NLchrichts« Wfokge, eigenÄich mrt d«n Preise ansgezeichnet werden,
Ler den Ramen Les Dichters ües „Withelm Tsll" un>d der „Jnngiran
von Orleans" trägt. In di-sser Tragödte philosophieren Wer-wiezend
Nehletdlig und rousssamljch-dosiojewfithaft fieben Matrosen zwischen
Warien nnd Qchlafen, vor u«L in der Schiacht, über Leden und L!e»e>
Tat und Tod, Eott und Vaterlanid, wber „Dinge Mischen Mensch
unü Mensch". Der ejne, «den d>ie anderen „Msuterer" nennen, predizt
den tlngehorsam uwd tzen pagi.sist>ischen Internationaltsnrus, als schon
di« feindllchen Granaren einschtagen. Ein an Gott GlauLender wird
zum llnglaubcn bÄehrt und der „Mouterer" wandelt stch in d«r
Schla-L-t wider seinsn Willen zum tapseren Wmpser, der aoer, wie
er sterbend sagte, ebenso gut gemeutert ^rben würde, wenn ihrn das
SchresM wicht näher gelegen HLtte.
Ich glaul!« nicht, üaß Seelente, wirArche Seelsute, vor odsr in
der Schlacht sb gedacht'oder gesprochsn haben. Der Marinepsarrsr
Fsngler, der aus der „Seidlttz" am Kasemattzeschüch mttgefochten'
hat und schwer verwunLet als ei-rziger setner Geschützdedtenung am
Leben blieb, dsnlt wi« ich. In der „Tragödte" sagt denm auch einer
der Matrosen richttg: „Dre Schlacht ist dte Probe, wer besser urrid
meerhaster ist."
Aber eine Stelle in Len Goering-schen Wechselgesprächen üer
Matrosen ist LesonLsrs bezeichnend. Der eine svagt: ,Aür was
kämpfen wtr jetzt?" llwd der onr-ere antwartet: ,ZLr sreres Meer."
Das war in der Tat der letzte Sinn Les Ringeus vor dern Skagerrak:
„Freiheit der Meere" von jahrhundertLlang lastender englischer See-
tqrannei. Wenn a-uf dem Wege Wer Wwshington die Wett diesem
Ziele auch nur eineil Schritt näher geksmmen wäre, so stnid die
dsutschen Skagervakkämpser ntcht umsvnst gestovben, selbst wenn unser
armes Vaterland zurzeit noch Leinerlet Nutzen vcm diessr unzeHeuren
Wllndlung hat.
Wie dem aber wuch sei, dies« deuischen Mavineangehvrigen staröeu
in treuer Ers-üllung ihrer Psticht, und ihr Anidenken zu ehrsn, ifi
fiolze und ernfte Pslicht der Volksgenossen.
Sir Stellmg des SansaSimdrs.
p ZurüLfielluug jeglicher Polemik.
EigeneDrahtmeldung.
Berliu, 31. Mai.
Dsr H r ns a Luudfür Gewerbe, HanLelundJndu-
st r i e hat heute an setn« ihm angeschlossene-n Vsrbände etn Rund -
schrsiben herausg-öhen lassen, in welchem er sich mtt dem An-
gsbot der wirischafttichen Spitzeiweübiwdv beschäftigt. Jn dtesem
Ninndschretben wird erttärt:
„Wir sehen diese Denkschrift als eine gute Grnnd-
lage für die Lö-sung ,der gegenwLrt-i-gsn Fragen an. llm dett
Geisetzgeüung für ihrg spütere Arbeit die nottvettdigen Anhalts-
pu-niie zur Bersügung zu st-ellen, -ist es z-etzt -bie Aufgabe Ler deut-
schen Wtriischaftskreise und nament-lich -der Vertretungen Les immo-
bilen Kapttals, jchnellstens die Erwägung-cn zu Endc zu führcn, tn
welü>er Form dte PfLnder, -die trn unbeweglichen Vsr-mögen
ntcht in ausreichenidem Mahe vorhanden sinls, stchergestellt werden
können."
Dsr Hawsabund schlietzt sein RunLschreiben mit der dringenden
Aufforderung an seine llnterverbände, in der jetzi-gen schweron Not-
lage jegliche Polemtk z u r L ckzufte l l en, nm die Richt-
ltnien des Garantteprog-rammes Les Rerchsverbandes der deutschen
Jnldu-ftrie zur geMLinschaftlichen GrunÄwg« 'des. gesctzgeberischen
Mshrhettswillens im Pavlament zu macheu und damit üer Re-gierung
die Mögltchksit M fchatze», etn festes nnd zahlenmätzig lon-kretes
Angebot zu m-achen.
SozmldenwlrM snh ZNdußneangeboL.
Derün, 31. Mai. Der Vorstand der sozlaldem okra t i schen
Reichstagsfraktion bejchästigte stch am Mtt-twoch mtt der gezenwär-
1-igLN pvltttschen Lage. Cr Ulli-gt dte Schr-ttte serwer Lnierhändlsr
in begug auf vie Ausarbsltung des deutschen Angebvts. Die Soztal-
Idsmorvatie rst -der Aussassuwg, datz die Reichsregicrung fchnell ein
konkretes und snbstanrij-ertes Angebvt machen mutz, das Deutschland
den Wog zu ttlterMitivwalen Verhandlungen öMet. Nnßevdem be-
schäftigte fich der FrEivnsvorstanü mit dem Angebot der dhuttchen
Jndustrie. Er nahm Kennt-nils d-avon, datz ldic dcutjchen Wittschafts-
lrvj'se endlich für eine endgültige Lösung der Repavationsfrage grund-
sätzlich LeMmmte Lerstungen anbieten und eine Haftnng der Sach-
werte -daiür erfsDd-erlich halten. Ans das entlschtevenste lehnte er
es jsdoch ab, die selüstverständliche Evfüllung der staatsüürgerlichen
Pfttchten van irg-endwelchen Voraussetzungen vüer Bsdjingungen ab-
hängrg zu luachen.
*
Datz es ftch nrcht um Bedrngungen oder Forderun -
gen der Industrie, sondern nur um Vorjchlägs handelt, ist so
oft gesagt worden, Latz auch dte Sozialüemokratie ihre einseitig
patteipolittsche Einstellung endlich fallen lassen sollte. ALer das
Agitatiansbedürfnis für die Maste überwiegti Nur so ist es zn er-
Zfa.
Rvmas vvn Zsnnq Frcifrau Schilliug v. Lairstatt.
S. FottsebuAa. srachbrml verSoten.
Seit Zahren lsidend, wu-tztü Frau Doktor Gellin lä-ngst, datz ihr
kein langes Lsben Lsscht«den war. Die Aerzte, die fie ihres Herz-
nnd Nervenleedens wagen behanüelt hatten, waren über ihre Lebens-
dauer wohl alle einer Meinmrg gewesen. und aus ihren Verorv-
nuwgen hatte Frau Dvktor Eellin sich leicht ein llrteit bllden kvnnen.
.Sie -war jetzt vierztg Jahrs alt, aber fie sah ams wie iaum dreihig,
«nö reincr hätte thr eine siebzehnjährige Tochter zngetraut. Jhre
Geftalt war so fein und btLgsam, wi« Lie eiines jnngen Mädchens,
ihr blasses Geficht mit den grotzen, buwklen A-ugen hatte noch i-mmer
L-en mädchenhaften Liebreiz, der einst Ven Leutnant von Hatzlingen
l-erart gefangen nahm, dv-tz «r Beruf und Laufbahn aufgab, um die
vermögensloje Warse heiraten Au können. Frau Doktor Gellin dachte
nicht gern an ihre erste lurzc Ehe zarück. Dvr Leutnant a. D. Helmut
v. Hatzlingen war t'ch: nach ka-um zweijähDiger Ehe durch etnen plvtz-
lichen Tvü entrissen worden, imid em schwrrer Schatten lag nber
jener Zeit für fie.
