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Fernsprecher-S.-A. 7351—5Z.
„Zeidelberger Neueste Nachrichten"— „Herdelberger Anzeiger^
Mittwoch, 25. November 1936
per. 2<6
Wle
MietmAünd.
Töglich neue Aerhastungen von ZrotzMten. - Auch ein Sotvjetnmrschatt und
S4 Generatstabsoffiztere tm Grfängnis.
.Sic Bölkkk wMn kelnkn Krikg!
Dr. Goebbels begrüßt bte auölänbischen Wsrbefachleuie.
Warschau, 24. November. Der Berichterstatter dcs
DNB. hatte Gelegenhsit, sich von verschiedenen srüheren
österretchischen Schuhbündlern und ehemaligen
Kommunistcn, die aus der Sowjetunion ausge -
wiesen wurden und jcht über Warschau in ihre Hei-
mat zurückreijen, über den Llmfang der Verhaftun-
gen derGPU. unter der sog. Opposition berichten zu
laffcn. Allein in das Moskauer Vutyrki-Gefängnis, das
besonders sür politische Gcfangsne bestimmt ist, wcrden
seit einigcr Zeit täglich einige Duhend „Trotz-
kistsn" eingeliefert. Nach kurzem Ausenthalt werden
die Gefangenen in der Regel für fünf Iahre in die
Zwangsarbeitslager verschickt. Dis Zahl der politischen
Gesangenen, die in diesem Iahr allein durch dieses eine
Moskauer Gefängnis gegangen ist, bcläuft sich, wis sich
wuf Grund der Nummern der lehten Gefangenen lcicht
seststellen läßt, auf etwa 80000.
ttnter den in lehter Zeit in das Vutyrki-Gefängnis
eingelieserte» „Trohkistcn" befindet sich auch einer der
höchsten Armecführer, Marschall Gamernik, der un-
längst mit 64 Generalstabsoffizieren vcr-
haftet wurde.
Die meisten politischen Gesangenen kommen in das
sogenannte „Vannlager^, das an der „Baikal-Amursk-
Magistrale" in Östsibirien liegt und in dem sich nach den
vorliegenden Verichten mindestens 800 000 bis 900 000
politische Gefangenc und Verbrecher be-
finden.
Cin zweites großes Zwangsarbeitslager befindet
sich in der westlich des nördlichcn Aral gelegenen Tajga
mit der Zentrale Tschibju an der Pjetschura. In diesem
Lager, in dcm im vorigen Winter bis 54Grad
Kälte gemeffen wurden, besindcn sich etwa 50 000
Gefangene.
Aus allen Berichten geht hervor, daß man sich in
den europäischen Ländern völlig unzureichende Vorstel-
lungen über den Terror und das Ausmaß der täg-
lichen Verhaftungen in der Sowjetunion macht.
Es gibt heute, so wird immer wieder versichert, in der
ganzen Sowjetunion wahrscheinlich niemand, der nicht
wenigstens einen Angehörigen in einem Zwangsarbeits-
lager oder in einem Gefängnis hat.
ErblllrrlkS Rinaen «m Mabrl».
Uiittt Millerieseutt.
Kampf um jedes einzelne Zimmer.
Front vor Madrid, 24. November. (Vom Sonder-
berichterstatter des DNV.) Die nationalen Trup-
pen setzten am Montag bsi regnsrischem Wetter den
Angrifs auf die Kaserns „Infant Don Zaime" und das
berüchtigte Gssängnis „Carcel Modelo" fort. Dem An-
griss ging eins hsftige Artilleriebeschießung
voraus, an der alle Kaliber bis zu 21 Zentimeter betei-
ligt waren. Die nationals Luftwasfe konnts in dis
Kämpse nicht eingreifen, da die durch den ununterbroche-
nen Regen aufgsweichten Flugplähe den Start unmöglich
machten.
Die Bolschewisten vcrteidigen jsdes einzelne
Haus mit ungeheuerer Zähigkeit und haltsn die Zu-
gangsstraßen und vor allsm auch die über den Manzana-
res geschlagene Pontonbrücks untsr heftigem Feuer. Der
Anmarsch der nationalen Sturmtruppen ist daher nur
im Schuh von Panzerwagen möglich.
Iedes Haus muß einzeln gestürmt wer-
den. In diesem Kamps sind vor allem die Marokkaner
Meister. ' Mit Hilse von Handgranaten dringen sie in
das Erdgeschoß ein und schießen dann durch die Zimmer-
decken, um die nach oben slüchtenden bolschewistischen Der-
teidiger zu vertreiben. So wird um jedes Zimmer und
jedes Stockwerk erbittert gerungen, bis sich schließlich die
Volschewisten aus dem Dach ergeben müffen.
Die Verluste sind bei dieser Kampfesweise selbst-
verständlich sehr hoch, vor allsm bei den Volschewisten,
während die Marokkaner dank langer Erfahrung und
musterhaster Ausbildung vcrhältnismäßig weniger Opfer
zu beklagen haben.
Zwei sowjetrussische Tanks mit sowjet-
ruffischer Vesahung versuchten am Montag in die natio-
nalen Linien einzüdringen. Sis wurden mit bren-
nendem Benzin übergossen und auf diese
Weiss zur Strecke gebracht.
demSchissselbst verursacht wurde und daß die
Vesahung nachträglich behauptet habe, es handle sich um
einen Torpedotreffer.
Verlin, 24. November. Am Dienstag nachmittag
versammelten sich auf Cinladung des Reichsministers für
Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels,
die Teilnehmer des Kontinentalen Reklame-
kongresses in den Festräumen des Propagandamini-
steriums.
Namens ver ausländischcn Delegierten gab General-
dikektor Rittmann (Zürich) den Dank der Kongreßteil-
nehmer für den ihnen in Deutschland zuteil gcwordencn
herzlichen Cmpfang AuFdruck. Mles, was sie früher über
Organisation und Form der Werbung in Deutschland
erfahren hätten, habe ihnen noch nicht die gewaltigen
Crfolge der deutschen Werbung erklären können. Isht
hätten sie erkannt, daß es in erfter Linie auf den Sinn
und Geist der Werbung ankomme, daß es darauf
ankomme, daß dis Werbung nicht egoistische Dinge ver-
folge, sondern daß sie in erster Linie sich in den Dienst
der Volksgemeinschaft stelle. Was in Deutsch-
land geschshen sei, sci etwas Crstmaliges und Cinmaliges.
Die ausländischen Gäste würden versuchen, den hier er-
kannten Sinn und Gsist auf ihre Länder zu übertragen.
Reichsminister Dr. Goebbels
dankte für die freundlichen Begrüßungsworte. Die
nationalsozialistifche deutsche Regierung habe, so er-
klärte der Minister, züm erstenmal den Mut gehabt,
den Begriff der Propaganda auch in der Oef-
fentlichkeit durch die Errichtung eines Ministeriums
für diese speziellen Zwecke beim Namen zu nennen
und sich dadurch auch äußerlich zu dieser Staatsmacht
zu bekennen. Die Propaganda fei für die geistigen
und wirtschaftlichsn Auseinandersetzungen der Völker
von einer großen Bedeutung.
Es sei leider, erläuterte Dr. Goebbels weiter, so
im Leben der Menschen und der Völker, daß das
Richtige nicht deshalb siege, weil es nchg ^
sondern weil es sich im geeigneten Augenbucl m
Macht verbinde. Wenn im Leben der Volker f
das Richtige gesiegt hätte, lebton wir heute nuy ^
der Erde, sondern im Paradies. Es verbleibe r
noch ein grotzer Raum für die Auswirkung
tragenden Jdeen unter den Völkern.
