Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.9513#1702

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
§eite 2

Fernsprecher-S.-A. 7351—53.

„Zeidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"

Donnerstag, 26. Novsmber 1936

Nr. 277


Adwchr einer Weltj>es«I>r.

Erklärung des Botschasters von Ribbentrop.

Verlin, 25. November. Botschafter von
Ribbentrop gab dem Vertreter des Deut-
schen Nachrichtenbüros zum deutsch-japani-
schen Abkommen folgsnde Crklärung ab:

„Aus dem 7. Komintern-Kongreß hat der Volsche.
wismus allen ordnungsliebenden Staaten den Kamps
aufLeben undTod angcsagt und als Ziel die
Durchsührung der Rcvolntion in allen Staaten und die
Ausrichtung der bolschewistischen Weltdikta-
tur proklamiert.

Das jüngste Opfer dieses Vernichtungswillens
bolschewistischer Unheilstister ist Spanien.' Dieses
Land alter europäischsr Kultur ist heute vom Bürger-
krieg verwüstet, seine Städte und Dörfer liegen
übsrall in Schutt und Asche, und das spanische Volk ist
Heimsuchungen und Qualen ausgesetzt, die in der Ge-
schichte kaum ihresgleichen sinden.

Dies sind diefurchtbarenFolgen derCin-
mischung der Kommunistischen Internationale in
Durchsührüng der aus dem 7. Komintern-Kongreß ge-
faßten Desch'lüffe. Die Komintern hatten nichts anderes
im Sinn, als durch Propaganda und Gelvalt die „S y w-
jetrepublik Spanien aufzurichten, um von ihm
aus Curopa wsiter zu unterwühlen. Wsr soll das
nächste Opfer sein?

Manche Staaten, so Amerika, haben seinerzeit
gegen die Deschlüffe des 7. Komintern-Kongreffes
schärfste Proteste erhoben — sis sind wirkungs-
los geblieben.

Deutschland undIapan, nicht gewillt, das
Treiben der kommunistischen Hetzer länger zu duldcn, sind
nunmehr zur Tat geschritten.

Der Abschluß des heute von Deutschland und Iapan
untcrzeichneten Abkommens gegen die Kommunistische In-
ternationale ist ein epochales Ereignis. Es ist
ein Wendepunkt in der Politik aller Ordnungs- und
kulturliebenden Nationen gegen dieMächteder
Zersetzung.

Mit dem Zustandekommen dieses Vertrages haben
unser Führer und Scine Majestät der Kaiser von
Iapan eine gefchichtliche Tat vollbracht, die erst
von kommenden Generationen in ihrer vollen Tragweite
gewürdigt werden wird.

Am heutigen Tag ist eine starke Abwehrfront
von zwei Nationen geschafsen worden. die in glsicher
Weise entschloffen sind, jeden Einmischungsver-
such der Kommunistischen Internationale in ihren Län-
der» zum Scheitern zu bringen.

Iapan wird eine Ausbreitung desBol-
schewismus in Ostasicn niemals zulassen.
Deutschland bildet das Vollwerk gegen diese
Pest imHerzen Curopas. Schließlich wird Ita-
lien, wie der Duce der Welt erklärte, das antibolsche-
wisttsche Vanner im Süden hochhalten.

Ich bin der Ueberzeugung, daß die Länder, die
heut« die bolschewistischen Gefahren noch nicht sehen, eines
Taaes unserem Führer für das klare und rechtzeitige
Crksnnen dieser einzig dastehendm Weltbedrohung
dankbar sein werden.

In dsm Abkommen ist vorgesehen, weitere
Staaten zur Teilnahme an diesem Kampf einzu-
laden. Wir wünschen und hoffen, daß die übrigen
Kulturstaaten dieNotwendigkeit des Zu-
sammenschluffss aller gegen die Arbeit der Kommunisti-
ichen Internationale erkennen und sich diesem Abkommen
anschließen mögen. Auf diese Weise wird es gelin-
gen, diesen Weltfeind endgültig abzuwehren, den inneren
und Lußeren Frieden zu erhalten und unsere alte Kultur
zu rettenT

Garnntk« des Weltsnedmr.

Die Erklärung des japanischen Votschafters.

Der japänische Votschafter Graf Musha-
koji erklärte einem DNB.-Vertreter fol-
gendes:

„Ich gebe hiermit meiner aufrichtigen Freuds
Ausdruck, daß das Abkommen gegen die Kommuni-
ftische Internationale am hsutigen Tag zwischen Iapan
und Deutschland abgeschloffen worden ist.

