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„Heidelberger Neueste Nachrichten* — „Heidelberger Anzeiger"
Freitag, 7. August 1S36
Nr.
Em M tculiitm SaWeimMoft.
Dte Retchöregierung empsangt dte SlpmvtaMste.
Derlin, 7. August. lCig. Funkmeldung.) Im Namen
der Neichsregierung hatten am Donnerstag abend die
Reichsminister Generaloberst Göring und Dr.
Goebbels aus Anlaß der 11. Olympischen Spiele zu
einem Cmpfang in der Staatsoper eingeladen. Der
sestliche Abend in der besonders ausgestatteten Staatsoper
bikdete den Höhepunkt der verschiedenen grotzen Rahmen-
veranstaltungen zu den Olympischen Spielen in Bsrlin.
Generaloberst Göring und Dr. Goebbels begrütz-
ten in kurzen Ansprachen die Gäste aus dem Ausland, für
die der Präsident des IOK., Gras Vaillet-La-
tour, antwortete.
Cin sorgfältig ausgewähltes Programm, das flch aus
gesanglichen Darbietungen unserer ersten Kräfte und
Tanzvorsührungen des Balletts der Staatsoper zusam-
mensehte, bot den Anwesenden ungetrübte Stunden der
Freude und einen hohen künftlerischen Genutz. Die süh-
rsnden Persönlichkeiten und die hohen Gäste der Olym-
pischen Spiels, die Votschafter und zahlreiche Gesandtc
bliebsn nach dem Abschluß des Programms mit den matz-
gebenden Vertretern der Reichsregierung, der Partei und
des künstlerischen Lebens in festlicher Stimmung und an-
geregter klnterhaltung noch lange zusammen.
Reichsmmister Generaloberst GSr'mg
begrützte zu Veginn des Abends die in- und ausländischen
Gaste: „In diesen Tagen, die im Rahmen der Olym-
pischen Spiele in Berlin Äbgesandte aller Völker und
aller Nationen vereinen, ist es für die deutsche Reichs-
regierung als Dolmetsch des deutschen Volkes eine Selbst-
verständlichkeit, den Fremden und Ausländern echte deut-
sche Gastsreundschaft zu bieten. Unser deutsches
Volk heitzt all die Fremden, die in diesen Tagen zu uns
gekommen sind, auf das herzlichste willkommen."
Nach einer kurzen Pause und nachdem die Rede des
preutzischen Ministerpräsidenten aus Cnglisch und Fran-
zösisch widergegeben worden war, ergriss
Reichsmlaister Dr. Goebbels
zu einer kurzen Vegrüßungsansprache das Wort. Der
Minister sagte, es falle ihm schwsr, zu den vielen aus-
ländischen GLsten zu sprechen, weil er wiffe, datz manche
Zeitungen des Auslandes in allem, was gerade er zu
sagen habe, eine Propagandamöglichkeit für das natio-
nalsozialistischs Deutschland sehen möchten. „Ich möchte
mich daher darauf beschränken, zu betonen," so suhr Dr.
Goebbels fort, „daß es in einer Zeit, in der viele Län-
der Curopas von den schwersten wirtschaftlichen und
politischen Krisen heimgesucht sind, in Deutschland
möglich ist, nach einer dreieinhalbjährigen Aufbauarbeit
des nationalsozialistischen Staates ein wirkliches
Fest der Freude und des Friedens zu seiern, ein
Fest, zu dem wir alle Nationen der Welt eingeladen
haben und zu dem alle Nationen der Welt erschienen sind.
Ich habe den Cindruck, daß dieses Fest viel wich-
tiger ist als manche Konferenz, die in der Nach-
kriegszeit abgehalten worden ist. Hier ist für die ver-
antwortlichen Männer der Nationen die Möglichkeit ge°
geben, sich kennen und schähen zu lernen. Dieses aber ist
die Voraussehung sür eine wahre und echte Ver-
ständigung, die Curopa not tut und die von allen
Völkern in Curopa ersehnt und erhosft wird. So ge-
sehen, hat dieses Olympisches Fest >yeit über seinen
rein sportlichen Charakter hinaus einen politischen
Sinn, und zwar einen politischen Sinn auf einer höhe-
ren Cbene als der der Tagespolitik: Wir wollen uns
kennsn und schähen lernen und dadurch eine Vrücke bauen,
auf der di« Vötksr. Curopas sich verständigen können.
Kaum waren die Worte des Reichsministers Dr.
Goebbels verklungen als die vereinigten grotzen Orche-
ster der Reichssender Berlin und Frankfurt am Main
unter Kapellmeister Heinrich Steiner zur Olympia»
Hymne einsehten.
Nachdem die feierlichen Klänge verhallt waren, dankte
im Namsn des IOK. deflen Präsident
Sraf Baillet-Llttoar
der Reichsregierung sür die tatkräftige llnterstützung, mit
der fle die Vorbereitungsarbeiten des IOK. und des
Organisationskomitees gefördert habe. Der Redner sagte,
zugleich für alle ausländischen Gäste, datz fie auf das
Tiefste gerührt seien von dem autzerordentlich sreund-
lichen Cmpfang, der ihnen vom ganzen deutschen Volk
bereitet worden sei. „In dieser herzlichen Feststim-
mung konnten die Olympischen Spiele 1936 in einem
grandiosen Rahmen und in einer Atmosphäre allgemei-
ner Sympathie, die durch kein« politischen Schwierigkei-
ten getrübt wurde, stattfinden."
Wschließend gab Vaillet-Latour der Hoffnung Aus-
druck, datz durch die vorbildliche Durchführung der
11. Olympischsn Spiele in Vsrlin die Zahl derer, die fich
im Zeichen der fünf Ringe der Völkerverständi-
gung widmen wollen, in Deutschland und in allen LLn-
dern sich vervielfachen möge.
Nach den Festansprachcn begann
das reiche künstlerische Programm.
Kammersänger Heinrich Schlusnus, Kammersängerin
Maria Müller und KammersäNger Helge Ros -
waenge sangen Lieder und Arien vön Wagner, Schu-
bert, Strauß und Weber, begleitet vom Philharmonischen
Orchester unter Staatskapellmeister Robert Heger. Zwi-
schen den gesanglichen Darbietungen tanzte das Ballett
der Staatsoper unter der Leitung von Lizzie Maudrik
mit großem Crfolg den Kaiserwalzer von Strautz, einen
Spihentanz aus „Donna Diana" und die Spaneola aus
„Die Zaubergeige" von Werner Cgk. Mit lebhaftem
Beifall dankten die Gäste für diese reichen Gaben Veut-
schen künstlerischen Schaffens. Der Rahmen für diesen
autzergewöhnlichen Abend war die durch den Münchener
Architekten Max Michael Oswald in einen einzigartigen
Festraum verwandelte Staatsoper.
Der Cinladung der Reichsregierung hatten alle in
Berlin anwcsenden fiihrenden Persönlichkeiten des Aus-
landes Folge geleistct. So sah man König Voris von
Vulgarien und Kronprinz ilmberto von
I t a l i e n.
Das diplomatische Korps war fast vollzählig vertre-
ten. Weiter waren zugegen die Mitglieder des IOK.
mtt ihrem Präsidenten Gras Vaillet-Latour, die Mtt-
glieder des Organisationskomitees mit ihrem Präsiden-
ten Staatssekretär a. D- Dr. Lewald, der Präsident des
Deutschen Olympischen Ausschusses, Reichssportführer
von Tschammer und O st e n, sowie die Präsidenten
der nationalen olympischen Komitees und der internatio-
nalen Sportverbände. Autzerdem wohnten auch zahlreiche
ftühere Olympiasteger und Aktive dem Cmpfang bei.
Von der großen Zahl der ausländischen Gäste seien
ferner noch qenannt: Die Gattin des italienischen Pro-
pagandaministers Alfieri, Anterstaatssekretär Van-
sittart, der frühere Kriegsmarineminister Pietri,
Masor Fetherston-Godley, der srühere amerika-
nische Botschafter in Verlin Schurman.