Darin liege die eigentliche Größe, die witreiße
Gcwalt und die Kraft der Propaganda, mit geeig"^
geistigen Mitteln den Völkern die guten und
len Dinge und Jdeale vor Augen zu führen
ed-
und
allmählich auch die Völker zu guten und edlen ^
zu erziehen. Die Regierungen hätten hier eine rwi
pädagogische Aufgabe zu erfüllen. ß
Es ist nicht wahr, erklärte Dr. Goebbels, ^ .
die Völker den Krieg wollen. Sie sind f r ' ^
liebend, wenn die Regierungen sie zum Ftiei^
erziehen. (Stürmischer Beifall.) Läßt man
Blick schweifen über Europa und mutz man KHt
zehn Jahre nach Ende des grotzen Kriegs wieder
verantwortungslose Geschwätz vom - .
mendon Krieg" vernehmen, so könnte man an der
kunft dieses Erdteils verzweifeln. Jch hoffe, daß ^
Teilnchmer dieses Kongrcffes mithelfen, dem entgeg^^
zuwirken und die Verständigung unter den ' ^
kern zu fördern. Wenn sie das als den erg ^
lichen Sinn und Zweck dieses Kongreffes ansehe"-^
werden sie stch um das Glück und den Wohlstand
Nationen bestens verdient machen. (Lebhafter
fall.)
bi
Me miliMische Lage sehr Mftig.
Frauen sordern ttebergabe der Stadt.
Paris, 24. November. Die nationalen Streitkraste
im Norden von Madrid sind, nachdem der Vorort
Moncloa beseht werden konnte, ausreichend geschüht,
so datz sie ohne Angriffsgefahr den Manzanares
überschreiten können. Die allgemsine militärischs Lage
wird vom Oberkommando sehr günstig beurteilt.
Viele rots Milizsoldaten sind bereits zu den Nationa-
listen übergelaufen. Am Sonntag fand auf dem Micha-
elsplatz eine Kundgebung von Frauen statt, die die
llebergabe derStadt verlangten.
Die Wloftsii Ws Kreiiztt „CkroMtt".
Don der Vesahung selbst verursacht?
London, 24. November. In London ist man vor-
läufig nicht geneigt, die Vehauptung der spanischen
Bolschewisten, daß der rote Kreuzer „Lsrvan-
tes" bei Lartagena von einem ausländischen ll-Boot
torpediert wordsn ssi, sshr ernst zu nehmen. Dis-
her liegen in London noch keinsrloiBsweiss vor
dafür, daß die Cxplosion auf dsm Kreuzsr durch ein
Torpsdo hsrvorgsrufen wurde.
Neuter hält es für möglich, daß die Explosion auf
Die BlolSadesköge.
Neue englische Anfrage an die spanische National-
Regierung.
London, 24. November. Wie nunmehr bestätigt
wird, enthält die Mitteilung der spanischen National-
regierung ksineAntwort auf das britische Crsuchen,
cine Sicherheitszone im Hafen von Varce-
lona zu schaffen.
Im Auftrag seiner Regierung hat daher der britische
Votschafter in Hendaye am Montag abend telegraphisch
eine weitere Nots an die spanische Nationalregie-
rnng gerichtet, in der er noch einmal um Beantwor-
tung dieses Punktes ersucht. Die spanische National-
regierung wird in aller Form gebeten, Auskunst darüber
zu geben, obsiedieZone inVarcelona einrich-
ten wolle oder nicht.
Eine englische U-Vootsslottille in den spanischen
Gewässern.
London, 24. November. Das Flaggschiff der ersten
englischen A-Bootsflotille im Mittelmser „Cy-
clop " ist am Dienstag mit seinen ll-Vooten aus Malta
ausgelaufen. Da keine amtliche Mitteilung über das
Vestimmungsziel gemacht wurde, nimmt man allgemein
an, daß die Schiffe in die spanischen Gewäffer gehen
werden.
Urlaubssperre für die britischen Schisfsbesahungen
in Malta.
London, 24. November. Wie Reuter am Dienstag
abend aus Malta meldet, ist der ttrlaub für britische
Schiffsbesahungen in Malta abgesagt worden. Alle
Ofsiziere und Mannschaften müffen an Bord der Schiffe
bleiben.
Cin Voxkampf, der zur llntsrhaltung der türkischen
Flottengäste stattfinden sollte, ist in lehter Stunde eben-
salls abgesagt worden.
Veilere Meldungen.
Dormoy zum französischen Innenminister ernannt.
Paris, 24. November. Am Dienstagabend teilte
Ministsrpräsident Leon Vlum im Verlauf des Kabi-
nettsrates mit, daß der Präsident der Republik auf sei-
nen Vorschlag den bisherigen ttnterstaatssekretär im
Ministerpräsidium, Dormoy, zum Innenminister
ernannt hat.
Der Kabinettsrat prüfte dann das vom Minister-
präsidenten Vovgelegte neue Pressegeseh, mit
dem sich auch der am Mittwochnachmittag zusammen-lResichskanzler,
ttetende Ministerrat befaffen wird.
Dr. Schacht beim Kaiser bon Iran.
Teheran, 24. 2kov. Am Svnntag fuhren Reichs-
bankpräsident Dr. Schacht, Gesandter Smend, Mi-
nisterialdirektor Wohltat und Ministerialrat von
Matz in Degleitung von Finanzminister Davar und
Auhenminister Sammt nach der Provinz Masanderan.
Der Kaiser von Jran und der Thronfolger emp-
fingen in Aescht Dr. Schacht und seine Degleitung, wv-
hei Aeichsbankpräsident Dr. Schacht die Grühe des
Führers überbrachte und dem Kaiser ein Führer-
bildnis in stlbernem Rahmen mit eigenhändiger Llnter-
schrift des Führers überreichte.
Sie Mmist Horlhqs i« Rim.
Mit hohcn Ehren empfangen.
Rom, 24. November. Der ungarische Reichsver-
weser v. Horthy traf am Dienstag mit seinem Ge-
folge um 15.40 5lhr im Sonderzug auf dem Hauptbahn-
hof in Rom ein, wo er mit allen einem Staatsoberhaupt
gebührenden militärischen Chren empfangen worden ist.
Der König von Italien und Kaiser von Aethiopien war
zusammen mit der Königin und Kaiserin persönlich zum
Cmpfang seiner Gäste auf dem Vahnhof erschienen, der
mit zahlreichen italienischen und ungarischen Flaggen ge-
schmückt war. Anwesend waren ferner der italienischs
Regierungschef Mussolini und sämtliche Mitglieder
der Regierung, sowie zahlreiche Würdenträger aus
Militär, Staatsvsrwaltung und Partei.
Nach der amtlichen Begrüßung und Vorstellung
schritt Reichsverweser Horthy mit dem Köntg von
Italien und Kaiser von Aethiopien unter den Klänaen
der ungarischen Nationalhymne die Chrenkompanie der
in Gala-ttniform angetretenen Grenadiere ab. Als die
ungarischen Gäste in voller llniform auf dem Vahnhof-
pläh erschiensn, brach die zu Zehntausenden hinter der
Truppe sich drängende Menge in stttrmische Ovationen
aus, die sich bei der Abfahrt und während der Fahrt
zum Schloß wiederholten.
Politit mid Kostiir.
Wenn schon das Geschwäh von einer „Interna ^
nalität" der Kunst ebenso dumm wie gcfährlich ist,
es aber nicht minder schädlich zu glauben, daß P ^ ^
tik und Kultur zwei an sich nichts mit einande
tun habende Angelegenheiten seien. Nein, im Eeg?"
wenn die Kultur als höchste Gemeinschaftsleistung
sprechm ist und diese Gemeinschastsleistung aber
der Existenz grötzercr gemeinfchaftlicher Gebilde ^
konnte, dann ist mithin die Kultur unzertrenn ^
verbunden mit jenen ewig schöpferischen Krästen,^
die menschliche Gemeinschaft bilden, die sie erhalten
die ihr den Flug ihres höheren Geistes schenken. ^
Aus des Führers großer Kulturrede
dem diesjährigen Reichsparteitag der
SeWer Reich.
Der Adlerschild siir Geheioirat Mer.
Hohe Chrung für den Gelehrten.
