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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 9
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Däubler, Theodor: César Klein
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0263

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Mit 10 Abbildungen1 / Von THEODOR DÄUBLER


1 Sämtliche Reproduktionen nach öüerken Cefar Kleins erfolgen mit Erlaubnis der Kulthand-
lung Fritj Gurlitt, Berlin.

Cezanne, dem Meifter Cefar Kleins, ift es gelungen, den Farbfleck der Imprefßo-
niften vergeiftigt beinahe in ein aftrales Schauen emporzuheben: ich) fage bei-
nahe, denn er hat feine unerhörte Vifion doch) gerade nod) der ÜIirklicf)keit
gelaffen. Ja, fogar vollauf. Der knappe Grenzbereich der Kunft von Cezanne ift eben
fein Nie da-Gewefenes! Und er hat auch) das Cechmifche im Rein-Malerifch)en zu über-
brücken gewußt. Änfprucßslos ift fein Fjandwerk: keineswegs aufdringlich das Können.
£Uas tief geiftig in feinem RJerk bleibt immer felbftverftändlid). Cezanne liebt unfer
Gelebt-werden: und brüderlich teilt er fich) darein mit Bäumen, Bergen, Gieren, Men-
fchen und hellgrauem Luft-Licht.
Das ift alles gewaltige Vorbedeutung für unfere junge Kunft. Derain fah in Cezanne
den Meifter, vor allem den faft noch unbewußten Kubiften. Und er verfucßt zuerft,
vielleicht nur Cezannes CUunfch) zur Feftigung des Bildes zu verdeutlichen. Und dabei
wagte er aber feinen eigenen felbftändigen Schritt und brachte die Kunft dem Kubismus,
der zugleich 3ufammenbruch) des Fjerkömmlichen und Grundlage zum neuen Cempelbau

Cefar Klein.

Italienifche Landfchaft.

Der Cicerone, XI. Jatjrg., geft 9.

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