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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9513#0716

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„Heidelberger Neueste Nachrichten"

Mll WMnWftanrsverhMlunge«.

General Querpo de Llano werter. nntteilte, die V e r ^ r ^

wendung von Dum-Dum

Dienstag, 1. September 1936

Iestscher Sleich.

von Dum-Dum-Geichossen durch
die rote Miliz f e st g e st e l l t. Man habe einwandfrei
die französische Herkunft dieser Dum-Dum-
Geschoffe feststellen könncn.

Der General teilte schließlich noch mit, datz es gelun-
gen sei, bei Puents Genil marxistische Streit-
kräste vernichtend zuschlagen. Die für die
Niederlage bei Oropesa verantwortlichen Anführer der
roten Miliz seien von ihrcn eigenen Leuten ermordet
worden.

Ein Verg von den Nationalisten beseht.

London, 1. Septbr. (Cig. Funkmeldung.) Nach einer
Meldunq des „Daily Telegraph" besetzten die Na-
tionatisten den Berg Buruntea, das lehte natürliche
Hindernis zwischen den Linien der Militärgruppe und
San Ssbastan. In einem überraschenden Vajonett-An-
griff beim Morgengrauen erstürmten die Nationalisten
den Gipfel. Die Gefangenen, darunter eine Anzahl von
Franzosen, seien erschoffen worden. Die vordersten Stel-
lungen der Nationalisten seien nach diesem Crfolg nur
noch acht Kilometer von San Sebastian ent-
fsrnt.

I2ÜÜ Gefangene im Gefängnis umgebracht.

London, 1. Septbr. (Cig. Funkmeldung.) „Daily
Cxpretz" veröffentlicht in grotzer Aufmachung den Be-
richt eines aus Madrid mit dem Flugzeug entkomme-
nen Augenzeugen. Von einer eigentlichen Regie-
rung könne in Madrid überhaupt nicht mehr die Rede
sein, da fie jede Kontrolle über die Creigniffe verloren
habe. Ganz Madrid sei in den Händen rsvolutionärer
Ausschüffe. Die Bevölkerung leide unter grotzer Nah-
rungsmittelknappheit. Zucker und Butter gebe es über-
haupt nicht mehr. Nach jedem Luftangriff der Nationa-
liftsn würden von der roten Miliz als Vergeltung poli-
tische Geiseln erschossen und ihre Wohnungen ge-
plündert. Das M o d el l - G e f ä n g n i s sei s. Zt. von
Anarchisten in Vrand gesteckt worden. Sie hätten den Ge-
fängniswärtern die Wafsen entriflen und die Gefangenen
in die Flammen getrisben. Cs seien 1200 Menschen
in den Flammen umgekommen, erschossen
oder mtt dem Gewrhkolben niedergeschmettert worden.

Englisch« Flieger von der Regierung angeworben.

London, 1. September. (Cigene Funkmeldung. Nach
britischen Meldungen aus Madrid wurde ein 21jähriger
Oxforder Student namens Iohn Wilson,
der als Flieger auf Seiten der Marxisten kämpst, in
einem Luftkamps mit drei nationalistifchen Flugzeuqen
verletzt. Wilson habe zunächst ein nationalistisches
Kriegsflugzeug britischer Herkunft abgeschoffen und sei
dann zur Notlandung gezwunqen worden. Cr werde jetzt
als ein Held der märxistischen Luststreitmacht gefeiert.
Wie „Daily Cxpreß" meldet, sind am Montag fünf
englische Flieger nach Spanien abgereist, um
auf Seiten der Madrider Regierunq gegen die Nationa-
listen zu kämpfen. Ihr Führer Charles Kennet, ein frühe-
rsr Kriegsflieger, berichtet, datz einAgent derMa-
drider Regierunq mit 40000 Psund nach London
gekommen sei, um englische Flieger anzuwerben. In
Spanien würden sie 200 Pfund monatlich erhalten.

Französische Kommunisten laflen nicht locker.

Paris, 31. August. Die kommunistischs „Humanite"
hatte am Sonntag zu einer Massenkundgebung
im Freien nach dem Pariser Vorort Garches aufgerufen.
Vor mehr als 200 000 Komunisten, die aus Paris und
slmgebung gekommen waren, sprachen unter anderem dsr
Generalsekretär der Kommunistischen Partei Frankreichs,
Thorez, und der französische Kommunistenhäuptling
Cachin. In ihren Hetzreden verkündeten sie, wie
nicht anders zu erwarten war, die Solidarität mit den
spanischsn Marxisten. Cachin forderte die französischcn
Kommunisten auf, die Reihen fest um die kommunistiiche
Fahne und um Stalin, den „Chef des Proletariats", zu
schließen. Am Abend wurden Filmstreifen aus dem spa-
nrschen Bürqerkrieg vorgeführt, was von den Maflen mit
dsm Ruf „Flugzeuge und Waffsn für Spanien!" beglei-
tet wurde.