Verlin, 24. November. Der Führer und Reichs-
kanzler hat mit llrkunde vom 24. November dem Gs
heimsn Medizinalrat Profeffor August Bier in
Sauen (Mark) aus Anlaß seines 75. Geburtstages in
Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um die
deutschs medizinifche Wiffenschaft und seines großen ärzt-
lichen Könnens, inSbesondere auf dsm Gebiet dsr Chirur
gis, den Adlerschild des Deutschen Reiches ver
liehsn. Außerdem hat der Führer und Reichskanzler Ge
heimrat Vier telegraphisch seine persönlichen Glück
wünsche ausgesprochen.
Ministerialdirektor Profeffor Dr. Vahlen über-
reichte am Dienstag nachmittag mit einer herzlichen An-
sprache dem Jubilar die Chrenurkunde des Adlerschilds
auf ssinem Wohnsih in Sauen bei Fürstenwalde
(Mark), wo Profefsor Vier seit vier Iahren ständig iebt.
Nach den Dankssworten des greisen Gelehrten für die
hohe Auszeichnung überbrachte Reichsärzteführer Dr.
Wagner dem großen Arzt die Glückwünschs der ge-
samten deutschen Äerzteschaft zugleich mit den herzlichsten
Wünschen von Staat und Partei.
Cine große Zahl von Glückwunschtelegram
men, dis im Laus des Tages zum 75. Geburtstäg des
großen Gslehrten eingelaufen waren, legten Zeugnis ab
von der Wsrtschähung und Verehrung, deren sich der
Gefererte in weitesten Kreisen erfreut. Cs lagen u. a.
telegraphischs Glückwünsche vor vom Führer und
Reichskanzler, vom Stellvertreter des Führers,
Reichsmrmster Rudolf Heß, von Reichskriegsminister
von Blomberg, Generaladmiral Raeder, Reichs-
erziehungsmmister Ruft, Reichsarbeitssührer Hterl,
Neichssportsührer von Tschammer-Osten, ferner
von der Rerchsärztekammer, der Reichsjugendführung und
von vrelen Persönlichkeiten der medizmischen Welt.
—- Der rumänische Außenministsr Antonescu hat am
Drenstag mrttaq Vukarest verlaffen, um sich zu sernem
angekundigtcn Staatsbesuch nach Warschau zu be-
geben.
— Der „Volkssront"-Gruß rst vom französischen
Marmeminytcr den Marineangehörigen in ttniform
verboten worden. Sie haben militärisch zu grüßen.
Heidelbttger StSdtisches Aeoter.
Heidelberg, 25. November 1936.
„Der Einsame"
Von Hanns Iohst.
In seiner großen kulturpolitischen Rede zu Veginn
der Gedenkwoche für Christian Dietrich Grabbe in Det-
mold hat der Präsident der Retchstheaterkammer Dr.
Rainer Schlösser den Sah ausgesprochen: „Ganze
Gsnerationen haben Schutt m einen Schacht qeschüttet,
aus dem sich schon längst Gold hätte schürsen laffen. Wir
beginnen einzusehen, daß dieses im Fall Grabbs ge-
schehen ist." Das Gold, das Grabbe als ein Cinsamer
m jener Zeit trug, war der Drang ins Große, war dsr
uubändige Wille, über den erdrückendsn Kleinkram einer
phursterbaften ttmwelt herauszuwachsen, war der Wunsch,
als Dichter einem Volk die Vegriffe von Heldentum und
heroischer Gssinnung wieder lebendig zu machen. Zu-
gegeben, daß eme unglückliche Veranlagung Grabbes die-
sen Drang ins Maßlose steigerte, daß der Mensch Grabbe
dem Dichter hrndernd im Wsg stand und daß wohl nicht
allcin ttnverstandms der Umwelt sondsrn auch eigene
Schuld zu jener Ablehnung führtsn, die mit dem Men-
schen zugleich den Dichter traf. Um so mehr haben wir
heute die Verpflrchtung, yq das Msnschliche zur Historie
geworden rst, wiedsr des Dichters zu gedenken, dss Dich-
ters, dsr Seher und Prophet war, der mit semen hiftori-
schsn Tragödien kühn als erster in das Neuland des
Realismus vorstieß, der ein Kämpfer war und ein ewiger
Mahner, der alles ganz wollts in einer Zeit, dis nur
Halbheiten kannte. Wir dürfen in dem Dichter Grabbe
den srühen Wegbereiter emer Zeit schen, die zu erleben
erst uns vergönnt ist.
»
Das Heidelberger Theater hat sich nun ebenfalls in
den Kreis der deutschen Vühnen eingsreiht, die des
Dichters aus Anlah dicscs Criimerungsjahres gedachten.
Freilich brachte man keines der Dramen Grabbes zur ,, , , ... , ..
AuWhrung, was vielleicht werbendcr sür den Dichter kommt dtese dichterische Zeichnung dem Grabbs der
und aufklärender für die gewesen wäre, für die Grabbe Wirklichkeit sehr nahs, mag auch der Ablauf des äuße-
nt. —» ----- ----- ---- xgn Lebens anders gewesen sein. Denn niemals saß
Grabbe am Totenbett seiner Frau und blieb so über den
Tod hmaus mit ihr verhaftst. Ihm zur Seite lebts eine
der unvernunfttgsten und härteften Dichterfrauen, die ihn
mshr noch als die anderen quälte. Llnd die Mutter hat
ihn in Wahrhest lange überlebt. Aber es wäre verfehlt,
mit diessr dtchterischen Freiheit zu rechten, die eine
höhere Wrrklichkeit vor uns erstehen lätzt.
»
Martin Vau-manns Inszenierung gab den neun
Bildern chre schlagartigen Mzente und ihrs innere Ge-
schloffenhett wesentlich unterstüht durch Hermann Al«
b e r t r s,-ouynenbilder. Sie wuchsen aus dem Dunkel
heraus, m oas wieder zurückglitten, und jedss von
rhnen hatte )eme klar betonte Note, hatte seme ganz be-
stimmie Fnrbe. Das Stück hat nur eine traqsnde Rolle,
das ist Erabbs selbst. Für ihn ist Karl FÜrsten-
berg wre ge'chaffsn. Cr steht vor uns als em skstatisch
Glühender und ein unbeirrt Gläubiger, er ist hingeriffen
und zerbrochen, er bleibt natürlich äuch im jähen Wech-
sel zwischen großen Tiraden un-d menschlich ergreifenden
Tönen, ,er stt glaubhast in seiner seelischen Zerriffenheit
und m I'elner Sehnsucht nach dem erlösenden Cnde. Für-
stenbexgs mrabbe dürste die Verwirklichunq deffen sein,
was dem Drchter vorschwebts.
Avs den Cpisodenfiguren der anderen heben sich noch
hsraus der Mlle Freund von Bernhard Wichert, dann
Hildsaard Dreyer als Grabbes Weib, Annsmarie
nur ein Name ist. Dafür ließ man vor uns abrollen die
Tragik dieses Menschen- und Dichtcrschicksals, wie es
Hanns Iohst m seinen neun Vildern „Der Cin-
same" gestaltet hat. Cs ist eine frühe Arbeit des
hsutigen Präsidenten der Rsichsschrifttumskammer, ent-
standen in jener Zeit, da er noch in der abgeschiedenen
Stille des Starnberger Sess lebte und seine „Lisder der
Sehnsucht" schrieb. 1917 erlebte das Werk seme Arauf-
führung m Düffeldorf. Im Programmheft wird eine
eingehende Würdigung dieses Dramas gegeben, das man
als die Tragödre des einsam in seiner Zeit stehenden
Dichters bszeichnen kann. And es ist zugleich die erschüt-
ternde Tragödie deffen, der an dem Zwisspalt seines
doppclten Ichs, zstgrunde geht, bci dem das himmel-
llürmende Genie in stetem Kampf liegt mit dsm erd-
gebundenen Sinnenmenschen. Das Tragische in diesem
Leben ist, daß Grabbe selbst um die Ausfichtslosiakeit
dieses, Kampfes >verß. Aber er sieht darin nur sein
Schicksal, an deffen unumstößliche Vorausbesttmmung
durch den Willen emez Höhsren er glaubt. So ist sein
Schickfal das des Lebsndsn schlechthin, der sich für eins
große Zdes opfert, der fich verzehrt an dsm, wozu ilm
eine innere Stimme treibt. Llnd darum nennt Hanns
Iohst feine neun Bilder um Christtan Dletrich Grabbe
„Cin Menschenuntergang".
