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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 12
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Edschmid, Kasimir: Rudolf Großmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0384

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Rudolf Groß mann



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Rudolf Großmann. Jugendbildnis. Etwa 1904.
Blatt 20 des „FJerbarium“. Radierung.

Inhalt der Mappe: Originaldrucke in Radierung,
Qolzfchnitt und Steindruck; Cext von Gerßart
hauptmann.)
Im Jahre 1918 brachte die Mareesgefellfchaft
zwei felbftändige düerke von Großmann, und
zwar ein Buch und eine Mappe. Druck V, die Illu-
ftration der Novelle „Die dumme Gefchichte“
von Doftojewski; Steinzeichnungen, fowohl
Vollbilder als Kopfleiften undScbmuckftücke, deren
weicher grauer Strich die Atmofphäre des Dicht-
werkes kongenial wiedergibt. Es wurden 150
Exemplare auf holiändifchem Bütten abgezogen,
die zu dem Subfkriptionspreis von M. 130.— aus-
gegeben wurden. Der Preis wurde nach Schluß
der Subfkription auf M. 150.— erhöht. Es find
noch einige Exemplare vorhanden. Außerdem
wurden 50 Exemplare auf Japan gedruckt; dazu
Sonderabzüge der Vollbilder auf Japan, die vom
Künftler figniert wurden. Die erften 15 Exemplare
erhielten außerdem je einen Originalentwurf. Der
Preis für Nr. I betrug M. 900.—, für Nr. II—XV
M. 575.—, für die übrigen M. 375. . Die ganze
Japanausgabe ift vergriffen. Als Druck VIII er-
fcßien von Großmann die Mappe „ FJerbarium“,
22 zum Ceil kolorierte Originalradierungen, in
150 Exemplaren, davon 50 auf Japan zum Sub-
fkriptionspreis von M. 690.—, 100 auf Bütten zum
Subfkriptionspreis von M. 390.—. Nach Schluß der
Subfkription wmrden diefe Preife auf M. 750.—
und M. 450.— erhöht. Die Japanausgabe enthält
außer den 22 Radierungen 6 radierte Varianten.
Sämtliche Drucke beider Ausgaben find fmnd-
fchriftlicb figniert. Das FJerbarium mit feinem ver-
fchwiegenen hüi^ und feiner unerfchöpflichen
Laune, feiner Eleganz, die immer fubjektiv bleibt,
nie gegenftändlicb wirkt, obwohl der zarte Strich
der fjandfchrift alles Notwendige unwiderftehlich
gibt, dürfte einünikum in der deutfchenKunft fein,
die fo feiten Grazie mit Lebendigkeit vereint.
Aus den beiden zuletzt genannten cüerken find
mehrere Blätter als Abbildungen diefes Auffa^es
wiedergegeben.
Von Großmann find in der Mareesgefellfchaft
zwei weitere tllerke in Vorbereitung: Die farbigen

IX. Druck der Ma r e e s g e fe 111 d) a f t
(R. Piper & Co., München).
Mit den Illuftrationen zum Ritter Gluck wird Großmann in einer dem erften Buch ganz ent-
gegengefehten Art die deutfche Romantik in unfer Empfinden zurückrufen, und man wird in
feiner Interpretation eine dem Menfchen von heute gleich neue wie vertraute Mufik finden. Die
„Laubenkolonie“ ift eine Sammlung von Vorftadtvifionen, von denen der Großftädter nichts w^eiß,
Idyllen der Straße, der Kafchemme, mit vagen Menfchen, vagen Gebärden; kindlich erfaßt, mit
dem Spieltrieb und der Graufamkeit des Kindes.
3wanzig der beften Radierungen des Künftlers, in der Fjauptfache nach Parifer Motiven, find im
Verlag von Paul Caffirer, Berlin, erfchienen. Die Auflage diefer Arbeiten beträgt je 30 Exemplare
auf weißem Van Geldern. Über diefe Radierungen gibt ein illuftrierter Profpekt nähere Auskunft.

Illuftrationen zum Ritter Gluck vonE.Ch). FJoff-
mann, und eine Mappe mit 30 Radierungen,
die den Eitel „Laubenkolonie“ tragen wird.

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