Die Kommunisttsche Internationale ist, wie allge-
mein bskannt, eine internationale Organisa-
tion, die überall in der Welt ihre Zellen bssiht und die
Zersetzung und Vsrgewaltigung der bestehen-
den Staaten 'als ihr Ziel aufstellt.

Da dis Cinmischung der Kommunisttschen Inter-

nationäle in die inneren Verhältniffe der Nattonen nicht
nur deren inneren Frieden und soziales Wohl-
leben gefährdet, sondern auch den Weltfrieden
überhaupt bedroht, ist es fiir jeden Kulturstaar aus
Selbsterhaltungstrieb eine Selbstverständlichkeit, das Le-
ben und Wohl des eigenen Volks gegen diese Gefahr zu
beschühen. Dabei ist zu betonen, daß es gegen diese
internationale kommunistische Organisation nur eine ein-
zige wirksame Abwehrmöglichkeit gibt, nämlich das Zu-
sammenwirken der Staaten.

Iapan und Deutschland, gegen die der
Beschluß des 7. Komintern-Kongreffes im besonderen ge-
richtet ist, fühlen sich durch d'ie Zersetzungsarbeir der
Kommunistischen Internationale am stärksten be-
droht und sind deshalb als Crste zum Cntschluß ge-
kommsn, sich gegen diese Gefahr zusammenzu-
schlietzen.

Ich bin überzeugt, daß das japanische Kaiser-
reich unter dem glorreichen Regime Soiner Majestät
des Kaisers und das neue Dsutschland unter der
heroischsn Führung des Führers und Rsichskanzlers als
Garanten desWeltfriedens im Osten und
Westen mit dissem Schritt ihren Teil zur Befrie-
dung der Welt beitragen iverden."

Ka«i»s «ai de« KöWsMft.

Cine Festung der Volschewisten.

Talavera de la Reina, 25. November. (Vom Son-
derberichtorstatter des DNB.) Nach glaubwürdigen Ve-
richten eines aus Madrid zurückgekehrten Osfiziers der
Regulares haben die nationalen Truppen nach der Ein-
nahm« des sogenannten Mustergefängniffes sämtliche
Häuserblocks der Calle Princesa erobert und
sich bis zur Plaza Espana und zur Plaza Oriente durch-
gekämpst. Der Hauptlampf ist nunmehr um den von
den Bolschewisten in eine Festung verwandelten Kö-
nigspalast entbrannt.

Nur die Internationale Vrigade verteidigt noch Madrid.

Paris, 26. November. (Cig. Funkmeldung.) Der
Sender von Teneriffa teilte am Mittwoch absnd mit,
daß die Verteidigung von Madrid jetzt nur
noch von der internationalen Brigade, die
täglich Verstärkungen erhalte, durchgeführt werde. Zahl-
reiche rote Aeberläuser HLtten sich den Natio-
nalen angeschloffen. Aus ihren Crzählungen gehs hervor,
daß viele ihrer roten Genoffen bersit seien, den Kampf
auszugeben. In Madrid häuften fich die Kundgebungen
zugunsten der Aebergabe der Stadt.

Nattonale Kriegsschiffe kapern rote Waffentransporte.

Paris, 25. November. Kriegsschiffen der spa-
nischen Nationalvegierung ist es, wie der Sender Tene-
riffa meldet, gelungen, auf der Höhe von Barcelona
einen französischen Frachtdampfer abzufan-
aen, der Kriegsmaterial für die Roten an
Bovd hatte. Ein griechischer Dampfer, der gleich-
falls Munition geladen hatte, wurde gezwungen, den
Hafen von Mzza anzulaufen.

Französischer Kreuzer nach Varcelona.

Paris, 26. November. Wie aus gut unterrichteten
Kreisen verlautsl, hat der französische Kreuzer
„Duplex" Palma de Mallorca am 24. d. Mts. mit
Vestimmung nach Barcelona verlassen.

ötili« Mr die Sowjet-^BersiWg".

Aus dem achten RLtekongreß der Sowjetunion.