Crstaunlich ist bei diesem Iugendwerk, wie jedes die-
ser neun Vilder zu einem in fich geschlossenen Einzelteil
wird und dennoch ein Zusammenhang zwischen den Lpi-
soden gefunden wird. So verdichtet sich das Konzentrierte
jeder Szene zu den entscheidenden: der zwischen Mutter
und Sohn und der in der Schenke vor den Spießbürgern,
die wie mit emem grellen Schlaglicht den Konflikt be-
leuchten, der in der Kluft zwischen dem Gsnie und dem
Kleinbürgertum liegt. Cs ist der lehts Schritt, den er
mit dsn mühsam erarbeiteten Groschen der Mutter tut
und der ihn — so zeigt es Hanns Iohst — hinausftiirmen
läßt aus der Wirklichkeit. So müffen wir den Grabbe
sehen, wie ihn Hanns Iohst auch in einer — von einigen
nicht unbedingt nötigen Derbheiten abgesehen — packen-
den sprachlichen Form vor uns stsllt. Wahrscheinlich
Reichshandwerksmeister Schmidt hat mit R»
auf beruflicher ttsberlastung und aus GesundyeitS--^„.
den gebeten, ihn von seinen Aemtern zu entbmven- ^
ter Anerkennung seiner hervorragenden Leiltung
diesem Wunsch entsprochen worden.
Karl Zeleny -h. An den Folgen eincr Opc
ist in Verlin der frühere Vizepräsident des Reicks!
des des dsutschen Handwerks Karl Zeleny,
bensjahr gestorben. Auf Grund seiner besonderen ^ siik
niffe wurde er Anfang 1932 in die Hauptabteilu^^P.
Handwerk und Gswerbe der Reichsleitung der Rs?A„teir
berufen. Im Mai 1933 wurds er zum Vizeprap ^
des neugegründeten Reichsstandes ernannt, u>on>
bis Ianuar 1934 die Führung des deutschen Hun"
übsrnahm.
Die günstige Cntwicklung der ReichsstsueremEHeit
hat auch im Monat Oktober angehalten. In,
vom 1. April bis 31. Oktober haben sich dis E'NN
an Vesitz- und Derkehrssteuern gsgenüber dem 9 , „ui
Zeitraum des Vorjahres von 5421,3 Millionen
an Vesih- und Vsrkehrsstsuern
Zeitraum des Vorjahres von 5
6494,4 Millionsn Mark erhöht.
Der Führer an Reichsleiter Amann.
Berchtesgaden, 24. November.
, „. u«d
Der Führer
Reichskanzler richtete an Reichsleiter Avra
München folgendes Telegramm:
„Mem lieber Parteigenoffe Amann! . -„^uer
An Ihrom hsutiqen Gebärtstag gedenke ich h" sMN
kameradschäftlicher Äsrbundenheit Ihrer "nvergäng
Verdiensts um die Vewegung und um die N>s.-r
"' ' ' ' e hs "
Shr
Ich sende Ihnen meine hsrzlichsten Glückwünsche- ,,x.
Adolf
Die letzle die§jShrige Siidamerikasahrt
Als
P>
L
Luftschiff „Hindonburg" mit 56 .kahrgästen )
Frankfurt a. M., 3S. November. (Eig. Funkme.?
Südamerika-FE
WLschlutz
Proaramms der
u. f t s ch i f f
oes siesiayrigen Sudameriifi--i ^
: Deutkchen Zeppettn-Reederm staE
- . „Hindenburg" heute Dilttwo
8,29 Uhr mit vollbesetzten Kabinen. Unter hen.^,
""'"'"s befanden sich diesmal vieie he"
sdeutnbe. die. pieie. letzte EechS
. n des Mftlchi __ __
.änder und Auslandsdeutsche, die diese letzte
benutzen, um auf schnellstem Weg in ihre Heiinm «
zukebren.
. Wie di« Deutsche Zeppelin-Reederei bereits wr f„gs
wrrd auf dieser Ausreise, auf der sich besonders ? „tE,
reiche Fvachtstücke an BoiL bennden, em
Segelflugzeug besördert. Der Pilot, der n
schine in Südamerika sliegen und vorführen w
sbsnfalls als Fahrgast an Bord. - -
Am Dienstag morgen wur-den von der
Lu-ftschiffs „Sindenburg" im Wald beim
au-f dem Gelände der zukünftigen Zepoenn^-,je v-.
zwei schöne Tannenbäume geschl-agen- wficheN
Luftschiff d-en Gefolaschastsmitgliedern der
ZeVvelin-Reederei in Rio de Janeiro als Weihnn 'gust
raschung mitbringt. Am 8. Dezember kehrt "fk As,'
schiff von Rio de J-aneiro wieder nach Franitn d
zuruck und geht dann bis Anfana nächsten „>er
Hall-e zur Usberholung. Die BesntzungSmiMieor -,,^1
den dann nach einem überaus anstren-genden m
— es^wurden vom Luftschi-ff „Hindenburg' rnsg > pjestw
ben -sndamerika- u-nd zehn Nordamerikafahrten i;,
Jahr durchgeführt — den wohlverdienten
urlaub antreten.
deaarv ^
Collin als auch Mutter von Trude
Kuhn nnd Clarissa Manhof als Wirtin, nicht zu
vergeffen Orich Nauschert, der den letzten Bildern
noch ihre beiondere Note verlieh. Die übrigen sind als
gur gezerchnete Typen aber gleichsalls bsachtliche Lei-
stungen. (Konnte man den an sich eindrucksvollen Schluß
des SttickeS nichr musikalisch etwas natürlicher heraus-
brmgen?)
''N und als Ganzes ausgezeichnete
Ausiührung fand am Schluß dankbaren Deifall, der vor
allem Karl I'Urstenberg für seine vortresfliche Dar-
stellung galt. Oi. WernerSchmidt.
FurWMs HochSahnungliilk in Ehle^-
Expreß rast in Lokalzug. — Zahlreiche Totc u
Verwundete. , _,pung-1
Chicago, 25. November. (Cigene Fnnr fich
Auf dem Hochbahnhos Granville in Lhicago
am Dienstag ein schweres Hochbahnn ^ „ui
Cin in voller Fahrt befindlicher ErpretzAuS k . D>e
emen auf dem Vahnhof haltenden Lokalzug h-s
Wirkung war surchtbar. Die lehten Ä?aS ^ g^'
Lokalzugss, die in einer veralteten Holzkonstrn
baut waren, wurden vollkommen zertrümme
Durch den Zusammenprall wurden die 3"!-' . (ie-
Meter weit aus die Gleise und die sechs TReter ^
gende Straß« geschleudert. Visher konnten z e" ^„«ichr
und 75 teilweise schwer Verlehte, darunt-r r .
Frauen und Kinder, geborgen werden. Die ^o
tet, daß untsr den Trümmern noch e«ne grov
weiterer Todesopser begraben liegt.
— Das Luftschifs „Graf Z-ppelm"
wis die Deutsche Seewarte meldet, um neun
in Rw de Ianeiro gelandet. , . mriech,...
. - Kältewelle über Gricchenland. . w gxqlt-,
land mird zur Zeit von einer sturre m
wells heimgesucht. In der Llmgebung vou a
Schnse. VesonLers starke Schrieesa
Nord-Hellas gemeLdat.
