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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 5/6
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Uhde-Bernays, Hermann: Nicolaus Mathes
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0153

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Nicolaus Mattes

gefdßaffen, die bei den Interieurs zu ib>rer 3eit völlig neue Möglichkeiten der entfcljei-
denden Trennung von Malerei und Motiv bewähren, und in ihrer Entftehung zwifchen
1870 und 1875 außerhalb der bisherigen Begriffe der Münchener Schulen bleiben. Er
verwirft bewußt genrehafte Cäufcßungen und hält fich) frei zu jener unbekümmerten
Naturtreue, die eben um die gleiche 3eit Ulilhelm Crübner von Schuch lernte. Damals
hat Mathes ferner die lichtumfpielten Hofmauern und die blütenbedeckten Gartenhäus-
chen gemalt, die.fd)on das liebevolle Verftehen zarter pleinairiftifcher Anfänge bekunden,
er hat an Schutt und Winkelwerk die lebhafte Freude, fie möglichft realiftifd) abzu-
konterfeien, bewiefen, er hat die farbenreichen Nuancen des Lindenfchmitfchen Ateliers
und deffen tecfmifche Unterweifungen im freien Sonnenlicht zu wirkungsvollen Dar-
ftellungen [dichter (Herktagsvorwürfe benutzt. Und diefe mit gelöfter Sinnlichkeit ge-
wonnenen Eindrücke, indem fie fich zu Bildern wandelten, mit einem lichten Hauch
romantifcher Stimmung zu umkleiden und mit dem frifd)en Temperament farbenfrohen
Geftaltens feftzuhalten ift das vorzügliche Bemühen des Künftlers gewefen, dem ein
gütiges Gefch)ick es verlieh, die Zuftimmung noch zu erleben, die feinem Ulirken geziemt.


Nicolaus Mathes, ünterricbtsftunde (1876).
(Im Befifj der Modernen Galerie CI)annI)aurer> München.)

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