BcsvrechlinW i, öt. 3rm de Liz.

Visher unbestätigte englische Meldungen.

London, 31. August. Cine Meldung des „Daily
Telsgraph" aus St. Iean de Luz besagt, eine zur Crörte-
rung der tzumanisierung der Kriegführung in die Wege
geleitete Zusammenkunft zwischen je vier Ver-
tretern derRegierungin Madrid und der M i-
litärgruppe aus Pamplona habe zu Verhaud-
lungen geführt, die zur W ie d e r h e r st e l l u n g des
Friedens führen könnten. Cs sei dabei keine Cini-
gung erzielt, jedoch insofern eine Verührung herbei-
geführt worden, als dabei nicht nur dis Cinstellung der
Feindseligkeiten, sondern ebenso «in Plan zur Neuord-
nung der spanischen Dinge auf der Grundlage einer bun-
desstaatlichen Verfaflung erörtert worden seien.

Der sozialistische „Daily Herald" verzeichnet ähn-
liche Nachrichten als Gerüchte, füqt aber hinzu, datz
die Regierung in Madrid nicht daran denke,
unter irgend welchen Vedingungen mit der Militär-
gruppe zu verhandeln.

Reuter hält, trotz gegenteiliger Mitteilungen aus
diplomatischen Kreisen, dre Rachricht aufrscht, daß
in St. Iean de Luz Besprechungen mit dem Ziel der
Herbeiführung eines Waffenstillstandes im spani-
schen Äürgerkrieg im Gange seien.

Me BcrmttlllWMm.

Widersprechende Meldungen und Gerüchte.

London, 1. September. (Cigene Funkmeldung.) Rach
Mitteilungen der Londoner Morgenprefle sind die Ge-
rüchte über die Cinleitunq einer Vermittlungs-
aktion zwischen der Madrider Linksregierung und den
spanischen Nationalisten auf Veranlaffung gewiffer Mit-
glieder des zur Zeit in tzendaye befindlichen diplomati-
schen Korps vorerst mit grötzterZurückhaltung
aufzunehmen.

Cin diplomatischer Mitarbeiter des „Daily Tele-
graph" meldet, datz der arqentinische Botschaf-
ter Mansilla, der die „Friedensverhandlungen" eingelei-
tet habe, nicht für alle seine diplomatischen Kotlegen
spreche. So habe dsr britische Votschafter keine Anwei-
sungen in diefer Angelegenheit erhalten. In London
ssi man der Änsicht, datz ein derartiger Vermittlungs
versuch gegenwärtig kaum erfolgreich sein
könne und wahrschsinlich die Aussichten auf einen späte
ren Friedensschritt abschwächen würde. Im Fall eines
Fehlschlages könnten möqlicherweise auch die Bemühun
gen um eine Humanisierung des Kampfes Schisfbruch er-
leiden. Auch auf französischer Seite vertrets man diese
Anschauung.

In einem Leitaufsatz schreibt der „Daily Telegraph
daß es sich anscheinend um zwei parällele
Schritte handle, die gleichzsitig in Hendaye einqelei-
tet worden seien. Neben den von den in Hendaye
befindlichen Votschaftern ausgehenden Vemühungen, den
Bürgerkrisg zu humanisieren, seien provisorische Schritte
für eine Vermittlung im Gang, die hauptsächlich von Di
plomaten der südämerikänischen Republiken
unternommcn wurden. Das Dlatt äußert seine Vedenken
qeaenüber derartigen Vemühungen und schreibt einerseits
bestehe die Gefahr, datz die radikalen roten Ele

Veltere Melvungen.

Strenge Isolierung für Trotzki.

Oslo, 31. August. Auf Grund einer königlichen Cnt-
schließung hat das norwegische Iustizministerium beschlos-
sen, Leo Trotzki und sein« Frau zu isolieren
und unter Vewachung zu stellen. Nähere Vestimmun-
gsn über seine Bewegungsfreiheit und seine Verbindung
mit der Außenwelt werden noch erlaffen. Vesuche dars
Trohki nur empfangen nach Genehmigung des Zentral-
patzkontors, ebenso darf er ohne vorherige Genehmigung
keinem einzelnen Fall sein Telephon benutzen. Seine

mente in Madrid sich gegen die Regierung selbst wen-
den, wenn sie den Verdacht fatzten, datz diese nnt den Na-
tionalisten Frieden schlietzen wolle. Andererseits sei es
aber auch keineswegs sicher, daß die Militärgruppe
auf ein Kompromitz eingehen werde, solange sis Aus-
fichtauf einen vollständigenSieg inab-
sehbarer Zeit habe. Wenn sie jedoch noch sehr lange vor
Irun und San Sebastian aufgehalten würdc und wenn
es zu ernstlichen Schwierigkeiten in Spanisch-Marokko
küme, dann würde die Militärgruppe möglicherweise eher
gencigt sei, eine Vermittlung zu erwägen.