Lebhafter denn je tcrat ihr hsut das Bild der Dergangenyett vor
Augen, angevegt durch den jnngrn Ofsizrer, de-r i-hrem Kind die ersten
HnL-rgungen brachte.
Es wehte kühl über den kleinen Garten, und sröstelnd zog sie
deu roten Seiöenschal über den .schmalen Schutter-n znsammen.
Fritz Bergen bltckt« den Freund an.
„Jch glaübe, wir dürfen nun nicht länger stör-en!" begann er
zögeirnd.
„Es war mir eine so grotze Freude!" sagte die Hausfrau m-tt
rhreni ltvbellswürd-igeu Lächelu und einem dankbaren Aufp-lick zu
DMor Bergen. „Nnr acht Tage habe ich noch llrlanib!" sagte Het-nz
VvrnhLgen zu Isa. „Morgen nachmirtaz, wenn das Wetter hält,
will uh ruüern. Darf ich Sie «ttrladen, guüdiges Fräulein?"
„Wenn es Matti erlanbt!" sagt« Jfa lächel-nd. „Richt wahr,
Mntti, ich darf Ja fagen, ich habe fo selten ein.« Freude!" ^
„Weröen Sie mit bei der Ruderfahrt sei«, Herr Doktvr?" —
fr-agte ihrau Eellin lense.
„Wcnn irgend möglich, gswitz gnädige Fraui't
„Hurra, ich darf! Also Auf Wiedersehen! Mvvgon nachmtttag
4 Uhr am La-ndungs-steg!" Isa reichte Bornhag-en die Hand wte
einem guten Freund, ebenso Doktor Dergen.
An ihre Aiutter gel-ehnt, stand sie auf den Stnfen der Veranda
wG fchaute iächelnd ihren Eästen nach, die noch einmal an Ser
^rienpfvrte zurückgrützten. N>« vergatz Bornhagen das entzück-enü
M>ne Lild. das stch ihnen im Goldglanz des finkenden Tages bot.
klären, datz der Vezirksverband Berlin der V. S. P. zn öffentlichen
Vollsversammlungen am nächften Dienstag aufruft. iu denen das
Augebot der Jndustrie als etn Dotchstoß gegen dte Republik und
gegen dte Errungenschasten der Revolution Lezeichnet wird. Das
stnd agitatorische Phrasen, von denen die Führer der Sozialdemo-
lratis selbst innerlich abrücken. Auch ste wissen, datz es Mrzsit für
uns alle nur eine Dolchstotzgesahr gibt, und das ist der Dolch-
ftotz, den Frankreich an der Ruhr gegen uns führt. Es
wärc sehr verdienstlich, wenn das in den sozialdemokratischen Ver-
sammlungen mit der Deutlichkeit gesagt würde, die allein der Ge-
samtheit des deutschen Volkcs nützt. Aber zu dreser nationalen
Selbstverständlichkett vermag das sozialdeMvkratische Agitations-
bedürsnis auch in dieser Zeit der HLchsten Gefahr stch ntcht aufzu-
schwingen. Die Hauptsache ist und bleibt eben immer der Partei-
karren.
Ksine KKANeiiskrLsis.
Verli«, 31. Mai. (Eig. Drahtm.) Im Zusammenhang mtt den
Veröffentlichungen über die Stellungnahme -der Sozialdemokralie
zn der Denkschrift des Jndustrieverbandes waren in Berlin wieder
allerhand Eerüchte über eineKabinettskrise ver-
breitet. Von einer folchen kann aber, wie nochmals Letont ssi,
gegenwärtig nicht Lie Rede sein. Es besteht im Eegenteil in
den Krersen, die mit der endgültigen Fertigstellung des Ergän-
zungsangebotes beschüftigt sind, der EinLruck, datz, abgejehen von
sachlichen Bsratungen üüer Einzelhsiten dre grundlegcnde
Einigung über die Ausgestaltung des Ergän-
zungsangebotes erreicht wird. Man erwartet eine Denk-
schrift der Gewertschaften. die sich aber mehr mit Einzelheiten und
der Prüfung üer Zusatzbürgschaft als mit der grundfätzlichcn Frage
beschäftigen wird.
GegM dre Verlmer HunherMÄftSK.
Verlin. 31. Mai. (Eig. Draht-m.) Wie wtr gemeldet hatten,
hwben die Verhandlungsn zwtschen dem Reich und
Preutzeu wegen der rommn-«tstifchen Usbergvfffe daW geführt,
datz man sichendlichzu etnsm etwas ensrgifchewn Vorgehen zsgen
Äiie roten Herrschaften entfchlietzen will. Das erste Zetchen zu dts>em
ewergüschen Einsatz li-egt heute vor. Dte auch von uns wi-eder-
gegebenen uwd von mehreren Ssiten bestätiaten Melidungen übe-r
die Bilüung politischer H u nd e r t s ch-a j t e n in Berlin
ttotz Äes Leveringschcn Verbots haben -den Inn,enminist,er vevantatzr,
anzuordnen, datz der PolizeiprLstLent jetzt vie Verhastung mehrcrer
Personen vornimmt, die dringend vevdächtig stwd, die eigentltchen
Organiisatoren d-er polttischen Hundertschaften W sein.
Die Dresdeaer MruheA.
Dresden, 81. Ma>. Gestern abcnd bewegtes stch nach Schlutz
der Demonstrationsumzüge rnter FLHrung des Kommunisten Bell-
inann Erwerbslose nach üem Potizeiprästüium. Da üer prsle-
tarische Selbstschutz sich autzerstande crtiärte, die immer grötzer wer-
dende Ansammlung zum Aözug zu bewegcn, übernahnr die Poltzsi
die Absperrung. Aach einer Schreckschutzsalve stoben die
Mässen panikartig ausernander. Die llmgebung des
Pollzeiprasidiums wurde planMätzig geräumt, wober mehrere Per-
sonen festgenommen wurden. Auch in der tnneren Staüt kam es
spät abends zu Zusammenstötzen, wobei neben dew Gebrauch oon
Gummtschlägern auf dem Postplatze auch Schreckschüsfe ab-
gegeben werden mutzten. Die Kundgebungen zogen sich bis spät
nachts hrn. Piünderungen wurden nicht bekannt.
Das neue Marktstandgericht znr Bekämpfung des
Wuchers ist am Donnerstag zurn «rsten Male während dss' regel-
mätzigen Schtachtviehmarktes im städtischen Schlachthof in Tätigteit
getteten.
Mlder SLreik m Köw.
Kölu, 31. Mai. (Cig. Drahtm.) Heute morgsn stnd dte
Kölner Stratzenbahner über die Kopfe der EewerLschaften
hiuweg in einen wtlden Stretk zetreten. Auch ldte Vorortcmhnen
ltsgen strll. Wie zurzeit gsrüchttverfe verlautet, soll auch Lei den
-städtischen Arbeitern rn dsn Eas-, Wasser- und Elektrtzitäts-
werken SttsiEneigung vorhanden ss-in. Jn dsr chemifchen Fa-
brik Köln-Kalk haben -die Aroerter inifolge der Entlass-ung
ettres kommuntstischen Arbsiters die Arbeit n-ieLergelegt, woranf üie
gesamte Belegschaft von der Drrekttow frtstlos cntlaflen wurde. Die
Stretkwelle begtnnt jetzt auch auf >das Lsrgrfche Land
überzngreifen, in Remlschetid z. B. P etne R-srhe von We-rken
der MetaM-ndustriie sttllgelegt wordsn.
