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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1923 (Januar bis Juni)

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Nr. 1 - 30 (2. Januar 1923 - 31. Januar 1923)
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tsn, bis er se'n kar vorausgelegtes Esld wleder zurückbekam. Welche
Veiräge hierbei in Frage lamcn, keht schon aus Ler Tatsache
hervor, Lai; sich Ler Veriaufsxreis des DezemLerp.ickers auf 280.—
refp. 240.— Mark iro Pfund belief und wohl felbst ein unbedeu-
tendsr Klci^qändler so und sooicl Zentner zu vcrteilen hat.- -Zo
sind wohl die meistcn Kleinhändler aezwungen, gerade wegen des
Zuckeracschäftes Danllrcdit in ^ nehmcn, und was das

untcr den heutigen Vcrhältnifscn bedeutet, wo man monailich
S—8?» ohne Provifion bemhlen mutz, davon weitz jeder Eeschüfts-
mann rin Liedchcn zu singen.

Dcr sdalrikxreis des Novemberznchers betrug ab Waghäusel
158L0 Mark, für Dezcmber.-ucker 27800 Atark, für den ersten Ianuar-
zucker 48800 Mark. Es hat sich alfo innerhalb dreier Verteilungs-
xcrv^en eine Steiger'-ng um nahezu das Dreikache voll-oaen, die
auocsichts dcr ganzen Verhälinisfe als auherordentlich hoch bczeich-
net wcrden muf;. Ein weiteres rauides Ansteioen des Zuckcr-
vreifes für die kommen en Verteilunasverioden steht ohns allen
Zweifel zu erwarien und wir wcrdcn — wis schon einaanos er-
wähnt — in Kür-e vor dcr Ta«sache stehen, dasi der Auslands-
zucker billiger se'n wird wie unser inländisches Erzeugnis. Dicse
Tatsache ist momen^an nur durch das neuerliche enorme Ansteigen
der ausländischcn Zahlungsmittel in den Hintergrund gsschoben,
nicht aber enügültig rerdrängt wurden. Ob dann endlich den Zucksr-
sabrilen und den fonst an der Pr:i'saestalt»ng des Zuckers betei-
licitcn Vcrliner Stellen die Erlcnntn-s dämmert, daf; es eine
Ercnze aibt. der-n Ueberschreitung die ganze Bewirischaftun-z cines
der wichtigsten Volksnahrvnosmitlel und damit auch die hochcnt-
wickelte deutsche Zuckcrin^üstrie selbst zum Zusammenbruch bringsn
muk? Oder ob man wiederum versuchen w'rd. sich mrt dem All-
iheilmittel gesährdeter Dioidenden, mit der Bsibehaltun-z der Ein-
fuhrsverre des ausländischen Erzeugnisses, zu bshelsen? D'ies dllrfte
in dicsem szalle wcnig Er-olg habcn, denn die Masse des Handels
vnd der Konsumentcn ist an der Erenze der Leistuimssähigkeit auz- -
langt und sie kann einsach die Preise nicht mehr bezahlcn. die
von den Zuckersabriken diktiert werden. Man wird andere Msttel
und Mege svchen müssen rnd sie finden, wenn man nur ernstl-'ch
und ohne allzu zarie Niicksichtnahme darnach Umschau hält. Wo
ein Wille ist, ist auch ein Weg!

Badische Politik.

-- Karlsruhe, 14. Januar. Der badrsche LanLtag wird am
Dieustag uachmittaz 3 Uhr eiue Sitzung abhalteu.

Der „Schutz der Republik" m Baden.