Reuter meldet aus Hendaye, datz in den angeblich
stattfindenden Vermittlungsverhandlungen qewiffs Fort-
fchritte erzielt worden seien. Nach einem allerdings mit
Vorsicht aufzunehmendcn Gerücht habe General Mola
am Montag an einer Zusammsnkunft, auf der beide Viir-
qerkriegspärteien vertreten gewssen scien, teilgenommen.
Ferner werde behauptet, datz Gefangenenlisten zwischen
Madrid und der nationalistischen Iunta in Vugos aus-
getauscht worden seien.

Wieder Reisekredit nach Danz'g. vo»

Verlin, 31. August. Nachdem ^

Deutschland bswilligte Kontingent an D e v i >

Reisen nach Danzig infolge der

frage in kurzer Zeit erschöpft war, ist es >ey . ZZe!""

SoM'
Gcleg^'

srage rn rurzer Zeu erschopst war, ,n z

wieder ein Kontingent für Reisekreditbriefs S
von Dan»a »u erlanaen. so daü dcr Reffen? - c

von Danzig zu erlangen, so datz dcr -v.z
Deutschland nach Danziq für den Rest -
beleben dürfte. D

mers sich von neuem

heit zu einer Rei'se nach Danzig wird gevslde von
beqrüßt werden, die infolge der Erschöpfung '^b^'
tingents keinen Rcisekrcditbrief mehr bekomm-- ^
Spätsommer und Herbst sind in Danzig unv i
bädern von hoher Schönheit.

Der Landvorrat bei den SiedlunaSträgern.

Verlin. 31. August. Nach den vorläuftgcn ^
niflen der Reichssiedlungsstatistik für 193o ^ .
Verichtsjahr 3780 Bauerhöfe mit einer Geij Lr-
von 66 272 Hektar geschaffen. Die endgmr'^np.
gebniffe dürften etwa 4000 Höfe festlegen.^-rjeden

pcn-n

Ei» AMll i» die Meischlichtcit.

Schritt des diplomatischen Korps bei den Kriegführenden.

Hendaye, 31. August. Der Madrider Regie-
rung ist am Sonntag von den in Madrid beglaubigten
diplomatischen Vertretungen, die sich zurzeit
in St. Iean de Luz (Frankreich) aufhälten, folgende Note
überreicht worden:

„Auf Anregung des Doyen des Madrider diploma-
tischen Korps hat ein Gedankenaustausch stattgefunden,
der beweist, mit wie tiefem Schmerz die Diplomaten
die Leiden der spanischen Zivilbevölke-
rung während der gegenwärtigen Creiqniffe mitempsin-
den. Diese Leiden ergeben sich hauptsächtich aus der Cin-
kerkerung der Geiseln und mitkämpfender Zivilperso-
nen, aus dem Mangel an Medikamenten, Lebensmittcln
und Licht und aus dem Verlust an Menschenleben infolge
Vombardierung unverteidigter Städte.

Llm diese Leiden der spanischen Vevölkerung zu mil-
dern, erklärt das diplomatische Korps sich bereit, sich an
die Regierung der spanischen Republik zu wenden, feine
Vermittlung änzubieten, um in beiden Lagern Maßnah-
men und Vereinbarungen zu treffen, die — fern von jeder
politischen oder militarischen Cinmischung — die Zivil-
bevölkerung gegen die oben erwähnten und gegen andere
Leiden schützen könnten. Diese Vermittlung würde im
Namen des gesamten diplomatischen Korps in Madrid
mit den in jedem einzelnen Fall am besten geeigneten
Mitteln erfolgen, besonders durch die Cntsendung von
Sondsrbeauftragten, durch Vermittluna von
Militärattachss und durch die Anrufunq des Roten
Kreuzes."