46 Tote und 366 SchwerverkeHLe.
Efsen, 31. Mai. Vine Blättermsldung stellt fest, datz bei den
k o m m un i st i s ch e n llnruhen im Ruhrgebret etwa
4 6 Tote zu beklagLN sind. Jn den Krankenhäusern tiegen 360 mehr
odsr weniger schwer Derletzte.
Dre schlanke Frau im weitz-en Kleid, deren blafles Gesicht so
ischön rrnd so fchmernrutsoolt war, lund neberr ihr Äas Mäöcheu, faft
noch vin Ktnd, das Eoldhaar in fttmmernren Locken aufgesteckt und.
oon -der schmat-en Sttrn oon einsm sahi-vlaue« Seidem'üan-d z-urück-
gehalten. Er sah noch cinmal das ovale Gssichtchen, das f-eine Näs-
chen, dte wunderbaren A-ugen, deren Farve wechselt« rvte das Waflsr
der wetteu See da drautzen, und di« so Üar und Mhl zu rhm anf-
ülickten, er hörre ihr weiches, helles Lachen, und er wutzte, datz er
an diefenr Tage seiir Herz verloren hatte. —
Sttrmm neben ichen schritt der Frsuwd.
,Lch glanbe kauW datz ste den Winter orleüt! Schade um dtefe
Frau . . ." sagte er leis-e, wie aus ttefom Stnnen hera-us. „Hast üu
g-efeyen, welch wun'derschön-e Hanh fie hat, Heinz? —"
Der fah wie erwachend um sich. „Das gan-ze Mädel ist ern Ge-
Ltcht! llud morgen ülerbst du weg von ider Bootssahrt! Das bist du
m-rr schul-dtg als Freund! Ich habe nur noch acht Tage, Lie mutz ich
benutzen, w-eitzt du! Jch bttr mtt mi-r im klaren, dte hettate rch! —"
,.Ra, tWmer fachts, metn Iunge, weun sre Ltch maz! Lnd -
dann, wenrr ste den Manrmon Hrt, der dir doch fehlt! —"
„llnd wenn fi« thn nicht hat, schaöet nrchts, Frttz! Domn suche ich,
mir was anderes, jrgendWte, irgemd-wo! Ioder har s-ein Anrecht aus
das Elück!" —
„Da magst du recht haüen, und rch wrll dir deme sützen Träu-me
gewitz n-icht stören, mein Jnnge! A>ber -ser nrcht W stegesstcher!" —
jagte Doktor Bergsn letfe, während fie L-i« Vorhalle ihres Hotsls
betraten
Birgttd Levy lag auf dem mit weitzen Fellen -Lelegten Rrchebett
-chres Wohnzimiiiers. Ls war etn fchüner, langg-estreckter ntediüger
Ranm, der Bauart uralter Häuser sntsprechend. Ctn feiwer Ge-
schmack hatte die Cinrichtung geWählt. Kostbare Tepprche deckten
dcn Boden urft> die schwarzen geschnttzten Aiübel waren mit leuchten-
der, blutroter Set-de bezogen. Jn -den Ecken waren lauschige Plauder-
Wtnkel entstanden durch hr-eite niedere Bü-nke, tzi« mtt seidenen Ktssen
tn zartgetöntien Farben Lelegt w-aren.
Schräg vor Lem einen ocr tiefuischiigen Fenster stcrnd der breite
SchretbtrHch, ottre Marmorgr-uppe echob fich lebensgrotz im Hrrtter-
grun», Srndings ,Lwei Dtenischen".
Wun-dervoll hob srch das leuch-tende Weiß des Marmors von dem
satte-n Rot der Setdentapete. Ein Perloorhang jn japanilscher Arbett
fl-i-mmerte in der breiten TLröfftruug zum antiegeNden Musikzimmcr.
Ein Bechst-etn stand dort geösfnet, nmgeben oon Palmen und Lorbeer-
L-üfchcn. An den Wanden entlang roihte sich eine koftbare Sammlung
werlooller Bücher und Werke verschtedenfter Art in oielscheibizen
Schränken; dunkle Ledermöhel lwden Wm Rrchen, zum Lauschen,
zivm Nachdenken ein. Ein kletner Winterzatten schlotz sich dtesern
Raum an. Stlb-er-ktes deckte hter Lcn Boden, etne Fontäne plätscherie
zwischen dem Blumenflor, zierliche Bambusmöbel standen unter den
SchWMds GeAalten.
Von unserem Partser
Il-Korrespondenr e «-
2S. W^'
vv»
Paris,
Aus alleu Teilen Frankreichs werden Verhaltu 6 ^rrx,
Aerzten gemeldet. Grenoble, Versailles, -o" § pur»
vor allem aber Marsaille wurden rn den letz-en -
Lie Nachricht Lberrascht, datz bekannte Vcrtreter --er H- - .. lich"
Jahr und Tag starke Betrügereien verübt hatten
versitätsprofsssoren befinden stch darunter, in Mcrtteiri
Bürgermeisterstellvertreter, der sich des ewig Wlrefseiroc ^ ^be!»
Platon erfrertt. Alle drefe Herren raubten den ^
ste hohe Aerzterechnungen für Behandlrrng von Kriegsn . ^che»
-vorlegten, dte ein- und vielleicht zweimal ber 'Äuche»^
hatten und sosott als jahrelanq wiederkehrenüe .-He!'»»» ^^uke»
verzeichnet wrrrden. Nicht genug daran, wurden für dre>« - «tM
auch die kostbarsten Medrkamente auf Staatsunkofr
spruch genommen. Die Herren Aerzte und Profestoren - j «e »^
diese aber rn ihren Privatkliniken. Man spricht,oo>r,.-N '
schäden, für die Frankreich seit üem Kriegsschluste auiz
hatte. Täglich selzcn stch neue Persönlichkerten in dre>e ^ -lpr
verwickelt, desssn Ende nicht abzufehen rst. Es ist Kv"'
orstchtlich, wie dteser, ttotz einer augeblich bestehenden >trf » zu
trolle, diesen Umsang annehmcn konnte. Jntereflant rva ^^ni-
wissen, ob Deutjchland für üie e r s ch w i n d e I t e
men aufzukomnren hat. Denn La ihm auch h>e n>»^
der Pensionen für die Kriegsoerwundeten auferlegt >>>- ist-
befürchten, datz manche von diesen, dere» Heilung zwar o > ^erde»-
die aber von ihren Aerzten noch rnrmer als krank ge>»b ^
höhere Pensionen erhalten, als thnen rechtmätzig 5U.komm ^. ^i«
Darüber fehlt vorläufig jede Aufklärung, dre absr dr-ns xw»
erscheint, oüwohl ja bei üer Riefenfumme der Reparatrom , Fo»-
Deutfchland gefordert wird, felüst als unrechtmätzrg erra
Lerungen Linzelner keine bedeutende Rolle spielen. czzlietzt > -
Dieser Fall der ungercchtsertigten Aerzterechnungen '7-^,
n Entdeckungen an, dre immer mieder cra M-
- - - -- e'Nzcin^^t-
öen viele
ber der Bemeflung der Entschüdiguugssummen, die, c
wohnern des zerstörtea Gebietes zuertannt wurden, „S-,
mätzigkeiten vorkamen. Man las bercits wiederyoi -
schädigte", denen Hunderttausende oon Francs gstrfe»- -O
warsn, kaum auf zehntausend hätten Anspruch erheoe» ^
der Eebefreudigkeit, dis sofort nach Kriegsschlutz geyei
als man noch beteuerte, „tts Locrtts 'mar« ' ^ll >>>
llnsummen unr fich: jetzt aber, da Ler französische ^ch M
ausgestellten Schutüverschrerbungen einlösen soll, öegnrnl ,^^^ ve-
Leule näher zu besehen, üie RiesenfordcrungeK erheben, ^ gülSM
kannt ist, datz ste vor Lem Kriege in ärnrlichen Vcrhatin >> zze'
icki. dast stlrrtllmer ber^r. -chte.