Von deutscher Seite waren u. a. anwesend: der Stell-
vertreter des Führers, Rudolf Hetz, die Reichsmini-
ster Generalfeldmarschall von Blomberg, von Neu-
rath, Darrs, Dr. Frank, Rust, Dr. Schacht,
Schwerin-Krosiqk, Cltz-Rübenach, Gürt-
ner und Seldte, Äotschafter v. Ribbentrop und
der neue Botschafter in Madrid von Stohrer, Ge-
nsraloberst Freiherr von Fritsch, Generaladmiral
Raeder, die Reichsleiter Himmler, Lutze,
Vouhler, Vormann, Dr. Ley, Dr. Dietrich,
Baldur von Schirach, Hierl, ferner General Da-
luege, Generaldirektor Dorpmüller, Korpsführer
Hühnlein und Reichsstatthalter General Rittsr von
Cp p. An dcr Spitze einer großen Aahl von Vertretern
des deutschsn künstlerischen Schasfens in Film und Vühne
waren die Intendanten Clemens Krautz, Gustav
Gründgens und Cugen Klöpfer, sowis Staatsrat
Furtwängler erschienen.
Dle ltallenlsKe Antwort nn FrnnkrelK.
Zoftmmiiiig mit Borbehalteii.
Rom wünscht genaue Festlegung der Vegriffs-
bestimmungen der Neutralität.
Rom, 6 August. Die italienische Antwort
aus den Vorschlag Frankreichs, gegenseitig die
Neutralität im spanischen Bürgerkrieg zu garan-
tieren, ist vom» italienischen Außenminister am Don-
nerstag vormittag dem französischen Votschafter mündlich
mitgeteilt worde».
Nach einer amtlichen Meldung enthält die Antwort
Italiens auf die von Frankreich vorgeschlagene englisch-
französisch-italienische Präliminarverständigung über die
Nichteinmischung in die spanischen Creigniffe folgende
vier Punkte:
1. Italien stimmt dem Grundsatz dem Gedanken der
Nichteinmischung in den spanischen Bürgerkrieg
»u,
2. Italien erhebt die Frage, ob die moralische
Solidarität mit einer der in Konflikt stehenden
Parteien, eine Solidarität wie fie durch ösfentliche
Kundgebungen, Presseäutzerungen, Aeich-
nung von Geldspenden, Anwerbung von Freiwilligen usw.
zum Ausdruck kommt, nicht bereits eine bedenkliche Form
der Cinmischung darstellt.
Z. Italien wünscht zu erfahren, ob die Verpflichtung
zur Nichteinmischung umfassenden Lharakter haben
soll oder nicht, ob sie nur die Regierungen oder auch pri-
vate Kreise binden soll.
4. Italien wünscht darüber Kenntnis zu erhalten, ob
die französtsche Rsgierung auch Modalitäten für die
Kontrolle über die Cinhaltung der Verpflich-
tung zur Nichteinmischung im Auge habe oder nicht.
*
Das halbamtlich« „Giornale d'Italia" stellt seinsn
Kommentar zu der Antwort unter die Losunq: „Totale
Neutralität". Italien verlange eben volte Klar-
heit und fordere deshalb lOOprozentige Neu-
tralität. Die Verpflichtung dazu müffe aber auf alle
jene Staatsn ausgedehnt werden, die für die llnterstützung
einer der beiden Parteien des spanischen Konflikts in
Betracht kommen können. Italien verlange weiter eine
genaue Auslegung jener Kundgebungen, die in einigen
Ländern zu Gunsten einer der spanischen Parteien ver-
anstaltet werden und die nach dem allgemeinen llrteil zur
unmitzverständlichen Cinmischung gehören. Sie beträfen
also eine Handlung, die zu der von der französischen Re-
gierung verlangten Neutralität in Widerspruch stehe.
Das angesehsne römische Vlatt zählt in diesem Zu-
sammenhang die Moskauer Spendenfamm-
lung von 12 Millionen Rubel, dis Frsiwilligen-
anwerbungen in Frankreich, die Crklärungen offi-
ziöser Zeitungen und Persönlichkeiten aus, in denen nicht
nur die aktive Solidarität ihrer Regierungen zu Gunsten
der Madrider Regisrung, sondern auch Stellungnahme
gegen die Regierung von Vurgos gefordert werde. Durch
diese Crklärungen solle die Zusammsnarbeit mit einem
Kampfprogramm bis auf das äußerste gegen den Faschis
mus und gegen den Nationalsozialismüs gerechtfertigt
werden. Diese geistige Aufrüstung für einen in
ternationalen pölitischen Ideenkampf sei nicht weniger
gefährlich als die Aufrüstung mit Wafsen.
Regierungen und Parteien sollten diese Tatsache in
Rechnung stellen.
Me Mchtelmischuiig I« SMnik».
Englischer Schritt in Italien und Portugal.
London, 6. August. Die englischen diplomatischen
Vertreter in Rom und Lissabon haben am Donners-
tag einen Schritt unternommen, um die Vestrebungen der
sranzösischen Regierung zu unterstützen. Sie haben der
italienischen und der portugiefischen Regierung mitgeteilt,
datz die englische Regierung den französischen Schritt auf
Abschluß einer Nichteinmischungsvereinba-
rung unterstütze.
Cntgegen anderslautenden Verichten wird im Außew
amt sestgsstellt, daß bisher eine Antwort Sowjet>
rußlands auf das Crsuchen der französischen RegiS'
rung nicht «ingsganqen ist. Visher scheint jedoch
britischerseits nicht die Äbsicht zu bestehen, die franzö
sischen Bemühungen auch in Moskau zu unterstützen.
Französtscherseits wird versichert, „datz man keinerlei
Schwierigkeiten in Moskau erwarte."
Aftm-Afrika-E«ropa ln elnem Zag.
Elne MnreM Aiiglelftung ven Frau Eftn Belnhvrn-RoiemeW.
Snnft «nd Mssenlchoft.
sEhrenpreis für die Stadt München.s Der Reichs-
und Preutzische Minister des Innern hat der Hauptstadt
der Vewegung für ihre guten Leistungen für die Aus-
stellung „Die deutsche Gemeinde" einen Chren-
preis, bestehend aus einer großen, künstlerisch aus-
geführten Vronzeplakette mit Llrkunde gestiftet.
fIunge Musik aus der HI.f In der Arbeit des Kul-
tur- und Rundfunkamtes der Reichsjugendführung kehren
alljährlich zwei Lager wieder, die bereits zu feststehenden
Vegrissen geworden sind. Neben den grotzen kulturpoliti-
schen Sommerlagern stehen im Herbst die Musik-
schulungslager und Musiktage des Kulturamtes
der Reichsjugendsührung. Das diesjährige Musikjchu-
lungslager findet vom 25. bis ZO. Oktober in Braun-
schweiq statt. Cs wird in enger Zusammenarbeit mit
dsr Reichsmusikkammsr durchgeführt, deren Vertreter
auch vor den Lagerteilnehmern sprechen werden. An das
Musikschulungslager schließen sich vom 30. Oktober bis
1. November drei sestliche Musiktage an, an deren Aus-
gestaltung Generalmusikdirektor Profeffor Abcndroth,
Profeffor Hermann Diener und Profeffor Frih Heit-
mann mitwirken werden. Am Freitag, dem ZO. Oktober,
wird Oberqebietsführer Cersf dis Cröffnung vornehmen.
IWieviel Zellen bildet der Körper im Laus eines
Menschenlebenskf Die kleinsten Vausteine des
menschlichen Körpsrs, die Zellen, sind sehr vergäng-
liche Gebilde, die der Körper immer wieder neu bilden
muß. Cs sind Riesenzahlen an produzierten Zellen, die
uns da entaegentreten. So besiht z. Ä. der Mcnsch in
seinen fünf Litern Vlut rund 25 Villionen rote Vlutkör-
perchen, die den Sauerstofftransport besorgen. In jeder
Minute sterben mehrere Millionen Vlutkörperchen ab >
und werden durch neue erseht. Lleberall im Körper findet ^
so zur gleichen Zeit Zelltod und Zellerneuerung statt. Al-1
les in allem bildet der menschliche Organismus im Laus!
ernes 70jährigen Lebens schätzungsweise 180 000 Villionen
Zellsn. In Zissern ausqedrückti 180 000 000 000 000 000
Zellen.
sEin Kongreß indischer Studenten in Prag.f Cine
arotze Zahl junger Inder bringt zur Zeit in das
Stratzenblld von Prag eine besondere Note. Cs han-
delt sich um dm Jusaminenkunft der indischcn Studcntcn,
die in Curopa stukneren und dic sich alle Iahre ein Stell-
dichein geben. Elgentlich wollten sie sich in diesem Iahr
in Madrid tresfen, zogen ss aber angesichts der Lage vor,
nach Prag zu gehen, nw sie unter dem Dcckcngetäsel im
Palais Lobkowih im Schattsn ihrer Fahne in den gelb-
weißgrünen Farben, denen sich seit Gandhis Propaganda
das Wahrzeichen des Spinnrads hinzugssellt hat, ihre
Sitzungen abhalten. Der Vürgermeister von Prag, der
ihnen den Willkommgruß entbot, war nicht wenig er-
ftaunt. als ihm ein junger Inder in ausgezeichnetcm
Tschechisch antwortets: es war ein junger Werkstudent,
der in Zlin in der grotzen Schuhsabrik von Vata eine
Probezeit ableistete.