Das gemätz einer Anregung des Doyen des diploma-
tischen Korps, des argentimschen Votschafters, sowie des
italienischen Botschafters in Madrid überaebene Schrift-
ftück ist unterzeichnet von den diplomatischen Vertretern
Italiens, Cnglands, Frankreichs, Belgiens, der Tschecho-
slowakei, Hollands, Norwegens, Finnlands und Schwe-
dens. Die Vereinigten Staaten von Amerika und Iapan
haben sich dem Schritt nicht angeschloffen.

In den beteiligten Kreisen wird Wert auf die Fest-
stsllung gelegt, datz es sich hierbei in keiner Weise um
einen Vermittlungsversuch zwischen den beiden kämpfen-
den Parteien handelt, sondern lediglich um die Absicht,
die Kriegführung humanerzu gestalten.

'tzrtz der Sicherung der Wtttschaftsgrundlage,^ 1"^ „ r

daß

Der

M

Hos kommt darin zum Ausdruck, daß -?s l^

schnittsqrötze eines N e u b a u e rn Y oi^i:

rund 17,5 Hektar betrug gegenüber nur 10p V . A«-
Durchschnitt der Iahre 1919 bis 1932. Äuch
lisqsrfiedlunq erzielte qute Crqebnffl-- § xqn

gsrsiedlung erzielte gute
13 885 Landzulagsn und einsr Gesamtflachengf.^e all-s
23 525 Hektar übertrifft das Crgebnis die R?su , de-
Iahre vor 1934. Im ganzen stnd feit Aci " Meiw
Rsichssiedlungsgesehes an landwirtschaftlE jgl
betriebs zur Vergrötzerung ihrer Wirtschaftsflaau,^ vvn
Landzulagen zu Cigentum mit einer Gesamff " ' a >
208000 Hektar vergeben worden. Der Lan igZv
bei dcn Siedlungsträgern betrug am 1- qls N"
rund 121 300 Hektar und damit 16 Prozent mey
Vorjahr.

Kein Parleitagteilvehmer odae oollgiiltigea ,

Durchführung des Geld- und Postverkebr -
München, 31. Äugust. Der Reichsschatzme'stc
die folgende Bekanntmachung: ..-^rteitE

Tsilnehmer und Besuche.r des Rerch-kp.. Keld'
1936, die während ihres Aufenthaltes in Nusn ^ ^iliern
und andere Postsendungen erwarten, wollen st^-.äaülti^
vollgültigen Ausweis versehen. --s Pcrsv'
Ausweise sind solche von Vshördsn für bestimm b
nen ausgestellte Papiere, die eine Personcnvei^ ^qtet'
ein bsglaubigtes Lichtbild und die eigenhänois- ^^«n,

schrift des Inhabers enthalten (z. B- Postauswci
gültiger Reisepaß, Führerschein).


(Mitgliedsbuch, SA.-Äusweise usw.) haben , .

Zweck, als Personalausweise bei Dehörden zu di Zu-
sind keine Ausweise im Sinn der Postvorschto .p pe»
... ' ustellungwayr gL

ständig für die gesamte o st z u st e l l u n g ^ rg
ReichsparLeitages ist das Postamt Nurn
Bahnhofsplatz 5. q-Zlneh'

Cs ist notwendig, datz jeder Vesucher und ^ § n-
mer am Reichsparteitag ständig einen e n t I p
den Ausweis beisich trägt, um seine Peri
zeit einwandfrei feststellen zu können.

Mesie-

Sas RMste »»m M.

in

Post, Driefe
den.

und Telegramme, werden kontrolliert wer-

Grotzer DorsSrand in Mecklenburg.

2l Wohn- und Wirtschastsgebäude vernichtet.

Ludwigslust (Schwsrin), 31. August. Cin schwe-
res Brandunglück suchte am Montag nachmittag
das bef Ludwigslust nqhe der Berlin-Hamburger Chaus-
sse gelegene Vauerndorf Warlow heim. Aus bis-
her noch ungeklärter ftrsachs brach in einem strohgedeckten
Wohnhaus ein Feuer aus, das sich im Nu über das
ganze Gebäude verbreitete. Der starke Nordweststurm
trug die Flammen, ehe Hilfe möglich war, auf die be-
nachbarten Strohdächer und sehte nacheinander fa st
sämtliche Gehöfte in Vrand. Vis gegen 20
Llhr waren insgesamt 21Wohn- und Wirt-
schaftsgebäude ein Raub der Flammen geworden.
Die gesamte Lrnte, die eben erst eingebracht war, ist ver-
nichtet. Zahlreiches Grotz- und Kleinvieh ist in den
Flammen umgekommen oder mußte notgeschlachtet wer-
dsn. Lbenso wurdsn bei den meisten Vauern zahlreiche
landtwirtschastliche Maschinen und Geräte vernichtet.

