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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 4
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Der Kunstmarkt
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Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0127

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Aus der Sammlerwelt und vom Kunfthandel

Friedrich) Gauermanns I^eimketjr von der
Jagd, 23000 K; Nr. 71, ein I^errenbildnis von der
Hand des einft mit Recht fo gefchäßten Porträ-
tiften und Ciermalers Rudolf Huber, der nur
deshalb heute fo wenig gekannt ift, weil faft
alle öüerke feiner PJand, die man ihm einft mit
Gold auslegte, in denSctjlöffern des öfterreicf)ifch~
ungarifchen Adels zerftreut, der Allgemeinheit
unzugänglich find, nur 820K; Nr. 87, Leopold
Kupelwiefers Frauenbildnis im blauen Kleid
und mit violettem Überwurf, 4100 K; Nr. 89, Jo-
hann Baptift Lampi d. Ä. Porträt Kaifer
Franz’ I. und feiner dritten Gemahlin, 16000 K;
Nr. 431, eine Madonna von dem jüngeren Maler
desfelben Namens mit Johannes dem Läufer
und dem heiligen Jofef in einer Landfchaft,
6200 K; Nr. 93, von fjans Makart das Bild
feines kleinen Cöchterchens in einem Korb von
einem Pintfcher bewacht und einer Eidechfe be-
laufcht, von ihm felbft „Gretl in der Staude“
zubenannt und Herrn Strnifchtie zugeeignet, nur
6200 K; Nr. 99, ein intereffantes Schubertbildnis
von G. v. Melegh ergab 15400 K; Nr. 103, ein
J K. (wohl Jofef Kriehuber) monogrammiertes
fjerrenbildnis, 2000 K; Nr. 114, ein Fjerrenporträt
von der Fjand des Kopenhagener Malers Hein-
rich Plöß, 10000K; Nr. 120, Johann Mathias
Ranftl, ein in eine Fuchsfalle geratener Jagd-
hund, 10600 K; Nr. 123 u. 124, zwei Herden-
bilder von Louis Maria Dominique Robbe,
2700 u. 2800 K; Nr. 125, von Jean Baptifte
Robie, ein großes Stilleben, 2700 K; Nr. 127,
ein Bauernmädchen im Heu von Franz Rumpler,
4500K; Nr. 128, von Carl von Saar, ein Bruft-
bild des Schriftftellers Alexander Baumann,
3500 K; Nr. 132 u. 133, eine Schelde- und eine
Parklandfchaft von Jakob Emil Schindler,
12500 u. 4000 K; Nr. 139 u. 140, zwei Stilleben
Max Schödis, 4800 u. 2600 K; Nr. 142, ein
Almbild Anton Schrödls, 4000 K; Nr. 145, eine
von Moriß von Schwind liebevoll durchgear-
beitete Vorlage zu einem Prunkpokal zu Ehren
des deutfeßen Liedes, 2000K; Nr. 150, Alphons
Spring, acht bayrifeße Cßarakterkopfftudien,
1400 K; Nr. 159, ein Frauenbildnis Eduard Veiihs,
3200 K; Nr. 165, 167 u. 168, drei Ferdinand
Georg Klaldmüller, der erfte ein blond-
lockiger Klein-Mädchenkopf, der aus den blauen
Seidenvorhängen feines Bettchens dem Befcßauer
einen .Guten Morgen!“ zulacht, die zwei an-
deren biblifche Bilder: „Cßriftus und die Sama-
ritanerin“ und eine „Auffindung Mofis“ erzielten
29000, 3100 u. 6200 K (zu wohltätigem 3weck),
während fein „geftörtes Rendezvous“ (Nr. 165)
nicht zur Verweigerung kam.
Von den Bildern alter Meifter und ihren er-

zielten Preifen wären zu nennen: Nr. 180, Jacopo
Ämigoni, zwei lebensgroße nackte Kinder,
2600 K; Nr. 183, eine Annibale Carraci zu-
gefeßriebene Madonna mit verehrendem heiligen
Mönch, 3800 K; Nr. 189, ein bemerkenswerter
„Lempelgang Mariä“ aus der Nähe Albrecßt
Dürers, 20000 K; Nr. 196 u. 197, zwei öüerke,
Lukas Cranach dem Ä. zugefchr., der Seelen
wägende Erzengel Michael und ein heiliger
Chriftoph, zufammen 31000 K; Nr. 199, Antoni
Mor, Bruftbild eines bärtigen Mannes von 1566,
22500 K; Nr. 200, ein Bildnis Georg Frundsbergs,
dem Giovanni Antonio da Pordenone zu-
gefchr., 1600 K; Nr. 201 u. 202, Auguft Quer-
furt, zwei kriegerifche Szenen, 950 u. 1000K;
Nr. 208, die Halbf*gur Anton Rummels vonLicß-
tenau von einem Ciroler Meifter des 16. Jahr-
hunderts, 3900 K; Nr. 210, Venezianer Meifter
des XVI. Jahrhunderts ein Bild, das von Janit-
fchek in die Nähe Cintorettos gerückt wurde,
5800 K; Nr. 211, eine große Lafel mit figuren-
reicher Allegorie auf Karl V., den Criumph-
zug des Friedens und Glaubens darftellend und
von Sebaftian Vrancx vom Jahre 1628 figniert,
10200 K; und endlich Nr. 215, eine Leda mit
Schwan von Marcello Bacciarelli, 2100 K.
ünter den fonft noch zur Verfteigerung ge-
langten Gegenftänden war Nr. 275, eine kleine
bemalte Gipsgruppe, Madonna und fpielendes
Kind nach italienifcßem Vorbild von etwa 1800,
um 500 K; Nr, 277, eine kleine bemalte und teil-
weife vergoldete Pieta aus Con, öfterreicßifcß
vom XVII. Jahrhundert, 550 K; und Nr. 290, eine
Madonna auf RMtkugel des XVII. Jahrhunderts
um 560 K bemerkenswert. Eine Neuwiener bunte
Biskuitgruppe des Feldmarfchalls Radeßky zu
Pferd mit Ordonnanzoffizier von 1851 ging um
1450 K weg; auch Porzellan und einige Fayence-
krüge erzielten hohe Preife. G. C6I.
Äus der Sammlerwelt und vom
Kunfthjandel
Neues vom Berliner Kunftmarkt
und Sammelwefen
Der Verkauf der Sammlung James Simon
hat, wie das garnicht anders zu erwarten ftand,
fowohl unter den Sammlern wie auf dem Kunft-
markt in Berlin eine lebhafte Beunruhigung
hervorgerufen. Beinahe jeden Lag tauchte zu-
nächft ein anderes Gerücht auf, das wiffen
wollte, feßon wieder habe ein anderer bedeuten-
der Berliner Sammler fiel) feines Befißes ent-

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