Verlin, 6. August. Die bekannte deutsche Fliegerin
Frau Clly Veinhorn - Rosemeyerhat am Don-
nerstag eine neue Glanzleistung vollbracht. Sie hatte
sich die Aufgabe gestellt, an eincm einzigcn Tag einen
Drei-Lrdteile.Flug über Asien, Afrika und
Curopa durchzuführen und sie hatte diese Aufgabe ge-
löst. Frau Llly Beinhorn-Rosemeyer traf am Donners-
tag kurz nach 19.15 flhr aus dem Verliner Flughafen
Tempelhos ein.
Am Donnerstaa 0.20 Llhr (Ortszeit) war die Flie-
gerin mit ihrem Mefferschmitt-Flugzeug „Taifun" in
Damaskus in Richtung Kairo gestartet. In der
ägyptischen Hauptstadt war sie zur Ärennstoffaufnahme
gelandet und um 3.40 Ahr (Ortszeit) in Richtung Curo-
pa wieder äbgeflogen. Rach Zwischenlandungen in
Athen und Vudapest erreichte sie nach insgesamt
etwa zwanzigstündigem Flug (einschlietzlich der drsi Zwi-
schenlandungen) den Verliner Zentralslughafen.
Dieser Flug, mit dem Clly Beinhorn-Rosemeyer
während der Olympischen Spiele erstmalig an einem ein-
zigen Tag gewiffermatzen drei Crdteile verbun-
dbn hat,' stellt nicht nur dem sliegerischcn Könncn der
Pilotin, sondern auch der Leistungssähigkeit dsr dsutschen
Flugzeug- und Motoren-Industrie das allerbeste Aeugnis
aus.
Aum Cmpfang der Fliegerin hatten sich neben ihrem
Mann, dem bekännten Rennfahrer Berndt Rosemeyer,
Vertreter des Lustfahrtministemums, des Luftsportver
bandes, der Vayerischen Flugzeugwerke, von denen das
von Clly Veinhorn benutzte Klugzeug gebaut wurde, und
zahlreiche Preffeleute am Rollfeld eingefunden. Ilm 19.15
Ahr kam die Maschine aus südöstlicher Richtung in Sicht,
wenig später brauste sie mit eingezogenem Fahrgestell
und grotzer Geschwsndigkeit über den Flughafen. Als
die Fliegerin nach alatter Landung um 19.20 Llhr auf
dem Rollfeld ihrer Maschine entstieg, war sie sofort von
zahlreichen Gratulanten umringt, die sie herzlich zu ihrem
neuen grotzen Crfolg beglückwünschten. Clly Veinhorn
Rosemeyer, der man die Strapazen des Fluges nicht an
sah, zeigte sich über das gute Gelingen sehr erfreut, dies
um so mehr, als sie stellenweise Gewitter und starken Ge-
genwind angetrofsen hatte.
Auf ihrem Rückflug von Damaskus legte Elly Bein
Horn-Rosemeyer 3550 Kilometer zurück, sö daß man bei
Hinzurschnung der 2680 Kilometer für den Hinflug
auf eine Gesamtkilometerleistung von 6230 Kilometer
in zweieinhalb Flugtagen kommt. Für ihren Flug be-
nutzte sie ein viersitziges Kabinenflugzeug der Vaycrischen
Flugzeugwerke Augsburg, Konstruktion Meflerschmitt,
Typ „Taifun", mit Argus-Motor A. S. mit 260 PS.
Dis Höchstgeschwindigkeit der Maschine beträgt 210 Kilo-
meter, die Reisegeschwindigkeit 260 Kilometer.
chwrrtt VmbrnunMik tn Englanv.
ExyloSion tötet K Bergleute.
Cs ist also anscheinend auch noch nicht gelungen, die 21
geborgenen Leichen wiederzuerkennen.
flus ailer We!t.
— Cin Dorf nach einem Kriegsgefallenen benannt.
Auf dem Friedhof des kleinen oberschlesischen Grenzdor-
fes Botzanowitz im Kreis Rosenberg liegt der ILger
Paul Grun, der erste Weltkriegsgesallene der Ostfront
begraben. Paul Grun, der aus dem Kreis Frankenstein
in Schlesien stammt, wurde bei einer Patrouille am 2.
August 1914 in einem Dorf an der Grenzs des Kreises
Rosenberg auf ruffischem Boden schwer verletzt und
starb kurze Zeit später. Zu Chren dieses gefallenen
deutschen Kriegers ist jetzt das Dorf Botzanowitz in
„Grunsruh" umbenannt worden.
— In den Alpen abgestürzt. Am Dent Vlanche süd-
lich von Cinal im Kanton Wallis stürzten beim Ausstieg
ein Engländer und «in einheimischer Träger in-
folgs Bruches einer Schneebrücke 1000 Meter tief ab.
Cine Bergungskolonne ist unterwegs.
— Ein Dsnkmal für Kaiser Franz Ioseph in Wien.
Auf Vcranlaffung des Wiener Äürgermeisters Schmitz
ruft die Stadt zü einem Wetbewerb für einen Cntwurs
zu einem Denkmal für Kaiser FranzIo-
s e p h 1- aus, das auf einem der Hauptplätze der Stadt
errichtet werden soll. Wahrscheinlich wird es sich aus
dem wetten Platz vor der Votivkirche erheben, zur Cr-
innerunq an das Attentat, das auf den jungen Kai-
ser im Iahr 1851 dort versucht wurde.
Zchn Dörscr in Polcn vom Wirbelsturm zerstört.
Der Kreis Nieswiez in der Wojewodschast Nowogrodek
(Polen) wurde von einem Wirbelsturm heimgesucht.
Zehn Dorsgemeinden wurden in einen T'rüm-
merhaufen verwandelt. Ctwa hundert Gebäude sind
restlos zerstört und vom Sturm fortgetragen worden.
London, 6. August. In der Wharnclifse Wood
Moor-Kohlenzeche bei Varnsley, etwa 30 Kilometer öst-
lich von Manchester, hat am Donnerstag früh gegen
3.30 llhr aus bisher noch nicht ermittelter Arsache eine
Kohlenstaubexplosion stattgefunden, durch die
eineganzeSohlezuVruchging. An der Un-
glücksstätte waren im Augenblick der Explosion 57 Verg-
leute beschästigt, von denen bis 12 Ahr nur ein einziger
Mann qeborgen werdcn konnte, der nach seinen Angaben
etwa 300 Meter von dem Herd der Explosion entsernt
war. Dieser Dergmann ist am Donnerstag nachmittag
seinen Verletzungen erlegen.
Bei dem Bergwerksunglück sind, wie auf Grund der
letzten amtlichen Mitteilungen angenommen werden muß,
sämtliche durch die Cxplosion verschütteten 5 7 Berg-
arbeiter ums Leben gekommen. Man hat,
wie amtlich mitgeteilt wird, die Hosfnung aufgegeben,
daß es gelingen könnte, auch nur cinen von ihnen noch
lebcnd an das Tageslicht zu bringen. Dic Angabcn über
die Zahl der Verunglückten haben bis zuletzt geschwankt.
Amtlich wurde festgestellt, datz von den 57 Verschütteten
bis um 16.30 Uhr 21 Tote aufgcsunden worden
waren, von denen viele bis zur Unkenntlichkeit verstüm-
melt sind.
*
Ueber 2000 Menschen, meist Angehörige der Verun-
glückten, warteten den ganzen Rachmittag vor dem Berg-
iverk auf Nachrichten. Die Direktion der Grube verös-
fentlichte jedoch lediglich die Namen der 57 Vermitzten.
