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„Heidewerger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"
Freitag, 27. November 1936
^rr.
Reglemngskrlse in FrankreEK?
Echmru KonslM zwiichen Arbeitgebtrn, Rrsiemng unb «rwettjchaften.
Droht Gencralslreih?
Marxistenausschreitungen in Paris.
Paris, 27. Novembcr. tCig. Funkmeldung.) Zwischen
dem französischen Arbeitgeberverband und der
Volkssrontregierung wie auch den Gewerk-
schasten ist ein schwerer Konslikt entstanden,
deffen Folgen heute noch nicht übersehen werden können,
der jedoch bereits zu Ausschreitungenin Paris
geführt hat. Arbeitgeber und Arbeitnehmer hatten fich vor
kurzem in der Frage des Arbeitsvertrags aus
eine Formel geeinigt, die dem von d«r Regierung emp-
sohlenen Arbeitsrahmenvertrag Rechnung tragen würde.
Ietzt haben sich die Arbeitgeber jedoch aus den Stand-
punkt gestellt, daß die dauerndcn Streiks und
Fabrikbesehungen gegen die Grundsätze dieses
Rahmenabkommens verstoßen.
Cine Abordnung des sranzösischen Arbeitgeberver-
bandes hat am Donnerstag nachmittag Ministerpräsident
Vlum ausgssucht. Sie hat dem Ministerpräsidenten
mitgeteilt, daß die Voraussetzungen für die Durch-
führung des Rahmenvertrags durch das Verhalten der
Arbeitnehmerschast hinsällig geworden seien. Leon
Dlum hat die Crklärung zur Kenntnis genommen.
Gleichzeitig hat er aber ziemlich ablehnend erklärt:
„Meine Herrsn, ich habe nichts wetter dazu zu sagen:
ich wsrde versuchen, die Folgen ihres Verhaltens nach
Möglichkeit abzuschwächenl"
Kurz daraus hat Ministerpräsident Vlum bekannt-
gegeben, er werde dem nationalen Wirtschastsrat und
«mch dem Parlament Vorschläge unterbreiten, die
aus die obligatorische Einrichtung des
Schiedsgerichtsversahrens bei Streiks hin-
auslauseu.
Die Erklärung des Ministerpräsidentcn hat in den
Kreisen der Arbeitgeberschaft große Erregung aus-
gelöst. Es ist möglich, daß die Stellungnahme des Mini-
sterpräsidenten zu den Forderungen der Arbeitgeber, die
selbst tnnerhalb der Volkssront, nämlich bei den Radikal-
sozialisten, Zustimmung finden, einen Konflikt her-
aufbeschwört, der den Vestand derVolkssront-
regierung gefährden könnte. Wie bekannt wird,
tritt am Freitag nachmittag ein Kabinettsrat zur Prü -
sung der kritischen Lage der Regierung zu-
sammen.
-tz
Im Lauf des Donnerstagabend hat der General-
sekretär des marxistischsn Gewerkschaftsverbandes CGT.,
Iouhaux, bcreits mit der Regierung Fühlung ge-
nommen. Im Anschluß daran hat er erklärt, daß die
Arbeiterschaft zu äußerstem Widerstand
entschlossen sei.
Schon jetzt hat der Konflikt zwischen den Arbeit-
gebern und der marxistischen Gewerkschaft zu Aus-
schreitungen geführt. 200 Marxisten haben am
Donnerstag abend das Verwaltungsgebäude
des Arbeitgeberverbandes in Paris überfallen. Sie
risien das Gitter vor dem Gebäude nieder, drangen in
das Haus ein, zerstörten die Einrichtung,
schlugen aus vier im Haus arbeitende Clektrotechniker
los und brachten ihnen zum Teil schwere Verlehun-
gen bei. Ciner der Arbeiter wurde so schwer verletzt,
daß er in bedcnklichem Zustand ins Krankenhaus über-
gesührt werden mußte.
*
In einigen Pariser Kreisen fürchtet man, daß dieser
Konflikt zur Proklamierung des Gsneral-
streiks in ganz Frankreich sühren könnte.
EtchnhMmvs» tm Knml.
„Msvrliche" tider ötaliiis Me.
Damenhandtaschen, Aktentaschen und Operngläser
sind verdächtig.
Moskau, 26. November. Anläßlich des Näte-
kongressss ist der Zugang zum Kreml unter un-
gewöhnlich starke Bewachung genommen.
WLHrend es bei früheren Gelegenheiten beispiels-
weise den Vertretern der Auslandspresie erlaubt war,
im Automobil durch das Kreml-Tor bis zum Kongreß-
gebäude zu fahren, wird nunmehr jedermann nur noch
zu Fuß durch ein enges Mauerpförtchen in den Kreml
eingelasien. Dann pafliert man einige Dutzend stark be-
wassnete GPLl.-Posten, die durch GPU.-Agsnten in Zi-
vil unterstützt werden. Iedesmal müsien Cinlaßkarten,
Paß und sonstige Ausweise vorgewiesen werden. Auf
dem Weg durch den Kreml darf niemand auch nur einen
Augenblick stehen bleiben. Veim Lintritt in das Kon-
gretzgebäude müflen Mappen und derglsichen, ja so-
gar Damenhandtaschen abgegeben werden.
Preflevsrtreter werden jedesmal zum Vorzeigen ihrer
Schreibmaschinen und Aktentaschen aufgesor-
dert. Sogar die Benuhung von Operngläsern ist
streng verboten. GPU.-Agenten in Zivil folgen den Be-
suchern bis in den Kongreß-Saal.
Vsi der Cröffnung des Kongreffes am Mittwoch
war auch eine Abordnung spanischer Marxisten
zugegen, die in der vordsrsten Reihe saß und sich am
Beisall für Spanien und die Sowjetregierung lebhast
beteiligts und dis Internationale mits erhobener Faust
mitsang.
In der Vormittagssihung am Donnerstaa wurde
mit der „Aussprache" über die Rede Stalrns be-
aonnen, die nach dem gewohnten Schema verläust. Die
Redner haben sich lediglich auf die üblichen Crgeben-
hsitsbeteuerungen zu beschränken, sowie auf
eine den bekanntsn Thesen bolschewistischer Propaganda
genau entsprechende Schilderung der sogenannten Crrun-
genschaften des Volschewismus, Stachanow-Bewegung,
Kollektivicrung usw.
Die Rede des Vorsihenden des Volkskommisiaren-
rats der Ukraine, Ljubtschenko, die die „Aussprache"
einleitete, brachte zahlreiche Ausfälle gegen die
faschistischen Staaten, insbesondere Polen und
Deutschland. Ljubtschenko gtng serner in sehr be-
zeichnenden Wendungen auf den „Kampf gegen den inne-
rsn Feind" ein, indem er unter Bezugnahme auf die letz-
ten Schauprozefle und ihre Folgen nachdrücklich betonte,
daß die „Dsmokratisierung" des Sowjetstaats keineswegs
eine Abschwächung des Kampfs gegen „Trohkisten, Faschi-
sten, Menschewiken und sonstige Schädlinge" bedeute,
sondern im Gegenteil eine Verschärfung dieses
Kampses, denn alle diese Clemsnte müßten physisch
vernichtet werden.
Nach dieser deutlichen Illustration zu dem Schlag-
wort „Sowjetdemokratie" schloß Ljubtschenko mit offe-
nen Drohungen an die Adresse Deutsch-
lands, dem er in sattsam bekannter Weise aggresiive
Absichten auf das Sowjetgsbiet unterschob.
E»glmdr Wmsch cksM.
Die spanische Rationalregierung stimmt der Sicher-
heitszone im tzafen von Varcelona zu.
London, 26. November. Wie verlautet, hat die spa-
nische Nationalregierung in Vurgos dem bri-
tischen Ersuchen entsprochen und im Hafen von
Varcelona die gewünschte Sicherheitszone zur Verfügung
gestellt.
Nalie» «»d Gens.
Austritt aus dem Völkerbund angedroht.
