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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 1/2
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Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0045

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AUSSTELLUNGEN

Seiten. Alles ift von einer verblüffenden Sicher-
heit, von feinem Gefchmack, leicht, und technifch
vollendet, vielleicht ein wenig zu fehr.
Bei SCHULTE ift das Wertvollfte die Ge-
dächtnisausftellung für Thomas Herbft, die den
großen Saal füllt. Im großen und ganzen ift
es impreffioniftifches Mittelgut folidefter Art,
aber dabei finden fich einige, wohl meift ältere
Arbeiten, die ganz vortrefflich und den fehr
guten Arbeiten des frühen Impreffionismus eben-
bürtig find. — Mit Freude bemerkt man auch
ein qualitätreiches älteres Hollandbild Schön-
lebers. H. Fr.
FRANKFURT a/M. Im KUNSTGEWERBE-
MUSEUM wurde kürzlich eine Sonderausftellung
„Bilderbücher und Jugendfchriften“ eröffnet, die
einen Überblick über die reichhaltige Produktion
auf diefem Literaturzweig vom 18. Jahrhundert
an bis heute gibt. Der Nachdruck liegt natur-
gemäß auf dem Gebiet der künftlerifchen Buch-
ausftattung und Illuftration; befondere Berück -
fichtigung findet das moderne Schaffen.
MANNHEIM DAS BADISCHE LAND IM
BILD (Ausftellung in der ftädtifchen Kunfthalle).
Die lange vorbereitete Ausftellung „Das badifche
Land im Bild“ ift nunmehr eröffnet worden. Da
es fich um eine Äusftellungsidee handelt, deren
Verwirklichung zum erften Male verfucht wird,
wurde auf dieZufammenführung eines möglichft
vielgeftaltigen Materials’ Wert gelegt, fo daß
dieBilderfäle des Mufeums für diefen fich gleich-
zeitig an die breiteften Voikskreife wendenden
Zweck bis auf einen geräumt werden mußten.
In fünfzehn Sälen find weit über taufend Kunft-
werke — vorwiegend graphifchen Charakters —
vereinigt. Gezeigt werden Änfichten aller Teile
des badifchen Landes von einheimifchen und
auswärtigen Künftlern der Vergangenheit und
Gegenwart. Das hiftorifche Material gibt eine
auffchlußreiche, retrofpektive Überficht, die längft
vergeffene Künftler der Romantik und des noch
nicht erftarrten akademifchen Naturalismus ans
Licht der wiffenfchaftlichen und künftlerifchen
Erkenntnis rückt. Hans Thoma hat der Aus-
ftellung ein Geleitwort auf den Weg gegeben.
Der Schöpfer der Ausftellung, Dr. Storck, be-
reitet eine umfaffende Publikation vor, in der
ihre Ergebniffe zufammengefaßt und feftgehalten
werden. Wir kommen ausführlicher auf den
Inhalt der Ausftellung zurück.
WIEN Die Ausftellung der SEZESSION ift
diesmal der Bildniskunft gewidmet. Man muß
es der Vereinigung danken, daß Wien auch
wieder einmal ausländifche Kunft zu Geficht be-
kommt. So ift zunächft im Hauptfaale Berlin
und München durch eine ftattliche Anzahl von

Gäften neben eigenen Mitgliedern^vertreten.
Gegen den frifcheren internationalen Zug der
erfteren treten die Arbeiten der Wiener Mit-
glieder auf den erften Blick ftark zurück, und
nur durch die Kollektivausstellungen Rudolf
Bachers und Ferdinand Schmußers wird ein ge-
wiffes Gleichgewicht hergeftellt, das freilich mehr
durch die Maffe als durch gleichmäßige Qualität
erzielt wird; fo läßt ein Saal mit Bildniffen der
Mitglieder der Wiener evangelifch-theologifchen
Fakultät (Grom - Rottmayer, Harlfinger, Kitt,
Kraufe und Wieden) und einer mit Porträts und
Zeichnungen von Hammer die Vereinigung gut
zu Worte kommen. Den größten Eindruck der
ganzen Ausftellung hinterlaffen freilich die drei
Porträts von der Hand des verftorbenen Schiele
(darunter eines des Malers Paris von Gütersloh
von ftärkfter Kraft der Farbe und der Vor-
führung). In einem Raume mit den ihm gleich-
gefinnten Faiftauer, Harta, Anderfen und Von-
willer ift fein Gedächtnis ficherlich würdiger ge-
wahrt als das Guftav Klimts, deffen zarte Eigen-
art durch zwei nicht gerade der beften feiner
Bildniffe in der Umgebung von Eugen Spiro
(J. Meier-Gräfe), Emil Orlik (Eugen d’Älbert),
P. v. Ordödy u. a. vollftändig verfinkt. Hoffent-
lich bringt die Sezeffion noch eine würdigere
Gedäditnisausftellung diefes ihr einft nur zu
nahe ftehenden Meifters. Ein eigener Raum ift
fchließlich der Porträtplaftik Guftinus^’Ambrofis
eingeräumt, deffen künftlerifches Talent gerade
hier durch die ftarke Einfühlung in das Wefen
der porträtierten Perfönlichkeiten gut zum Aus-
druck kommt. — Im einzelnen find außer den
Genannten hervorzuheben: Unter den Berlinern
vor allem L. Corinth mit einem ftarken Bildnis
Dr. Karl Schwarz’, W. Jaeckel (Dame in Weiß),
Waske und Heckendorf mit kräftiger landfdiaft-
licher Einordnung des Bildniffes. Von den Münch-
nern J. Hüther, J. Fehr, G. Rail, F. Behn, E. Bau-
drexel. Im Gebiet der Graphik ift neben Orlik der
Königsberger Heinrich Wolf gut vertreten. Von
Einheimifchen find noch zu nennen: Egger-Lienz,
der neben zwei in feinem üblichen Stil gehal-
tenen Kinderbildniffen durch zwei Studien von
ftärkfter malerifcher Kraft überrafcht, E. Pick-
Morino (Oblt. Linke-Crawford), Vlaftimil Hof-
mann (Selbstbildnis), Friedrich v. Radler und
F. X. Weidinger. — Von befonderem Intereffe
ift eine Reihe von Prof. Dr. Oskar Strnad ent-
worfener Möbel. H. G.
PERSONALIEN
HAAG Am 20. Dezember beging Joh. Too-
rop feinen 60. Geburtstag. Dem Künftler ift
bei diefer Gelegenheit von Freunden und'Geiftes-
verwandten eine Huldigung dargebracht worden

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