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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 4
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Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0128

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Äus der Sammlerwelt und vom Kunftfjandel

äußert. Der Valutaunterfcßied, die zunäcßft ein-
mal rußigen 3eiten, die dem Berliner Kunft-
markt bevorfteßen, wurden geltend gemacht,
um eine plößlicße Leidenfcßaft der großen
Sammler, [icß von ißrem Befiße zu trennen, zu
erklären. Viel mocßte dabei aucß ausmacßen,
daß, angeficßts der unrußigen Ve/ßällniffe, ein
großer Geil des Privatbefißes nicßt an gewoßnter
Stelle zu feßen, [ondern in ficßere Regionen ge-
flüchtet ift.
Viel von den Gerücßten ßat ficß ja zurzeit
nicßt beftätigt. Von James Simon find aller-
dings der Vermeer, der auf über l1^ Millionen
gefcßäßt wird, und der FranzFjals nacß Fjolland
gewandert, und wir werden von ißnen ficßer
nicßt meßr als den Franz Fjals, und aucß den
nocß recht unwaßrfcßeinlicß wiederfeßen. Den
gleicßen C£Ieg ift der Franz Fjals des Fjerrn von
der 5eydt gegangen, aucß durch den gleichen
Händler. Das männlicße Bildnis aus der Samm-
lung Leopold Koppel wird im Bändel angeboten,
aber der geforderte Preis von 2 Millionen Mark
— man fpricßt jedenfalls davon — ift natürlich
feßr ßocß und läßt eigentlich aucß nur nocß
das Ausland offen. Im Gegenfaß ßierzu ßat
Fjerr Oskar Fjaldlcßinsky den kleinen, fcßönen
Adrian van de Velde aus der Sammlung Simon
gekauft, er foll ißn mit weit über 100000 Mark
bezaßlt ßaben.
Von vielem anderen fpricßt man, oßne das
viel Pofitives daran ift; am ßartnäckigften er-
ßalten ficß die Gerücßte über weitergeßende Ver-
äußerungen aus der Sammlung Koppel.
Der Bändel befürchtet vor allem, daß fo große
Verkäufe möglicßerweife ein deutfcßes Ausfußr-
verbot zur Folge ßaben könnten, das feinerfeits
unferen Bandel beßindern würde, ficß am Va-
lutaunterfcßied des kommenden Marktes wieder
etwas zu ftärken. Sind die idealen Gründe für
ein folcßes Husfußrverbot aucß einleuchtend, fo
ift docß die Beunrußigung des Bendels verftänd-
licß angeficßts der droßenden Erßößung der
Luxusfteuer auf 25 °/0 — ein Plan, von dem
man fcßon feßr ernftßaft fprecßen ßört — und
der feßr ßoßen Vermögensabgabe, die nicßt nur
für die guten Jaßre, fondern aucß für die fcßlecßten
jaßre 1913/1914 veranfcßlagt wird. K.
Dresden
Kunftausftellung Emil Ricßter, Dres-
den. Anläßlich der vom Frauenbund zur För-
derung deutfcßer bildenden Kunft vermittelten
Ausftellung: Expreffioniftifcße Grapßik, gingen
Arbeiten von Delavilla, Erich Buckel, Paul Klee,
Franz Marc, Moriß Melzer, Felix Müller, Otto
Müller und Scßmidt-Rottluff in Privatbefiß über.

Leipzig
Unter der Firma Friedrich Deßne ift ßier
ein neuer Verlag gegründet worden, der ficß
ausfcßließlicß der Pflege der zeitgenöffifcßen
Griffelkunft widmen wird. Mit einer Reiße be-
deutender Grapßiker find bereits Abkommen
über Veröffentlichungen getroffen worden, deren
Ankündigung in Kürze aucß im Cicerone er-
folgen wird. Die neuen Räumlichkeiten werden
im Gebäude der Mitteldeutfcßen Privatbank,
Cröndlinring 3, im März eröffnet werden.
München
Die Galerie Cafpari übernaßm aus dem Befiß
der Samlung James Simon das Bauptbild von
Goya „Frau mit weißem Baar“.
Neue Kataloge
J. Sdiulman, Ämfterdam, Keizersgracht 448. Cata-
logue LXX111. janvier 1919. La Guerre Europeenne
1914—18. Medailles, Decorations, Monnaies et Marques
de Necessitö, Papiers-Monnaie, Insignes. (Mit 12 Cafeln
und 23 Äbbildungen im Cext.) Sehr wichtig für Kriegs-
ammlungen, Bibliotheken ufw.
J. St. Goar, Frankfurt a.M., Junghofgaffe 5. Kata-
log 109. EmeÄuswafh intereffanter, wertvoller und billiger
Büctjer aus allen dliffensgebieten.
EmilHirfdb, München, Karlftr. 10. Bibliothek Dr. Georg
Fjirth (Bavarica, Schöne Einbände, Eolzfchnitjwerke, In-
kunabeln und Drucke des 16. Jahrhunderts, Kunft, Kupfer-
werke des 18. Jahrhunderts, Deut|cl)e und franzöfifche Lite-
ratur, Ornamentwerke, Franzöf. Revolution). Verfteigerng
3- und 4. März 1919.
F. Ä. C. Preftel, Frankfurt a. M., Buchgaffe 11 R.
Nachläffe Frankfurter Künftler (Äntonio Becker, fjeinz
tüehel, Paul Klimfcht), Francofurtenpen. Verfteigerung
25. Februar 1919.
Oskar Hauthe, Berlin-Friedenau, fJandieryPr. 72,
Hntiquariatsverzeichnis Nr. 72, Graphik.
Der Katalog enthält ältere und neuere Graphik von der
3eit Dürers bis auf Slevogt, Änpchten und fjandzeicl)-
nungen. tlnter den Radierern pnd befonders gut Louis
Legrand und Fölicien Rops vertreten.

Nach) Schluß der Redaktion
eingegangen
München
Die grapßifcße Sammlung ßat die erfte
Reiße ißrer Neuerwerbungen ausgeftellt, die
Bandzeicßnungen und Grapßiken von Friß Boeßle,
Bernß. Butterjack, Graf Kalckreutß, Kätße Koll-
wiß, Max Slevogt und Bans Cßoma umfaßt
und damit wenigftens andeutungsweife einen
entfeßiedenen Schritt in die Moderne dokumen-

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