Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0393
DOI Heft:
Heft 12
DOI Artikel:Riesebieter, Otto: Aus deutschen Fayencefabriken, 1
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Aus deutfcßen Fayencefabriken
Gelb und Eifenrot mit manganfchwarz konturierter Zeichnung. Das Spiegelbild ift
ganz in tiefem Blau bemalt, wodurch es [ich prachtvoll von dem bunten Rande ab-
hebt. Bemerkenswert ift die Spiralborte, durch die der Spiegel abgefetjt ift; fie er-
innert ftark an ähnliche Borten auf Potsdamer Fayencen (vgl. Äbb. 2a, 17—20 meines
Äuffafees über die Fayencefabriken zu Potsdam und Berlin, Jahrg. VI, S. 577ff.). Riefel-
fchüffel hat bereits M. Sauerlandt für Dorotheental nachgewiefen (Cicerone, Jahrg. IV,
S. 213); die Verwandtfchaft mit der Äbb. 12 dafelbft und die Malweife laffen auch die
Buckelfchüffel nicht Erfurt, fondern Dorotheental zugehörig erfcheinen. Damit ift denn
dafür nach der Bezeichnung mit
rf\
ein weiterer und jedenfalls hervorragender Maler gefichert, deffen Name vorläufig noch
unbekannt ift.
Daß in Dorotheental auch die Plaftik gepflegt worden ift, zeigt die unbezeichnete
Figur des Herbftes der Abb. 2 auf quadratifchem ausgekehlten Sockel. Das blaue
Laub- und Bendelwerk desfelben, das für diefe Fabrik fo charakteriftifch ift, läßt an
dem Entftehungsort keinen Zweifel. Die 30 cm hohe Figur, an einen gelben Baum-
ftamm gelehnt, mit manganvioletter, grün gefütterter Jacke, blauer Hofe und grünen
Strümpfen, hält in der Rechten ein Ahrenbündel, in der Linken eine Sichel. Der Hut
Äbb. 3.
Märkifches Mufeum, Berlin.
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Gelb und Eifenrot mit manganfchwarz konturierter Zeichnung. Das Spiegelbild ift
ganz in tiefem Blau bemalt, wodurch es [ich prachtvoll von dem bunten Rande ab-
hebt. Bemerkenswert ift die Spiralborte, durch die der Spiegel abgefetjt ift; fie er-
innert ftark an ähnliche Borten auf Potsdamer Fayencen (vgl. Äbb. 2a, 17—20 meines
Äuffafees über die Fayencefabriken zu Potsdam und Berlin, Jahrg. VI, S. 577ff.). Riefel-
fchüffel hat bereits M. Sauerlandt für Dorotheental nachgewiefen (Cicerone, Jahrg. IV,
S. 213); die Verwandtfchaft mit der Äbb. 12 dafelbft und die Malweife laffen auch die
Buckelfchüffel nicht Erfurt, fondern Dorotheental zugehörig erfcheinen. Damit ift denn
dafür nach der Bezeichnung mit
rf\
ein weiterer und jedenfalls hervorragender Maler gefichert, deffen Name vorläufig noch
unbekannt ift.
Daß in Dorotheental auch die Plaftik gepflegt worden ift, zeigt die unbezeichnete
Figur des Herbftes der Abb. 2 auf quadratifchem ausgekehlten Sockel. Das blaue
Laub- und Bendelwerk desfelben, das für diefe Fabrik fo charakteriftifch ift, läßt an
dem Entftehungsort keinen Zweifel. Die 30 cm hohe Figur, an einen gelben Baum-
ftamm gelehnt, mit manganvioletter, grün gefütterter Jacke, blauer Hofe und grünen
Strümpfen, hält in der Rechten ein Ahrenbündel, in der Linken eine Sichel. Der Hut
Äbb. 3.
Märkifches Mufeum, Berlin.
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