Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (11.1919)

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VonSaimnelwefenuiid Kxmflercigniffati

Vom Kölner Kun ft Handel

|Von WALTER BOMBE
Mit 5\ Abbildungen


Gemälde-Studien n. (Fortre6u| aus m «0
V'on Lukas Cranad), dem viel bewunderten und viel gefcßoltenen, zeige ich) h)ier
einen Männerkopf, der mit einer Leiden[d)aft und einer Ausdruckskraft gebildet
ift, wie wir fie feiten bei Meifter Lukas antreffen (f. Hbb. 1). F)erbe Sachlichkeit
vereint [ich) in diefem
[Derke mit tief fctjür-
fender pfyct)ologi[ct)er
Eindringlichkeit. Der
großartige und ernfte
Stil der früßeften
füddeutfcßen Scßaf-
fensperiode Cranacßs
kommt darin ungleich)
ftärker zum Ausdruck,
als etwa in dem Bild-
nis des [Diener Pro-
feffors Reuß oder in
den Cßarakterköpfen
der vierzehn Nothelfer.
Man möchte an einen
Bürgermeifter oder
Dorfgewaltigen aus
des Meifters fränki-
fd)er Fjeimat denken,
der hier im Bilde fort-
lebt. Es ift das Bild-
nis eines Greifes von
maffiger Körperlich-
keit, bartlos, dasßaar
in die niedrige Stirn
gekämmt, von ausge-
fprochjen blonder Ge-
fid)tsfarbe. Die Klei-
dung befteht aus einem
fchwarzfeidenen Man-
tel mit breitem Pelz-

Der Cicerone, XI. Jahrg., Heft 15

kragen, fchmaler wei-
ßer Fjalskraufe und
einem Pelzbarett, das

Kölner Kunft- und Äuktions-Fjaus G. m. b. F). Köln.
Abb. 1. Lukas Cranad) d. Ä. Männerbildnis.

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