Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0307
DOI Heft:
Heft 10
DOI Artikel:Behne, Adolf: Werkstattbesuche, 1, Fritz Stuckenberg
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Friß Stuckenberg
Bauende. Einige von ihnen
haben jeßt in der er[ten Aus-
[tellung des Berliner „Arbeits-
rates für Kunft“ in der „Aus-
ftellung unbekannter Architek-
ten“ Bauentwürfe ausgeftellt.
Stuckenberg gehört, wenn er
gleich dort nicht vertreten ift,
auch zu den Bauenden. Doch
finde ich es fehr fein, daß er
ünterfcßiede kennt. In feinen
fchönen Äguarellen läßt er die
Blütenfarben zart im Ulaffer
fcßwimmen .. in lyrifcßen fcßwe-
benden Verzückungen. Sie find
vollkommen Aquarell. Sielaffen
des Malers große Liebe zu
Kandinsky erkennen, find aber
fo wenig Kandinskys, wie feine
Bilder Legers.
Stuckenberg möchte bauen,
von der Einheit aller bildenden
Künfte überzeugt. 3unächftgel)t
fein Üüunfct) auf Mitarbeit am
Neuaufbau der Bühne, hoffent-
lich wird ihm die Möglichkeit
dazu gegeben. Das Ojeater
follte fich eine Kraft wie feine
nicht entgehen laffen. Ich
wünfchte wohl, ich könnte ein-
mal eine Oberon - Aufführung
mit Bühnenbildern Stuckenbergs
feßen.
Folgendes ift Stuckenbergs
Lebenslauf:
Am 16. Auguft 1881 wurde
er in München geboren. Seine
Vorfahren von Vatersfeite find
tLleftfalen, von Muttersfeite
Chüringer. Die Eltern ziehen nach Delmenhorft-Bremen, als er 12 Jahre alt ift. Bis
zu feinem 16. Jahre befucßt er die Realfcßule in Bremen. Als Vorbereitung für den
Ingenieurberuf ein Jahr praktifcher Cätigkeit als Arbeiter auf der Schiffswerft öüefer A. G.
In diefer 3eit treibt er viel Mufik, fpielt er Geige allabendlich. Gezeichnet und gemalt
hatte er fcßon fet)r früh als Junge. Von der 6üerft noch einmal auf die Schule, Ober-
Realfchule Oldenburg bis zur Reifeprüfung. Ein Semefter Architekturftudium in Braun-
fchweig. Dann 2 Jahre Etieatermalerei in Leipzig. Von hier nach üleimar auf die
Äufnafyme von Kätl)e Ruppel, Berlin.
Hbb. 4. Friß Stuckenberg: Omarmung.
Privatbepk Sammlung D.
285
Bauende. Einige von ihnen
haben jeßt in der er[ten Aus-
[tellung des Berliner „Arbeits-
rates für Kunft“ in der „Aus-
ftellung unbekannter Architek-
ten“ Bauentwürfe ausgeftellt.
Stuckenberg gehört, wenn er
gleich dort nicht vertreten ift,
auch zu den Bauenden. Doch
finde ich es fehr fein, daß er
ünterfcßiede kennt. In feinen
fchönen Äguarellen läßt er die
Blütenfarben zart im Ulaffer
fcßwimmen .. in lyrifcßen fcßwe-
benden Verzückungen. Sie find
vollkommen Aquarell. Sielaffen
des Malers große Liebe zu
Kandinsky erkennen, find aber
fo wenig Kandinskys, wie feine
Bilder Legers.
Stuckenberg möchte bauen,
von der Einheit aller bildenden
Künfte überzeugt. 3unächftgel)t
fein Üüunfct) auf Mitarbeit am
Neuaufbau der Bühne, hoffent-
lich wird ihm die Möglichkeit
dazu gegeben. Das Ojeater
follte fich eine Kraft wie feine
nicht entgehen laffen. Ich
wünfchte wohl, ich könnte ein-
mal eine Oberon - Aufführung
mit Bühnenbildern Stuckenbergs
feßen.
Folgendes ift Stuckenbergs
Lebenslauf:
Am 16. Auguft 1881 wurde
er in München geboren. Seine
Vorfahren von Vatersfeite find
tLleftfalen, von Muttersfeite
Chüringer. Die Eltern ziehen nach Delmenhorft-Bremen, als er 12 Jahre alt ift. Bis
zu feinem 16. Jahre befucßt er die Realfcßule in Bremen. Als Vorbereitung für den
Ingenieurberuf ein Jahr praktifcher Cätigkeit als Arbeiter auf der Schiffswerft öüefer A. G.
In diefer 3eit treibt er viel Mufik, fpielt er Geige allabendlich. Gezeichnet und gemalt
hatte er fcßon fet)r früh als Junge. Von der 6üerft noch einmal auf die Schule, Ober-
Realfchule Oldenburg bis zur Reifeprüfung. Ein Semefter Architekturftudium in Braun-
fchweig. Dann 2 Jahre Etieatermalerei in Leipzig. Von hier nach üleimar auf die
Äufnafyme von Kätl)e Ruppel, Berlin.
Hbb. 4. Friß Stuckenberg: Omarmung.
Privatbepk Sammlung D.
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