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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 23
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Der Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0821

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Bevorftetyende Verweigerungen — Aus der Sammlerwelt

der als Aufgabe den Ceilnehmern am ttlett-
bewerb den Entwurf zu einem Palaft für den
Völkerbund in Genf geftellt tjatte. Der erfte
Preis wurde einem Architekten Carlu aus Bon-
nieres zugefprochen.
Venedig
Die vier antiken Roffe über dem Fjauptportal
der Marcuskirche, die man während des Krieges
in Sicherheit gebracht hatte, find kürzlich unter
Anteilnahme einer ungeheuren und begeifterten
Menge an ihren alten Standplatz zurückgekehrt.
Der Kun ft markt
Bevorfteßende Verweigerungen
München
Am 15. Dezember findet im Auktionshaus Dr.
F. X. Kleizinger & Co. eine Verweigerung von
Kunftgegenftänden, alten Möbeln, Glas, Por-
zellan, UeppicFje ufw. aus verfchiedenem Privat-
befitj ftatt. Aus der fehr reichhaltigen Samm-
lung ift hervorzuheben, unter den Gläfern eine
Anzahl von 3unftgläfern füddeutfcher Qerkunft
in Emailmalerei, daneben verfchiedene Schliff-
arbeiten der Biedermeierzeit von 1820—1850.
Unter den Fayencen ift am reichften Süddeutfch-
land vertreten mit Fjanauer, Nürnberger, Bay-
reuther und anderen Produkten, daneben fei
auf- einige im Dekor fehr fchön ausgeführte
Lothringer Arbeiten, namentlich Luneville, hin-
gewiefen. Unter dem Porzellan ftehen künft-
lerifch zwei Frankenthaler Figuren aus der an-
tiken Mythologie, dann folgt eine Meißner Gruppe
von Kandier, verfchiedene Kliener und Fföchfter
Arbeiten. Unter den Metallarbeiten feien her-
vorgehoben eine intereffante Kollektion von
Silberfchmiedearbeiten der erften Fjälfte, bzw.
Mitte des 19. Jahrhunderts, daneben find ver-
treten 3inngeräte des 16.—18. Jahrhunderts, ver-

fchiedene getriebene Kupferarbeiten, Feineifen-
güffe, Emailarbeiten u. a. Die faft 100 Nummern
umfaffende Gruppe des Mobiliars nennt einen
italienifchen Apottjekerfchrank der Florentiner
Spätrenaiffance, verfchiedene füddeutfche Prunk-
fchränke und Stühle des 18 Jahrhunderts, ein
italienifches Renaiffancezimmer und mehrere
komplette Salongarnituren. Unter den Cextilien
ift eine reiche Folge Orientteppiche, ferner eine
Anzahl flavifcher Stickereien erwähnenswert.
Vertreten find ferner verfchiedene Gemälde alter
und moderner Meifter. Der 700 Nummern um-
faffende Katalog mit zehn Cafeln ift durch die
Leiter der Auktion gegen den Betrag von M. 6.—
zu beziehen.
Äus der Sammlerwelt und vom
Kunftljandel
Spi^weg - Fälfcfjungen in f^amburg
Den Bemühungen des F>amburger Kunftfach-
verftändigen Egon Müller ift es kürzlich ge-
lungen, einem umfangreichen Spifzwegfchwindel
auf die Spur zu kommen. In Fjamburg find in
den lebten Monaten vielfach bei bändlern fo-
genannte Spifzwegs angeboten worden, die meift
auch die gefälfchte Signatur des Künftlers trugen.
In einem diefer Fälle ftellte nun der erwähnte
Sachverftändige feft, daß das gleiche Bild, das
neuerdings unter dem Namen Spitjweg figurierte,
früher mit der Bezeichnung des richtigen Malers
Steffan van ReF)t fchon einmal für 300 M. ver-
kauft worden war. Auf diefen Maler gehen die
Fälfdßungen aber als folche nicht zurück. Diefe
hat vielmehr ein F)err Prediger gemalt, der
allerdings zunächft feine Unfchuld beteuert und
behauptet, das Opfer eines Schwindels zu fein.
Es ift inzwifchen der Staatsanwaltfchaft ge-
lungen, einen der F)auptübeltäter, einen Fferrn
von Münchow, feftzunehmen, und fo fteht zu

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