Paris, 26. November. Der Genfer Berichterstatter
des „Intransigeant" meldet, die italienische Re-
gierung habe in Paris und London wiffen laflen,
dah Italien aus dem Völkerbund aus-
treten würde, wenn eine Abordnung der bol-
schewistischen Gewalthaber aus Valencia am
7. Dezember in Genf zur Sihung des Völkcrbundsaus-
schusses zur.Reform der Völkerbundssatzungen zugelaflen
werden würde.
Zch» I«v»«tt ttschossen.
Iapanisch-sowjetruffischer Grenzzwtschenfall.
Tokio, 26. November. (Ostastendienst des DNV.)
Die Agentur Domai meldet, daß bei einem Zusam-
menstoß bei Suisenho an der Ostgrenze von Mandschw
kuo japanische Truppen zehn Tote und sie-
ben Schwerverlehte zu beklagen hätten. Acht Iapa-
ner würden noch vermitzt. Dieser Grenzzwischenfall
sei der größte und schwerste der lehten Zeit. Noch kein
Grenzzwischenfall habe so viele Opser gefordert. Die
Hfingking-Regierung und die Kwantung-Armee seien
über diese neue provokatorische Sowjetaktion empört.
Gleichzeitig wird gemeldet, daß Moskau unter
Verdrehung derTatsachenbei dem japanischen
Geschäftsträger wegen der Grenzverlehung und der Ve-
schießung sowjetrusiischsr Grenzwachen protestiert
und eine Vestrafung der Schuldigen gefordert yabe.
— Reichsbankpräsident Dr. Schacht ist am Mittwoch
um 11 !lhr (Ortszeit) vom Flugplatz in Teheran nach
Bagdad gestartet.
— Bei einem Ueberfall Eingeborener auf britische
Truppcn wurden an der indischen Nordwestgrenze
zwei britische Ossiziere und 15 indische Solda-
ten getötet.
ZAeiles K»i«»icr»i»sill-Ko»zttt.
Das Peter-Quartett.
Heidelberg, 27. November 1936.
Zum zwsitsnmal besuchte das Peter-Quartett
Heidelberg, diesmal insofern untcr einem etwas ungün-
stigersn Stern, weil wegen dsr Häufung von Veranstal-
tungen das gestrige Konzert nicht gut besucht war.
Man erlebte wieder ein sehr fein ausgeschliffenes
und auf hohem Niveau stehendes Musizieren. lleber-
raschend in der Llastizität der Dynamik und der Aus-
gealichenheit des Klanges wurde das Streichquartett von
Llaude Debussy gesprelt. Man dürfte wohl gerade
dieses Werk mit seinen großen technischen und gersttgen
Ansprüchen selten in solch plastischer Wiedergabe hören.
Denn diese Musik ist von einer fast übernervösen Sensi-
bilität, von einer Intensität des Klanges, die von den
Spielern höchste Kultur verlangt. Das Quartett gehört
zu den Wsrkcn, mit denen Debusiy seinen nsusn Ideen,
seinen Vorstellungen von neuarttgen Klangkombinationen
und aufgelöstsn Harmonik Ausdruck verlieh (1893). Cr
ist darin tlasiisch in neuem Sinn; aus der Tradition her-
aus macht er sich vom Hergekommsnen srei, auf seine Art
nur, denn er stellt daneben neue Formen, neue Vindun-
gen die an sich wieder durch die Feinheit und Durchsich-
ttgksit ihrer Faktur sesielnd und gewinnend wirken.
Cs erschemt ohne weiteres verständlich, daß nach
dissem Dsbusiy ein Mozart-Quartett den Spie-
lern nicht geringe Schwiertqkeiten der Umstellung bieten
wird. Freilich, auch der Mozart ist klar und durchsich-
tig, und dieses D-Dur-Quartett im Vesondsren reich an
allerlei Problemcn, mit denen nicht vrel Kammermusik-
werks des Meisters belastet sind. Aber seins Cigenheiten
liegen doch auf grundsählrch anderem Gebiet. Dort, bei
Debusiy übsrspihte Ausdruckskunst, Spiegel der flüchtig-
sten Cmpfindungen und zartesten Crregungen, hier Abge-
klärtheit. seelischcs Gleichgewrcht und Ausgeglichenheit
von Form und Inhalt. !lnd so konnte es bei der Neben-
einanderstellung dieser beiden Werks nicht verwundern,
daß manches an d-m Mozart überaus expresiiv, gefühls-
geladen interpretiert wurde, auffallend bcsonders beim
langsamen Sah.
Veseeligend wiedsr war das Schumann-Ouar-
tett, das letzte in der Reihs von op. 41. Diese drei
Ouartette gehören zu den grotzen Würfen des Meisters;
wie immer, wenn ihn Gedanken bestürmten, konnts er in
rascher Folge Werkreihen hervorbringen. So sollen auch
diese drei Quartette in sünf bis sechs Wochen entstanden
sein. (Die Tatsache, daß sie nur mit vielen Aenderungsn
dann der Oeffsntlrchkeit übergeben wurden, will im Hin-
blick auf diese Schnslligkeit der Arbeit in einer Zeit, in
der noch andere Werke entstanden — nichts besagen.)
Unter ihnen ist wieder das A-Dur-Quartett, das strah-
lende, losgelöste, ein Wsrk von besonderer Art. Fast
möchte man sagen, daß es frei von Crdenschwsre, gleich-
sam erlöst ist. Dis Form ist knapp, prägnant, die Ve-
lebtheit der Cinzslstimme gemahnt an reifen Äsethoven.
Llnd über Allem liegt der Reiz dieses bejahenden Aus-
drucks, dieses beschwingte Leben. Das Peter-Quartett
meisterte dieses Wsrk mit prächtiger Plastik und starkem
dynamischcm Ausdruck.
Die Cinzelspieler des Cnsembles verschmolzen zum
Gesamt-Instrument. Aber sie stehen unter dem Werk.
Das verleiht ihrem Spiel und ihrer Interpretations-
weiss Wert. Frrh Peter führt als Primgeiger ohne
Persönlichkeits-Allüren; Nobert Haaß weiß sich als
zweiter Geiger zu behaupten, Gustav Peter (Vratsche)
verfügt übsr einen prächtigen Ton und ein klangschönes
Instrüment und Karl Debert in frischem Anfasien über
klare Linienführung.
So wurde dieser Abend zu einem starken Cindruck.
Die Zuhörerschaft spendete reichen Veifall. vr. M. I..
kunst und VWnkchask.
sDas Haus der Deutschen Kunst in Münchens wird
im Iuni 1937 erösfnet. Alle deutschen Künstler, die übsr-
zeugt sind, daß man an ihre Wcrke einen hohen Maß-
st a b legen darf, werdsn aufgefordert, ihre besten, ander-
orts möglichst noch nicht gezeigten Werke für die Ausstel-
lung anzumelden. Cinzelheiten: Haus der Deutschen
Kunst, München, Maxrmilianstraße 22, 3. Ctage.
sEin Shakespeare-Datum-I Cs sind jeht hundert
Iahre her, daß man im Konsistorial-Hof in Worcester
zum ersten Mal die Heiratsurkunde William Shake-
speares vom 28. November 1582 durch Zufall aufge-
funden hat. Als er Anne Hathaway, die Tochter des be-
güterten Richard Hathaway in dem Stratford bcnachbar-
ten Shottery heiratete, war der Dichter, wie diese
Arkunde angrbt, achtzehn Iahre alt. Bekanntlich war
seine Frau acht Iahre älter als er.
Das Artel! -er Welt.
I»s Thema d« Tages.
Msjtsümme» zmn dtutjch-javimiWn Abkommen.
arttkel hervor, daß die llnterzeichnung des
ein historisches Ereignis ser. „Alle
Länder sollten das gleiche tun. In kernem zwny'r ^
Vlatt sollte man künstig mehr die Treibereren der » ^
munistischen Internationale dulden, denn es ist >o ^
kein Friede zwischcn den Völkern mögttch.
