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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1923 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 59 - 89 (1. März 1923 - 31. März 1923)
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https://doi.org/10.11588/diglit.15611#0369

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März 1g2Z.

BeMaLL der BadLschen Post

Seite 5.

Aus der Stadt.

, ErfsWst Mgermeisterwahl.

b„°> öie erb?E?"°^'°>»°3 zwischen 6 und 7 Uhr fand im Stadtrats-
l>a^-?»>Ä i beiden sälligen Bürgermeisterwahlen statt. Wahl-
di° ,Mll lsi°T ^04 Stadträte und Stadtverordnete. Nach der neuen
^ ^ehr^.'Ueindeordnung gilt der als gewählt, aus dessen Namen
9°i°„'lllin»« °?.r Wahlberechtigten sich einigt. Es sind also minLestens
den Kandidaten nötig, damit er als gewählt an-
n»rkann. Bei Ler Mahl am Freitagabend wurden im
k°? ^'sher? ^ Stimmen abgegeben. Davon fielen 40 Stimmen auf
er^UNistiiZEN Vürgermeister Wielandt, 2 Stimmeu erhielt der
sr.Äloz Stadtrat Hermann Bönning. Die Wahl ist also
trm "°Nsn,i?"°ufen. Jhrer Mahlpflicht nachgekommen sind die
k°°'"° unn Mwder der Deutschen liberalen Vol'lspartei, der Demo-
»u- >>„. L Zentrums. Die übrigen Fraktionen haien sich voll-

^Seschx- Stimme enthalten. Die Wahl mutz also wieder neu
werden und der Stadt entstehen dadurch neue Kosten.

r Di, ^cherhekMpfuyg und Nreishilduug.

ai^ucheraLLeilung der Staatsanwaltschaft Heidel-

-Sibt

bekannt:

>Ud !?lstall.?ien Erlasse des Ministeriums des Innern, und dcs
ur Kchieber?'"u°Us.'die schärsstes Vorgehen gegen Preistrmberei

,"°d

lUs

- ' ano'rdnen, geben Veranlassung, die in dieser Frage

°N- '°°tsanwaltschaft matzgebenden Grundsätze bekannt zu

ZEbgL stPreise: Sind Höchstpreise oder von einer zustän-
pke ° be,. ..festgesetzte Preise, insbesondere Richtpreise festgeietzt,
dvi,'b oder^Iaufer befugt jedcn Preis zu fordern, der den vochst-
"er K-Uordlich festgefetzten Preis nicht übersteigt. Die;eweils
«rtz„7- Q r v'ik festgefetzten Preife stnd keine Richtpreife.
k°w°8suitt^""°smützige Marktlage: Bei Vorliegen einer
V^t. Marktlaae. die jedoch heutekauminFrage

°Ui Ä°i»ev ."s der Verkäufer den Marktpreis verlangen. Das
Md ordnungsmätzigen Marktlage besteht darin, datz

kiius». bedj^^'ner durch normales Verhältnis von Ängebot zu Nach-
> ? verbÄ^n preisausaleichenden Konkurrenz der einzclnc Ver-

^ wird, übermätzige Preise zu fordern.

"Ud >°revn,? ° rktlage: Sie Sildet bei der heutigen Gestaltung
..dei Aarktes »insbesondere der Zurückhaltung der Lieferanten
«de> ?Sernden Vedarfsdeckung des Handels, die Regel.
fii^.'dfvlgp °- immer dann vor, wenn inkolge von Warcnmangel
1° od°°"s>°blicher Schwierigkeiten, Waren an den Markt zn
!itzt°? §°umi 'usolge unlauteren Machenschaiten der Pre s sicy
nach der Forderung des einzelnen Verkaufers
>«st?'"Mdie Beurteilung der Angemessenheit des Preiscs bei
H°ll«. Notmarctlage sind die individuellen Ge,teyungs-

ste ^ »dlmss,'"üolfalles matzaebend, wobei die Eeldentwertung im
'iil nicht nur für den Einkaufsvreis. sondern auch fur

