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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 14
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Bombe, Walter: Gemälde-Studien, 1
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0481

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Gemälde-Studien


wecßfler. Aucß L. Dimier, der für das „Allgemeine Lexikon der bildenden Künftler“
den Beitrag: „Corneille de Lyon“ fcßrieb1, leßnt diefe Identifikation als ganz willkürlicß
ab und meint, „es müjje erft bewiefen werden, daß diefer van de Capelle wirklich)
exiftiert ßat und nicßt ein Pßantafiegebilde des Malers ift“. Man ßat auch) Marinus van
Roymerswael als ürßeber genannt, aber die immer ftark karikierenden und fatirifcßen
Darftellungen des gleichen Gegenftandes, die unter Gruppe a) 3 oben zufammengeftellt
find, zeigen eine andere Fjandfcßrift. ünd wenn Bode in feiner Cßarakteriftik des
Oppenßeimfcßen Gemäldes ausfüßrt: „Das
Bild fteßt Maffys felbft, wie er in dem
bezeicßneten Bilde des Geldwechslers
mit feiner Frau im Louvre erfcßeint,
entfcßieden näßer“, fo können wir uns
diefer Meinung nur anfcßließen. Es ift
woßl möglich), daß wir es ßier mit einer
fogenannten „verfteckten“ Künftlerfigna-
tur zu tun ßaben; dann wäre die Kunft-
gefcßicßte um einen neuen Scßüler des
Quentin Maffys reicßer, und es müßten
diefem Cornelis van de Capelle außer
dem Oppenßeimfcßen Bilde die Geld-
wechsler inKIindfor, Fjagley, Sigmaringen
und unfer Bild zugewiefen werden.
Dem Cüindfor-Bilde fteßt das ßier ab-
gebildete feßr naße, oßne docß eine
Kopie desfelben zu fein. Bei einem Ver-
gleicße mit dem Oppenßeimfcß'en Bilde
ergibt ficß, daß letzteres gleicßfam eine
Abbreviatur desfelben ift. Es ift um
meßr als ein Drittel kleiner2, ift weniger
ausfüßrlicß im Beiwerk, gibt von dem
linken Arm der zweiten Figur nur einen
Ceil und zeigt das Bordbrett unmittel-
bar über den beiden Köpfen, was ßier
wie auf dem ißm feßr äßnlicßen Fjagley-
Bilde recßt unfcßön wirkt. Bemerkens-
wert ift aucß das mißgeftaltete Oßr und
der grämlicße Ausdruck des Geldzäßlers
auf dem Oppenßeimfcßen und dem
F>agley-Bilde, Mängel, die unfer Bild
nicßt aufweift.

1 Leipzig, E. Ä. Seemann, Band VII, 1912,
S. 422 f.
2 Die Maße unferer Lafel find: Fjöße 1,26,
Breite 0,97 m; die der Oppenßeimfcben Lafel:
F)öße 0,881/2, Breite 0,60 m.

Kölner Kunft-u. Äuktions- Ptjot. Marcello Moroni, Köln.
5aus G. m. b. I). Köln.
Hbb. 8. Bartßolomäus 3eitblom. Die Laufe Cßrifti.
 
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