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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 13
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Ausstellungen
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Von Künstlern und Gelehrten
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Neue Graphik und Liebhaberbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0439

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Von Künftlern und Gelehrten — Neue Graphik und Liebf) aberbücßer

Delacroix, Piffarro und Iparpignies zu
nennen. Unter den jüngeren verdienen die Ar-
beiten Ä. Derains befondere Beachtung. In
mitten diefer reichen Fülle romantifcßen Kunft-
geiftes find 15 3eicßnungen von Adolf Menzel,
darunter einige prachtvolle Studien zum „Hlalz-
werk“ und die frühe Arbeit mit dem alten
Prager Judenfriedhofe zu fehen.
Dresden
Die Dresdner Sezeffion - Gruppe 1919
eröffnete ihre zweite Sonderausftellung in den
beiden Oberlichtfälen der Galerie Emil Richter
und den dafelbft befindlichen fämtlichen Räumen
der Neuen Vereinigung für Kunft. Außer den
Mitgliedern der Gruppe: Boeckftiegel, Otto Dix,
Felixmüller, Gela Forfter, beckrott, Otto Lange,
von Mitfcßke-Collande, Segall und Otto Schubert,
beteiligen fiel) an der Darbietung mit Bildwerken,
grapßifcßen Arbeiten und Plaftiken folgende aus-
wärtige Gäfte: Feininger, Georg Groß, Acßmann,
Lothar Bechftein, Berlit, Delavilla, Burcßarß,
Gleichmann, Glatter, Godenfehweg, Eugen Ffoff-
mann, Schmidt-Rottluff, Schwimmer, Schwitters,
Loßfe, (Halter Spies, Biebrach und Edmund
Fabry. — Die Veranftaltung wird bis Ende Juli
dauern.
Frankfurt a. M.
Im Kunftverein findet fiel) eine größere Samm-
lung Gemälde von Albert Lang, die etwa ein
halbes Jahrhundert der Arbeiten diefes Genoffen
von Pidoll, Cßoma und Lugo umfaßt. Scßames
zeigt Gemälde des Karlsruher E. Kraufe, der
aus der Schule Crübners und Scßmidt-Reutters
zu einem recht eklektifcßen „Expreffionismus“
gelangt ift. P. S.
Leipzig
Die Sommerausftellung der Kunftßandlung P. Fj-
Beyer & Soßn zeigt das gefamte grapßifcße
HIerk Moriz Melzers, außerdem Gemälde von
Prof. Ricßard Kaifer-Müncßen, und Einzelwerke
von Klinger, Butterfack, Grüßner, Gooffens und
anderen. Graphik von Edu Baudrexl-Müncßen
und Fjegenbart-Dresden.
ÜI i n t e r 11) u r
Das Kunftmufeum zeigt gegenwärtig eine
Gedäcßtnisausftellung von Odilon Redon, des
vor zwei Jahren verftorbenen bekannten fran-
zöfifeßen Malers. Außer 40 Ölgemälden fießt
man an 200 Paftelle, Fjandzeicßnungen und gra-
pßifcße Blätter des Künftlers, die zwar die Be-
deutung Redons unterftreießen, aber auch feine
ßiftorifeße Stellung begrenzen.

Von Künftlern und
Gelehrten
Cüicn
Am 9. Juni ftarb hier der 1838 in Hlien ge-
borene Bildhauer Prof. Karl Kund man. Nach
Abfolvierung der(Hiener Akademie undDresdener
Studienjahren bei Fjäßnel weilte er 1865—67 in
Italien und lebte dann in dien, ab 1872 bis zu
feinem Code als Akademieprofeffor. Seine be-
kannteren 6üerke find feinHIienerCegetßoffdenk-
mal und das Schuberts im Stadtpark, fowie das
Fjamerlingdenkmal in Graz. Im Arfenal fteßen
von ißm Statuen Rudolfs von Fjabsburg, Leopolds
des Glorreichen und des Prinzen Eugen, im
kunftßiftorifchenMufeum die Allegorien der Kunft -
induftrie und der Architektur. G. <XI.
Neue Grapßik
und Liebßaberbücßer
Neue Graphik
Der neugegründete rührige Graphik-Verlag
Friedr. Dehne, Leipzig, bringt einen 3yklus
von 10 Fjolzfcßnitten von K. F. 3äßringer
heraus, der unter dem Citel „Fjocßland“ die
großartige Hielt der Alpen mit ißren Sturzbächen,
kaßlen FJocßfläcßen, mit den Cieren und Meri-
feßen, die fie bevölkern, fcßildert. 3äßringer ift
Südweftdeutfcßer und ßat lange 3^it in den be-
nachbarten Gebieten der Schweiz zugebraeßt.
Er ift der geborene Fjolzfcßneider, klar und
großzügig im Formenempfinden, allem Hleicß-
licßen und Differenzierenden abßold. Obwohl
ein gewiffer Einßuß von feiten E. L. Kircßners
(dem 3äßringer perfönlicß naßefteßt) bei ißm
nießt zu verkennen ift, verrät fieß doch in feiner
Kunft eine andersartige, vielleicht gemäßigtere,
gleichartigere Gefühlstemperatur. 3äßringer be-
rührt fieß aufs engfte mit den expreffioniftifeßen
Beftrebungen der Jüngeren, bewahrt aber dabei
feine durchaus alemannifcß klare Raum- und
Formvorftellung.
Ebenfalls bei Friedr. Deßne erfeßeinen
10 Lithographien von Ludwig von Fjofmann:
Rßytßmen. Es ift bekannt, daß der jeßige
Dresdner Akademieleiter feit einiger Seit ftark
im Faßrwaffer der Jüngeren fegelt. Der neue
3yklus zeigt indeffen, daß Fjofmann dabei keines-
wegs gewillt ift, feine eigenfte Domäne, das
Klangvolle, Hloßlgefügte in der Konfiguration
nackter bewegter Leiber, aufzugeben. Die Mittel
find jeßt zwar wefentlicß andere als in feinem

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