!>°hv, °'d° b»." und allgemeinen Betriebsunkosten, sowie die Zinsen
!>»ia "loh^ ^ucksichtigt werden darf, währenh bezüqlich des Ünter-
bim.°Ur . und des Unternehmerreinoewinnes die Geldentwer-
>iib° ^en" °em Matze beriicksichtigt werden darf, wie sie, in oem
<sur C°"derer Volkskreifs Berücksichtigung findet. Die Mag-
^ea° b sich „ °chnung der Eeldentwertung sind verschieden je nach-
as, uu> Auslandsware bezw. InlaNdsware, die ubcr-
V°'°e ff^°usländischcn Rohstofsen hsrgestellt ist, handelt oder
°»° ."oreise," > ° ndsware. Jm ersten Falle ist Anpassung des
?UK°.° ° dii ^ °° den jeweiligen amtlich notierten K urs des
Eeik^enGeldes im Zeitpunkt des Verkaufs zugelapcn
tzyz.b'e aus ^wertung). wobeks an diefem Matzstabe naturlia,
,°r°->l?sl°N, "?r ausländischen Ware ruhenden inlandischen Gostsh-

i"n ° Siir L ^rachten. Löhne, Eehälter usw. gemessen wero-n
tzr c»? c Lr diese, sowie für die reine Inlandsware gilt die
s°ich,'°rk im ^"lwertung. d. h. die Veränderung der Kaufkraft
lch°°°lt y,.?nlande. und zwar gemefsen an den vom statistischen
^tzt^° L e ^osfentlichten Indexziffern der durchschnitt -
!?is°, "ervfi^n shaItungskosten. FLr die Zeit von der
Mkt °>.'st ei«""ichten Inderziffer bis zur Errechnung des Verkaufs-
i'-ft h'"r Er>° lnllige Schätzung zulässig. Der zeitliche Ausgangs-
N°r°^r >„rechnung der Eeldentwertung für den Einkaufspreis i,t
? N°?rch A> der Bestellung. sondern der Tag der Zahlung der

WlNgni-^'r Nerkäufer. 'Ünberührt durch obige GrunLfötze bleibt
°ichg ?r^ ^ zwischen billig eingekauften und teuerer dazn aekruf-
"sioL"Ngsn° fcher Art Durchschnittspreiss zu bilden. Den Wieder-

s"sE"?Svr°I^°r Art Durchschnittspreiss zu oiioen. Lien ^eoer-
s»'is^°ft, der Kalkulation zu Erunde zu legen i,t also
! °°Ng „-°° nach der Recbtioreckmng des Reichsgerichts „dem
I,"b o,Aagst?>t cin Sonderrecbt dahin eingeräumt wcrden soll, fur
^"lstöÄ bici/tzMare eine gleiche Ersatzwarc ansSafsen zu konnen,
,'lle V°n r^else sich den Vestand seines Vermögens unlcr allen
Ni °rinLd >'°>ern, währenb die übrigen Volksoenossen andauernd
l"r ^isser ^ung ihres Vermöqens hinnehmen müsien. Wer
?°»lhl7?brikan,„ 3 nisdergelegten Erundfätzen. Lic in gleicher Weise
bat n' lbrotzliöndler und Kleinhcindler gelten. zuwider-
l '?°u. >trasrechtliche Verfolgung wegen PreistreiLerei zu
tlnte- >

^ a i ° "ie b°°l Eesichtspunkte der Preistreiberei ist ferner
t - 5' ^ veri,°k" Kettenhandel oder Zurückhaltung von
" n! Flir i°5°chte Preissteigerunq.

dticht.^en Ae Art von Handel mit Eegenständen des
>!Ali°,° Täti„?^°rfs. d. h. auf Umsatz von Ware gegen Eeld
von '°'t ist eine besondere Erlaubnis erforderlich. Bei
dex unerlaubtem Handel wird in der Regel auch^Ein-
^l» ' . in wÄ°ndelten Ware Leaotrogt w rden, ohne Rulsicht
o^'lden Hand stch dte Ware befindet. Der Kauf von
Mi?"1ten "andler ist demnach stets mit der Gsfahr des Verlustes
""4 °-t der nre verknüpft.

^ucherbekämpfun^ hat sich vor einigen Tagen

bieten, bekümpfcn. Sie wsrden dabei die nachhaltigste Unterstützung
durch die zur Aburteilung solcher Verfchlungen vorzuasweise be-
rufenen Wuchergerichte erfahrcn nnd es wird Sorge dafür
getragen werden, datz die Wuchergerichte ihre Tätigkeit in umfafscnd-
ftem Matze entfalten und datz sie so besctzt und ihre Mitgl'eder in
der Arbeitszuteilung so gestellt werden, datz sie ihre ganze Kraft in
der Bekämpfung des Wuchers und Schiebertums zur Äuswirkung
bringen können und datz Wucherer und Schieber so rasch als es mit
einer gewissenhaften Rechtsfindung noch eben vereinbar ist, und so
nachdrucklich, als es die bestehenden Vorschriften zulasien, der ver-
dienten Strafe zugeführt werden.

