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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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„Heidelberger Neueste Rachrichten' — „Heidelberger Anzeiger"

Montag, 2. Novenrber 1936

Seit« 5

Der Stemhimmel im November.

Von Dr. Karl G. Lornelius.

i.-, F i x st e rns. dcren Veobachtunq durch die
fruher emtretende Dunkelheit für den Liebhaberastrono-
men wefentlrch erleichtert wird, beginnen im November
m v: c la c sta lt ig cn Glanz zu zeigen, der dem
wmterlrchen Hrmmelsbild sein Gepräge gibt. Vesonders
rÄ Ostscrte des Firmaments wird das augcnschein-
>ch, denn hrcr tretcn die im Sommer unsichtbaren, cin-
orucksvollen Sternbilder wie Orion, Zwillinge »nd Klei-
ner Hund uber den Horizont.

o-» dcs Monats um 23 Ahr, Monatsmitte um

^hr, Monatscnde bereits um 2l Ahr, sind sie gerade
rm Aufgang begriffen, und noch hat Orion, der durch die
orer rn erner Linie stehendcn Sterne seines Wehrgchän-
ges und durch die hellsn Lichtvunkte Vetcigeuze (links
oben) und Rigcl (rcchts unten) so sehr auffällt, nicht
lerne gewöhnliche senkrechte Stellunq eingenommen, son-
dern steht schräg zur Gesichtslinie. Ueber ihm funkeln
— rmmer zur angegebensn Abendzeit — die Sterne des
Strers: der rote Aldebaran, an den sich, einem V ähn-
lrch, die Sterngruppe der Hyaden anschließt. Rechts ober-
halb davon flimmert das Sicbcngestirn, das ebenfalls zu
oresem himmlischcn Bild gehört. '

Noch höher hinauf folgen der Fuhrmann mit der
gelben Capella, die durch ein dicht bei ihr stehendes
Dreieck — der Sage nach das Zicklein, das der mitlei-
drge Kutscher auf dem Arm trägt — leicht zu unterschei-
ben ist, und der schöngcschwungen« Vogen des Perseus.
Der Stern rechts außerhalb seiner Reihc ist Algol, der
Veränderliche, deffen Lichtwcchsel am leichtesten fcstzu-
stellen ist, da die Periode in den Helligkeitsschwankrmgen
nur 68 Stunden beträgt. Km den höchsten Himmelspunkt,
oas Zenith, gruppieren sich dre Vilder Kafliopeia und
Andromeda, ersteres wis ein W aussehend, lehterss eine
langgestreckte Stcrnreihe, die nach Südwesten in das
Viereck des Pegasus ausläust.

Am Südhimmel sind wohl viele Stcrne zu sehen,
boch keine markanten tretcn daruntcr hcrvor. Widder,
Frsche, Walfisch, Waffermann süllen diesen Himmels-
raum, und nur ganz tief in den Dünsten des Horizonts
strnkelt ein Stern erster Größe: Fomalhaut im Südlichen
srrsch. Im Westen ist der Adler mit dem weißen Atair
rm Versinken. Crst im Mai wcrden wir ihn abends
wiedersehen. Herkules, weiter nördlich, trifft das gleiche
Schicksal. In den höhercn Teilen dieser Himmelsgegend
stnd der Schwan als grohes aufrechtstchendes Kreuz und
oie kleine Lerer mit der hellen Wega zu finden, während
nach Nordosten zu die nie untergehenden Vilder Großer
und Kleiner Vär mit dem dazwischen liegenden Drachen
folgen.

Die Sichtbarkeit der Planeten im November
>st als günstig zu bezcichnen, da bis aus Mcrkur alle
Wandelsterne sich dem Beschauer darbieten. Die besten
Beobachtungsmöglichkeiten liegen dabei in den Abend-
Uunden, in denen Venus scht die Herrschast antritt.
Vrs zum Cnds der Abenddämmerung gesellt sich Iu-
stiter ihr zu, und beide Planeten gewähren am 13., wo
ste sich in enger Nachbarschaft tief am Siidwesthorizont
oefinden, einmr besondcrs schönen Anblick. Am 16. und
I^. tritt zu diesem Sternenpaar noch die junge Sichel
oes zunehmenden Mondes, ein Bild, das sich kein
Sternenfreund entqehen laffcn sollte. Cbenfalls in der er-
st«n Nachthälfte sind Saturn im Waffermann und
Aranus im Widder zu sehcn, lehterer sogar bis in
?re frühcn Morgenstundcn. Am Morgenhimmel erscheint
w der zweiten Stunde Mars auf dcr Wanderung vom
r-öwcn zur Iungfrau; am N. und 10. steht der abneh-
wende Mond in seiner Nähe. Ctwa gleichzeitig kann
wrt dem kleinen Fernrohr Neptun im Löwen auf-
öesucht werdcn.