hatten- Es war natürlrch unvermerdUch. üaß Irriüm-'t rv»»^>s
wertungen der angerichteten SÄäosn vorkamen: aber^ ^la
datz deren Feststellung auch dazu führte, die Rechnung
entsprschend zu verrtngern. Liellercht könnte bie Reparn^
mission, dre sa jetzt über sc-hr viel jreie Zeit verfugt,
Morde»,,^s-
der Summcn aufstellen, die unberechtigt angesordor^ « „ ,^,t
Nach Krisgsjchlutz war man auch sonst rn >^a»-->-' ftzch v6»lh,
zuerkennungen freigebig. Der Siegsrtaumet, m dem w
macht dies begretflich. Eben jetzt kam man daraul,
s'S ^a-'
^ bekan-^
bei Säckelieferungen um Millionen geschädigt wurde- §e»e geft
Kaufleute und ern hoher Beamter stnd rn oiLfs
AngelegenSei^lltz
wickelt. Dre Narnen werden sorgfältig geheim gehal-en.
geklätt siud bisher auch drei An-zeiegenheite'n, die n>>
vLtionL
k-cht
mrg
Kc
,ch-lL.S
erscheinen und in die Adgeordnete ües „Iiioo
wickelt sind. Seit nahezu zwei Iahren schleppt fiÄ " ^-jeht-
hin, die stch aus unlautere Rumspekulationen ^wer » ^
Abgeorvnete Galmot, üer dic Giianainseln in der "
ttitt, satz deshalb lange in llniersuchungshast, nus.
einrger Zeit provisorisch sreigelassen wrrrde. Eern Pr->->b
aber noch immer ntcht gemacht werden zu können, ue»»
suchung wurüe noch nicht abgeschlosjen. Die A>)8-Ze>> .
„Danqu« industrielle de Lhine" wirbelt >> -^qeo
Zert immer neuen Staub auf. Drei Senatoren und ^Perte>'"^
nete waren unrechtmätziger Dioidendenannahme »»"./poo«'-
bcfchuldigt- Die Äbgeordneten kamcn mit heiler A>»'
sie die Vergllirfttgiuig der naa, oem Krioge erla'!«»^,,,, Gerw^
geniehen konnten. Die Lrei Senatoren werüen ader ^ /> .
Rede und Antwort stehen müssen, das insbssonderü ^,M>e«t „ ^
klcttung fordert (aücr bisher nicht erhielt), wre L«r Izft.ftier,,, „ s
Bank, der Seuaror Andrs Berthelot, sti»e«„ Ph
per
einst allmächtigen Eeneralsetretär des Quar d-r'am
Verthelot, 3>- Millionen Francs zum Eescherr- » di-'""„jir-
Andrö schützr seiir« reine, uneigennützigc Bruderlttbe o--de.s
liche Meinung vehauptet, datz er das dienstliche Wohl.«^,' DZ»". ch-
flntzrcichen Bruders in Anspruch genommerr ftschaft
Aristide Briand zur Zeit seiner Minifterpra»- e k
drücklich für Lre Unbeschottenhcit setnes ttüheren
erntrat, wurde Sieser unter Poincare mit ze» ^^111 '
" '<,1 I ^
«oh'
-»
Entfernung aus der diplomatische»,„
bestraft. (!!!) Das legtc Wort in der Sache « ^
Eericht sprechen. Ern paar „klcinere" Abgeorünetc sts.^,chreil j"
letzten Wochs vor dem Gericht. Ihr Fall wird ettt ,>d-' xrrcg^
bis ' " -.
ern lluerl gsfällt werdest wrrü.' Einiges Aufseh^^xste»
letzten Tagen erne Brfchulüigung geqeu den Vizeprni --
^it
«zäcyerpa-MLN, und Lurch üie bretten Fen-ster sah
das leucht-cude Blaugrau dsr See.
ma»
zhii
rn-r «e«. iqtze» chschstt«
Der atre Golde Lsvy hait« seinem einziig-e» KNst^.? ^-vgcri
erfüllt. Künstter hatten das eftte Stockraerk für D>-rg>„
unid
der Wi-ntergatten war bssonders ang'ebaut «»E^d ^jchj
llnd doch vermoLr« üas kakkLa«- !ck>n«o Sveim v.«
llnd doch vermoch«Las kostbare, schön« Heün..^'^sMg«a.
ihrem Leüenswunsch, Medizin zu studi-erem zhoche"^^
wellte nur selten ttr Liesen Aäumen, nur für Lre -»»>.
Fetten, dann satz jie wteiüer i« Vresiau ttr ihrenr p -ft
unü ternte uuh avdeiiete. . uckdss>
Berlassen lag daun all« Prach: und Herrftchkert. I S«
Las alte Haus der errgen Sttatze im Llteste« StÄ»t> - schw»-
münde, rn dem schon der llrgrotzvater Golde Levyo Hausro-
haften Handel rnrt Altertümsrn, alten Klerdern, »^inWgekr»»
irteben hatte. Ein Pfandlethgeschäft war spä-ef U ^ Aoh"
und immer war das Geschäfr vom Vater ö«-m
ctt-t wotten. »mte''
N-ie hatte llnfriede gehervscht in diefem Harcst-tzes ^1^
Jmm-er hatte sich der Sohu dem Wunfch und M ^ „nd V- -
gefüzt und das Mödchrn zur Ehe gcwähl-t. das
ihm zugeführt hatt-en.
Imm-er
hatte»
hatte
un-tee
das
war es ihue-rr wohl ergangen aus
Segen des Nat-ers, den Gebeten der Mutter, mü>
Haar der Alten in Ehrsurcht gelützt. ^
Eol.de Levy war der Sohn vevsagt gebfteben, ^ ser
Tochter zur Erinnerung crn die kurze, glückliche
rves-
.. ei^
»»e.„-i>l
fch^"'
strnften Rahel Beck.