DeMes Reiih.
Der Führer und Reichskanzler hat dem P-Nhof.jj--
der Republik Volivien anlätzlich des Unabhangrg^,
tages von Volivicn telcgraphische Glückwünsche
mittclt. . . «ö-
Der König von Vulgarien inkognlto rn Bernm ,.jj
nig Äoris III., Zar der Vulgaren, befindet
Dienstag inkognito in Berlin, wohin der König o'e
niqin begleitete, die sich in einer Berliner Klintt
leichten chirurqischcn Cingriff unterziehen mutzte-
Längerer Vesuch König Voris beim Führer. ^
Berlin, 6. August. Der in Verlin weilende K c ,,
der Vulgaren, Voris III., stattete am Don T.
tag dem F'ü hrer und Reichskanzler einen '
ren Vesuch ab.
Der Führer und Reichskanzler gab am Donne'
zu Chren der während der Olympischen Spiele inZ-^z.
weilenden Fürstlichkeiten ein Frühstück, an dem de' ^
nig der Vulgaren, der Kronprinz von I t.» >
und Prinzessin Maria von Savoyen, der Kronprrm M
Griechenland, der Crbprinz und die CrbprM Ztz,
Gustas Adolf von Schweden, Prinz und PttE^n
Philipp von Heflen, Prinz und Prinzessin Christopv.»§c
Heffen, ferner der König Italinische Propagandarw
Alfieri und Gemahlin, die Söhne des italism^ y,
Ministerpräsidenten, Bruno und Vittorio
lini, der Flügeladjutant des italienischen KronpMR,,
General Aymomno, der Königlich Italienische Dotsck^^s
Attolico, der Königlich Schwedische Gesano'c
Wirssn, der KSniglich Griechische Gcsandte R
Rangabe mit ihren Damen teilnahmen. «S-
Ferner waren Ministerpräfident Generaloberst .^j.
ring, Generalfeldmarschall von V l o m b e r g, §c.
minister Freiherr von Neurath, Neichsministcr ^
Goebbels, Reichsleiter Vouhler, die StaattP.^
täre Dr. Meißner, Dr. Lammers und die
der persönlichen Umgebung des Führers mit ihren ^
anwesend.
Flüchtlingsspende des NS-Lehrerbunds.
Vayreuth, 6. August. Der Reichswalter dcs ^. x
Lehrerbundes Hauptamtsleiter Gauleiter W ä ch fM
hat dem Leiter de- Hilfsausschuffes für Spaniendcmr^
Gauleiter Vohle, Verlin, 20 000 Mark zur LindR^
der Not der hart betroffenen Volksgenoffen übcrw
Eme »»wendige Bersiill»»g.
Polittsche Kundgebungen in der Fünfkilometer-G
in Frankreich verboten.
Paris, 6. August. Die Präfekten der Gren->
ren^
i»'
haben angeordnet, daß vom heutigen Donnerstag
nerhalb einer Fünfkilometerzone von der E
politische Kundgebungen, Versammlungcv
Umzüge verboten stnd.
v>e
wenn das seines Nachbarn in Flamrnen
ünL'sA
Kommunismus. Die einziq wahre^
Spanien sei die des
§ s s ^ ^
Generals C a b a „ yje -
Burgos. Jn Madrid übien die Kommun > s,cy
gierungsgewalt aus, und dic Stadt vei
einem Zustand der Belagerung.
Acht Tote bei einem Flugzeugabstur, b»'
Newyork, 6. August. In der Nähe veM^vtt
von St. Louis stürztc wenigc Minutcn na ^i>a jg
ein zweimotorigcs Großpassagicrs > v clrsa^ g »l
Linie St. Louis—Chicago aus unbckannr ^ K >
300 Meter äb und ging in Flammen auf- O^.-jstc
sassen wurden g e t ö t e t. Die Leichcn st» AlUSv
kenntlichkeit verstümmelt. Die Mehrzahl
waren Geschäftsleute aus Lhicago.
Triftsien a«s MarMft.
Der Kampf in der Meerenge von Gibraltar-
Paris, 6. August. Wie das Hauptquartier deö
nerals Franco in Tetuan meldet, soll im LaM
Nacht zum Donnerstag ein zweiter TruPp.^ft
transport von Huelva nach Algeciras durE'sts-
worden sein. Zusammen mit dem ersten Truppcsi'Apa'
port seien bisher 4000 Mann aus Marokko nach
men verschifft worden. jjt»§
Ueber den ersten Transport am Mittwoch ngch^jcl
berichtet Havas aus Tanger, daß bei dem Versuch § -
Stteitträfte, den Transport anzugreifen, das "o ^je
nenboot „Pinto" versenkt worden sein sov- ^,»c
U-Boot der roten Streitkräfte, das Havarie erlittcn
und Gibraltar anlausen wollte, sei von den engu
Vehörden abgewiesen worden. Zu Deg>n"„v-
Kampfes hcttte dis Admiralität in Gibraltar R„jjchc»
funkwarnungen an alle in der NLHe beftnp^. M
Handelsschiffe gesandt. Der Kampf habe ungcfvv zs«
17 Uhr gedauert. Inzwischen sei es dem Transpv'
lungen, Algeciras zu erreichen, wo die Ausb o' ^j.
unter dem Schutz der nationalistischen Küstcnbattern-
bungslos durchgeführt worden sei.
Visher 15 000 Tots. ^
Paris, 6. August. Aus dem Hauptquarft^ c,
Generals Mola verlautet, daß sich die Zabl der ö''
lenen der Nationalisten an den drei Nordsront'v ^
herausungesähr 5000 belause. Die Verlvl'
rotenTruppenan Toten seien mindestens dop
so hoch. »gß
Der Militärgouverneur von Löon gibt bekavv ^chö
drei von den führenden Personen, die bei der ^ pv
ergreifung durch die Nationalisten Angriffe 6^ ttist
Zrvile Garde durchgeführt hätten, zum Tod ve
und am Mittwoch erschossen worden seien.
öich gcgkftseitiz erschosse».
Heldenhafter Tod nationalistischer Soldate«
in Albacete.
Paris, 7. Aug. (Eigene FunkmeldungO rchift
Sonderberichterstatter des „Journal" in Burgos
dert den heldenhaften Tod, den 4 0 N a t i o n a'
und ein Ofsizier in Albacete gefunden v^jT
Nachdem sie die Unmöglichkeit einer weiteren .^ge»
gung eingesehen hätten, hätten sie sich in M
überliegenden Reihen aufgestellt und sich
das Gewehr auf die Brust gesetzt. Auf das ftom ^
des Offiziers hätten sie sich gegenfert „stic
schossen, währe-nd sich der Osfizier durch c> Aow,
volverschuß ins Herz tötete. Die Marxistcn uno z
munisten hätten beim Betreten der Kaserne »
Leichen vorgefunden.
Schandtaten roter Brandstifter. ^,el-
Paris, 6. August. Wie Havas aus SaragE»
det, haben sich die Kommunisten und A » a ' !-»
der kleinen Ortschaft Hijar bemächtigt,
Kirche, die wertvolle Kunstschätze ertthielt, "> TTx
steckten. Auch das Kapuzinerkloster ist e"> >
anarchiftischen Vrandsttfter gsworden.
»Aiich Eftglands Hft«s i» .
Der Erzbischof von Westminster brandwar
Greueltaten der spanischcn Kommunc-^
London, 7. Aug. (Eigenc Funkmelvun^
Erzbischof von Westminster ^
einer bedeutsamen Erklärung iiber d>c 7 ^ui»^
Spanien an die Oeffentlichkeit. Der , A
bringt darin seine Abscheu über die vo»
munistsn an der Geistlichteit in ^ >--
gangenen Greueltaten zum Ausdruck. -- ^ei^
daran denken, so heißt es in der Erklä»» ^ ^ sc>
daß auch Englands Haus in Cles
6^7
n>>/
ve-
m>>^
che''
Bemerkenswert ist eine Mitteilung, „
bischof von Westmmster von dein Rektor ve. .„yle^
Colleges in Valladolid erhalten hat. fts- Aab'Zs
so heitzt es in dieser Mitteilung, um em u»d jg
zwischen den Kräften des C h r i st e nZ u - ^xgna jg
Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
„Heidelberger Neueste Nachrichten* — „Heidelberger Anzeiger"
Freitag, 7. August 1S36
Nr.