Die Sonne, die am 23. aus dem Tierkreiszeichen
des Skorpions in das des Schühen tritt, steigt immer
Is.efer untcr dcn Himmelsäquator. Ihr Tagbogen ver-
'str.lt sich dabci wciter, und als praktische Folge davon
wrrd die Nacht in unscrcn Vreiten immer länger. Am
I.währt die Dunkelheit 14X Stunden. Der Mond
-ieigt folgende Hauptlichtgestalten: Lehtes Viertel am
w um 2 llhr 30 Minutcn, Neumond am 14. um 5 llhr
Minutcn, Crstes Viertel am 22. um 2 fihr 15 Minu-
ien und Vollmond am 28. um 17 fihr 15 Minuten.

Der gestrige Sonntag mit seiner Nebel -
"rid A e g e n st i m m u n g war ein typischer lNovem--
dertag. Aber er führte dennoch Tausende hinaus auf
dre Friedhose an die Gräber, die von liebender
Dand feierlich zu Allerseelen geschmückt waren. Auf
ocm Ehrenfriedhos und am Gefallenendenkmal des Derg°-
Irredhofs wurden von der Stadtverwaltung, dem Reichs«
irregerbund „Kyffhäuser", dem Reichsbund deutscher
^sfiziere und dem Dolksbund der Kriegsgräberfürsorge
^-ranze niedergelegt.

q,, 7^* Bunter Ski-Abcnd bcim HTV. 46. Die Ski-
-avteilung (Ortsgruppe im Fachamt Skilauf) des älte-
en Heidclbergcr Turnvereins veranstaltete am Sams-
>m Physiologischen Institut einen Bunten Ski-
oün irüri Beweis dafür, wie viele begeisterte An-
Lsiirger der Ski-Sport in den Reihen des Heidelberger
"rnvercins hat, bewies der starke Besuch. Bis auf
„^st.wtzien Platz war der Hörsaal besetzt, als nach Be-
^ "bungswortcn von Hans Flaig Wilhelm Ru-
°if aus Karlsruhe seinen Lichtbildervortrag be-
I"u, der herrlichc Aufnahmen vermittelte von Ber-
->,U- Schnee und Sonne. Seine gespannt folgenden
in ^urtler ftthrte der Redner in Äusstieg und Äbsahrt
Erzgebirge, ins Allgäu, in das Berchtesgadener
evwt. ins Welsertal, zum Hirscheck am Heuberg, nach
z", urischPartenkirchcn, zum Kreuzeck, Zugspitze usw.,
^ den Tiroler Alpcn in die Dolomiten. Viele
li^,, r crschiencn auf der Lcinwand und veranschau-
.,n die winterliche Schönheit der Bergwelt. Jm
LaoivÄ Teil folgte eine Serie typischer Bilder von
si.uvfchaften, wobei die Zuschauer raten mußte-n, was
Rein Zum Abschluß brachte Rudolf cine

>ne nr lustiger Karikaturen von Skileuten, wozu ge-
Me «r me Schnadahüpferl gesungcn wurden. Ein ge-
mit"-,uures Lied aus Brettl und Schnee beendete die
WNkbarem Beifall aufgenommenen Vorführungen.
m„m'usfiihrcr Dr. Hofert stattete anschließend dem
Nock, iu.berzlichen Wortcn don Dank ab und sprach
'ur? über den Skisport. Dabei gab er der Hoff-
stärk^ ^^iuck, daß in diesem Iabr der Skikurs noch
Sond/r - ^fiiormg aufweisen möcht«, zumal der
falien sUwIrag di« Skiabteilung nunmehr wegge-

ist Wochenstube bei Lamas! Im Tiergarten
r»r W hörcn, heute Nacht ein kleines Lama
FogV'sll gckommcn, soweit man von „klein" in solchem
" reven kann.