Fernsprecher-S.-A. 7351—5Z.
„Zeidelberger Neueste Nachrichten"— „Herdelberger Anzeiger^
Mittwoch, 25. November 1936
per. 2<6
Wle
MietmAünd.
Töglich neue Aerhastungen von ZrotzMten. - Auch ein Sotvjetnmrschatt und
S4 Generatstabsoffiztere tm Grfängnis.
.Sic Bölkkk wMn kelnkn Krikg!
Dr. Goebbels begrüßt bte auölänbischen Wsrbefachleuie.
Warschau, 24. November. Der Berichterstatter dcs
DNB. hatte Gelegenhsit, sich von verschiedenen srüheren
österretchischen Schuhbündlern und ehemaligen
Kommunistcn, die aus der Sowjetunion ausge -
wiesen wurden und jcht über Warschau in ihre Hei-
mat zurückreijen, über den Llmfang der Verhaftun-
gen derGPU. unter der sog. Opposition berichten zu
laffcn. Allein in das Moskauer Vutyrki-Gefängnis, das
besonders sür politische Gcfangsne bestimmt ist, wcrden
seit einigcr Zeit täglich einige Duhend „Trotz-
kistsn" eingeliefert. Nach kurzem Ausenthalt werden
die Gefangenen in der Regel für fünf Iahre in die
Zwangsarbeitslager verschickt. Dis Zahl der politischen
Gesangenen, die in diesem Iahr allein durch dieses eine
Moskauer Gefängnis gegangen ist, bcläuft sich, wis sich
wuf Grund der Nummern der lehten Gefangenen lcicht
seststellen läßt, auf etwa 80000.
ttnter den in lehter Zeit in das Vutyrki-Gefängnis
eingelieserte» „Trohkistcn" befindet sich auch einer der
höchsten Armecführer, Marschall Gamernik, der un-
längst mit 64 Generalstabsoffizieren vcr-
haftet wurde.
Die meisten politischen Gesangenen kommen in das
sogenannte „Vannlager^, das an der „Baikal-Amursk-
Magistrale" in Östsibirien liegt und in dem sich nach den
vorliegenden Verichten mindestens 800 000 bis 900 000
politische Gefangenc und Verbrecher be-
finden.
Cin zweites großes Zwangsarbeitslager befindet
sich in der westlich des nördlichcn Aral gelegenen Tajga
mit der Zentrale Tschibju an der Pjetschura. In diesem
Lager, in dcm im vorigen Winter bis 54Grad
Kälte gemeffen wurden, besindcn sich etwa 50 000
Gefangene.
Aus allen Berichten geht hervor, daß man sich in
den europäischen Ländern völlig unzureichende Vorstel-
lungen über den Terror und das Ausmaß der täg-
lichen Verhaftungen in der Sowjetunion macht.
Es gibt heute, so wird immer wieder versichert, in der
ganzen Sowjetunion wahrscheinlich niemand, der nicht
wenigstens einen Angehörigen in einem Zwangsarbeits-
lager oder in einem Gefängnis hat.
ErblllrrlkS Rinaen «m Mabrl».
Uiittt Millerieseutt.
Kampf um jedes einzelne Zimmer.
Front vor Madrid, 24. November. (Vom Sonder-
berichterstatter des DNV.) Die nationalen Trup-
pen setzten am Montag bsi regnsrischem Wetter den
Angrifs auf die Kaserns „Infant Don Zaime" und das
berüchtigte Gssängnis „Carcel Modelo" fort. Dem An-
griss ging eins hsftige Artilleriebeschießung
voraus, an der alle Kaliber bis zu 21 Zentimeter betei-
ligt waren. Die nationals Luftwasfe konnts in dis
Kämpse nicht eingreifen, da die durch den ununterbroche-
nen Regen aufgsweichten Flugplähe den Start unmöglich
machten.
Die Bolschewisten vcrteidigen jsdes einzelne
Haus mit ungeheuerer Zähigkeit und haltsn die Zu-
gangsstraßen und vor allsm auch die über den Manzana-
res geschlagene Pontonbrücks untsr heftigem Feuer. Der
Anmarsch der nationalen Sturmtruppen ist daher nur
im Schuh von Panzerwagen möglich.
Iedes Haus muß einzeln gestürmt wer-
den. In diesem Kamps sind vor allem die Marokkaner
Meister. ' Mit Hilse von Handgranaten dringen sie in
das Erdgeschoß ein und schießen dann durch die Zimmer-
decken, um die nach oben slüchtenden bolschewistischen Der-
teidiger zu vertreiben. So wird um jedes Zimmer und
jedes Stockwerk erbittert gerungen, bis sich schließlich die
Volschewisten aus dem Dach ergeben müffen.
Die Verluste sind bei dieser Kampfesweise selbst-
verständlich sehr hoch, vor allsm bei den Volschewisten,
während die Marokkaner dank langer Erfahrung und
musterhaster Ausbildung vcrhältnismäßig weniger Opfer
zu beklagen haben.
Zwei sowjetrussische Tanks mit sowjet-
ruffischer Vesahung versuchten am Montag in die natio-
nalen Linien einzüdringen. Sis wurden mit bren-
nendem Benzin übergossen und auf diese
Weiss zur Strecke gebracht.
demSchissselbst verursacht wurde und daß die
Vesahung nachträglich behauptet habe, es handle sich um
einen Torpedotreffer.
Verlin, 24. November. Am Dienstag nachmittag
versammelten sich auf Cinladung des Reichsministers für
Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels,
die Teilnehmer des Kontinentalen Reklame-
kongresses in den Festräumen des Propagandamini-
steriums.
Namens ver ausländischcn Delegierten gab General-
dikektor Rittmann (Zürich) den Dank der Kongreßteil-
nehmer für den ihnen in Deutschland zuteil gcwordencn
herzlichen Cmpfang AuFdruck. Mles, was sie früher über
Organisation und Form der Werbung in Deutschland
erfahren hätten, habe ihnen noch nicht die gewaltigen
Crfolge der deutschen Werbung erklären können. Isht
hätten sie erkannt, daß es in erfter Linie auf den Sinn
und Geist der Werbung ankomme, daß es darauf
ankomme, daß dis Werbung nicht egoistische Dinge ver-
folge, sondern daß sie in erster Linie sich in den Dienst
der Volksgemeinschaft stelle. Was in Deutsch-
land geschshen sei, sci etwas Crstmaliges und Cinmaliges.
Die ausländischen Gäste würden versuchen, den hier er-
kannten Sinn und Gsist auf ihre Länder zu übertragen.
Reichsminister Dr. Goebbels
dankte für die freundlichen Begrüßungsworte. Die
nationalsozialistifche deutsche Regierung habe, so er-
klärte der Minister, züm erstenmal den Mut gehabt,
den Begriff der Propaganda auch in der Oef-
fentlichkeit durch die Errichtung eines Ministeriums
für diese speziellen Zwecke beim Namen zu nennen
und sich dadurch auch äußerlich zu dieser Staatsmacht
zu bekennen. Die Propaganda fei für die geistigen
und wirtschaftlichsn Auseinandersetzungen der Völker
von einer großen Bedeutung.
Es sei leider, erläuterte Dr. Goebbels weiter, so
im Leben der Menschen und der Völker, daß das
Richtige nicht deshalb siege, weil es nchg ^
sondern weil es sich im geeigneten Augenbucl m
Macht verbinde. Wenn im Leben der Volker f
das Richtige gesiegt hätte, lebton wir heute nuy ^
der Erde, sondern im Paradies. Es verbleibe r
noch ein grotzer Raum für die Auswirkung
tragenden Jdeen unter den Völkern.