Em M tculiitm SaWeimMoft.
Dte Retchöregierung empsangt dte SlpmvtaMste.
Derlin, 7. August. lCig. Funkmeldung.) Im Namen
der Neichsregierung hatten am Donnerstag abend die
Reichsminister Generaloberst Göring und Dr.
Goebbels aus Anlaß der 11. Olympischen Spiele zu
einem Cmpfang in der Staatsoper eingeladen. Der
sestliche Abend in der besonders ausgestatteten Staatsoper
bikdete den Höhepunkt der verschiedenen grotzen Rahmen-
veranstaltungen zu den Olympischen Spielen in Bsrlin.
Generaloberst Göring und Dr. Goebbels begrütz-
ten in kurzen Ansprachen die Gäste aus dem Ausland, für
die der Präsident des IOK., Gras Vaillet-La-
tour, antwortete.
Cin sorgfältig ausgewähltes Programm, das flch aus
gesanglichen Darbietungen unserer ersten Kräfte und
Tanzvorsührungen des Balletts der Staatsoper zusam-
mensehte, bot den Anwesenden ungetrübte Stunden der
Freude und einen hohen künftlerischen Genutz. Die süh-
rsnden Persönlichkeiten und die hohen Gäste der Olym-
pischen Spiels, die Votschafter und zahlreiche Gesandtc
bliebsn nach dem Abschluß des Programms mit den matz-
gebenden Vertretern der Reichsregierung, der Partei und
des künstlerischen Lebens in festlicher Stimmung und an-
geregter klnterhaltung noch lange zusammen.
Reichsmmister Generaloberst GSr'mg
begrützte zu Veginn des Abends die in- und ausländischen
Gaste: „In diesen Tagen, die im Rahmen der Olym-
pischen Spiele in Berlin Äbgesandte aller Völker und
aller Nationen vereinen, ist es für die deutsche Reichs-
regierung als Dolmetsch des deutschen Volkes eine Selbst-
verständlichkeit, den Fremden und Ausländern echte deut-
sche Gastsreundschaft zu bieten. Unser deutsches
Volk heitzt all die Fremden, die in diesen Tagen zu uns
gekommen sind, auf das herzlichste willkommen."
Nach einer kurzen Pause und nachdem die Rede des
preutzischen Ministerpräsidenten aus Cnglisch und Fran-
zösisch widergegeben worden war, ergriss
Reichsmlaister Dr. Goebbels
zu einer kurzen Vegrüßungsansprache das Wort. Der
Minister sagte, es falle ihm schwsr, zu den vielen aus-
ländischen GLsten zu sprechen, weil er wiffe, datz manche
Zeitungen des Auslandes in allem, was gerade er zu
sagen habe, eine Propagandamöglichkeit für das natio-
nalsozialistischs Deutschland sehen möchten. „Ich möchte
mich daher darauf beschränken, zu betonen," so suhr Dr.
Goebbels fort, „daß es in einer Zeit, in der viele Län-
der Curopas von den schwersten wirtschaftlichen und
politischen Krisen heimgesucht sind, in Deutschland
möglich ist, nach einer dreieinhalbjährigen Aufbauarbeit
des nationalsozialistischen Staates ein wirkliches
Fest der Freude und des Friedens zu seiern, ein
Fest, zu dem wir alle Nationen der Welt eingeladen
haben und zu dem alle Nationen der Welt erschienen sind.
Ich habe den Cindruck, daß dieses Fest viel wich-
tiger ist als manche Konferenz, die in der Nach-
kriegszeit abgehalten worden ist. Hier ist für die ver-
antwortlichen Männer der Nationen die Möglichkeit ge°
geben, sich kennen und schähen zu lernen. Dieses aber ist
die Voraussehung sür eine wahre und echte Ver-
ständigung, die Curopa not tut und die von allen
Völkern in Curopa ersehnt und erhosft wird. So ge-
sehen, hat dieses Olympisches Fest >yeit über seinen
rein sportlichen Charakter hinaus einen politischen
Sinn, und zwar einen politischen Sinn auf einer höhe-
ren Cbene als der der Tagespolitik: Wir wollen uns
kennsn und schähen lernen und dadurch eine Vrücke bauen,
auf der di« Vötksr. Curopas sich verständigen können.
Kaum waren die Worte des Reichsministers Dr.
Goebbels verklungen als die vereinigten grotzen Orche-
ster der Reichssender Berlin und Frankfurt am Main
unter Kapellmeister Heinrich Steiner zur Olympia»
Hymne einsehten.
Nachdem die feierlichen Klänge verhallt waren, dankte
im Namsn des IOK. deflen Präsident
Sraf Baillet-Llttoar
der Reichsregierung sür die tatkräftige llnterstützung, mit
der fle die Vorbereitungsarbeiten des IOK. und des
Organisationskomitees gefördert habe. Der Redner sagte,
zugleich für alle ausländischen Gäste, datz fie auf das
Tiefste gerührt seien von dem autzerordentlich sreund-
lichen Cmpfang, der ihnen vom ganzen deutschen Volk
bereitet worden sei. „In dieser herzlichen Feststim-
mung konnten die Olympischen Spiele 1936 in einem
grandiosen Rahmen und in einer Atmosphäre allgemei-
ner Sympathie, die durch kein« politischen Schwierigkei-
ten getrübt wurde, stattfinden."
Wschließend gab Vaillet-Latour der Hoffnung Aus-
druck, datz durch die vorbildliche Durchführung der
11. Olympischsn Spiele in Vsrlin die Zahl derer, die fich
im Zeichen der fünf Ringe der Völkerverständi-
gung widmen wollen, in Deutschland und in allen LLn-
dern sich vervielfachen möge.
Nach den Festansprachcn begann
das reiche künstlerische Programm.
Kammersänger Heinrich Schlusnus, Kammersängerin
Maria Müller und KammersäNger Helge Ros -
waenge sangen Lieder und Arien vön Wagner, Schu-
bert, Strauß und Weber, begleitet vom Philharmonischen
Orchester unter Staatskapellmeister Robert Heger. Zwi-
schen den gesanglichen Darbietungen tanzte das Ballett
der Staatsoper unter der Leitung von Lizzie Maudrik
mit großem Crfolg den Kaiserwalzer von Strautz, einen
Spihentanz aus „Donna Diana" und die Spaneola aus
„Die Zaubergeige" von Werner Cgk. Mit lebhaftem
Beifall dankten die Gäste für diese reichen Gaben Veut-
schen künstlerischen Schaffens. Der Rahmen für diesen
autzergewöhnlichen Abend war die durch den Münchener
Architekten Max Michael Oswald in einen einzigartigen
Festraum verwandelte Staatsoper.
Der Cinladung der Reichsregierung hatten alle in
Berlin anwcsenden fiihrenden Persönlichkeiten des Aus-
landes Folge geleistct. So sah man König Voris von
Vulgarien und Kronprinz ilmberto von
I t a l i e n.
Das diplomatische Korps war fast vollzählig vertre-
ten. Weiter waren zugegen die Mitglieder des IOK.
mtt ihrem Präsidenten Gras Vaillet-Latour, die Mtt-
glieder des Organisationskomitees mit ihrem Präsiden-
ten Staatssekretär a. D- Dr. Lewald, der Präsident des
Deutschen Olympischen Ausschusses, Reichssportführer
von Tschammer und O st e n, sowie die Präsidenten
der nationalen olympischen Komitees und der internatio-
nalen Sportverbände. Autzerdem wohnten auch zahlreiche
ftühere Olympiasteger und Aktive dem Cmpfang bei.
Von der großen Zahl der ausländischen Gäste seien
ferner noch qenannt: Die Gattin des italienischen Pro-
pagandaministers Alfieri, Anterstaatssekretär Van-
sittart, der frühere Kriegsmarineminister Pietri,
Masor Fetherston-Godley, der srühere amerika-
nische Botschafter in Verlin Schurman.