gcaon-, .liufnll cincs Motorradfahrers. Heut« Nacht
angetr,.«»^ stürzte ein M ot o r r a d f a h r e r in
u«d /uuu Zustand an der Kreuzung Bunsenstraße
wehv°„„ rbacher Stratze zu Bodon und erlitt dabei
tzeinno«» Rippenbrüche sowie erne erhebliche
0«ns in^?ung. Er mußte mittels Sanitätskraftwa-
steht Klinik verbracht werden. Lebensgcsahr be-

Hiihri>>'or - ^us Krafirad wurde sichergestellt und der
'^iehcin eingezogen.

Dferdek,,n^?^mmenstvb zwischen Straßenbahn und
ein S I vrwerk. Am Samstag morgen um 6 älhr fuhr
« n b a h nw a ge n der Linie 5 aus der
cher Landstraße, unterhalb des Kümmelba»

Äichtun« r / d«i nebligem Witter auf ein in gleicher
d>ohl der Mr^rdes P fe r d e f u h r w e r k auf, das, ob»
20 Äketer 7,Irußenbahnwagensührer stark bremste, etwa
stürzte bei'd" öeschleift wurde. Der Fuhrmann
??runter . Zusammenstoß vvn seinem Fahrzeug

Daz Satt ?^üll «rne Derlehung am lrnken Fuh.
LUhrzeuo- i e r d wurde erheblich verletzt; beide
^läruna do?^r^u stark beschädigt. Llntersuchung zur
—* «n„r,o ?^iinge ist eingeleitet.

^ugua. '/Zi'sche Vcrtretung der Republik Nica-

C«lbs g?"°Ikonsul von Nicaragua in Ham-
-^amcn des Reick/^ ü e l l o Cervantes, ist im
auaiur erteilt wtzI, unterm 16. Oktober 1936 das Exe-
anch das Land Baden s«inem Ämtsbereich gehört

uungzvxrnndcrung"' ^lbet dcr Zulaffungsstelle jedc Woh-

Z°uss ist auf Gr" nd v?n". Eigentümer eines Kraftfahr-
ulgssu „ g z st' ß 16 Abs. 4 RStVO. verpslichtet.
Lenn er W o h'„ ° . Anzeige >zu erstatten.

whörde ver7° den Bezirk einer anderen
ierne Wobn.,„7.a t, dasFahrzeug ver.

Ser Anti-Komintern-Zug kommt nack Setdelberg!

Allfstelllitig am Mittwoch unr Donnerstag.


Der Anti--Komintern°-Zug trifft auf seiner
Fahrt durch Deutschland heute nachrnittag um 2 Llhr irr
unserer Stadt ern. Der riesige Zug, ein Meisterwerk
deutscher Technik, das aus vier Motorwagen mit je
zwei Anhängern besteht, birgt in seinen Däumen eine
der sehenswertesten, aber auch erschütterndsten Aus--
stellungen, die jemals in Deutschland gezeigt wor--
den sind: das Wirken des „Weltfeindes Ar. I, des
Dolschewismus". Morgen sindet eine offizielle Eröff-
nungsfeier statt, und am Mittwoch und Donners--
tag wird dann der Zug auf dem Äniversrtäts--
platz zu besichtigen sein.

Die Ausstellung zeigt in Modellen, Bildern und
Dokumenten das wahre Gesicht des Dolsche--
wismus, der überall Mord und Zerstvrung anrich-
tet, wo er seine dunklen Ziele zu verwirklichen sucht.

Die grauenhasten Zustände im Sowjet-Paradies, diie
blutige Zerstvrungsarbeit in Spanien, die freche Der»
höhnung von Ehristentum und Kultur, der erfolgreiche
deutsche Abwehrkampf gegen diese Weltgefahr, das
sind nur einige Nusschnitte aus dieser umfassenden Aus--
stellung. Kein Deutscher, der im Kampf des Führers
gegen den Weltbolschewismus mithelfen will, darf an
dieser Nusstellung vorübergehen. Das dort gezeigte
Tatsachenmoterial, das durch einen Film über die kom»
munistische Zersehungsarbeit in aller Welt ergänzt
wird, öffnet ihm die Augen darüber, was mit jedem
Ernzelnen von uns geschehen wäre, wenn Deutschland
zum Tummelplatz kommunistischer Mordgier geworden
wäre!