Moskau, 25. November. Der achte RLtekon-
greß der Sowjetunion hat am Mittwochnach-
mittag seins außsrordentlichs Tagung im Kreml in
Moskau begonnen. Anwesend sind sämtliche Volkskom-
miffare und Parteiqewaltigen, darunter Stalin, Woro-
schttow, Molotosf, Kaganowiffch, Ieschow, Ordschonikidse
usw., nur der in Llngnads gefallene GPU.-Häuptling
Iagoda fehlt.

Als Hauptredner hielt Stalin eine zweistündige
Rede übcr die neue Sowjetverfassung, die rn
dem Versuch gipfelte, sich mit den Kritikern seiner Ver-
faffuna auseinanderzusetzen. Stalin, der sich nur wenig
mit Äußenpolitik beschäftigte, glaubte u. a. die scharf
kritisierenden ünd ablehnenden deutschen Stim-
men mit Scherzworten und humoristischen Verglsichen
abtun zu können, ohne eine sachlichs Cntgegnung aüch nur
zu versuchen.

In außcnpolitischsr Hinsicht bezeichnete Stalin le-
diglich zum Schluß seiner Darlegunqen den Cntwurf sei-
ner Verfaffung als eine moralische Unterstühung für alle
jene in der Welt, die gegenden Faschismus
kämpften. Cr erklärte, daß das, was in derSowjet-
union Totsache sei, auch überall in der Welt voll-
kommen verwirklicht werden könnte. (I)

,M wisjt«, w«s wir wolit«!"

RrWminift« Sr.SeebbelS jvrach in LndwliMen.

Ludwigshafen, 26. Nov. Am Mittwoch Abend
fand in Ludwigshafen eine Massenkundgebung stott,
auf der Reichsminister Dr. Goebbels über die gro-
ßen Linien der nationalsozialistischen Politik sprach.

Der Reichsmmister traf am Nachmittag aus dem
Mannheimer Hauptbahnhof ein und wurde dort vom
Gauleiter des Gaues Saarpfalz, Reichskommissar Jo-
sef Bürckel, von den Landesstellenleitern des Reichs-
ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda
für Saarpsalz und Baden, vom Oberbürgermeister
der Stadt Mannheim, Dr. Renninger, und wei-
teren Vertretern von Partei und Staat empfangen.
Dr. Goebbels begab sich durch die dichtgedrängten Rei-
hen jubelnder Volksgenossen in das Hotel .Mannhei-
mer Hof".

Um 19 Uhr verkündete der Minister als Sprecher
der Regierung von hier aus über alle deutschen Sen-
der das Jnkrafttreten des deutsch-japa-
nischen Abkommens.

Di« Stadt Ludwigshafen prangte im Festschmuck.
Lange vor Beginn der Kundgebung waren di« Hinden-
burghälle, das Feierabendhaus der JG Farben und
die Jahnsäl« überfüllt. Die Regierungserklärung des
Ministers über das deuffch-japanische Abkommen
wurde auch aus die Versammlungsränme übertragen
und von den Teilnehmern der Kundgebung begeistert
aufgenommen.

Jm Anschluß an die Reichssendung erfchien
Reichsminister Dr. Goebbels in der Hindenburg-
holle und hielt 35 l>M Volksgenossen in zweistündiger
Rede im Bann. Der Minister führte, nachdem er zu-
nächst das Wesen der Politik und die Ausgaben des
für sein Volkarbeitenden Staatsmanns umrissen und
sich mit den nichtigen Einwänden übelwollender und
kleinherziger Kritiker auseinandergesetzt hatte, de-n
grandiosen Umfang des nationalen Wunders
vor Augen, daß stch in den vier Jahren einer rastlosen
Wiederaufbauarbeit auf allen Gebieten vollzogen hat
und das n»r geschehen konnte. weil ein gesittetes, slei-
ßiges, idealistisches und opferbereites Volk in wahrer
Demokratie einig hinter feinem Führer stand und
entschlossen war, den von ihm gestellten Zielen mit
ganzer Kraft zu dienen.

Mmister Dr. Goebbels sprach dann von den
innigen Beziehungen zwischen Volk und Re-
gierung, wie sie in Deutschland bestehen und von der
Jntensität. mit der wir unfere nationalen Ziele em-
psinden und versolgen.

„Wir wissen, was wir wollen, wir wollen abcr
auch, was wir wiffen", erklärte Dr. Goebbcls
unter stürmischer Zustimmung.