* vr. Zvr. d. v. Zollq. Dem früheren Leiter des hiesigen Be-
zirksamts Geheimrat Jolly wurde anlätzlich seines vor kurzem er-
folgten AusfcheiLens aus dem Amt von der juristischen Fakul-
tät der Universität Heidelberg die Würde eines Ehrrndoktors
verliehen.

-- Aus detn Stadtteil Handschuhsheim. Am 1. März hat Stadt-
vikar Ehrle die evangelische Gemeinde Handschuhsheim verlasscn.
Ungcrn sieht man den jungen Eelltlichen von hier scheiden, hat er
doch durch seine Leutseligkeit und Einfachheit sich das Vertrauen der
ganzen evangelischen Eemeinde erworben. Die besten WLnfche be-
gleiten Stadtvikar Ehrle auf seine neue Stelle in Neuenheim.

* Aus der evangelischen Ecmcinde. Am 4. März sall eins Kol -
lekte fiir die durch die Befetzung in Not geratenen Volksgenoffen
an der Ruhr und in Baden erhoben werden. — Durch die Neuordnung
der Dienstbezüge der Eeistlichen sind die Gebühren für kirch-
liche Amtshandlungen in Wegfall gekommcn. Geschenke,
die bei kirchlichen Amtshandlungen gegeben werden, sollen künftig
unter Berücksichtigung der Wünsche der Eeber zu örtlichen kirchlichen
Zwecken verwendet oder dem Kirchenfonds zugefiihrt werden. Ge-
bühren für Amtshandlungen im Haufe (mit Ausnahme Ler Kranken-
kommunionen) können zugunsten der örtlichen Kirchenkasien erhoben
werden, ebenso für Amtshandlungen Lei solchen, die nicht Glteder
der Eemeinde sind. — Am 1. April werden die bisherigen Alueilun-
gen der Allgemeinen Kirchenkasien in Heidelberg, Karlsruhe,
Mannheim, Mosbach, Offenburg und Sinsheim in eine Zentral -
kasse unter dem Namen ANgemeine Evangelifche Kirchenkasie mit
dem Sitz in Karlsruhe vereinigt. Von ihr wird das Erträgnis der
Landeskitchensteuer verrechnet. Alle Zahlungen an die Geistlichen
werden künftig von Karlsruhe aus erfolgen.

* Verkehr nach dem Osfenburger besetzten Ecbiet. Wie die
Mannheimer Handelskammer aus Lahr erfährt, hat drr Komman-
dant der französischen Besatzungsbehörde von Ofsenburg an das dor-
tige Vürgermeisteramt' ein Schreiben gerichtet, in dem die Errich-
tung einer Zollgrenze um das ncubefetzte Offenburger Gebiet
herum dementiert wird. Die Sverrlinie fällt demnach mit dem
alten Brückenkopf und dem Rhein zufammen.

* Die Angestelltenverfichermlg. Die Reichsverstcherungsanstalt
für Angestellte teilt mit: Die V er f i ch e r u n gs g r enz e in der
Ängestelltenversicherung ist durch Verordnung des Reichsarbeits-
ministcriums mit Wirkung vom 1. Februar 1923 von 1,2 Millioncn
aus 4,2 Millionen Mark erhöht worden. Eine Aenderung der
bisherigen Eehalts- und Veitragsklasien ist nicht erfolgt. Es sind
mithin bei cinem monatlichen Verdienst von 60 000 bis 850 000 Mark
Beiträge in Klasse 13 mit monatlich 4840 Marl zu zahlen. Wer
die Versicherungspflichtgrenze überschreitet, ohüe seinen Ärbeitgeber
oder setne Stellung zu wechjeln, scheidet erst mit dem ersten Tage des
vtertsn Monats nach Ueberschreiten der Versicherungsgrenze aus dsr
Versicherungspflicht aus.

