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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0865

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Sammlungen

Ausheilungen

am wenigften. (Deshalb füllten auch die Buch-
malereien und die einheimifchen Inkunabeln aus
den Bibliotheken des Staates dem Mufeum zur
Ausftellung übergeben werden.) Auch manches
fremde Kunfterzeugnis ift ein Denkmal württem-
bergifcher Gefchichte und Bildungsgefchichte ge-
worden. Auch hier im hiftorifchen wie im kunft-
hiftorifchen Mufeum find Schaufammlungen aus-
zufondern, Studienfammlungen zurückzulegen;
Minderwichtiges freigebig an dieOrtsfammlungen
des Landes auszuteilen, vielleicht auch wieder
am alten Ort in Kirchen aufzuftellen. Eine Stutt-
garter ortsgefchichtliche Sammlung wird fich an
das Landesmufeum angliedern.
Gipsabgüße, wovon in den Mufeen übergenug
vorhanden find, fänden auf dem Rofenftein Plat$
und paffende Umgebung.
Die revolutionären Parteien haben dem Pro-
gramm der Denkmalpfleger und Mufeumsfach-
leute bis jetjt keinen öüiderfpruch entgegengefeßt.
Seitens der beteiligten Behörden ift allerdings
der Rat der Sachverftändigen nicht immer recht-
zeitig eingeholt worden.
Sammlungen

Äusftellungen

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Fünfte Jaljresausftellung der
Münchener Neuen Sezeffion
Die Entwicklung der neuen Sezeffion ift, ob-
fchon fich hier die überwiegende 3ahl der fort-
fchrittlichen Künftler Münchens zufammenfindet,
in wachfendem Maße auf konfervierende Ge-
finnung eingeftellt. Solche Feftftellung ift zu-
nächst rein tatfächlich, keineswegs kritifch ge-
meint. Denn es geht nicht an, jeweilig mit
Jahresumlauf eine Revolutionierung derGefinnung
von Künftlern zu fordern, die fich des 3>eles und
der Richtung ihres CHeges längft klar bewußt
find. Und auch foweit man folche konfervative
Grundanfchauung kritifch deutet, als Stillftand,
3uftand beharrender Erftarrung, ift das ürteil
überperfönlich gemeint, als unvermeidliches Er-
gebnis zwangsläufiger Entwicklungen zu verge-
hen; da es, von Generation zu Generation, faft
immer Schickfal der in der Atmosphäre diefer
Stadt Schaffenden wird: frühzeitig zu ermatten
und aus dem radikalen Bewußtfein junger Jahre
eine lebenslängliche Rente zu gewinnen.
Diefer grundfä^liche Einwand war voranzu-
. Dann wird man gern einräumen, daß diefe
;ausftellung, gleich früheren, faft durchweg
iveau guter, intereffanter Qualität behauptet,
nn an diefer Stelle, zumal da keine Ab-
igen das ürteil belegen, darauf verzichtet
jn, Äußerungen, wie die von Jagerspacher,
ir, Caspar-Filfer, Püttner, Kanoldt, Schülein,
nerer, Sieck, Klee, Campendonk, die im
ltlichen keine neuen Eindrücke vermitteln,
dings zu djarakterifieren; es genüge der
eis auf einige Leitungen von grundfätßicher
j :igkeit,
old, der feit mehreren Jahren durch die
erhältniffe an einer Befchickung der Aus-
ig behindert war, bringt kleine Bilder von
I artigem Reiz kubifdjen Bildaufbaus. Bis-
I n, in dem „Straßenbild“ etwa, überzeugt
ötigung zu malerifcßem Ausdruck nicht un~
I Ibar; der graphifche Charakter wirkt ftärker,
durch die Farbe hindurch. Bei anderen
en, wie dem „Stilleben“, ift die Verbindung
im Grunde graphifchen Begabung mit der
: fo gereift, daß der feine dunkeltonige
Immenklang durch faft altmeifterliche Ab-
ng überrafcht.
ewald fällt, als einziger Ausfteller, durch
tes Drängen auf Entwicklung der monu-
alen Bildform auf. Die Malerei wirkt (heute
I karg, nazarenifch ftreng, entbehrt vielfach
rifcher Bindung und Sinnlichkeit. Aber in
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