Der Eintrittspreis, der auch eine Tonfilm-Dorfüh»
rung einschlieht, ist mit 30 Pfg. äuherst niedrig gehalten.

Seslügel' unb Kaninlbenausstellung lm Psastengrund.


Nder

Die Ausstellung im Pfaffengrund am Samstag und
Sonntag war mustergültig. Der Kleintierzucht-
verern Pfaffcngrund unter Leitung seines Vor-
srhenden Ludwig Schneider gibt sich große Mühe, nur
erstklaffiaes Mäterial auszustellen. Den Reigen eröffncte
die Kanrnchenschau. Aber es war noch mehr zu sehen.
Da war beispielsweise erne vorbrldliche Fellschau. Da
sah man prciswertcs Fensterleder und sehr seines Lcdsr
sür Handschuhe oder Schuhs, allcs aus Kaninchenfcll.
Fcrncr sah man wunderbars Naturfells von Schwarz-
loh und andercn. Die Angorawolle erregt immer wie-
dcr die Vewundcrung der Vesuchcr. Warrne Iäckchsn und
Kindcrkleidchcn, Mützen, Pullover, ja sogar Herren- und
Damcnstoff, warme Winterkleidung. Sehr schön waren
die Pelz-Veredclungen geratcn.

Preisrichter wären Korb (Karlsruhe) für die Ka-
ninchen, Heidmann (Mannheim) rmd Stephan (Lampert-
heim) für das Gsflügel. Cine stattliche Anzahl Preise
konnten vergebcn werden. Nur bestes Material wurde
gewertst. Folgende Züchter erhielten
Preise sür Kaninchen»

Für Weiße Riesen: Cmil Veisel; Deutsche Widder:
Cmil Beisel rurd August Konrad (Chrenpreis). Französi-
sche Silber: Peter 'Wolf, Otto Reichert (Chrcnpreis).
Groß-Chinchilla: Gcorg Gastrop. Vlaue Wiener: Pe-
ter Treiber, Iosef Ammann. Weitze Wiener: Karl Fi-
schcr. Hasen-Kanrnchen: Karl Vender, Paul Beck, Al-
bcrt Kaltenmcicr, Iakob Kinzinger (zweimal Chrcnpreis).
Marburgcr Fee: Albert Wenkel (Reichsfachgruppen-
Chrenprcis. Gelbsilbcr: Karl Iost, (dreimal Chren-
prers), Anton Riedrnger, Hernrich Schäsfer, Pauk
Pecoroni. Schwarzsilber: Karl Iost. Schwarzloh: K
Iost, Karl Weber, Georg Bauer (Chrenpreis). Hollän-
der-Kaninchen: Paul Pecoroni. Hermelrn: Peter Trei-
ber (Chrenpreis). Angora: Friedrich Trietsch (zweimal
Chrenpreis), Karl Haffner, Georg Clormann.

Für beste G e s a m t l e i st u n g in Kanrnchen erhielt
den Vercinsleistrmgspreis Karl Iost. Die beste Gesamt-
leistung hatte serner Friedrich Tritsch. Cr erhrelt den
Preis des Siedlervereins.

Die Hühner-Prämiierung.

Rhodeländer: Den Ehrenpreis für die beste Henne
erhielt Friedrich Vogt sowre mehrere „gut". Reb-