Eine zweite Luftschisfhalle für Frankfurt a. M.

Franksurt a. M., 31. August. Wie wir erfahren, ist
derBau einer zweitenLuftschiffhalleauf

kunft und Vissenschast.

IVom Nationaltheater Mannheim.j Gsneralmusik-
direttor Karl Clmendorff, der die musikalische Lei-
tung der Neuinszenierung von Richard Wagners „ Tri -
stan und Isolde" im Mannheimer National-
theater hat, dirigierte das Musikdrama schon in Bay-
reuth, in der Grotzen Opsr in Paris, in Antwerpen und
aerade jetzt mit größtem Crsolg bei den Münchener Fest-
spislen. Die Infzenierung des Werks liegt in den >)än-
den von Intendant Vrandenburg. Die Dühnenbilder
entwarf Friedrich Kalbsutz. In den Titelpartien: Paula
Vuchner und Crich Hallstroem. Das Werk wird zur
Cröffnung am kommsnden Sonntag gegeben.

sVcginn der neuen Spielzeit im Vadischen Staats-
theater Karlsruhe.j Das Badischc Staatstheater be-
ginnt seine neue Spielzeit mit den Aufführungen
„Prinz vonHomburg" von Kleist (12. Septsm-
ber) und „Der Rosenkavalier" von Richard
Strautz (13. Ssptember). Den Cröffnungsvorstellungen
geht eine Wsrbewoche voraus. Auf der Terraffe des
'Schloßgartens wird Galdonis „Der Diener zweier Her-
ren" aufgeführt.

sDarmstädter Mustksest 1936.j Die im Mai d. Is.
auf der Rsichstagung des Deutschen Sängerbundes mit
großem Crsolg üraufgesührte Kantate „Äon deutscher
Art" des Hämburgetz Komponisten Hermann Crdlen
nach Dichtungen von Gustav Schüler für Solo, grotzen
und kleincn Männerchor und Orchester kommt im Ok-
tobsr auf der Festwoche zeitaenössischer
Musik in Darmstadt mit fast lOOO Mitwtrrendsn
zur Aufführung. Der dritte Teil dieser Kantate, ein
Hymnus auf die Lebensfreude, fand auf dem Weltkongretz
für Freizeit und Crholung in Hamburg bei seiner Äuf-
führung starken Bsifall.

fAus dem Salzburger Festspielhausj wurde am
Montag abend Veethovens Oper „Fidelio" durch
mehrere deutsche Sender übcrtragen. Cs war eine pracht-
volle Ausführung, die unter Toscaninis Leitung
stand. Mitwirkende waren u. a. das Wiener Philhar-
monische Orchestsr, der Wiener Staatsopernchor und ersts
Solisten, u. a. Loloman von Patacki (Florestan) und
Lotte Lehmann (Fidelio). Iedem. der die Uebertragung
mithörte, wird sie tiessn Cindruck hinterlaffen haben.

sInternationaler Sprachsorscher-Kongretz.j In der
Aula der Kopenhagener flniversität wurde der
Vierte internationale Sprachforscher-Kongretz eröffnct.
Der Kongretz ist von über 300 Vertretern aus über drei-
tziq Ländern beschickt worden. Deutschland tst durch
eine Abordnung vertreten, die von dem Rsktor der Kni-
versität Königsberg, Profeffor Gerullis, gssührt
wird.

fllraufführung einer neuen Kienzl-Oper.j In der
neuen Spielzeit gelangt in Graz Wilhelm Kienzls
Oper „Don Quichotte" zur Äraufführung.

IDie Deutsche Tuberkulose-Gesellschastj wird rm
nächsten Iahr aemeinsam mit dsr Gesellfchast für Innere
Medizin am 19. und 20. März in Wiesbadsn ta
aen. Für den ersten Verhandlungstag mit der Gesell
schaft für Innere Medizin ist das Thema: „Welchs Vs
deutunq hat die tuberkulöse Allgemein-Infektton für den
Organismus des Msnschen?" vorgesehen.

fHermann-Löns-Gedächtnisfeier.j Anläßlich des 70.
Geburtstages des im Weltkrieg qefallenen Dichters Her
mann Löns veranstaltete derHeimatbund Nie
dersachsen inHannover eins Hermann-Löns
Gedächtnisfeier. Den Austakt bildete die Her
mann-Löns-Gedächtnisausstellung im Künstlerhaus. Sie
soll nachdrücklich an die grotze niedersächsische und deut
sche Persönlichkeit von Löns erinnern. Sie gilt auch
einem der ersten und bedeutendsten Vorkämpfer des Hsi
matschutzes. Sie soll nur eine Vorbereitung für eine
entsprechende Sammlung in einem vom Heimatbund ge
planten Hannoverschen Dichtsrhause sein. Den Äb
schluß des Lönstages bildete eine Gedächtnis'
feier, bei der Obärregierungsrat Blume über „Her
mann Löns als Wegbcreiter dss völkischen Deutschland'
sprach.