Kommunistischs Internationale ihre verwerfttche -r
fortsetzen kann."
„Eine hochpolitische Handlung."
Kopenhagen, 26. November. Die Nachricht über ^ ^
llnterzeichnung des deutsch-japanischen Abk o m m
gegen die Kommunistische Internationale drüale
Kopenhagener Morgenblättern am Donnerstag
Lleberraschung in Paris.
Paris, 26. November. Das deutsch-japanische
Abkommsn steht im Vordergrund der Vetrachtungen,
die die Presse der außenpolitischen Lage widmet. Die
Presie erwartet, daß Außenminister Delbos am Frei-
tag kommender Woche zum deutsch-japanischen Abkommen
sich in der Kammer äußern werde.
Das „Oeuvrs" glaubt nicht, daß das Mkommen
sür Frankreich eine neue Gefahr schasfe. Der „Pe-
tit Paristen" schreibt, daß dsr Gedanke des Kampfes
aegen den Kommunismus an sich verstündlich sei.
Die Form, in der das deutsch-japanische Abkommen
ihn wiedergebe, sei jedoch unzulässig. (!) Der „Cx-
celsior" hebt die Aeberraschung der anltlichen Pa-
riser Stellen hervor.
Die Meinung in London.
London, 26. November. Die Leitauffähs der Lon-
doner Vlätter zum deutsch-japanischen Abkommen
lehnen fast durchweg teils in schärferer, teils in milderer
Form das deutsch-japanische Abkommen ab.
Die „Times" hält die Vildung eines deutsch-japa-
nischen antikommuntjtischen Vlocks sür bedauerlich
und überflüssig (!) und erklärt, daß Lngland sich
sicherlich nicht an dem Abkommen zwischen Dcutschland
und Iapan beteiligen werde. Im übrigen wird in
dem Leitaufsah der „Times" betont, daß man sich vor-
her bas Abkommen „schlimmer" vorgestellt habe. Das
Vlatt bescheinigt den Sowjets, daß man sie jcht
mit ihren eigenen Waffen geschlagen
habe.
Sowjetrußland hat es sich selbst zu verdanken, wenn
es seinen beiden starken Feinden eine so angenehme
Interprstation aeliefert hat. Sowjetrußland hat
sich immer Mühe gegeven, in selbstherrlicher Form jede
Verantwortung fürdie Tätigkeit der Komintern
(Kommunistischs Internationale) abzulehnen. Ieht
aber ist sis mit ihren eigenen Waffen geschlagen worden.
Die Komintern bestehe zum Zweck der Revolutio-
nisrung dsrWelt. Ihre Mitalieder und ihrs
Mittel sind vorwiegend sowjetrussischer Her-
kunft. Ihre Zentrale lieat in Sowjetrußland, und das
Haupt der Sowjetunion ist gleichzeitig ein führendes
Mitglied ihres Cxekutivausschusies. Die lahmen Ent-
schuldigungen, die dte Regierung Stalins so
ost vorgebracht hat, wenn ihr unterirdrsche Wühlarbeit
auf dem Gebiet befreundeter Staaten vorgeworfen wurds,
sind gewohnheitsmäßige Spihfindigkeiten gewesen, und
Sowjstrußlands Ansehen ist im Ausland durch die
Ausslüchte, zu denen seine Herrscher immer wieder mit
ihren Versuchen griffen, eine freundschaftliche Haltung
mit feindseligen Pakten in Cinklang zu bringen,
schwer geschädigt worden."
Die „Times" gibt schließlich noch dem Wunsch Aus-
druck, daß Sowjetrutzland endlich seine Wühlarbeit
einstellen möge.
Dis „Morningpost" meint, daß der Vertrag zwei-
fellos die erste diplomatische Frucht des Nürn-
berger Parteitages sei, obwohl Deutschland
nicht den geringsten Grund habe, die kommunisttsche
Drohung zu sürchten. Die gemeinsame deutsch-japanische
Front gegen den Kommunismus berühre keins der eng-
lischen Interesien. Soweit es sich nur darum handle, die
kommunisttsche Durchdringung in Curopa und Asien aus-
zuhaltsn, könne man das sogar mit wohlwollender Dul-
dung hinnehmen.
„Alle zivilisierten Länder sollten das gleiche tun!"
Vrüffel, 26. November. Das deutsch-japanischs Ab-
kommen wird in Velgien als Creignis von großer inter-
nationaler Tragweite angesebsn.
So hebt der flamische „Standaard" in seinem Leit-
den
Stempel'auf. Sie ' wird in allergrößter Aufmachunö
wiedergegeben. Schon in den Ueberschriften, so z. „q
der „National Tidende", wird auf die Vedeutunv
des „deutsch-japanischen Bündnisies gegen den K0>
nismus" hingewiesen. ,,
In einem Kommentar der „National Twenve ,
das Abkommen als eine hochpolitisch^ p'csntt't
von außerordsntlicher Tragweite bezeichnet- U
is darauf, daß in den englischen Kolo .
owjetrußland genähr^
lung
Hinweis
besonders in Ästen, die von
kommunistische Gefahr lauere, heißt es, day
Vcrtrag srüher oder später Großbritannren .
eine Wahl werde stellen können, zumindest was da»
tische Imperium angehe.
In der italienischen Presse findet^das
kommen rückhaltloss Anerkennung. Das halbam >
„Giornale d'Italia" schreibt u. a.: „Die großcn
reiche haben von der kommunistischen Wühlarbeit a ,
zu verlieren. Italien ist selbswerständlich mit der ^
wicklung der antikommunistischen Politik verbunden,
es einmal unter die sowjetrusiischen Kriegserklaru
qegen die saschistischsn Staaten fällt und sich dcr
sehenden Gefahren des Kommunismus für die Ku
Curopas und der Welt bewußt ist."
Auch aus Ungarn liegen Preflestimmen vott
denen hervorgeht, daß das deutsch-japanische Abkom ^
als grotzespolitisches Ereignis angettv
Das Vlatt „Slowo" (Sofia) nennt das AbkomM^
erklärt, daß die
Garantie sei
de!
für
pie
eins befreisnde Tat und
japanischs Vereinbarung eine
Crhaltunq desWeltfriedens. -^»ibtz
Die finnische Zeitung „Helsingin Sanomat Ichr
wirklicher Weltbeve
von
das Abkommen sei
tung. , ^ daß
„Nya Dagligt Allehanda" (Stockholm) glaubt, ^
das Äebereinkommen die Stellung Deutschla
in Curopa und diejenige Iapans in Ostasien stv
Cs sei daher vor allem Cngland, das die Foi»
runq daraus zu ziehen haben werde. §.,
Der „Krakauer Illustrierts Kurier", schreibt ^
die deutsche Politik habe durch die Schasfunq bcr
kommunistischen Front einen bedeutsamen Crfolg o«
getragen.
ollen 5ie auck belm
öckulWtzen spliM.
üonn^
MöemMop
tzMSII Lll'FilllSs pilo güllllöMllllstS ! '
Marktordnung nn- BerbrauKertchaft.
Ste erite üauvtiasung deS ReWbauernrM
Goslar, 26. November. Am Donnerstag früh wurde
in der Stadthalle von Goslar die erste Haupt-
tagung des Rsichsbauernrates, die mit der
Crstattung größersr Rechsnschaftsberichts über
dis Arbeit des Rsichsnährstandes und mit grundsählichen
Vorträgen ausgesüllt ist, eröffnet.
Der Sprecher des Reichsbauernrates, Minister-
präsident a. D. Granzow, konnte dabei neben dcn
Vertretern der Wehrmacht, des Staates und der Partei
zahlreiche ausländische Bauernabordnungen
begrüßen, und zwar aus Argsntinien, Velgien, Däne-
maxk, Danzig, Cngland, Cstländ, Island, Italien, Ia-
pan, Iugoslawien, Lettland, Norwegen, Qesterreich, Po-
lsn, Südasrika, Schweden, aus der Schweiz, aus dsr
Tschschoslowakei und aus Angarn. Besonderen Deifall
erhislten die Vertretsr Iapans und Oestsrrcichs.
