baden-Äaden mit 27 533 bei weitem
an der Spitze: es folgt Heidelberg mit 9274 Ausländer-
übernachtiingen, Freiburg mit 8745, Badenweiler mit
5971, Titisee mit 3235, Triberg mit 2429 usw.
DL« ««F eksrrr LterrrrLrrrZkLfsr? ^srLGrLZrvrrsf^siS.
L Hamburg. 27. Iuli. Das. Fest des Friedens und der
gj?ude in Hamburg hat seinen Höhepunkt erreicht. Es
kaum eine Stratze und kaum noch einen öffentlichen
Itn?? in Hamburg, der nicht von den zahlreichen Veran-
xjfttungen des Weltkongresses für Freizeit und Erholung
tzwtzt worden wäre. Für die in Hamburg anwesenden
d-°lkstumsgruppen war der letzte Taa insbeson-
i>S,e auch deshalb sehr arbeitsreich, weil sie alle an dem
^Sezu drei Stunden dauernden F e st z u g teilnahmen.
Die Gruppen aus dem Grenzgau Baden sind stolz
>^5?uf, als eine der besten unter den anwesenden Volks-
^sgruppen zu den internationalen Veranstaltungen her-
ueholt zu werden.
Äi«. ?^it den 16 Festwagen, die Geschichte, Brauchtum,
Neit und Landschaft des Badnerlanbes zeigten, war
I^en am stärksten unter allen Gauen vertreten. Dazu
tq!?en noch T r a ch t e n g^r u p p e n. die singend und
"^end durch Hamburgs Stratzen zogen.
An die 2000 Menschen waren es. die m kurzer Zeit
!(s„n dichten Kreis um die Badner Gruppen beiin
>>>,- k s f e st am Sonntag bildetcn. Ein alter Wäldler
»N? Neustadt hatte aus der Heimat eine Brieftaube
li? auf die Reise an die Wafferkante genommen und lietz
ffi vun als Grutz an den aeliebten Schwarzwald zurück-
^Sen.
!° Besonderes Glück hatte die Hanauer Track.ten-
e l l e. Sie spielte an Bord der „Monte Sarmiento
üi->,u^ien Ausreise nach Norwegen einige bcimatliche
ex. Die Begeisternng von SKiffsleitung un.d KdF-
!dn?uöern war so grotz, datz die Kapelle die Reise mit-
i'i-'yen sollte Da dies natürlich nicht moglrch war, erhielt
>>ij^-.8esamte Kapellc eine Einladung zu einer der
, ^ien Fahrten in die norwegischen Fjorden.
tr, Der Gau Baden veranstaltete am Montag abend m
It-c,Srotzen K d F - F e st h a l l e, die ietzt in Hamburg Auf-
h ° ?"S gefunden hat. einen grotzen Oberrheinischen
imatabend.
(:) Mosbach, 28. Juli. (Silberue Hochzeit.)
Die Eheleute Dentist Anton Kolb feierten dieser
Tage das Fest der silbernen Hochzeit.
Mosbach, 28. Juli. (Die Prüfung als
Metzgermeister) haben folgende Jungmetzger des
Bezirks mit gutem Erfolg abgelegt: Hofmann (Auer-
bach), Schell (Asbach), Ernst (Asbach), Heil (Mittel-
schefflenz), Frahs (Mosbach), Egettenmeier (Mosbach),
Leiblein jung (Mosbach), Krieg (Mosbach), Robold
(Neckarelz), Schäfer (Sulzbach) und Bender (Unter-
schefflenz). Den Genannten wird anlätzlich der Frei-
sprechU'Ng im Oktober der Meisterbrief überreicht
werden.
!! Adelshofen, 28. Iuli. (Schwerer Unfall.) Als
ein hiesiger 48 Jahre alter Landwirt mit seinen Pferden
eine Strohpresse nach Eppingen bringen wollte, gin-
gen die Tiere plötzlich durch. Der Landwirt kam unter die
Preffe zu liegen und erlitt schwere Verletzungen.
)—( Bad Rappenau, 28. Jnli. (Eine der letzten
Altveteranen) des Krieges 1870/71, Heinrich Rei-
chardt, ist g e st o r b e n. Er war Mitbsgründer unld
-Ehrenmitglied des 'hiesigen Mrlitürvereins.
