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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 9
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Däubler, Theodor: César Klein
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0267

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Cefar Klein


zaubern folcher atmofphärifcher Stimmungen im Freilicht zur Hauptaufgabe gemacht.
Erft bei Cezanne kann man vom Problem abfeften: bei ihm find Luft und Feuchtigkeit,
wo diefe henfcl)t, bereits als felbftverftändlich alfo ohne befonderen tecfmifchen Auf-
wand, gebracht. Cefar Klein ift nun auch einer der wenigen ganz modernen Maler,
denen feuchte Luft etwas Gegebenes ift.
Eine, bei einem nordifchen Maler ganz feltene Leichtigkeit im Rhythmus konnte
Cefar Klein auf einem Bild, das zwei Pferde im Klald zwifchen fein graugrünen
Bäumen darftellt, erreichen. Es fällt einem da ein faft japanefker Impreffionismus auf.
Über den fpringenden Pferden fchwingt leichtes Geblätter befonders lebhaft und beinahe
zart, wodurch das Anregende der Kompofition ungemein verftärkt wird. Des Künftlers
fo ausnehmend faubere Palette bewährt fiel) ganz befonders auf diefem ftark auf-
gelöften Bild, wo doch der Boden in gelben Schichtungen, ganz erdhaft, trotj feines
leichten Darübers von Bäumen, die aber die Einheitlichkeit des Ganzen nicht ftören,
feftgefeljt bleiben konnte. Bei diefem Maler find leere Stellen faft nie vorhanden:
es gibt natürlicherweife auch von ihm mehr oder weniger richtig eingeräumte, ich wage
es zu fagen „möblierte“ Gemälde, aber feine unbedingte Empfindung für Rhytl)mi-
fierung läßt ihn auch beim Ausfüllen einer nüchternen Fläche niemals im Stich. Freilich,
ganz befonders gelungene Ecken werden einem auch bei ihm, felbft auf feinen fertigten

Cefar Klein.

Hafen.

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