Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0546
DOI issue:
Heft 16
DOI article:Sauerlandt, Max: Ein Schmuckfund aus Weißenfels vom Anfang des 14. Jahrhunderts
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Ein Schmuckfund aus (Deißenfels vom Anfang des 14. Jahrhunderts
Äbb. 5.
nid)t verbürgen. Befondere
Beachtung verdient die Faf-
fung des Edelfteines. Der
Stein fit^t, von vier Greifern
gehalten, frei über einer pro-
filierten Raßmenfaffung mit
konkaver Boßlkeßle (der die
Greifer aufgelötet find), ge-
zahntem Mittelrand und
glattem Bodenftück, deffen
Grundfläche in einem langgezogenen Vierpaßfenfter durchbrochen
ift. Der Stein ift in alter 3eit an einer Langfeite befchädigt,
hier ift zwifchen zwei Greifern das dünne Silberblech der Bohl-
kehle faltig an den Stein herangedrückt (f. Abb. 4).
6. Silberne Spange mit flachem Dorn. Die Spange wird gebildet aus zwei
flachen Balbkreisbändern, die in flach gewölbte Bände enden, die fo miteinander ver-
lötet find, daß die Fingerfpitjen des einen Bändepaares die Bandwurzeln des andern
berühren, der flache Dorn ift mit feinem breiten Ende um die an diefer Stelle fchmale
Mitte des einen Balbkreisbogens umgeflanfcht. Auf der Vorderfeite ift in gotifchen
Majuskeln eingraviert: 1G$U$ IT!.HR|IJJl|OFjJI = jefus, Maria, Johannes, die Rückfeite
zeigt fein gravierte 3ackenblätter in den (Dinkeln einer 3ickzacklinie. Ein ganz ähn-
liches Schmuckftück der Sammlung Figdor in (Dien, bei dem die Bändepaare der beiden
Rachen Bogenbänder, die die Schnalle bilden, in feftem Griff verlötet find, zeigt auf
der Oberfeite die Infchrift Ave Maria Gracia in gotifchen Majuskeln. (Baffermann-
jordan, Der Schmuck, 1909, S. 80, Abb. 91 [f. Abb. Id und Abb. 5].)
7. Silbervergoldetes Gürtelfcßloß. Den inneren (Dinkeln eines mit kleinen
Rofetten befet$ten Vierpaßrahmens von 3,2 cm Breite und 3,4 cm Böße find fenkrecßt
fteßende Bände angelötet, deren Fingerfpitjen ein auf einer profilierten Bafis fteßendes
Paar in gotifcher Gewandung ftü^en, Jüngling und Mädchen fteßen einander zugewandt
und reichen fid) die vor die Bruft gehobenen Bände. Die einzelnen Geile des Scßmuck-
ftückes, der Vierpaßrahmen (mit einer rechteckigen Öfe zum Einfaffen eines Badens
auf der Innenfeite des rechten Vierpaßbogens und zum Aufnäßen durchlocßten Dreieck-
nafen in den äußeren (Dinkeln des Vierpaffes), die vier Bände, das junge Paar find
einzeln gegoffen (f. Abb.l a).
8. SilbernerKleider-
verfcßluß, befteßend aus
zwei fecßsbogigen Rofet-
ten, jede mit einem goti-
fchen Majuskel K im glatten
Mittelrund, die Bucßftaben
einander zugewandt. Am
Rande der einen Rofette
eine Öfe, am Rande der
andern ein Dorn unter ge-
körntem Rundplättcßen.
Durcßmeffer der Rofetten
(oßne Öfe und Dornplatte)
1,5 cm (f. Abb. le).
9. Glatter aus zwei durch-
lochten Balbkugeln zu-
fammengelöteter Kugel-
knopf aus Silberblecß von
8 mm Durcßmeffer.