Man sollte wirklich meinen, unssr Musterländle sei die unruhigste
und r.altionärste Ecke des ganzen Neiches. Lo marschiert Baden bei-
spielsweise an oer Spitze Ler wenigen Länder, in denen der National-
sozialismus verüolen ist. Des weiteren hat man im Musterlündle
noch viel schönere Verbote, die dem „Phrasengemölle" über persön-
liche und Redesrciheit direkt ins.Eesicht schlagen: Offizieren ist es
z. B. in Baden vercoten, in Regimenisverelncn und Versammlnngen
von Kriegervereinen zu sprechen. Äian hat ein besonders wachsanies
Auge auf alles, was nicht rot, rosenrot oüer.schüiadz plalaiiert ist;
Schutzgesetze hat man nun einmal, -.arum müssen sie auch angewandt
werden. So ging es, wie w.r schon mitteilten, jllngst auch dem „Süd-
westdeutschen Zeitungsdienst" an den Kragen, Man verbot ihn, da
das Schutzgesetz einen § 14 Absatz 2, § 7 ALsatz 1, Ziffer 4 hat.
Wic aus der uns vorliegenden min,steriecken Versügung Herrn N e m-
meles hervorgeht, hätt er es fllr erwiesen, „dcch die Orgairisation
Südwestdeutscher Zeitungsdienst weitere vor Lcr Staatsregiertmg ge-
hcim gehaltene Zwecke versolgt". Hauptmann a. D. Damm, der
Lelflnntlich mehrere Male schon einem hochnotveinlichen Verhör unter-
zogen wordcn war, wird es vom Hcrrn Minister besonders üüel
vermerrt, dag er über seins Einvernahmen durch Etaaisanwaltschast
und Untersuchungsrichter jeweils seinen Miiarbeitern Kenntnis ge-
gsben hat, was doch gewitz ein recht verdächtiges Licht aus diesen
Herrn wsrfen muh. Dsr Lr-atz dcs Ministeriums wrrst dem Leiter
des „Südwsstdeutschen Zeitungsdienstes" lann weitcr vor, sich mit der
Cründung von Schützenvereincn, der Ausbildung der Jugend, srragcn
des Kleinirieges usw. beschästigt zu haben. Dag Hauptiuann Damm
früher Leiter der Orgesch-Eruppe Baden-Nord war und angeblich
auch in dem Verbande nationalgesinnter Soldaien eine Rolle spielte,
erwirkt ihm besonders liebevolle Ausmerisamkeit der matzgebeicken
Stellsn. Aber in ihrer ganzen Cemeingssährlichkeit erscheint seine
Tätigkeit im Lichts eines von ihm versastten — Phantafie-
romans „Bsfreiungskrieg 1980/31", dcsscn Zukunstsbilder in Um-
kchrung der 1918 gemachten Revolution !n den Sturz der republika-
nischen Regier.-.ng und üie Kaiserwahl a''skliugen.

Der Hcrausgeber des „Siidwsstdeutschen Zeitungsdienstes" hat
gegen das Verbot Beschwcrde eingelegt. Er bcstreitet in se'ner
Beschwerdeschrist an das Ministerium d. I., sich semals mit Ler Bil-
dung von Schützenvereinen, Ausbildung der Augend usw. besaszt, eine
Nolle im Vsrband nationcilgesinnter Soldaten gespielt oder srine
Mitarbeitcr in ..stark rcchtsstehenden" Kreisen gssucht ,zu haben. Zum
Schlusse wirft Damm die Frage aus, aus welchem Crunde crst jetzt
nach 4 Monaien der „Südwcstdeutsche Zeitnngsdienst" verboten wor-
den sei, da die in dem Verbote gegen diesen angezogencn Eründe
bereits kc'm Crsche'nen des Schutzgesetzes vorlagen und dem Ministe-
rium belannt gewesen seien.

VadjMer SlÄievsrRand.