sEin neues Mittel gegen Diphterie?s Jm Stzgi
enischen Jnstitut in Dessau ist ein neuer
Jinvsstofs geaen die Dipkterie wissenschaftlich
durchgeführt woroen, der jetzt dem Anbaltischen Serum-
Jnstitut zur produktionsmätzigen Aerstellung übertragen
worden ist. — Der neue Ampfstoff bietet neben der Er-
leichterung, nur einmal impfen zu müssen, einen weiteren
Vorteil: die Möglichkeit, gleichzeitig passiv und
aktiv zu impfen. Das bedeutet einen ungeineinen
Fortschritt: der sofort eintretende passive Schutz geht all

mählich in einen langanhaltenden aktiven Schud über.
Zukünftig brauchen also bsi länger währenden Epidemien
nach zwei Wochen nicht schon wieder paNve Scbutzimp-
fungen vorgenommen zu werden. — Man tut gui, solche
Meldungen mit Vorsicht aufzunehmen!

sDer Atlas der deutschen Volkskunde.j 1928 wurde
von der damaligen Notgemeinschaft der deutschen Wiffen-
schaft, heute Deutsche Forschungsgemsinschaft, mtt einer
planmätzigen Crfaffung von Aeußsrungen des deutschen
Volkstums begonnen. Ctwa 23 000 Orte des geschloflensn
deutschsn Sprächgebietes einschließlich der aüslandsdsut-
schcn Siedlunaen sind erfaßt. Üeber 30 Landesstellen
sühren die Arbeit des Versendens und des Cinsammelns
der Fraaebogen aus. Nach langen Versuchen, den unge-
heuren Stosf zu sichten und zu bearbeiten, erscheint jeht
eine erste Lieferung von 25 Karten im Matzftab
1:2 000 000, Grötze 70mal 66 Zentimeter. Die Kartsn
sind Forschunqsinstrument und Anschauungsmittel zu-
gleich. Sie dienen dem Forscher und wollen auch jedem
Volksgenoffen vsrständlich sein. Zunächst sollen sechs Lie-
ferungen mit insgesamt 120 Karten erscheinen. Die zweite
Lieferung (20 Kärten) ist fast fertig und wird in etwa
vier bis sechs Wochen erscheinen, die andsren Lieferun-
gen folgen in kurzsn Abständen.

dem Flug- und Luftschiffhafen Rhein/Main geplant.
Dieser Bau ist bereits seit längerer Zeit Gegenstand ein-
gehender Antersuchungsn und wird demnächst verwirk-
licht.

Gm Kraftwagen verbrannt.

Ulm. 81. August. Äm Montag nachmittag hat sich
unweit der Ortschaft Dettendorf bei Baid Arbling ein
furchtbares Autounglück ereignet. Ein rnit fünf
Personen besetzter Kraftwagen aus lllm rannte auf der
über den Dettendorfer Kalten führenden Brücke gegen das
Geländer. Der Anprall war sa stark, datz der Ben -
zin'behälter explodierte und das Auta im Nu
in hellen Flmnmen stand. Zwei Jnsassen, eine
Frau und ein Kind, konnten den Wagen nicht mehr
rechtzeitig verlassen und sind mit dem Auto bei lsbendi-
gem Leioe verbrannt. Die andern drei Jnsassen,
darunter der Kraftwagenlenker, wurden aus dem Waaen
geschleudert und sehr schwer verletzt. Einer der
Verunglückten ist bald nach dem Unglück aestor -ben.
Die be-iden anderen Verletzten waren am Montag abend
noch nicht vernehmungsfähig. Das -Auto wurde angeb-
lich von dem Jngenieur und Kraftwagenvertreter August
Sigg aus Ulm gesteuert.

Zwei Münchner abgestürzt.

München, 31. August. Am Sontag mittag stürzten an
der Probstenwand kurz unterhalb des Gipfels die
beiden jungen Münchner Vergsteiger Iohann Lickleder
und Joseph Niggl infolge Loslösens des Griffes etwa
240 Meter tisf ab. Sie bleiben tot am Futz der Wand
in einer Geröllhalde liegen.

Lebhaster Reiseverkehr nach Oesterreich.