Jn diefem Zusammenhang kam der Minister auf die
außenpolitischen Erfolge des Führers zu fprechen und
damit auf das kurz zuvor von ihm verkündete neue
Abkommen mit Japan, bei dem — wie er
unter großem Beifall erklärte — sich zwei Großmächte
erstmalig zusammengeschlossen haben, um die akute
Gefahr des internationalen Bolschc-
wismus von ihren Völkern abzuwehren. Deutsch-
land, das als erstes Land die bolschewistische Gefahr
erkannt und wirksam bekämpft habe, habe seine War-
nmrgsrufe schon längst ertönen lassen.

„Der Führer", stellte Dr. Goebbels unter tosen-
dem Jubel feft, „ist heute nicht'nur der Führer der
deutschen Nation, sondern der geistige Erwecker
Europas. Jhm wird einmal in hundert Jahren
das Zeugnis ausgestellt werden müssen, daß er m
einer Zeit tiefsten Berfalls die Fcchne eines neuen
Jdeals in die Hand genommen und einem erwacbcn-
don Europa vorangetragen hat. 14 Jahre lang habcn
wir gcrufcn „Deutschland erwache!" Man
hat uns damals ansgclacht und verhöhnt, aber Deutsch-
land ist erwacht. Wenn wir heute unseren Warnruf
an die zivilisierten Nationen richten, so bedeutet das
„Europa erwache!"

Dr. Goebbels schloß seine Rede mit einem von
dcr Versammlung in tiefer Ergriffenhcit aufgenomme-
nen Bekenntnis zum Führer: „Wenn das dcutsche
Volk hente ein kostbares Gut sein eigcn nennt, so lst
es der Führer selbst. Und wenn der Fübrer heute
eincn kostbaren und unzerstörbaron Schatz besitzt. so ist
es das Vertrauen des deuffchen Volkes. Heute ver-
körpert sich tn einem Mann das ganze deutsche Schick-
sal.

Deutschland wird der Bahnbrecher einer neuen
politischcn Weltanschauung sein uni» sein müffen,
weil es die klarste und entschlossenkre
Führung hat.

Deshalb treten wir demütig vor die großen Aus-
gaben und Pflichten hin. die die Nation uns auf-
erleK, in der festen Gewißheit, daß das Reich einmal
groß und mächtig sein und daß unsere Kinder die glück-
lichen Söhne und Töchter des freiesten und stolzesten
Volkes der Erde sein werden."

Die Versammlung dankt« Reichsminister Dr. Goeb-
bels am Schluß seiner Rede mit stürmischen Kund-
gebungen.

DeuMtk Proieii in Ssio.

Sie ReiKsregierung ivrwi ibr üußeriles Besremson ans

Derlin, 25. November. Der Reichsminister des
Aeußern Frhr. v. Neurath hat den deutschen Ge -
sandten in Oslo telegraphisch beaustragt, das
äutzerste Vesremden der Reichsregicrung z» dem
Veschluß des Storthing-Ausschuffes hinsichtlich der Zu-
teilung des Friedens-Nobel-Preises zum
Ausdruck zu bringen.

Wenn auch die norwegische Negierung als
solche nicht unmittelbar an diesem Beschluß betciligt
isi, so handelt es sich doch andererseits um einen Veschluß
der norwegischen Landesvertretung, die
eine bewußte und beleidigende Herausfor-
derung Deutschlands darftellt.

Der Gesandte hat den Auftrag, mitzuteilen, daß sich
die deutsche Regierung vorbehalten muß, alle Schluß-
solgerungen aus diesem Vorsall zu ziehen.