Von dteser srüh verstorbenen Mutter hattt -o'» WuÄ-'-tzM
mairdelförnrigen Augsrr geettt und den hohcn. ich^" desse»'Oje"'
rend ste 'sonst dem Vater glich, Zug um Zug. ben
cheu
----U'IM!, ,0-eii ,o ferren emr froyray-ev E->»>
war erst 21 Jahre alt, aber ste sah durch den ftE
Wesens oiel älter aus. ^ Date-e
d-- *- -
N'ädch-enil^r^ ttni ickma'-„"^ln jchencktc und dessen Glan-j
W-"' 'd,?.! Ar>nrk wchvc, cmr ^
ernien Goldkamm bläulrch fchimmcrirden Br!.
all«-^-^ Levy war- el» schl-cht geordntten duukle»
ihr Krmst A "Ecehmc Natur, voll BcgeisteruusL,
'^. Sestattett/ ^ ^ Mirsik, Gaüe». di-i- W
tSornsetznng
Ler den Ramen Les Dichters ües „Withelm Tsll" un>d der „Jnngiran
von Orleans" trägt. In di-sser Tragödte philosophieren Wer-wiezend
Nehletdlig und rousssamljch-dosiojewfithaft fieben Matrosen zwischen
Warien nnd Qchlafen, vor u«L in der Schiacht, über Leden und L!e»e>
Tat und Tod, Eott und Vaterlanid, wber „Dinge Mischen Mensch
unü Mensch". Der ejne, «den d>ie anderen „Msuterer" nennen, predizt
den tlngehorsam uwd tzen pagi.sist>ischen Internationaltsnrus, als schon
di« feindllchen Granaren einschtagen. Ein an Gott GlauLender wird
zum llnglaubcn bÄehrt und der „Mouterer" wandelt stch in d«r
Schla-L-t wider seinsn Willen zum tapseren Wmpser, der aoer, wie
er sterbend sagte, ebenso gut gemeutert ^rben würde, wenn ihrn das
SchresM wicht näher gelegen HLtte.
Ich glaul!« nicht, üaß Seelente, wirArche Seelsute, vor odsr in
der Schlacht sb gedacht'oder gesprochsn haben. Der Marinepsarrsr
Fsngler, der aus der „Seidlttz" am Kasemattzeschüch mttgefochten'
hat und schwer verwunLet als ei-rziger setner Geschützdedtenung am
Leben blieb, dsnlt wi« ich. In der „Tragödte" sagt denm auch einer
der Matrosen richttg: „Dre Schlacht ist dte Probe, wer besser urrid
meerhaster ist."
Aber eine Stelle in Len Goering-schen Wechselgesprächen üer
Matrosen ist LesonLsrs bezeichnend. Der eine svagt: ,Aür was
kämpfen wtr jetzt?" llwd der onr-ere antwartet: ,ZLr sreres Meer."
Das war in der Tat der letzte Sinn Les Ringeus vor dern Skagerrak:
„Freiheit der Meere" von jahrhundertLlang lastender englischer See-
tqrannei. Wenn a-uf dem Wege Wer Wwshington die Wett diesem
Ziele auch nur eineil Schritt näher geksmmen wäre, so stnid die
dsutschen Skagervakkämpser ntcht umsvnst gestovben, selbst wenn unser
armes Vaterland zurzeit noch Leinerlet Nutzen vcm diessr unzeHeuren
Wllndlung hat.
Wie dem aber wuch sei, dies« deuischen Mavineangehvrigen staröeu
in treuer Ers-üllung ihrer Psticht, und ihr Anidenken zu ehrsn, ifi
fiolze und ernfte Pslicht der Volksgenossen.
Sir Stellmg des SansaSimdrs.
p ZurüLfielluug jeglicher Polemik.
EigeneDrahtmeldung.
Berliu, 31. Mai.
Dsr H r ns a Luudfür Gewerbe, HanLelundJndu-
st r i e hat heute an setn« ihm angeschlossene-n Vsrbände etn Rund -
schrsiben herausg-öhen lassen, in welchem er sich mtt dem An-
gsbot der wirischafttichen Spitzeiweübiwdv beschäftigt. Jn dtesem
Ninndschretben wird erttärt:
„Wir sehen diese Denkschrift als eine gute Grnnd-
lage für die Lö-sung ,der gegenwLrt-i-gsn Fragen an. llm dett
Geisetzgeüung für ihrg spütere Arbeit die nottvettdigen Anhalts-
pu-niie zur Bersügung zu st-ellen, -ist es z-etzt -bie Aufgabe Ler deut-
schen Wtriischaftskreise und nament-lich -der Vertretungen Les immo-
bilen Kapttals, jchnellstens die Erwägung-cn zu Endc zu führcn, tn
welü>er Form dte PfLnder, -die trn unbeweglichen Vsr-mögen
ntcht in ausreichenidem Mahe vorhanden sinls, stchergestellt werden
können."
Dsr Hawsabund schlietzt sein RunLschreiben mit der dringenden
Aufforderung an seine llnterverbände, in der jetzi-gen schweron Not-
lage jegliche Polemtk z u r L ckzufte l l en, nm die Richt-
ltnien des Garantteprog-rammes Les Rerchsverbandes der deutschen
Jnldu-ftrie zur geMLinschaftlichen GrunÄwg« 'des. gesctzgeberischen
Mshrhettswillens im Pavlament zu macheu und damit üer Re-gierung
die Mögltchksit M fchatze», etn festes nnd zahlenmätzig lon-kretes
Angebot zu m-achen.
SozmldenwlrM snh ZNdußneangeboL.
Derün, 31. Mai. Der Vorstand der sozlaldem okra t i schen
Reichstagsfraktion bejchästigte stch am Mtt-twoch mtt der gezenwär-
1-igLN pvltttschen Lage. Cr Ulli-gt dte Schr-ttte serwer Lnierhändlsr
in begug auf vie Ausarbsltung des deutschen Angebvts. Die Soztal-
Idsmorvatie rst -der Aussassuwg, datz die Reichsregicrung fchnell ein
konkretes und snbstanrij-ertes Angebvt machen mutz, das Deutschland
den Wog zu ttlterMitivwalen Verhandlungen öMet. Nnßevdem be-
schäftigte fich der FrEivnsvorstanü mit dem Angebot der dhuttchen
Jndustrie. Er nahm Kennt-nils d-avon, datz ldic dcutjchen Wittschafts-
lrvj'se endlich für eine endgültige Lösung der Repavationsfrage grund-
sätzlich LeMmmte Lerstungen anbieten und eine Haftnng der Sach-
werte -daiür erfsDd-erlich halten. Ans das entlschtevenste lehnte er
es jsdoch ab, die selüstverständliche Evfüllung der staatsüürgerlichen
Pfttchten van irg-endwelchen Voraussetzungen vüer Bsdjingungen ab-
hängrg zu luachen.
*
Datz es ftch nrcht um Bedrngungen oder Forderun -
gen der Industrie, sondern nur um Vorjchlägs handelt, ist so
oft gesagt worden, Latz auch dte Sozialüemokratie ihre einseitig
patteipolittsche Einstellung endlich fallen lassen sollte. ALer das
Agitatiansbedürfnis für die Maste überwiegti Nur so ist es zn er-
Zfa.
Rvmas vvn Zsnnq Frcifrau Schilliug v. Lairstatt.
S. FottsebuAa. srachbrml verSoten.
Seit Zahren lsidend, wu-tztü Frau Doktor Gellin lä-ngst, datz ihr
kein langes Lsben Lsscht«den war. Die Aerzte, die fie ihres Herz-
nnd Nervenleedens wagen behanüelt hatten, waren über ihre Lebens-
dauer wohl alle einer Meinmrg gewesen. und aus ihren Verorv-
nuwgen hatte Frau Dvktor Eellin sich leicht ein llrteit bllden kvnnen.
.Sie -war jetzt vierztg Jahrs alt, aber fie sah ams wie iaum dreihig,
«nö reincr hätte thr eine siebzehnjährige Tochter zngetraut. Jhre
Geftalt war so fein und btLgsam, wi« Lie eiines jnngen Mädchens,
ihr blasses Geficht mit den grotzen, buwklen A-ugen hatte noch i-mmer
L-en mädchenhaften Liebreiz, der einst Ven Leutnant von Hatzlingen
l-erart gefangen nahm, dv-tz «r Beruf und Laufbahn aufgab, um die
vermögensloje Warse heiraten Au können. Frau Doktor Gellin dachte
nicht gern an ihre erste lurzc Ehe zarück. Dvr Leutnant a. D. Helmut
v. Hatzlingen war t'ch: nach ka-um zweijähDiger Ehe durch etnen plvtz-
lichen Tvü entrissen worden, imid em schwrrer Schatten lag nber
jener Zeit für fie.