r. Wnsbeim, L. März. Auf Einlabuns LeS Amtsoorstanbes sauüen
sich am LamStag im Bezirksamt bie Vertreter des EinzelhanbelS tn ber
Stabt Sinstzeim ein, um zu ber P r e i s g n v a ss u n« an ben assu».
kencn Dollar in ben verschiebenen Geschäftsbetrieben Stcllung zu nehinen.
Der Amtsvorstanb natzm inSbesonbere Bezug auf Len Erlatz Les Mtni-
fters Les Jnnern vom 17. L. Mts. unb verlangte, batz eine Preissenkung
in allen Betrteben, auch in ben Landorten, öurchgefHtzrt merben müsie.
Er wies ferner auf bie auffällige Tatsache tzin, batz z. B. tn Hetdelberg
geivifse Gewerbebetrtebe Lilliger arbeiten alS in Sinstzeim, sobatz öie
Bevölkerung. zum Schaden des ansässigen Handwerks. bazu kommt, aus.
wärts arbeiten zn lasien. Die Vcrtreter des Etnzeltzandels sagten ru,
bah sie sofort eine Mitgliederversammlnng einberufen «erben, bie Richt-
vrcise für alle Geschästszweige aufstellen solle. Diele Richtvreise sollcn
anch allen Geichästsintzabcrn in Len übrigcn Gemetnden des BezirkS mlt
Lem Htnweis mitgeteilt werden, datz diejenlgen, die sich nicht an sie
halten, aus Hem Verein ausgeschlossen werden. Die Vertretcr des Lebens-
mltteltzanbels erklärten sich weiter berett, bem itznen gestelltcn Ansinnen
entsprechend ben Austzang der Pretle in ben Geschästen für bie wich-
tigsten Artikel bes täglichen Bebarfs zu veranlasien. Der Amtsvorstanb
tzat gleichzcitig den Vorsitzenben dcs Sinsheimer Gewerbevereins eriucht,
im Sinne bieser Besprechung auf das Handwcrk einzuwirken. Das Bc-
zirksamt wird öurch Sachverftändige öie Preisgestaltung im Bezirk ein-
gctzend kontrollieren lasien und jeöen Kall von ungsrechtfertigter Preis-
festsctzung unnachsichtig verfolgen. An -ie Bevölkerung wurde die Bitte
gerichtet, Lie Betzörden in itzrem - Bestreben. eine Preissenkung tzerbeizu-
fiitzren, zu untcrftützen, nnb itzr Fälle unbegründeter 8-orderungcn zvr
Kenntnis zn bringen. Bersagt die Bevölkerung bterin, so macht fle stch
mitverantwortlich an einem Mitzlingen dieser Bemübunge»».

tcn. bas Jntzalatorium unb bie Trinkballe bereit, Le»
Loidenben aus bem briben Onellenschatz Ltnderung unb Heilung zu
spenden. Die hier so frützzeitig einsetzeude wärmcre Jahrcszeit -anbert
bercits Blüten und Blumen hcrvor nnd ltndc Lüfte ersüllen das nach
Norden und Osten geschützte Oostal. Tägliche Theateranfsützrungen und
Konzerte Lieten Kunstgenutz nnd Zcrstreuung, dcr fich fortwähreli-
mctzrenden Schar ber Kurgäste. Vaden-Badcn ist von Wcsten, Norden
unb Olten otzne jebe Betzindernng zu erreichen, ba es nicht von fremden
Truvven besetzt ist.

O Offenlmrg, 2. MLrz. Dte ArbeitSloslgkeit nimmt tzier
täxlich zu. Viele Betriebe tzaben Kurzarbeit eingefützrt, so tzaben auch
die Buchdruckereibctriebe itzre Arbeitszeit stark bcschränkcn müffen. Jn
der Spinneret und Weveret ist etwa SM Arbeitcrn gekündigt worbcn.
Dcr Grunb ,u den Einschränkungen wird In erfter Linie darin zu suchen
sein, Latz es an R o b m a t e r i a I i e n fetzlt und auch bie Austrägc »ack-
lasien.

)( Ueberlinge». 2. März. Der württembergtschen Krimlnalvolizei ist
es gelungcn, eine D i e b e s g e s e l l s ch a f t, Vater und zwei Sötzne,
zu verhaften. bie eine Reihe von schweren Diebstätzlen ausgcführt
tzaben. Dcr eine der Sötzne war als Wächter der Wach- unb Schlietz-
Mfellschaft in Ravensburg angestcllt unb ber anbere Sotzn zeitwcilig als
Stellvertreter für seinen Bruder tätig gewesen. Jn ctwa einem Dntzend
der Falle haben die bciden in Räumcn, die itzrer Bewachung nntsrstellt
waren, Diebstätzle verübt und wertvolle Waren an sich gebracht. Der
Bater tzat auf dem Wege LeS Hausiertzandels LaS Diebesgut ,u Geld
geinacht.

