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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 17
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Secker, Hans Friedrich: Neuerwerbungen des Kunstgewerbemuseums in Danzig im Jahre 1918
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0572

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Äbb. 10. Meißener Flafcße.

Hbb. 11. Meißener Caffe.

rend der Auktion aus eigenen Mitteln noch) auf 58000 Mark erh)öh)te. Aber die Pfeife
verblieb bei dem Gebot von 60000 Mark dem Berliner Kunftmakler Dr. Pollak, der
alfo das Stück mit dem üblichen Aufgeld von 10% für 66000 Mark erftand. Diefer
Händler Ijatte, wie es damals allgemein t)ieß und unwiderfprocßen blieb, im Aufträge
des außer Caffirer und ßelbing ebenfalls an der Auktion intereffierten Berliner Kunft-
fammlers Lippmann auf das Stück geboten. Er verfucßte gleich) nach) der Verweigerung
die filberne Pfeife mit geringem Nutzen wieder loszuwerden. Schon am 8. Dezember
1917 gelangte durch) Vermittlung eines 3oppoter Kaufmanns und Kunftfammlers an
das Danziger Mufeum folgendes Celegramm: „Befitjer feftofferiert Pfeife bis 14. Dez.
66 000 Mark und Abguß“ (d. ß. gegen Erlaubnis eines Galvano-Abgußes! 5. F. S.)
„fpäter erßößt [ich) Preis auf 120 000 Dr. Pollak Kleiftftr. 6“.Qnd jeßt, im Früh-
jahr 1919 teilt derfelbe 3°PPoter Kunftfammler auf die Frage, was aus der See-
fcßifferpfeife geworden fei, dem Danziger Mufeum mit, der derzeitige Beßrer, h>err
Lippmann-Berlin, ßabe ißm das Stück feft für den Preis von 66 000 Mark bis 1. Mai
1920 offeriert und bis zu diefem Dermin leih)weife anvertraut.
GCIir befchjränken uns auf die öffentliche Feftftellung diefer Catfacßen. Klohin
aber nach) Ablauf der erwähnten Frift infolge der Minderwertigkeit des deutfcßen
Geldes die Danziger Pfeife waßrfcßeinlich) abwandern wird, darüber wird man woßl
kaum im 3weifel fein können. So geßt es, wenn Ortsaltertümer nicht rechtzeitig für
die Fjeimat gerettet werden.
Für diefen Ausfall entfchädigen nun eine ftattlidje Reihe guter Silberarbeiten, deren
Aufnahme in das Danziger Mufeum inzwifchjen gelang, öüir laffen ihre Befchreibung
hier folgen und fdßließen fodann die tmuptfäch)lichften Neuerwerbungen an Keramik,

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