huhnfarbige Jtaliener: Georg Bauer (zwöismal „sehr
gut") und zwei Ehrenpreise; Ludwig Beisel („gnt");
Jtaliencr, schwarz: Fritz Martin (Ehrenpreis), Äugust
Konrad („gut"), Friedr. Trietsch (mehrere „sehr gut"),
Karl Weber (mehrere „sehr gnt"); Jtaliener, gelb:
Konrad Händel (mehrere „seh rgut"), Albert Kalten-
meier (Ehrenpreis); Jtaliener, gcstreift: Anton Rie-
dinger (Ehronpreis); Leghorn: Christian Bäuerlein
(„gut"), Anton Ricdingcr („sehr gut"), Iohann Rausch
(Ehrenpreis und „schr gut"), Heinrich Schäffer („sehr
gut"), Schwarze Rheinländer: Karl Fösscl (Ehrenpreis
und „sehr gut"); Deutsche Zwerge, wildfarbig: Paul
Picoronie (viermal „sehr gut"); Zwerg-Wyandottes,
schwarz: Karl Bender (zweimal Ehrenpreis), Albert
Kaltenmeier (schr gut), Valentin Schork (sehr gut),
Ludwig Schneider (sehr gut); Zwerg-Wvandottes,
rebhnhnfarbig: Heinrich Sigmund (Ebrenpreis), Hans
Schlögl (ein Ehrenpreis), Awerg-Wyandottes, ge-
streift: Ioseyh Herold (Ehrenpreis), Karl Halier (Eh-
renpreis); Zwerg-Rhodeländer: Peter Treiber (zwei-
inal Ehrenpreis, einmal Fachgruppen-Ehrenpreis),
Friedrich Vogt (sehr gut), Eugen Haug (Ehrenpreis).
Silber Sebrighrs: Pbilipp Drechsler (sehr gnt), Por-
zellanfarbige federfüßige Zwerge: Ahilipp Drechsler
(gnt); Schabo, gelb: Heinrich Sigmund (Ehrenpreis),
Ludwig Schneider (gut).

Die Taubcn-Prämiierung.

Straffer, blau: Hemrich Sigmund (Ehrenpreis)
und Reichsfachgruppenpreis), Schönheitsbrieftauben:
Heinrich Sigmund (sehr gut), Friedrich Trietsch (sehr
gut); Brünner Kröpfer: Georg Bauer (Ehrenpreis
und sehr gut), Kupfer-Gimbel, schwarzflügel: Karl
Bauer (Ehrenpreis und sehr gut), Deutsche Trommel-
tauben: Lndwrg Schneider (Ehrenpreis und mehrere
sehr gut); Chinesische Mövchen, blau: Walter Vogt
(Ehrenpreis und sehr gut); Reisebriestauben: Adolf
Merk (Ehrenpreis und mehrere sehr gut). Georg Bauer
erhielt die beste Gesamtleistung bei Hühnern nnd Pe-
1er Treiber bei Zwerghühnern; Heinrich Sigmund bei
Tauben. Den Ehrenpreis des Siedlervereins erhielt
Joseph Herold. Die Ausstellungsleitung hatte Lud-
wig Schneider.

gleichen Zulaffungsstelle wechselt. Diese Pfiichten wevden
von der Kraftsghrerschaft vielfach nicht ersüllt. Bei Fest-
stellung derartiger Nachlässigkeiten haben die Schuldigen
straseinschreitung zu gewärtigen.

7O* Reichskcnnziffer für die Lebenshaltungskosten
im Oktober. Für den Durchschnitt des Monats
Oktober 1936 beträgt die Reichskonnzisser sür die
Lebenshaltungskosten 124,4 (1913/14 gleich
100); )re ist gegenüber dem Vormonat unverän-
b e r t geblieben. Die Kennziffern für die gewich-
sten Bedarfsgruppen und ihre Veränderungen gegen-
über dem Vormonat stellen srch wie folgt: Ernährung
121,7 (— 0,2 vH.), Heizung und Beleuchtung 126,6 (mehr
0,9 VH.), Bekleidung 122,2 (mehr 1,0 vH.). Die Kenn-
ziffern fur Wohnung (121I) und für „Verschiedenes"
(141,6) blreben unverändert. Jnnerhalb der Gruppe
Ernährung setzten stch die jahreszeitlich bcdingten
Preisruckgange sür Kartoffeln (um 6,7 vH.) und für
Genrusc (um 5,0 v. H.) fort. Hierdurch haben sich die
Ausgaoon rur Ernährung im ganzen ein wenig er-
rnäßrgt, obwohl die Äusgaben für Floisch und Fleisch-
waron gegenuber dem Vormonat im Durchschnitt noch
etwas angezogen haben.