Der Vorstand des kadischen ^tädleverbandss h-elt im Nathaus
zn Offenburg unter dem Vorsitz des OLerbiirgermeistcrs Dr.
Walz-Heidelberg eine Vor. andssii'ung ab, an welchcr die
Oberbürgsrmeister des Landes fast vollständig teilnahmen. Der Vor-
stand beschäftigte sich e ngehend mit der Frage der Ecldbeschassung
der Eemein>en und hält eine Erhöhung der den Städien gcwährten
Kreditermücht'gung zur Ausstellimg der von Ler Re'chsbank zu dis-
kontierenden Wechsel zur Warenbeschasfung siir Lringend erfors rlich.
Der badische Stüdteverband wird fernsr bei der Regierung dahin
vorstellig werden, datz die Eömeindcn berschtigt wcrden, die Beträge
der bereits beschlossenen und noch nicht eingegangenen Umlage und
Wohnungsbauabgabe alsbald durch Ausstellung 'von Wechseln und
deren Diskonticrung unter Vürosckaft dcs Siaates flüssig zu macheu.
Die Ein'ührung eincs wertbesiändigen Faktors im Steuerwcsen er-
scheint Lringend eriorderlich, damit die Steuersordcrungeu auch iat-
sächlich nach dem Werte, den sie zur Zeit ihrer Feststellung ko.bsn,
zur Erhebung gelangcn und nicht durch dauerndss Sinlen des Mark-
kurscs wertlos wcrden. Der vom Re'chsfinanzm'nisier tem NeichZ-
wirlschaftsrat vorgelegte Gesetzentwurs über die Derücksichügung der
Eeldentwertung in den Steuergesetzcn ist daber zu be-riitzen. D'e
ungünstige geographische Lage vieler S'ädte ist durch weiteren Aus-
ba i von Ausnahmeiarifen und stärkcre Staffelnng der Frachtsätze
für Kohlen, Lebensmittel und Rohstoffe zu berücksichtigen. Die Eiii-
führung des Wasserumschlagiarifs wird erneut dringend gesorcert.
Des weiteren beschäftigte dcn Vorstand die heute gebi-terisch wieder
im Vordergrund stehende Frage der Erwerbslosenfürsorge und der
Vorbereitung von Notsiandsarbeiten. Die alsbaldige Bereitstellung
von ausre'chendcn Mitteln durch das Re'ch und das Land zur Finan-
zierung von Notstandcarbeiten wird bei der Negier:ng erneut drin-
gend gefordert. Die Eeme'nden müsstn die Verantwortung für alle
Fol'>en, die durch die ungenügende Hilfe des Reiches v.nd des Landes
enistehen, ablehnsn. Von den vielen anderen Fragen. zu densn der
Vorstand im übrigen Stelluna nahm, seien noch erwähnt: Die Be-
anstandungen ^er stüdtischen Vesollungsordnungen durch den Staat,
die einheitliche Negelung der Dienstüeidung der Beamten, sowie ö:e
finanzielle Beteiligung der Städte an den Veamtenerholungsheimen.

D!e AeSsrfremdung vsn Grund und Bodsn in Badsn.

Auf Erund einer Umfrage des kad'schen Iustizministeriums bci
den Notariaten und städtischen Erundbuchämtern im Friihjahr 192t
wurde seftgestellt, datz sich unter den Käufern von Erundstiick-.n im
Jahre 1921 insgesamt 243 Schweizer, 157 Elsaz-Lothringer, 93 Ame-
rikaner, 86 sonstige Auslün er sow'e.42 Saarlän/er besanden.

Zu ähnlichen Ergebnisstn hat e'ne Sondcrerhebung des ladischsn
tatistischen Lanlesamtes Lei den stüdt schen Erundbuckämtern Kon-
tanz, Lorrach, Freiburg. Osfenburg, Karlsruhe und Mannheim ge-
ührt. Vcn insgesamt 3096 Eigeniumsübcrgängen im ergen Haib-
ahr 1922 entfielen aus Ausländer 448, das jind 14.9 Prozent. Der

Wohnort bezw. Sitz der ausländischen Käufer war: kn 178 FSllen
Schwsiz, 107 Elsatz-Lothringen. 99 Saarland, 24 Vere'nigte Staaten
von Amerila, 12 Fran.re ch-, 7 Hollaud, 3 England, 3 Velgien,
0 Jtalien und 14 andere Länder.

Die meisten E gentnmsübcrgänge an Ausländer wurden beim
Grundbuchamt Konstanz ermittelt, wo diese 25.5 Prozent allsr
Uebergänge letragen. An zweiter Stelle steht Freiburg mit 21,7 Pro-
zcnt. dann folgen Lörrach mit 17,8 und Mannheim mit 17,2 Proz.'Nt.
Vcrhältnismätzig gering sind die Eigentumsübcrgünge bei den Erund-
buchämtern Karlsruhe (8,0 Prozent) und Offenburg (2 1 Prozeni).

