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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 15
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Ausstellungen
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Von Künstlern und Gelehrten
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Neue Bücher und Zeitschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0523

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Von Künftlern und Gelehrten — Neue Büd)er und 3eitfc±)riften

vorgeftellten „ Appofitionen“ anzuleiten. Etwa
25 Künftler haben fiel) mit rund 200 Blättern an
der fehr anregenden und gehaltvollen Ausftel-
lung beteiligt. Am bemerkenswertesten find
Arthur Brufenbaud) mit Röthel gezeichneten
Akten, Johannes Fifcher mit einer Folge von
ausdrucksvollen Männerköpfen in Cufchmanier,
Paris Gütersloh mit [tarkfarbigen Aquarellen,
Viktor Jammer durch die klare Einfachheit feiner
Frauenakte und Köpfe, Felix Älbrecht IJarta mit
wirkungsvollen, tufchgezeicfmeten Kompofitionen,
Fritj IJegenbart mit in energifchen Bleiftiftzügen
trefflich aufgebauten Blättern, Lilly Klein mit auf
Beardsley bafierenden Illuftrationen ftark eroti-
fchen Einfdjlags, Robert Kohl als Stimmungs-
voller Illuftrator in lithographierten Blättern,
Safcha Kronburg befonders in ihren Blättern zu
(Halt Whitman, A. Leskofchek, der mit den Schlan-
ken Linienzügen feiner Feder allzu wefenlofen
Gedanklichem zum Ausdruck verhelfen will, Jan
Oeltjen mit farbenkräftigen Aquarellkompofitio-
nen, Robert Pajer mit ftark rhythmifchen FJolz-
fchnitten und Federzeichnungen, Anton Pefchka
hauptsächlich mit feiner Radierung „In memoriam
Egon Schiele“, Otto M. Reicher mit fchwer ent-
wirrbaren, wuchtig hingeftrichelten Federzeich-
nungen, Lilly Steiner, die wieder befonders mit
der kalten Nadel erfolgreich tätig war, Julius
3impel als empfindfamer Illuftrator und mit Pro-
ben neuer Avalunpublikationen Stephan Fjlawe,
der zu FJans Müllers „Spiegel der Agrippina“
(2. Avalundruck) Radierungen arbeitet, Rudolf
Junk, der als 4. Avalundruck „Aucaffin und Ni-
colette“ mit ornamentreichen Qolzfchnitten ver-
fall und endlich Frans Mafereel, der zehn Illu-
ftrationen zur5. Avalunpublikation, Stefan 3weigs
„Der 3wang“ in IJolz fchnitt.
* *
*
Die „Wiener 3eitkunft“ brachte von Mitte
Juni bis Ende Juli eine Sonderausftellung Klot^-
Dürrenbach, in der ein junger, fcffon in den
letzten zwei Künftlerausftellungen aufgefallener
und mit einem Förderpreis ausgezeichneter Künft-
ler über fein bisheriges Schaffen Recffenfchaft
ablegt. Leuchtende Farbigkeit und ftarke Aus-
drucksfähigkeit feiner eigenwilligen Linienführung
zeichnen ihn aus und laffen für feine Weiter-
entwicklung das Befte erwarten. Auch als Illu-
ftrator zeigt er großes Gefchick und feine Fjolz-
fchnitte find mit eine der beften Seiten feiner
Darbietungen. G. W.
□ □

Von Künftlern und
G eiehrten
Dresden
3um erften Direktor der ftädtifchen Samm-
lungen ift Dr. Paul Ferd. Schmidt berufen
worden, der in diefen Fjeften als langjähriger
Mitarbeiter oft zu Wort gekommen ift. Schmidt
hat den befonderen Auftrag zum Ausbau der
neuzeitlichen Abteilung der Sammlungen und
gleichzeitig das Amt eines Kunftpflegers erhalten.
3um zweiten Direktor ift der langjährige
Affiftent der ftädtifchen Sammlungen, Dr. K.
Groß mann, ernannt worden.
Fjalle
An der öniverfität hat fiel) kürzlich unfer Mit-
arbeiter Fjei'1' Dr. Kurt Gerftenberg auf Grund
feiner Arbeit über „Claude Lorrain und die Cypen
der idealen Landfchaftsmalerei“ als Privatdozent
für Kunftgefchicl)te habilitiert. Dr. Gerftenberg
hat bereits vor dem Krieg durch fein ausge-
zeichnetes Buch „Sondergotik“ den Beweis hoher
wiffenfchaftlicher Begabung erbracht.
Fjeidelberg
Der Direktor des ftädtifchen Mufeums, Karl
Lohmey er, deffen Verdienfte um die Erforfchung
der pfälzifchen Kunftgefd)ichte befonders er-
wähnt werden follen, wurde von der Cechnifchen
Fjochfchule in Karlsruhe ehrenhalber zum Dr.-
Ing. ernannt.
Neue Bücher und 3eitfd)riften
Die Stadtkrone1
Kunft hat mit Politik nichts zu tun. Im Wider-
fpruch zu diefem Sat$ ftehen die Jüngften in der
Kunft leidenfchaftlich auf dem Boden der Politik.
Bruno Caut ift es in der „Stadtkrone“ gelungen,
in überpolitifchem Sinne aus dem fozialen Ge-
danken heraus den Plan für die Stadt der 3U~
kunft bis in feine lebten künftlerifchen Möglich-
keiten zu entwickeln.
Er ift ein Architektentraum, der doch im Grunde
auf realer Bafis geftaltet ift.
Die alte Stadt ift ein gewachfener Organismus.
Dagegen erfcheint die neue Stadt als die „bolle,
die F>eimat Machtluft“. Die früheren Städte
hatten ihre Bekrönung im Gotteshaufe. Auch
1 Bruno üaut, Die Stadtkrone. Mit Beiträgen von
Paul Sd)eerbart, Eric)) Baron, Ädolf Betjne. Verlag Eugen
Diederid)s, Jena.

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