—* Postkarten mit AnschriftNappen. Bei der
Verwendnng von Postkarten mit Anschrift--
klappeu hat die Deutsche Reichspost bishcr bean-
sprucht, datz die Klappen der ganzen Fläche nach fest
aufgeklebt werden. Künftig sollon versuchsweise auch
Postkarton zur Beförderung zugelassen wcrden, deren
Anschriftklappe lediglich mit einem mindestens einen
Zentinreter orerten Streifen am oberen Längsrande
aufgeklebt rst. Damit eine Prüfung möglich bleibt,
daß die Auschrrftklappen auf der Rückserte nicht be-
schrieben Md, dürfon die Seitenränder der Klappen
nrcht auf dre Postkarte aufgeklebt werden.

Vevorstehende Veranskaltuvaen.

^ .. * Dos ^°i!,e städtische Sinfonickonzert des verstärkten
«tädtischen OrchestexZ unter Leitung von Generalmusik-
direktor Overh^^ finyxt heute abend in der Stadt-

halle statt. ^r°>esiar Georg Kulenkampff spielt die
schottische Phantaste für Violine und Orchester von Max
Bruch. Ferner hor«n n,ir: Richard Strauß „Der Bürger
als Edelmann ^ Orchestersuite op. 60 und Peter Tschai-
kowskhs frinfie 'Dhinphgnie e-moll op. 64.

* Der gcstiefelte Kater" als Weihnachtsmärchen.

Städtrscherr Theater wird für dre Kinderwelt zur

Zert Arthur Wagners lustiges Märchenspiel mit Mustk
„Der gestlefelte Kater" einstud-iert. Die Vor-
stellungen begmnen Anfanq Dezember.

* Balletgastspiel aus Warsckmu. Das Städti-
sche Theater hat das berühmte Volnische Na

Staatsoper für ern einmaliges Gastspiel am
Samstag, den 14. November verpslichtet.

* Liederabend von Kammersänger Julius Patzak, Den

Liederabend, den der gefeierte Tenor Kamnrersänger
Julius Patzak von der Münchner Staatsoper am Mitt-
woch, 18. November, veranstaltet, dürfte zu den beionderen
Ercignissen unserer Theater- und Konzertsaison zahlen.
Patzak ist längst kein Unbekannter mehr und seine Popu-
larität hat sich gerade in der letzten Zeit stark erweitert,
so daß Patzak heute nicht nur ein Bekannter der^großen
Musikfreunde ist, sondern sich mit seiner herrlichen strmme
schon in die Volksseele hineingesungen hat.

* Kirchcnmusikalische Aufführung in St. Bonifaz. Am
Sonntag, den 15. November, um 16 Uhr führt der Kir-
chenchor „Das Lebensbuch Gottes", Oratorium
von Joseph Haas, auf. Die Gesamtleitung hat Haupt-
lehrer Äugust Schwarz, während Anna F r o m m .iso-
Pran), Hilde Staab sAlt) und Stephanie Pelli > 1 rer
(Orgel) als Solisten mitwirken.

Mmschau.

Glorialichtspiele: „Eine Frau ohne Bedeutung".
Kammerlichtspiele: „Der Persil-Tonfilm".
Odeonlrchtspicle: „Wo die Lerche singt".
Schloßlichtspiele: „Eine Frau vhne Bedeutung".

.EMßakkord."

Eia Willh-Dirgel-Film im Capitol.

Der Frlm „S ch l u h a k k o r d" hat eine vielschich»
trge Handlung. Ein großer Musiker kann mit der Frau
nichts anfangen, die neben ihm lebt. und diese Zrau
wiederum fühlt sich dem Mann gegenüber unbedeutend,
dumm und ertel. verfällt auf sinnlose Abenteuer. gerät
in peinlichste Abhängigkeiten. Ein« andere junge Frau
flüchtete mit ihrem Mann, der Llnterschlagungen be»
ging, nach Amerrka und muhte in der Eilr dieser Flucht
ihr Kind in Deutschland zurücklassen. Dies Kind kommt
nun in das Haus des grohen Dirigenten. Der Flücht»
ling in Amerika tvtete sich, die junge Frau findet den
Weg nach Deutschland zurück, findet ihr Kind, das die
unbekannte Mutter nun als Pflegerin betreut.