Von deutscher Seite waren u. a. anwesend: der Stell-
vertreter des Führers, Rudolf Hetz, die Reichsmini-
ster Generalfeldmarschall von Blomberg, von Neu-
rath, Darrs, Dr. Frank, Rust, Dr. Schacht,
Schwerin-Krosiqk, Cltz-Rübenach, Gürt-
ner und Seldte, Äotschafter v. Ribbentrop und
der neue Botschafter in Madrid von Stohrer, Ge-
nsraloberst Freiherr von Fritsch, Generaladmiral
Raeder, die Reichsleiter Himmler, Lutze,
Vouhler, Vormann, Dr. Ley, Dr. Dietrich,
Baldur von Schirach, Hierl, ferner General Da-
luege, Generaldirektor Dorpmüller, Korpsführer
Hühnlein und Reichsstatthalter General Rittsr von
Cp p. An dcr Spitze einer großen Aahl von Vertretern
des deutschsn künstlerischen Schasfens in Film und Vühne
waren die Intendanten Clemens Krautz, Gustav
Gründgens und Cugen Klöpfer, sowis Staatsrat
Furtwängler erschienen.
Dle ltallenlsKe Antwort nn FrnnkrelK.
Zoftmmiiiig mit Borbehalteii.
Rom wünscht genaue Festlegung der Vegriffs-
bestimmungen der Neutralität.
Rom, 6 August. Die italienische Antwort
aus den Vorschlag Frankreichs, gegenseitig die
Neutralität im spanischen Bürgerkrieg zu garan-
tieren, ist vom» italienischen Außenminister am Don-
nerstag vormittag dem französischen Votschafter mündlich
mitgeteilt worde».
Nach einer amtlichen Meldung enthält die Antwort
Italiens auf die von Frankreich vorgeschlagene englisch-
französisch-italienische Präliminarverständigung über die
Nichteinmischung in die spanischen Creigniffe folgende
vier Punkte:
1. Italien stimmt dem Grundsatz dem Gedanken der
Nichteinmischung in den spanischen Bürgerkrieg
»u,
2. Italien erhebt die Frage, ob die moralische
Solidarität mit einer der in Konflikt stehenden
Parteien, eine Solidarität wie fie durch ösfentliche
Kundgebungen, Presseäutzerungen, Aeich-
nung von Geldspenden, Anwerbung von Freiwilligen usw.
zum Ausdruck kommt, nicht bereits eine bedenkliche Form
der Cinmischung darstellt.
Z. Italien wünscht zu erfahren, ob die Verpflichtung
zur Nichteinmischung umfassenden Lharakter haben
soll oder nicht, ob sie nur die Regierungen oder auch pri-
vate Kreise binden soll.
4. Italien wünscht darüber Kenntnis zu erhalten, ob
die französtsche Rsgierung auch Modalitäten für die
Kontrolle über die Cinhaltung der Verpflich-
tung zur Nichteinmischung im Auge habe oder nicht.
*
Das halbamtlich« „Giornale d'Italia" stellt seinsn
Kommentar zu der Antwort unter die Losunq: „Totale
Neutralität". Italien verlange eben volte Klar-
heit und fordere deshalb lOOprozentige Neu-
tralität. Die Verpflichtung dazu müffe aber auf alle
jene Staatsn ausgedehnt werden, die für die llnterstützung
einer der beiden Parteien des spanischen Konflikts in
Betracht kommen können. Italien verlange weiter eine
genaue Auslegung jener Kundgebungen, die in einigen
Ländern zu Gunsten einer der spanischen Parteien ver-
anstaltet werden und die nach dem allgemeinen llrteil zur
unmitzverständlichen Cinmischung gehören. Sie beträfen
also eine Handlung, die zu der von der französischen Re-
gierung verlangten Neutralität in Widerspruch stehe.
Das angesehsne römische Vlatt zählt in diesem Zu-
sammenhang die Moskauer Spendenfamm-
lung von 12 Millionen Rubel, dis Frsiwilligen-
anwerbungen in Frankreich, die Crklärungen offi-
ziöser Zeitungen und Persönlichkeiten aus, in denen nicht
nur die aktive Solidarität ihrer Regierungen zu Gunsten
der Madrider Regisrung, sondern auch Stellungnahme
gegen die Regierung von Vurgos gefordert werde. Durch
diese Crklärungen solle die Zusammsnarbeit mit einem
Kampfprogramm bis auf das äußerste gegen den Faschis
mus und gegen den Nationalsozialismüs gerechtfertigt
werden. Diese geistige Aufrüstung für einen in
ternationalen pölitischen Ideenkampf sei nicht weniger
gefährlich als die Aufrüstung mit Wafsen.
Regierungen und Parteien sollten diese Tatsache in
Rechnung stellen.
Me Mchtelmischuiig I« SMnik».
Englischer Schritt in Italien und Portugal.
London, 6. August. Die englischen diplomatischen
Vertreter in Rom und Lissabon haben am Donners-
tag einen Schritt unternommen, um die Vestrebungen der
sranzösischen Regierung zu unterstützen. Sie haben der
italienischen und der portugiefischen Regierung mitgeteilt,
datz die englische Regierung den französischen Schritt auf
Abschluß einer Nichteinmischungsvereinba-
rung unterstütze.
Cntgegen anderslautenden Verichten wird im Außew
amt sestgsstellt, daß bisher eine Antwort Sowjet>
rußlands auf das Crsuchen der französischen RegiS'
rung nicht «ingsganqen ist. Visher scheint jedoch
britischerseits nicht die Äbsicht zu bestehen, die franzö
sischen Bemühungen auch in Moskau zu unterstützen.
Französtscherseits wird versichert, „datz man keinerlei
Schwierigkeiten in Moskau erwarte."
Aftm-Afrika-E«ropa ln elnem Zag.
Elne MnreM Aiiglelftung ven Frau Eftn Belnhvrn-RoiemeW.
Snnft «nd Mssenlchoft.
sEhrenpreis für die Stadt München.s Der Reichs-
und Preutzische Minister des Innern hat der Hauptstadt
der Vewegung für ihre guten Leistungen für die Aus-
stellung „Die deutsche Gemeinde" einen Chren-
preis, bestehend aus einer großen, künstlerisch aus-
geführten Vronzeplakette mit Llrkunde gestiftet.
fIunge Musik aus der HI.f In der Arbeit des Kul-
tur- und Rundfunkamtes der Reichsjugendführung kehren
alljährlich zwei Lager wieder, die bereits zu feststehenden
Vegrissen geworden sind. Neben den grotzen kulturpoliti-
schen Sommerlagern stehen im Herbst die Musik-
schulungslager und Musiktage des Kulturamtes
der Reichsjugendsührung. Das diesjährige Musikjchu-
lungslager findet vom 25. bis ZO. Oktober in Braun-
schweiq statt. Cs wird in enger Zusammenarbeit mit
dsr Reichsmusikkammsr durchgeführt, deren Vertreter
auch vor den Lagerteilnehmern sprechen werden. An das
Musikschulungslager schließen sich vom 30. Oktober bis
1. November drei sestliche Musiktage an, an deren Aus-
gestaltung Generalmusikdirektor Profeffor Abcndroth,
Profeffor Hermann Diener und Profeffor Frih Heit-
mann mitwirken werden. Am Freitag, dem ZO. Oktober,
wird Oberqebietsführer Cersf dis Cröffnung vornehmen.
IWieviel Zellen bildet der Körper im Laus eines
Menschenlebenskf Die kleinsten Vausteine des
menschlichen Körpsrs, die Zellen, sind sehr vergäng-
liche Gebilde, die der Körper immer wieder neu bilden
muß. Cs sind Riesenzahlen an produzierten Zellen, die
uns da entaegentreten. So besiht z. Ä. der Mcnsch in
seinen fünf Litern Vlut rund 25 Villionen rote Vlutkör-
perchen, die den Sauerstofftransport besorgen. In jeder
Minute sterben mehrere Millionen Vlutkörperchen ab >
und werden durch neue erseht. Lleberall im Körper findet ^
so zur gleichen Zeit Zelltod und Zellerneuerung statt. Al-1
les in allem bildet der menschliche Organismus im Laus!
ernes 70jährigen Lebens schätzungsweise 180 000 Villionen
Zellsn. In Zissern ausqedrückti 180 000 000 000 000 000
Zellen.
sEin Kongreß indischer Studenten in Prag.f Cine
arotze Zahl junger Inder bringt zur Zeit in das
Stratzenblld von Prag eine besondere Note. Cs han-
delt sich um dm Jusaminenkunft der indischcn Studcntcn,
die in Curopa stukneren und dic sich alle Iahre ein Stell-
dichein geben. Elgentlich wollten sie sich in diesem Iahr
in Madrid tresfen, zogen ss aber angesichts der Lage vor,
nach Prag zu gehen, nw sie unter dem Dcckcngetäsel im
Palais Lobkowih im Schattsn ihrer Fahne in den gelb-
weißgrünen Farben, denen sich seit Gandhis Propaganda
das Wahrzeichen des Spinnrads hinzugssellt hat, ihre
Sitzungen abhalten. Der Vürgermeister von Prag, der
ihnen den Willkommgruß entbot, war nicht wenig er-
ftaunt. als ihm ein junger Inder in ausgezeichnetcm
Tschechisch antwortets: es war ein junger Werkstudent,
der in Zlin in der grotzen Schuhsabrik von Vata eine
Probezeit ableistete.