Darin liege die eigentliche Größe, die witreiße
Gcwalt und die Kraft der Propaganda, mit geeig"^
geistigen Mitteln den Völkern die guten und
len Dinge und Jdeale vor Augen zu führen
ed-
und
allmählich auch die Völker zu guten und edlen ^
zu erziehen. Die Regierungen hätten hier eine rwi
pädagogische Aufgabe zu erfüllen. ß
Es ist nicht wahr, erklärte Dr. Goebbels, ^ .
die Völker den Krieg wollen. Sie sind f r ' ^
liebend, wenn die Regierungen sie zum Ftiei^
erziehen. (Stürmischer Beifall.) Läßt man
Blick schweifen über Europa und mutz man KHt
zehn Jahre nach Ende des grotzen Kriegs wieder
verantwortungslose Geschwätz vom - .
mendon Krieg" vernehmen, so könnte man an der
kunft dieses Erdteils verzweifeln. Jch hoffe, daß ^
Teilnchmer dieses Kongrcffes mithelfen, dem entgeg^^
zuwirken und die Verständigung unter den ' ^
kern zu fördern. Wenn sie das als den erg ^
lichen Sinn und Zweck dieses Kongreffes ansehe"-^
werden sie stch um das Glück und den Wohlstand
Nationen bestens verdient machen. (Lebhafter
fall.)
bi
Me miliMische Lage sehr Mftig.
Frauen sordern ttebergabe der Stadt.
Paris, 24. November. Die nationalen Streitkraste
im Norden von Madrid sind, nachdem der Vorort
Moncloa beseht werden konnte, ausreichend geschüht,
so datz sie ohne Angriffsgefahr den Manzanares
überschreiten können. Die allgemsine militärischs Lage
wird vom Oberkommando sehr günstig beurteilt.
Viele rots Milizsoldaten sind bereits zu den Nationa-
listen übergelaufen. Am Sonntag fand auf dem Micha-
elsplatz eine Kundgebung von Frauen statt, die die
llebergabe derStadt verlangten.
Die Wloftsii Ws Kreiiztt „CkroMtt".
Don der Vesahung selbst verursacht?
London, 24. November. In London ist man vor-
läufig nicht geneigt, die Vehauptung der spanischen
Bolschewisten, daß der rote Kreuzer „Lsrvan-
tes" bei Lartagena von einem ausländischen ll-Boot
torpediert wordsn ssi, sshr ernst zu nehmen. Dis-
her liegen in London noch keinsrloiBsweiss vor
dafür, daß die Cxplosion auf dsm Kreuzsr durch ein
Torpsdo hsrvorgsrufen wurde.
Neuter hält es für möglich, daß die Explosion auf
Die BlolSadesköge.
Neue englische Anfrage an die spanische National-
Regierung.
London, 24. November. Wie nunmehr bestätigt
wird, enthält die Mitteilung der spanischen National-
regierung ksineAntwort auf das britische Crsuchen,
cine Sicherheitszone im Hafen von Varce-
lona zu schaffen.
Im Auftrag seiner Regierung hat daher der britische
Votschafter in Hendaye am Montag abend telegraphisch
eine weitere Nots an die spanische Nationalregie-
rnng gerichtet, in der er noch einmal um Beantwor-
tung dieses Punktes ersucht. Die spanische National-
regierung wird in aller Form gebeten, Auskunst darüber
zu geben, obsiedieZone inVarcelona einrich-
ten wolle oder nicht.
Eine englische U-Vootsslottille in den spanischen
Gewässern.
London, 24. November. Das Flaggschiff der ersten
englischen A-Bootsflotille im Mittelmser „Cy-
clop " ist am Dienstag mit seinen ll-Vooten aus Malta
ausgelaufen. Da keine amtliche Mitteilung über das
Vestimmungsziel gemacht wurde, nimmt man allgemein
an, daß die Schiffe in die spanischen Gewäffer gehen
werden.
Urlaubssperre für die britischen Schisfsbesahungen
in Malta.
London, 24. November. Wie Reuter am Dienstag
abend aus Malta meldet, ist der ttrlaub für britische
Schiffsbesahungen in Malta abgesagt worden. Alle
Ofsiziere und Mannschaften müffen an Bord der Schiffe
bleiben.
Cin Voxkampf, der zur llntsrhaltung der türkischen
Flottengäste stattfinden sollte, ist in lehter Stunde eben-
salls abgesagt worden.
Veilere Meldungen.
Dormoy zum französischen Innenminister ernannt.
Paris, 24. November. Am Dienstagabend teilte
Ministsrpräsident Leon Vlum im Verlauf des Kabi-
nettsrates mit, daß der Präsident der Republik auf sei-
nen Vorschlag den bisherigen ttnterstaatssekretär im
Ministerpräsidium, Dormoy, zum Innenminister
ernannt hat.
Der Kabinettsrat prüfte dann das vom Minister-
präsidenten Vovgelegte neue Pressegeseh, mit
dem sich auch der am Mittwochnachmittag zusammen-lResichskanzler,
ttetende Ministerrat befaffen wird.
Dr. Schacht beim Kaiser bon Iran.
Teheran, 24. 2kov. Am Svnntag fuhren Reichs-
bankpräsident Dr. Schacht, Gesandter Smend, Mi-
nisterialdirektor Wohltat und Ministerialrat von
Matz in Degleitung von Finanzminister Davar und
Auhenminister Sammt nach der Provinz Masanderan.
Der Kaiser von Jran und der Thronfolger emp-
fingen in Aescht Dr. Schacht und seine Degleitung, wv-
hei Aeichsbankpräsident Dr. Schacht die Grühe des
Führers überbrachte und dem Kaiser ein Führer-
bildnis in stlbernem Rahmen mit eigenhändiger Llnter-
schrift des Führers überreichte.
Sie Mmist Horlhqs i« Rim.
Mit hohcn Ehren empfangen.
Rom, 24. November. Der ungarische Reichsver-
weser v. Horthy traf am Dienstag mit seinem Ge-
folge um 15.40 5lhr im Sonderzug auf dem Hauptbahn-
hof in Rom ein, wo er mit allen einem Staatsoberhaupt
gebührenden militärischen Chren empfangen worden ist.
Der König von Italien und Kaiser von Aethiopien war
zusammen mit der Königin und Kaiserin persönlich zum
Cmpfang seiner Gäste auf dem Vahnhof erschienen, der
mit zahlreichen italienischen und ungarischen Flaggen ge-
schmückt war. Anwesend waren ferner der italienischs
Regierungschef Mussolini und sämtliche Mitglieder
der Regierung, sowie zahlreiche Würdenträger aus
Militär, Staatsvsrwaltung und Partei.
Nach der amtlichen Begrüßung und Vorstellung
schritt Reichsverweser Horthy mit dem Köntg von
Italien und Kaiser von Aethiopien unter den Klänaen
der ungarischen Nationalhymne die Chrenkompanie der
in Gala-ttniform angetretenen Grenadiere ab. Als die
ungarischen Gäste in voller llniform auf dem Vahnhof-
pläh erschiensn, brach die zu Zehntausenden hinter der
Truppe sich drängende Menge in stttrmische Ovationen
aus, die sich bei der Abfahrt und während der Fahrt
zum Schloß wiederholten.
Politit mid Kostiir.
Wenn schon das Geschwäh von einer „Interna ^
nalität" der Kunst ebenso dumm wie gcfährlich ist,
es aber nicht minder schädlich zu glauben, daß P ^ ^
tik und Kultur zwei an sich nichts mit einande
tun habende Angelegenheiten seien. Nein, im Eeg?"
wenn die Kultur als höchste Gemeinschaftsleistung
sprechm ist und diese Gemeinschastsleistung aber
der Existenz grötzercr gemeinfchaftlicher Gebilde ^
konnte, dann ist mithin die Kultur unzertrenn ^
verbunden mit jenen ewig schöpferischen Krästen,^
die menschliche Gemeinschaft bilden, die sie erhalten
die ihr den Flug ihres höheren Geistes schenken. ^
Aus des Führers großer Kulturrede
dem diesjährigen Reichsparteitag der
SeWer Reich.
Der Adlerschild siir Geheioirat Mer.
Hohe Chrung für den Gelehrten.