Der Mert der gcsamten Erundstücke betrug 288,7 Millioncn Mk..
der an Ausländer verlauften Stllcke 78,7 Millionen Mk. Dieser hohe
Vetrag für die an Auslcinder verlauften Erundstücke rührt wohl da-
hcr, datz die Ausländer im allgemeincn mehr geneigt sind, den ge-
me ncn Mert im Kaustreis zu übrrschreiten.

Ausländischcs Karital suchte aber nicht nur Anlage in Esbäuden
und Erundstiicken, sondern ar.ch in Hypotheken. Von 1793 neu-
a'ifgenommenen Hy"othelen im Ecsamtbetrag von 230,7 M-llionen
Mark entfielen auf Ausländer 115 (d. s. 6.3 Prozeni) mit 14 8 Mil-
lionen Mk. Unter Len Eeldgebern befinden sich 49 Schweizer mit
8,0 Millionen, 30 Amerikaner mit 1,8 Millioncn, 20 Elsatz-Lothringer
mit 3,7 Millionen, 5 Franzosen mit 0,3 Millionen und 11 sonstige
Ausländer mit 1,2 Millionen Mk.

Zntereffante Zahlen über das Schnlwesen ?n Baden.

Zm Hinblick auf die Neuordnüng des Schulwesens, mit dem sich
Neich und Länder in den lstzten Iahren eingehend beschüftigten, ver-
dient eine statistische Ilebersicht über die Eniwicklung und den heuti-
gen Siand des Schulwescns in Baden, die in Nr. 12 Ler „Siatistischen
Mitteilungen" veröfsentlicht wird, besonderes Jnteresse. An erster
Stelle beschästigt sich die siatistische Zeitschrist mit Ler Entwicklung der
Volksschule im Laus des letzten Iahrhunderts: der 13. Mai 1803 kann
als Eeburtstag der jctzt bestehcndcn k-adischen Vollsschulcn angesehen
werden; durch Ecsstz vom 13. Mai 1892 wurden die Vcrhältnisse
der gesamten Vollsschulen nen geregelt; matzgebend ist heute das
Echulgesetz vom 10. Juli 1910. Jn gedrängter Kürzs wcrden die wich-
tigsten Angaben llber Schulen und Eeschlecht der EchulkinLer. llber die
Zahl rer vorhandenen Kiassen, über kör»erliche und geistige Ge-
brechen der Siyulkinder, über Schulgärten, Handsertigkeitswerlstätten,
Schuls eisungen usw. vorgeführt. Jn ähnlicher Weise geht sodann die
statistische Zeitschrift auf die allgemeinen und gewerblichen Fortbil-
dungsschulen, auf die landwirtschaftlichen Winterschulen, auf die Ee-
wcrbe- und Handelsschulen, auf die Landeskunstschule und Stackts-
tcchnikum, sowie auf die 3 Hockschulen unscres Landes ein. Iedem
Freund des badischen Schuhvesens kann das eingehende Studium der
genannten Zeitschrift auf das angelegentlichste empfohlen werden.

Krankenstand in denstaatlichen Zrrenanstattenin Baden

Nach einer Veröffentlichung des Vadischen Statistischen Landes-
amts waren Ende vorigen Monais s31. Dezember 1922) in den staat-

Erötze der Kranken/ahl die Hell- und Pflegcanstalten Emmcndingen
(910) und Jllenau (519). Die erst im Iahre 1913 eröffneie Anstalt
kei Kons-anz umfatzt 416. die psychiatrischen Klinilen Hcidelbcrg und
Freiburg 114 bezw. 101 Kranke.

Aus der SLadt.