Dann nahm der Rsichshauptabteilunqsleitsr III-
Dr. Korte, das Wort zum Arbeitsbericht über „ tt n-
sere Arbeit am Markt".
!lm die Marktordnung zu sichern, so führte Dr.
Korte aus, sind insgesamt fünf Crzeuger und
650 000 Verteilsr durch den Reichsnährstand or-
ganisatorisch zusammengesaßt worden. Die Markt-
ordnung wolle nun im Rahmen der Arbeiten zur Crnäh-
rungssicherunq die Voraussehungsn für sine steigende
und fichsrs Crzeugung schafsen. Noch immer seien die
Preise, die der Vauer sür seins Vsrbrauchsgüter zahlen
müsie, 23 Prozsnt höher als disjenigen des Iahres 1923
während die bäuerlichen Cinnahmen disjenigen von 1913
nur um ein Prozent übersteigen. Doch neben den Auf-
gaben des Crzeugerschutzes verfolgt die Markt-
ordnung auch das Ziel des Verbraucherschuhes,
sie wolle nismals den Markt einssitig beherrschen. Cs
ginge um eins bewegliche Anpasiunq an die Notwendig-
keiten des Lebens. Als drittss Ziel bezeichnets Dr.
Korte dieOrdnung derWarenbewegung. Die
Preise mützten warenmätzig untsrmauert werden. Dr.
Korte schloß dann mit einem lleberblick übcr die einzelnen
Marktordnungsmaßnahmen im Wirtschastsjahr 1936.
Hauptabteilungsleitcr Haidn sprach übsr „Un-
sere Arbsit äm Menschen." Nach einsm lleber-
blick über die propaqandistischsn Aufgaben behandelte
Haidn die Frage der Tarisordnung, wobei er her-
vorhob, datz die alten ungerechten Llnterschiede in den
Tarifverträgen beseitigt werden müßten. Er wandte sich
dabei gegen den Vargsldlohn und wiss nach, daß das
Cinkomnien dss ledigen Landarbeiters sich um 40 bis 50
Prozent gssteigert habs und das dss vsrheirateten um 15
bis 25 Prozent. In längercn Ausführungen behandelte
der Redner dann die Fragen des A r b e i t s e in s a y e s.
Icr Silhrn a« sei» L»»dvoli.
„Im Frieden den Pslug, in Not das Schwc-^ ^
Goslar, 26. November. Anläßlich des ^ ^
Reichsbauerntages in Goslar, zu bcw^da^.^,
samte Führerkorps des Reichsnährstande-
mengetreten ist, richtete der Reichsbauernsührer - ^ze-
ter Darrs an den Führer und Reichskanzlcr
grüßungstelegramm, worin es heißt, daß das
zu jedem Cinsah bereit sei, um dem neuen Vntl
plan zum vollen Crfolg zu verhelfen. rnfü^
Der Führer hat daraushin dem Reichsbaucc
rer mit folgendem Telegramm geantwortet:
Für das Vekenntnis der Treue und iS ^icr""
schast, das Sie mir im Namen der zuw ^Mrcc
Reichsbauerntag versammelten deutschen Vaucc^ ^ ^
ausgefprochen haben, sage ich Ihnen aufrichttgcu ^ ^ -
Mein Gruß gilt dem ganzen deutschc»
volk, das Wiffen und Können auss Sußerstc a ^ ^ h.
im Kamps um das hochgesteckte Ziel deutsch ^ ^pcrtc«
rungsfreiheit. Kraftvoll sührt seit Iahrh ^uS-
die Faust des deutschen Vauern im Frieden vc>'
in Not und Gefahr das Schwert zum Schutz ^„tcr
Vlutes, sür die Freiheit deutschen Vodens.
Ihrer Führung, Pg. Darre, das deutsche Lan ^ - - -
auch die schwerste Aufgabe lösen wird,
feste Zuversicht.
Ihr
ist
in»
Vrunne« ^abcf
tzauptabteilungslsiter II Dr.
sprach über „llnssreArbeit a
behandelte er die dsm Bauern aus ber ^ bctc ^.
schlacht entstehenden Aufgabe sshr eingeheno u Dcut'^
daß der Crtrag aller Ackerfrüchte > ^ppe'
land in den lehten fünfzig Iahren sich fast «c^ g^n
habe. Dr. Vrunnenbaum behandelte noch oic ^oii
Milchkontrolle und der Düngunq. Cine .^^lung- „nv
der Düngung. Cme PP.ilungst>'> p
teren Referaten, u. a. von Stabshauptah >
Standartensührer Moh über „Führsrerzi>-h ^au«
SS.-Standartensührer Dr. Kinkelin /^guniP
glaubs als Ahnenerbe", beschloß die erste
Ein Landesverräter hinaerichicb ^g.) D'
Berlin, 27. November. (Cigsne Funkw
Iustizpressestelle Vcrlin teilt mit: , ^r vcc
Der vom Volksgerichtshof am 7. Fcbr Mrlmt
gsn Landesverrats züm Tod und dauerndem Li-a'
bürgerlichen Chrenrechte verurteilte bcrHtag "
Wobbrock aus Kolberq ist am heutigcn
gen in Verlin hingerichtet wordsn- ^
Todesurteil an einem Mörder vouu -
Verlin, 27. November. (Cigene Fu« ,„i
Iusttzpresiestelle Verlin tsilt mit: ^öbcnscc b ^us
Hus aller Welt.
— Der Begründer der dsutschen Filmindustrie Oskar
Meßter wurde am Donnerstag aus Anlaß seines 70.
Geburtstages bei einem Festakt der Reichsfilmkammer in
Berlin besonders geehrt. Profeffor Lehnich, der
Präsident der Rsichsfilmkammsr, würdigte die Verdienste
Meßter auf den Gebieten dsr Kineniathographie und
überreichts ihm eins Chrsnurkunde und im Auftrag des
Reichsministers Dr. Goebbels, dsffen Bild mit finter-
schrift. Ferner wurds Oskar Meßter zum Ehren-
isnator der Tschnischen Hochschule Berlin ernannt.
Msßtsr dankte bewegt für diese Chrungen und erklärte,
daß er mit.allen Kräftsn an der Weiterentwicklung des
deutschen Filnnvesens mitarbeiten wolle.
— Die Teilnehmer des Konttnentalen Reklamekon-
gresies wurden am Donnerstag nachmittaq vom Präsi-
denten des Werberats der deutschen Wirtschaft im tzotel
Kaiserhof in Verlin empfangen. Nach Vegrühung durch
Präsident Rcichard erklärts namens der ausländischen
Vertretsr Präsidsnt Maillard (Paris), daß die
hohen Crwartungen, mit dsnen man nach Deutschland ge-
kommen sei, weit übertroffen wurden durch dic warme __ . .
Gastfreundschaft und die vielfachen Cindrücks, die die > abgestürzt ist. Die Suche nach dew
ausländischsn Gäste in Deutschland gewonnen haben. l gsnommen worden.
Heute ,
September
stelle Verlin teilt mit: . --><!z<,cnscc
Freitag srüh ist in Verlm-'A^ p s g e r
sr 1911 geborene Albcrt - , „ dcr.^qzg
Verlin-Mariendorf hingerichtet wordhN- czqni l.tpj.
Arteil des Schwurgerichts in Berlin vow ^
wegcn Mordes zum T o d verurtcilt w« S«„
ger hat am 25. August 1935 die zwblfiaw Zcu.i
Crna Vogel vergewaltigt und dann, ,
des Verbrechens zu beseitigen, e r m o r^
ei«
Flugzeug mit zwölf Paffaqicrcn v ^ncau tP §.
Iuneau (Alaskaj, 26. November. I« . P a'
dreimotoriger Cindecker ^ zw^.,,. Atw
gier en zmterwegs war' bKit^scit^rci^ ^lug.A
überfällig. Cs wird befürchtet, ^
Fernsprecher-S..A. 7351—53.