4-

Die Verleihung des Friedens-Nobelprei-
ses an Karl von Ossietzky hat in dsr ganzen Welt
lebhaftes Auffshen und starkes Befremden erweckt, da
man sich darüber vollkommen klar ist, daß hier nicht ein
Mann geehrt werden soll, der sich um den Weltfrieden
yervorragende Verdiensts erworben hat, sondern man hat
überall klar erkannt, daß das norwegische Storthing, dsm
das Recht dsr Vsrleihung des Prsisss zusteht, die deut-
lich erkennbare Absicht hatte, einen Schlag gsgen das
nationalsozialistische Deutschland zu ftihren. Karl von
Offiehky war der Nachfolger des Iuden Siegfried Ia-
cobsohn in der Herausgeberschaft der Verliner jüdijch-
kommunistischen Zeitschrift „DieWeltbühne". Cine Reihe
von Arttkeln über die Reichswehr, die Offietzky veröffent-
lichte, waren ssinerzeit der Anlaß, deswegen er wegen
Landesverrats zu einsr längeren Freiheitsstrafe verur-
teilt wurde. Wenn das Komitee des Friedens-Nobel-
preises sich mit diesem Landesverräter identifiziert, so ist
das seine Sache. Wir können uns damit begnügen, die
Pressesttmmen zu zitieren, die aus allen Teilsn der Welt
vorliegen. Das Vudapester Vlatt „Csts Iljsag" nennt
die Entscheidunq des Osloer Komitees „eine dumme
Provokation". Das schwedische Vlatt „Lunds Daqölad"
erklärt, man müffe sich beglückwünschen, daß es nicht der
Schweoischs Reichstag gewesen sei, der sich in ähnlichsr
Weise blamiert habe, wie das Storthing. Für Schweden
sei es erniedrigend, daß der Friedens-Nobetpreis, der der
Ausdruck des Idealismus eines großen Schweden sei, zu
einer politischen Machenschaft herabqewürdigt
und dazu benuht worden sei, ein Dolk zu verlehen, mit
dem Schweden in Freundschaft leben wolle. In Lhnlicher
Weise schreiben andere schwedischen Zeitunqen. Holländi-
sche Vlätter sprechen von einem Fehlspruch und von
einer beabsichtigten Kränkunq Deutschlands. Ganz klar
sei erkennbar, daß in dem Osloer Nobel-Ausschuß rote
Clemente die Oberhand qewonnen hätten. „Newyork
Times" spricht von einer „Verzerrunq desFriedensqedan-
kens". Der Stellvertretende Staatssekretär Moore

hat die Verleihung des Friedenspreises an Ossictzky
kommen ignoriert.

Mtsch« We gelroffe« wcrde»!

Der Preisträgsr war nebensächlich-

ppll-

Zuerkennung

O,s)°

des

hky

Amsterdam, 24. November. Die
Friedens-Nobslpreises an Karl von ^. „ro-

wird von der holländischen Preffe zum Teil rn C/„nung'
ßer Ausmachung gebracht, wobei eine eigene
nahme jedoch meist fehlt. -,..c„«inen-

Der „Telegraaf" schreibt, daß es bei der Zusa
sehung des norwegischen Parlaments, o»
mer inehr unter m'a r x i sti s ch en Cinflutz o
nicht zu verwundern sei, daß der Fr"a v»r
Nobelpreis einem Mann zuerkannt wurde, o
allem in linksradikalen Kreisen geschatzr
Ossiehky sei zwar ein Pazisist, für den Weltsricken ^
er jedoch nichts erreicht. Man müffe sich fraqeN',,
richttg gehandclt habe, als er Deutschland das oe-cv hi4
Wiederaufrüstung absprach, zu einer Zeit, als es v
an die Zähne bewaffneten Nachbarstaaten umring ^
Das Vlatt erinnert dann an den Austritt
norwegischer Minister aus dem Nobel-Komnee
stellt fest, daß es den Verfechtern der These Ossley
dialich darauf angekommen sei, die deutsche ^
gierung herauszufordern, während ryue ^
Person des Preisträgers selbst, von dem j.
keine einziqe Schrist in der Vibliothek des Rooel-d
tuts befinde, n> ....

dsr Beschluß
mung finden.

nebensächlich war. Cinerseits
in Holland

ebenso viel^^"zu-

des Nobel-Komitees
Andererseits würden

der es verurteilen, daß der Preis einem Ma"» ^-n
erkannt worden sei, der praktisch nichts f»e . stt,
Frieden getan habe und dsr einen Weg gsganw
aus dem man das Frisdensideal nicht erretchsn w

Me Sri-lzie-er.

Die „Humanitv" plaudert aus.

Paris, 25. November. Dis kommunistischs
nits" und einigs andere Linksblätter vsröffsntlichsn
Dienstag folgende Mitteilung, die für stch selbst
„Mit größter Freude hören wir, daß

Feldzug für die Vsrleihung des Friedensnobelpl- ^

an Ossiehky Erfolg gehabt hat. Wir legen
darauf, allen denen zu danken, die auf unsd ^
Aufruf geantwortet haben. Wir erwähnen '-n^^
ster Linie folgende Namen: Cduard Herriot, -
Blum, Maurice Thorez, Raoul Aubaud,
cent Auriol, Fernand Vrunot, Marcel C v a> ^ ^
Pisrre Cot, Georges Monet und Marius
tet (der Kolonialminister), der Schriftsteller „

Rolland, Leon Iouhaux und viele andsrs wr

Ser ReiKsnöhrsland an -le Front!

