Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0425
DOI Heft:
Heft 13
DOI Artikel:Spengemann, Christof: Kunst, Künstler und Publikum, 1, Stellung zur Kunst
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Kunft, Künftler und Publikum
Franz Fjeckendorf. Bildnis eines Fliegers.
eines gegenwärtigen 3eitabfchnittes als Parallele
zu früheren 3eiten der Kunft; und im Gegenfat;
zu den 3oiten der Scheinkunft.
Äußerlich wie wefentlid) fcheidet fie [ich fcharf
von der Scheinkunft.
Von der Kunft anderer 3oiten unterfcheidet
fie fich nur: durch die äußere Erfcheinung. Gleich
ift fie ihnen im [liefen. Darum gibt es nur eine
Kunft.
Kiefen des Kunftfchaffens ift der organifche
3ufammenhang mit dem jeweiligen Kleltgefühl.
Ift das Kleltgefühl materiell, fo bleiben die
Produkte des Kunftfchaffens Scheinkunft oder
Studie. (Hohl ragen auch in folcfjen feiten
einige Säulen in die Regionen der Geiftigkeit.
Äusnahmen können indes das Gefamtniveau
nicht verändern, ünd nur die Kiefensart der
Gefamtheit kann für die Beurteilung eines 3ek~
abfdjnittes maßgebend fein, feiten materiellen
Kleltgefüßls find keine Höhepunkte. In ihnen
bleibt der Begriff guter Kunftbetätigung an der
Kunft gemeffen relativ.
Ein künftlerifch hohes Gefamtniveau kann nur
in geiftigen 3ßiten entftehen. Es entfteht nur
dann, wenn Kleltgefühl und Kunftfchaffen orga-
nifch ineinander greifen.
So ift die Kunft: geiftiger Äusdruck aus geifti—
gern Kleltgefühl.
Das Kleltgefühl unferer 3eit ift auf das Geiftige
gerichtet. Das heutige Kunftfchaffen geht in den-
felben Bahnen. Älfo ftehen wir in einer Epoche
der Kunft.
403
Franz Fjeckendorf. Bildnis eines Fliegers.
eines gegenwärtigen 3eitabfchnittes als Parallele
zu früheren 3eiten der Kunft; und im Gegenfat;
zu den 3oiten der Scheinkunft.
Äußerlich wie wefentlid) fcheidet fie [ich fcharf
von der Scheinkunft.
Von der Kunft anderer 3oiten unterfcheidet
fie fich nur: durch die äußere Erfcheinung. Gleich
ift fie ihnen im [liefen. Darum gibt es nur eine
Kunft.
Kiefen des Kunftfchaffens ift der organifche
3ufammenhang mit dem jeweiligen Kleltgefühl.
Ift das Kleltgefühl materiell, fo bleiben die
Produkte des Kunftfchaffens Scheinkunft oder
Studie. (Hohl ragen auch in folcfjen feiten
einige Säulen in die Regionen der Geiftigkeit.
Äusnahmen können indes das Gefamtniveau
nicht verändern, ünd nur die Kiefensart der
Gefamtheit kann für die Beurteilung eines 3ek~
abfdjnittes maßgebend fein, feiten materiellen
Kleltgefüßls find keine Höhepunkte. In ihnen
bleibt der Begriff guter Kunftbetätigung an der
Kunft gemeffen relativ.
Ein künftlerifch hohes Gefamtniveau kann nur
in geiftigen 3ßiten entftehen. Es entfteht nur
dann, wenn Kleltgefühl und Kunftfchaffen orga-
nifch ineinander greifen.
So ift die Kunft: geiftiger Äusdruck aus geifti—
gern Kleltgefühl.
Das Kleltgefühl unferer 3eit ift auf das Geiftige
gerichtet. Das heutige Kunftfchaffen geht in den-
felben Bahnen. Älfo ftehen wir in einer Epoche
der Kunft.
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