D!en§ALMKdeBanfen!fernungLmpLrsonend§ttehr

Die Festlegung einor Mindestentfernung für die Fahrpreisbildung
versolgt einmal den Zwsck, die soaenannten sesten Kosten abzugelten,
die der Reichsbahn bei jeder Besörderung von Personen ohne Rück-
sicht aus die Entfernung in gleichem llmfange entstehen, aljo z. B.
die Kosten siir den Druck, die Verwaltung und den Verlauf Ler Kar-
ien, sür die Kontrolte der Fahriarten an der Sperre, sür Abrechnung
des Erlöses usw. und sodann einen Ausgleich für die höyeren Selbst-
losten zu bielen, die ein Verkehr auf nur kurze Entsernung infoige
nicht genügender Ausnutzung der Wagen im writeren Zuglauf, iu-
folge Verstärkunc; Ler Ziige oder Einlegung besonderer Züge für den
sogenannien Spitzenverkehr und dergl. mit sich lringt. Die bisher
aüs kürzere Entfernungsn erhobenen Fahrpreise botcn diesen Aus-
gleich nicht. Es war laher eine entsprechcnde Erhöhung ersorderlich,
die zunächst in E.'stalt einsr bcsonderen Abfertigungsgeüühr nebsn
d-en eigenilichen Kilometersätzen eingehoben werden sollte, wie dies
z. B. im Eüterverkehr geschi'eht. Da dies Versahren aber zu einer
Verieurung im Falle c'ncr Umlösung von Kartcn gefiihrt hätte. schien
es richtiger, zu dem bisher schon angewandten Verfahren der Iest-
setzung von Mindestsahrpreifen für kurze Entsernungen zurückzu-
kehren, die Entscrnungsgrenze aber angcmessen hinaufzusetzen.

DaneLen versolgt"dsr Mindestfahrxreis noch den Zweck, die bis-

Dies ist auch vom allgemeinen volkswirtschaftlichen Standpunkt aus
erwünschk, damit nicht noch weitere dieser Unternehmungen zum Er-
liegen lommcn, wodurch der Berufs- und Siedlungsverkehr selbst wie-
der empsindlich getrosfen werden würde. Die Neichsbahn wäre nicht
ln der Lage, ihrerseits sür die Vewältigung dieses Verkehrs zu sor-
gen. Die Mindestprsise sowohl der Einzellartcn wie namentlich auch
der Monatskarten sind auch nach ihrer kürzlichen Neusestsetzung aus
11 Kilometer, verglichen mit dcr Verteuerung aller übrigcn Lebens-
bsdürsnisse, noch niedrig. Eins H-ralsstzung wiirde mit dem Grund-
satze, datz die Dsckung der Selbstlosten angestrebt werdcn mutz. nicht
im Einklang stehen.

» Die Mehlpceisstesgerungen. Aus lawdwirischastlichen Krcisen
wird uns zu der Nachricht, dcktz der Mehlpreis erneut siark in die
Höhs gegan-gen und jctzt aus 73 000 Mark gestiegen ist, geschrieben:
Der Haiiptgrund dürste vor allem in der Sieigerung der Frachten
zu suchcn sein. Ab 1. Januar ist eine 70zrozentige Erhöhung der
Eütertarife eingeireten. Es handelt sich jctzt um Frachten von
Hundertiaiisenden, bei gröszeren Entsernungen ron 1 Mill. Mark und
i mehr fiir eincn einzigen Waggon. Die Frachten fllr Mehl und
j Gelreide betragen ab 1. Januar 1023 das 2000 bis 3000sache gegen-
i iiber den Friedenszsiten. Dazu kommt eine Erhöhung der Ums-atz-
steuer auf 2!4, Prozent, die sich in jedem Produkt nicht nur einmal,
sondern vicrmal answirkt. Es sind somit in jedem Produkt min-
destens 10 Prozent des Preises als Umsatzsi-euer anzusehsn. Unter
BeriiSsicktiqung des sortwährsnden Steigcns der Kreditzinsen tann
kehauptet' werden, datz in jedsm lebensnotwendigen Arükel drei
Fünstsl des Prcises auf Frachten, Porto uno Telephon, Kreditzinsen
ün-d Umsatzfteuer enisällt.

» Stadtthcater. In der heutigen Erstauffiihrang von „W i e
man einen Mann gewinnt" sind leschästigt d!e Damen
Brauu-Grotzer, Neudeck, Manhof, Sioll und die Herren CchneiLer,
Krumschmidt, Menger und Kettler. Das Lustspiel wurde einsiudiert
von Ma; Malön.

* Hsrdelbcrger Burschen vsr dem srauzösischen Kricgsgcricht.