(:) Buchen, 28. Juli. (JmRahmen derKin-
derlandverschickung) haben dieser Tage 22
Kinder aus dem Kreis Buchen die Reise nach dem
Harz angetreten, um dort einige Wochen in Erhol-
ung zu kommen.
4« Walldürn, 28. Juli. (V e r s ch i e d e n e s.) Ge-
genwärtig sind hier Bestrebungen sür die Gründung
einer Ortsgruppe des Roten Kreuzes im
Gang. Eine zur Mitgliederwerbung umlaufende Liste
weist bereits eine stattliche Anzahl von Namenseinzeich-
nungen auf. — Am kommendsn Sonntag trifft sich hier
die Keglerabteilung des Tuvnvereins mit Stuttgarter
Keglern im Zinglers Bierkeller zu einem Preis-
k e g e l n.
„" Ludwigshascn a. Rh., 28. Juli. (Tödlicher
Ve r k eh r sn n f a'l l.) Anf der Lu'dwigshafener Zu-
fährtsstraße zur Rhein'brücke wurde am Dienstag mittag
um 2 Uhr eine von Mannheim kommende Radfahre-
rin vcm einem Traktor mit zwei kiesibeladenen An»
hängerB aus Rödersheim erfaßt nnd überfahren. Die
Verunglückte, eine 21jährige Frau aus LndwigHhafen,
starh auf >dem Transport ins Kranken'haus.
:: Kaiserslautern, 28. Jnli. (Ein Reh ver-
ursacht tödlichen Unfall. Äm Dienstag vor-
mittag gegen sechs Uhr sprang an der Straßenabzweigung
Trippstadt—Langensohl ein Reh dem Postbemnten Franz
Martin in das Fahrrad. Martin stürzte dabei sv nn-
glücklich, daß er mit einem schweren Schadelbruch liegen
blieb und kurz daraus sta r b.
Personalnachrichten.
:I: Karlsruhc, 28. Juli. (Jn den Ruhestaud
getreten) ist Ministerialrat Prof. August Stürze «-
acker in Karlsruhe.
Der Gau Bade» auf dem Weltkongreh tür Freizeit und Erholung.
Der Festwagen der Goldstadt Pforzheim im Festzug. Ansn.: DAF Bildarchi-V
(StuÄ.
Am dem Mdliche» Veremsledeil.
Neckargemünd: Der Turnverein 1876 feierte
sein 60jähriges JuLiläum am Samstag und Sonntag.
Den Auftakt bildete ein Fackelzug in 'den Abendstunden
des Samstag unter Vorantritt der Neckargemünder Stadt-
kapelle durch die von Menschen umsäumten Straßen unse-
rer Stadt. Auf dem anschließenden Begrüßungsabend be-
grüßte Vereinsführer Walter Leist die. zahlreichen An-
wefenden, unter welchen sich Bürgermeister.Müßig und
der Ortsgrnppenleiter der NSDÄP, Gottfried Kramer,
ferner Gaufrauenturnwartin Anni Haeringer (Bruchsal)
befanden. Es folgte die Verleiung eines Glückwunsch-
schreibens 'des Gäuführers Dr. Fischer und anschließend
ein Vortrag über die Geschichte des Bereins. Jn Würdi-
gung der großen Verdienste crhielt Oberturnwart Franz
Lohrum eine Plakette ausgehändigt. Nach Musikstücken
ber Kapelle Schmelter brachte der Männergesangverein
„L i e d er k ra n z" Neckargemünd zwei Chöre zum Vor-
trag. Danach ergriff der Ortsgruppenleiter der NSDAP,
Kramer, das Wort. Gappreffewart Krämer überbrachte
Grüße der Kreisfachamtsleitung. Vereinsführer Leist
nahm dann die EÜrung verdienter Mitglieder.vor und
zeichnete mit 'der silbernen Ehrennadel dcs Bereins aus:
Friedrich Bernhard, Iakob Betz Dinkeldein, Oskar Heß,
Friedrich Hörner, Üudwig Pabst. Kohl. Heinrich Schmitt,
August Wagner und Hermann Walker. Für die Geebrten
dankte Dinkeldein, wobei er auch über Erlebniffe früherer
Jahre fprach. Der Sonntagabend brachte.ein ausgezeich-
netes Programm t u r n e r i.s ch e r V o r f ü h r u.n g e n.