München, 31. August. Der Reiseverkehr
nach Oesterreich war am Samstag und Sonntag
bereits ziemlich lebhaft. Die Abwicklung der er-
forderlichen Formalitätsn hat sich schon gut singsfpielt.
bei dieser Gslegsnheit wird nochmals darauf hingewiesen,
daß der Reisepatz allein nicht genügt. Vielmehr mutz im
Reisepatz der polizeiliche Cintrag vermerkt
fein. Vesonders stark war der K r a f t fa h rz su g -
vsrkehr an allen Grcnzübergängen nach Oesterreich.
Dsr Reissverkehr übsr die Grenze zum Wochcnend kann
schon als ein hoffnungsvoller Auftakt für die
weitere Cntwicklung in den Veziehungsn diesseits und
jenseits dsr Grenze gswertet werden.

Neuer tödlicher Absturz am Watztnann.

Vad Reichenhall, 3l. August. Der Oberjäger des
Gebirgsjägerregiments 100 WilhelmFranke aus
Düffeldorf ist am Sonntag auf dem Wsg von der Watz-
mann-Mittelspihe zur Südspihs infolge eines Fehlgriffs
vor den Augen seiner Kameraden hundert Meter tief ge-
gen die Ostwand abgeftürzt. Die Leiche wurde am
Montag nach Vad Reichenhall überfiihrr.

Vier Personen auf Feriensahrt ertrunken.

Satznih (Rügen), 31. August. Seit Montag voriger
Woche wird ein Brautpaär vermitzt, das bei be-
wegter See mit dem Paddelboot eine Fahrt nach Stub-
benkammer unternehmen wollte. Das Boot wurdc an
Land getrieben, und es mutz angsnommen werden, datz
die beidsn Insaffen ertrunken sind, da sie wsder in
Stubbenkammer noch in sinsm benachbarten Küstenort
angekommen stnd. Die Vermitzten qehörtsn zum Rügen-
lager Iuliusoruch des Deutschen Kanu-Verbandes. Crst
vor einigsn Tagen war bei Lubmin ein Paddelboot an
Land getrieben worden, dersn Insaffen von Stralsund
aus eine Fahrt über dsn Bodden angetreten hatten. In
diesem Fall handelte es sich um zwei junge Män-
ner, die ebenfalls ertrunken stnd.

Deutsche Soldaten in Frankreichs Erde.

Paris, 31. August. Die von amtlicher sranzösischer
Seite durchgesührten Ausgrabunaen in der Nähe
desPas deLalais haben zur Äuffindung von 49
Leichen von Frontkämpfern geführt, davon
waren 2 2 Deutsche, die in Souchez, Äir Noulette,
Loos en Gohelle, Lens, Neuville, St. Vaast, Gavrelle und
St. Laurent Vlangy ausgegraben wurden. In der Nähe
von Gavrelle und Äix Noülette war es möglich, je eincn
ehemaligen deutschsn Frontkämpfer zu identifizieren. Die
tsrblichen Reste der Gefallenen wurden, soweit ihre Per-
önlichkeit festqestellt werden konnte, auf dem Militär-
riedhof von Villy Montiqny beigesetzt, während
die anderen in die vorläufiqe Gebeinhalle des Deutschen
Chrenfriedhofes in Maifon Vlanche übergesührt
wurden.

Me erfte« Toge der Leivziüer

Sutes Geschäst zuversichtlich« Stim-muiK

Leipzig, 1. September. Nachdem sicki
des die Meffe nur für einen Tag bssuchenden ^ . rcl"
publikums verlaufen hatte, zeigte der M o n - §iöi>'
äutzerlich ein etwas ruhigeres Gesicht als o gro-
nungstag. Das Geschäft konnte aber dennock „
tzen Durchschnitt als recht gut gelten, nwbe ^erbst
mer nur mit dem gleichcn Tag der vorhergeheno
meffe vergleichen kann. smöi^

Auf derTextil- undVekleid unä
wurde am Sonittag mchr verkauft als am
erwartst man noch größere Aufträge. Rorn^,. ^„qcc"
kunden war vor allem Holland in Strick- und „ -Zge'
am Markt. ' Die Gruppe der Haushal t u " - a>-

räte entwickelte ffch auch am zweiten Taq guw -^tze i"
im Dorjahr. Dabei sind selbstverftändlich Unte >
dcr Nachsraqe nach Gegenftänden des einfachff- -^qsoi'
und andererseits in komplizierteren Haushairu . u
nen sestzustellen. Vesonders hervorzuheden 'fl.„„ffiertc
versichtliche Stimmung, die in 'Nt-i^ vet
Kreisen auf ein Anhaltsn der Aufwättsben . -Au-
traut. Cs ist erfreulich, datz in diessr Cpa -