Man sieht demnach, dah hier vielerlei vorgeht. Es
rst zwar alles logisch miteinander verknüpft, doch das
Vielerlei der Handlung gibt dem Film seinen künst»
lerischen Charakter: er ist ein ausgezeichneter Spielfiln,
aber kaum — obschon die schauspielerischen Leistungen
seiner Darsteller eine Fülle schöner und starker Eindrücke
vermitteln — ein Kunstwerk. Denn der Film hat we»
der den strengen Sinn der erzieherischen Formung, noch
entspricht er der künstlerischen Forderung nach ernheit»
Ircher Gestaltung einer Handlung von innerem Gewicht
Diese Feststellung betrisft den Sinn, nicht die aus»

KvAt MlgeMte!

Das Deutsche Frauenwerk, 2lbt. Vokks»
wirtschaft, Hauswirtschaft, gibt folgendes
bekannt:

Der Vauer weiß, daß in fünf Iahren nur etwa drei
gute Kohlernten zu verzeichnen sind. Die Ernte dieses
Iahres ist eine der besten! Herbstkohl ist sehr reichlrch
vorhanden, der Prcis infolgcdeflen niedrig, der Ge-
schmack des Kohls in dicsem Iahr bcsonders gut, so daß
wir in den nächsten vierzchn Tagen, solange der hcrbst-
kohl noch auf dem Markt ist, diesen uns zugewachsenen
Segen nutzen wollen. Laßt ihn nicht umkommen, kocht
Kohlgerichte!


Sierck hat ihn gestaltet, er schrieb auch zusammen mit
Kurt Heuser das Drehbuch. Die knappe Darstellung
der Dilder, die die Dorgänge nicht unnötig ausfpinnt,
sondern mrt Takt und Geschmack alles zusammenführt,
fällt von Anfang an auf. Auherdem wirkt sich ein vor»
züglicher Einsatz der Schauspieler aus und verhilst dem
Film zu einem Diveau, das weit über dem des den
Durchschnitts liegt. Der Film enthält als Wesentlichstes
das Problem der Einbeziehung von Musik in die Mit»
tel seiner Wirkung: hier entspricht sie wie selten bis»
her dem hohen Charakter des musikalischen Werkes, die
Einbeziehung von Beethovens „Deunter" und von Hän»
dels „Messias" geschieht mit solcher Dollendung, dah
hier grohe Musik zur bewegenden Krast wird.

Die Kultiviertheit, die innere und äuhere Gefvrmt»
heit von Willy Dirgel bestimmt die Atmosphäre
in diesem iFilm. Dirgel ist in der Rolle des grohen
Dirigenten hervorragend. Reben ihm muh Lil Da»
gover die Haltlosigkeit eines in Betrug, Lüge und
Hysterie verfallenen Geschvpfes darstellen, und das ist
ihr glänzend, ohne eine peinliche Llebertreibung, gelun»
gen. Maria von Tasnadh, ihre Gegenspielerin, hat
ein junges Gesicht, das sehr einfach ist, voller Weich»
heit und mütterlicher Zartheit. Maria Koppenhö»
fer ist sehr eindrucksvoll in der verbissenen Härte ihrev
Rolle. Theoder Loos gibt einen sehr sympathischen
und menschlichen Arzt und der kleine Peter Dosse ist
noch ganz er selbst, in einer vom Film kaum angetaste»
ten Llnberührtheit, die entzückend ist. So bringt dieser
Film einen grohen Einsatz an Kräften (das Philhar»
monische Orchester wirkt mit), doch dieser Einsatz hat
sich gelohnt und brachte ein sehr gutes Ergebnis. 11§.

Gerichtssaal.

Gelder der Msorge unterschlagen.

s Heibclberg, 1. Nov. Gegen einen Arrgcstellien
des Hyivelberger Wohlfahrtsamts, den 41jährigen ver-
heirateten Georg Adam T. aus Wieblingen, der seit
1920 im Dienst der Stadt stand, wurde Anklage wegen
Amtsunterschlagung erhoben. Der Angeklagte
arbeitete seit 1933 auf dem Wohlfahrtsanrt und hat
von 1934 ab insgesamt 392 Mark veruntreut, indcm
er die von einem Unterstützungsempsänger abgetrctcne
Jnvalidenrente nicht ordnungsgemäß ablieferte, son-
dern stets für sich verwandte. Zu diesem schweren
Fall kommen noch vcrschiedene kleinere Unterschlagun-
gen. Von den 392 Mark, um die er das Wohlfahrts-
amt schädigte, hat der Angeklagte 150 Mark wieder zu-
rückgezahlt. Er gab serne Verfehlungen osfen zu, hatte
aber nicht aus Not gehandelt. Der Staatsanwalt er-
kannte dem Angeklagten gewisse mildernde Umstände
zu, verlangte jedoch in Anbetrachl der Tatsache, daß
yier ösfentliche, für die Armen bestrmmte Gelder ver-
untreut worden waron, eine nachdrückliche Bestrafung
und beantragte ein Jahr Gefängnis und 150 Mark
Geldstrase. Die Grotze Strafkammer verurteilte T.
wegen schwerer Amtsunterschlagung und Untreue zu
neun Monaten Gefängnis und 100 Mark
G e 1 d st r a f e.