Iunge Burschsn aus Heidelberg lamen nach Mainz, um sich zur fran-
zösischen Fremdenlegion zu meld.n wurden aber nicht au-
genommen. Mittellos stiegen sie in einen Earten ein und eniwsn-
deten, angeblich um Miitel zum Lebensunterhalt zu gewinnsn, slf
?'aar Militärhosen. Sie wurden nun wsgen schweren mitiiärischsn
Diebflahls vor dcis Ma'nzer sranzösische Kriegsger cht gcstellt. Auf
Antrag des deutschen Osfiziaiverteidigcrs lietz das Gsricht bei der
Bsmessung des Urteils gegen die leidcn unersahrenen jugsn l'chen
Burschen Milde wallen. Das sormelle Urteil lautete auf e i n
Jayr Eesängnrs. Den Vsrurteilten wurde jedoch Straf-
au,fschub gewährt und die sofortige Haftcntlassung angeordnet.

*Die Vergstrasze im Film. Die Deutsche Lichtbild-Eesellschast
E. V.. welche von den führ-ndcn V.'rbänden sür Handel, Indusirie
und Verkehr im Kriege zur ALwehr der fein-dlichen Hetzvro aganda
als gemeinnütz'ges Unternehmen gegriindet wurde, bcabsichiigt die
Herstellung eines Bergsiratzensilmo, durch dessen Vorführun-g HM
In- und Auslande für deutsche ArLeit, Kultur und landwirtschast-
liche Schönheiten eine wirkungsvoke Pro»aganda entsaltet wer^en
soll. Die Dsutsche Llchtbild-Gcsellschast E. V. hat in den Jahren ssit
ihrer Eründung ül-er iauscnd Filme aus dpn Eebieten der deut-
schen Jndustrie und Landwirtichaft. der Kurorte, landwirrschaft-

licher Schönheitsn und einer Mochenschau der Acyesereignisse gs-
schaffen und besitzt die für dieses Sondergebiet dringcnd erforder-
lichen Sachkenntniise. Mit der Schaffung diescs Filmwsrks wird»
„Die Bergstratze" in die Folge derjcnigen Filme einbezogcn. dis
i-agtäglich einem grotzen Kinopublikum in öffentlichen Lichtspiel-
theatern nicht nur die Licbe zur deutschen Hsimat predigen, svndem
in hercorragend künstlerischcr Form die Schönheit und Vorzllge
Leutschcr Caue zur Eeltunq bringen, von der Lebcnsart und Arbeit
Leutscher Bolksstämme crzählen und so das Vcrstän-dnis fllr manchs
heimische Industrie fördern, von Leren deutscher Existenz weite
Kreise ost keinen rechten Begrifs haben.

s. NuhloK, 13. Nan. Jn bcr Anaclegensteit ber F r I c d 8 o f s s cki 8 n-
d u n x, tiber die wir bercits b:ricktet baben, sind zir-ci jnnge Bur»
schcn vcrhastct worden. Nech neiteren Mithelfern wird noch gcia-hnde:.

? Frciburli, 12. Jan. Dle F r c l b u r g e r S t u d e n t c n s ch a f t
richtcte an dcn Neichsvräsidentcn cin Tclcaramm, worin sie iüre
Empiirung über die neue s r a n z ös i s cki - l> e l g i I ch c Bcracwal«
tigung sreicn dcutschcn Landes an Nhcin nnd Nnhr Ailsdruck gibt.

l( Hrgue bei Nadolfzell, 11. Jan. Am DrcikvnigStag war der Sohn
LeZ NictZgcrmcistcrs Schncider in llonsianz zn Vcsiich auf dcm Adcl«
hcidcrhol. Dabei soll mik dcm gcladencn Gcwchr des Jagdanf«
scü-.rs. Deggelmann hanticrt worden scin. woüci dcm jungcn Man» di^
Kugcl durch Lie Lunge ging.

EerichtsZeitrrrrs.

k! HelbelkcrS, 12. Jan. Unter bcm Vorllb von LanbgcrlchtSprlllldvnr
Dr. M ü b l i u n wurte beute vvrmittag geg-en b:n Gärtnsr Johann
Lll a y r aus Miinchen verbandclt. Wcgen zivc! vollcndctcr und zwci vcr»
snchtcr lchwcrer Dicbstählc in wicderboltcm Rückiall. lowie wegcn ciucS
crschwcrten Hgnssriedcnslirtlchs wurde der Angeklagtc zu ciner Gcsamt«
straie von a ch t Jabrcn Z u ck> t h a u S abzüglich sünf Monaten Unter«
suchnngshaft verurteilt. autzerdcm wurdcn 1hm die bürgcrliche» Eürcn«
rcchte auf Lie Dauer von fünf Jabrcn abcrkannt.

