Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

DOI Heft:
Heft 11
DOI Artikel:
Aus den Vereinen und Gesellschaften
DOI Artikel:
Verschiedenes
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0370

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Äus den Vereinen und Gefellfdjaften — Ver[djiedenes

Erik Kleinert, Rudolf Klewerka und KIulff-Fjagen.
Diefen haben fiel) als literarifche Mitarbeiter bei-
gefeilt: Fjellmut Frincke, Dr. Gerhard Kat)lo, Dr.
Frit^ Mangold, Dr. Kurt Pinthus, Dr. Redslob,
FJeinrich Schaefer, Robert Seit^, ttlilhelm Stolzen-
burg u. a. Die 3eitfct>rift erfcheint im Selbft-
verlag „Die Kugel“, Magdeburg, Sctullerftr. 31
und koftet vierteljährlich) Mark 6.75.
Die Berliner freie Sezeffion '
Infolge des Ablebens Cheo v. Brockfmfens,
des Vorfi^enden der freien Sezeffion und in-
folge des Ausfcheidens einiger Mitglieder hat
fich der Vorftand der Vereinigung neu gebildet.
Es gehören demfelben an: Georg Kolbe (erfter
Vorfitjender), Schmidt-Rotluff, Ärtur Degner, Käte
Kollwih, George Moffon, Otto Müller, Klolf Röh-
richt, Richard Scheibe und E. R. Gleiß. Die Er-
öffnung der Sommerausftellung hat am 24. Mai
ftattgefunden. Sie zeigt an größeren Kollek-
tionen Gedächtnisausftellungen für Klilhelm
Lehmbruck und Cheo v. Brockhufen. Außer-
dem tritt die Dresdener „Sezeffion, Gruppe 1919“
gefcßloffen unter eigener Jury auf. Eine kritifcße
Klürdigung der Veranftaltung folgt demnächft.
Vorftands waljl in der Berliner Se-
zeffion
Bei der FJauptverfammlung der Berliner Se-
zeffion wurden in den neuen Vorftand gewählt:
Prof. Lovis Corinth, erfter Vorfitjender, Prof.
Philipp Franck, Klilly Jaeckel, Leo Freiherr von
König, Bruno Krauskopf, Prof. FJugo Lederer,
Ernft Oppler, Eugen Spiro. Für die Jury des
kommenden Äusftellungsjahres wurden ausge-
loft: Fjans Gerfon, Alexander Oppler, Paul
Paefdßke, Georg Glatter Roeßner. Hls Erfatj-
juroren: Prof Linde-GIaltßer, Erich Klaske und
Paul Scheurich. 3U neuen Mitgliedern der
Berliner Sezeffion wurden Jantßur, Fritfch und
Deierling gewählt.
Verfdjiedenes
Kollegen unter fid}
Die Frankf. 3tg. berid)tet in ihrer Abendaus-
gabe vom 8. Mai unter dem Stichwort „Einer
vom alten Geifte“ wie folgt:
„Er ift noch immer unter uns, der Geift der
Verfehmung politifch Andersdenkender, felbft
unter Leuchten der Gliffenfcßaft. In einem Auf-
fat} in der in Köln erfcheinenden fozialdemo-
kratifchen „Rheinifcl)en 3eitung“ hatte der Leip-
ziger Privatdozent Dr. Erkes, Affiftent am Graffi-
Mufeum, auf die „Strafexpedition“ gegen China,
den Boxer-Feldzug hmgewiefen, in deffen Ver-
348

lauf die autoritären Stellen Deutfcßlands ganz
im imperialiftifchen Geifte der Gewalt und
des Raffedünkels gehandelt hätten. Glenn wir
jeljt felber von Ähnlichem bedroht feien, fo
müßten wir das Kriegshe^ertum rückfichtslos an-
prangern. Auf Grund diefes im wefentlichen
hiftorifch folgernden Artikels, der nicht den ge-
ringften perfönlichen Ausfall enthielt, hatDr. Erkes
einen Brief des Berliner Mufeumsdirektors Dr. Otto
Kümmel erhalten, der zunächft den Inhalt des
Erkesfchen Auffa^es umbiegt, dann aber fol-
gende Kernfä^e produziert: „Glenn Sie nicht
geifteskrank find, was ich bei einem Privat-
dozenten an einer deutfcßen üniverfität nicht
annehmen möchte, fo beweifen Sie damit eine
Niedrigkeit der Gefinnung, die mir jede Verbin-
dung mit Ihnen unmöglich macht, fo gleichgültig
mir politifche Gefinnungen fonft find. Ich habe
daher Fjerrn Dr. Cohn, dem Mitherausgeber der
.Oftafiatifchen 3eitfd)rift‘, mitgeteilt, daß ich,
wenn nicht jeder Verkehr mit Ihnen fofort ab-
gebrochen wird, jede Cätigkeit für die 3eitfd)rift
einftellen und die Entfernung meines Namens
von dem Citelblatt verlangen müffe . . .“ Glir
wiffen nicht, ob die „Oftafiatifche 3eitfd)rift den
Namen des fjerrn Dr. Kümmel auf ihrem Titel-
blatt vermiffen kann. Das mag eine wiffen-
fchaftliche Beeinträchtigung fein — eine kultu-
relle ift es ganz gewiß nicht. Denn aus dem
Briefe, den Dr. Erkes der Öffentlichkeit übergibt,
fpricht ganz die alte Methode der Gewiffens-
vergewaltigung, die der deutfchen Gliffenfcßaft
heute weniger als je gut zu Geficht fteht. Sein
Aufruf zum parteipolitifchen Cerrorismus zeigt
Dr. Kümmel im Befiße eines Mandarinenzopfes,
deffen Kürzung die freie Entfaltung deutfchen
Geiftes verlangt, fo ftolz er felber mit ihm para-
dieren mag.“
Diefem grundfählicßen Standpunkt der führen-
den Cageszeitung kann man nur voll und ganz
beipßichten.
Degas als Plaftiker
Glie die Parifer Kunftzeitfchrift „Renaiffance“
meldet, hat man nach dem Code von Degas im
Atelier des Meifters etwa 60 Glacßsfiguren ge-
funden, die in der Fjauptfache aus der Spätzeit
des Künftlers ftammen, in der das Augenlicht
des Malers bereits bedenklich abnahm. Von
diefen Figuren füllen nun etwa je 30 Abgüffe
hergeftellt werden, von denen eine vollftändige
Reihe fowol)l dem L.ouvre wie dem Petit Palais
einverleibt werden. Der Reft foll dem Kunft-
handel freigegeben werden. Es handelt fid) bei
diefen Arbeiten in der Mehrzahl um weibliche
Aktftudien, die das Kunftfchaffen des großen

I
 
Annotationen