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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 19
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Ausstellungen
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Neue Graphik und Liebhaberbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0657

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Ausheilungen — Von Künftlern

Neue Graphik

Recht zur Hoffnung auf üjac^ geben dagegen
feine kubiftifchen Bildvifionen wie „Cräumender“,
„Mondgänger“, „hoffender“, die in ihrer Ärt eine
eigentümliche Lyrik verkünden, oder feine auf
ein reales Leben eingeftellte Kompofitionen wie
„3irkus“, „Untergrundbahn“, „Nordring“, wo das
aufs engfte durcheinander gewirbelte Gedränge
von Figuren, Prismen, Infchriftfragmenten um ein
3entrum geordnet erfcheint. Fjier mag fiel) die
vom Künftler beabfichtigte Identität von Form
und Inhalt allmählich vorbereiten.
* * Fritjboeber.
*
Die Galerie Schneider hat anläßlich bans
Choma’s 80. Geburtstags eine Ehrenausftellung
des Meifters veranftaltet mit ca. 60 merken aus
Privatbeßß, die in der Öffentlichkeit meift un-
bekannt. Dauer der Äusftellung vom 15. Sep-
tember bis 15. Oktober 1919.
* *
*
3inglers Kabinett fürKunft und Bücher-
freunde nennt fich ein neuer Salon in der
Kaiferftraße. Vom 1. Oktober ab wird dort eine
Äusftellung von Paul Kleb, Frih Schaefler, Cßeodor
Caspar Pilarh gezeigt. Ein Katalog mit Bei-
trägen von Däubler, Edfchmid, Michel, Joft,
Crautner, einem cfriginalholzfchnitt von Fritj
Schaefler und zahlreichen Äbbildungen wird
von gleicher Firma zum Preife von M. 4.— ver-
fandt.
Köln
Das neueröffnete graphifche Kabinett von
hermann Äbels beginnt feine Äusftellungs-
reihe mit einer Sammlung graphifcher Ärbeiten
von Corinth, GCIilli Geiger, Großmann, Lieber-
mann, bans Meid, Pecbftein, Slevogt, Struck.
München
•In der Modernen Galerie (Channhaufer)
gelangte neu zur Äusftellung eine Kollektion
Gemälde des Münchner Malers Älbert Y)en~
felmann.
Wiesbaden
Im Naffauifchen Kunftverein — üüies-
badenerGefellfchaft für bildende Kunft —
wetteifern drei Künftler um den Höhepunkt der
Expreffion. Ritfcbl, ein neuer Name, aus kauf-
männifchem Beruf erft feit kurzem zur Kunft
übergegangen. Erstaunlich viel Cüillenskraft. Eine
faft eigensinnige Nachdrücklichkeit, wie in den
Köpfen und bänden das Nervenleben bloßgelegt
ift. Vielleicht von Kokofcbka beeinflußt. In der
Cechnik noch am Rande des Impreffionismus
ftehend. Die Belichtung führt er gern, auf (Heiß
verzichtend, mit einer Farbe, z. B. Rot durch.

Erb ad), ausgefprochener Futurift, am ausge-
glichenen in feinen Blumenftücken, während in
den ßgürlichen Gefchichten zuweilen wunderlich,
aber, wie bei dem Büblein mit dem Lämmlein
— in Brentanoromantik funüberfpielend! — nicht
ohne Reiz. See wald klar in Farbe und 3eid)-
nung von einer großen, tiefen Innerlichkeit.
Die Galerie Banger bringt eine große
Kollektivausftellung neuer ülerke von bans
Chriftianfen. Der große Saal fteht in Flam-
men, in hellwehendem Rot. Der ftark dekorative,
früher oft äußerlich berührende Stil ift in diefer
neuen Pßafe in einen ekftatifcßen gesteigert.
Die bofbucßhandlung beinrid) Staadt hat
in ihrem Obergefchoß ein graphifches Ka-
binett eröffnet. Die erfte Äusftellung gibt einen
reichen Überblick der deutfeßen Radierung von
Corinth, Slevogt, Meid bis zu den Exprefßoniften
extremfter Richtung. Somit erhält diefer Kunft-
zweig in Kliesbaden feine befondere Pflege-
ftätte. ch.
Von Künftlern und Gelehrten
London
Äm 26. Juli ftarb im Älter von 83 Jahren Sir
Edward Poynter, der langjährige Direktor
der National Gallery (1894—1905). Dem Än-
fehen, das Poynter als Maler genoß, verdankte
er die ttlürde des Präfidenten der Royal Äca-
demy, die er feit 1896 bis vor einem Jahre noch
bekleidete. Äud) als Sammler ragte er hervor;
u. a. nannte er eine hervorragende Kollektion
von bandzeiefmungen alter Meifter fein eigen.
Diefe ift zürn großen Ceil im Frühjahr 1918 ver-
weigert worden, und einige wertvolle Refte hat
Poynter bei feinem Code dem Britifh Mufeum
zugewendet. b
Neue Graphik
und Liebhaberbücher
Hans Meid, Sechs Lithographien aus dem
Berliner Tiergarten. Verlag Paul Cassirer, Berlin.
Je 50 Exemplare auf Bütten; Preis je M.80.—.
Hans Meid, Zigeuner vor der Stadt. Radierung.
Verlag Paul Cassirer, Berlin. 10 Exemplare auf
Japan, Preis M. 250.—; 25 Exemplare auf Bütten,
Preis M. 200.—.
Her mann Kätelhön, Radierungen (gegen WO
verschiedene Blätter). Verlag P. H. Beyer und
Sohn. Preis durchweg zwischen M. 30.— und
M.60.— (bei den in limitierter Auflage gedruckten
neuen Blättern auch höher).

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