Verlin, 24. November. Der Führer und Reichs-
kanzler hat mit llrkunde vom 24. November dem Gs
heimsn Medizinalrat Profeffor August Bier in
Sauen (Mark) aus Anlaß seines 75. Geburtstages in
Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um die
deutschs medizinifche Wiffenschaft und seines großen ärzt-
lichen Könnens, inSbesondere auf dsm Gebiet dsr Chirur
gis, den Adlerschild des Deutschen Reiches ver
liehsn. Außerdem hat der Führer und Reichskanzler Ge
heimrat Vier telegraphisch seine persönlichen Glück
wünsche ausgesprochen.
Ministerialdirektor Profeffor Dr. Vahlen über-
reichte am Dienstag nachmittag mit einer herzlichen An-
sprache dem Jubilar die Chrenurkunde des Adlerschilds
auf ssinem Wohnsih in Sauen bei Fürstenwalde
(Mark), wo Profefsor Vier seit vier Iahren ständig iebt.
Nach den Dankssworten des greisen Gelehrten für die
hohe Auszeichnung überbrachte Reichsärzteführer Dr.
Wagner dem großen Arzt die Glückwünschs der ge-
samten deutschen Äerzteschaft zugleich mit den herzlichsten
Wünschen von Staat und Partei.
Cine große Zahl von Glückwunschtelegram
men, dis im Laus des Tages zum 75. Geburtstäg des
großen Gslehrten eingelaufen waren, legten Zeugnis ab
von der Wsrtschähung und Verehrung, deren sich der
Gefererte in weitesten Kreisen erfreut. Cs lagen u. a.
telegraphischs Glückwünsche vor vom Führer und
Reichskanzler, vom Stellvertreter des Führers,
Reichsmrmster Rudolf Heß, von Reichskriegsminister
von Blomberg, Generaladmiral Raeder, Reichs-
erziehungsmmister Ruft, Reichsarbeitssührer Hterl,
Neichssportsührer von Tschammer-Osten, ferner
von der Rerchsärztekammer, der Reichsjugendführung und
von vrelen Persönlichkeiten der medizmischen Welt.
—- Der rumänische Außenministsr Antonescu hat am
Drenstag mrttaq Vukarest verlaffen, um sich zu sernem
angekundigtcn Staatsbesuch nach Warschau zu be-
geben.
— Der „Volkssront"-Gruß rst vom französischen
Marmeminytcr den Marineangehörigen in ttniform
verboten worden. Sie haben militärisch zu grüßen.
Heidelbttger StSdtisches Aeoter.
Heidelberg, 25. November 1936.
„Der Einsame"
Von Hanns Iohst.
In seiner großen kulturpolitischen Rede zu Veginn
der Gedenkwoche für Christian Dietrich Grabbe in Det-
mold hat der Präsident der Retchstheaterkammer Dr.
Rainer Schlösser den Sah ausgesprochen: „Ganze
Gsnerationen haben Schutt m einen Schacht qeschüttet,
aus dem sich schon längst Gold hätte schürsen laffen. Wir
beginnen einzusehen, daß dieses im Fall Grabbs ge-
schehen ist." Das Gold, das Grabbe als ein Cinsamer
m jener Zeit trug, war der Drang ins Große, war dsr
uubändige Wille, über den erdrückendsn Kleinkram einer
phursterbaften ttmwelt herauszuwachsen, war der Wunsch,
als Dichter einem Volk die Vegriffe von Heldentum und
heroischer Gssinnung wieder lebendig zu machen. Zu-
gegeben, daß eme unglückliche Veranlagung Grabbes die-
sen Drang ins Maßlose steigerte, daß der Mensch Grabbe
dem Dichter hrndernd im Wsg stand und daß wohl nicht
allcin ttnverstandms der Umwelt sondsrn auch eigene
Schuld zu jener Ablehnung führtsn, die mit dem Men-
schen zugleich den Dichter traf. Um so mehr haben wir
heute die Verpflrchtung, yq das Msnschliche zur Historie
geworden rst, wiedsr des Dichters zu gedenken, dss Dich-
ters, dsr Seher und Prophet war, der mit semen hiftori-
schsn Tragödien kühn als erster in das Neuland des
Realismus vorstieß, der ein Kämpfer war und ein ewiger
Mahner, der alles ganz wollts in einer Zeit, dis nur
Halbheiten kannte. Wir dürfen in dem Dichter Grabbe
den srühen Wegbereiter emer Zeit schen, die zu erleben
erst uns vergönnt ist.
»
Das Heidelberger Theater hat sich nun ebenfalls in
den Kreis der deutschen Vühnen eingsreiht, die des
Dichters aus Anlah dicscs Criimerungsjahres gedachten.
Freilich brachte man keines der Dramen Grabbes zur ,, , , ... , ..
AuWhrung, was vielleicht werbendcr sür den Dichter kommt dtese dichterische Zeichnung dem Grabbs der
und aufklärender für die gewesen wäre, für die Grabbe Wirklichkeit sehr nahs, mag auch der Ablauf des äuße-
nt. —» ----- ----- ---- xgn Lebens anders gewesen sein. Denn niemals saß
Grabbe am Totenbett seiner Frau und blieb so über den
Tod hmaus mit ihr verhaftst. Ihm zur Seite lebts eine
der unvernunfttgsten und härteften Dichterfrauen, die ihn
mshr noch als die anderen quälte. Llnd die Mutter hat
ihn in Wahrhest lange überlebt. Aber es wäre verfehlt,
mit diessr dtchterischen Freiheit zu rechten, die eine
höhere Wrrklichkeit vor uns erstehen lätzt.
»
Martin Vau-manns Inszenierung gab den neun
Bildern chre schlagartigen Mzente und ihrs innere Ge-
schloffenhett wesentlich unterstüht durch Hermann Al«
b e r t r s,-ouynenbilder. Sie wuchsen aus dem Dunkel
heraus, m oas wieder zurückglitten, und jedss von
rhnen hatte )eme klar betonte Note, hatte seme ganz be-
stimmie Fnrbe. Das Stück hat nur eine traqsnde Rolle,
das ist Erabbs selbst. Für ihn ist Karl FÜrsten-
berg wre ge'chaffsn. Cr steht vor uns als em skstatisch
Glühender und ein unbeirrt Gläubiger, er ist hingeriffen
und zerbrochen, er bleibt natürlich äuch im jähen Wech-
sel zwischen großen Tiraden un-d menschlich ergreifenden
Tönen, ,er stt glaubhast in seiner seelischen Zerriffenheit
und m I'elner Sehnsucht nach dem erlösenden Cnde. Für-
stenbexgs mrabbe dürste die Verwirklichunq deffen sein,
was dem Drchter vorschwebts.
Avs den Cpisodenfiguren der anderen heben sich noch
hsraus der Mlle Freund von Bernhard Wichert, dann
Hildsaard Dreyer als Grabbes Weib, Annsmarie
nur ein Name ist. Dafür ließ man vor uns abrollen die
Tragik dieses Menschen- und Dichtcrschicksals, wie es
Hanns Iohst m seinen neun Vildern „Der Cin-
same" gestaltet hat. Cs ist eine frühe Arbeit des
hsutigen Präsidenten der Rsichsschrifttumskammer, ent-
standen in jener Zeit, da er noch in der abgeschiedenen
Stille des Starnberger Sess lebte und seine „Lisder der
Sehnsucht" schrieb. 1917 erlebte das Werk seme Arauf-
führung m Düffeldorf. Im Programmheft wird eine
eingehende Würdigung dieses Dramas gegeben, das man
als die Tragödre des einsam in seiner Zeit stehenden
Dichters bszeichnen kann. And es ist zugleich die erschüt-
ternde Tragödie deffen, der an dem Zwisspalt seines
doppclten Ichs, zstgrunde geht, bci dem das himmel-
llürmende Genie in stetem Kampf liegt mit dsm erd-
gebundenen Sinnenmenschen. Das Tragische in diesem
Leben ist, daß Grabbe selbst um die Ausfichtslosiakeit
dieses, Kampfes >verß. Aber er sieht darin nur sein
Schicksal, an deffen unumstößliche Vorausbesttmmung
durch den Willen emez Höhsren er glaubt. So ist sein
Schickfal das des Lebsndsn schlechthin, der sich für eins
große Zdes opfert, der fich verzehrt an dsm, wozu ilm
eine innere Stimme treibt. Llnd darum nennt Hanns
Iohst feine neun Bilder um Christtan Dletrich Grabbe
„Cin Menschenuntergang".