„Heidewerger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"
Freitag, 27. November 1936
^rr.
Reglemngskrlse in FrankreEK?
Echmru KonslM zwiichen Arbeitgebtrn, Rrsiemng unb «rwettjchaften.
Droht Gencralslreih?
Marxistenausschreitungen in Paris.
Paris, 27. Novembcr. tCig. Funkmeldung.) Zwischen
dem französischen Arbeitgeberverband und der
Volkssrontregierung wie auch den Gewerk-
schasten ist ein schwerer Konslikt entstanden,
deffen Folgen heute noch nicht übersehen werden können,
der jedoch bereits zu Ausschreitungenin Paris
geführt hat. Arbeitgeber und Arbeitnehmer hatten fich vor
kurzem in der Frage des Arbeitsvertrags aus
eine Formel geeinigt, die dem von d«r Regierung emp-
sohlenen Arbeitsrahmenvertrag Rechnung tragen würde.
Ietzt haben sich die Arbeitgeber jedoch aus den Stand-
punkt gestellt, daß die dauerndcn Streiks und
Fabrikbesehungen gegen die Grundsätze dieses
Rahmenabkommens verstoßen.
Cine Abordnung des sranzösischen Arbeitgeberver-
bandes hat am Donnerstag nachmittag Ministerpräsident
Vlum ausgssucht. Sie hat dem Ministerpräsidenten
mitgeteilt, daß die Voraussetzungen für die Durch-
führung des Rahmenvertrags durch das Verhalten der
Arbeitnehmerschast hinsällig geworden seien. Leon
Dlum hat die Crklärung zur Kenntnis genommen.
Gleichzeitig hat er aber ziemlich ablehnend erklärt:
„Meine Herrsn, ich habe nichts wetter dazu zu sagen:
ich wsrde versuchen, die Folgen ihres Verhaltens nach
Möglichkeit abzuschwächenl"
Kurz daraus hat Ministerpräsident Vlum bekannt-
gegeben, er werde dem nationalen Wirtschastsrat und
«mch dem Parlament Vorschläge unterbreiten, die
aus die obligatorische Einrichtung des
Schiedsgerichtsversahrens bei Streiks hin-
auslauseu.
Die Erklärung des Ministerpräsidentcn hat in den
Kreisen der Arbeitgeberschaft große Erregung aus-
gelöst. Es ist möglich, daß die Stellungnahme des Mini-
sterpräsidenten zu den Forderungen der Arbeitgeber, die
selbst tnnerhalb der Volkssront, nämlich bei den Radikal-
sozialisten, Zustimmung finden, einen Konflikt her-
aufbeschwört, der den Vestand derVolkssront-
regierung gefährden könnte. Wie bekannt wird,
tritt am Freitag nachmittag ein Kabinettsrat zur Prü -
sung der kritischen Lage der Regierung zu-
sammen.
-tz
Im Lauf des Donnerstagabend hat der General-
sekretär des marxistischsn Gewerkschaftsverbandes CGT.,
Iouhaux, bcreits mit der Regierung Fühlung ge-
nommen. Im Anschluß daran hat er erklärt, daß die
Arbeiterschaft zu äußerstem Widerstand
entschlossen sei.
Schon jetzt hat der Konflikt zwischen den Arbeit-
gebern und der marxistischen Gewerkschaft zu Aus-
schreitungen geführt. 200 Marxisten haben am
Donnerstag abend das Verwaltungsgebäude
des Arbeitgeberverbandes in Paris überfallen. Sie
risien das Gitter vor dem Gebäude nieder, drangen in
das Haus ein, zerstörten die Einrichtung,
schlugen aus vier im Haus arbeitende Clektrotechniker
los und brachten ihnen zum Teil schwere Verlehun-
gen bei. Ciner der Arbeiter wurde so schwer verletzt,
daß er in bedcnklichem Zustand ins Krankenhaus über-
gesührt werden mußte.
*
In einigen Pariser Kreisen fürchtet man, daß dieser
Konflikt zur Proklamierung des Gsneral-
streiks in ganz Frankreich sühren könnte.
EtchnhMmvs» tm Knml.
„Msvrliche" tider ötaliiis Me.
Damenhandtaschen, Aktentaschen und Operngläser
sind verdächtig.
Moskau, 26. November. Anläßlich des Näte-
kongressss ist der Zugang zum Kreml unter un-
gewöhnlich starke Bewachung genommen.
WLHrend es bei früheren Gelegenheiten beispiels-
weise den Vertretern der Auslandspresie erlaubt war,
im Automobil durch das Kreml-Tor bis zum Kongreß-
gebäude zu fahren, wird nunmehr jedermann nur noch
zu Fuß durch ein enges Mauerpförtchen in den Kreml
eingelasien. Dann pafliert man einige Dutzend stark be-
wassnete GPLl.-Posten, die durch GPU.-Agsnten in Zi-
vil unterstützt werden. Iedesmal müsien Cinlaßkarten,
Paß und sonstige Ausweise vorgewiesen werden. Auf
dem Weg durch den Kreml darf niemand auch nur einen
Augenblick stehen bleiben. Veim Lintritt in das Kon-
gretzgebäude müflen Mappen und derglsichen, ja so-
gar Damenhandtaschen abgegeben werden.
Preflevsrtreter werden jedesmal zum Vorzeigen ihrer
Schreibmaschinen und Aktentaschen aufgesor-
dert. Sogar die Benuhung von Operngläsern ist
streng verboten. GPU.-Agenten in Zivil folgen den Be-
suchern bis in den Kongreß-Saal.
Vsi der Cröffnung des Kongreffes am Mittwoch
war auch eine Abordnung spanischer Marxisten
zugegen, die in der vordsrsten Reihe saß und sich am
Beisall für Spanien und die Sowjetregierung lebhast
beteiligts und dis Internationale mits erhobener Faust
mitsang.
In der Vormittagssihung am Donnerstaa wurde
mit der „Aussprache" über die Rede Stalrns be-
aonnen, die nach dem gewohnten Schema verläust. Die
Redner haben sich lediglich auf die üblichen Crgeben-
hsitsbeteuerungen zu beschränken, sowie auf
eine den bekanntsn Thesen bolschewistischer Propaganda
genau entsprechende Schilderung der sogenannten Crrun-
genschaften des Volschewismus, Stachanow-Bewegung,
Kollektivicrung usw.
Die Rede des Vorsihenden des Volkskommisiaren-
rats der Ukraine, Ljubtschenko, die die „Aussprache"
einleitete, brachte zahlreiche Ausfälle gegen die
faschistischen Staaten, insbesondere Polen und
Deutschland. Ljubtschenko gtng serner in sehr be-
zeichnenden Wendungen auf den „Kampf gegen den inne-
rsn Feind" ein, indem er unter Bezugnahme auf die letz-
ten Schauprozefle und ihre Folgen nachdrücklich betonte,
daß die „Dsmokratisierung" des Sowjetstaats keineswegs
eine Abschwächung des Kampfs gegen „Trohkisten, Faschi-
sten, Menschewiken und sonstige Schädlinge" bedeute,
sondern im Gegenteil eine Verschärfung dieses
Kampses, denn alle diese Clemsnte müßten physisch
vernichtet werden.
Nach dieser deutlichen Illustration zu dem Schlag-
wort „Sowjetdemokratie" schloß Ljubtschenko mit offe-
nen Drohungen an die Adresse Deutsch-
lands, dem er in sattsam bekannter Weise aggresiive
Absichten auf das Sowjetgsbiet unterschob.
E»glmdr Wmsch cksM.
Die spanische Rationalregierung stimmt der Sicher-
heitszone im tzafen von Varcelona zu.
London, 26. November. Wie verlautet, hat die spa-
nische Nationalregierung in Vurgos dem bri-
tischen Ersuchen entsprochen und im Hafen von
Varcelona die gewünschte Sicherheitszone zur Verfügung
gestellt.
Nalie» «»d Gens.
Austritt aus dem Völkerbund angedroht.