8p0fi - ^sckdieklsn.

ffuöbsll in ösäsn.

V. k. u. dl u n n Ii s I m dstts ckon IpuÜbLlIvsre'in lTntosri«

I s u t e r n eu Last un<1 kovnts ckiesen mit 5:U bssisgLN. V. k. 1t. trat
mit webrercn HrsLtrlsutsn an. In cker srsten 8pio>!iü>kts kislsn rvvet
'l'ors ckurcli l-Iorbsrsvr. dtacli cker I'ause stsllton Lclimickt unck llsrbsrsar.
ckns birsebnls auk 5:0. V. k. It. .rsixts ein eedünos ttLeües Lpiel. Lsr-
bsixer tiatts einen esiuer doetsn DLgs.

Ukünix dlnnnksim gesen V. k. U. r s n k k u r t 0:1. Usicksr-
seitig wurcks ein müklxe« Lpiel xvreist. O!s Orankkurtar kstten ikr»
bsstcn Osuts in üor Veiteickisunx. Oor 8turm vvar gut b!e rum 8trak-
rauin, vsrxaO jsckock ckeu erlolsbrinssnckeu Dorsckuü sünrlick. Oae via-
riss 'l'or ckss 'l'axes lisl !n cksr dlitte üer Lvveiten 8pietküikte ckurck Oisen»
tor üer Lkönix-Oeute.

V. k. O. kl e i ck e I b e r x konnto xsxen OuObsII-Vsreinisunx O r u c k»
s a I (il-dkeiatcr) nur ein unentsckieckones L:2-Orsekn!s oi-rielen. O>s
6ästs ktikrten ein kckaikes 8piol vor, ckem ckio kürperück sckrvaeko O. k-
O.-dkannsckakt nickt 8tanck kaitcn konnts.

8portverein 8anckkauacn unterlaz !m Ontseke!ckunss»p>d1
cker O-Ivlasse V. k. O. Oeimen mit 0:2. Oas 8piel wurcks üuOerat
sckark üurclisclUkrt unck muOts kurr vor 8ckIuL vom 8ckiecksricktsk
abssbrocken uerckso.

1n Iveckarstsinsek savtierts ckis Oiss-Osservs cker Durn-
unck Lportsemeincks O i n t r a o k t - b'r a n k k u r t a. LI. Ois Orank'
kurter sekvsssn in cker orsten 8pie»kü>kte vier Dors unck kurr: vor 8ck>uv
ckas kllnkts. Xeckarsteinack konnts auüer cinem srollen Olker keine KS'
sonckeisn Ooistunzen reizen. Oie Orankkurtor kättsn auk normalcM
Oocken e:n rveit kökeres Orsebnis orrislen künnen. Ois Llannsckakt
kükrte ein sskr sckünes 8pisl vor unck kinterUeü cken besten Oinäruck-

kiooksy sm Lonnlgg.

Hockev-Ktlicktekampk dlannkeim — Osickslbsrs 5:7-
Lportklud b'ranklurt 1880 — Oarmstiickter Hockev-KIub 0:2: ll>rank-
kurt 1880 — O. D. V. 0:2: II. Llannsckaktsn 7:0> Ousenümaniisclialtso
(I. seseu II.) 5:3: D- V. ^aekssnkauson 57 — Oüntrackt 3:0; Oanion 0:3-

inlsrngiionsisl'Loliwergstilstilrkongk'siZinffl'gnkful'l.

?Iu ckcm intsrnat!onaIen8ckrvsratkIetik-IdoosreS.

cker sm 3. unck 4. b'ebruar in O r a n k k u r t a. dk. stattkinckot, kabeu
bisbcr äie Vcrbänüe von Oeutscblanck, Ilollanck, cker 8cliwe:a, Ital.cn>
Oelsien. Orankreick, Ostblanö, vänemark unck cker T'sekecboslovvaksi ikk
Orsckeinen ausesast.