Lebhafter denn je tcrat ihr hsut das Bild der Dergangenyett vor
Augen, angevegt durch den jnngrn Ofsizrer, de-r i-hrem Kind die ersten
HnL-rgungen brachte.
Es wehte kühl über den kleinen Garten, und sröstelnd zog sie
deu roten Seiöenschal über den .schmalen Schutter-n znsammen.
Fritz Bergen bltckt« den Freund an.
„Jch glaübe, wir dürfen nun nicht länger stör-en!" begann er
zögeirnd.
„Es war mir eine so grotze Freude!" sagte die Hausfrau m-tt
rhreni ltvbellswürd-igeu Lächelu und einem dankbaren Aufp-lick zu
DMor Bergen. „Nnr acht Tage habe ich noch llrlanib!" sagte Het-nz
VvrnhLgen zu Isa. „Morgen nachmirtaz, wenn das Wetter hält,
will uh ruüern. Darf ich Sie «ttrladen, guüdiges Fräulein?"
„Wenn es Matti erlanbt!" sagt« Jfa lächel-nd. „Richt wahr,
Mntti, ich darf Ja fagen, ich habe fo selten ein.« Freude!" ^
„Weröen Sie mit bei der Ruderfahrt sei«, Herr Doktvr?" —
fr-agte ihrau Eellin lense.
„Wcnn irgend möglich, gswitz gnädige Fraui't
„Hurra, ich darf! Also Auf Wiedersehen! Mvvgon nachmtttag
4 Uhr am La-ndungs-steg!" Isa reichte Bornhag-en die Hand wte
einem guten Freund, ebenso Doktor Dergen.
An ihre Aiutter gel-ehnt, stand sie auf den Stnfen der Veranda
wG fchaute iächelnd ihren Eästen nach, die noch einmal an Ser
^rienpfvrte zurückgrützten. N>« vergatz Bornhagen das entzück-enü
M>ne Lild. das stch ihnen im Goldglanz des finkenden Tages bot.
klären, datz der Vezirksverband Berlin der V. S. P. zn öffentlichen
Vollsversammlungen am nächften Dienstag aufruft. iu denen das
Augebot der Jndustrie als etn Dotchstoß gegen dte Republik und
gegen dte Errungenschasten der Revolution Lezeichnet wird. Das
stnd agitatorische Phrasen, von denen die Führer der Sozialdemo-
lratis selbst innerlich abrücken. Auch ste wissen, datz es Mrzsit für
uns alle nur eine Dolchstotzgesahr gibt, und das ist der Dolch-
ftotz, den Frankreich an der Ruhr gegen uns führt. Es
wärc sehr verdienstlich, wenn das in den sozialdemokratischen Ver-
sammlungen mit der Deutlichkeit gesagt würde, die allein der Ge-
samtheit des deutschen Volkcs nützt. Aber zu dreser nationalen
Selbstverständlichkett vermag das sozialdeMvkratische Agitations-
bedürsnis auch in dieser Zeit der HLchsten Gefahr stch ntcht aufzu-
schwingen. Die Hauptsache ist und bleibt eben immer der Partei-
karren.
Ksine KKANeiiskrLsis.
Verli«, 31. Mai. (Eig. Drahtm.) Im Zusammenhang mtt den
Veröffentlichungen über die Stellungnahme -der Sozialdemokralie
zn der Denkschrift des Jndustrieverbandes waren in Berlin wieder
allerhand Eerüchte über eineKabinettskrise ver-
breitet. Von einer folchen kann aber, wie nochmals Letont ssi,
gegenwärtig nicht Lie Rede sein. Es besteht im Eegenteil in
den Krersen, die mit der endgültigen Fertigstellung des Ergän-
zungsangebotes beschüftigt sind, der EinLruck, datz, abgejehen von
sachlichen Bsratungen üüer Einzelhsiten dre grundlegcnde
Einigung über die Ausgestaltung des Ergän-
zungsangebotes erreicht wird. Man erwartet eine Denk-
schrift der Gewertschaften. die sich aber mehr mit Einzelheiten und
der Prüfung üer Zusatzbürgschaft als mit der grundfätzlichcn Frage
beschäftigen wird.
GegM dre Verlmer HunherMÄftSK.
Verlin. 31. Mai. (Eig. Draht-m.) Wie wtr gemeldet hatten,
hwben die Verhandlungsn zwtschen dem Reich und
Preutzeu wegen der rommn-«tstifchen Usbergvfffe daW geführt,
datz man sichendlichzu etnsm etwas ensrgifchewn Vorgehen zsgen
Äiie roten Herrschaften entfchlietzen will. Das erste Zetchen zu dts>em
ewergüschen Einsatz li-egt heute vor. Dte auch von uns wi-eder-
gegebenen uwd von mehreren Ssiten bestätiaten Melidungen übe-r
die Bilüung politischer H u nd e r t s ch-a j t e n in Berlin
ttotz Äes Leveringschcn Verbots haben -den Inn,enminist,er vevantatzr,
anzuordnen, datz der PolizeiprLstLent jetzt vie Verhastung mehrcrer
Personen vornimmt, die dringend vevdächtig stwd, die eigentltchen
Organiisatoren d-er polttischen Hundertschaften W sein.
Die Dresdeaer MruheA.
Dresden, 81. Ma>. Gestern abcnd bewegtes stch nach Schlutz
der Demonstrationsumzüge rnter FLHrung des Kommunisten Bell-
inann Erwerbslose nach üem Potizeiprästüium. Da üer prsle-
tarische Selbstschutz sich autzerstande crtiärte, die immer grötzer wer-
dende Ansammlung zum Aözug zu bewegcn, übernahnr die Poltzsi
die Absperrung. Aach einer Schreckschutzsalve stoben die
Mässen panikartig ausernander. Die llmgebung des
Pollzeiprasidiums wurde planMätzig geräumt, wober mehrere Per-
sonen festgenommen wurden. Auch in der tnneren Staüt kam es
spät abends zu Zusammenstötzen, wobei neben dew Gebrauch oon
Gummtschlägern auf dem Postplatze auch Schreckschüsfe ab-
gegeben werden mutzten. Die Kundgebungen zogen sich bis spät
nachts hrn. Piünderungen wurden nicht bekannt.
Das neue Marktstandgericht znr Bekämpfung des
Wuchers ist am Donnerstag zurn «rsten Male während dss' regel-
mätzigen Schtachtviehmarktes im städtischen Schlachthof in Tätigteit
getteten.
Mlder SLreik m Köw.
Kölu, 31. Mai. (Cig. Drahtm.) Heute morgsn stnd dte
Kölner Stratzenbahner über die Kopfe der EewerLschaften
hiuweg in einen wtlden Stretk zetreten. Auch ldte Vorortcmhnen
ltsgen strll. Wie zurzeit gsrüchttverfe verlautet, soll auch Lei den
-städtischen Arbeitern rn dsn Eas-, Wasser- und Elektrtzitäts-
werken SttsiEneigung vorhanden ss-in. Jn dsr chemifchen Fa-
brik Köln-Kalk haben -die Aroerter inifolge der Entlass-ung
ettres kommuntstischen Arbsiters die Arbeit n-ieLergelegt, woranf üie
gesamte Belegschaft von der Drrekttow frtstlos cntlaflen wurde. Die
Stretkwelle begtnnt jetzt auch auf >das Lsrgrfche Land
überzngreifen, in Remlschetid z. B. P etne R-srhe von We-rken
der MetaM-ndustriie sttllgelegt wordsn.