Verlin, 6. August. Die bekannte deutsche Fliegerin
Frau Clly Veinhorn - Rosemeyerhat am Don-
nerstag eine neue Glanzleistung vollbracht. Sie hatte
sich die Aufgabe gestellt, an eincm einzigcn Tag einen
Drei-Lrdteile.Flug über Asien, Afrika und
Curopa durchzuführen und sie hatte diese Aufgabe ge-
löst. Frau Llly Beinhorn-Rosemeyer traf am Donners-
tag kurz nach 19.15 flhr aus dem Verliner Flughafen
Tempelhos ein.
Am Donnerstaa 0.20 Llhr (Ortszeit) war die Flie-
gerin mit ihrem Mefferschmitt-Flugzeug „Taifun" in
Damaskus in Richtung Kairo gestartet. In der
ägyptischen Hauptstadt war sie zur Ärennstoffaufnahme
gelandet und um 3.40 Ahr (Ortszeit) in Richtung Curo-
pa wieder äbgeflogen. Rach Zwischenlandungen in
Athen und Vudapest erreichte sie nach insgesamt
etwa zwanzigstündigem Flug (einschlietzlich der drsi Zwi-
schenlandungen) den Verliner Zentralslughafen.
Dieser Flug, mit dem Clly Beinhorn-Rosemeyer
während der Olympischen Spiele erstmalig an einem ein-
zigen Tag gewiffermatzen drei Crdteile verbun-
dbn hat,' stellt nicht nur dem sliegerischcn Könncn der
Pilotin, sondern auch der Leistungssähigkeit dsr dsutschen
Flugzeug- und Motoren-Industrie das allerbeste Aeugnis
aus.
Aum Cmpfang der Fliegerin hatten sich neben ihrem
Mann, dem bekännten Rennfahrer Berndt Rosemeyer,
Vertreter des Lustfahrtministemums, des Luftsportver
bandes, der Vayerischen Flugzeugwerke, von denen das
von Clly Veinhorn benutzte Klugzeug gebaut wurde, und
zahlreiche Preffeleute am Rollfeld eingefunden. Ilm 19.15
Ahr kam die Maschine aus südöstlicher Richtung in Sicht,
wenig später brauste sie mit eingezogenem Fahrgestell
und grotzer Geschwsndigkeit über den Flughafen. Als
die Fliegerin nach alatter Landung um 19.20 Llhr auf
dem Rollfeld ihrer Maschine entstieg, war sie sofort von
zahlreichen Gratulanten umringt, die sie herzlich zu ihrem
neuen grotzen Crfolg beglückwünschten. Clly Veinhorn
Rosemeyer, der man die Strapazen des Fluges nicht an
sah, zeigte sich über das gute Gelingen sehr erfreut, dies
um so mehr, als sie stellenweise Gewitter und starken Ge-
genwind angetrofsen hatte.
Auf ihrem Rückflug von Damaskus legte Elly Bein
Horn-Rosemeyer 3550 Kilometer zurück, sö daß man bei
Hinzurschnung der 2680 Kilometer für den Hinflug
auf eine Gesamtkilometerleistung von 6230 Kilometer
in zweieinhalb Flugtagen kommt. Für ihren Flug be-
nutzte sie ein viersitziges Kabinenflugzeug der Vaycrischen
Flugzeugwerke Augsburg, Konstruktion Meflerschmitt,
Typ „Taifun", mit Argus-Motor A. S. mit 260 PS.
Dis Höchstgeschwindigkeit der Maschine beträgt 210 Kilo-
meter, die Reisegeschwindigkeit 260 Kilometer.
chwrrtt VmbrnunMik tn Englanv.
ExyloSion tötet K Bergleute.
Cs ist also anscheinend auch noch nicht gelungen, die 21
geborgenen Leichen wiederzuerkennen.
flus ailer We!t.
— Cin Dorf nach einem Kriegsgefallenen benannt.
Auf dem Friedhof des kleinen oberschlesischen Grenzdor-
fes Botzanowitz im Kreis Rosenberg liegt der ILger
Paul Grun, der erste Weltkriegsgesallene der Ostfront
begraben. Paul Grun, der aus dem Kreis Frankenstein
in Schlesien stammt, wurde bei einer Patrouille am 2.
August 1914 in einem Dorf an der Grenzs des Kreises
Rosenberg auf ruffischem Boden schwer verletzt und
starb kurze Zeit später. Zu Chren dieses gefallenen
deutschen Kriegers ist jetzt das Dorf Botzanowitz in
„Grunsruh" umbenannt worden.
— In den Alpen abgestürzt. Am Dent Vlanche süd-
lich von Cinal im Kanton Wallis stürzten beim Ausstieg
ein Engländer und «in einheimischer Träger in-
folgs Bruches einer Schneebrücke 1000 Meter tief ab.
Cine Bergungskolonne ist unterwegs.
— Ein Dsnkmal für Kaiser Franz Ioseph in Wien.
Auf Vcranlaffung des Wiener Äürgermeisters Schmitz
ruft die Stadt zü einem Wetbewerb für einen Cntwurs
zu einem Denkmal für Kaiser FranzIo-
s e p h 1- aus, das auf einem der Hauptplätze der Stadt
errichtet werden soll. Wahrscheinlich wird es sich aus
dem wetten Platz vor der Votivkirche erheben, zur Cr-
innerunq an das Attentat, das auf den jungen Kai-
ser im Iahr 1851 dort versucht wurde.
Zchn Dörscr in Polcn vom Wirbelsturm zerstört.
Der Kreis Nieswiez in der Wojewodschast Nowogrodek
(Polen) wurde von einem Wirbelsturm heimgesucht.
Zehn Dorsgemeinden wurden in einen T'rüm-
merhaufen verwandelt. Ctwa hundert Gebäude sind
restlos zerstört und vom Sturm fortgetragen worden.
London, 6. August. In der Wharnclifse Wood
Moor-Kohlenzeche bei Varnsley, etwa 30 Kilometer öst-
lich von Manchester, hat am Donnerstag früh gegen
3.30 llhr aus bisher noch nicht ermittelter Arsache eine
Kohlenstaubexplosion stattgefunden, durch die
eineganzeSohlezuVruchging. An der Un-
glücksstätte waren im Augenblick der Explosion 57 Verg-
leute beschästigt, von denen bis 12 Ahr nur ein einziger
Mann qeborgen werdcn konnte, der nach seinen Angaben
etwa 300 Meter von dem Herd der Explosion entsernt
war. Dieser Dergmann ist am Donnerstag nachmittag
seinen Verletzungen erlegen.
Bei dem Bergwerksunglück sind, wie auf Grund der
letzten amtlichen Mitteilungen angenommen werden muß,
sämtliche durch die Cxplosion verschütteten 5 7 Berg-
arbeiter ums Leben gekommen. Man hat,
wie amtlich mitgeteilt wird, die Hosfnung aufgegeben,
daß es gelingen könnte, auch nur cinen von ihnen noch
lebcnd an das Tageslicht zu bringen. Dic Angabcn über
die Zahl der Verunglückten haben bis zuletzt geschwankt.
Amtlich wurde festgestellt, datz von den 57 Verschütteten
bis um 16.30 Uhr 21 Tote aufgcsunden worden
waren, von denen viele bis zur Unkenntlichkeit verstüm-
melt sind.
*
Ueber 2000 Menschen, meist Angehörige der Verun-
glückten, warteten den ganzen Rachmittag vor dem Berg-
iverk auf Nachrichten. Die Direktion der Grube verös-
fentlichte jedoch lediglich die Namen der 57 Vermitzten.