MltziiSMt rote GegeooffeoWe.

Enttäuschung und Erregung in Madrid.

Scvilla, 31. Oktober. Polrzcitruppen, die zu den
nationalen Abteilungen übergelaufen waren, berichtcn,
daß seit Montag dic Arbeiten am Ausbau des Verteidi-
gungsgürtels um Madrid eingcstcllt worden seien. Der
sowjetrussische General, derden Obcrbesehl
der Marxisten innchat, kämpfe vergcbens gegen die
Disziplinlosigkeit der Milrzcn an. Cr habe
bei Largo Caballero eine Beschwerde einge»
reicht, um unbedingten Gehorsam durchzu»
sehen.

Die von der Front in Madrid eintreffenden Nach-
richten HLtten erst tiefe Cnttäuschung und dann
große Crregung hsrvorgerufen, weil aus ihnen
derZusammenbruch derroten Gegenoffen-
sive erkennbar gewesen sei. Die Verwirrung sei mn so
größer, weil man allgemein angcnommen habe, daß unter
der Führung des Sowjctgenerals und unter dem Cin-
sah der modernsten Kampfwaffen der Angrisf gelingsn
werde.

Largo Caballero droht mit Todesstrafen.

Sevilla, 31. Oktbr. Mcldungeir, die aus Madrid
eintrefien, besaqen rmmer wreder, daß die Bevölke-
rung des j^ampscs immer überdrüssiger
wird. fim den Wünschen nach Uebergabe der
Stadt ein für allemal ein Cnde zu bcrcitcn, hat Largo
Caballero verkündet, daß er sich gezwungen sieht,
gegen die, die noch weiter von der fiebergabe dcr Stadt
rsden, mit der Todesstrafe vorzugehen. Zu den Na-
tionalen übergelausene Soldaten der Zrvilgarde sagen
aus, daß die meisten ihrer Kamcraden auch nur auf eine
Gelcgcnhcit zum Llcberlaufcn warten und nur unter dem
drohenden Zwang kämpfcn würdcn.

Aus MrWell.

— Ein hafenarbeiter- und Seemannsstreik, der an
der amcrikanischen Westküste bisher 120 000 Mann er-
wßt hat, droht auch auf die Häfcn von Newyork und
Voston überzuspringen.

— Cin Vrand im Clcktrizitätswerk von St. Nazaire
an dcr sranzösischcn Mittclmccrküste unterbrach die
Stromzufuhr für verschiedens große Werften und
Flugzeugwerke. Die Arbeiter mußten nach Hause geschickt
schrckt werden, bis Anfang dieser Woche die Stromzusnhr
wieder sichergestellt ist. ^

Velterberichk des Reichswetterdienstes

Ausgabeort Stuttgart. — Ausgegcben um 10.30 Uhr.
Voraussichtlickre Wittcrung für Badcn, Württember,
und Hohenzollern bis Dienstag abend:

Bei schwachen, meist nördlichen Winden, besonder«
rrn Nordoston Fortdauer der Niederschlagsneigung
ganzen weiterhin unbeständig bei weniq vcrän
derten Temperaturen.

uienei' in neilieikikl'l! sm r. nseeiiivel' 183K

klisckersoklag por qm 2,0 Qitor

Ickittol^srto vou gsstora:

1'omporstur.8,4

Ouustckruolr ... 7^ mm

kelativo leouobtigkoit SS,t>"/,

tVsrmsgrscko bsuts 7 17kr 6,9
Msäorstsr 6r»ck (6sls.) 6,9

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