)l Donaneschluee«, 2. März. Die GcmeinLe Dittestzausen tzat
die Gauachmühle nm die Summe von 47 Millionen Mark crworben:
Lcr Mützlenbetrieb, der mit ben neusten Einrichtungen ausgestattet ift.
wird von der Gemeinbe wettergcfützrt.

? Lörrach, 2. März. Jn der Mcldung über ben volltischen Zu-
sammenstotz in Höllstcin, wobei der Sägewerksbesitzcr Dr. Winter
schwere Mesierstichc ertzielt und daran starb, war bcmerkt, dis Staats«
anwaltschaft tzabe bezüglich der Vertzaftung dcs Albert Rüdiger, der
ben tödlichen Mesierstich gefützrt tzat, »u svät einaegriffen. Dieser Vor-
wurf ist, wie von zuständiger Stclle mitgetiilt wird, unbceründet.
Man tzat — merkwürdigerweise — erst am Montag frütz tber Zusammen-
stoß war am Samstag obsnd erfolgt) der Staatsanwaltschakt Kenntnis
vo» Lc,n beöauerlichen Vorfall gegeben. Danach hat sie sosort LaS
weitere veranlaht. Von einer Verschlevvung des betzördlichrn ElngreisenS
kann also keine Rebe sein.

? Freibnrg. 2. März. Jm Zustand vlöizlich« G e > st e S v e r w i r-
rnng geriet ein älterer Herr anf das Gcleise ber Höllentalüatz», wnrde
von einem Zuge Lberfatzren und so schw« vsrletzt, batz er st a r b.

? Staufcn, 2. MLrz. Jn etnem Sägewerk im Untermüirstertal
wurde der löjätzrigc Sägerciarbeiter Franz Mutterer betm ^»«iere»
der Riemeu von Ler Transmisston erfatzt unü levensgekäk - °-tzt.

°ille

uns

> Besprcchnng im Justizministerium
'"it ^ d-" Badischen Regierung geht

K-r'altt^rösi^'U'sterium ^fanden am 26. Februar Besprechungen
bi^nd°»°sten der Landgerichte und den Leitern der Staats-
die gegenwärtig im Vordergrund des Intsresies
der der Rechtspflege statt. An erster Stelle wurde
lt°>>ntz " rt ^ ^ ekämpfung des Preiswuchers und des
Not^. ° ?'ngehendst erörtert. Allseits wnrde auf die
di?'°sen energischer Bekämpfnng d.eser gefährlich-

^ "eeil- Fkan ^'nungen anj nnserm Wirtschaftskörper hin-
ktzÜ^N >,„^rotz,,??I>°nnte dabei die schwierige Lage, in der stch auch
iix^n NoK ä'Ä und der ehrbare Handel angesichts der nnge-
si°"°lnft "1°res mLt ausreichend zum Stillsiand gelangten Schwan-
v>°?t/-'NlNentz befindet, nicht. Man war aber ebenso

a»k"Unn " ° im ^ UeLerzeugung, dag heute alle berufencn
>l>,.°ste d°°^-/resie der Nnfrechterhaltung der Lffentl'ch'n
li^"«ga»-°t leitz°„?^°°>°°°n?>en -nd um die weiten, heute schon
E Äus^-ilu bemÄ"" Schichten unieres Volkes vor dem völligcn
llw ^en n °"tsen!^^"' barauf hinwirken müssen, daf; die ersren-
sich bie unser Eeldwert in den letzten Wochen

Letz°l° möglich in einer Senkung dsr Preise des
ttzMt fühlbar macht. Auch die Organe der

^lehe- dies° und dllrfen sich — so wurde immer wieder
vordringlichsten Aufgabe der Eegenwart nicht

werden im Zusammenwirken mit dcn
U "ehm!„Prodl?kti?^i?°'bHörden fowohl als mit den Vertre-
Handels und der Verbraucher E-legen-
üi„ rers°j?" brnng und Warnung die Prsisgestaltung im

!e» ^Ucht ° °Ler angemessenen Preises zu deeinilussen,

k!°sien > Und in diesen Bestrebungen aus nackter Ke-

Ui""lUtenÜ ber geaen»!!; Abneignng gegen die allen Volks-
>!> dea"d.cn Opfer ^^l'^n Notzeit im Jnteresie des Eanzen
^hahen rssi °» M.°nzuwirlen versucht wird, diese Versnche
disMitteln und nnter Ausnützung aller
erlahrensvorschrifte» und Strafandrohungen

Aus Baden.