DeMes Reiih.
Der Führer und Reichskanzler hat dem P-Nhof.jj--
der Republik Volivien anlätzlich des Unabhangrg^,
tages von Volivicn telcgraphische Glückwünsche
mittclt. . . «ö-
Der König von Vulgarien inkognlto rn Bernm ,.jj
nig Äoris III., Zar der Vulgaren, befindet
Dienstag inkognito in Berlin, wohin der König o'e
niqin begleitete, die sich in einer Berliner Klintt
leichten chirurqischcn Cingriff unterziehen mutzte-
Längerer Vesuch König Voris beim Führer. ^
Berlin, 6. August. Der in Verlin weilende K c ,,
der Vulgaren, Voris III., stattete am Don T.
tag dem F'ü hrer und Reichskanzler einen '
ren Vesuch ab.
Der Führer und Reichskanzler gab am Donne'
zu Chren der während der Olympischen Spiele inZ-^z.
weilenden Fürstlichkeiten ein Frühstück, an dem de' ^
nig der Vulgaren, der Kronprinz von I t.» >
und Prinzessin Maria von Savoyen, der Kronprrm M
Griechenland, der Crbprinz und die CrbprM Ztz,
Gustas Adolf von Schweden, Prinz und PttE^n
Philipp von Heflen, Prinz und Prinzessin Christopv.»§c
Heffen, ferner der König Italinische Propagandarw
Alfieri und Gemahlin, die Söhne des italism^ y,
Ministerpräsidenten, Bruno und Vittorio
lini, der Flügeladjutant des italienischen KronpMR,,
General Aymomno, der Königlich Italienische Dotsck^^s
Attolico, der Königlich Schwedische Gesano'c
Wirssn, der KSniglich Griechische Gcsandte R
Rangabe mit ihren Damen teilnahmen. «S-
Ferner waren Ministerpräfident Generaloberst .^j.
ring, Generalfeldmarschall von V l o m b e r g, §c.
minister Freiherr von Neurath, Neichsministcr ^
Goebbels, Reichsleiter Vouhler, die StaattP.^
täre Dr. Meißner, Dr. Lammers und die
der persönlichen Umgebung des Führers mit ihren ^
anwesend.
Flüchtlingsspende des NS-Lehrerbunds.
Vayreuth, 6. August. Der Reichswalter dcs ^. x
Lehrerbundes Hauptamtsleiter Gauleiter W ä ch fM
hat dem Leiter de- Hilfsausschuffes für Spaniendcmr^
Gauleiter Vohle, Verlin, 20 000 Mark zur LindR^
der Not der hart betroffenen Volksgenoffen übcrw
Eme »»wendige Bersiill»»g.
Polittsche Kundgebungen in der Fünfkilometer-G
in Frankreich verboten.
Paris, 6. August. Die Präfekten der Gren->
ren^
i»'
haben angeordnet, daß vom heutigen Donnerstag
nerhalb einer Fünfkilometerzone von der E
politische Kundgebungen, Versammlungcv
Umzüge verboten stnd.
v>e
wenn das seines Nachbarn in Flamrnen
ünL'sA
Kommunismus. Die einziq wahre^
Spanien sei die des
§ s s ^ ^
Generals C a b a „ yje -
Burgos. Jn Madrid übien die Kommun > s,cy
gierungsgewalt aus, und dic Stadt vei
einem Zustand der Belagerung.
Acht Tote bei einem Flugzeugabstur, b»'
Newyork, 6. August. In der Nähe veM^vtt
von St. Louis stürztc wenigc Minutcn na ^i>a jg
ein zweimotorigcs Großpassagicrs > v clrsa^ g »l
Linie St. Louis—Chicago aus unbckannr ^ K >
300 Meter äb und ging in Flammen auf- O^.-jstc
sassen wurden g e t ö t e t. Die Leichcn st» AlUSv
kenntlichkeit verstümmelt. Die Mehrzahl
waren Geschäftsleute aus Lhicago.
Triftsien a«s MarMft.
Der Kampf in der Meerenge von Gibraltar-
Paris, 6. August. Wie das Hauptquartier deö
nerals Franco in Tetuan meldet, soll im LaM
Nacht zum Donnerstag ein zweiter TruPp.^ft
transport von Huelva nach Algeciras durE'sts-
worden sein. Zusammen mit dem ersten Truppcsi'Apa'
port seien bisher 4000 Mann aus Marokko nach
men verschifft worden. jjt»§
Ueber den ersten Transport am Mittwoch ngch^jcl
berichtet Havas aus Tanger, daß bei dem Versuch § -
Stteitträfte, den Transport anzugreifen, das "o ^je
nenboot „Pinto" versenkt worden sein sov- ^,»c
U-Boot der roten Streitkräfte, das Havarie erlittcn
und Gibraltar anlausen wollte, sei von den engu
Vehörden abgewiesen worden. Zu Deg>n"„v-
Kampfes hcttte dis Admiralität in Gibraltar R„jjchc»
funkwarnungen an alle in der NLHe beftnp^. M
Handelsschiffe gesandt. Der Kampf habe ungcfvv zs«
17 Uhr gedauert. Inzwischen sei es dem Transpv'
lungen, Algeciras zu erreichen, wo die Ausb o' ^j.
unter dem Schutz der nationalistischen Küstcnbattern-
bungslos durchgeführt worden sei.
Visher 15 000 Tots. ^
Paris, 6. August. Aus dem Hauptquarft^ c,
Generals Mola verlautet, daß sich die Zabl der ö''
lenen der Nationalisten an den drei Nordsront'v ^
herausungesähr 5000 belause. Die Verlvl'
rotenTruppenan Toten seien mindestens dop
so hoch. »gß
Der Militärgouverneur von Löon gibt bekavv ^chö
drei von den führenden Personen, die bei der ^ pv
ergreifung durch die Nationalisten Angriffe 6^ ttist
Zrvile Garde durchgeführt hätten, zum Tod ve
und am Mittwoch erschossen worden seien.
öich gcgkftseitiz erschosse».
Heldenhafter Tod nationalistischer Soldate«
in Albacete.
Paris, 7. Aug. (Eigene FunkmeldungO rchift
Sonderberichterstatter des „Journal" in Burgos
dert den heldenhaften Tod, den 4 0 N a t i o n a'
und ein Ofsizier in Albacete gefunden v^jT
Nachdem sie die Unmöglichkeit einer weiteren .^ge»
gung eingesehen hätten, hätten sie sich in M
überliegenden Reihen aufgestellt und sich
das Gewehr auf die Brust gesetzt. Auf das ftom ^
des Offiziers hätten sie sich gegenfert „stic
schossen, währe-nd sich der Osfizier durch c> Aow,
volverschuß ins Herz tötete. Die Marxistcn uno z
munisten hätten beim Betreten der Kaserne »
Leichen vorgefunden.
Schandtaten roter Brandstifter. ^,el-
Paris, 6. August. Wie Havas aus SaragE»
det, haben sich die Kommunisten und A » a ' !-»
der kleinen Ortschaft Hijar bemächtigt,
Kirche, die wertvolle Kunstschätze ertthielt, "> TTx
steckten. Auch das Kapuzinerkloster ist e"> >
anarchiftischen Vrandsttfter gsworden.
»Aiich Eftglands Hft«s i» .
Der Erzbischof von Westminster brandwar
Greueltaten der spanischcn Kommunc-^
London, 7. Aug. (Eigenc Funkmelvun^
Erzbischof von Westminster ^
einer bedeutsamen Erklärung iiber d>c 7 ^ui»^
Spanien an die Oeffentlichkeit. Der , A
bringt darin seine Abscheu über die vo»
munistsn an der Geistlichteit in ^ >--
gangenen Greueltaten zum Ausdruck. -- ^ei^
daran denken, so heißt es in der Erklä»» ^ ^ sc>
daß auch Englands Haus in Cles
6^7
n>>/
ve-
m>>^
che''
Bemerkenswert ist eine Mitteilung, „
bischof von Westmmster von dein Rektor ve. .„yle^
Colleges in Valladolid erhalten hat. fts- Aab'Zs
so heitzt es in dieser Mitteilung, um em u»d jg
zwischen den Kräften des C h r i st e nZ u - ^xgna jg