Paris, 26. November. Der Genfer Berichterstatter
des „Intransigeant" meldet, die italienische Re-
gierung habe in Paris und London wiffen laflen,
dah Italien aus dem Völkerbund aus-
treten würde, wenn eine Abordnung der bol-
schewistischen Gewalthaber aus Valencia am
7. Dezember in Genf zur Sihung des Völkcrbundsaus-
schusses zur.Reform der Völkerbundssatzungen zugelaflen
werden würde.
Zch» I«v»«tt ttschossen.
Iapanisch-sowjetruffischer Grenzzwtschenfall.
Tokio, 26. November. (Ostastendienst des DNV.)
Die Agentur Domai meldet, daß bei einem Zusam-
menstoß bei Suisenho an der Ostgrenze von Mandschw
kuo japanische Truppen zehn Tote und sie-
ben Schwerverlehte zu beklagen hätten. Acht Iapa-
ner würden noch vermitzt. Dieser Grenzzwischenfall
sei der größte und schwerste der lehten Zeit. Noch kein
Grenzzwischenfall habe so viele Opser gefordert. Die
Hfingking-Regierung und die Kwantung-Armee seien
über diese neue provokatorische Sowjetaktion empört.
Gleichzeitig wird gemeldet, daß Moskau unter
Verdrehung derTatsachenbei dem japanischen
Geschäftsträger wegen der Grenzverlehung und der Ve-
schießung sowjetrusiischsr Grenzwachen protestiert
und eine Vestrafung der Schuldigen gefordert yabe.
— Reichsbankpräsident Dr. Schacht ist am Mittwoch
um 11 !lhr (Ortszeit) vom Flugplatz in Teheran nach
Bagdad gestartet.
— Bei einem Ueberfall Eingeborener auf britische
Truppcn wurden an der indischen Nordwestgrenze
zwei britische Ossiziere und 15 indische Solda-
ten getötet.
ZAeiles K»i«»icr»i»sill-Ko»zttt.
Das Peter-Quartett.
Heidelberg, 27. November 1936.
Zum zwsitsnmal besuchte das Peter-Quartett
Heidelberg, diesmal insofern untcr einem etwas ungün-
stigersn Stern, weil wegen dsr Häufung von Veranstal-
tungen das gestrige Konzert nicht gut besucht war.
Man erlebte wieder ein sehr fein ausgeschliffenes
und auf hohem Niveau stehendes Musizieren. lleber-
raschend in der Llastizität der Dynamik und der Aus-
gealichenheit des Klanges wurde das Streichquartett von
Llaude Debussy gesprelt. Man dürfte wohl gerade
dieses Werk mit seinen großen technischen und gersttgen
Ansprüchen selten in solch plastischer Wiedergabe hören.
Denn diese Musik ist von einer fast übernervösen Sensi-
bilität, von einer Intensität des Klanges, die von den
Spielern höchste Kultur verlangt. Das Quartett gehört
zu den Wsrkcn, mit denen Debusiy seinen nsusn Ideen,
seinen Vorstellungen von neuarttgen Klangkombinationen
und aufgelöstsn Harmonik Ausdruck verlieh (1893). Cr
ist darin tlasiisch in neuem Sinn; aus der Tradition her-
aus macht er sich vom Hergekommsnen srei, auf seine Art
nur, denn er stellt daneben neue Formen, neue Vindun-
gen die an sich wieder durch die Feinheit und Durchsich-
ttgksit ihrer Faktur sesielnd und gewinnend wirken.
Cs erschemt ohne weiteres verständlich, daß nach
dissem Dsbusiy ein Mozart-Quartett den Spie-
lern nicht geringe Schwiertqkeiten der Umstellung bieten
wird. Freilich, auch der Mozart ist klar und durchsich-
tig, und dieses D-Dur-Quartett im Vesondsren reich an
allerlei Problemcn, mit denen nicht vrel Kammermusik-
werks des Meisters belastet sind. Aber seins Cigenheiten
liegen doch auf grundsählrch anderem Gebiet. Dort, bei
Debusiy übsrspihte Ausdruckskunst, Spiegel der flüchtig-
sten Cmpfindungen und zartesten Crregungen, hier Abge-
klärtheit. seelischcs Gleichgewrcht und Ausgeglichenheit
von Form und Inhalt. !lnd so konnte es bei der Neben-
einanderstellung dieser beiden Werks nicht verwundern,
daß manches an d-m Mozart überaus expresiiv, gefühls-
geladen interpretiert wurde, auffallend bcsonders beim
langsamen Sah.
Veseeligend wiedsr war das Schumann-Ouar-
tett, das letzte in der Reihs von op. 41. Diese drei
Ouartette gehören zu den grotzen Würfen des Meisters;
wie immer, wenn ihn Gedanken bestürmten, konnts er in
rascher Folge Werkreihen hervorbringen. So sollen auch
diese drei Quartette in sünf bis sechs Wochen entstanden
sein. (Die Tatsache, daß sie nur mit vielen Aenderungsn
dann der Oeffsntlrchkeit übergeben wurden, will im Hin-
blick auf diese Schnslligkeit der Arbeit in einer Zeit, in
der noch andere Werke entstanden — nichts besagen.)
Unter ihnen ist wieder das A-Dur-Quartett, das strah-
lende, losgelöste, ein Wsrk von besonderer Art. Fast
möchte man sagen, daß es frei von Crdenschwsre, gleich-
sam erlöst ist. Dis Form ist knapp, prägnant, die Ve-
lebtheit der Cinzslstimme gemahnt an reifen Äsethoven.
Llnd über Allem liegt der Reiz dieses bejahenden Aus-
drucks, dieses beschwingte Leben. Das Peter-Quartett
meisterte dieses Wsrk mit prächtiger Plastik und starkem
dynamischcm Ausdruck.
Die Cinzelspieler des Cnsembles verschmolzen zum
Gesamt-Instrument. Aber sie stehen unter dem Werk.
Das verleiht ihrem Spiel und ihrer Interpretations-
weiss Wert. Frrh Peter führt als Primgeiger ohne
Persönlichkeits-Allüren; Nobert Haaß weiß sich als
zweiter Geiger zu behaupten, Gustav Peter (Vratsche)
verfügt übsr einen prächtigen Ton und ein klangschönes
Instrüment und Karl Debert in frischem Anfasien über
klare Linienführung.
So wurde dieser Abend zu einem starken Cindruck.
Die Zuhörerschaft spendete reichen Veifall. vr. M. I..
kunst und VWnkchask.
sDas Haus der Deutschen Kunst in Münchens wird
im Iuni 1937 erösfnet. Alle deutschen Künstler, die übsr-
zeugt sind, daß man an ihre Wcrke einen hohen Maß-
st a b legen darf, werdsn aufgefordert, ihre besten, ander-
orts möglichst noch nicht gezeigten Werke für die Ausstel-
lung anzumelden. Cinzelheiten: Haus der Deutschen
Kunst, München, Maxrmilianstraße 22, 3. Ctage.
sEin Shakespeare-Datum-I Cs sind jeht hundert
Iahre her, daß man im Konsistorial-Hof in Worcester
zum ersten Mal die Heiratsurkunde William Shake-
speares vom 28. November 1582 durch Zufall aufge-
funden hat. Als er Anne Hathaway, die Tochter des be-
güterten Richard Hathaway in dem Stratford bcnachbar-
ten Shottery heiratete, war der Dichter, wie diese
Arkunde angrbt, achtzehn Iahre alt. Bekanntlich war
seine Frau acht Iahre älter als er.
Das Artel! -er Welt.
I»s Thema d« Tages.
Msjtsümme» zmn dtutjch-javimiWn Abkommen.
arttkel hervor, daß die llnterzeichnung des
ein historisches Ereignis ser. „Alle
Länder sollten das gleiche tun. In kernem zwny'r ^
Vlatt sollte man künstig mehr die Treibereren der » ^
munistischen Internationale dulden, denn es ist >o ^
kein Friede zwischcn den Völkern mögttch.