46 Tote und 366 SchwerverkeHLe.
Efsen, 31. Mai. Vine Blättermsldung stellt fest, datz bei den
k o m m un i st i s ch e n llnruhen im Ruhrgebret etwa
4 6 Tote zu beklagLN sind. Jn den Krankenhäusern tiegen 360 mehr
odsr weniger schwer Derletzte.
Dre schlanke Frau im weitz-en Kleid, deren blafles Gesicht so
ischön rrnd so fchmernrutsoolt war, lund neberr ihr Äas Mäöcheu, faft
noch vin Ktnd, das Eoldhaar in fttmmernren Locken aufgesteckt und.
oon -der schmat-en Sttrn oon einsm sahi-vlaue« Seidem'üan-d z-urück-
gehalten. Er sah noch cinmal das ovale Gssichtchen, das f-eine Näs-
chen, dte wunderbaren A-ugen, deren Farve wechselt« rvte das Waflsr
der wetteu See da drautzen, und di« so Üar und Mhl zu rhm anf-
ülickten, er hörre ihr weiches, helles Lachen, und er wutzte, datz er
an diefenr Tage seiir Herz verloren hatte. —
Sttrmm neben ichen schritt der Frsuwd.
,Lch glanbe kauW datz ste den Winter orleüt! Schade um dtefe
Frau . . ." sagte er leis-e, wie aus ttefom Stnnen hera-us. „Hast üu
g-efeyen, welch wun'derschön-e Hanh fie hat, Heinz? —"
Der fah wie erwachend um sich. „Das gan-ze Mädel ist ern Ge-
Ltcht! llud morgen ülerbst du weg von ider Bootssahrt! Das bist du
m-rr schul-dtg als Freund! Ich habe nur noch acht Tage, Lie mutz ich
benutzen, w-eitzt du! Jch bttr mtt mi-r im klaren, dte hettate rch! —"
,.Ra, tWmer fachts, metn Iunge, weun sre Ltch maz! Lnd -
dann, wenrr ste den Manrmon Hrt, der dir doch fehlt! —"
„llnd wenn fi« thn nicht hat, schaöet nrchts, Frttz! Domn suche ich,
mir was anderes, jrgendWte, irgemd-wo! Ioder har s-ein Anrecht aus
das Elück!" —
„Da magst du recht haüen, und rch wrll dir deme sützen Träu-me
gewitz n-icht stören, mein Jnnge! A>ber -ser nrcht W stegesstcher!" —
jagte Doktor Bergsn letfe, während fie L-i« Vorhalle ihres Hotsls
betraten
Birgttd Levy lag auf dem mit weitzen Fellen -Lelegten Rrchebett
-chres Wohnzimiiiers. Ls war etn fchüner, langg-estreckter ntediüger
Ranm, der Bauart uralter Häuser sntsprechend. Ctn feiwer Ge-
schmack hatte die Cinrichtung geWählt. Kostbare Tepprche deckten
dcn Boden urft> die schwarzen geschnttzten Aiübel waren mit leuchten-
der, blutroter Set-de bezogen. Jn -den Ecken waren lauschige Plauder-
Wtnkel entstanden durch hr-eite niedere Bü-nke, tzi« mtt seidenen Ktssen
tn zartgetöntien Farben Lelegt w-aren.
Schräg vor Lem einen ocr tiefuischiigen Fenster stcrnd der breite
SchretbtrHch, ottre Marmorgr-uppe echob fich lebensgrotz im Hrrtter-
grun», Srndings ,Lwei Dtenischen".
Wun-dervoll hob srch das leuch-tende Weiß des Marmors von dem
satte-n Rot der Setdentapete. Ein Perloorhang jn japanilscher Arbett
fl-i-mmerte in der breiten TLröfftruug zum antiegeNden Musikzimmcr.
Ein Bechst-etn stand dort geösfnet, nmgeben oon Palmen und Lorbeer-
L-üfchcn. An den Wanden entlang roihte sich eine koftbare Sammlung
werlooller Bücher und Werke verschtedenfter Art in oielscheibizen
Schränken; dunkle Ledermöhel lwden Wm Rrchen, zum Lauschen,
zivm Nachdenken ein. Ein kletner Winterzatten schlotz sich dtesern
Raum an. Stlb-er-ktes deckte hter Lcn Boden, etne Fontäne plätscherie
zwischen dem Blumenflor, zierliche Bambusmöbel standen unter den
SchWMds GeAalten.
Von unserem Partser
Il-Korrespondenr e «-
2S. W^'
vv»
Paris,
Aus alleu Teilen Frankreichs werden Verhaltu 6 ^rrx,
Aerzten gemeldet. Grenoble, Versailles, -o" § pur»
vor allem aber Marsaille wurden rn den letz-en -
Lie Nachricht Lberrascht, datz bekannte Vcrtreter --er H- - .. lich"
Jahr und Tag starke Betrügereien verübt hatten
versitätsprofsssoren befinden stch darunter, in Mcrtteiri
Bürgermeisterstellvertreter, der sich des ewig Wlrefseiroc ^ ^be!»
Platon erfrertt. Alle drefe Herren raubten den ^
ste hohe Aerzterechnungen für Behandlrrng von Kriegsn . ^che»
-vorlegten, dte ein- und vielleicht zweimal ber 'Äuche»^
hatten und sosott als jahrelanq wiederkehrenüe .-He!'»»» ^^uke»
verzeichnet wrrrden. Nicht genug daran, wurden für dre>« - «tM
auch die kostbarsten Medrkamente auf Staatsunkofr
spruch genommen. Die Herren Aerzte und Profestoren - j «e »^
diese aber rn ihren Privatkliniken. Man spricht,oo>r,.-N '
schäden, für die Frankreich seit üem Kriegsschluste auiz
hatte. Täglich selzcn stch neue Persönlichkerten in dre>e ^ -lpr
verwickelt, desssn Ende nicht abzufehen rst. Es ist Kv"'
orstchtlich, wie dteser, ttotz einer augeblich bestehenden >trf » zu
trolle, diesen Umsang annehmcn konnte. Jntereflant rva ^^ni-
wissen, ob Deutjchland für üie e r s ch w i n d e I t e
men aufzukomnren hat. Denn La ihm auch h>e n>»^
der Pensionen für die Kriegsoerwundeten auferlegt >>>- ist-
befürchten, datz manche von diesen, dere» Heilung zwar o > ^erde»-
die aber von ihren Aerzten noch rnrmer als krank ge>»b ^
höhere Pensionen erhalten, als thnen rechtmätzig 5U.komm ^. ^i«
Darüber fehlt vorläufig jede Aufklärung, dre absr dr-ns xw»
erscheint, oüwohl ja bei üer Riefenfumme der Reparatrom , Fo»-
Deutfchland gefordert wird, felüst als unrechtmätzrg erra
Lerungen Linzelner keine bedeutende Rolle spielen. czzlietzt > -
Dieser Fall der ungercchtsertigten Aerzterechnungen '7-^,
n Entdeckungen an, dre immer mieder cra M-
- - - -- e'Nzcin^^t-
öen viele
ber der Bemeflung der Entschüdiguugssummen, die, c
wohnern des zerstörtea Gebietes zuertannt wurden, „S-,
mätzigkeiten vorkamen. Man las bercits wiederyoi -
schädigte", denen Hunderttausende oon Francs gstrfe»- -O
warsn, kaum auf zehntausend hätten Anspruch erheoe» ^
der Eebefreudigkeit, dis sofort nach Kriegsschlutz geyei
als man noch beteuerte, „tts Locrtts 'mar« ' ^ll >>>
llnsummen unr fich: jetzt aber, da Ler französische ^ch M
ausgestellten Schutüverschrerbungen einlösen soll, öegnrnl ,^^^ ve-
Leule näher zu besehen, üie RiesenfordcrungeK erheben, ^ gülSM
kannt ist, datz ste vor Lem Kriege in ärnrlichen Vcrhatin >> zze'
icki. dast stlrrtllmer ber^r. -chte.