10. Bocßrecßteckiger, auf
vier Knöpfcßen rußender
Scß nallen raßmen aus
gepreßtem, glattem Silber-
blecß. 30:12 mm.
11. Runde geftanzte Sil-
522
Äbb. 5.
nid)t verbürgen. Befondere
Beachtung verdient die Faf-
fung des Edelfteines. Der
Stein fit^t, von vier Greifern
gehalten, frei über einer pro-
filierten Raßmenfaffung mit
konkaver Boßlkeßle (der die
Greifer aufgelötet find), ge-
zahntem Mittelrand und
glattem Bodenftück, deffen
Grundfläche in einem langgezogenen Vierpaßfenfter durchbrochen
ift. Der Stein ift in alter 3eit an einer Langfeite befchädigt,
hier ift zwifchen zwei Greifern das dünne Silberblech der Bohl-
kehle faltig an den Stein herangedrückt (f. Abb. 4).
6. Silberne Spange mit flachem Dorn. Die Spange wird gebildet aus zwei
flachen Balbkreisbändern, die in flach gewölbte Bände enden, die fo miteinander ver-
lötet find, daß die Fingerfpitjen des einen Bändepaares die Bandwurzeln des andern
berühren, der flache Dorn ift mit feinem breiten Ende um die an diefer Stelle fchmale
Mitte des einen Balbkreisbogens umgeflanfcht. Auf der Vorderfeite ift in gotifchen
Majuskeln eingraviert: 1G$U$ IT!.HR|IJJl|OFjJI = jefus, Maria, Johannes, die Rückfeite
zeigt fein gravierte 3ackenblätter in den (Dinkeln einer 3ickzacklinie. Ein ganz ähn-
liches Schmuckftück der Sammlung Figdor in (Dien, bei dem die Bändepaare der beiden
Rachen Bogenbänder, die die Schnalle bilden, in feftem Griff verlötet find, zeigt auf
der Oberfeite die Infchrift Ave Maria Gracia in gotifchen Majuskeln. (Baffermann-
jordan, Der Schmuck, 1909, S. 80, Abb. 91 [f. Abb. Id und Abb. 5].)
7. Silbervergoldetes Gürtelfcßloß. Den inneren (Dinkeln eines mit kleinen
Rofetten befet$ten Vierpaßrahmens von 3,2 cm Breite und 3,4 cm Böße find fenkrecßt
fteßende Bände angelötet, deren Fingerfpitjen ein auf einer profilierten Bafis fteßendes
Paar in gotifcher Gewandung ftü^en, Jüngling und Mädchen fteßen einander zugewandt
und reichen fid) die vor die Bruft gehobenen Bände. Die einzelnen Geile des Scßmuck-
ftückes, der Vierpaßrahmen (mit einer rechteckigen Öfe zum Einfaffen eines Badens
auf der Innenfeite des rechten Vierpaßbogens und zum Aufnäßen durchlocßten Dreieck-
nafen in den äußeren (Dinkeln des Vierpaffes), die vier Bände, das junge Paar find
einzeln gegoffen (f. Abb.l a).
8. SilbernerKleider-
verfcßluß, befteßend aus
zwei fecßsbogigen Rofet-
ten, jede mit einem goti-
fchen Majuskel K im glatten
Mittelrund, die Bucßftaben
einander zugewandt. Am
Rande der einen Rofette
eine Öfe, am Rande der
andern ein Dorn unter ge-
körntem Rundplättcßen.
Durcßmeffer der Rofetten
(oßne Öfe und Dornplatte)
1,5 cm (f. Abb. le).
9. Glatter aus zwei durch-
lochten Balbkugeln zu-
fammengelöteter Kugel-
knopf aus Silberblecß von
8 mm Durcßmeffer.
10. Bocßrecßteckiger, auf
vier Knöpfcßen rußender
Scß nallen raßmen aus
gepreßtem, glattem Silber-
blecß. 30:12 mm.
11. Runde geftanzte Sil-
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