Kommunistischs Internationale ihre verwerfttche -r
fortsetzen kann."
„Eine hochpolitische Handlung."
Kopenhagen, 26. November. Die Nachricht über ^ ^
llnterzeichnung des deutsch-japanischen Abk o m m
gegen die Kommunistische Internationale drüale
Kopenhagener Morgenblättern am Donnerstag
Lleberraschung in Paris.
Paris, 26. November. Das deutsch-japanische
Abkommsn steht im Vordergrund der Vetrachtungen,
die die Presse der außenpolitischen Lage widmet. Die
Presie erwartet, daß Außenminister Delbos am Frei-
tag kommender Woche zum deutsch-japanischen Abkommen
sich in der Kammer äußern werde.
Das „Oeuvrs" glaubt nicht, daß das Mkommen
sür Frankreich eine neue Gefahr schasfe. Der „Pe-
tit Paristen" schreibt, daß dsr Gedanke des Kampfes
aegen den Kommunismus an sich verstündlich sei.
Die Form, in der das deutsch-japanische Abkommen
ihn wiedergebe, sei jedoch unzulässig. (!) Der „Cx-
celsior" hebt die Aeberraschung der anltlichen Pa-
riser Stellen hervor.
Die Meinung in London.
London, 26. November. Die Leitauffähs der Lon-
doner Vlätter zum deutsch-japanischen Abkommen
lehnen fast durchweg teils in schärferer, teils in milderer
Form das deutsch-japanische Abkommen ab.
Die „Times" hält die Vildung eines deutsch-japa-
nischen antikommuntjtischen Vlocks sür bedauerlich
und überflüssig (!) und erklärt, daß Lngland sich
sicherlich nicht an dem Abkommen zwischen Dcutschland
und Iapan beteiligen werde. Im übrigen wird in
dem Leitaufsah der „Times" betont, daß man sich vor-
her bas Abkommen „schlimmer" vorgestellt habe. Das
Vlatt bescheinigt den Sowjets, daß man sie jcht
mit ihren eigenen Waffen geschlagen
habe.
Sowjetrußland hat es sich selbst zu verdanken, wenn
es seinen beiden starken Feinden eine so angenehme
Interprstation aeliefert hat. Sowjetrußland hat
sich immer Mühe gegeven, in selbstherrlicher Form jede
Verantwortung fürdie Tätigkeit der Komintern
(Kommunistischs Internationale) abzulehnen. Ieht
aber ist sis mit ihren eigenen Waffen geschlagen worden.
Die Komintern bestehe zum Zweck der Revolutio-
nisrung dsrWelt. Ihre Mitalieder und ihrs
Mittel sind vorwiegend sowjetrussischer Her-
kunft. Ihre Zentrale lieat in Sowjetrußland, und das
Haupt der Sowjetunion ist gleichzeitig ein führendes
Mitglied ihres Cxekutivausschusies. Die lahmen Ent-
schuldigungen, die dte Regierung Stalins so
ost vorgebracht hat, wenn ihr unterirdrsche Wühlarbeit
auf dem Gebiet befreundeter Staaten vorgeworfen wurds,
sind gewohnheitsmäßige Spihfindigkeiten gewesen, und
Sowjstrußlands Ansehen ist im Ausland durch die
Ausslüchte, zu denen seine Herrscher immer wieder mit
ihren Versuchen griffen, eine freundschaftliche Haltung
mit feindseligen Pakten in Cinklang zu bringen,
schwer geschädigt worden."
Die „Times" gibt schließlich noch dem Wunsch Aus-
druck, daß Sowjetrutzland endlich seine Wühlarbeit
einstellen möge.
Dis „Morningpost" meint, daß der Vertrag zwei-
fellos die erste diplomatische Frucht des Nürn-
berger Parteitages sei, obwohl Deutschland
nicht den geringsten Grund habe, die kommunisttsche
Drohung zu sürchten. Die gemeinsame deutsch-japanische
Front gegen den Kommunismus berühre keins der eng-
lischen Interesien. Soweit es sich nur darum handle, die
kommunisttsche Durchdringung in Curopa und Asien aus-
zuhaltsn, könne man das sogar mit wohlwollender Dul-
dung hinnehmen.
„Alle zivilisierten Länder sollten das gleiche tun!"
Vrüffel, 26. November. Das deutsch-japanischs Ab-
kommen wird in Velgien als Creignis von großer inter-
nationaler Tragweite angesebsn.
So hebt der flamische „Standaard" in seinem Leit-
den
Stempel'auf. Sie ' wird in allergrößter Aufmachunö
wiedergegeben. Schon in den Ueberschriften, so z. „q
der „National Tidende", wird auf die Vedeutunv
des „deutsch-japanischen Bündnisies gegen den K0>
nismus" hingewiesen. ,,
In einem Kommentar der „National Twenve ,
das Abkommen als eine hochpolitisch^ p'csntt't
von außerordsntlicher Tragweite bezeichnet- U
is darauf, daß in den englischen Kolo .
owjetrußland genähr^
lung
Hinweis
besonders in Ästen, die von
kommunistische Gefahr lauere, heißt es, day
Vcrtrag srüher oder später Großbritannren .
eine Wahl werde stellen können, zumindest was da»
tische Imperium angehe.
In der italienischen Presse findet^das
kommen rückhaltloss Anerkennung. Das halbam >
„Giornale d'Italia" schreibt u. a.: „Die großcn
reiche haben von der kommunistischen Wühlarbeit a ,
zu verlieren. Italien ist selbswerständlich mit der ^
wicklung der antikommunistischen Politik verbunden,
es einmal unter die sowjetrusiischen Kriegserklaru
qegen die saschistischsn Staaten fällt und sich dcr
sehenden Gefahren des Kommunismus für die Ku
Curopas und der Welt bewußt ist."
Auch aus Ungarn liegen Preflestimmen vott
denen hervorgeht, daß das deutsch-japanische Abkom ^
als grotzespolitisches Ereignis angettv
Das Vlatt „Slowo" (Sofia) nennt das AbkomM^
erklärt, daß die
Garantie sei
de!
für
pie
eins befreisnde Tat und
japanischs Vereinbarung eine
Crhaltunq desWeltfriedens. -^»ibtz
Die finnische Zeitung „Helsingin Sanomat Ichr
wirklicher Weltbeve
von
das Abkommen sei
tung. , ^ daß
„Nya Dagligt Allehanda" (Stockholm) glaubt, ^
das Äebereinkommen die Stellung Deutschla
in Curopa und diejenige Iapans in Ostasien stv
Cs sei daher vor allem Cngland, das die Foi»
runq daraus zu ziehen haben werde. §.,
Der „Krakauer Illustrierts Kurier", schreibt ^
die deutsche Politik habe durch die Schasfunq bcr
kommunistischen Front einen bedeutsamen Crfolg o«
getragen.
ollen 5ie auck belm
öckulWtzen spliM.
üonn^
MöemMop
tzMSII Lll'FilllSs pilo güllllöMllllstS ! '
Marktordnung nn- BerbrauKertchaft.
Ste erite üauvtiasung deS ReWbauernrM
Goslar, 26. November. Am Donnerstag früh wurde
in der Stadthalle von Goslar die erste Haupt-
tagung des Rsichsbauernrates, die mit der
Crstattung größersr Rechsnschaftsberichts über
dis Arbeit des Rsichsnährstandes und mit grundsählichen
Vorträgen ausgesüllt ist, eröffnet.
Der Sprecher des Reichsbauernrates, Minister-
präsident a. D. Granzow, konnte dabei neben dcn
Vertretern der Wehrmacht, des Staates und der Partei
zahlreiche ausländische Bauernabordnungen
begrüßen, und zwar aus Argsntinien, Velgien, Däne-
maxk, Danzig, Cngland, Cstländ, Island, Italien, Ia-
pan, Iugoslawien, Lettland, Norwegen, Qesterreich, Po-
lsn, Südasrika, Schweden, aus der Schweiz, aus dsr
Tschschoslowakei und aus Angarn. Besonderen Deifall
erhislten die Vertretsr Iapans und Oestsrrcichs.