landsabschlüsse auch nach Frank
tätigt werden konnten. beriH ,

Aussteller der Gruppe Lederwaren ^ aW'
ebenfalls über nennenswerte Cxportverkäufe. chrniffa
meine Absatzlage hierin wie in Koffern war am ^ M

gut. Starke Beachtung fand das Geschaft, ^ dauts^.
ner Aussteller feiner Lederwaren auch nach aup . ^ ft
Gebieten machten. Das Sp o rta rti kelg- > „^flcidU »
ruhig. Nur für Wintersportgeräte und bpo

trat Nachfrage auf. In VeleuchtuNäS

kam es bisher zu dsn üblichen Meffeauftragen- ^ jetz'

In der keramischen Gruppe ist man
meist recht zufrieden. Porzellan wurde Msa

Qualitäten als im Vorjahr qekauft, währen ^ kc,
in billiqer Ware etwas schleppend einsetzte-^ wfN..
das
aer

vielleicht damit erklären, datz das 'w H,. -jjx .
vertretene Ausland hauptsächlich als n M

pelware in Frage kommt. Dte Automa sin>" .
hat sich sehr gut angelaffen »nd führte au» z^^esl^
Cxportabschlüsssn, Äuf der Reichsw Sc^s„,
herrschte starke Nachfraqe nach allen Ätten M cy
fenstermaterial. Lebhastes Znterefle trat auw ^ .

sikinstrumente auf. Allsrdings wurden bis ^üiertsn,^e
bei den grötzeren Obfekten, nock keine nennen Nci" ,

r««en ein>g-.

schlüffe erzielt. Ctwas schwächer lagen
Branchen, darunter Kleinmöbel, Kosmetir,
Vücher.

klen

'Ailder

hatt-

.ni'

di-

vi-

Auf der N a h r u n g s m i t t c l m - s ^„.„jchiien, ^
Dützwarenindustrie tcilweise Verkäuse^zu^vc

Prozent übcr dem Vorjahre l<E"jhnacki^°^ vtt'

Besuch aufzuweisen. Dis Anssteller äußern
vertrauensvoll.

um 30

war gute ..„

Recht gute Umsätze sind in Schmuawa

zeichnen. Dabei haben die -- , ,,

abaeschnitten. Die Baumssfe ß^tte , »ch w-
- ^ ^ Die Aussteller '

Ehrentag der Feldartillerie

Generaloberst von Fritsch bei d«r Cn

des Ehrenmals. - sfen b ^

Köln, 31. August. Das grotze gnlaw,,^

ehemaligen F e l d a r t i l l e r i st e n, ^jpartt ni'i

der Weihe^ des Chrenmals der deuticke AamstaS-^jj-
nach Kvln gekommsn sind, wurde am jn, cn ^

siner grotzen H el d en a e d e n k f e i e r M ° ^ftiedy

krieg Gefallenen aller Nationen auf

seier

lickir

cN'

eingeleitet. . pie .

Den Höhepunkt bildete am --onttl.ag L h
Weihe und Cnthülluna des neugeschaff' ^jederlan j,

iyals der deutschen Keldartillerie Fostp

ftfer. Tausende von Zuschauern umsäum^
am Nisderländsr Ufer. Rach einer.ku ^iw - ^„scr-
ansprache von Generalmafor a. D- Dr. Kvffd^ali'
Führer des Landesvcrbandes Rheinla . der-^crryr.
bund, ergrifs der Führer des Waffenr § ^ a. D- .ft.rtL

gsn deutschen Feldartillerie, Ceneralleu n Cr / sch-n

v on Watter, das Wort zur Weih-r^„ p u'lhr
dis Treue und Kaineradschast der sei, l'jtunS

Feldartillerie, die stets bereit S-E psefe
Vaterland das Letzte hinzugeben. >> -^verst

sei das Dcnkmal Symbol. Gen-r^-me-

Der Oberbefehlshaber des H-rres,^ ^^en K ^r-
Frhr. von Fritsch, sprack dann Z" I- ^ des „ qn
raden von d-r Feldartillsrie. 3« ^us ^^chgll
bcfehlshabers der Wehrmacht, G-ner ' -„„qsre '- j„en
Blomberg, übermittelte er deffe'- be ,cht -
Die deutsche Arttlleric, in d-ren Nam-^^^ „n-
Kranz nlederlege, werde in diescm . ^tz-k'

hebende und mahnende DerdfluHiung dcr ^sch,

Zum Abschlutz der Weihestunde „„n

befehlshaber des H-sr-s, Gcneralob^I^
den Vorbeimarsch der Formatwne»
 
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