hatten- Es war natürlrch unvermerdUch. üaß Irriüm-'t rv»»^>s
wertungen der angerichteten SÄäosn vorkamen: aber^ ^la
datz deren Feststellung auch dazu führte, die Rechnung
entsprschend zu verrtngern. Liellercht könnte bie Reparn^
mission, dre sa jetzt über sc-hr viel jreie Zeit verfugt,
Morde»,,^s-
der Summcn aufstellen, die unberechtigt angesordor^ « „ ,^,t
Nach Krisgsjchlutz war man auch sonst rn >^a»-->-' ftzch v6»lh,
zuerkennungen freigebig. Der Siegsrtaumet, m dem w
macht dies begretflich. Eben jetzt kam man daraul,
s'S ^a-'
^ bekan-^
bei Säckelieferungen um Millionen geschädigt wurde- §e»e geft
Kaufleute und ern hoher Beamter stnd rn oiLfs
AngelegenSei^lltz
wickelt. Dre Narnen werden sorgfältig geheim gehal-en.
geklätt siud bisher auch drei An-zeiegenheite'n, die n>>
vLtionL
k-cht
mrg
Kc
,ch-lL.S
erscheinen und in die Adgeordnete ües „Iiioo
wickelt sind. Seit nahezu zwei Iahren schleppt fiÄ " ^-jeht-
hin, die stch aus unlautere Rumspekulationen ^wer » ^
Abgeorvnete Galmot, üer dic Giianainseln in der "
ttitt, satz deshalb lange in llniersuchungshast, nus.
einrger Zeit provisorisch sreigelassen wrrrde. Eern Pr->->b
aber noch immer ntcht gemacht werden zu können, ue»»
suchung wurüe noch nicht abgeschlosjen. Die A>)8-Ze>> .
„Danqu« industrielle de Lhine" wirbelt >> -^qeo
Zert immer neuen Staub auf. Drei Senatoren und ^Perte>'"^
nete waren unrechtmätziger Dioidendenannahme »»"./poo«'-
bcfchuldigt- Die Äbgeordneten kamcn mit heiler A>»'
sie die Vergllirfttgiuig der naa, oem Krioge erla'!«»^,,,, Gerw^
geniehen konnten. Die Lrei Senatoren werüen ader ^ /> .
Rede und Antwort stehen müssen, das insbssonderü ^,M>e«t „ ^
klcttung fordert (aücr bisher nicht erhielt), wre L«r Izft.ftier,,, „ s
Bank, der Seuaror Andrs Berthelot, sti»e«„ Ph
per
einst allmächtigen Eeneralsetretär des Quar d-r'am
Verthelot, 3>- Millionen Francs zum Eescherr- » di-'""„jir-
Andrö schützr seiir« reine, uneigennützigc Bruderlttbe o--de.s
liche Meinung vehauptet, datz er das dienstliche Wohl.«^,' DZ»". ch-
flntzrcichen Bruders in Anspruch genommerr ftschaft
Aristide Briand zur Zeit seiner Minifterpra»- e k
drücklich für Lre Unbeschottenhcit setnes ttüheren
erntrat, wurde Sieser unter Poincare mit ze» ^^111 '
" '<,1 I ^
«oh'
-»
Entfernung aus der diplomatische»,„
bestraft. (!!!) Das legtc Wort in der Sache « ^
Eericht sprechen. Ern paar „klcinere" Abgeorünetc sts.^,chreil j"
letzten Wochs vor dem Gericht. Ihr Fall wird ettt ,>d-' xrrcg^
bis ' " -.
ern lluerl gsfällt werdest wrrü.' Einiges Aufseh^^xste»
letzten Tagen erne Brfchulüigung geqeu den Vizeprni --
^it
«zäcyerpa-MLN, und Lurch üie bretten Fen-ster sah
das leucht-cude Blaugrau dsr See.
ma»
zhii
rn-r «e«. iqtze» chschstt«
Der atre Golde Lsvy hait« seinem einziig-e» KNst^.? ^-vgcri
erfüllt. Künstter hatten das eftte Stockraerk für D>-rg>„
unid
der Wi-ntergatten war bssonders ang'ebaut «»E^d ^jchj
llnd doch vermoLr« üas kakkLa«- !ck>n«o Sveim v.«
llnd doch vermoch«Las kostbare, schön« Heün..^'^sMg«a.
ihrem Leüenswunsch, Medizin zu studi-erem zhoche"^^
wellte nur selten ttr Liesen Aäumen, nur für Lre -»»>.
Fetten, dann satz jie wteiüer i« Vresiau ttr ihrenr p -ft
unü ternte uuh avdeiiete. . uckdss>
Berlassen lag daun all« Prach: und Herrftchkert. I S«
Las alte Haus der errgen Sttatze im Llteste« StÄ»t> - schw»-
münde, rn dem schon der llrgrotzvater Golde Levyo Hausro-
haften Handel rnrt Altertümsrn, alten Klerdern, »^inWgekr»»
irteben hatte. Ein Pfandlethgeschäft war spä-ef U ^ Aoh"
und immer war das Geschäfr vom Vater ö«-m
ctt-t wotten. »mte''
N-ie hatte llnfriede gehervscht in diefem Harcst-tzes ^1^
Jmm-er hatte sich der Sohu dem Wunfch und M ^ „nd V- -
gefüzt und das Mödchrn zur Ehe gcwähl-t. das
ihm zugeführt hatt-en.
Imm-er
hatte»
hatte
un-tee
das
war es ihue-rr wohl ergangen aus
Segen des Nat-ers, den Gebeten der Mutter, mü>
Haar der Alten in Ehrsurcht gelützt. ^
Eol.de Levy war der Sohn vevsagt gebfteben, ^ ser
Tochter zur Erinnerung crn die kurze, glückliche
rves-
.. ei^
»»e.„-i>l
fch^"'
strnften Rahel Beck.
Von dteser srüh verstorbenen Mutter hattt -o'» WuÄ-'-tzM
mairdelförnrigen Augsrr geettt und den hohcn. ich^" desse»'Oje"'
rend ste 'sonst dem Vater glich, Zug um Zug. ben
cheu
----U'IM!, ,0-eii ,o ferren emr froyray-ev E->»>
war erst 21 Jahre alt, aber ste sah durch den ftE
Wesens oiel älter aus. ^ Date-e
d-- *- -
N'ädch-enil^r^ ttni ickma'-„"^ln jchencktc und dessen Glan-j
W-"' 'd,?.! Ar>nrk wchvc, cmr ^
ernien Goldkamm bläulrch fchimmcrirden Br!.
all«-^-^ Levy war- el» schl-cht geordntten duukle»
ihr Krmst A "Ecehmc Natur, voll BcgeisteruusL,
'^. Sestattett/ ^ ^ Mirsik, Gaüe». di-i- W
tSornsetznng