OSerlMöesgerichLHrüsidenL Veck -d

T1I. Karlsruhe, 2. März.

Der Nachfolger des verstorbenen OberlandesgerichtsprMdenten
Dr. Zehnter, Hermann Veck, hat nur wenige Wochen das Amt des
ersten richterlichen Beamten in Daden Leklerdet. Jm Januar d. I.
fejne Ernennung znm Oberl-andesgerichtsprästdenten erfolgt und
! wird sein Hinscheiden gemeldet. Oberlandesgerichtspräsident

war

Hermann Beck stammt 'aus Karlsruhe un,d stand im 60. Lebensjahre.
Er war im Jayre 1885 in den Ladischen Iustizdienst eingetreten und
zuerst Amtsrichter nnd Oberamtsrrchter in Kenzingen gewesen. Er
war dann Landgerichtsrat in Karlsruhe und Waldshut, wurde 1002
zum Oberlandesgerichtsrat ernannt und war auch mehrere Jahre
hindurch Mitglied Les Kompetenzgerichtshofs. Mit Präsident Beck
ist eine Persönlichkeit von hoher richterlicher Begabung und reichen
Kenntnisien aus dem Leben geschieden.

— Mannbkim, 2. März. Jn ber sestrlsen SKSffenacrtLtSsitzung
gatz ein hiesiger Stubent selner Mibbilligung üver ein gefällteS Urteil
durch Scharren Nusdruck. Der letzr erstaunte Studio wurde wegen
Lteser Ungebübr vor Gericht »u brei Tagen Haft verurteilt und lofort
abgefübrt.

II Mbauubeim. 2. MLrz. Wegcn umfangreicher LebenSmIttel.
schiebungen Ins Auslanb batten flch vor ber Strafkammer fünf
Personen zu verantworten, Larunter »wei Hollünber, ber Manntzeimer
Metzgermcist« Hafner und der Deltkatesientzändler Kallenberger
aus HeiLelberg. Diese beiden lebtgenannten Angeklagtcn sollen Butter
und Schinken im Wert von etwa drcl Milltonen Mark anLieHollän -
der verkauft baben, die ben größten Teil der Ware an »wei französi-
sche Soldatcn weiterverlauften. Auch nach Hollano wurü« von b«
Ware ausgefübrt. Das Urteil ist noch nicht vekannt.

— Karlsrntz«. 2. März. Durch die W u ch e r v o l i, e t wurbe im Be.
nehmen mit bem Städtischen Preisvrüsungsamt eine Kontrolle in tzicslgen
LcbensmittelgeschLsten und Lagertzäusern nach Svctsesett vorgcnommen.
Die Durchsuchungen bei Grotztzändlern. Sveditionsgeschäftcn und in Laaer-
tzäusern crgaben, batz Fctt in strafbar« Wcise nichtzurückaetzalten
wurde. Jn ben Klcinverkaufsgcschäften ergab die Kontrolle im allge-
meinen kcine westntliKen Leanstandungen. — Zur Anzcige gelangte ein
Geschäststntzaber von tzi« rvegen Preistreiberei, weil « SKutzsett.
das « pro Dose mn 47 Mkrk cingekanft tzat, um 480 Mark verkaufte.

— Nastatt, 2. März. Bci cincm Hänbler in Nicderbühl war kürz-
l!S etn schwerer E i n b r u ch s b i e b st a b l verübt worden. Die Diebe
sinü ietzt In der Person der Brüder Hermann und Heinrtch Cleven,
in St. Leon bei «esioch vcrtzaftet worden: autzerdem ist noch cln Vettcr
der Leiden. der in die Diebstatzlsfache mitvcrwickelt ist, festgenommen
worden.

— Badcu-Bade». 2. März. Hler tzaben fünf Letzrllnge und
SSüler von ellicr Werkstätie Las ganze Bleidach gestotzlen
mitsamt der Dachkandel. Das Metall verkanften sie an etnen Altciseu
tzändler.