Dann nahm der Rsichshauptabteilunqsleitsr III-
Dr. Korte, das Wort zum Arbeitsbericht über „ tt n-
sere Arbeit am Markt".
!lm die Marktordnung zu sichern, so führte Dr.
Korte aus, sind insgesamt fünf Crzeuger und
650 000 Verteilsr durch den Reichsnährstand or-
ganisatorisch zusammengesaßt worden. Die Markt-
ordnung wolle nun im Rahmen der Arbeiten zur Crnäh-
rungssicherunq die Voraussehungsn für sine steigende
und fichsrs Crzeugung schafsen. Noch immer seien die
Preise, die der Vauer sür seins Vsrbrauchsgüter zahlen
müsie, 23 Prozsnt höher als disjenigen des Iahres 1923
während die bäuerlichen Cinnahmen disjenigen von 1913
nur um ein Prozent übersteigen. Doch neben den Auf-
gaben des Crzeugerschutzes verfolgt die Markt-
ordnung auch das Ziel des Verbraucherschuhes,
sie wolle nismals den Markt einssitig beherrschen. Cs
ginge um eins bewegliche Anpasiunq an die Notwendig-
keiten des Lebens. Als drittss Ziel bezeichnets Dr.
Korte dieOrdnung derWarenbewegung. Die
Preise mützten warenmätzig untsrmauert werden. Dr.
Korte schloß dann mit einem lleberblick übcr die einzelnen
Marktordnungsmaßnahmen im Wirtschastsjahr 1936.
Hauptabteilungsleitcr Haidn sprach übsr „Un-
sere Arbsit äm Menschen." Nach einsm lleber-
blick über die propaqandistischsn Aufgaben behandelte
Haidn die Frage der Tarisordnung, wobei er her-
vorhob, datz die alten ungerechten Llnterschiede in den
Tarifverträgen beseitigt werden müßten. Er wandte sich
dabei gegen den Vargsldlohn und wiss nach, daß das
Cinkomnien dss ledigen Landarbeiters sich um 40 bis 50
Prozent gssteigert habs und das dss vsrheirateten um 15
bis 25 Prozent. In längercn Ausführungen behandelte
der Redner dann die Fragen des A r b e i t s e in s a y e s.
Icr Silhrn a« sei» L»»dvoli.
„Im Frieden den Pslug, in Not das Schwc-^ ^
Goslar, 26. November. Anläßlich des ^ ^
Reichsbauerntages in Goslar, zu bcw^da^.^,
samte Führerkorps des Reichsnährstande-
mengetreten ist, richtete der Reichsbauernsührer - ^ze-
ter Darrs an den Führer und Reichskanzlcr
grüßungstelegramm, worin es heißt, daß das
zu jedem Cinsah bereit sei, um dem neuen Vntl
plan zum vollen Crfolg zu verhelfen. rnfü^
Der Führer hat daraushin dem Reichsbaucc
rer mit folgendem Telegramm geantwortet:
Für das Vekenntnis der Treue und iS ^icr""
schast, das Sie mir im Namen der zuw ^Mrcc
Reichsbauerntag versammelten deutschen Vaucc^ ^ ^
ausgefprochen haben, sage ich Ihnen aufrichttgcu ^ ^ -
Mein Gruß gilt dem ganzen deutschc»
volk, das Wiffen und Können auss Sußerstc a ^ ^ h.
im Kamps um das hochgesteckte Ziel deutsch ^ ^pcrtc«
rungsfreiheit. Kraftvoll sührt seit Iahrh ^uS-
die Faust des deutschen Vauern im Frieden vc>'
in Not und Gefahr das Schwert zum Schutz ^„tcr
Vlutes, sür die Freiheit deutschen Vodens.
Ihrer Führung, Pg. Darre, das deutsche Lan ^ - - -
auch die schwerste Aufgabe lösen wird,
feste Zuversicht.
Ihr
ist
in»
Vrunne« ^abcf
tzauptabteilungslsiter II Dr.
sprach über „llnssreArbeit a
behandelte er die dsm Bauern aus ber ^ bctc ^.
schlacht entstehenden Aufgabe sshr eingeheno u Dcut'^
daß der Crtrag aller Ackerfrüchte > ^ppe'
land in den lehten fünfzig Iahren sich fast «c^ g^n
habe. Dr. Vrunnenbaum behandelte noch oic ^oii
Milchkontrolle und der Düngunq. Cine .^^lung- „nv
der Düngung. Cme PP.ilungst>'> p
teren Referaten, u. a. von Stabshauptah >
Standartensührer Moh über „Führsrerzi>-h ^au«
SS.-Standartensührer Dr. Kinkelin /^guniP
glaubs als Ahnenerbe", beschloß die erste
Ein Landesverräter hinaerichicb ^g.) D'
Berlin, 27. November. (Cigsne Funkw
Iustizpressestelle Vcrlin teilt mit: , ^r vcc
Der vom Volksgerichtshof am 7. Fcbr Mrlmt
gsn Landesverrats züm Tod und dauerndem Li-a'
bürgerlichen Chrenrechte verurteilte bcrHtag "
Wobbrock aus Kolberq ist am heutigcn
gen in Verlin hingerichtet wordsn- ^
Todesurteil an einem Mörder vouu -
Verlin, 27. November. (Cigene Fu« ,„i
Iusttzpresiestelle Verlin tsilt mit: ^öbcnscc b ^us
Hus aller Welt.
— Der Begründer der dsutschen Filmindustrie Oskar
Meßter wurde am Donnerstag aus Anlaß seines 70.
Geburtstages bei einem Festakt der Reichsfilmkammer in
Berlin besonders geehrt. Profeffor Lehnich, der
Präsident der Rsichsfilmkammsr, würdigte die Verdienste
Meßter auf den Gebieten dsr Kineniathographie und
überreichts ihm eins Chrsnurkunde und im Auftrag des
Reichsministers Dr. Goebbels, dsffen Bild mit finter-
schrift. Ferner wurds Oskar Meßter zum Ehren-
isnator der Tschnischen Hochschule Berlin ernannt.
Msßtsr dankte bewegt für diese Chrungen und erklärte,
daß er mit.allen Kräftsn an der Weiterentwicklung des
deutschen Filnnvesens mitarbeiten wolle.
— Die Teilnehmer des Konttnentalen Reklamekon-
gresies wurden am Donnerstag nachmittaq vom Präsi-
denten des Werberats der deutschen Wirtschaft im tzotel
Kaiserhof in Verlin empfangen. Nach Vegrühung durch
Präsident Rcichard erklärts namens der ausländischen
Vertretsr Präsidsnt Maillard (Paris), daß die
hohen Crwartungen, mit dsnen man nach Deutschland ge-
kommen sei, weit übertroffen wurden durch dic warme __ . .
Gastfreundschaft und die vielfachen Cindrücks, die die > abgestürzt ist. Die Suche nach dew
ausländischsn Gäste in Deutschland gewonnen haben. l gsnommen worden.
Heute ,
September
stelle Verlin teilt mit: . --><!z<,cnscc
Freitag srüh ist in Verlm-'A^ p s g e r
sr 1911 geborene Albcrt - , „ dcr.^qzg
Verlin-Mariendorf hingerichtet wordhN- czqni l.tpj.
Arteil des Schwurgerichts in Berlin vow ^
wegcn Mordes zum T o d verurtcilt w« S«„
ger hat am 25. August 1935 die zwblfiaw Zcu.i
Crna Vogel vergewaltigt und dann, ,
des Verbrechens zu beseitigen, e r m o r^
ei«
Flugzeug mit zwölf Paffaqicrcn v ^ncau tP §.
Iuneau (Alaskaj, 26. November. I« . P a'
dreimotoriger Cindecker ^ zw^.,,. Atw
gier en zmterwegs war' bKit^scit^rci^ ^lug.A
überfällig. Cs wird befürchtet, ^