Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0430
DOI issue:
Heft 13
DOI article:Riesebieter, Otto: Aus deutschen Fayencefabriken, 2
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Äus deutfcßen Fayencefabriken
Bez. im Deckel in Blau
i
H
unterm Fuß in Manganviolett
H
C'K
(77 6
Ich vermute, daß es [ich um ein Erzeugnis der Dresdener Fayencefabrik aus der
Periode Hörifch handelt.
Die Abb. 17 zeigt einen 23 cm hohen, walzenförmigen Krug, der in den Scharf-
feuerfarben Schieferblau, Manganviolett, Gelb und Olivengrün bemalt
ift. Der Henkel ift mit hellgelben und manganvioletten Querftreifen
verfehen. Vorne ein Reiter mit gelbem Pferd und Lanze. Im Zinndeckel
drei Zinnftempel: einmal ein geöffnetes dreitürmiges Tor und zweimal
das Monogramm J. B. Die Glafur hat Haarriffe. Bez. in Mangan-
violett auf einem runden weißen Glafurfleck am unteren Boden
Unbezeichnete Krüge diefer Art mit gleichen Zinnftempeln kommen in Norddeutfch-
land dann und wann im Handel vor. Ein befonders gut gemaltes Stück diefer Art mit
ftarkaufliegenden Farben be-
findet fich im Kunftgewerbe-
mufeum in Oldenburg. Auf
den Krügen ift über dem
Hauptbild der Wandung re-
gelmäßig ein Ausfpruch auf-
gemalt, fo hier: Ein tapfrer
Mann bin ich im Streit. Es
handelt fich um norddeutfche
Erzeugniffe.
Sollte vielleicht Stade in
Frage kommen?
Ebenfo rätfelhaft ift die
Herkunft der in Abb. 18 wie-
dergegebenen, 13 cm hohen,
vierkantigen, birnenförmi-
gen Vafe, die in den Mu-
fchelfarben Rot, Blau und
Grün bemalt ift und an Ans-
bacher Erzeugniffe der grü-
nen Familie ftark erinnert.
Die Zacken- und Spiralborte
ift in dem gleichen Rot ge-
halten, die Blattborte in Rot
und Grün.
Bez. in Gold
Abb. 18.
Sammlung Riefebieter.
Sollte Warfchau in Frage
kommen?
Im Mufeum für Kunft und
Gewerbe in Hamburg be-
findet fich ein gänzlich an-
ders, und zwar in den
Scharffeuerfarben Mangan-
violett (faft Dunkeltinten-
violett), hellem fließenden
Blau, Kanariengelb, Seegrün
und Graublaugrün (Oliv) be-
malter kleiner Nachen, den
ein Knabe fteuert.
Am Rande Infekten
und Vögel. Er trägt
die rätfelhafte ähn-
liche Marke
408
Bez. im Deckel in Blau
i
H
unterm Fuß in Manganviolett
H
C'K
(77 6
Ich vermute, daß es [ich um ein Erzeugnis der Dresdener Fayencefabrik aus der
Periode Hörifch handelt.
Die Abb. 17 zeigt einen 23 cm hohen, walzenförmigen Krug, der in den Scharf-
feuerfarben Schieferblau, Manganviolett, Gelb und Olivengrün bemalt
ift. Der Henkel ift mit hellgelben und manganvioletten Querftreifen
verfehen. Vorne ein Reiter mit gelbem Pferd und Lanze. Im Zinndeckel
drei Zinnftempel: einmal ein geöffnetes dreitürmiges Tor und zweimal
das Monogramm J. B. Die Glafur hat Haarriffe. Bez. in Mangan-
violett auf einem runden weißen Glafurfleck am unteren Boden
Unbezeichnete Krüge diefer Art mit gleichen Zinnftempeln kommen in Norddeutfch-
land dann und wann im Handel vor. Ein befonders gut gemaltes Stück diefer Art mit
ftarkaufliegenden Farben be-
findet fich im Kunftgewerbe-
mufeum in Oldenburg. Auf
den Krügen ift über dem
Hauptbild der Wandung re-
gelmäßig ein Ausfpruch auf-
gemalt, fo hier: Ein tapfrer
Mann bin ich im Streit. Es
handelt fich um norddeutfche
Erzeugniffe.
Sollte vielleicht Stade in
Frage kommen?
Ebenfo rätfelhaft ift die
Herkunft der in Abb. 18 wie-
dergegebenen, 13 cm hohen,
vierkantigen, birnenförmi-
gen Vafe, die in den Mu-
fchelfarben Rot, Blau und
Grün bemalt ift und an Ans-
bacher Erzeugniffe der grü-
nen Familie ftark erinnert.
Die Zacken- und Spiralborte
ift in dem gleichen Rot ge-
halten, die Blattborte in Rot
und Grün.
Bez. in Gold
Abb. 18.
Sammlung Riefebieter.
Sollte Warfchau in Frage
kommen?
Im Mufeum für Kunft und
Gewerbe in Hamburg be-
findet fich ein gänzlich an-
ders, und zwar in den
Scharffeuerfarben Mangan-
violett (faft Dunkeltinten-
violett), hellem fließenden
Blau, Kanariengelb, Seegrün
und Graublaugrün (Oliv) be-
malter kleiner Nachen, den
ein Knabe fteuert.
Am Rande Infekten
und Vögel. Er trägt
die rätfelhafte ähn-
liche Marke
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