Schüler und Schülerinnen zeigten ihr Können. Viel Bei-
fall erntete auch der gpmnastische Tanz der Turnerinnen.'
Im Scheinwerferlicht zeigten dcmn die Turner tadelloses
Barren- nnd Reckturnen. Abschließend fand ein frohes
Sommernachtsfest statt.
Leimen: Bei der Generalversammlung ber
Sportfreun.de 1924 wurde der bisherige Vor-
sitzende Koch wiedergewählt, der dann seinen Mitarbei-
terstab bestimmte.
Walldorf: Bei dem Fünften Landsportfest des VF.
Brühl konnte der hiesige Turn- und Sportver-
ein 1902 neun erste Preise und zahlreiche andere
schöne Preise erringen.
Aus der Bewegung.
Dielheim: Jn einer Versammlung . der Orts-
gruppe Äer NsDAP. zu der sämüiche Blockwarte
der DAF und NSV. ferner fämtliche Wockleiter der
NSDAP erschienen waren, nahm man eine Neueintei-
lung 'des Stützpunktes Diekheim vor, der seither in fünf
Blocks eingeteilt war. Nach der Neueinteilung, der man
die von Stützpunktleiter Laier angefertigte Ortsskizze zu-
grunde legte, nmfaßt der Stützpunkt zwei Zellen mit ins-
gesanit neun Blocks. Mit mavkanten Worten zur Mit-
avbeit nnd Pflichterfüllung fchloß Stützpunktl'eiter Laier
die Versammlung.
Odenheim: Der Sonntagvormittag galt der
Weihe von zwölf Fahnen verschiedener Orts-
gruppen und Stützpunkte dcs Kreises Bruchsal durch
Kreisleiter Epp, wobei dieser in einem zündenden Ap-
pell zur treuen Hingabc an das grotze Aufbauwerk des
Führers.aufrief. Mit einem großen Propagandamarsch
schloß die Feierlichkeit ab, der eine würdige Totenge-
venkfeier vorausgegangen war.
Bad Wimpfcn: Die Männer des NSKK-
Trupps 1 vcrsammelten sich zu eincm Abschieds-
abend für Truppführer Botsch, der nach Ludwigsburg
versetzt worden ist. Standartenführer Harzer, Staffel-
führer Walter, Ortsgruppenleiter Hasenmayer und
Sturmführer Klenk dankten Botsch für dte geleisteten
Dienste.
Gerichtsfaal.
„Zeugen Iehovas" vor dem Sondergericht.
8 Mmmhcim, 28. Iuli. Vor dem Sondergericht
standen wiederum sechs Angeklagte, drci männliche, drer
wetbliche, die in der Bodenseegegcnd als „Zeugen
Iehovas" für dic Ziele dcr als staatsscindlich vcr-
botenen „Crnsten Bibelforscher" durch Verkauf dcr Bibel
und Verbreitung von religiössn Propaganda-Schriften
wirkten, die von der Zentrale Bern ausgegcben wcrden.
Wie die zahlreichen schon vorher abgeurtciltev Ange-
klagten behaupteten auch sie, ohne jede Bezichung zu ein-
ander gehandclt zu habcn; sic hättcn kcine organisatori.
sche Gemeinschast, also auch nichts mit dcn Crnsten Di-
belforschern zu tun. Desonders eincr, der Angcklagte
Iohann Peter Iünker, zeigte stch in seiner Verteidi-
gung als ein fanatischer Wortklauber in der Auslegung
der Bibel. Frau Anne Luise Meißner aus Münster
(Regierungsbezirk Wiesbaden) wurde beim Schmuggeln
der Schriften am Zoll bei Konstanz ertappt. Das Ge-
richt verurteilts Hermann Dreher aus Sigmaringen
und dcn schon erwähnten Iünker aus Konstanz zu je ächt
Monaten, Anna Lurse Hofmaier aus Konstanz zu
vier Monaten (schon ernmal einschlägig vorbestraft), dre
Angeklagte Meißner zu 10 Monätcn, Ludwig Cugen
Schwäb aus Dossenherm zu vier Monaten und Lüise
Wilderer aus Altenbeuren zu scchs Monaten Ge-
fängnis.
Worte siir diese Zeit.
Nur aus der höchsten Kraft t»er Gegenwart dürp
Jhr das Vergangene deuten.
Frredrrch Nietzsch«.