— Baden-Vade«, 2. Mür». Dte volitischen Eretgntsie baben kelnerlet
störende Wirkung aus den Kurvetrteb dieses schönsten aller Schwrr,-
waldbäder ausgeübt. Nach wie vo« stotzen Lte schöueu Badeauital-

Keidelberger SLaWeaier.

„Der Güst", Schauspk-el von Wilhelm von Scholz. H»r.stchtlich
der Bühnenwirksamkeit verspricht der erste Mt dieses gcdanken-
reichen, symbolischen Dramas allerhand, was d:e beiden andern
Akte nicht erfüllen, auch der dritte nicht, tn dessen Mittelpunkt ein
uralter ÄatsschreiLer steht, der fast alle Bewohner überlebt hat. Die
j Pest hat in,der Stadt gewütet; der Vaumeister, der an dem Dom
gsbaut hat, und mit Unrecht im Rufe stand, ein Hexenmeister zu
sein, kehrt zurück. Die Pläne zu seinem Werk sind verbrannt, die
Leute, die ihm nahestanden, sind dahin, seine Eattin ist von einer
eifersüchtigen Nebenbtchlerin vergiftet worden. Zu vollenden ist
uns vielleicht nichts- gegeben, das darf uns aber nicht von der
Arbeit abhalten- Dem Dombaumeister aber ist der Trieb zum
Werke erstorbcn. Der Dom ist eine Aufgabe fllr die Iahrhunderte.
Neue Zeiten kommen, ,es lebt ein anders denkendes Eeschlecht, das
gleichwohl das fromme Werk des Dombaus weiter fortführen wirö,
denn die Erundmauern sind fo gelegt, daß auch awders gerichtete
Menschentöpfe als der Baumeister daraus weiterbauen können. Wir
haben hier keine bleibende Stäiie. Der, Baumeister zieht in die
Welt hinaus. Es geht Lerga-b, bergauf unser Lebenslauf; das ist
unser Los anf Vrben. Die Dichinng des in Heidelberg durch seinen
„Wetilanf mit dem Schatten" bestens bekannten Verfasiers leidet
eben ldaran, datz es ihm im zweiten Aki noch weniger als im dritien
gelingt, die Elemente seiner Handlung energisch zusammenzuraffsn.
Die Wirbung zerflatiert eLen. Eine leichie Ermüdung bemächtigt
sich der Znfchauer. Ilm die Hauptrolle war Ludwig Heinle -r-
fotgreich bemüht. Sein Dombaumeister hat etwas von Faust. Heinle
sprach wirksam, mit sorgfältigster Behandlung des beziehungsreichen
Textes. Frl. Lillie gab das Dirnchen Leonore mit Frifchs uiG
einer gewisien ganz glücklichen draufgängerischen Art. Franz
Saucr schuf in dem alten Ratsschreiber. der übrig geblieben ist,
um von dsm Vergangenen Kunde zu geben, eine ganz runde, ganz
originelle Gestalt. sozusagen ein Prachtstück. Lobend erwahnt seien
noch Paul I- Schneider als frischer. beweglicher Narr und Eber«
hard Krumschmidt (Esselle). Die übrigen Darsteller waren
mit Erfolg um ihre Äufgaben bemüht. Man verlietz die Vorstellung
mit gemischten Gefühlen.

Kirchliche NachrrchLen.

Evangelisch« Gemernbegottesdiensie.

Sonntaa, 4. MLr, (OkuM.

Kollekte zum Besten der deutschen BolkSgeno-sirn im Riitzrgevlet.
Heiliggeistkirche. ^10 Ubr: Stadtvikar Dill: 8 Utzr: KonsirmaNber»»
vrüsung: Stad-tvfarrer Götz.

Provibenzkirche. 1(10 Ubr: Dekan Schlier. Ubr: Cbristcn.
lebre für Knaben, Delan Schlier. Entlassung Les zweiten Jabrgangs.
U12 Ubr: Kindsrlirchc, Stadtvfarrer Maas. 6 Ubr: Isbendgottesdtenst,
Stadtvikar Lix. Knevcls. >

C tz r! st u s k l r ch e. lllg UHr: StaLtvtkar Soellner. K12 Uhr: Kinder»
kirche, Stadtvikar Lic. Kncvels. 8 Ubr: Konfirmandenvrüfung, StaLt«
pfarrer v. Frommel. Mittwoch, 8 Ubr, keinc Bibelstunde, sonder»
Gemeindeversammlung zu der Gemeindeschwesternfrage.