Crstaunlich ist bei diesem Iugendwerk, wie jedes die-
ser neun Vilder zu einem in fich geschlossenen Einzelteil
wird und dennoch ein Zusammenhang zwischen den Lpi-
soden gefunden wird. So verdichtet sich das Konzentrierte
jeder Szene zu den entscheidenden: der zwischen Mutter
und Sohn und der in der Schenke vor den Spießbürgern,
die wie mit emem grellen Schlaglicht den Konflikt be-
leuchten, der in der Kluft zwischen dem Gsnie und dem
Kleinbürgertum liegt. Cs ist der lehts Schritt, den er
mit dsn mühsam erarbeiteten Groschen der Mutter tut
und der ihn — so zeigt es Hanns Iohst — hinausftiirmen
läßt aus der Wirklichkeit. So müffen wir den Grabbe
sehen, wie ihn Hanns Iohst auch in einer — von einigen
nicht unbedingt nötigen Derbheiten abgesehen — packen-
den sprachlichen Form vor uns stsllt. Wahrscheinlich
Reichshandwerksmeister Schmidt hat mit R»
auf beruflicher ttsberlastung und aus GesundyeitS--^„.
den gebeten, ihn von seinen Aemtern zu entbmven- ^
ter Anerkennung seiner hervorragenden Leiltung
diesem Wunsch entsprochen worden.
Karl Zeleny -h. An den Folgen eincr Opc
ist in Verlin der frühere Vizepräsident des Reicks!
des des dsutschen Handwerks Karl Zeleny,
bensjahr gestorben. Auf Grund seiner besonderen ^ siik
niffe wurde er Anfang 1932 in die Hauptabteilu^^P.
Handwerk und Gswerbe der Reichsleitung der Rs?A„teir
berufen. Im Mai 1933 wurds er zum Vizeprap ^
des neugegründeten Reichsstandes ernannt, u>on>
bis Ianuar 1934 die Führung des deutschen Hun"
übsrnahm.
Die günstige Cntwicklung der ReichsstsueremEHeit
hat auch im Monat Oktober angehalten. In,
vom 1. April bis 31. Oktober haben sich dis E'NN
an Vesitz- und Derkehrssteuern gsgenüber dem 9 , „ui
Zeitraum des Vorjahres von 5421,3 Millionen
an Vesih- und Vsrkehrsstsuern
Zeitraum des Vorjahres von 5
6494,4 Millionsn Mark erhöht.
Der Führer an Reichsleiter Amann.
Berchtesgaden, 24. November.
, „. u«d
Der Führer
Reichskanzler richtete an Reichsleiter Avra
München folgendes Telegramm:
„Mem lieber Parteigenoffe Amann! . -„^uer
An Ihrom hsutiqen Gebärtstag gedenke ich h" sMN
kameradschäftlicher Äsrbundenheit Ihrer "nvergäng
Verdiensts um die Vewegung und um die N>s.-r
"' ' ' ' e hs "
Shr
Ich sende Ihnen meine hsrzlichsten Glückwünsche- ,,x.
Adolf
Die letzle die§jShrige Siidamerikasahrt
Als
P>
L
Luftschiff „Hindonburg" mit 56 .kahrgästen )
Frankfurt a. M., 3S. November. (Eig. Funkme.?
Südamerika-FE
WLschlutz
Proaramms der
u. f t s ch i f f
oes siesiayrigen Sudameriifi--i ^
: Deutkchen Zeppettn-Reederm staE
- . „Hindenburg" heute Dilttwo
8,29 Uhr mit vollbesetzten Kabinen. Unter hen.^,
""'"'"s befanden sich diesmal vieie he"
sdeutnbe. die. pieie. letzte EechS
. n des Mftlchi __ __
.änder und Auslandsdeutsche, die diese letzte
benutzen, um auf schnellstem Weg in ihre Heiinm «
zukebren.
. Wie di« Deutsche Zeppelin-Reederei bereits wr f„gs
wrrd auf dieser Ausreise, auf der sich besonders ? „tE,
reiche Fvachtstücke an BoiL bennden, em
Segelflugzeug besördert. Der Pilot, der n
schine in Südamerika sliegen und vorführen w
sbsnfalls als Fahrgast an Bord. - -
Am Dienstag morgen wur-den von der
Lu-ftschiffs „Sindenburg" im Wald beim
au-f dem Gelände der zukünftigen Zepoenn^-,je v-.
zwei schöne Tannenbäume geschl-agen- wficheN
Luftschiff d-en Gefolaschastsmitgliedern der
ZeVvelin-Reederei in Rio de Janeiro als Weihnn 'gust
raschung mitbringt. Am 8. Dezember kehrt "fk As,'
schiff von Rio de J-aneiro wieder nach Franitn d
zuruck und geht dann bis Anfana nächsten „>er
Hall-e zur Usberholung. Die BesntzungSmiMieor -,,^1
den dann nach einem überaus anstren-genden m
— es^wurden vom Luftschi-ff „Hindenburg' rnsg > pjestw
ben -sndamerika- u-nd zehn Nordamerikafahrten i;,
Jahr durchgeführt — den wohlverdienten
urlaub antreten.
deaarv ^
Collin als auch Mutter von Trude
Kuhn nnd Clarissa Manhof als Wirtin, nicht zu
vergeffen Orich Nauschert, der den letzten Bildern
noch ihre beiondere Note verlieh. Die übrigen sind als
gur gezerchnete Typen aber gleichsalls bsachtliche Lei-
stungen. (Konnte man den an sich eindrucksvollen Schluß
des SttickeS nichr musikalisch etwas natürlicher heraus-
brmgen?)
''N und als Ganzes ausgezeichnete
Ausiührung fand am Schluß dankbaren Deifall, der vor
allem Karl I'Urstenberg für seine vortresfliche Dar-
stellung galt. Oi. WernerSchmidt.
FurWMs HochSahnungliilk in Ehle^-
Expreß rast in Lokalzug. — Zahlreiche Totc u
Verwundete. , _,pung-1
Chicago, 25. November. (Cigene Fnnr fich
Auf dem Hochbahnhos Granville in Lhicago
am Dienstag ein schweres Hochbahnn ^ „ui
Cin in voller Fahrt befindlicher ErpretzAuS k . D>e
emen auf dem Vahnhof haltenden Lokalzug h-s
Wirkung war surchtbar. Die lehten Ä?aS ^ g^'
Lokalzugss, die in einer veralteten Holzkonstrn
baut waren, wurden vollkommen zertrümme
Durch den Zusammenprall wurden die 3"!-' . (ie-
Meter weit aus die Gleise und die sechs TReter ^
gende Straß« geschleudert. Visher konnten z e" ^„«ichr
und 75 teilweise schwer Verlehte, darunt-r r .
Frauen und Kinder, geborgen werden. Die ^o
tet, daß untsr den Trümmern noch e«ne grov
weiterer Todesopser begraben liegt.
— Das Luftschifs „Graf Z-ppelm"
wis die Deutsche Seewarte meldet, um neun
in Rw de Ianeiro gelandet. , . mriech,...
. - Kältewelle über Gricchenland. . w gxqlt-,
land mird zur Zeit von einer sturre m
wells heimgesucht. In der Llmgebung vou a
Schnse. VesonLers starke Schrieesa
Nord-Hellas gemeLdat.