Goslar, 25. November. Der 4. Reichsbauern-
tag wnrde am Mittwoch abend, nachdem an den vor-
hergehenden Tagen Fachberatungen stattgefunden hatten,
in der festlich geschmücktsn Stadthalle der Rsichsbauern-
stadt Goslar vom Reichsbauernsührer R. W. Darrs
eröfsnet.

Der Reichsbauernführer dankte in seiner Rede dem
Dauerntum für die treue Arbeit. Cr wies dann darauf-
hin, daß der Reichsnährstand heute in die Crzeu-
aungsschlacht nicht mit jungen Nekruten in den
Kampf gehe, sondern daß die Vauern als alte Soldaten
in die dritte Crzeugungsschlacht träten, getragen von
den Crfahrungen zweier großer Schlachten und entschlos-
sen, sie zu gewinnen, weil sie wüßten, daß sie ste gewin-
nen müßten, um dem Führer den Äegdcr Fretheit zu
ermögltchen, den er mit dem deutschen Volk gehen will.

„Die Durchführung des zweiten Vierjah-
resplans hat", so f'uhr Darrö fort, „der Führer
Hermann Göring übertragen. (Starker Veifall.)
Ich darf dazu etwas sagen. Im Iahr 1918 hat ein ruhm-
bedecktes Kampfgeschwadsr, das aber nach Lage
der Dinge aus nur wenigen Männern bcstand, das Gltick
erlebt, einen Hermann Göring zum Kommandeur zu be-
kommen.

sind wir wiffen von jenen Männern, was das sür
sie bedeutet hat. sind so erkläre ich heute als Reichs-
bauernführer, daß ich und mit mir der ganze Reichsnähr-
stand — das weiß ich — glücklich sind, im neuen Vier-
jahresplan des Führers einen Hermann Göring zum
Kommandeur zu haben. (Vravorufe und Händeklatschen.)

IlN^

Narr« auj dem RrWbamrnlag.

Im zweiten Vierjahrcsplan des Führers gibt es silv
nur einen Vefehl: DerNeichsnährstand a»
Front." (Langanhaltender Veifall.) . h,

Darrs schloß: „Ich darf aber darauf hinweisen.
wenn wir hente so glücklich in dieser Stunde zusa '
kommen können, um dtes auszusprechen, wenn w" - ^
voll Stolz von dem Abkvmmen mit einem starken ^

Adoi!

Er ^t

mächttgen Volk im Fernen Ostsn hören, wir
lehten Cndes nur unserem Führer verdanken:

Hitler. Was wir find, sind wir durch 'hn- - „Mr
uns den Gedanken der V o l k s g e m ei n s ch a ft
und eingehämmert, er hat uns den Gedanken der
gemeinschaft vorgclegt. Er hat aber auch die
gemeinschast erreicht, und er hat uns auf dieser "
gemeirffchast wieder zu einem freienVolk i" -
Welt gemacht."

Mit einem Siegheil auf den Führer eröffnete

dann die Gesamttagung des Neichsbauerntags. D« ..

sang der Nationalhym'nen leitete zu eincm Heo
großkonzert zum Vcsten der Winterhilfe über. ^

Ksnrise' bsvor'rugsn


lffsuptniscjsi'lLgs:

<7.

ilnerhörter Uebergrisf der Madrider Gangster.

Salamanca, 25. November. Einer Meldung der in
Madrid erscheinenden Zeitung „Sindicalista" zusolge,
wie der rote Madrider Sender wiedergibt, haben sich die
dortigen bolschewistischen Machthaber eine unerhörte
Verlehung der Cxterritorialitätsrechte der Deut-
schen Votschast geleistet.

Das Vlatt schreibt von einer „genauen Durch-
suchung" der Deutschen Votschast, wobei angeblich „wert-
volles Material" beschlagnahmt worden sei. Es liegt auf
der Hand, daß mit dieser Darstellung eine nur als Ein -
bruch zu wertende Tat als sogenannte Amtshandlung
der Rotgardisten bemäntelt werden soll.

Die spanischen Bolschewisten „beschlagnahmen"
deuffche Amtsgebäude.