Verscblebvns cker Ocrlincr Nackrennen. dlit Oüllksicbt auk ckev
nationalon 'l'raucrtas am 8onntrz ainck ck!s 8porlpalast-1tackrennen avt
vicnstss, ckon 10. ckanuar, verscbuben uorcken. Oas Orosramm bleibt
bsstcben. ,

Oeutsebv IVenriunSeu kllr dükmiscbe Luektrvnnen. Oür ckis srolli»
bvkmiscben Aucbtienncn vvurcken eine Ileiks ckeutsckcr Xcnnunsva ab'
sezeken. u. a. sür ckas 'l'sckeckosloivakiscke Oerdv 1024 unck cken IvarO'
bscker I'reis ckieses ckabres. Ciir cken lotrteren wurcken Ivünis itlickaS,
OrckensZüser, Oicbsckisner uvck Ilauskreunck zenannt


EtKÄLLhsaLLr.

Montag. 714: Wi« mqn «tncn
Biann gewinnt. Micte it.

Dicnsigg. 714: Verilles non Tprus.
Thcgjrracm. Neilie F. ^ -si...

Miitwoch. 714: Die beiden Nachti-

Danncrstaa. 714: VerMeS von
Tnrus. Mieie N.

Frcitaa. 714: Die Kcisba.

Samstag. 714: Zar und Zimmer-
manu. _

MM.8aMMeater IamMt.

G r o tz e s S a u z

Ällontag, 7: Dcr G wiuenSwurm.

Tienstaa, 7: Tannkinnier.

Nüttwoäi: Gcichiollen.

Donn-crstag. 7: Eavaller.ia rukti-
cana. Sicraui: Dcr Vaiauo.

Frcitaa. 7: Svicl deS Leüens.

Samilaa. 7: Äqr n. ,'Imnnermann.

Sonutaa. 614: Otliello. ,

Klcincs S a u s:

Montaa. 4. 6 u. 8: Film: Im W!n-
tcr auf dem lurotzaluckncr.

Dicnstan. 4. 6 u. 8: Film: Im
Winter auf dem Olrvtzglockner.

Mitiwoch. 7: Claviao.

Donu-crstag. 4. 0 » 8: >Til-m: Jm
Wintcr auk dem Grvtzalockner.

Frcilag. 4. 0 u. 8: Film: Im Win-
ter auf Lem -Grotzalocknrr.

SamAta-a, 214: Elavtao.

Sonntag, 1114: Biorgeuieier. Bolks-
hochschulc: Oluillichl: Ticktung und
Mulik. — 014: Lconee und Lena.

StaStthLater Freiüurg.

Montaa. 3; m. Sumvlionie-Konzert.
In Micte.

Dienstag. 0!4: Louis Ferdlngnd.
Prinz vvn Breuken. Dicultag-
Äüc-ic. Hallmncte l>.

! Mittwoch. V!4: Tcr Freiichüv.

! Autzcr Mictc ^

Donnerstag. 7: Dic Nniten. Don-
ncrötag-Micte, Halb-micte 0.

Frcitaa. 0!4: Uudinc. Autz. Mlcte.

Sa-mstag. 7: Don Gil mit dcn
grünen Ho!en. Samslag-Äüete.
Salbmicte O.

Sonntag, 8: Die Elciklia. Autzer
Micte. — 7: Eaoalleria rusticana.
Dcr Baiazzo. Autzer Miete.

LtM. SHMMe Büdek-Men.

Mnntag, 714: Nora odcr: Ein
Puvvcnhcim. ^

Dienstaa. 014: Ooern -'Ausfnbrung:
Dcr Oioseukavalter. Muük. Leit.:
Ovcrndircktor F-ritz Eortolezis.

Düitwockl. 714: LnmvaeivaaabuiiduS
vdcr: Das liederliche Kleeblatt.

Donn-erstao. 8: Der Mutzergatle.

Samsiaa. 8 lkleins Vüline): t'am-
merivielabcnb: .Fum 1. Wtilc:
Dcr Gcichlaaene.

Sonntaa. 714: 3um 1. Male: Prtn»
zcstzn Olala.

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Montag. 7: Wilbelm Tell. O 2S-
«F. V.-B. X 11421-ck 11010.

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