Akabem. KrankenbauS. 9 Utzr: Pfarrer Kammerer.
Jobannesklrche lStadtieil Neuentzeim). K10 Ubr: Konfirmatio«
der Taubstunnnen-kinder, Sdadtvikar Ebrle. U12 Ubr: Kinderkirche,
Stabtpsarrer Srbmitb-

Evang. Kirche lStadttetl Wieblingen). K10 Ubr: Predtgt. 1 Ubr:
Cbristenlebre. Stadtvfarrer v. Neu.

De u ts L - e va n g. Fr a u e n bu nL. K4 Utzr lm Gemelndesaal Karl-
Ludwigstratze 6.

Evangclischer Verein für H a n S g e tz k l f i n n e n. 8 UHr:
Bienenstrahe 2.

Evang. Stabtmikftvn Neuenbeim-HanLschutzsbeim,
Kleinkinderschule, Schröderstratze 28. Dienstag abcnd 8 Uür: Gemein-
schastSbibelstunde.

Jungfrauenverein, SchrSLerstratzs 28, Sonntag wachm. 4 Uür. -
Eoang. Kirchensemcinbe Robrbach.

Sonntag, 4. März, vorm. 9.80 Ubr: Hauptgottesdienst. Kollekte. 10A Utzr:
Cbristenletzr«.

Evanselische Gemeind« Klrchbeim.

Sonntag: 9.80 Utzr Predlgt. 10.30 Utzr Kindergottesdienst. 1.00 Utzr
Entlasiung Les 8. Jatzrgangs der Cbristenlctzrvflichtigen. Stadtvfr.
Dr. Mertz. — Donnerstag: 8.00 Utzr AbenüsottesLienst. Stadtvikar
Psefferle.

Kattzolische Gottesdicnste.

St. BonkfatsuSktrLe. Sonntag, 4. März: Kollektr sür ble TSeo.
logiestubierenben. — Samstag: nachm. voi, 2 Ubr an Belchtgelegen-
tzeit: 6 Utzr: Salve. Sonntag-: 8 USr: Frübmeffc: 7 UHr: Sing-
mefse mit aemeiniamer bl. Kommunion für bie Jungfrauen: 8 Utzr:
Deutsche Singmesfe mit Predigt: KIO Uhr: Predlgt und dcutsche Sing-
messe: 11 Utzr: Schülergottesdienst mit Prcdigt: 142 Ubr: Cbristcn»
lehre für die Jungfrauen: 2 Utzr: Corvoris Cbristt Bruderschafts-
AndaLt mit Segen: Ubr: F-astenvredlgt mit Segensanbacht. Mon-

tag: abends 8 Ubr: Bersammlung bes Müttcrveretnz mit Bortras
und Anbacht. Donnerstag: abends 8 Utzr: StanbcsBortrag sür
Jnngltnge. Frcitag: avends M Ubr: F-astcnandacht mit Segcn.

St. Josepb lPfaffenarund). 1L10 Ubr: Predigt und deutsche Sing-
meffe, vorber Belchtgelegenbcit.

Alt-katbolifch« Kirchengemelud« Hcldelverg
Sontag-, 4. März: Borm. 10 Mr Deutsches Amt mit Predigt, Stadt-
vkarrcr Hütwobl: nachm. 8 Uhr Hauvtversammlung des F'rauenvcreinS
im Prin, Max. — Montag 8 Utzr: Kirchcnchorvrobe.

Diakoulsienkovclle.

Sonntag. 10 Mr: Predigt, Pfr, Jäger lKav-ll-nkollekte). 11 Ubr: Kinder.
gottesdienst. 11 Ubr: Cbristcnlevre. 8 Ubr: Bibclstuiide, Pfr. Jäger.
8^ Uür: LlchtbilLervortrag von Missionar Kcller. Mvntag. abcndS
8K Uhr: Illlianzbetstunds tm Vereinstzaus, Plöck 18. DicnStag. 4 Utzr:
Vrauenbetstunbe. Donncrstag, abendö 814 Utzr: GemeinschaftSbibel»
stuude tm Vercinstzalls. Plöck 18.
 
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