Madrid. 25. November. Die roten Machthaber
haben mit der Vegründung, daß „die spanische Re -
publik ihre diplomatischen Veziehungen zu
Deutschland abgebrochen habe", die Gebäude der
deutschen Schule und des deutschen Konsulats in Car-
tagena widerrechtlich mitVeschlag belegt.
Das Schulgebäude wird als Quartier sür rote Milizen,
das Konsulat als Sitz einer roten Kommission benutzt
werden.

Italienische Votschaft in Madrid geplündert.

Rom. 25. November. Das frühere italienische
Votschaftsgebäude in Madrid, das bereits sett
einigen Monaten wegen Verlegung des Votschastssihes
nach Alicante geschlossen worden war, ist, wis von
unterrichteter ttalienischer Sette verlautet, nach der An-
erkennung der Regierung des Generals Franco von den
roten Terrorbanden geplündert worden.

In zuständtgen römischen Kreisen wird daraus hin-
gewiesen, daß der exterritoriale Charakter
dsr diplomatischen und konsularen Gebäude selbst von
den Abefftniern gegenüber dem italienischen Konsulat in
Dessie, Gondar und tzarrar geachtet worden ist und daß
die Plundsrung der italienischen Votschaft in Madrid
nur ein neu e r Beweis für die in der spanischen
Hauptstadt herrschende Anarchie sei.

Iii-remorte.

Aus der Kulturrede auf dem Parteitag ^35-
Kein Volk lebt lünger als die Dokumente
Kultur!

Alle großen Kulturschöpfungen der Men!^^
stnd als schöpferische Leistungen aus deni ^
schaftsgesühl heraus entstanden und sind desha ^
ihrem Entstehen und in ihrem Bild der Ausvr»
Gemeinschaftsseele und -ideale.

E-r»agen ßort-ys in Roai.

Parade der römischen Garnison vor dem ungmnw
Rcichsverweser. — Cmpfang aus dem Cap'w'-
Nom, 25. November. Zu Chren des unaa-'sin!
Reichsverwesers von Horthy und seines Gefo'gs '
am Mittwoch vormittag auf der Via de Impero u>

Via dei Trionst eine große Parade der auf 25 Vvu
verstärkten Garnisön vonRom statt. d"

^Der Vorbctmarsch der einzelnen Regimenter » ^

Besichttgung durch den Reichsverweser und den
und Kaiser von Acthiopien Viktor Cmanue^,^.
mittelte cinen dsutlichsn Cindruck der faschiMH"
macht. Graf Seyoum und Graf GetadsH be>
ten als erste abessinische Würdenträger der Patao ^
Vei der Rückfahrt des Reichsverwesers »nd 'em ^
niglichen Gastgebers in den Quirinal kam es ham -glnä
Masten Huldigungen der B-völkerung-
Mussolini wurden bei sciner Rückkchr m o
lazzo Venezia lebhafte Kundgebungen zuteil. groß>"

2lm Nachmittaq fand auf de'm Lapitol em -
Cmpfanq statt, 'zu dem über 2000 Gäste zn 2)
ren. Reichsverweser von Horthy ersch'en
gmeitung der königlichen Familie.

Alle Heidelberger Volksgenossen

beteiligen sich an dem öffentlichen Liedersingen
UnLSL!' d'°"°'nber. 18-30 Nhr. °uf dem

?>us aller Welt

. TT Cin Mörder hingerichtet. Am W'tttvoch^
w Bieleseld der am 10. Auqust 1890 qeborene
Hartenstein hingeri'chtet, dör vom
gericht in Vielefeld wcgen Mordes zum o d .
worden war. — Hartenstein hatts am l4. 2t -
in Mmden die ZS Iahre alte Chcfrau Lutt- ^
mordet. Cr wollte sich an ihr rächen dafu . ^
einem gegen ihn geführten Strafprozetz "
ihrer Zeugenpflicht zu seinen Ungunstcn wahry
ausgesagt hatte.

- Das Luftschisf „Hmdenburg". das nach.
lung der Deutschen Seewarte am Mittwock voru
RhQne-Mundung passisrt hat, stand um 19 UY
ostlich von Barcelona Das Lu ftschttl
Zeppelin" befand sich auf dcr Rett- vou
Ianeiro nach Pernambuco um 19
Nähe der brastliantschen Küstenstadt Laraveua-
 
Annotationen